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1Vlehrladewaffe mit Kastenmagazin. Die Erfindung betrifft eine Mehrladewaffe
mit Kastenmagazin und ist an einem Militärgewehre dargestellt. Mit den gleichen
Vorteilen kann sie jedoch auch für andere Waffenarten verwendet werden.
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Die Torteile, welche durch die Erfindung erreicht werden, bestehen
darin, Feuerwaffen, in erster Linie Militärgewehre, schnellstens mit einem Griff
und gleichzeitig mit einer großen Anzahl Patronen zu laden und so die Feuerbereitschaft
und Feuergeschwindigkeit zu erhöhen und die Handhabung des Gewehres zu vereinfachen.
Bei dem bisherigen Ladesystem der Militärgewehre werden entweder nur wenige Patronen
in das Gewehr eingeladen, oder aber will man das Gewehr mit einer größeren Anzahl
Patronen versehen, so sind viele Griffe erforderlich. Durch das öftere Laden aber
geht dem Schützen im Feuerkampfe mit dem Gegner kostbare Zeit verloren. In entscheidenden
Augenblicken, namentlich bei feindlichen Sturmangriffen und großer Cbermacht, ist
dieser Zeitverlust unersetzlich und von ausschlaggebender Bedeutung.
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Durch den Erfindungsgegenstand werden diese Nachteile beseitigt. Der
Schütze kann mittels der Patronenhalter eine zusammengefaßte Menge bis zu 2o Patronen
auf einmal und mit einem Griff in das Gewehr einladen, und zwar so, daß die Patronenhalter
sowohl von oben als auch von unten in den Gewehrkasten eingeschoben werden können,
wodurch die Handhabung des Gewehres im Feuergefecht bedeutend erleichtert wird.
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Patronenmagazine mit hoher Patronenzahl und mehreren Abteilungen sind
bereits bekannt; ihr Mechanismus ist aber zu kompliziert, und die Funktion ist unsicher.
In jedem Patronenmagazin, sogar in jedem Abteil müssen Patronenzubringer und Zubringerfedern
angeordnet sein, so daß die Herstellung überaus teuer ist und infolge des umfangreichen
Mechanismus sehr viele Störungen eintreten. Wichtige Vorteile der Erfindung sind
dall-r, dal,) an den Patronenhaltern alle Zubringer und Zubringerfedern in Fortfall
kommen, und daß durch eine sinnreiche Idee die Zubringer nur am Gewehre angebracht
sind,' und zwar derart, daß mehrkammerige Patronenhalter mit zwei oder drei Kammern
im Gewehre mit sicherer Funktion zu Entleerung durch den Waffenverschluß gebracht
werden. Bei dreikammerigen Patronenmagazinen wird gewöhnlich nach Leerschießen der
Mittelkammer die eine Seitenkammer geleert und, nachdem diese geleert, die andere
Seitenkammer geleert. Die Einrichtung hat Mängel an sich, und weil die beiden Seitenkammern
nacheinander in den Bereich des Waffenverschlusses treten, so versagt oft der Mechanismus.
Bei der Erfindung wird durch die eigentümliche Anordnung der Zubringer erreicht,
daß die Seitenkammern nach Entleerung der Mittelkammer beide zugleich in den Bereich
des Waffenverschlusses geschwungen werden und beide zugleich auch geleert werden
können und so eine sichere und einfache Entleerung der Seitenkammern erfolgt.
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Es ist weiter bekannt und sachlich auch erkennbar, daß ein Unterbringen
von zwei Patronenreihen in Zickzackform in nur einem Raum oder Abteil nicht genügend
sicher ist in der Funktion. Namentlich das Abstreifen der Patronen vom Ladestreifen
und das übergehen der Patronen in Zickzacklagerung im Gewehrkasten führt zu recht
häufigen, bedenklichen Ladehemmungen. Außerdem sind beim Entladen der Patronen aus
dem Gewehr recht viele unbequeme Griffe erforderlich, da jede Patrone einzeln herausgenommen
werden muß. Die Lösung des Problems, das sich die Erfindung stellt, ist daher ,
eine Zickzacklagerung von zwei Patronenreihen in nur einem Raum wegen der Mängel
völlig zu vermeiden, dagegen jede Patronenreihe in einem Abteil unterzubringen und
trotzdem beide Abteile des Gewehrkastens oder des Patronenhalters zur Entleerung
durch den Waffenverschluß zu bringen. Ferner ein leichtes, handliches, sicheres
Laden mit einfachen stabilen
Patronenhaltern, auf welchen die Patronen
fest und sicher zusammengefaßt sind und beim Einschieben des Halters in das Gewehr
nicht abgestreift zu werden brauchen, um gleichzeitig zu ermöglichen, daß an diesen
Patronenhaltern Zubringer und Zubringerfedern in Fortfall kommen, trotz der hohen
Patronenzahl und trotz mehrerer Patronenabteile. Da ferner das Erfindungsproblem
das Einladen von Zubringerlosen, mehrkammerigen Patronenhaltern von oben und unten
in den Gewehrkasten löst, so sind es sehr erhebliche, bedeutende Vorteile von größter
Tragweite, die die Erfindung in ihrem Wesen, ihrer Eigentümlichkeit und ihrem technischen
Fortschritt kennzeichnen.
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In den Zeichnungen ist die Erfindung in mehreren Ausführungsformen
dargestellt. Es zeigt: Abb. i eine Draufsicht auf den Gewehrkasten mit der Hebel-
und Zubringervorrichtung, Abb. z einen Schnitt durch das Gewehr mit Seitenansicht
der Hebelvorrichtung, Abb. ; den Querschnitt eines Patronenhalters, Abb. q. die
Seitenansicht des Patronenhalters, Abb. 5 eine Draufsicht auf den Halter, Abb. 6
bis i i stellen weitere Ausführungsformen dar.
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Der mit dem Gewehr vereinigte, in Abb. i dargestellte Gewehrkasten
besitzt einen Zubringer 2, welcher mit zwei Armen in die Gewehrkastenabteile hineinragt
und auf der Achse 3 gelenkig lagert. Die Achse 3 und die Zubringerfeder q. sind
in einem Kastenblock 5 untergebracht. An dem Kastenblock ist ein Hebel 6 angeordnet
und mit dem Kastenblock durch Schrauben 7 fest verbunden. Sowohl Kastenblock 5 wie
Hebel 6 sind auf der Achse S drehbar gelagert. Da auch der Zubringer 2 in dem Kastenblock
angeordnet ist, so müssen Hebel und Zubringer und Kastenblock die gleichen Bewegungen
ausführen (Abb. 2). Wird nun der Hebel 6 nach unten geschwungen, so muß der Zubringer
z dieser Bewegung folgen, er wird somit aus dem Gewehrkasten herausgeschwungen.
Da der Boden g des Gewehrkastens ebenfalls mit dem Kastenblock 5 und somit auch
mit dem Hebel 6 verbunden ist, und auch .er der Bewegung des Hebels folgen muß,
so wird der Gewehrkasten beim Ausschwingen des Hebels und Kastenblockes geöffnet,
und derselbe ist nun frei, um den Patronenhalter (Abb. 3) einschieben zu können.
Nach Einschieben des Patronenhalters wird der Hebel 6 wieder hochgesch«vungen, der
Zubringer 2 spannt sich hierbei, und die Patronen in dem Halter kommen unter Druck
des Zubringers. Da der eine Arm des Zubringers um halben Patronenbodendurchmesser
höher steht als der andere, so tritt nach Hochschwingen des Hebels und beim Leerschießen
des Halters jedesmal die oberste Patrone aus den beiden Abteilungen in die Waffenverschlußbahn.
Die Wirkung des zweiarmigen Zubringers zwingt somit die Patronen des einen Abteils
in eine Zickzacklagerung zu den gegenüberliegenden Patronen des anderen Abteils.
Die beiden Abteile des Halters werden vom Waffenverschluß i nicht nacheinander,
sondern beide gleichzeitig entleert. Nach Leerschießen des Halters wird der Hebel
6 wieder ausgeschwungen, wobei der Halter mit herausgeworfen wird und ein neuer
Halter eingeschoben werden kann. Da durch das Zurückschwingen des Hebels in seine
Anfangsstellung auch der Gewehrkasten unten wieder geschlossen wird, so sind die
Patronen und die Halter im Gewehre stets vor Staub und Schmutz geschützt. Die federnden
Nasen i o am Gewehrkasten verhindern ein Heraustreten des Patronenhalters nach oben,
lassen den Halter aber durchtreten, wenn derselbe von oben in den Gewehrkasten eingeschoben
werden soll.
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Der Patronenhalter (4bb. 3) ist durch eine Zwischenwand i i in zwei
Abteile geteilt. Die Patronen in demselben werden, wie bekannt ist, durch Führungen
12 festgehalten, so daß sie nach vorn nicht austreten können. Die Ränder 13 sichern
die Patronen vor einem Austreten nach oben sowie auch nach unten. Durch den Sperrhebel
14 (Abb. q.) an der Rückseite des Halters werden die Patronen der beiden Abteile
in gleicher Höhe festgehalten, bis der Halter in den Gewehrkasten eingeschoben ist
und der Sperrhebel 14 die Patronen freigibt, wo dieselben dann hochsteigend nacheinander
aus den zwangläufigen Führungen 12 (Abb. 3 bis 5) austreten, so daß der Verschluß
i sie nach vorn in den Lauf schieben kann. Da die Patronenhalter keine Zubringer
und keine Zubringerfedern besitzen, wie sie bekannte Patronenmagazine mit hoher
Patronenzahl aufweisen, so kann die Munition in dem Halter jahrelang lagern, ohne
daß die Brauchbarkeit des Halters verloren geht. Soll das Laden des Patronenhalters
von oben in den Gewehrkasten erfolgen, so wird der Hebel durch den Knopf 15 in der
Nut 16, die seitlich vom Gewehre auf einer Gleitschiene angebracht ist, festgestellt.
Beim Einschieben des Halters spannt sich nun der Zubringer 2, indem er sich auf
der Achse 3 dreht und nach unten schwingt, während der gelenkig angeordnete Kastenblock
5 fest stehenbleibt und auch der Gewehrkasten unten geschlossen bleibt. Die Wirkung
des Zubringers auf die Patronen in den beiden Abteilen des Halters und die Entleerung
durch
den Waffenverschluß ist dieselbe wie beim Laden von unten.
In gedeckten Stellungen ist ein Laden von oben von Vorteil, im Bewegungskampfe aber
ein Laden von unten ein weit größerer Vorteil, weil sich hierbei Oberkörper und
Hände des Schützen nicht vom Erdboden erheben brauchen und somit Verwundungen und
Verluste bedeutend vermindert werden.
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Der in Abb.6 dargestellte Gewehrkasten ist durch eine feststehende
Mittelwand 17 in zwei Abteile geteilt. Bei diesem Gewehrkasten kann auch die Hebel-
und Zubringervorrichtung, wie bei Abb. i und 2 beschrieben, benutzt werden. Es können
dann anstatt des Patronenhalters (Abb. 3) Ladestreifen (Abb. 7) in die beiden Abteile
des Gewehrkastens eineschoben werden. Das Einbringen des Lade-3 streifens
kann hier sowohl von oben als auch von unten in den Gewehrkasten erfolgen. Die Ladestreifen
können entweder mit den Patronen gemeinschaftlich eingeführt werden oder auch von
dem Streifen beim Laden abgestreift werden. Beim gemeinschaftlichen Einbringen der
Patronen und Streifen laufen die Führungen i9 an den Ladestreifen in eine Ausbuchtung
2o aus, oder es stehen die Ladestreifen im Gewehrkasten so niedrig, daß die obersten
Patronen eines jeden Abteils aus dem Streifen treten, damit sie der Waffenverschluß
nach vorn in den Lauf schieben kann. Die federnden Nasen io verhindern ein Austreten
der Patronen nach oben aus dem Gewehrkasten, während die Führungen 18 die Ladestreifen
oder die abgestreiften Patronen im Gewehrkasten sichern. Durch die Wirkung des Zubringers
2 verschiebt sich auch hier die Patronenreihe des einen Abteils des Gewehrkastens
in Zickzacklagerung zur Patronenreihe des anderen Abteils. Wird durch den Waffenverschluß
die oberste Patrone aus dem rechten Abteil in den Lauf geschoben, so gleitet im
gleichen Augenblick die oberste Patrone im linken Abteil aus den Führungen 18 oder
aus dem Ladestreifen und wird frei, um vom Waffenverschluß i nach vorn in den Lauf
gebracht werden zu können. Dieses wiederholt sich abwechselnd in den Abteilen bis
zur völligen Entleerung des Gewehrkastens. Bei abnehmbarer und entfernter Mittelwand
17 kann auch ein Laden mit Patronenhaltern von oben und unten in den Gewehrkasten
stattfinden.
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Bei dem Gewehrkasten (Abb.8) sind zwei selbständige Seitenabteile
und ein Mittelabteil angeordnet. Die Seitenabteile haben feste, nicht schwingbare
Wände, während sie jedoch als vollständige Abteile unten im Gewehrkasten gelenkig
befestigt und innerhalb desselben schwingbar sind. Der Zubringer 21 (Abb.9) des
Mittelabteils ist auf der Achse 22 drehbar gelagert, so daß er auf und ab schwingen
kann, auch kann er durch Gelenk 23 seitwärts schwingbar angeordnet sein.
Die anderen beiden Zubringer 24 der Seitenabteile sind auf der Achse 22 fest verbunden
und müssen daher stets die gleiche Bewegung ausführen, da sie, obwohl zwei Zubringer,
dennoch gemeinsam schwingen. Der eine Zubringer steht um halben Patronenbodendurchmesser
höher als der andere. Zubringer und Zubringerfedern sind in dem drehbaren Kastenblock
5 angebracht. Wird nun diese Zubringervorrichtung mit dem Hebel 6 verbunden, so
kann auch bei diesem Gewehrkasten das Einschieben der Patronen mittels Ladestreifen
von oben und unten in dem Gewehrkasten erfolgen, ebenso können auch Patronenhalter
mit drei Abteilen nach der Ausführungsform (Abb.8) gebildet werden.
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Bei gewöhnlichem Gebrauch des Gewehres braucht nur das mittlere Abteil
des Gewehrkastens benutzt zu werden, die beiden Seitenabteile dagegen in schweren
Feuergefechten und entscheidenden Augenblicken. Ist das mittlere Abteil leer geschossen,
so schwingen die Seitenfedern 25 die beiden Seitenabteile zugleich nach der Mitte,
sö daß die beiden Abteile zugleich in Bereich des Waffenverschlusses kommen. Der
Waffenverschluß entnimmt nun abwechselnd je eine Patrone aus dem rechten und linken
Seitenabteil bis zur völligen Entleerung des Gewehrkastens. Bei dem Zusammenschwingen
der beiden Seitenabteile bewirken die Zubringer eine Zickzacklagerung der Patronen-
in den beiden Seitenabteilen zueinander, und der Waffenverschluß kann daher zu gleicher
Zeit die beiden zusammengeschwungenen Seitenabteile entleeren. Den Zeitpunkt, wo
der Wagenverschluß die letzte Patrone aus dem mittleren Abteil entnimmt, um darauf
die Sei:enabteile zusammenzuschwinge.n, sowie die Stellung der Zubringer 24. zeigt
Abb. i o.
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Um die beiden Seitenabteile festzustellen, so daß die Seitenfedern
25 keinerlei Druck auf die Patronen im Mittelabteil ausüben können, ist ein Handschieber
26 (Abb. i i) angebracht, der an einem Ende auf einer Achse lagert. Durch die Ansätze
27 können nun die beiden Seitenabteile dauernd festgestellt und auch wieder freigegeben
werden, so daß das Mittelabteil allein zum Schießen benutzt werden kann. Es kann
daher bei dieser Ausführungsform entweder das Mittelabteil oder auch alle drei Abteile
benutzt werden, ohne daß die tadellose Funktion im geringsten beeinflußt wird. Will
man die eingeschobenen Patronen oder auch den Patronenhalter (Abb. 3) aus dem Gewehr
entnehmen, so schwingt man den Hebel 6 aus, worauf man
dann mit
einem Griff alle Patronen entnehmen kann.