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Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Geweben mit Klöppelbindungen.
Vorliegende Erfindung bezweckt die Herstellung von Bändern oder Stoffen mit Klöppelbindungen
oder Spitzen mit Webbindungen, und ist dieselbe in den Zeic'h'nungen Abb. i bis
16 bildlich dargestellt.
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Bei der vorliegenden Erfindung werden die Drehungen der Fäden zwecks
Bildung der Klöppelbindungen dadurch hervorgebracht, daß entweder die seitlich verschiebbaren
Ket= tenfäden ,a durch auf-, und abwärts bewegliche Spulen b, welche in einer feststehenden
Lade c geführt sind, über- bzw. unterkreuzt werden (Abb. i), oder daß die auf- bzw.
abwärts beweglichen Kettenfäden d, dl durch seitlich verschiebbare Spulen e, e1
über- bzw. unterkreuzt werden (Abb. io). Die Kreuzungen der Kettenfäden werden bei
dem Arbeitsvorgang (Abb. i ) durch kreuzweise Verschiebung der seitwärts beweglichen
Kettenfäden a um einen Sprung f, fl (Abb. 3) in den Bereich der nächsten
Spule b (Abb. i bis 3) hervorgebracht. Bei dem Arbeitsvorgang (Abb. io) gehen die
seitwärts beweglichen Spulen e, e1 (Abb. i o, i i) kreuzweise einen Sprung weiter
und umbinden dadurch den nächstliegenden Kettenfaden d, dl (Abb. io).
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Um bei dem Arbeitsvorgang (Abb. io) zu erreichen, daß die Spulen die
Laufbahn wechseln können, d. h. die untere Spule an Stelle der bis dahin obenstehenden
Spule und umgekehrt die Spule, welche oben arbeitete, von einem gewünschten Punkte
ab unten arbeiten zu lassen, könnte die feststehende Lade c, (Abb. i i) so eingerichtet
werden, daß dieselbe aus zwei Teilen besteht, von welchen ein Teil durch die als
bekannt vorausgesetzte Wechselvorrichtung bei der Bandstthllade gehoben werden kann.
Der Vorgang ist bei Abb. i i punktiert dargestellt.
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Diese Einrichtung wäre nur bei dem Arbeitsvorgang (Abb. i i) nötig,
um alle Klöppelbindungen herstellen zu können, bei Abb. i ist dieser Wechsel durch
Heben der Klöppelfäden in die Schlitze der oberen Schiene I( (Abb.9) oder Senken
der Fäden in die Schlitze der unteren Schiene k1 (Abb.9) zu erreichen.
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Die Ware wird an der Webstelle über eine drehbare Rolle (Abb. a) abgezogen,
welche über die ganze Breite in regelmäßigen Abständen mit kleinen Nadeln versehen
ist, wodurch die Fäden in der richtigen Lage gehalten werden, und wodurch die Ware
eine gleichmäßige Breite behält.
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Die Bindungen werden durch ein oben offenes Riet (Abb. 7) angeschlagen,
welches an dem Schläger /t (Abb. i, io) des Webstuhles einerseits und an der feststehenden
Lade c (Abb. i, io) anderseits befestigt ist und beim Vorgehen des Schlägers lt
(Abb. i, io) in die Fäden eingreift und die Schußfäden anschlägt. Es wird Trierbei
vorausgesetzt, daß an einer Seite offene Riete bekannt sind.
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Die seitliche Verschiebung der Kettenfäden a bei Abb. i geschieht
durch zwei übereinanderliegende, mit Einschnitten versehene Schienen k, hl, von
denen eine Schiene durch Hebel, Zahnrad usw. verschoben wird. Im Ausführungsbeispiel
geschieht die Verschiebung durch Friktionsrad .o. Die beiden Schienen h, k1 stehen
in Eingriff mit einem Zahnrad it, durch welches die Verschiebung der einen Schiene
in entgegengesetzter Richtung auf die andere Schiene übertragen wird. Diejenigen
Fäden, welche nicht verschoben werden sollen, werden durch Gabeln m hochgehoben.
Die Gabeln werden vermittels Hebel 1J durch die jacquardmaschine bewegt, und zwar
können die Hebel durch zwei an verschiedene Platinen angreifende Schnüre g, r (Abb.
i ) verschieden hochgehoben werden.
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Die auf- und abwärts beweglichen Spulen b (Abb. i) werden durch mit
je einer Aussparung versehene Hebel s bewegt, welche in die Spulen eingreifen und
von einer Welle aus bewegt werden.
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Sollen die Spulen außer Tätigkeit bleiben, so werden die Hebel durch
' die Jacquardmaschine vermittels Schnüre t abgezogen. Die Bewegung der Spulen kann
auch durch Zahnräder oder andere Übertragung erfolgen.
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Bei dem Arbeitsvorgang (Abb. io) werden die Kettenfäden d, dl durch
die Jacquardmascbine u gehoben und gesenkt. Im Ausf"uhrungsbeispiel erfolgt die
Bewegung der oberen und unteren Spule durch je eine oberhalb und unterhalb der Spulenbahn
hin und her geführte Schiene v, v1, in welcher federnde
Stifte iv,
ivl (Abb. 12, 1q.) reingelassen sind. Die Stifte iv, ivl ragen mit den erhöhten
Köpfen aus der Schiene heraus. Soll nun die Spule bewegt werden, so greift ein Dinkel
x, x1 (Abb. io, 1¢) über die Schiene, wodurch bei der Bewegung derselben die Stifte
nach unten bzw. oben gedrückt und in Berührung mit Zahnstangen g, g1 (Abb. ii) gebracht,
welche hierdurch in der Bewegungsrichtung der Schiene v, v1 mitgenommen werden.
Die Zahnstangen g, g 1 stehen in Eingriff mit Zahnrädern y, y1 (Abb. i i) und übertragen
die Bewegung durch diese Zahnräder auf die Spulen e, e1 (Abb. i i). Um im Bedarfsfalle
die Bewegung der Spulen e, e1 ausschalten zu können, ist abwechselnd eine Laufbahn
mit Zahnstange g und Spule e (Abb. i i, 12) besetzt, die nächste Laufbahn leer,
damit für die die Laufbahn wechselnden Zahnstangen und Spulen Platz ist. Die Bewegung
der oberen Spulen geschieht in entgegengesetzter Richtung wie die Bewegung der unteren
Spulen.
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Der Winkel x wird durch die jacquardmaschine bewegt.
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Die Bewegung der Spulen kann zweckmäßig auch durch eine andere Führung,
z. B. Hebel, erfolgen. Bei der Herstellung von Webbindungen wird aus den Ketten-
und Schußfäden durch die jacquardmascbine ein Fach gebildet, und geschieht die Bindung
durch die Arbeit des Schlägers lt (Abb. i, i o) in bekannter Weise.
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Die Kettenfäden für die Webbindung am Rande können zweckmäßig auch
durch ein in gewohnter Weise am Schläger lt (Abb. i, io) angebrachtes Riet
passiert und hierdurch die Schußfäden angeschlagen werden, jedoch muß dieses Riet
eine Aussparung für die Fäden der Klöppelbindungen haben.
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Soll die Ware für Decken, Kragen usw. rund oder konisch gewebt werden,
so ist dieselbe durch die als bekannt vorausgesetzte Abzugvorrichtung mit konischen
Rollen z, z1 (Abb. i) abzuziehen.
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41bb. 3 ist eine Vorderansicht, Abb. q eine Seitenansicht der am Webstuhlgestell
fest angebrachten Lade c (Abb. i). Die Abb. 5, 6 sind Schnittzeichnungen der Laufbahn.
Abb. i i ist eine Vorderansicht, Abb. 12 eine Seitenschnittzeic'hnung der feststehenden
Lade c (Abb. i o).
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Abb. 13 ist eine Zeichnung der federnden Stifte w, ivl im größeren.
Maßstabe. Abb. 14. zeigt die Arbeitsweise des Winkels x.
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Abb. 15, 16 stellen Klöppelbindungen dar, und ist bei Abb.15 an beiden
Seiten der Klöppelbindung ein angewebter Rand zu sehen.
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Die Klöppelbindun gen setzen sich bekanntlich aus Drehungen und Verkreuzungen
eines Fadenpaares zusammen und sind diese beiden Arbeitsvorgänge am Anfang dieser
Beschreibung erläutert und in Abb. i, i i der beiliegenden Zeichnungen dargestellt.
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Bei den Abb. i 5, 16 sind diejenigen Fäden, welche sich in der Klöppelbindung
nicht mit den seitlich verschiebbaren Fäden kreuzen, sondern von diesen nur umdreht
werden, mit der Zahl i, die seitlich verschiebbaren, sich kreuzenden Fäden mit der
Zahl 2 bezeichnet.
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Bei Abb. 15 sind die Kettenfäden in dem Randgewebe durch die Zahl
3 und die Schußfäden durch die Zahlen 5, 6 gekennzeichnet.
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Die Schußspule der beweglichen Lade h (Abb. i, io) kann auch zur Herstellung
von Mustereffekten mit den Fäden der Klöppelbindung gebraucht werden, und können
die Klöppel- und Webbindungen während einer Umdrehung des Stuhles hervorgebracht
werden, indem dic Klöppelbindung arbeitet, wenn die Spulenlade des Webstuhles vorschlägt,
oder die Klöppel- und die Webbindungen werden nacheinander, jede für sich bei einer
Umdrehung des Stuhles hergestellt.