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Bronziergerät. Bei einer bekannten Bronziervorrichtung ist das auf
dem Boden eines Reagenzröhrchens sitzende Bronzepulver durch eine Korkscheibe von
der in dieses Röhrchen eingefüllten Tinktur getrennt. Eine zweite Korkscheibe trennt
die Tinktur von dem Pinsel, der in dem Abschlußpfropfen des Reagenzröhrchens sitzt.
Die Pfropfenbohrung, in welcher der auf sein Durchlaufröhrchen gebundene Pinsel
steckt, ist außen durch einen Ho:zzapfen abgeschlossen, der an seiner etwas über
den Pfropfen vorstehenden Scheibe herausgezogen werden kann. Beide Korkscheiben
sind von einer Schnur durchzogen, an welcher sie zur Ingebrauchnahme der Vorrichtung
aus dem Reagenzröhrchen herausgezogen werden können. Nach dem Herausziehen der Korkscheiben
wird das Reagenzröhrchen durch seinen Abschlußpfropfen wieder abgeschlossen und
geschüttelt, damit sich das Bronzepulver mit der Tinktur mischt. Darauf muß der
Pfropfen wieder herausgezogen und umgesteckt werden. Diese Vorrichtung hat manche
Mängel, welche größtenteils durch die Möglichkeit des Auftretens von allerhand Undichtigkeiten
bedingt sind.
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Gemäß der Erfindung ist nun ein Bronziergerät, in dessen hohlem Pinselgriff
die Tinktur und das Bronzepulver ebenfalls voneinander abgeschlossen sind, so ausgebildet,
daß' die Nachteile vermieden und weitere Vorteile erzielt werden. Das Neue besteht
im wesentlichen darin, daß das Bronzepulver außerhalb des Tinkturgefäßes in einem
an dieses angefügten Gefäß untergebracht ist, an welches sich eine das Pinselbüschel
tragende Auslaufdüse anschließt, und daß der Abschluß des Bronzepulvers von der
Tinktur durch eine über die Tinkturgefäßmündung gespannte, tinkturdichte und durchstoßbare
Membran und der Abschluß des Bronzepulvers gegen die Auslaufdüse ebenfalls durch
eine solche Membran gebildet ist, so daß die Mischung des Pulvers mit der Tinktur
mittels Durch= Stechens und Aufreißens der Membranen durch eine durch die Düse einzuführende
Nadel o. dgl. ermöglicht ist.
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Auf der Zeichnung sind dreierlei Ausführungsformen des neuen Bronziergerätes
beispielsweise veranschaulicht. In Längsschnitten zeigen Abb. i die erste, Abb.
2 die zweite und Abb. 3 die dritte Ausführungsform, während Abb. 4. eine besondere
Einstichnadel in Ansicht und im Querschnitt erkennen läßt.
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In dem Reagenzröhrchen a ist nur die Tinktur b enthalten. An seinem
Rande c ist das Reagenzröhrchen durch eine Membran d abgeschlossen, deren Rand f
an den zylindrischen Rohrteil tinktur- und luftdicht angeschlossen ist. . Diese
Dichtigkeit ergibt sich schon durch ein Klebemittel, mit welchem der Membranrand
unten bestrichen ist. Sie kann aber auch noch weiterhin dadurch gesichert werden,
daß man um die Kante ein Isolierband herumlegt, wie es für elektrische Installationszwecke
gebräuchlich ist.
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Auf das Reagenzröhrchen ist eine Hü:se g aufgesteckt, welche über
ihrem unteren Aufsteckrand lt eine Anschlagrille i hat. Auch die Kante des
Aufsteckrandes lt kann zur weiteren Sicherung des dichten Abschlusses mit einem
Isolierbandstreifen umwickelt oder mit Siegellack o. dgl. abgedichtet werden. Nach
, den Abb. i und 3 bildet diese das Bronzepulver aufnehmende Hülse über dem Bronzepulver
eine vorzugsweise tiefere Rille l als Anlagefläche für eine das Bronzepulver nach
oben abschließende Membran m und über der Rille L eine Auslaufdüse it, auf
welche die Wurzel o' des Pinsels o aufgebunden ist.
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Das Gerät nach Abb. z unterscheidet sich von den Geräten nach den
Abb. i und 3 durch die Trennung des Düsenkörpers p von der die Bronze aufnehmenden
Hülse g', über deren Rand g wie über dem Rand c des Reagenzröhrchens eine Membran
m' gespannt ist. Diese Membran wird durch Aufstecken des Randes h' des Düsenkörpers
p gespannt, dessen Rille i' sich beim Aufstecken auf den Hülsenrand g aufsetzt.
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Nach Abb. 3 ist das Tinkturröhrchen a' unten offen und durch einen
Pfropfen Y abgeschlossen.
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Diesen Geräten kann nun ein einfacher, oben zu einem Griffring gebogener
Draht beigegeben werden, der sich in die Mündung der Düse n einführen läßt und bei
seinem weiteren Einstecken die Membranen m und d
durchstößt. Durch
Hin- und Herwiegen des Drahtgriffes nach allen Richtungen werden die Membranen vollends
aufgerissen, so daß das Bronzepulver h in die Tinktur b herabfällt
und anderseits der Zulauf zur Düse freigelegt ist. Durch Schütteln des Ganzen werden
Bronzepulver und Tinktur nun innig
miteinander gemischt. Hierauf
braucht man das Ganze nur wie einen Pinselgriff abwärts geneigt zu führen, um zu
veranlassen, daß die flüssige Bronze durch die Düse tt in den Pinsel o gelangt,
mit dem sie nun auf-ei strichen werden kann. Schüttelt man das Gerät bei offener
Auslaufdüse, so ist das vorzeitige Austreten flüssiger Bronze in den Pinsel hinein
nicht ausgeschlossen. Zur Vermeidung dieses unerwünschten Austretens flüssiger Bronze
ist die besondere Durchstoßnadel nach Abb. q. gewählt, deren Schenkel s, s' aus
im Querschnitt halbkreisförmigem Draht mit ihren Flachseiten aneinander liegen,
oben zu einer Grifföse t gebogen und nach unten verjüngt sind. Diese Nadel ist so
dick bemessen. daß sie die Mündung der Düse ta nach dem Durchstoßen der Membranen
als Stöpsel abschließt. Über ihrer abschließenden Stelle reicht die Nadel über den
Pinsel hinaus, so daß die die öse t erfassenden Finger mit dem Pinsel nicht in Berührung
kommen.
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Bei dieser Einrichtung ist es vollkommen ausgeschlossen, daß während
des wagerechten Lagerns oder Verschickens des Gerätes Tinktur in das Bronzepulver
eindringen kann oder umgekehrt oder daß Bronzepulver durch seine obere Abschlußmembran
m_, m' hindurchdringen und durch die Düse n und den Pinsel o austreten kann.
Anderseits hindern die Mein-. branen -ein Eindringen von Luft, so daß ein Oxydieren
von Bronze oder Tinktur sicher hintangehalten und das Gerät auf unbegrenzte Dauer
lagerfähig ist.
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Beim Durchstechen und Aufreißen der Membranen zur Ingebrauchnahme
des Gerätes kann keine Tinktur herausspritzen, während ein solches Herausspritzen
bei dem eingangs geschilderten, bekannten Bronziergerät nicht selten vorkommt, wenn
die Korkscheiben an der Schnur nicht ganz sachgemäß herausgezogen werden. Auch während
des Schüttelns des Gerätes zum Mischen von Pulver und Tinktur kann keine flüssige
Bronze austreten und die schüttelnde Hand bespritzen, weil die Düse n während des
Schüttelns ja durch den Nadelstöpsel s, s' geschlossen ist. Zur Ingebrauchnahme
des Gerätes bedarf es also keines Herausziehens, Wiedereinsteckens, Wiederherauszieliens.
Ümdrehens und nochmaligen Wiedereinsteckens eines Abschluß-Stöpsels.
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Sollte die Bronze nicht vollkommen aufgebraucht worden sein, so braucht
man zu ihrer weiteren Aufbewahrung im Gerät nur die Stöpselnadel in die Düse einzustecken.
Ein Beschmutzen der Finger durch Bronze ist dabei nicht möglich, weil die Nadelöse
t nicht bis auf den Pinsel herabgedrückt werden kann.
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Reichte die Füllung des Gerätes nicht aus, so kann diese erneuert
werden, wenn das unten offene Reagenzröhrchen nach Abb.3 durch einen Stöpsel r abgeschlossen
war. Nach dem Verstreichen der ersten Füllung braucht man hier nur den Stöpsel r
herauszuziehen, die dem Verpackungspaket beigegebene Tinktur und Bronze in das offene
Reagenzröhrchen a' einzufüllen, den Stöpsel r wieder einzustecken und das
Ganze bei eingesteckter Stöpselnadel zu schütteln.
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Das Tinkturgefäß ist nur beispielsweise als zylindrisches Reagenzröhrchen
gezeichnet worden. Es braucht jedoch keineswegs hohlzylindrisch zu sein, weil keine
Korkscheiben in ihm verschoben werden müssen, sondern es könnte ebensogut jede andere
handliche Form, z. B. diejenige eines schlankgebauchten Fläschchens, erhalten, welches
dann einen noch bequemer führbaren Pinselgriff ergeben würde.