Der Zirkel besteht aus den beiden Schenkeln i und 2, welche gelenkig
miteinander vereinigt sind. Der feststehende Schenkel i trägt an seinem unteren
Ende die Zirkelspitze oder einen Krallenfuß 3 und wird durch den am oberen Ende
befestigten Griff q. gedreht, während der andere Schenkel 2 an seinem unteren Ende
den zeichnenden Stift trägt und am oberen Ende mit einem auf dem Schenkel i sitzenden
Drehknopf 5 zur Handhabung des Zirkels gelenkig verbunden ist. Der feststehende
Zirkelschenkel i ist durch ein um seine Achse drehbares, zusammenklappbares Gestänge
12, 13 unterteilt, so daß ein oberer und unterer Schenkelteil gebildet wird. Der
untere Teil trägt gegen das untere Ende ein Gewinde 6 und am oberen Ende ein zweites
Gewinde 7, auf welchem eine auf dem Schenkel i sitzende Mutter 8 aufgeschraubt werden
kann. Diese Mutter 8 trägt eine Ringnut g, in welcher eine Ringscheibe 1o gelagert
ist, die mittels Gelenke 1i das Verbindungsgestänge 12, 13 aufnimmt, das mittels
Feststellschrauben 14 in Stellung gehalten wird. Das Gestänge 12, 13 ist mit einem
Verlängerungsstück 15 des Zirkelschenkels i gelenkig vereinigt und kann durch eine
Feststellschraube 16 in seiner Lage gesichert werden. Die Ausführung der Ellipse
geht nach dem Achsensystem vor sich, wozu in bekannter Weise die vier Ellipsenkreuzschenkel
erforderlich sind, welche mit Hilfe von in senkrechter Richtung zueinander angeordneten
Röhren 18 und 1g gebildet sind, die drehbar mit dein Kreuzkopf 8a durch Gelenke
2o verbunden sind, so daß sie um diesen Drehpunkt jeweils nach oben und unten geklappt
werden können. In diesen vier Ellipsen-Kreuzschenkeln 18 und ig sind mit Führungsschlitz
ausgestattete Hebel, welche durch Schraubenbolzen iga verbunden sind, geführt und
erhalten durch den mit der
Skala 17 versehenen Fühtungshebel 21
die erforderliche Bewegung. Weiterhin sind in den Schenkeln 18, ig Nuten 22 vorgesehen,
in denen der feststellbare Schraubenbolzen iga sich bewegt und auch der Hebel 2z
mittels des Gleitbolzens igb geführt ist, wobei sich die beiden Bolzen senkrecht
zueinander in den Nuten 22 bewegen. Auf der Skala 17 bewegt sich ein Schieberanzeiger,
welcher unter Federwirkung steht und das Bestreben' hat, den Zeiger in die auf dem
Führungshebel a1 vorgesehenen Rillen zu drücken. Da das Achssystem die Zugänglichmachung
des Achsenmittelpunktes, d. h. die Verlängerung des Zirkelschenkels i, bedingt,
ist die Achse so ausgebildet, daß eine starre Verbindung zwischen dem oberen und
unteren Teil des Schenkels ermöglicht wird. Zu diesem Zwecke dient das oben beschriebene
Gestänge 12 nebst Stegen 13 mit Hilfe der Mutter 8, welche von dem oberen Gewinde
7 abgeschraubt und mit dem Gewinde 6 verschraubt wird, so daß die starre Verbindung
des Schenkels i in sich hergestellt ist. Bei Verbindung der Mutter 8 mit dem oberen
Gewinde ist eine leichte und freie Bewegungsmöglichkeit des oberen Schenkelteiles
geschaffen, welche zurr Beschreibung einer ununterbrochenen Peripherie um die eigene
Achse erforderlich ist, so daß der untere-Schenkelteil bei Anwendung des Kratlen.fußes
feststeht und der obere Schenkelteil drehbar ist. Beim Abschrauben der Mutter von
dem oberen Gewinde 7 verlieren die Schenkel 18 und ig an dem Kreuzkopf ihren Halt,
wobei der Schenkel 18 nach unten und der Schenkel ig nach oben klappen. Das so geklappte
Gestänge wird durch einen Spannring 24 zusammengehalten. Der Punkt für die Beschreibung
der sogenannten Normallinien (Peripherietangentensenkrechte) hängt an einem Gelenkbolzen
25. Dieser Punkt ist zu allen Ellipsen, ganz gleich welcher Größe, feststehend,
also konstant. An den Gelenkbolzen 25 ist eine Schlitzstange 26 mit eingefräster
Längsnut 27 angeschlossen, in welch letzterer sich . der Schraubenbolzen rga frei
bewegen, kann. Diese Schlitzstange 26 nimmt mit ihrem äußeren Ende mittels ineinander
verschiebbarer Röhren, die durch Klemmschrauben festgehalten ,werden können, mit
einer Kralle 31 den Fahrschenkel des Zirkels auf. Auf dem Zirkelschenkel i sitzt
oberhalb der Ellipsen-Kreuzschenkel eine zur Herstellung der Parabel dienende klappbare
Kegelschnittschablone 28, deren Hälften unter Federwirkung gegen einen auf dem Zirkelschenkel
i ruhenden Bund 29 sich stützen, welch letzterer mittels Schraube 30 in der
jeweiligen Höhe festgestellt wird. Die Wirkungsweise des Zirkels ist folgende: Soll
eine Ellipse gezeichnet werden, so wird die Differenz der halben großen und der
halben kleinen Achse eingestellt, was mittels Schraubbolzen iga vor sich geht. Die
Hebel 21 und 26 werden beliebig verlängert oder verkürzt und mittels der Greifkralle
31 mit dem Schreibarm des Zirkelschenkels 2 verbunden. Das Ellipsenkreu.z nimmt
die waagerechte Stellung ein und die Mutter 8 ist mit dem oberen Gewinde 7 des Schenkels
verschraubt; alsdann wird mittels des Griffes 4 der Zirkel gedreht, wobei sich der
Umfahrungssinn wegen der Drehbarkeit der eigenen Achse gleichbleibt. Zur Herstellung
der Peripberietangentensenkrechten wird die Greifkralle 31 von dem Schenkel 2 gelöst,
und die beiden. Zirkelschenkel werden in die Hand genommen. Der Schreibarm des einen
Schenkels wird nach dem anderen zu einwärts gedrückt, wobei die Richtung nunmehr
durch den Hebel 26 gegeben ist. Die Normallinie kann nun in Länge dieses Zusammendrückens
in Richtung des Pfeiles (Abb.3) beschrieben werden. Vorher werden die Klemmschrauben
des Hebels wieder geöffnet, damit sich die Rückschiebung auch auf den Führungshebel
21 überträgt. Durch die in sich federnde Anordnung der Hebel 21 und 26 sowie der
Greifkralle 31 braucht der Fahrschenkel nur eingedrückt oder ausgezogen zu werden.
Der Kranfuß sitzt hierbei im Ellil)senkreuz, welches auf der Zeichenebene aufgetragen
ist. Zum Zwecke des genauen Stehens des Zirkels in dem Achsenschnittpunkt ist in
der Mitte der Krallenfußplatte ein vierter Punkt markiert, welcher den Schnittpunkt
darstellt.
Die Zeichnung der Parabelkonstruktion geht gemäß Abb. q. und 5 vor
sich. Der Krailenfuß wird in vorbeschriebener Weise in den Schnittpunkt der Hypotenuse
mit der Mittelsenkrechten hierzu eines gleichschenkeligen Dreiecks gesetzt, welch
letzteres die drei Punkte A, B, C als Durchgangspunkte für die Parabelkonstruktion
hat. Der Schreibarm wird zunächst nach B (Abb. q.) bewegt. Die Parabelschablone
28 wird dann am Schenkel so weit nach oben oder unten geschoben, bis der Stirnpunkt
der geklappten Kegelschnittplatte 28 an dem Schreibarm (Abb. 4.) anstößt. Ohne zunächst
den Stift zum Schreiben anzuhalten, wird der Fahrschenkel weiter in der angegebenen
Pfeilrichtung nach A (Abb. 5) bewegt. Die Spitze des Fahrschenkels sitzt nun auf
A des Parabelpunktes, und nun wird der Bund 29 so weit nach oben oder unten geschoben,
bis er an der Kegelschnittschablone 28 anstößt. Mit der Schraube 30 wird
diese Stellung
festgehalten. 1,#2ittels des Drehknopfes 3 umfährt
man nun den Fahrschenkel in der Richtung, wie diese der Pfeil in Abb..I zum Ausdruck
bringt. Mittels eines Federarmes 33 wird der Schreibarm fest angezogen, und es wird
eine scharf gezogene Parabelperipherie gezeichnet. Voraussetzung ist dabei natürlich,
daß das Achssystem zusammengeklappt ist und durch den Spannring 24. gehalten wird.
Eine Schraube 3.4 in der Kegelschnittplatte bewirkt, daß sich diese bei der Zeichnung
der Parabelperipherie nicht um ihre eigene Achse drehen kann.