-
Lumbalpunktionsbesteck mit Vielwegehahn. Die Erfindung betrifft ein
Luinbalpunktionsbesteck mit `'ielwegehalin.
-
Bei den bekannten Lumbalpunktionsbestecken ist der Vielwegehahii in
einem von dem Besteck unabhängigen Teil, einem Zwischenstück untergetracht, mit
welchem das Besteck erst verbunden und für diese Verbindung besonders vorgerichtet,
cl. b. mit seitlicher Abzweigung versehen sein muß. Außerdem darf und kann das Mandrin
aus dem Besteck während dessen Gebrauch nicht ganz herausgenommen werden, da es
die hintere Austrittsöffnung der Kanülen'-.ohrung absperren muß. Man ist daher heim
Arbeiten mit dem Besteck gezwungen, die unangenehm hemmende Wirkung des lang lierausstehenclen
und die Handhabung des Bestecks außerordentlich erschwerenden Mandrins in Kauf zu
nehmen. Alle diese Übelstände sind bei dem neuen Besteck vermieden.
-
Das Neue ist darin zu sehen, daß das mit der Querbohrung zum Durchstecken
des verschiebbaren und aus dem Besteck herausziehbaren '.,%landrins versehene Küken
des im Besteck selbst in der Achsflucht der Kanülenbohrung angeordneten Hahnes außer
den Bohrungen für die Druckmeßvorrichtung und den Ablauf noch in zur Oberbohrung
schrägcn Richtungen verlaufende Bohrungen aufweist, welche die verschiedenen Verbindungen
-zwischen der Kanülenbohrung, der Druckmeßvorrichtung, dein Auslauf und der der
Kanülenbohrung gegenüberliegenden hinteren Bohrung des Hahngehäuses ermöglichen.
-
Eine Ausführungsform des neuen Bestecks zeigt die Zeichnung, in welcher
darstellen Abb. i einen Längsschnitt durch das Besteck, Abb. 2 die Draufsicht auf
dessen Endteil, Abb. 3 einen Schnitt nach A-A der Abb. i, Abb. 4 bis 6 Schnitte
nach B-B, C-C und D-D der Abb. 2 und 7 durch den Hahn bei in Stellung der Abb. i
befindlichem Hahnküken und Abb. 7 das Schema eines durch den Hahn lotrecht zur Achse
geführten Schnittes; die Abb.8 bis 12 zeigen Schnitte durch den Hahn bei verschiedener
Dreheinstellung des Hahnkükens.
-
Das Besteck besteht in bekannter Weise aus der Kanüle i und dem mittels
des Handgriffs 2 in derselben verschiebbaren Mandrin 3. In das Besteck selbst ist
der aus dem Hahngehäuse 4. und dem Hahnküken 5 bestehende Hahn eingebaut. Das mittels
einer Handhabe 6 drehbare Küken 5 trägt für dessen genaue Dreheinstellung einen
auf einer beschrifteten Platte 7 des Hahngehäuses spielenden Zeiger 8 (Abb. 1, 2).
Aus der in Abb. i und 2 gezeichneten Stellung kann das Küken im Pfeilsinne a der
Abb. 2 um zweimal 6o° T i2o° und im Pfeilsinne b um 6o" gedreht werden. Je nach
der Dreheinstellung zeigt die Spitze des Zeigers 8 auf einen der auf der Platte
7 angebrachten Punkte 9 bis 12.
-
Die in der Flucht der Kanülenbohrung 13 liegende mittlere Querbohrung
14 (Abb.4) des Hahnkükens gestattet, das Mandrin in der Kanüle zu verschieben oder
ganz aus dem Besteck herauszuziehen.
-
Oberhalb der Querbohrung 14 und von dieser getrennt besitzt das Hahnküken
eine achsiale Bohrung 15 zum Einsetzen der röhrenförmigen Druckmeßvorrichtung 16;
unterhalb der Querbohrung und ebenfalls in einem gewissen Abstande von ihr ist eine
andere achsiale Bohrung 17 zuni Einsetzen oder Einschrauben des Abflußstutzens i8
(Abb. i) vorgesehen.
-
In der El-ene C-C derAbb. 2 und 7 ist das Bahnküken mit den zwei Schrägbohrungen
i9 und 2o (Abb. 5) versehen, von denen diejenige i9 in der Querebene der Querbohrung
14 beginnt und zur Kopfhöhlung 15 führt, während die unterhalb der Querebene der
Querbohrung 14 beginnende andere Schräghohrung 2o in die Höhlung 17 mündet.
Eine
dritte Schrägbohrung 21 (Abb. 6) besitzt das Hahnküken in der Ebene D-D der Abb.
2 und 7. Diese Schrägbohrung beginnt in der Ouerehene der Querbohrung 14. und führt
zur Al:flußhöhlung 17 (Abb. 6).
-
In der Ebene D-D der Abb. 2 und 7 ist das Hahngehäuse d. mit einer
inneren Ausnehmung 22 versehen, welche bei entsprechender Dreheinstellung des Hahnkükens
(Abb. i i ) die beiden Schrägbohrungen i9 und 2o (Abb. 5) miteinander verbindet.
-
Der Abflußstutzen 18 ist am -unteren Ende finit einer kugeligen Verdickung
i8' versehen. Mit der zum Einspannen des Reagenzröhrchens 23 dienenden federnden
Klemme 2.1. ist eine Gabel 25 verbunden, welche über den oberhalb der -#Terdickung
18' befindlichen dünnerenTeil des Abflußstutzens 18 gestreift wird und sich unter
dem Eigengewicht auf die Verdickting 18' aufsetzt. Die Kugelforen derselben gestattet,
das Besteck in jede beliebige Lage zu bringen, ohne daß die lotrechte Lage des Reagenzröhrchens
23 hierdurch beeinflußt wird.
-
Die Handhabung des Bestecks kann von einer einzigen Person in folgender
Weise vorgenommen werden. Zunächst befindet sich das Hahnküken in der Stellung der
Abb. i und B. Nach erfolgtem Einstich der Besteckspitze wird für die Druckmessung
das Steigrohr der Druckmeßvorrichtung in die Kopfhöhlung 15 des Hahnkükens 5 eingesetzt
und das als Auffanggefäß dienende Reagenzröhrchen 23 am Abflußstutzen 18 befestigt.
Das Mandrin 3 wird dann zunächst so weit zurückgezogen, bis seine Spitze in die
der Kanülenbohrung 13 gegenül:erliegende Bohrung 26 (Abb. 4.) des Hahngehä uses
eingetreten ist, und kann nach erfolgter Dreheinstellung des Kükens auch ganz aus
dein Besteck herausgezogen werden.
-
Dreht man das Küken 5 aus der Stellung der Abb. i und 8 im Pfeilsinne
a der A1-1). 2 um 6o', bis sein Zeiger 8 von dem Punkt 9 der Gehäuseplatte 7 bis
zum Punkt io derselben gelangt ist, so ist in der Ebene B-B der Abb. 2 die Kanülenbohrung
13 mit der Höhlunb 15 im Köpf des Kükens verbunden ( ABb.
9), so daß das Steigrohr 16 sich füllt.
-
Bei einer Weiterdrehung des Halmkükens ein 6o, im Pfeilsinne a der
Abb. 2 gelangt die Spitze des Zeigers 8 auf den Punkt i i der Gehäuseplatte 7, und
wird bei dieser Dreheinstellung des Hahnkükens einerseits die Kaniilenl;ohrung 13
durch die Schrägbohrung 2i finit der Abflußhöhlung 17 (Abb. io)und anderseits zugleich
die Kopfhöhlung 15 durch die Schrägbohrung i9, die innere Ausnehinung 22 im Hahngehä
use und die Schräg-Bohrung 2o mit der Abflußböhlung 17 (Abb. i i) verbunden, so
daß das Steigrohr 16 und die Kanülenbobrung 13 sich in das Reagenzröhrchen 23 entleeren.
-
Dreht man das Hahnküken im Pfeilsinne b der Abb. 2, bis der Zeiger
8 auf den Punkt 12 der Gehäuseplatte 7 gelangt ist, dann ist in der Ebene B-B der
Abb. 2 die der Kanülenbohrung 13 gegenüberliegende hintere Bohrung 26 des Hahngehäuses
durch die Schrägbohrung 21 mit der Abflußhöhlung 17 verbunden (Abb. 12). In dieser
Stellung kann man bei ganz aus dem Besteck herausgezogenem Mandrin mittels einer
auf das hintere Ende27 (Abb. i) des Besteckes aufgesetzten Rekordspritze o. dgl.
auf dem Wege über den Abflußstutzen 18 Flüssigkeit in die Spritze saugen und nach
Umstellung des Halmkükens in die Stellung der Abb. 8 die Flüssigkeit in den Körper
einspritzen.
-
Die bei den Punkten 9 bis 12 der Gehäuseplatte 7 angebrachten Beschriftungen
weisen auf die bei der betreffenden Dreheinstellung des Hahnkükens gebildeten Verbindungswege
hin: »Durch« bedeutet, daß das Mandr in durch das Küken hindurchgeführt werden kann
(Abb.8), »Steigrohr«, daß die Kaniilenbohrung 13 mit dem Steigrohr verbunden
ist (Abb.9), »Abfluß«, daß die Verbindung der Kanülenbohrung 13 und des Steigrohres
16
mit dem Abflußstutzen 18 hergestellt ist (Abb. io und i i ), und »H. U.«
(Abkürzung von »Hinten-Unten«), daß die hintere Bohrung 26 des Hahngehäuses mit
dem Abflußstutzen 18 in Verbindung steht.