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Verfahren zur Herstellung von ungeschweißten Ketten. Für diese Anmeldung
ist gemäß dem Unionsvertrage vom 2. Juni 1g11 die Priorität auf Grund der Anmeldung
in Österreich vom 5. April 1923 beansprucht. Es wurden bereits mehrere Verfahren
zur Herstellung von ungeschweißten Ketten vorgeschlagen, deren Glieder aus zwei
winkelrecht zueinander stehenden Augen bestehen. Bei mehreren dieser Verfahren werden
die Kettenglieder aus stabförrnigen Werkstücken gebildet, deren Enden zu Augen ausgearbeitet
werden die dann durch U-förmiges Zusammenbiegen des Mittelteils des Werkstückes
aufeinaaderfallen und zusammen (las eine Auge bilden, welches zu dem durch Zusammenbiegen
des Mittelteils des Werkstückes entstandenen Auge winkelrecht steht. Sollen die
Augen der Glieder das Rundeisen des darin eingehängten nächsten Kettengliedes möglichst
eng umschließen, was aus verschiedenen Gründen vorteilhaft ist, so. kann mindestens
eines der Augen des in ein bereits fertiges Kettenglied einzuführenden Werkstückes
nicht vollkommen fertiggestellt werden, weil eine fertige Augenhälfte durch den
Lichtraum des gleich großen Auges des schon vorhandenen Kettengliedes nicht durchgesteckt
werden kann. Um diese Schwierigkeit zu umgehen, werden nach einem der bekannten
Verfahren die Augenhälften an dein Werkstück erst nach seinem Durchstecken durch
das vorangehende Kettenglied durch Pressen und Lochen gebildet, wozu aber hohe Preßdrücke
und mehrere umständliche Arbeitsvorgänge erforderlich sind. Es wurde auch vorgeschlagen,
die Augenhälften an dem Werkstück vor seinem Durchstecken durch das vorangehende
Kettenglied zu erzeugen, dann eines der Augen so weit seitlich zusaininenzu(irücken,
daß es durch das fertige Auge durchgesteckt werden kann, worauf es wieder in die
richtige Gestalt aufgeweitet werden mußte. Abgesehen davon, daß die zur Bildung
der Augenhälften an .dem Werkstück benutzten Verfahrensmaßnahmen ebenso wie hei
dem früher erwähnten Verfahren hohe Drücke und eine ganze Reihe umständlicher Verrichtungen
(Stauchen, Pressen, Lochen, Abgräten usw,.)-- erforderte, wurde durch das Zusammendrücken
des einen Halbauges und durch das nachfolgende Wiederaufweiten der Werkstoff derart
mißhandelt, daß die Festigkeit dieses Halbauges darunter litt.
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Bei dem Verfahren gemäß -der vorliegenden Erfindung wird zur Bildung
der Halbaugen an den Enden des stabförmigen Werkstückes ein Verfahren angewendet,
das verhältnismäßig wenig Kraft erfordert und eine höchst einfache Fertigstellung
der Halbaugen ohne jeden Abfall und ohne eine den Werkstoff schwächende Mißhandlung
ermöglicht. Bei geringeren Kettenstärken kann das Verfahren. ganz oder mindestens
zum größten Teil ohne Erhitzung der Werkstücke durchgeführt «-erden, und die Einfachheit
des Verfahrens ermöglicht auch eine sehr einfache Bauart der zu seiner Ausführung
nötigen Einrichtung.
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Die Abb. i und 2 zeigen in Ansicht und Querschnitt das Ausgangswerkstück,
welches ein einfacher Rundstab ist, dessen Enden kegelstumpfförmig verjüngt sind.
Dieses Werkstück wird nun in der Nähe seiner beiden Enden über eine gewisse Länge
in achsialer Richtung gespalten, wovon aber die Endteile a (Abb. 3) nicht betroffen
«erden. Dieses Spalten kann in verschiedener Weise ausgeführt werden, am besten
aber so, daß die beiden voneinander zu trennenden Spaltteile b, c, wie aus dem in
Abb. d. dargestellten Querschnitt zu ersehen ist, in der Spaltebene gegeneinander
verschoben werden, so daß die Trennung dieser beiden Teile voneinander durch Scherwirkung
geschieht. Die auf diese Weise zu spaltenden Teile des Werkstückes werden zwischen
zwei mit Nuten versehene Backen (vgl. Abb. 1q. und 15) eingespannt,
die
relativ gegeneinander verschoben werden (natürlich genügt es, nur einen der beiden
zusammengehörigen Backen zu verschieben, während der andere festgehalten wird),
wodurch der Zusammenhalt zwischen den beiden Hälften durch Scherwirkung gelöst wird.
Gleichzeitig kann der Mittelteil d des Werkstückes in derSpaltebene eine schwacheKröpfung
erhalten, die den Zweck hat, beim Einspan ien des Werkstückes durch Erfassen dieses
gekröpften Mittelteils das Verdrehen um die Achse des Werkstückes zu verhindern.
Hierauf werden die Spalthälften b, c wieder geradegerichtet (Abb. i6), so claß sie,
wie die Abb. 5 und 6 zeigen, wieder nebeneinander und nicht mehr versetzt zueinander
(Abb. 4) liegen. Die geringfügigen Querschnittsdeformationen dieser Spalthälften
b, c, welche durch den Spaltvorgang hervorgerufen worden waren, sind ohne jede Bedeutung,
da es sieh ja hier bloß uni die Erzeugung einer Vorstufe für die erst später genau
auszuarbeitenden Halbaugen handelt.
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Hier sei erwähnt, daß zur Herstellung kleiner ringförmiger Gebilde
aus dünnen Weichmetalldrähten ein Spalten durch Scheren, ähnlich wie hier beschrieben,
bereits vorgeschlagen worden ist. Beim Herstellen ungeschweißter Ketten ist man
bisher aber ganz andere `'Fege gegangen, weil die Erkenntnis fehlte, daß sich hierdurch
das ganze Verfahren wesentlich vereinfacht und viel geringere Kräfte erforderlich
sind als bei den bisher vorgeschlagenen Preßverfahren.
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Das Werkstück wird nun in die in Abb. 7 dargestellte Gestalt gebracht,
wobei die gespaltenen Teile U-förmig gebogen werden und der Mittelteil d' stärker
gekröpft wird, was mittels Werkzeuge geschehen kann, wie sie in Abb. 17 angedeutet
sind. Bei diesem U-förmigen Biegen der Endteile gehen die beiden Spalthälften b,
c, wie der Querschnitt nach Abb.8 und die Aufsicht nach Abb.9 zeigt, etwas auseinander,
was auch nicht verhindert werden soll, weil es für die Weiterbehandlung ganz zweckmäßig
ist.
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In diesem Zustande kann das Werkstück durch das Auge e eines schon
fertigen Kettengliedes durchgesteckt werden (s. Abb. io und ii), und jetzt werden
die beiden Spalthälften, wie der in Abb. i i gestrichelt eingezeichnete Querschnitt
-neigt, so weit auseinandergeklappt, bis sie in eine Ebene kominen, so daß sie zusammen
eine ringartige \'örforrn bilden. Dieses Voneinanderdrängen der beiden Spalthälften
b, c kann durch ein dornartiges Werkzeug (Abb. 18) bewirkt werden, und so`vie
die beiden Teile entsprechend weit voneinandergedrängt worden sind, wird ein Preßstempel
(Abb. i9) auf sie drücken lassen, wodurch sie unter Stauchung der Bogenhälften in
ein die gewünschte Ringform erzeugendes Gesenk hineingepreßt werden. Bei diesem
Pressen werden die Enden a, die von der Spaltung nicht betroffen worden waren, und
ferner die Verbindungsstücke f zwischen der Kröpfung d und den Spalthälften b, c
in das Ringprofil hineingedrückt, indem diese Verbindungsstücke durch Einklemmen
am Ausweichen verhindert werden, wodurch der Werkstoff gerade an jenen Stellen,
wo die Bildung von Rissen befürchtet werden könnte, verfestigt wird. Der Werkstoff
der Übergangsteile f dient auch zur Bildung des Überganges von den -fertigen Halbaugen
g zu dem Mittelteil d.
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Nun werden die beiden Halbaugen g unter Zusammenbiegen des Mittelteiles
d, wie aus Abb. 12 ersichtlich ist, mittels Werkzeuge nach Abb. 2o gegeneinandergedrückt,
bis sie (licht aneinanderliegen, was einfach durch gegeneinandergerichtete, auf
die Halbaugen g in der Richtung der Längsachse des Werkstückes ausgeübte Drücke
bewirkt werden kann. Damit ist das Kettenglied fertigge= stellt, und die Abb. 13
zeigt drei Glieder einer solchen fertigen Kette. Es wird nun durch das zuletzt fertiggestellte
Kettenglied ein frisches Werkstück nach Abb. ;, (las vorerst die Stufen nach Abb.
i, 3 und 5 durchgemacht hat, hindurchgesteckt, worauf die Stufen nach den Abb. i
i und 12- wiederholt werden üsf.
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Das an Hand der Abb. 3 und 4. geschilderte Spalten der Endteile des
stabförmigen Werkstückes erfordert, wie leicht einzusehen, nur ganz einfache 'Werkzeuge
und nicht viel Kraft. Ebenso verursacht auch das Überführen des Werkstückes in die
Form nach Abb. 7 keine Schwierigkeiten, und schließlich kann auch das Überführen
der Vorstufe der Halbaugen in die endgültige Gestalt g nach Abb. iö mit sehr einfachen
Werkzeugen ohne viel Kraftaufwand durchgeführt werden, weil ja nur geringfügige
Werkstoffverschiebungen nötig sind. Da das Auspressen in geschlossenen Gesenken
-durchgeführt werden kann, so bildet sich auch kein Grat; der nachträglich abgeschert
werden müßte.
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Selbstverständlich kann das geschilderte Verfahren auch verschiedentlich
geändert werden. So könnte,das Spalten der Endteile des Werkstückes auch nach dessen
Überführung in die in Abb. 7 dargestellte Form geschehen, und zwar, wenn man einen
gewissen «'erkstoffabfall mit in Kauf nehmen will, etwa. durch Sägen. Es kann aber
auch in diesem Zustande das Spalten durch gegenseitiges Verschieben der beiden Spalthälften
bewirkt werden. Das Werkstück könnte auch die in Abb. 3, 5 und 7 dargestellten Stufen
durchmachen, nachdem es bereits durch das
vorangehende Kettenglied
durchgesteckt «-orden ist, oder es könnten die Stufen nach den Abb. 3 und 5 außerhalb
des Kettengliedes und erst die Stufe nach Abb. 7 nach dem Durchstecken erzeugt werden
usf. Es könnte auch ein Rundstab aufeinanderfolgend mit Einkerbungen versehen werden,
ohne daß die einzelnen Werkstücke gänzlich voneinander abgetrennt werden, und die
einzelnen Abschnitte könnten den in den Abb. 3 und 5 dargestellten Arbeitsstufen
unterworfen werden, worauf sie erst voneinander getrennt werden. Hierzu würde sich
ein ganz einfaches Walzverfahren eignen. Zur Durchführung des Verfahrens genügen
entsprechend eingerichtete Pressen oder Hämmer. und das Pressen der Halbaugen geschieht
durch Eintreiben von Dornen in einem geschlossenen Gesenk, so daß keine Gradbildung
zustande kommt.