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Schräg liegendes Steilrohrkesselelement. Bei den bisher gebräuchlichen
Lagerungen eines schräg liegenden Steilrohrkesselelementes entstehen Biegungsspannungen
in den Stützen b" w. Horizontalschubwirkungen im Mauerwerk. Die Abb. t und 2 der
Zeichnung zeigen zwei bekannte Ausführungsformen, die diese Kräftewirkung ersehen
lassen. In Abb. i ist die Obertrommel A mittels eines Rundeisenbügels b im Gerfst
aufgehängt, während die Untertrommel B sich an die Seitenmauern d!s Kessels anlehnt.
Das im Schwerpunkt angreifende Eigengewicht G ist senkrecht nach unten gerichtet.
Die an der Untertrommel B angreifende Reaktionskraft R muß senkrecht zur Auflagefläche
gerichtet sein. Nach den bekannten Gesetzen der Statik ist hierdurch Größe und Richtung
der an der Obertrommel A angreifenden Reaktionskraft R' bestimmt; letztere zerfällt
in eine Vertikal- und eine Horizontalkomponente. Die Horizontalkomponente sucht
das Gerüst seitlich zu verschieben.
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Bei dein ebenfalls bekannten Ausführungsbeispiel der Abb. 2 ist das
untere Steilrohr-. kesselelement B an der senkrechten Gerüstwand h durch einen Bügel
b' befestigt. Diese Aufhängungsart ruft jedoch Biegungsbeanspruchungen durch die
Reaktionskraft R hervor. Abgesehen hiervon tritt bei dem Ausführungsbeispiel der
Abb.2 wiederum eine Horizontalkomponente der Kraft R' auf, tvelche den wagerechten
Aufhängeträger zu verschieben sucht.
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Man könnte versucht sein, diese- unerwünschten Horizontalkomponente
dadurch auszuschalten, daß die Knotenpunkte des Gerüstes steif ausgebildet werden
bzw. daß das Gerüst im Dreieckverband hergestellt wird. Beide Ausführungen werden
jedoch bei Kesselgerüsten wegen der Wärmedehnungen nicht angewendet, weshalb das
im Gerüst liegende Füllmauerwerk die Horizontalkraft aufnehinen muß. Eine Wegnahme
des Füllinatierwerks müßte aber ein Einstürzen des Gereistes zur Folge haben. Eine
Horizontalkomponente der an der Obertrommel A angreifenden Reaktionskraft R' kommt
nur dann in Wegfall, wenn die Reaktionskräfte bei A und B senkrecht gerichtet sind.
Diese Richtung der Reaktionskräfte kann z. B. nach der in Abb. 3 dargestellten Aufhängung
erreicht werden. Die Obertrominel A ist im Gerüst aufgehängt, die Untertrommel B
stützt sich auf das Seitenmauerwerk derart, daß die Auflagefläche wagerecht gerichtet
ist, also die Reaktionskraft senkrecht dazu (vertikal) gerichtet sein muß. Diese
Anordnung würde keine Schubkräfte auf das Gerüst übertragen, wenn eineLängenänderung
des Röhrenelementes durch Erwärmung nicht eintreten würde oder dasAuflager an der
Untertrommel B reibungslos wäre. Tritt aber Erwärmung und damit die Längenvergrößerung
ein, so wird die Obertromiuel A, wie Abb. 4. ersehen läßt, unter dem Einfluß der
Reibung verschoben, und der Aufhängebügel b ist nicht mehr senkrecht gerichtet.
Da der Aufhängebügel b nur Kräfte in der Richtung seiner Schenkel aufnehmen kann,
nimmt die Reaktionskraft R' bei A wieclerum eine zur Senkrechten schräge Lage ein.
so claß abermals eine Horizontalkomponente entsteht, die bestrebt ist, das Gerüst
seitlich zu verschieben.
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Gemäß der Erfindung wird bezweckt, bei einer Aufhängevorrichtung für
schräg liegende Steilrohrkesselelemente das Auftreten von Kräften, die das Gerüst
seitlich zu verschieben streben oder die Gerüstsäulen auf Biegung beanspruchen,
zu verhindern.
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Zu diesem Zweck ist sowohl die Obertroinmel als auch die Untertrommel
des Kesseleleinentes an dem oberen Querträger des Gerüstes aufgehängt.
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Der Erfindungsgegenstand ist auf beiliegender Zeichnung in mehreren
Ausführungsbeispielen veranschaulicht.
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Abb. 5 zeigt schematisch eine Ausführungsform der Aufhängung.
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Abb. 6 zeigt die gleiche Aufhängungsart
nach
erfolgter Erwärmung des Röhreneleinentes.
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Abb.7 ist die schematische Darstellung einer anderen Ausführungsform
der Aufhängung.
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Abb.8 zeigt die bauliche Anordnung der Aufhängung.
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Abb.9 ist die schematische Ansicht einer weiteren Ausführungsform
der Aufhängung. Bei dem Ausführungsbeispiel der Abb. 5 und C sind die Obertrommel
A und die Untertrommel B an den Querträgern c des Gerüstes mittels Bügel
b und b' aufgehängt. Die bei _9 und B angreifenden Reaktionskräfte
sind hierbei bei normaler Temperatur senkrecht gerichtet. Tritt eine Erwärmung und
damit eine Verlängerung des Röhrenelementes ein, so werden beide Aufhängebügel b,
b' aus der senkrechten Richtung verschoben und es treten an beiden Aufhängestellen
Horizontalkomponenten der Reaktionskräfte auf. Diese Horizontalkomponenten der Reaktionskräfte
greifen, wie aus Abt). C ersichtlich ist, an dein durchgehenden Querträger c an
und sind deich und entgegengesetzt gerichtet, so daß sie sich aufheben und in den
Querträgern c lediglich eine Zugspannung hervorrufen. Ein Verschieben des Gerüstes
tritt nicht ein.
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Bei dein Ausführungsbeispiel der Abb.7 is.t die Aufhängung des oberen
Kesselelementes A übereinstimmend mit der Anordnung nach Abt). 5 bzw. 6. Dagegen
erfolgt die Aufhängung des Kesselelementes B durch einen Fügel d, dessen Schenkel
oberhalb des Eleinentes zusammenlaufen und an einer Stange oder einem Seil g angreifen,
das an dem Querträger c des Gerüstes aufgehängt ist.
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v In gleicher Weise wie die Aufhängung der Troiriniel B nach Abb.
7 erfolgt, kann auch r;ie Aufhängung der Trommel A vorgenomnien «-erden.
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Gemäß einer besonderen Ausführungsform der Erfindung werden die Aufhängebügel
b bzw. b' bzw. d aus endlosen Drahtseilen hergestellt, ini Gegensatz zu der
bisher gebräuchlichen Aufhängung (vgl. Abb. i und 2) rnter Verwendung von Rundeisenbügeln
oder Bändern: bei letzteren ist es umvermeidlich, daß infolge einer seitlichen Verschiebung
der Kesseltrommel A bzw. B eine dieser Verschiebung entsprechende
Biegungsspannung in dem Rundeisenbügel auftritt. Einer solchen Verschiebung, z.
B. in der Größe f nach Abt). 8, entspricht eine gleich große Durchbiegung
der freien Bügelschenkel, woraus ersichtlich ist, (laß die zusätzlichen Biegungs-Beanspruchungen
schon bei geringen Verschiebungen des Kesselelementes bedeutend sind.
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Diese unerwünschten Biegungsbeanspruchungen werden gemäß der Erfindung
durch den Ersatz des Rundeisenbügels oder Bandes durch ein endloses Drahtseil ausgeschaltet,
dessen Elastizität von vornherein so gewählt wird, daß Verschiebungen des Kesselelementes
ohne Zusatzspannungen im Seil erfolgen können. Die Abl). 8 läßt erkennen, daß ein
Seil bei Verschiebung des Kesselelementes A um f nachgibt, also keine nachteiligen
Biegungen erfährt.
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Bei dem Ausführungsbeispiel der Abb.9 ist das endlose Aufhängeseil
b dargestellt, das einerseits um die Kesseltrommel A greift, anderseits um ein Auflagestück
g, das an dem Gerüstquerträger c befestigt und mit einer Rillenführung zur Aufnahme
des Drahtseiles ausgestattet ist.
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Die Verwendung des endlosen Drahtseiles hat den weiteren Vorteil,
daß verwickelte Endverschlüsse, wie sie bei offenen Drahtschlaufen an den Seilenden
angebracht werden müssen, um die Zugkraft des Seiles aufzunehmen, vermieden werden;
dadurch ist die Aufhängung sowohl sicherer als auch eilieblich billiger herzustellen
als die einer offenen Drahtschlaufe.
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Statt des Auflagestückes g kann auch eine Rollenführung für das endlose
Seil Verwendung finden.
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Schließlich kann die Seilführung auch derart sein, daß das Drahtseil
mehrmals um die Kesseltrommel geschlungen wird, so daß sich die Trommellast auf
mehrere Windungen des Drahtseiles verteilt.