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Gerät zum messen der Lage von hochliegenden Gegenständen, insbesondere
von Leitungsdrähten elektrischer Bahnen. Bei elektrischen Verkehrsbetrieben, insbesondere
bei denjenigen, welche zur Abnahme des Stromes von der Fahrleitung Bügel mit Aluminium-
oder hohle- o. dgl. SclileifstCikken benutzen, verlegt man die Fahrdrähte der gleichmäßigeren
Abnutzung der Schleifstücke und somit der vollkommensten Ausnutzung dcs Materials
wegen in einer Zickzacklinie über dem betreffenden Gleise. Äußere Einflüsse stellen
nun leicht die gleichmäßige Abnutzung der Kontaktstücke durch Verlagern des Fahrdrahtes
in Frage und erfordern daher von Zeit zu Zeit ein Nachregeln der Fahrdrahtaufhängung.
Zum Feststellen der Abweichung des Fahrdrahtes aus der gewünschten Lage benutzte
man entweder eine ausziehbare, wegen ihrer Länge aber sehr unhandliche Meßplatte,
oder ein Senkblei, mit dem das Arbeiten jedoch unsachgemäß, bei überhöhtem Kurvengleis
sogar stark fehlerhaft ist. Endlich nahm man das Nachsehen mit Hilfe einer Montageleiter
mit Meßvorrichtung vor. Auch dieses Verfahren ist wegen der leicht möglichen inneren
Verschiebung des Montageleitergerüstes und wegen des nicht zu vermeidenden Spieles
in der Achslagerung ungenau.
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Es sind Vorrichtungen bekannt, welche zum Bestimmen der Höhenlage
irgendwelcher Punkte dienen, doch können derartige Einrichtungen für den vorliegenden
Zweck nicht verwendet werden, da es sich hier darum handelt, den Abstand des Fahrdrahtes
von der Mittelachse des jeweiligen Querprofils zu ermitteln. Die bekannten Zieleinrichtungen
von Ablotegeräten mit Zielrohren, Zieltrommeh) o. dgl. müssen zum Ermitteln der
gesuchten Höhe in einer lotrechten Ebene schwenken, weshalb sie in der Regel mit
Wasserwaagen ausgerüstet sind. Beim Bestimmen des Abstandes des Fahrdrahtes von
der Mittelachse des Querprofils muß man jedoch unabhängig sein sowohl von dem wagerechten
als auch von dem lotrechten Verlauf der Achse des Meßgerätes. Dieses muß auch dann
den richtigen Abstand ermitteln lassen, wenn die Fahrbahn geneigt oder beispielsweise
in einer Kurve die eine Fahrschiene gegenüber der anderen erhöht ist. Diesen Bedingungen
werden die bekannten Einrichtungen nicht gerecht, weshalb sie für den vorliegenden
Zweck ausscheiden.
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Die Erfindung gibt ein Mittel an die Hand, um in einfacher und zuverlässiger
Weise die gewünschte Messung durchführen zu können. Das Neue besteht in einer auf
einer Gleitschiene verschiebbaren optischen Ablesevorrichtun,g, mittels derennach
Aufstellen der Gleitschiene quer über den Gleisen an einer auf dieser angebrachten
Einteilung die seitliche Lage des Leitungsdrahtes zu den Gleisen feststellbar ist.
Die Lage des Fahrdrahtes wird somit in unmittelbarer Nähe des Bahnkörpers und durch
ein auf diesen leicht aufsetzbare.-Gerät festgelegt, so daß die Möglichkeit gegeben
ist, Messungen schnell und zuverlässig durchzuführen. Die Ablotevorrich:ung besteht
zweckmäßig aus einem Spiegel, welcher an einem Halter, Rohr o. dgl. angebracht ist,
der an einem auf der Gleitschiene verschiebbaren Schlitten in rechtwinkliger Lage
zu diesem angeordnet ist. Über diesem Spiegel ist ein mit einem Fadenkreuz versehenes
senkrechtes Rohr befestigt. Beim Blick schräg auf den Spiegel durch das Rohr hindurch
erscheint der Fahrdraht durch entsprechendes Verschieben des Schlittens längs der
Gleitschiene in dem Fadenkreuz, wodurch die seitliche Lage des Leitungsdrahtes bestimmbar
ist. Es empfiehlt sich, den Halter der Ablotevorrichtung durch eine Einstellvorrichtung
in einer parallel zur Gleitschiene verlaufenden senkrechten Ebene und durch eine
zweite Einstellvorrichtung in einer rechtwinklig zur Gleitschiene verlaufenden Ebene
gegenüber dem Schlitten bewegbar zu gestalten.
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Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes ist auf der Zeichnung
dargestellt.
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Es zeigen: Abb. i die Einrichtung in der Vorderansicht und teilweise
im Schnitt, Abb. z die Einrichtung in der Seitenansicht, ebenfalls im teilweisen
Schnitt, Abb. 3 und ¢ je einen Einzelteil in vergrößertem Maßstabe.
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Die Einrichtung ruht auf zwei Füßen a, die
auf die
Schienenköpfe aufgesetzt werden und zwecks Berücksichtigung etwaiger Spurerweiterungen
in ihrer Lage zueinander eingestellt werden können. Die Querverbindung zwischen
den Füßen wird durch eine Führungs-oder Gleitschiene b gebildet, auf der eine Einteilung
b' an der Oberseite vorgesehen ist. An der Führungsschiene entlang kann sich ein
Schieber c bewegen, an dem die übrigen Teile der Einrichtung befestigt sind. Der
Schieber c ist an seinem oberen Ende mit einem Handgriff g für das Fortbewegen des
Gerätes versehen. Er trägt ferner eine Marke h. zum Ablesen der Verschiebung gegenüber
der Einteilung b' und eine Feststellschraube i, um den Schieber c
in einer jeweils bestimm=en Lage festklemmen zu können.
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An dem Schieber c ist ein Rohr k gelagert, an dessen oberem Ende ein
Bügel l befestigt ist. Dieser Bügel l dient als Träger eines zweiten Rohres m. das
in der Achsrichtung des Rohres k sich aufwärts erstreckt. Im Bügel L ist
ein Spiegel n (Abb. z) gelagert, auf welchem das durch das Rohr m einfallende
Licht als Lichtkreis o (Abb. 4.) erscheint. In diesem Lichtkreis erscheint ferner
ein im unteren Teil des Rohres m angeordnetes Fadenkreuz p. Der Spiegel n ist derart
geneigt, daß der Lichtkreis von der Seite her beobachtet werden kann.
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Zur Handhabung des Gerätes wird, nachdem es an der Meßstelle auf die
Schienenköpfe aufgesetzt ist, der Schieber c so lange seitlich verschoben, bis die
Fahrdrahtlinie durch das Fadenkreuz geht. Auf der Einteilung b' kann man dann ohne
weiteres den Abstand des betreffenden Punktes des Fahrdrahtes von der Ebene feststellen,
welche senkrecht zum Bahnkörper durch die Bahnachse in deren Richtung gelegt gedacht
ist. Um die Beobachtung noch bequemer zu gestalten, kann die Einrichtung um ihre
Längsachse drehbar ausgebildet sein.
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Um auf größtmögliche Genauigkeit der Messungen Anspruch machen zu
können, ist es zweckmäßig, das Meßrohr in einer bestimmten Winkellage zu der Führungsschiene
zu erhalten. Zu diesem Zweck ist die Lagerung -des Meßrohres gegenüber dem Schieber
entspr,:-chend einstellbar gestaltet. An der unteren Lagerung sind zwei Bolzen g
vorgesehen, die durch Lagerschilde r geführt sind und aneine Stütze s angreifen,
die ihrerseits mit zwei nach Art einer Kugel geformten Ausdehnungen y (Abb.
3) versehen ist. Das Rohr k
selbst wird durch eine Verschraubung x federnd
auf seinen Sitz gepreßt, der durch die obere Ausdrehung y gebildet wird. Nach Lockern
dieser Verbindung und durch einseitiges Anziehen oder Lockern der Muttern der Bolzen
g läßt sich gegenüber den Lagerschilden r das Rohr k seitlich einstellen. Zu diesem
Zweck ist das Rohr in seiner oberen Lagerung mit einem Bund v ausgestattet, der
außen gewölbt ist und sich sonach gegenüber einem Führungsring t einstellen kann,
der seinerseits gegenüber dem Schieber c durch Handhabung eines Schraubenbolzens
u eingestellt werden kann; das Rohr k und somit auch das Rohr m lassen
sich daher in zwei senkrecht zueinander befindlichen Ebenen einstellen.