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Fahrkarten- oder Billettentnahme-Vorrichtung. Die vorliegende Erfindung
bezieht sich auf eine Fahrkarten- bzw. Billettentnahmevorrichtung; die insbesondere
an Eisenbahnschaltern verwendet werden soll. Bei diesen sind heute die Fahrkarten
bekanntlich in besonderen Fahrkartenschalterschränken angeordnet, so daß eine Fahrkarte
nach der andern herausgezogen werden kann. Solche Einzelfahrkarten sind teuer, so
daß das Bedürfnis besteht, Fahrkartenrollen zu verwenden, bei denen die Einzelfahrkarten
in einem Strang zusammenhängen, von welchem sie bei vorhandener
Perforation
abgerissen werden können.
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Die Einführung von Fahrkartenrollen im Eisenbahnbetrieb macht nun
aus dem Grunde große Schwierigkeiten, weil die bisherigen Fahrkartenschränke nicht
ohne weiteres ausgenützt werden können. Es würde ungeheure Kapitalien erfordern,
wenn man in den Stationen neue Fahrkartenschränke anschaffen würde, welche speziell
für solche Rollenfahrkarten gebaut sind.
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Man hat zwar schon versucht, Haltevorrichtungen für solche Rollen
zu verwenden, gewissermaßen einzelne Kämmerchen oder Pfeifen, welche man in diese
-Fahrkartenschränke einlegen wollte. Erstens aber sind diese Vorrichtungen,.welche
Einzelbehätterchen oder Einzelschächtelchen für jede Fahrkartenrolle darstellen,
teuer, und zweitens ist ihre Anbringung in dem Fahrkartenschrank auch mit erheblichen
Umständen verbunden.
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Zweck der vorliegenden Erfindung ist nun eine solche Fahrkartenentnahmevorrichtung
zu schaffen, die ohne weiteres und ohne jede Umständlichkeit in den vorhandenen
Fahrkartenschalterschränken untergebracht werden kann, so daß hier auch ohne weiteres
die Entnahme der einzelnen Fahrkarten durch Abreißen stattfinden kann. Man nützt
dabei also die vorhandenen Einrichtungen restlos aus, und jede einzelne Entnahmevorrichtung
kann in einfachster Weise gebaut sein, so daß die Herstellungskosten sehr gering
sind. Diese Entnahmevorrichtungen sollen besonders an solchen Fahrkartenschalterschränken
verwendet werden, welche vorn wagerechte Leisten besitzen, die bisher die Aufgabe
hatten, die die Fahrkartenblocks tragenden Behälter nach vorn hin abzustützen.
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Das Wesen der Erfindung besteht darin, daß für diese Leisten oder
ähnlich wirkenden Abstützvorrichtungen eine Klemmvorrichtung an jedem Fahrkartenträger
angebracht ist, vor welcher sich die Führung befindet, durch die der Fahrkartenstrang
hindurchgeführt wird, damit man die einzelnen Fahrkarten abreißen kann, und daß
diese Klemmvorrichtung noch einen besonderen Träger möglichst einfacher Art für
die Fahrkartenrolle hat. Außerdem kommt es auf eine besondere Ausgestaltung der
Führung für den Fahrkartenstrang an.
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Auf der Zeichnung ist Abt>. i die Vorderansicht eines alten Fahrkartenschrankes,
wobei die V erschlußtür fortgelassen ist. An der vorderen offenen Seite desselben
befinden sich die parallelen Leisten 2, welche die dahinterliegenden Vorrichtungen
3 abstützen, in deren Einzelabteilungen die einzelnen Fahrkartenpakete angeordnet
sind. Abb. 2 zeigt einen solchen Schrank mit,den neuen, darin angeordneten Vorrichtungen.
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Abb. 3 zeigt eine Fahrkartenentnahmevorrichtung bzw. einen neuen Fahrkartenträger
im Schnitt.
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Abb. 4. ist eine Ansicht von links gesehen. Abb. 5 und 6 zeigen in
derselben Weise eine vereinfachte Ausführungsform im Schnitt, und Abb.7 zeigt einen
wagerechten Schnitt durch einen vertieften Schrank.
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Abb. 8 ist ein Schnitt nach C-D der Abb. 5. Man braucht an dem Schrank
(Abb. i und 2) überhaupt nichts zu ändern, so daß man also sämtliche Leisten 2 beibehält.
Es wird nur dafür gesorgt, daß diese Leisten in bequemer Weise in die seitlichen
Wandungen des Schrankes eingelegt werden können.
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Die eigentlichen Fahrkartenträger sind gemäß Abb.3 und 4 folgendermaßen
gebaut: 5 ist eine Fahrkartenrolle, die sich auf einem etwa aus Holz bestehenden
Zapfen 15 abstützen kann. Dieser Zapfen wird von einem Blechband 7 getragen, das
an einem muldenförmigen Gebilde 6 aus Blech befestigt ist, so daß die Fahrkartenrolle
5 also in dieser Mulde 6 gehalten wird. Die Mulde geht mit einer Krümmung 12 in
ein senkrechtes Blech 8 über, und der Fahrkartenstrang 5 wird in der strichpunktierten
Weise daran entlang geführt. Der Blechteil 8 besitzt zwei seitliche Lappen 9, so
daß der Fahrkartenstrang also in dieser Führung gehalten wird, in welcher man ihn
nach unten herausziehen kann, wenn man eine Fahrkarte oder mehrere Fahrkarten abreißen
will.
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An der Platte 8 ist eine zweite Platte 13 befestigt, welche in sich
Federung besitzt, so daß man sie also federnd auf die Leiste 2 von oben her heraufschieben
kann. Der ganze Fahrkartenträger 6 wird auf diese Weise an der Leiste :2 gehalten,
und es lassen sich nun beliebig viele Fahrkartenträger nebeneinanderreihen, wie
Abb.2 dies zeigt (allerdings für die noch zu beschreibende Ausführungsform der Abb.
5 und 6).
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Der Fahrkartenstrang besitzt bekanntlich Perforierungen in einem Abstand,
welcher der Fahrkartenlänge entspricht, und es kommt nun noch .darauf an, dafür
zu sorgen, daß der Beamte den Strang nach unten möglichst nur in der Länge einer
Fahrkarte herausziehen kann. Dies ist im vorliegenden Fall durch Federung erreicht.
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Unterhalb der Leisten9, 9 sitzt je eine Blattfeder 17, welche den
Fahrkartenstrang 5 nach vorne gegen die Leisten-9, 9 drückt (s. auch Abb. 6). Ferner
besitzen die Leisten 9 unten kleine, nach hinten gehende Zacken io. Zieht der Beamte
an dem Ende 5' des Fahrkartenstranges, so drückt er mit
dem Daumen
diesen Strang etwas nach innen und damit die Federn r7 ebenfalls nach innen und
kann nun die Fahrkarten nach unten ziehen. Da die Federn 17 hierbei aber dauernd
einen Druck nach links ausüben, so erreicht dies Vorziehen sein Ende dadurch, daß
an der nächsten Perforationsstelle die Zakken io in die Perforationslöcher eintreten,
und der Beamte kann nun die Fahrkarte abreißen oder in obiger Weise ein weiteres
Vorziehen vornehmen, indem er wieder auf die nächste Fahrkarte einen leichten Druck
nach innen ausübt.
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Die Vorrichtung nach den Abb. 5 und 6 ist in ihrem Führungsteil 8,
9 genau so gebaut wie die der Abb. 3. Sie ist aber für die Herstellung noch einfacher
und billiger, weil an dem federnden Teil 13 lediglich ein Arm 14 angeordnet ist,
der bei 15 den beispielsweise aus Holz bestehenden Zapfen für die Rolle 5
trägt.
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Will man den Schrank i für sehr große Rollen geeignet machen, für
welche seine normale Tiefe a (Abb. 7) nicht ausreichen würde, so hat man lediglich
nötig, zwei Leisten 16 von entsprechender Breite am Schrank und die Leisten :2 wiederum
an den Leisten 16 zu befestigen.
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Wenn man alle diese Fahrkartenträger auf die Leisten 2 aufklemmt,
so ergibt sich der gefüllte Schrank gemäß Abb. 2. Jeder einzelne Träger läßt sich
mit Leichtigkeit von der Leiste 2 abheben, mit einer neuen Rolle versehen und kann
damit wieder auf die Leiste aufgesetzt werden.
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Bei den dargestellten Ausführungsformen können die vorderen Führungsplatten
9 .oben noch mit einer Abbiegung ri versehen sein, in welcher kleine Schilderchen
aus Pappe oder anderem Stoff klemmend befestigt werden können. Diese können somit
zu Notizen dienen; sie können beispielsweise die Fahrpreise oder auch sonstige Bemerkungen
enthalten, welche der Beamte bei den alten Vorrichtungen der Abb. i auf den Leisten
2 anzubringen gewöhnt war. Bei der neuen Vorrichtung können diese Leisten natürlich
nicht mehr zu solchen Notizen verwendet werden, weil ihre vorderen Flächen ja durch
die aufgeschobenen Teile 8 verdeckt sind.
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Da man das Fahrkartenband so durch die vordere Führung 8, 9 hindurchzieht,
daß die Aufschrift nach vorne gerichtet ist, ist (lein Beamten stets ohne weiteres
ersichtlich, um welche Fahrkarten es sich handelt. Abb. 5 zeigt noch, in welcher
Weise man die Vorrichtungen zur Aufnahme größerer Rollen geeignet machen kann. Es
können verschieden lange Arme 14 vorgesehen sein, bei denen sich der Rollenträger
15 an verschiedenen Stellen befindet. Diese Arme 14 können in Umbiegungen
18 einschiebbar sein (s. Schnitt C-D der Abb. 8). Die Arme 14, bei denen der Rollenträger
weiter nach rechts steht, können nun eine entsprechend größere Rolle aufnehmen.
Man kommt so mit etwa drei Armen 14 für die verschiedensten Rollengrößen aus. Die
Schlitzeinführung 18 könnte auch an dem Arm 14 ausgebildet sein.