Die Erfindung bezieht sich auf eine Sicherheitsbindung für
die Stiefelhalterung bei abhebbarem Absatz, bei der der
Stiefel an seinem vorderen Sohlenteil mittels einer willkür
lich betätigbaren Spannvorrichtung in der Bindung gehalten
ist.
Bindungen dieser Art können für den Langlauf, den Tourenski
lauf, das Skifahren entsprechend dem wieder modern geworde
nen Telemark-Stil und für Sprungski zum Einsatz kommen. Bei
diesen Skidisziplinen ist es notwendig, daß der Skiläufer
den Absatz vom Ski anheben kann. Während beispielsweise bei
Langlaufski bereits Sicherheitsbindungen bekannt sind,
fehlen solche für den Sprunglauf völlig. Die Folge hiervon
sind zum Teil schwere Verletzungen beim Sturz auf der
Skischanze.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine universell einsetzbare
Sicherheitsbindung für die eingangs genannten Skisportarten,
insbesondere für den Sprunglauf zu schaffen.
Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 angegebenen
Mittel gelöst.
Durch die Zweiteilung der Bindung, nämlich in einen
skifesten Grundteil und einen durch Drehung gegenüber dem
Grundteil lösbaren Auslöseteil und die Verbindung beider
Teile über einen Auslösemechanismus, der durch Verdrehung
des Auslöseteils bei Überlast diesen freigibt, ist die
notwendige Sicherheit gewährleistet, da bei einem Frontal
sturz wegen der Abhebbarkeit der Ferse vom Ski zunächst eine
Auslösung nicht erforderlich ist. Bei leichten Stürzen, bei
denen der Skiläufer nur nach vorne kippt und dabei in den
Schnee greift, ist auch eine Auslösung wegen der Abhebbar
keit des Absatzes und der Nachgiebigkeit des Skistiefels,
die für diese Sportarten vorhanden sein muß, nicht erforder
lich. Sobald aber der Sturz schwerer ausfällt, wird immer
eine Drehbelastung auf das Bein ausgeübt werden, so daß nun
der Auslösemechanismus wirksam werden kann. Der Vorteil
dieser Sicherheitsbindung, die durch Drehbelastung auslösbar
ist, besteht darin, daß eine Abstützung an der Ferse zur
Ermöglichung des Auslösevorganges nicht notwendig ist, weil
aufgrund der Hebelwirkung, die sich aus der Winkelstellung
zwischen Unterschenkel und Fuß ergibt, immer eine Drehbela
stung auf die Bindung ausgeübt wird, wenn der Skiläufer
stürzt, ohne daß der Absatz fixiert werden müßte, wie dies
bei den üblichen Sicherheitsbindungen für den Abfahrtslauf
der Fall ist, bei denen der Vorderbacken nur dann ein
seitliches Herausdrehen des Skistiefels bei Überlast zuläßt,
wenn der Absatz durch den hinteren Sicherheitsbacken
gehalten ist. Eine solche Fixierung des Absatzes ist aber
beim Langlauf, Tourenlauf, beim Telemark-Fahren und beim
Sprunglauf nicht gegeben, da hier die Ferse vom Ski abhebbar
sein muß.
Für das Festspannen des Stiefels am Auslöseteil empfiehlt
sich eine Ausgestaltung, die dadurch gekennzeichnet, ist,
daß die Spannvorrichtung einen mit seiner Basis am Auslöse
teil befestigten U-förmigen Führungsbacken für die Stiefel
sohle umfaßt, an dessen senkrecht zur Skioberfläche stehen
den Schenkeln eine mittels eines Hebels drehbare Spannwelle
beidseitig drehbar gelagert ist, die zwischen den Schenkeln
durch eine mindestens bis zum Wellenzentrum reichende
Aussparung abgeflacht ist, deren bogenförmig gerundeter Teil
in der Spannstellung in eine angepaßte Hohlkelle in der
überstehenden Stiefelsohle eingreift. Hierdurch ist eine
einfach zu bedienende und besonders einfach und gewichtsspa
rend aufgebaute Spannvorrichtung geschaffen, die obendrein
noch den Vorteil hat, daß durch die segmentartige Ausbildung
der Spannwelle, die durch Verdrehen in die Hohlkehle der
Stiefelsohle eingreift, diese beim Verdrehen in den Füh
rungsbacken hineingezogen und damit festgeklemmt wird,
wodurch die Stiefelsohle im Führungsbacken festgekeilt wird,
was den seitlichen Halt des Stiefels im Führungsbacken
verbessert.
Die Halterung der Stiefelsohle im Führungsbacken wird gemäß
einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung dadurch verbes
sert, daß die beiden Schenkel an ihren freien oberen Rändern
zumindest teilweise nach innen gebogen sind, wobei der
Abstand der freien Ränder vom Basisteil des Führungsbackens
im wesentlichen der Dicke der Stiefelsohle angepaßt ist.
Hierdurch können die beim Absprung von der Sprungschanze im
wesentlichen senkrecht zur Skioberfläche wirkenden Absprung
kräfte sicher aufgenommen werden, ohne daß eine Lageänderung
des Stiefels gegenüber dem Führungsbacken eintritt.
Eine bevorzugte Ausgestaltung der Sicherheitsbindung ist
dadurch gekennzeichnet, daß das Grundteil zumindest drei
frei drehbar gelagerte Führungsrollen aufweist, die zur
Führung des Auslöseteils mit Umfangsnuten versehen sind, daß
das Grundteil weiterhin einen einstellbaren Auslösemechanis
mus mit federbelastetem Auslöseglied aufweist, daß das
Auslöseteil einen Drehteller mit nach unten und innen
abgebogenen der Anzahl der Führungsrollen entsprechenden
Führungsflanschen für den Eingriff in die Umfangsnuten der
Führungsrollen sowie entsprechend der Anzahl der Führungs
rollen ausgebildete Ausnehmungen zwischen den Führungsflan
schen aufweist, und daß das Auslöseteil ferner einen
Auslösenocken mit Steuerkurven für den Auslösevorgang
aufweist, die in der Betriebslage mit dem Auslöseglied des
Grundteiles zusammenwirken.
Diese Ausgestaltung ermöglicht eine kompakte, gewichtsspa
rende Sicherheitsbindung, die sich für jeden Ski anbietet,
bei dessen Benutzung eine freie Abhebbarkeit des Stiefelab
satzes gewährleistet sein muß. Wesentlich bei dieser
Ausgestaltung ist auch noch die Tatsache, daß nicht nur eine
Drehbewegung des Stiefels gegenüber dem Ski möglich ist,
sondern daß der Stiefel nach einem bestimmten Drehwinkel
auch völlig vom Ski gelöst werden kann, was auf die
Anordnung der Aussparungen im Führungsflansch zurückgeht. Da
der Führungsbacken zusammen mit dem Auslöseteil durch die
Spannvorrichtung fest am Stiefel angeordnet ist, ist nach
einem Sturz eine leichte Festlegung des Stiefels am Ski
wieder möglich. Da das Auslöseteil über das Grundteil und
die Führungsrollen greift und da außerdem das Auslöseteil
mit nach innen gebogenen Flanschen in die Umfangsnuten der
Führungsrollen eingreift und damit auch den Auslösemechanis
mus übergreift, der im wesentlichen im Grundteil angeordnet
ist, ist die Gefahr einer Vereisung und Blockierung der
Sicherheitsbindung praktisch ausgeschlossen, zumal die
Drehbarkeit des Auslöseteils gegenüber dem Grundteil durch
Vereisung nicht blockierbar ist, weil die Flansche verhält
nismäßig dünn und damit im Sinne einer Schneide ausgebildet
sein können, so daß selbst für den Fall, daß Schnee unter
das Auslöseteil gelangen sollte, dieser durch die Führungs
flansche bei einer Drehbewegung verdrängt werden kann.
Wenn in weiterer Ausgestaltung der Erfindung die Führungs
rollen mittels Wälzlager gelagert sind, so ist hierdurch
eine äußerste Leichtgängigkeit gewährleistet, durch die eine
Beeinflussung des Auslösevorganges vermieden ist.
Vorzugsweise sind die Steuerkurven am Auslösenocken symme
trisch zur Längsachse ausgebildet, und begrenzen eine
zentrale Rastausnehmung für das Auslöseglied. Hierdurch
ergibt sich ein gleichmäßiger Auslösevorgang nach beiden
Drehrichtungen, wodurch es keine linke und rechte Bindung
gibt und die Ski somit untereinander ausgetauscht werden
können.
Damit der Auslösevorgang nicht durch Reibvorgänge negativ
beeinflußt wird, ist es vorteilhaft, wenn in weiterer
Ausgestaltung der Erfindung das Auslöseglied als Steuerrolle
ausgebildet ist. Hierdurch findet an den Steuerkurven keine
gleitende Reibung, sondern ein Abrollvorgang statt.
Für den Gebrauch der Sicherheitsbindung bei Sprungski ist es
in Verbindung mit den zur Zeit üblichen Sprungstiefeln sehr
zu empfehlen bzw. praktisch notwendig, das Abheben der Ferse
vom Ski auf einen bestimmten Schwenkwinkel zu begrenzen,
damit eine exakte Skiführung gewährleistet und ein unkon
trolliertes Hochschlagen der Ski bei Windböen vermieden
wird. Eine besonders einfache Ausgestaltung einer Kombina
tion der Sicherheitsbindung mit einer vom Ski abhebbaren
Fersehaltevorrichtung besteht darin, daß die Fersenhaltevor
richtung ein allseits bewegliches, undehnbares Zugglied
umfaßt, das den Stiefel mit dem Ski verbindet und das sowohl
willkürlich lösbar ist als auch bei einer im wesentlichen
parallel zur Stiefelsohle auftretenden Zugbelastung die
Verbindung zwischen dem Stiefel und dem Ski freigibt, und
daß die Länge des Zuggliedes einstellbar ist. Die Lösbarkeit
dieser Verbindung bei Zugkräften, die im wesentlichen
parallel zur Stiefelsohle auftreten, ist notwendig, um nach
einem Auslösevorgang des Stiefels in der vorderen Sicher
heitsbindung, den Stiefel völlig vom Ski freizugeben, denn
sonst würde der Ski nach Art eines Fangriemens am Stiefel
hängenbleiben. Die Einstellbarkeit der Länge des Zuggliedes
ist erforderlich, um den Schwenkwinkel zwischen Stiefelsohle
und Ski verändern zu können, was u. a. von der Bauart der
Sprungschanze abhängt.
Eine für das Skispringen bevorzugte Ausgestaltung ist in der
Kombination der vorderen Sicherheitsbindung mit einer vom
Ski abhebbaren Fersenhaltevorrichtung mit einem bei größer
werdenden Stiefelschwenkwinkel zunehmenden Schwenkwiderstand
zu sehen. Die Ausgestaltung der Fersenhaltevorrichtung ist
dabei dadurch gekennzeichnet, daß die Fersenhaltevorrichtung
ein elastisch ausziehbares, allseits bewegliches Zugglied
umfaßt, das den Stiefel mit dem Ski verbindet und das sowohl
willkürlich lösbar ist als auch bei einer im wesentlichen
parallel zur Stiefelsohle auftretenden Zugbelastung die
Verbindung zwischen Stiefel und Ski freigibt, und daß der
Ausziehweg des Zuggliedes durch einen einstellbaren Anschlag
begrenzt ist. Hierdurch wird den speziellen Anforderungen
des Sprunglaufs Rechnung getragen, bei dem ein gewisser
elastischer Widerstand mit Endbegrenzung beim Abheben des
Stiefelabsatzes vom Ski erwünscht ist, um eine bessere
Steuerung des Anstellwinkels des Skis beim Skiflug zu
ermöglichen. Trotzdem ist durch die erfindungsgemäße Ausge
staltung sichergestellt, daß diese Fersenhaltevorrichtung
den Auslösevorgang und das Freikommen des Stiefels vom Ski
nicht beeinträchtigt.
Eine besonders einfache Ausgestaltung dieser Fersenhaltevor
richtung ergibt sich dadurch, daß am freien Ende des
Zuggliedes eine Klammer vorgesehen ist, die an einem am
Stiefel angeordneten zylindrischen, senkrecht zur Stiefel
sohlenoberfläche stehenden Zapfen zwischen zwei Flanschen
desselben quer zur Zapfenachse formschlüssig aufsteckbar
ist. Bei der üblichen Zugbelastung, die bei einem Verschwen
ken des Stiefels gegenüber dem Ski beim Sprunglauf auftritt,
wird die Klammer zwischen den Flanschen des Zapfens geklemmt
und kann sich somit nicht von diesem lösen. Tritt dagegen
nach einem Auslösevorgang und Freikommen des Stiefels vom
Ski eine Zugbelastung im wesentlichen in Richtung parallel
zur Stiefelsohle auf, so kann der am Stiefel angeordnete
Zapfen von der Klammer freikommen, da diese nur auf den
Zapfen unter leichter Klemmwirkung aufsteckbar ist.
Bei einer besonders einfachen Ausgestaltung der Erfindung
kann das Zugglied als elastisch dehnbares Band ausgebildet
sein.
Für eine Begrenzung des Schwenkwinkels ist dann allerdings
noch ein starres Band notwendig.
Eine vorteilhaftere Ausgestaltung ergibt sich auch dann,
wenn das Zugglied in Zugrichtung undehnbar ausgebildet und
mit seinem skifesten Ende an dem einem Ende einer Zugfeder
befestigt ist, deren anderes Ende in Zugrichtung einstellbar
am Ski gehalten ist. Dabei kann die Zugfeder in einem
skifest angeordneten Rohr angeordnet sein.
Eine weitere Variante ergibt sich dadurch, daß das Zugglied
in Zugrichtung undehnbar ausgebildet und zwischen seinen am
Ski fest angeordneten Ende und dem freien Ende S-förmig über
zwei Umlenkkörper geführt ist, von denen der dem skifesten
Ende näher gelegene erste Umlenkkörper mittels einer
einstellbaren Druckfeder abgefedert und der zweite Umlenk
körper skifest angeordnet ist. Dabei kann die Anordnung so
getroffen sein, daß die Feder in einem Gehäuse angeordnet
ist, das eine Austrittsöffnung für das Zugglied aufweist,
wobei der Rand der Austrittsöffnung im Gehäuse als skifester
Umlenkkörper dient.
Eine weitere Ausgestaltungsmöglichkeit besteht darin, daß
das Zugglied in Zugrichtung undehnbar ausgebildet und mit
seinem skifesten Ende an einer in Drehrichtung einstellbaren
federbelasteten Aufrollspule angeordnet ist.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert.
In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 eine vordere Sicherheitsbindung bestehend aus
Grundteil, Auslöseteil und Führungsbacken mit
Spannvorrichtung in Explosionsdarstellung;
Fig. 2 eine schaubildliche Unteransicht des Auslöse
teils;
Fig. 3 eine schaubildliche Ansicht einer Fersenhalte
vorrichtung;
Fig. 4 die Fersenhaltevorrichtung gemäß Fig. 3 in
Explosionsdarstellung;
Fig. 5 einen Teil einer weiteren Ausführungsform der
Fersenhaltevorrichtung in schaubildlicher Dar
stellung;
Fig. 6 die Fersenhaltevorrichtung gemäß Fig. 5 im
Längsschnitt und in Explosionsdarstellung;
Fig. 7 eine Außenansicht eines Teils einer weiteren
Ausgestaltung einer Fersenhaltevorrichtung;
Fig. 8 einen Aufrollmechanismus für die Fersenhalte
vorrichtung gemäß Fig. 7;
Fig. 9 eine schaubildliche Darstellung eines Führungs
backens mit Spannvorrichtung und eingespanntem
Stiefel;
Fig. 10 einen Längsschnitt durch den Führungsbacken mit
Spannvorrichtung sowie einzuführendem Stiefel;
Fig. 11 einen Längsschnitt durch einen Führungsbacken
mit Spannvorrichtung und Stiefel während des
Spannvorganges;
Fig. 12 einen Längsschnitt durch einen Führungsbacken
mit Spannvorrichtung und Stiefel im eingespann
ten Zustand;
Fig. 13 eine schaubildliche Ansicht eines Stiefelabsat
zes mit einem Teil der Fersenhaltevorrichtung;
Fig. 14 die Ansicht gemäß Fig. 13 in teilweise
aufgebrochenem Zustand;
Fig. 15 eine der Fig. 14 entsprechende Darstellung mit
verschwenktem Teil der Fersenhaltevorrichtung
beim Auslösevorgang; und
Fig. 16 einen Teilschnitt durch eine schaubildliche
Darstellung einer weiteren Ausgestaltung einer
Fersenhaltevorrichtung.
Wie aus den Fig. 1 und 2 ersichtlich, umfaßt die vordere
Sicherheitsbindung ein Grundteil 1, das auf einem nicht
dargestellten Ski befestigbar ist, ein Auslöseteil 2 und
einen auf dem Auslöseteil befestigten Führungsbacken 3 mit
Spannvorrichtung 4.
Das Grundteil 1 besteht aus einem Gehäuse 5, in welchem ein
Auslösemechanismus untergebracht ist, der ein aus mehreren
Federn 6 bestehendes Federpaket umfaßt, die gegen einen
mittels einer Schraube 7 einstellbaren und in der Zeichnung
nicht dargestellten Anschlag einerseits und einen in der
Zeichnung ebenfalls nicht dargestellten bewegbaren Schieber
abgestützt sind, der eine durch einen Schlitz 8 des Gehäuses
5 herausragende Steuerrolle 9 trägt. Auf dem Gehäuse 5 sind
weiterhin drei Führungsrollen 10 frei drehbar gelagert, die
mit Umfangsnuten 11 versehen sind. Die Führungsrollen sind
mit ihren nicht dargestellten Drehachsen auf einem Kreis mit
untereinander gleichem Abstand angeordnet und dienen zur
drehbaren Lagerung des Auslöseteils 2. Dieser weist an
seinem Umfang der Anzahl der Führungsrollen 10 entsprechen
de, nach unten und innen gebogene Führungsflansche 12 auf,
die zwischen sich ebenfalls der Anzahl der Führungsrollen
entsprechende Ausnehmungen 13 begrenzen. Die Führungsflan
sche 12 greifen mit ihren nach innen gebogenen Rändern in
die Umfangsnuten 11 ein, wodurch das Auslöseteil 2 durch die
Führungsrollen 10 drehbar gelagert ist. Die Anordnung der
Führungsflansche 12 ist so getroffen, daß in der Gebrauchs
stellung die Führungsrollen 10 in der Mitte der jeweiligen
Führungsflansche 12 liegen. Bei einer Verdrehung des
Auslöseteiles 2 entsprechend dem halben Umfangsweg der
jeweiligen Führungsflansche 12 treten diese aus den Umfangs
nuten aus und die Führungsrollen gelangen in den Bereich der
Ausnehmungen 13, wodurch das Auslöseteil 2 von den Führungs
rollen 10 und somit vom Grundteil 1 freikommt.
Mit dem Auslöseteil 2 ist ein Auslösenocken 14 fest
verbunden, der an seinem freien Ende eine zentrale Rastaus
nehmung 15 und daran sich anschließende symmetrisch ausge
bildete Steuerkurven 16 aufweist. In der Gebrauchsstellung
greift die Steuerrolle 9 in die Rastausnehmung 15 ein. Die
an die Rastausnehmung 15 angrenzenden Steuerkurven 16
bewirken zunächst aufgrund ihrer Form einen Widerstand gegen
eine Verdrehung des Auslöseteiles 2. Da die Steuerrolle 9 in
der Rastausnehmung 15 in der Gebrauchsstellung liegt, ist
eine Verdrehung des Auslöseteiles 2 nur dann möglich, wenn
die Steuerrolle 9, die bei dieser Drehbewegung an einer der
Steuerkurven 16 abrollt, in ihrem Langloch 8 gegen den
Widerstand der Federn 6 verschoben wird. Je nach Einstellung
des einstellbaren Anschlages läßt sich somit die Auslöse
härte festlegen.
Der auf dem Auslöseteil 2 vorgesehene Führungsbacken 3 ist
im wesentlichen U-förmig gestaltet und weist eine Basis 17
sowie zwei senkrecht nach oben stehende Schenkel 18 und 19
auf, deren freie Ränder 20 und 21 nach innen gebogen sind
und einen Abstand zur Basis 17 aufweisen, der im wesentli
chen der Dicke der Stiefelsohle entspricht, so daß diese
nach ihrem Einsetzen in Richtung des Pfeiles 22 sowohl in
seitlicher Richtung durch die Schenkel 18, 19 als auch nach
oben durch die Ränder 20, 21 gehalten ist. Damit der Stiefel
nicht nach hinten, also entgegen der Richtung des Pfeiles 22
herausrutschen kann, ist die Spannvorrichtung 4 vorgesehen,
die als abgewinkelter zweiarmiger Hebel 23, 24 ausgebildet
und mittels einer Steckachse 25 in den Schenkeln 18, 19
schwenkbar gelagert ist. Beim Einsetzen des Stiefels in den
Führungsbacken wird zunächst die Spannvorrichtung 4 so
verschwenkt, daß der Hebel 23 nach vorne und unten weist,
wodurch ein V-förmiger, nach hinten offener Beschlag 26 auf
der Oberseite der Stiefelsohle 27 unter den kurzen Hebel 24
gleiten kann. Nach Verschwenken der Spannvorrichtung 4 nach
oben hakt sich der Hebel 24 sich am Beschlag 26 fest.
In dieser Ausgestaltung ist die Sicherheitsbindung für den
Langlauf, Tourenlauf und auch für das Fahren im Tele
mark-Stil geeignet. Um diese Bindung auch für den Sprunglauf
einsetzen zu können, ist noch eine Fersenhaltevorrichtung
erforderlich, die den notwendigen Widerstand gegen ein
Abheben der Ferse und einen Endanschlag in einer einstellba
ren Höhe gewährleistet. Eine hierfür verwendbare Fersenhal
tevorrichtung ist in den Fig. 3 bis 8 sowie 13 bis 15
dargestellt.
Eine erste Ausführungsform ist in den Fig. 3 bis 4
gezeigt.
Die in den Fig. 3 und 4 dargestellte Fersenhaltevorrich
tung umfaßt ein undehnbares, allseitig bewegliches Zugglied
27 in Form eines Bandes, das mit seinem einen Ende an einer
Zugfeder 28 befestigt ist, welche in einem auf der
Skioberfläche festgelegten Rohr 29 geführt ist. Dieses Rohr
befindet sich hinter dem Stiefelabsatz auf der Skioberfläche
und weist an seinem dem Stiefel zugewandten Ende einen
Führungskörper 30 in Form eines im Rohr 29 befestigten
Stopfen auf. Dieser Führungskörper 30 weist einen querlie
genden Schlitz 31 für den Durchtritt des Zuggliedes 27 auf.
Das dem Zugglied 27 abgewandte Ende der Feder 28 ist an
einem einstellbaren Anschlag 32, der im Rohr 29 verschiebbar
geführt ist und ein Gewindeteil 33 zum Einschrauben in die
Feder 2B aufweist, befestigt. Zur Einstellung des Anschlages
32 wird ein Schraubbolzen 34 mit Kopf 35, der am Ende des
Rohres 29 anliegt, in ein Innengewinde 36 des Anschlages 32
eingeschraubt. Um die Stellung des Anschlages 32 sichtbar zu
machen, weist dieser einen Stift 37 auf, der durch ein
Langloch 38 im Rohr 39 hindurchgreift. Der Dehnungsweg der
Feder 28 und damit der Ausziehweg des Zuggliedes 27 ist
durch das Anliegen des vorderen Endes 39 der Zugfeder 28 am
Führungskörper 30 begrenzt, wodurch die Forderung nach einem
festen Anschlag für die Schwenkbewegung des Stiefelabsatzes
erfüllt ist. Der Dehnungsweg der Feder 28 läßt sich durch
Verschieben des Anschlages 32 verändern. Somit kann der
Widerstand während des Ausziehens eingestellt werden. Das
andere Ende des Zuggliedes 27 ist an einer Klammer 40
befestigt, die nach Art einer Beißzange ausgeführt ist und
einen Kopf 41 aufweist, der zwei Greifer 42 umfaßt.
Einstückig mit dem Kopf 41 sind zwei Schenkel 43 ausgeführt,
durch die ein Stift 44 hindurchgesteckt ist, welcher den
Zwischenraum zwischen den beiden Schenkeln 43 überbrückt und
zur Festlegung des Zuggliedes 27 dient, dessen Ende um
diesen Stift herumgeschlungen und mittels einer Schnalle 45
zur Einstellung des Ausziehweges einstellbar festlegbar ist.
Die Klammer 40 ist in Richtung des Pfeiles 46 auf einen
Zapfen 47 aufsteckbar, der im wesentlichen senkrecht zur
Stiefelsohlenfläche am Absatz befestigt ist und einen
zylindrischen Mittelteil 48 sowie zwei Begrenzungsflansche
49 aufweist. Der Abstand zwischen den Flanschen 49 ent
spricht der Dicke des Kopfes 41 der Klammer 40, die aus
einem elastischen Kunststoff hergestellt ist und mit ihren
Greiferarmen 42 auf den zylindrischen Teil 48 des Zapfens 47
aufgeklipst werden können, so daß diese Klammer gegen einen
gewissen Widerstand wieder vom Zapfen gelöst werden kann. Da
die Klammer genau zwischen die beiden Flansche 49 hinein
paßt, ist ein Verkanten dieser Klammer nicht möglich. Sie
kann also nur senkrecht zur Zapfenachse auf diesen aufge
schoben und von diesem abgezogen werden. Hierdurch kann die
Klammer bei einem Anheben des Stiefelabsatzes nicht vom
Zapfen 47 gelöst werden, wodurch bei einem Anheben des
Stiefelabsatzes das Zugglied 27 gegen die Wirkung der Feder
28 aus dem Rohr 29 herausgezogen wird. Kommt der Stiefel
durch Einwirkung eines Drehmomentes aus der vorderen
Sicherheitsbindung frei und bleibt dabei der Ski im Schnee
hängen, so tritt im Gegensatz zu der Schwenkbewegung, bei
der das Zugglied 27 in Richtung des Pfeiles 50 gezogen wird,
der etwa unter einem Winkel von 90° zur Skioberfläche steht,
eine Zugwirkung im wesentlichen parallel zur Stiefelsohle
auf, wodurch die Klammer entgegen der Richtung des Pfeiles
46 einer Zugbelastung ausgesetzt wird und somit vom Zapfen
47 freikommen kann. Da die Greiferarme 42 der Form des
zylindrischen Teiles 48 des Zapfens 47 angepaßt ist, ist ein
Verdrehen der Klammer 40 um die Zapfenachse möglich, wie
dies aus Fig. 15 hervorgeht. Die seitliche Ausschwenkbewe
gung des Stiefels bei einem Auslösevorgang der vorderen
Sicherheitsbindung ist damit nicht beeinträchtigt. Die
Ausgestaltung, die in den Fig. 13 bis 15 gezeigt ist,
weicht nur insoweit von derjenigen nach Fig. 3 ab, als der
Zapfen 47 nicht auf der Oberseite des überstehenden Randes
des Absatzes, sondern in einer Aussparung 51 im Stiefelab
satz angeordnet ist, wodurch eine gefälligere Anbringung des
Zapfens 47 erreicht ist. Dabei ist der Zapfen 47 in der
oberen und unteren Begrenzungswand 51.1 und 51.2 gehalten
und weist einen gewissen Abstand zur senkrechten Begren
zungswand 51.3 auf. Der Abstand der parallel zur Sohlenober
fläche verlaufenden Begrenzungswände 51.1 und 51.2 ent
spricht der Dicke des Kopfes 41 der Klammer 40, wodurch
diese Begrenzungwände die Aufgabe der Flansche 49 bei der
Ausführungsform nach Fig. 3 übernehmen und ein Kippen der
Klammer 40 gegenüber dem Zapfen 47 verhindern. Fig. 14
zeigt die Verwendung eines allseits beweglichen, jedoch
undehnbaren Zuggliedes 27, das am Ski mittels einer Schraube
27.1 festgelegt ist und nur zur Hubbegrenzung des Stiefelab
satzes dient, wobei die Größe des Schwenkwinkels der
Stiefelsohle gegenüber dem Ski durch Längenveränderung des
Zuggliedes 27 mittels der Schnalle 45 einstellbar ist.
In den Fig. 5 bis 8 sind zwei weitere Ausführungsformen
für die Ausbildung der Fersenhaltevorrichtung dargestellt,
soweit es die Ausbildung desjenigen Teils betrifft, an dem
das skifeste Ende des Zuggliedes 27 befestigt ist und
welches zur Erzeugung eines Widerstandes beim Ausziehen des
Zuggliedes 27 dient.
Bei der Ausführungsform nach den Fig. 5 und 6 ist in
einem skifesten Gehäuse 52 eine Druckfeder 53 angeordnet,
die mit ihrem einen Ende auf einen Zapfen 54 im Gehäuse 52
aufgesteckt ist und die an ihrem anderen Ende einen
T-förmigen Umlenkkörper 55 aufweist, dessen Längsriegel 56
in die Feder 53 eingesteckt ist und dessen Querriegel 57 in
seitlichen Längsschlitzen 58 des Gehäuses 52 geführt ist.
Das Zugglied 27 ist mit seinem skifesten Ende mittels einer
Schraube am Gehäuse 52 bzw. am Ski festgelegt und S-förmig
einerseits über den Umlenkkörper 57 und andererseits über
einen weiteren Umlenkkörper 59 geführt, der durch die
Begrenzung eines Schlitzes 59.2 im Gehäuse 52 gebildet ist.
Die Befestigung des freien Endes des Zuggliedes 27 am
Skistiefel erfolgt in der gleichen Weise wie in den Fig.
3 bzw. 13 bis 15 gezeigt und ist deshalb in diesen Figuren
nicht mehr näher dargestellt. Erfolgt nun eine Zugwirkung
auf das Zugglied 27, so wird dieses aus dem Gehäuse 52
herausgezogen, wobei das Zugglied während dieser Bewegung
gegen den Umlenkkörper 57 drückt und ihn gegen die Wirkung
der Feder 53 verschiebt. Durch die Schlitze 58 läßt sich der
Verschiebeweg begrenzen, so daß das Anheben des Stiefelab
satzes unter zunehmenden Widerstand bis zu einem festen
Anschlag erfolgt.
Die Fig. 7 und 8 zeigen eine weitere Ausführungsform der
Fersenhaltevorrichtung. Diese umfaßt einen in einem Gehäuse
65 angeordneten, durch eine Feder 66 belastete Aufrollspule
67, die das Zugglied 27 stets durch einen Schlitz 68 in das
Gehäuse 65 zu ziehen sucht, wobei das Zugglied 27 auf die
Aufrollspule 67 aufgerollt wird, von der es bei einem
Anheben des Stiefelabsatzes gegen die Wirkung der Feder 66
abgespult wird.
In den Fig. 9 bis 12 ist eine gegenüber Fig. 1
abgeänderte Ausführungsform einer Spannvorrichtung für die
Befestigung des Stiefels in der Sicherheitsbindung darge
stellt, wobei diese Ausführungsform als bevorzugte Ausfüh
rungsform angesehen wird.
Bei dieser Ausführungsform entspricht der Führungsbacken
demjenigen nach Fig. 1 und ist deshalb mit den gleichen
Bezugszeichen versehen. Die Spannvorrichtung umfaßt eine
Spannwelle 60, die beidseitig in den Schenkeln 18 und 19 des
Führungsbacken 3 drehbar gelagert und mittels eines Hebels
61 drehbar ist, der an einem Ende der Spannwelle 60
angeordnet ist. Die Spannwelle weist eine bis mindestens zum
Wellenzentrum reichende Aussparung auf, wodurch ein segment
artiger abgeflachter Teil 62 verbleibt. Das vordere Ende der
Stiefelsohle weist eine hohlkehlenartige, über die ganze
Sohlenbreite reichende Ausnehmung 63 auf, die in ihrer Form
dem abgerundeten Teil 64 der Spannwelle 60 angepaßt ist. Zum
Festspannen des Skistiefels ist der Hebel nach vorne
verschwenkt, so daß der abgeflachte Teil 62, wie aus Fig.
10 ersichtlich, nach unten weist. Hierdurch kann die
Stiefelspitze unter die Spannwelle geschoben werden. Danach
wird der Hebel 61 verschwenkt und damit die Spannwelle 60
verdreht und greift dabei in die Nut 63 ein, wie dies aus
Fig. 11 hervorgeht. Der Endzustand ist in Fig. 12
dargestellt, wobei der Hebel 61 vollkommen nach hinten
geschwenkt ist und der abgerundete Teil 64 der Spannwelle 60
formschlüssig in die Nut 63 eingreift.
Die Fig. 16 zeigt eine gegenüber den Fig. 5 und 6
abgeänderte Ausgestaltung der Fersenhaltevorrichtung. Danach
ist in einem skifesten Gehäuse 52.1 das Zugglied 27 mit
seinem einen Ende am Gehäuse befestigt und S-förmig über
zwei Umlenkkörper 55.1 und 59.1 geführt, wobei der Umlenk
körper 58.1 die obere Begrenzung eines Schlitzes 59.3 ist,
aus dem das Zugglied 27 aus dem Gehäuse herausgeführt ist.
Der Umlenkkörper 55.1 ist als drehbar gelagerte Rolle
ausgebildet, die in einem Gabelkopf 57.1 drehbar gelagert
ist, welcher in dem Gehäuse in Skilängsrichtung gleitend
geführt ist. Der Gabelkopf 57.1 weist einen in Längsrichtung
des Gehäuses und somit in Längsrichtung des Skis verlaufen
den zylindrischen Ansatz 56.1 auf, auf den eine Druckfeder
53 aufgesteckt ist. Das andere Ende der Druckfeder stützt
sich an einem Innenflansch 68 einer mit Außenflansch 69
ausgebildeten Hohlschraube 70 ab, die in eine Gewindebohrung
71 des Gehäuses 52.1 einschraubbar ist. Diese Hohlschraube
70 bildet mit ihrem Innenflansch 68 einen verstellbaren
Anschlag für die Feder 53. Die Hohlschraube 70 weist einen
vom Außenflansch 69 nach außen vorstehenden hohlzylin
derförmigen Ansatz 72 auf, der mit Innengewinde 73 versehen
ist, in welches ein Schraubbolzen 74 einschraubbar ist und
der in das Innere der Feder 53 eingreift. An seinem äußeren
Ende ist der Schraubbolzen 74 mit einem Drehknopf 75
versehen, der hohl ausgeführt ist und über den Ansatz 72
versehen, der hohl ausgeführt ist und über den Ansatz 72
greift. Der Drehknopf 75 dient zur Verstellung des Schraub
bolzens 74, dessen innerhalb des Gehäuses 52.1 gelegenes
Ende als Anschlag für den Ansatz 56.1 dient, womit je nach
Einschraubtiefe des Schraubbolzens 74 ein veränderbarer
Anschlag für die Begrenzung des Ausziehweges des Zuggliedes
27 geschaffen ist.