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Fühllehre. Die Erfindung bezieht sich auf Fühllehren, bei denen das
Gehäuse des Fühlhebels gegenüber dem Lehrenkörper verschiebbar ist, und bezweckt,
Lehren dieser Art zzl vervollkommnen.
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In der Zeichnung ist als Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
eine Fühllochlehre im Schnitt dargestellt.
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Ein Meßkopf A ist mit Armen dl versehen, in denen in an sich bekannter
Weise Meßbolzen B verschiebbar gelagert sind. U n' er der Wirkung von Federn C stehen
die Meßbolzen B mit ihrem kolbenförmig verstärkten inneren Ende b1 mit Kugeln D
in Berührung, die in ebenfalls bekannter Weise im Meßkopfe A geführt sind und an
dem konisch zugespitzten Ende el eines im übrigen zylindrisch ausgebildeten Übertragungsbolzens
E anliegen. Der Bolzen Eist senkrecht zur Bewegungsrichtung df.r Meßbolzen B im
Meßkopfe A verschiebbar und besitzt an seinem oberen Ende einen zylindrischen Fortsatz
e2, der in einer gleichfal1; im Meßkopfe A verschiebbaren Hülse F geführt ist. In
dem Fortsatze e2 ist ein Querstift e3 befestigt, der in ein Langloch fl der Hülse
F eingreift. Unter der Wirkung einer Feder 31 liegt der Querstift c3 im Ruhezustande
der Lehre an der unteren Begrenzungsfläche des Langloches fl an. Die Feder 11A1
ist so kräftig gewählt, daß sie den Widerstand der ihr entgegenwirkenden Federn
C zu überwinden vermag. Über den oberen zylindrisch ausgebildeten Teil des Meßkopfes
A ist eine Hülse N geschoben, die an ihrem unteren Ende geschlitzt
und mittels einer Schraube n1 auf dem Meßkopfe A festgeklemmt ist. Zwischen dem
Meßkopfe A und der Hülse N ist eine zweite Hülse P verschiebbar gelagert, die an
ihrem oberen Ende geschlitzt und mittels einer Schraube fil auf dem Gehäuse k2 eines
Feinzeigers K festgeklemmt ist. Zwischen ein an der Hülse N befestigtes ringförmiges
Widerlager n2 und einem Bund P3 der Hülse P ist eine Feder T eingeschaltet, welche
die Hülse P im Sinne des Pfeiles x zu verschieben sucht. -- Die obere Stirnfläche
der Hülse F steht mit der unteren Stirnfläche einer Zwischenhülse H in Berührung,
die mit ihrer oberen Stirnfläche an dem Gehäuse k2 des Feinzeigers K anliegt. Die
Stirnfläche des Fortsatzes e2 berührt die untere Stirnfläche eines Zwischenbolzens
G, der in der Zwischenhülse H geführt ist und an dem Tastbolzen k1 des Feinzeigers
K anliegt. In dem Zwischenbolzen G ist ein Querstift g1 befestigt, der in ein Langloch
hl der Zwischenhülse H eingreift. Auf der Hülse N ist ein Ring n.3
starr befestigt. Dieser trägt einen Zapfen 2,1.4, um den eine Kurbel R um etwas
mehr als 18o Grad schwenkbar ist. In die,
Kurbelnarbe r2 ist ein
Zapfen y' eingeschraubt, der in ein Langloch s1 der Schubstange S eingreift. Das
obere Ende der Schubstange S ist mittels eines Zapfens p2 an das obere Ende der
Hülse P angelenkt. Bei der auf der Zeichnung veranschaulichten Stellung ist die
Schubstange S, die so gestaltet ist, daß sie eine Drehung der Kurbel R um ein wenig
mehr als i8o Grad gestattet, etwas über ihre eine Totpunktlage hinausbewegt. Hierbei
liegt die Kurbel R unter der Wirkung der Feder T an einem in der Zeichnung nicht
dargestellten festen Anschlage an. Gleichzeitig steht die obere Begrenzungsfläche
des Langloches s1 mit dem Zapfen y1 in Berührung. Am oberen Ende der Hülse P ist
ein Ring p4 starr befestigt, der eine parallel zur Mittelachse der Lehre verlaufende
Führungsnut p5 besitzt. In diese Nut greift eine an dem Ring n3 befestigte Führungsleiste
n5 ein, so daß die Hülse P gegen Drehung gesichert ist. An den Ringen n3 und p4
sind einander gegenüberstehende Ansätze n6 und p6 angebracht, deren Stirnflächen
bei der tiefsten Stellung der Hülse P einander berühren.
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Sollen glatte zylindrische Bohrungen geprüft werden, so wird die Lehre
wie jede gewöhnliche Fühllochlehre gehandhabt. Zu diesem Zwecke wird die Kurbel
R aus der auf der Zeichnung veranschaulichten Stellung, in welcher sie, da sie unter
der Wirkung der Feder T an einem Anschlage anliegt, festgestellt ist, nach unten
geschwenkt. Die Hülse P und mit ihr der Feinzeiger K, die Hülsen H und F sowie die
Bolzen G und E werden hierbei unter Mitwirkung der Feder T in der Richtung des Pfeiles
x verschoben. Die Verschiebung wird durch die Ansätze n6 und Pg begrenzt, die bei
vollständig nach unten geschwenkter Kurbel unter der Wirkung der Fedcr T mit ihren
Stirnflächen miteinander in Berührung stehen. Eine einwandfreie Berührung zwischen
den Ansätzen ns und p6 gestattet das Langloch s1. Die Meßbolzen B werden beim Verschieben
des BolzensE unter Vermittlung der Kugeln D entgegen der Wirkung der Federn C nach
außen geschoben und gelangen dadurch in ihre Gebrauchsstellung. Beim Einführen der
Lehre in die zu prüfende Bohrung werden die Meßbolzen B nach innen gedrängt. Sie
übertragen diese Verschiebung auf die Kugeln D, so daß der Übertragungsbolzen E
nach oben ausweicht, den Zwischenbolzen G vor sich herschiebt und mittels des Tastbolzen
k1 auf den Feinzeiger K einwirkt. Die erläuterte Lehre eignet sich besonders zum
Prüfen von unterschnittenen Bohrungen oder Bohrungen mit Eindrehungen. Sollen derartige
Bahrungen geprüft werden, so läßt man die Kurbel R beim Einführen der Lehre in die
Bohrung zunächst in ihrer auf der Zeichnung veranschaulichten Stellung stehen. Dadurch
wird es möglich, den Meßkopf der Lehre durch den engeren Teil der Bohrung hindurchzuschieben.
Sobald der Meßkopf 4 diesen Teil übers-,hritten hat, wird die Kurbel R nach unten
geschwenkt, so daß die Meßbolzen wieder ihre Gebrauchsstellung einnehmen und in
der bereits erläuterten Weise auf den Feinzeiger K einwirken.
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Wie aus dem Vorstehenden ohne weiteres erkennbar ist, erübrigt sich
infolge der erläuterten Anordnung eine besondere Feststellvorrichtung für die Kurbel
R. Durch den Erfindungsgegenstand wird demnach gegenüber bekannten Ausführungen
der Vorteil erreicht, daß die Handhabung der Lehre einfacher und bequemer ist. Die
Annäherung an eine Totpunktslage der Schubstange S beim Erreichen der Meßstellung
bietet außerdem den Vorteil, daß in dem Augenblicke, wo die Meßbolzen B beim Umlegen
der Kurbel R nach unten mit der Wandung der zu prüfenden Bohrung in Berührung kommen,
der Vorschub der Schubstange S fast gleich Null ist, so daß schädliche Stöße auf
die empfindliche Anzeigevorrichtung vermieden werden, ohne daß beim Prüfen besondere
Vorsicht nötig ist.