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Jätblechstreifen. Die vorliegende Erfindung betrifft einen Jätblechstreifen
für Bodenbearbeitungsgeräte, die dazu bestimmt sind, zum Zwecke der Unkrautentfernung
aus Gartenbeeten oder Äckern wie ein Rechen gezogen zu werden.
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Man hat für die Ausbildung solcher Jätblechstreifen bereits verschiedene
Vorschläge gemacht, doch ist bisher die Lösung der Aufgabe, das Unkraut möglichst
restlos zu en:-fernem, nicht annähernd gelungen. Ein solcher Vorschlag besteht z.
B. darin, eine Hacke der gebräuchlichen Form statt mit der üblichen messerartigen
Schneidekante mit einer gezähnten Arbeitskante zu versehen und die Hacke dann als
Scharrwerkzeug zu gebrauchen. Auf Zuckerrohrpflanzungen, wo es sich weniger um die
Unkrautentfernung als darum handelt, das Erdreich in der Nähe des Zuckerrohrs zu
lockern und gleichzeitig zu häufelx, hat sich dieses Gerät wohl ganz gut bewährt,
doch wo es haup:-sächlich auf die Entfernung des Unkrauts ankommt, wie z. B. in
Gemüsebeeten u,. d-1., scheitert die Verwendbarkeit einerseits daran, daß das Gerät
mangels einer Führung nicht in einer bestimmten Tiefe unterhalb der Erdkruste gehalten
werden kann, so daß also einsehr ungleichförmige Lockerung und zudem eine recht
fragwürdige Unkrautentfernung erfolgt, und anderseits daran, daß, weil das aufgelockerte
Erdreich von dem Hackblatt daran verhindert wird zurückzubleiben, notwendigerweise
ein unerwünschtes Häufeln eintrist. Ein weherer Vorschlag besteht darin, ein jätgerä:
mit Schneidwirkung dadurch zu schaffen, daß .an einem Blechstreifen der vordere
Rand nach unten umgebogen und die Kante als Schneidekante ausgebildet wird. Abgesehen
davon, daß durch das Abschneiden der Wurzeln des Unkrauts, sei es nun ober- oder,
wie im Falle dieses Geräts, unterhalb der Erdkruste, das Unkraut nicht entfernt,
sondern nur im Wachstum unterbrochen wird, ist dieses Gerät .aus anderen Gründen
für den verlangten Zweck ungeeignet. Einmal dringt die geschlossene Schneide verhältnismäßig
schwer in das Erdreich ein (ein Nachteil, der sich besonders bei festerem Boden
geltend macht, so z. B. rauch dann, wenn es sich um das ebenfalls erwünschte Jäten
in Gartenwegen handelt). Ferner wirkt die Schneide nur in einer ganz bestimmten
Tiefe, so daß die feinen Wurzelchen des sich eben entwickelnden Unkrautes in den
meisten Fällen überhaupt nicht getroffen werden. Zudem läßt die Schneidwirkung bald
nach, da die Schneide schnell stumpf wird. Außerdem tritt auch bei diesem Gerät,
wenn der umgebogene Rand, um eine genügende Brechung der Erdkruste zu erzielen,
eine gewisse Höhe überschreitet, jenes unerwünschte Häufeln ein. Schließlich besteht
noch ein wesentlicher Nachteil darin, daß bei feuchtem Boden der Raum zwischen der
Schneidekante und der hinteren Kante des Blechstreifens sich sehr schnell durch
Erde verstopft. Alsdann geht die anfangs durch den wagerecht liegenden Blechstreifen
erzielte sichere Führung verloren, und die Tiefe des Eindringens wird von dem Druck
abhängig, den der Arbeiter auf das Gerät ausübt.
Diese sämtlichen
den beiden erwähnten Geräten eigentümlichen Nachteile lassen sich vermeiden, wenn
entsprechend der Erfindung der jätblechstreifen so ausgebildet wird, daß die eigenartigen
Merkmale der beiden Geräte vereinigt werden, indem der Jätblechstreifen eine Führungsfläche
erhält, die vorn in eine nach unten gebogene Arbeitsfläche übergeht, deren Kante
gezähnt ist, wobei die Zähne zweckmäßig die Form der Sägezähne erhalten. Dieser
neue Jä.tblechstreifen ist, wie praktische Versuche ergeben haben, von geradezu
überraschender Leistungfähigkeit in bezug auf die Entfernung auch der kleinsten
Unkrautpflanzen. Die Entfernung kommt durch eine Reißwirkung infolge von Klemmung
in den Zahneinschnitten zustande. Dabei tritt eine Lockerung des Bodens nur in dem
Maße ein, wie es nach den neuesten Forschungen zulässig ist, nach denen eine Störung
der Bakterien, deren Vorhandensein im Boden für das Wachstum der Kulturpflanzen
wichtig ist, rrmlichst vermieden werden soll.
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Da das Erdreich sowohl über die Führungsfläche hinweg als auch durch
die Zahnlücken hinduzch entweichen kann, so ist die Gefahr, daß ein Häufeln auftritt,
so gering als möglich, besonders, wenn man die Höhe der Zähne passend wählt und
die Zahneinschnitte bis dicht an die Biegestelle, d. h. an die Führungsfläche, herangehen
läßt. Wird zum Zwecke tieferen Eindringens der Zähne in den Boden eine größere Zahnhöhe
verlangt, so empfiehlt es sich, um vor Häufelung des Erdreichs sicher zu sein, .die
Zähne in geeigneter Weise auszusparen.
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Um ein leichtes Arbeiten mit dem Jätblechstreifen zu ermöglichen,
wird zweckmäßig die Arbeitsfläche so gegenüber der Führungsfläche abgebogen, daß
sie (bzw wenn die Arbeittfläche gekrümmt ist, daß die in den Zahnspitzen an die
Arbeitsfläche tangierende Ebene) mit der Führungfläche einen stumpfen Winkel einschließt.
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Es versteht sich, daß man in ein und demselben Gerät eine beliebige
Anzahl der neuen Jätblechstreifen zusammenfassen kann. So können z. B. mehrere Jätblechstreifen
so nebeneinander angeordnet werden, daß Lücken für die Kulturpflanzenreihen bleiben.
Auch kann ein einziger breiter Streifen selbst mit entsprechenden Lücken versehen
sein. Eine zweckmäßige Anordnung erhält man ferner, wenn. mehrere Streifen hintereinanderliegend
so vereinigt werden, daß die Zähne der verschiedenen Streifen gegeneinander versetzt
sind. Eine andere vorteilhafte Anordnung ergibt sich, wenn tüehrere jätblechstreif-en
so in einem Gerät vereinigt werden, da.ß jeder von ihnen zum Zwecke der Reinigung
(sei es ,durch Abschleudern des Unkrauts oder mittels besonderer Abstreifer) aus
dem Arbeitsgang ausschaltbar angeordnet ist. Empfehlenswert ist dabei eine Einrichtung,
um den jeweils arbeitenden Blechstreifen nach Verharren im Arbeitsgang während einer
gewissen Fortbewegung des Geräts entweder von Hand oder selbsttätig auszuschalten
und einen anderen Blechstreifen einzuschalten. So können z. B. mehrere Blechstreifen
um :eine gemeinsame Achse drehbax angeordnet sein, wobei jene Einrichtung dazu dient,
die Blechstreifen jeweils um diese Achse entsprechend dem Winkel zu drehen, unter
-dem -zwei benachbarte Blechstreifen aufeinanderfolgen. Es können auch mehrere Blechstreifen
hintereinanderliegend und je um :eine besondere Achse drehbar angeordnet sein. Dabei
wäre im Falle zweier Blechstreifen jene Einrichtung zweckmäßig so auszubilden, daß
sie die Drehung der Blechstreifen um den gleichen Winkel :ermöglicht, jedoch so,
daß die beiden Drehrichtungen einander entgegengesetzt sind.
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In jedem Falle empfiehlt es sich, die Jätblechstreifen -in dem Gerät
leicht auswechselbar anzuordnen und die zweckmäßigerweise seitlich anzubringenden
Halter so auszubilden, daß sie beim Ziehen -des Geräts dem Erdreich möglichst wenig
Widerstand entgegensetzen.
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In der Zeichnung ist ein mit einem neuen lätble;chstreifen ausgestattetes,
für den Handgebrauch bestimmtes Gerät dargestellt. Abb. i ist eine perspektivische
Ansicht des Geräts, während Abb. a einen Querschnitt durch den Jätblechstreifen
darstellt. Die Arbeitsflächea des Jätblechstreifens mit den Zähnen-az ist gegen
die Führungsfläche b: unter einem Winkel a = i 5o° geneigt. Die Fußlinie
A-A der Zähne geht bis dicht an die Biegekante B-B heran.