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Stickmaschinenautomat. Bei Stickmaschinenautomaten mit hintereinandergeschalteten
Differentialgetrieben, wie sie durch das Patent 24.6q.92 bekannt sind, erhalten
die Planetenradträger des Differentialgetriebes ihre Teildrehung durch komplizierte
Zahnradgetriebe, die in ihrer Herstellung sehr teuer sind und durch Abnutzung der
verschiedenen Zahnräder keine gleichmäßige Drehung der einzelnen Planetenradträger
zueinander ermöglichen.
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Vorliegende Erfindung bezweckt nun die Beseitigung dieser Übelstände,
und zwar dadurch, daß die Planetenradträger ihre Teildrehung von Schalthebeln erhalten,
die in an sich bekannter Weise von den Platinen mustergemäß ausgewählt, die aber
ihre gleich große Grundbewegung von einem Hubdaumen erfahren.
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Auf der Zeichnung ist eine Ausführungsform der Erfindung beispielsweise
dargestellt. Es zeigen: Abb. i eine Seitenansicht, Abb.2 eine Vorderansicht der
PlanetenracIscheiben mit Schalthebeln.
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In den Seitenwänden i und 2 (Abb. 2) des Automaten ist das bekannte
Differ entialgetriebe auf Welle 3 gelagert. Die Planetenradträger 4 des Differentialgetriebes
sind als Scheibe:? ausgebildet und haben in gleichen Abständen seitlich vorstehende
Bolzen oder Rallen 5 (Abb. J und 2,). Unter der Differentialgetriebewelle 3 ist
die Welle 6 gelagert, auf welcher sich lose drehbar die Hebel 7 bewegen. Die Hebel
; sind durch die Wellen 8 und 9 starr verbunden. Auf den Wellen 8 und 9 sitzen lose
4i,3 Schalthebel io und ii.
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Durch das in Abb. i angedeutete Exzenter i2 werden hier z. B. mittels
des Schiebers 13 und der Zugstangen 14 und 15 die Hebel 7 und mit ihnen die Schalthebel
io und ii immer um die gleiche Höhe, wie die Bolzen 5 in den Planetenradscheiben
voneinander entfernt sind, gehoben und gesenkt.
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Über den Schalthebeln i i befindet sich die fest in der Wand gelagerte
Welle 16 (Abb. i), auf welcher sich lose die hintereinanderliegenden Feststellhebel
17 bewegen.
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Die Schalthebel i i haben an ihrem oberen Teil je eine Nase 35, durch
welche sie beim Vor- oder Zurückschlagen gegen die Feststellhebel 17 drücken und
dieselben während des Schaltens ausheben.
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Die Jacquardkarte 18 (Abb. i) läuft in bekannter Weise über den durchlochten
Jacquardzylinder i9, welcher gegen die Jacquardnadeln 2o vor und zurück bewegt wird.
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Jede Jacquardnadel 2o ist mit einer Platine .21 oder 22 fest verbunden
(Abb. i).
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Die Platine 21 besitzt vorn eine Erhöhung 23, während die Platine
22 an ihrem hinteren Teil eine Erhöhung 24 aufweist.
Über den Platinen
befindet sich die Welle 25 finit Hebel 26. Am Hebel 26 schwinzgen lose drehbar die
dreiarmigen Fühlerhebel 27. An den beiden seitlichen Armen eines jeden Fühlerhehels
27 hängen Fühler 28 und 29. Die Zugstange 30 (Abb. i), welche zwangläufig auf und
ab bewegt wird, ist an ihrem oberen Ende durch ein Langloch mit Hebel 26 verbunden.
Die Feder 38 hält den Hebel 26 fest auf dem unteren Teil des Langloches. Am Hebel
-26 ist eine Ausrückvorrichtung, hier z. B. die Seele 37 eines Bo-,vdenkahels 36,
befestigt, während die Hülse des Bowdenkabel's an der Zugstange 30 festgeklemmt
ist. Das Bowdenkabel endet an der bekannten Abstellvorrichtung der Maschine.
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Durch die Zugstange 30 werden die Hebel 26 und mit ihnen die
Fühlerhebel 27 mit den Fühlern 28 und 29 auf und ab bewegt.
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In oberster Stellung werden die Fühlerhebel27 durch Antreffen an die
beiden feststehenden Schienen 31 und 32 stets in Mittelstellung gedrückt. Die Fühlerhebel
27 sind an ihrem senkrechten Arm durch die Zugstange 33 mit den Schalthebeln i i
und diese wieder durch die Zugstange 34 mit den Schalthebeln io lenkbar verbunden.
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Der Arbeitsvorgang ist folgender: Der jacquardzylinder i9 mit Jacquardkarte
i 8 (Abb. i) wird gegen die Jacquardnadeln 2o bewegt und drückt die Nadel 2o mit
Platine 22 zurück. Bei Platine 21 war im dargestellten Falle ein Loch in der Jacquardkarte;
sie blieb deshalb vorn stehen. Ihre Erhöhung 23 kommt unter Fühler 28 zu stehen.
Die Welle 39 und mit ihr die Fühler 28 und 29 werden im gleichen Takt abwärts gegen
die Platinen bewegt. Da nun die Erhöhung 23 unter Fühler 2 8 steht, wird der betreffende
Fühlerhebel 27 und durch ihn die Schalthebel io und i i nach rechts gedrückt. Der
Schalthebel i i hat mit seiner Nase 35 den Einfallhebel 17 ausgehoben und erfaßt
mit seinem hakenförmigen Ausschnitt einen Schaltbolzen 5 der Planetenradscheibe
4. Durch das Exzenter 12 werden die Schalthebel io und ii abwärts bewegt und die
betreffende Planetenradscheibe 4 um eine Teilung nach links gedreht. In der Endstellung
fällt der Einfallhebel 17 ein, sein hakenförmiger Ausschnitt erfaßt den Bolzen 5
und arretiert die Planetenradscheibe -..
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Die Fühlerhebel 27 werden wieder nach oben bewegt und durch Antreffen
an die Schienen 31 und 32 in Mittelstellung gedrückt. Dadurch kommt der Schalthebel
i i außer Eingriff, und beide Schalthebel io und r i bewegen sich wieder nach oben
in die Aus-"angsstellung zurück.
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U"äre nun anstatt der Platine 21 eine Platine 22 vorn stehengeblieben,
dann käme deren Erhöhung 24 unter Fühler 29 zu stehen. Der Fühlerhebel 27 wäre links
gedreht worden und dadurch der Schalthebel io in Eingriff mit Bolzen 5 gebracht.
Die Planetenradscheibe wäre in diesem Falle um eine Teilung nach rechts gedreht
worden.
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Sollte die Jacquardkarte 18 zerreißen oder durch irgendeinen Umstand
falsche Löcher in der Jacquardkarte sein, dann würden beide Platinen 21 und 22 vorn
stehenbleiben, und beide Erhöhungen 23 und 24 kämen unter die Fühler 28 und 29 zu
stehen. Dadurch würde der Fühlerhebel 27 in seiner Mittelstellung bleiben und keinen
Schalthebel einrücken. Aber da die Zugstange 30 zwangläufig bewegt wird und
der Hebel 26 infolge Rufsitzens der beiden Fühler 28 und 29 stehenbleibt, spannt
sich die Feder 38, und die Zugstange 30 zieht die Seele 37 des Bowdenkabels
36 aus. Dieselbe bewirkt dann an der bekannten Abstellvorrichtung ein Stillsetzen
der Maschine.