DE415273C - Einrichtung zum Abschalten von Leitungen bei Stoerung des Belastungs-gleichgewichts in ihnen - Google Patents
Einrichtung zum Abschalten von Leitungen bei Stoerung des Belastungs-gleichgewichts in ihnenInfo
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- H02H—EMERGENCY PROTECTIVE CIRCUIT ARRANGEMENTS
- H02H7/00—Emergency protective circuit arrangements specially adapted for specific types of electric machines or apparatus or for sectionalised protection of cable or line systems, and effecting automatic switching in the event of an undesired change from normal working conditions
- H02H7/26—Sectionalised protection of cable or line systems, e.g. for disconnecting a section on which a short-circuit, earth fault, or arc discharge has occured
- H02H7/267—Sectionalised protection of cable or line systems, e.g. for disconnecting a section on which a short-circuit, earth fault, or arc discharge has occured for parallel lines and wires
Description
Bekanntlich sichert man bei elektrischen Kraftübertragungen über Entfernungen die
zugehörigen Maschinen und Apparate gegen Störungen, die von übermäßiger Erhöhung
der Stromstärke herrühren, und zwar mittels automatischer Unterbrecher mit elektromagnetischem
Antrieb oder durch Relais, die praktischer als Schmelzsicherungen arbeiten. Es ist ferner bekannt, daß die Relais derart
ίο auszubilden sind, daß sie das Öffnen der
durch sie gesteuerten Unterbrecher erst nach einem gewissen, vorher bestimmbaren Zeitabschnitt
veranlassen, der von dem Augenblick, wo die Störung erfolgt, verfließen muß.
Diese selbsttätigen Relais mit verzögerter Wirkung werden auch in dem Fall angewendet,
wo zwei Anlagen untereinander durch mehrere Leitungen verbunden sind, die -parallel geschaltet sind, sei es, um den Querschnitt
jedes Leiters zu verringern, sei es, um die Energieübertragung auch dann zu sichern, wenn ein Leiter unterbrochen wird
oder einen anderen Leiter von anderer Spannung berührt.
In der Praxis hat man aber in diesem Falle beobachtet, daß, wenn eine Störung in
einer einzigen Leitung erfolgt, mehrere der zu anderen Linien gehörenden Relais und
unter Umständen alle gleichzeitig unter dem Einfluß der Ausgleichs- und Rückströme zu
wirken beginnen und daß sie sehr häufig das Öffnen aller oder fast aller Unterbrecher nacheinander
oder selbst bei allen gleichzeitig hervorrufen, während es zum Abschalten der beschädigten
Leitung genügt hätte, daß nur die zwei Unterbrecher geöffnet werden, die sich an den beiden Enden der betreffenden Leitung
befinden. Häufig führt die Außerbetrieb- · setzung einer elektrischen Linie, die einen
Teil eines großen, von mehreren elektrischen Werken gespeisten Netzes bildet, dazu, daß
langwierige und umständliche Schaltungen vorgenommen werden müssen, um wieder alle in den verschiedenen Werken befindlichen
Maschinen parallel zu schalten. Dabei sind die Werke unter sich häufig durch Entfernungen
von mehreren Hunderten von Kilometern getrennt, und die Wiederaufnahme des Betriebs muß mittels telephonischer oder
telegraphischer Verständigung erfolgen,' die eine beträchtliche Zeit in Anspruch nimmt.
Ein fehlerhaftes Arbeiten der Relais aus analogen Gründen hat man auch bei Netzen
zur Verteilung elektrischer Energie in großen Städten, wo das Netz durch Luftleitungen
oder Kabel gebildet wird, die die geschlossenen Netze bilden; auch hier kann ein fehlerhaftes
Arbeiten auftreten, wenn ein Teil
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dieser Leitungen durch zwei oder mehrere parallel geschaltete Leiter gebildet wird.
Die Erfindung betrifft eine solche Schutzvorrichtung für Mehrfachleitungen, d. h. für
solche Linien, bei denen jeder einpolige Leiter aus parallel geschalteten Leitern besteht.
Jedem Leitungsende wird gemäß der Erfindung ein Zahnrad zugeordnet, und die Zahnräder
am gleichen Ende gleichphasiger (oder ίο gleichpoliger) Leitungen sitzen auf einer gemeinsamen
Welle, mit welcher sie gewöhnlich durch Relais magnetisch gekuppelt werden, wenn eine bestimmte Strombelastung
überschritten wird. Mit jedem dieser Zahnräder steht eine zweite Welle mittels Schneckengetriebes in Eingriff, welche durch
einen von einer der Parallelleitungen gespeisten Motor angetrieben wird. Die zweite Welle ist mit dem das Schneckengetriebe
tragenden Teil längsverschieblich, und das Schneckengetriebe selbst ist so ausgebildet,
daß zwar eine Drehung von der Schnecke auf das Schneckenrad, nicht aber umgekehrt übertragen werden kann, so daß
bei Erhöhung der Geschwindigkeit einer Schnecke infolge erhöhter Last im zugehörigen
Leiter der verschiebliche Teil infolge des größer werdenden Geschwindigkeitsunterschiedes
zwischen der sich gleichbleibenden Drehgeschwindigkeit der Hauptwelle und der größeren der zweiten Welle eine Längsverschiebung
erfährt und dadurch einen Kontakt schließt, der mittels eines besonderen Stromkreises
die Abschaltung der Leitung bewirkt. Die Erfindung kann weiterhin so ausgebildet
sein, daß ein Hilfsstromkreis, welcher durch das das öffnen des Unterbrechers bewirkende
Relais unter Strom gesetzt wird, mechanische Sperrvorrichtungen für alle anderen Relais
der gleichen Phase (oder des gleichen Pols)· . sowie für alle anderen Relais der anderen
Phasen (oder Pole) betätigt, welche die Sperrung aufrechterhalten, bis der entsprechende
Unterbrecher gewirkt hat, so daß nur eine einzige Übertragungsleitung auf einmal
unterbrochen wird. Die Einzelrelais werden im wesentlichen durch Organe gebildet, die
mittels Elektromagneten in Drehung versetzt werden, in welchen untereinander die
Wirkung der Spannung, des Stromes und einer magnetischen Bremse oder anderen Kraft vereinigt sind, so daß die Geschwindigkeit
der Drehung jedes Einzelrelais in an sich bekannter Weise in Funktion von der Leistung des den zu schützenden Leiter
durchfließenden Stromes erfolgt. Dabei sind die verschiedenen, jedes Mehrfachrelais zusammensetzenden
Einzelrelais mechanisch untereinander so verbunden, daß sie synchron laufen, solange alle die von den verschiedenen
Leitungen übertragenen Leistungen ausge-1 glichen sind, während das Einzelrelais, in dem
eine Störung des Gleichgewichts oder eine Umkehrung der Leistung auftritt, durch
Rückwirkung auf eine mechanische Kupp- ; lung die Unterbrechung der entsprechenden
■ Linien veranlaßt. Der durch den unteren : Teil der senkrechten Welle jedes Einzelrelais
mitgenommene obere Teil ist mit einer j Schraube ohne Ende, einem Sperrorgan und
einem der Aufwärtsbewegung entgegenwirkenden Gegengewicht oder Feder sowie einer
Kontaktvorrichtung versehen, die einen lokalen Stromkreis schließt, in welchem die
Verzögerungvorrichtung, die auf den Unterbrecher der entsprechenden Linie wirkt, und
die Sperrvorrichtung liegen.
Das Mehrfachgesamtrelais besteht aus so viel Phasenrelais, als Leiter vorhanden sind,
und zwar drei bei Dreiphasennetzen mit drei Drähten und Zweiphasennetzen mit drei
Drähten, während Zweiphasenrelais in Frage kommen für Zweileitergleichstromnetze oder
für einphasige Netze usw.
Die Mehrfachrelais sind für Mehrphasenanlagen, die heute die verbreitetsten sind, besonders
wichtig. Im folgenden ist eine Anlage für Dreiphasenstrom geschildert, bei der
beide Werke durch zwei oder mehrere Luftleitungen oder Kabel verbunden sind.
In der Zeichnung zeigt Abb. 1 ein allgemeines Schema der Verbindungen der drei
Sammelschienen I, II, III der Zentrale F mit den herausgehenden Linien L1, L2, Ls über
die Unterbrecher A1, Az, As und die Relaiselemente
mittels der Verbindungsleitungen 1', τ" t"' o' o" o'" n' o" 1'"
Abb. 2 zeigt die entsprechende Schaltung für die Zentrale G.
Abb. 3 zeigt das Schema einer Ausführungsf orm der Erfindung mit Relaiselementen
und ihren Verbindungen und anderen zu einem Phasenrelais gehörigen Relaiselementen.
Die Abbildung zeigt eine Seitenansicht des gesamten Mehrfachrelais, das in drei Phasenrelais unterteilt ist. Dabei setzt sich
jedes Phasenrelais im vorliegenden Fall aus drei Relaiselementen zusammen, von denen je
zwei nicht sichtbar sind, weil sie durch die gezeichneten verdeckt sind.
Abb. 4 zeigt ein allgemeines Schaltungsschema des Mehrfachgesamtrelais, das die
Schutzvorrichtung bildet, und die Verbindung mit den Spulen B1, B2, B3, welche die Unterbrecher
A1, A2, A3 steuern.
Bei der dargestellten Ausführungsform wird jedes Relaiselement durch ein entsprechendes
Motorsystem betätigt, das z. B., wie in Abb. 3 dargestellt, durch eine senkrechte
Welle 10 gebildet werden kann, auf der eine Metallscheibe 11 sitzt. Ein Elektromagnet
12 wird von dem Strom des zu
schützenden Leiters durchflossen und wirkt auf die Metallscheibe 11 gleichzeitig mit
einem Dauermagneten 13 ein. Diese Anord- j nung entspricht der bei elektrischen Ampere- I
zählern benutzten. Die Welle 10 dreht sich in den Lagern 14 und besteht aus zwei Teilen,
die durch die Kupplung 15 miteinander verbunden sind. Letztere ist derart ausgebildet,
daß der obere Teil der Welle sich immer mit dem unteren zusammen dreht, jedoch sich
aufwärts bewegen kann, indem er in den Führungsteil 16 gleitet. Der obere Teil der
Welle trägt die wichtigsten Elemente des : Relais, und zwar die Schraube ohne Ende 17, i
deren Gewinde eine Neigung aufweist, die : kleiner ist als der Reibungswinkel (nicht umkehrbare
Schraube). Auf dem anderen Teil der Welle sitzt ferner ein Sperrzahn 18 und
ein regelbares Gewicht 19. Auf der Welle D sind so viel Schneckenräder 21 angeordnet,
als Relaiselemente für jedes Phasenrelais vorhanden sind. Die Räder 21 sind in normalem
Betriebe mit der Welle durch eine magnetische Kupplung 22 verbunden, die vom Strom des zu schützenden Leiters durchflossen
wird.
Die Relaiselemente haben gleiche Bauart und sind identisch eingestellt, so daß sie,
wenn sie durch gleiche Ströme durchflossen werden, in der gleichen Zeit die gleiche Zahl
von Umdrehungen machen.
Solange der Betrieb normal ist, drehen sich die Relaiselemente, aus denen jedes
Phasenrelais besteht, mit gleicher Geschwindigkeit und übertragen mittels der Schraube
ohne Ende 17 und der Räder 21 eine gewisse Geschwindigkeit auf die Welle D.
Wird nun eines der Relais durch einen stärkeren Strom durchflossen als die anderen,
so wird es sich schneller drehen. Jedoch kann diese Erhöhung der Geschwindigkeit nicht
auf das zugehörige Rad 21 und die Welle D übertragen werden, welche sich weiter mit
der durch die anderen Relaiselemente festgelegten Geschwindigkeit drehen wird, welchen keine Beschleunigung erteilt wird,
da dies durch die Nichtumkehrbarkeit der Bewegung der dazugehörigen Schraube ohne
Ende nicht möglich ist. Das Drehmoment, welches die Geschwindigkeit des Relaiselements
durch die Rückwirkung auf das Rad 21 zu erhöhen trachtet, läßt vielmehr den oberen
Teil der Welle sich aufwärts bewegen, wodurch der Kontakt C hergestellt wird.
Der Kontakt C1 s. Abb. 4, stellt einen lokalen
Stromkreis her, der von der Stromquelle E gespeist wird und in welchen die
Antriebsorgane eingeschaltet sind, die dadurch betätigt werden. In erster Linie wird
die Hilfsspule B erregt, welche den Unterbrecher A öffnet, von dem die Leitung des
entsprechenden Relais ausgeht. Außerdem werden zur Erzielung einer an sich bekannten
Sperrung der Relais in den nicht vom Fehlerstrom betroffenen Leitungen die drei Elektromagneten M1 die mittels der dazu gehörigen
Anker und der drei Wellen H auf die Sperrvorrichtungen 18 einwirken, alle Relaiselemente
sperren einschließlich derjenigen, die zu den anderen Phasenrelais gehören.
Sobald der Unterbrecher A geöffnet wird, fließt kein Strom durch die Magneten 12 und
22. Infolgedessen senkt sich die Welle der Relaiselemente, da sie nicht mehr angetrieben
wird, von neuem und bleibt mechanisch unabhängig von der Verbindungswelle D.
Die elektromagnetische Vorrichtung, welche die Drehung der Welle 10 hervorruft,
wird, wie oben beschrieben, durch den Elektromagneten 12 und durch die Magnetbremse
"i3 gebildet. Wie bei einem gewöhnlichen Amperezähler ist die Geschwindigkeit der
Welle eine Funktion des Stroms, der durch den Elektromagneten fließt, und sie ist fast
genau proportional diesem Strom. Die Wellen desselben Phasenrelais übertragen nur
die Kraft, die zur Überwindung des Trägheitswiderstandes und der Reibung erforderlich
ist, die durch die Drehung der Verbindungswelle D entsteht, welche ihrerseits keine
Arbeit überträgt.
Die elektromagnetische Kupplung 22 wird durch den Strom des zu schützenden Leiters
durchflossen, da sie in Reihe mit der Magnetwicklung 12 liegt. Die Anordnung ist so
getroffen, daß das Rad 21 nur von einem bestimmten Stromwert ab, der vorher nach
Wunsch festgelegt und geregelt werden kann, mit der Welle D verbunden wird. Wenn der
Leiter, in dem das Relaiselement eingeschaltet ist, nicht in Betrieb ist, d. h. wenn er
nicht von Strom durchflossen wird, so läuft das Rad 21 lose, und die WeIIeD kann sich
frei drehen, wenn sie durch die anderen Relaiselemente desselben Phasenrelais mitgenommen
wird.
Das Gewicht 19 ist regelbar und kann durch eine Feder ersetzt werden, die ebenfalls
regelbar ist. Dieses Gewicht wird während des Anhebens des oberen Teils der Welle gehoben. Durch Ändern der Masse
des Gewichts kann man festlegen, wie groß die Gleichgewichtsstörung der Ströme sein
muß, die das Ansprechen der Relaiselemente zur Folge hat.
Die Wicklungen B1 welche das öffnen der
Unterbrecher^ veranlassen, können unmittelbar oder mittels einer Verzögerungsvorrichtung
mit festgelegter Zeit arbeiten, was gewöhnlich der Fall sein wird.
Im letzteren Falle wird, wenn eins der Relaiselemente gehoben wird und infolgedessen
alle anderen Relaiselemente gespart werden, kein anderes Relais sich in der Zeit aufwärts
bewegen können, in der der Verzögerungsapparat wirkt, bevor der Unterbrecher A geöffnet
wird.
Die Sperrung wird entweder durch öffnen des Unterbrechers oder durch Verschwinden
der Störung, die das Gleichgewicht des Stroms gestört hat, aufgehoben, da in diesem
ίο Falle das Relaiselement, das sich gehoben hat, sich von neuem senkt und den Stromkreis
der Spulen B öffnet. Wenn nun mit dem öffnen des Unterbrechers A jede Störung
des Gleichgewichts zwischen den Strömen der in Betrieb verbliebenen Leiter aufhört,
so können andere Unterbrecher nicht geöffnet werden. Andernfalls hebt sich ein anderes Relaiselement, und es wiederholt sich
der oben beschriebene Vorgang. Der Strom, der jedes Relaiselement durchfließt, kann der Leitungsstrom selbst sein,
wie es in Abb. 2 dargestellt ist, oder ein Teil dieses Stromes, der im Nebenschluß abgezweigt
ist, oder ein proportionaler Strom, der mittels Stromtransformators erhalten wird, j
wie es in Abb. 1 dargestellt ist. ■'
Die Drehung der Scheiben 11 kann durch den den Leiter durchfließenden Strom veranlaßt
werden, von dessen Stärke die Geschwindigkeit der Scheiben abhängt, und zwar entsprechend der Anordnung nach
Abb. 3 für die Phase' und ". Die Drehung kann auch durch die die Leiter selbst
durchfließende Leistung erfolgen, von der die ι Geschwindigkeit abhängt. Im letzteren Falle
genügt es, die induktive Vorrichtung 12 durch eine andere zu ersetzen, die schematisch
beim Phasenrelais'" in Abb. 3 dargestellt ist und die analog den bekannten
Wattmeterzählern bei Wechselstrom ausgebildet ist. Das Mehrfachrelais, das von Relaiselementen
gebildet wird, die durch amperemetrisches Drehmoment wirken, arbeitet, wie oben gezeigt, in entsprechender Weise,
wenn es nahe den Sammelschienen G (Abb. 2) eingeschaltet ist, von denen die Energie herausgeht.
Jedoch würde es keinen Schutz bieten, wenn es nahe den Empfangsschienen F (Abb. 1) angeordnet wird, weil
es nicht sicher ist, ob der Leiter, wenn er zwischen F und G beschädigt wird, bei jeder
Art von Beschädigung in diesem Punkte durch einen stärkeren Strom durchflossen wird als diejenigen Ströme, welche die anderen
parallel mit ihm liegenden Leiter durchfließen.
Das Mehrfachrelais, das in der Empfangsstation aufzustellen ist, muß daher aus Relaiselementen
mit wattmetrischem Drehmoment gebildet sein, und die Verbindungen müssen so geschaltet sein, daß während der
i normalen Wirkungsweise die Wellen sich in dem Sinn drehen, in welchem die Rückwir-
: kung des Zahnrades 21 sie zu stoßen sucht : (somit im entgegengesetzten Sinn als dem
vorher besprochenen). Wenn nun eine Stö- ! rung in einem der Leiter zwischen G und F
auftritt, so wird die Richtung des Stromes in dem zugehörigen Relais umgekehrt und
ι infolgedessen auch die Drehung der Scheibe. Dann wird durch die Schraube ohne Ende der
obere Teil der Welle sich heben, den Kon- ! takt C herstellen und das Öffnen des zugehörigen
Unterbrechers veranlassen. Der Kontakt C wird auch analog in dem Falle hergestellt,
wenn der Strom im Leiter infolge der ! Störung nicht umgekehrt wirkt, sondern einfach
im Hinblick auf den der anderen Leiter verringert wird.
' Das so angeordnete Phasenrelais ist ohne Änderung irgendeiner Verbindung geeignet,
wie das Relais mit amperemetrischem Drehmoment durch mangelnden Ausgleich des Stroms zwischen den Leitern derselben Phase
zu arbeiten, wenn bei Umkehrung der Funktion der beiden Stationen die Sammelschienen
F den Strom aussenden und die Sammelschienen G ihn aufnehmen.
Falls die zu schützenden Linien von Gleichstrom durchflossen werden, so wird der
Elektromagnet 12 durch einen kleinen Motor ersetzt, der eine entsprechende Charakteristik
hat wie z. B. die amperemetrischen und der wattmetrischen Zähler für Gleichstrom.
Falls die parallel geschalteten Leiter verschiedenen Querschnitt haben und infolgedessen
normalerweise verschiedene Stromstärken aufnehmen, jedoch in einem festen Verhältnis zueinander sind, wird man entweder
die Relaiselemente mit verschiedenen Charakteristiken versehen oder bei Wechselstrom
das Übersetzungsverhältnis der Stromtransformatoren ändern.
Wenn zwei parallele Linien vorhanden sind, so müssen nach der obigen Beschreibung
die sechs Relaiselemente sich in drei Gruppen zu je zwei' heben, jedoch ist es
auch möglich, daß sie sich nur in einer Gruppe heben, d. h. indem man mit der gleichen Welle D alle Relais elemente verbindet,
selbst wenn sie verschiedene Phase haben, und daß man sie mit einer einzigen Sperrwelle H ausrüstet.
Die Wellen H können auch durch eine andere Sperrvorrichtung der anderen Relaiselemente
ersetzt werden, wenn einer von ihnen in Funktion tritt. Z.B. können sie durch Einzelanschläge ersetzt werden, die unter der
Wirkung kleiner Elektromagneten arbeiten, die sämtlich gleichzeitig durch denselben
Kontakt C gespeist' werden.
Falls man mehrere parallele Linien hat, so
würde man mehrere Relaiselemente für jedes Phasenrelais haben. Diese Anordnung würde
dazu führen, die Wellen D und H übermäßig zu verlängern. Um nun diese Schwierigkeit
zu vermeiden, kann man jedes Phasenrelais in zwei oder mehrere Teile teilen, und die verschiedenen
Teile der Welle H könnten gleichzeitig durch den gleichen, von dem Kontakt C
herrührenden Strom gesteuert werden. Im
ίο Gegensatz dazu sind die verschiedenen Teile
der Welle D mechanisch mittels Hilfswellen und entsprechender Zahnräder verbunden.
Auf der Welle D kann man ein kleines Schwungrad anordnen, um die Bewegung
regelmäßiger zu machen.
Die beschriebenenAnordnungen trennen eine Leitung jedesmal und nur infolge des Mangels
au Gleichgewicht zwischen den Leistungen oder den Strömen, die in den Leitern fließen,
welche parallel und unabhängig von ihren absoluten Werten verbunden sind.
Wenn man sämtliche Leiter bei einer bestimmten überlastung in ihnen zugleich abtrennen
will, und wenn die Speisung der Relais über Stromwandler geschieht, so kann
man die Ströme dieser Wandler in an sich bekannter Weise über die Wicklung eines
gemeinsamen Überstromrelais leiten, welches das gleichzeitige Öffnen aller Unterbrecher,
gegebenenfalls nach festgelegter Zeit, herbeiführt (Abb. 1).
Der Vorteil der Erfindung besteht darin, daß sie durch die gleiche, vorher bestimmte
Überlastung wirkt, gleichgültig, wieviel Linien in Betrieb geblieben sind.
Claims (6)
- P ATENT- An Sprüche:i. Einrichtung zum selektiven Abschalten von Leitungen bei Störung des Belastungsgleichgewichts in ihnen, dadurch gekennzeichnet, daß von mehreren Parallelleitungen ein Zahnrad (21) zugeordnet ist und die Zahnräder am gleichen Ende gleichphasiger (oder gleichpoliger) Leitungen auf einer gemeinsamen Welle (D) sitzen, mit welcher sie gewöhnlich durch Relais (22) oberhalb einer bestimmten Strombelastung magnetisch gekuppelt sind, und daß mit jedem Zahnrad (21) mittels eines Schneckengetriebes (17) eine zweite Welle (10) in Eingriff steht, die durch einen von einer der Parallelleitungen gespeisten Motor (12) angetrieben wird. Die zweite Welle (10) ist mit dem das Schneckengetriebe (17) tragenden Teil längsverschieblich, und das Schneckengetriebe (17, 21) ist so ausgebildet, daß zwar eine Drehung von der Schnecke (17) auf das Schneckenrad (21), aber nicht umgekehrt übertragen werden kann, so daß bei Erhöhung der Geschwindigkeit einer Schnecke infolge erhöhter Belastung im zugehörigen Leiter der verschiebliche Teil infolge des größer werdenden Geschwindigkeitsunterschiedes zwischen der sich gleichbleibenden Drehgeschwindigkeit der Hauptwelle (D) und der größer werdenden der zweiten Welle (10) eine Längsverschiebung erfährt und dabei einen Kontakt (C) schließt, der mittels eines besonderen Stromkreises (B1) die Abschaltung der Leitung bewirkt.
- 2. Einrichtung nach Anspruch 1, bei welcher ein Hilfsstromkreis (M'), welcher durch das das Öffnen des Unterbrechers bewirkende Einzelrelais unter Strom gesetzt wird, mechanische Sperrungen (H') für alle anderen Relais derselben Phase (oder desselben Pols) sowie für alle anderen Relais der anderen Phasen (oder Pole) betätigt, welche die Sperrung aufrechterhalten, bis der entsprechende Unterbrecher gewirkt hat, so daß nur eine einzige Übertragungsleitung abgeschaltet wird.
- 3. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Geschwindigkeit des Antriebsmotors der Relais von der Leistung oder von der Stromintensität abhängig ist.
- 4. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Sperrung der Relais in den nicht vom Fehlerstrom betroffenen Leitungen durch einen am längsverschieblichen Teil der Antriebswellen (D) befindlichen Stift (18) erfolgt, der mit einem von den HilfsStromkreisen (M') gesteuerten Anker zusammenwirkt.
- 5. Einrichtung nach Anspruch· 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß an dem too längsverschieblichen Teil der Antriebswelle (D) eine regelbare Rückstellkraft (Gewicht, Feder) angreift.
- 6. Einrichtung nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Ströme bzw. Leistungen der parallelen Leiter außer den jedem einzelnen Leiter zugeordneten Relais ein gemeinsames Relais derart beeinflussen, daß dieses bei Überschreitung eines bestimmten Sum- no menwertes aller Ströme bzw. Leistungen die gleichzeitige Abschaltung aller Parallelleiter unmittelbar oder mittelbar herbeiführt. -Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEM79996D DE415273C (de) | 1922-12-15 | 1922-12-15 | Einrichtung zum Abschalten von Leitungen bei Stoerung des Belastungs-gleichgewichts in ihnen |
Applications Claiming Priority (1)
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DEM79996D DE415273C (de) | 1922-12-15 | 1922-12-15 | Einrichtung zum Abschalten von Leitungen bei Stoerung des Belastungs-gleichgewichts in ihnen |
Publications (1)
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DE415273C true DE415273C (de) | 1925-06-17 |
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ID=7318589
Family Applications (1)
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Country Status (1)
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DE (1) | DE415273C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US8978334B2 (en) | 2010-05-10 | 2015-03-17 | Pergo (Europe) Ab | Set of panels |
-
1922
- 1922-12-15 DE DEM79996D patent/DE415273C/de not_active Expired
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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