DE417112C

DE417112C - Richtmaschine fuer Stabeisen, Formeisen, Eisenbahnschienen usw

Info

Publication number: DE417112C
Application number: DEB105481D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1922-07-01
Filing date: 1922-07-01
Publication date: 1925-10-31

Description

Es gibt eine große Anzahl von Hüttenwerken, bei denen die zum Geraderichten der erkalteten Stabeisen, Formeisen, Eisenbahnschienen ο. dgl. dienende Richtmaschine nachträglich eingebaut wurde. Da im Betriebe dauernd ein Arbeitsrichtungswechsel stattfindet, weil die zu richtenden Güter der Maschine abwechselnd von der einen und von (der anderen Seite zugeführt werden, so ist ein ίο kostspieliges und zeitraubendes Umbauen der Maschine bei jedem Richtungswechsel erforderlich, indem die Einlauf- und Auslaufeinrichtung der Maschine abgenommen und vertauscht wieder angebracht werden müssen. Während dieser Zeit bleibt sie naturgemäß arbeitslos. Ferner muß,infolge des Umtausches der '/Arbeiter einmal rechtsseitig und das andere Mal linksseitig arbeiten, er verliert dabei die Sicherheit und die gute Ausbringung an einwandfrei gerichtetem Gut, worunter die gesamte Leistung leidet.

Nach der Erfindung steht die Arbeitsmaschine auf einem Drehwerk und kann daher in wenigen Augenblicken um i8o° gedreht werden. Hierdurch werden die sämtlichen obigen Mängel in einfachster Weise behoben. Es ist daher möglich, daß eine normale Richtmaschine fast augenblicklich von der einen

Seite arbeitet, nachdem einige Minuten vorher won der entgegengesetzten Richtung gearbeitet worden ist. Die Leistung einer alten Anlage kann daher vervielfacht und die Arbeiterzahl bei geringstem Anlagekapital verringert werden. Durch diese Ausführungsform wird auch verhindert, daß eine viel teuere, ortsfeste, aber symmetrisch von beiden Seiten beschickbare Maschine benötigt wird. Die normale ίο Richtmaschine ist nämlich unsymmetrisch gebaut, d. h. die Auslaufseite ist infolge Anordnung der Auslaufrichtrolle auf einem besonderen Anbau, vom Symmetriemittelpunkt der eigentlichen Maschine aus gemessen, länger als die Einlaufseite. Damit nun die nächstliegenden Rollen des Rollganges zu beiden Seiten der Maschine in deren beiden Stellungen stets in gleichem Abstande von ihr laufen, braucht nur ihr Drehpunkt außerhalb des Symmetriemittelpunktes, nämlich nach der Auslauf seite, verschoben angeordnet zu werden. Im Ausführungsbeispiel der Zeichnung ist in Abb. 1 ein Rollgang mit der Rollenrichtmaschine und in Abb. 2 die Richtmaschine selbst im doppelten Maßstab schematisch dargestellt.

Das auf bestimmte Längen zerteilte warme Walzgut wird durch den Rollgang 1 herbeigeführt. Von da wird dasselbe auf die Kühlbetten 2 und 3 gezogen, die abwechselnd beladen werden. Ist z. B. das Kühlbett 3 beladen und das Gut erkaltet, so wird es in Richtung des Pfeiles α entleert, und Stab für Stab wandert im Sinne 6, 5 durch die Rieht maschine 4. Ist das Feld 3 entleert, so kommt das Feld 2 an die Reihe, und das Gut gelangt in Richtung des Pfeiles b durch die Richtmaschine im Sinne 5, 6, nachdem diese mittels des Drehwerkes 7 um i8o° gedreht worden ist.

Die Drehung findet nicht um den Symmetriemittelpunkt M₁ sondern um einen um den Abstand y zur Auslaufseite verschobenen Punkt D statt, der so gewählt ist, daß der Drehpunkt D von der Achse der beiden innersten Rollen 8 und 9 gleich weit nach Abb. 2 um die Strecke A/2 entfernt ist.

Damit die Drehung um genau i8o° ohne langes Messen oder Richten schnell erfolgt, bringt man zweckmäßig Anschläge, Stecker o.dgl. an. Die neue Einrichtung ist naturgemäß auch bei anderen Arbeitsmaschinen, wie z. B. bei Walzenstühlen, anwendbar, wenn diesen das Gut in wechselnder Richtung zugeführt und von ihnen abgeführt wird.

Claims

Patent-Ansprüche:

1. Richtmaschine für Stabeisen, Formeisen, Eisenbahnschienen usw., welcher die Werkstücke abwechselnd über zwei Kühlbetten zugeführt werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Richtmaschine (4) zwischen den Kühlbetten (2,3) auf einem Drehwerk (7) angeordnet ist.

2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei unsymmetrischer Maschine der Drehpunkt (D) nach der Auslaufseite hin verschoben ist, damit die beiden Innenrollen (8,9) der Kühlbetten vom Drehpunkt (D) gleich weit entfernt liegen.

AU. i.

Abb. 2.

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