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Umspannungsnetz für Gaszellen von Starrluftschiffen. Bei Starrluftschiffen
wird in der Regel das Gas in besonderen Zellen untergebracht, die innerhalb des
starren Gerippes liegen. Das in den Zellen enthaltene Traggas wird einerseits unter
dem evtl. vorhandenen Überdruck, andererseits unter dem Druck, der vom Auftrieb
herrührt, das Bestreben haben, die Zelle durch den Zwischenraum einzelner Gerippeteile
hindurchzudrücken. Es ist daher üblich, die einzelnen Felder des Luftschiffgerippes
mit einem Netzwerk zu versehen, welches den Druck des Gases gegen die Zellenwände
aufnimmt und ein Ausbeulen der Zelle gegen die umkleidende Hülle oder andere freizuhaltende
Räume verhindert. Der Anteil des Druckes, der vom Auftrieb herrührt, ist nun im
obersten Teil des Schiffes am größten und nimmt nach unten zu proportional mit dem
Höhenunterschied ab. Der gesamte Überdruck oben im Schiff kann daher das Vielfache
des Vberdruckes unten im Schiff betragen. Entsprechend dem größeren Druck tritt
eine größere Durchbeulung der Zelle durch die Maschen des Netzes und eine erhöhte
Beanspruchung indem Zellenstoff sowie auch in der Umspannung auf. Diesem Übelstand
begegnete man bisher dadurch, daß man im oberen Teil sowohl den Stoff als auch das
Netzwerk entsprechend stärker wählte. Bei den üblichen :Iusführungen mit Drähten,
die über einen großen Teil des Schiffsumfanges durchlaufen, besteht der Nachteil,
daß die Drähte im unteren Teil des Netzes zum Teil stärker sind, als es der Belastung
entspricht. Außerdem ist der Wechsel im Durchmesser des Drahtes bei der Herstellung
des Netzes unbequem.
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Gemäß der Erfindung werden die geschilderten Nachteile dadurch vermieden,
daß das Netz bei Herstellung aus durchweg gleichen Drähten im oberen Teil des Schiffes
entsprechend engmaschiger ausgeführt wird. Dadurch verteilt sich der größere Druck
im oberen Teil auf eine entsprechend größere Anzahl Drähte, und elie Spannung. im
Stoff der Zeilenwand kann entsprechend den kleineren freitragenden Flächen zwischen
den Maschen bei gleicher Stärke des Zellstoffes auf dasselbe 2 aß zuriicl:gefiihrt
werden, wie im unteren
Teil des Netzes. Als besonderer Vorteil ergibt
sich daraus eine wesentliche Gewichtsersparnis für das Zellenmaterial.
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Ein weiterer Vorteil ergibt sich hinsichtlich der Übertragung der
Auftriebskräfte aus dem Gerippe. Die Übertragung dieser Kräfte geschieht vornehmlich
durch die annähernd in Richtung des Umfanges laufenden Drähte des Netzes. Entsprechend
dem im oberen Teil größeren Gasdruck treten, abgesehen von den radial zur Schiffsachse
gerichteten Komponenten, in diesen Drähten Kräfte auf, die in Richtung des Umfanges
von unten nach oben verlaufen. Bisher ist es nun üblich, diese Kräfte auf das Gerippe
dadurch zu übertragen, daß man die Drähte an allen sie kreuzenden Längsträgern befestigt,
wobei dann die Träger die Kraft weiter nach den Ringen übertragen, an denen auch
die Lasten angreifen. Bei einer solchenAnordnung tritt eine erhebliche Biegungsbeanspruchung
der Längst r# ä, g er auf, die e daher I' entsprechend stark ausgeführt werden müssen.
Es sind ferner Anordnungen bekannt geworden, bei denen die Drähte an den Längsträgern
verschiebbar angeordnet sind. Auf diese Weise wird zwar die Biegungsbeanspruchung
der Längsträger in Richtung des Umfanges beseitigt, jedoch entsteht die Schwierigkeit,
das Netzwerk so auszubilden, daß bei den über mehrere Felder laufenden Drähten die,
entsprechend dem größeren Druck in den oberen Feldern, vorhandene größere Durchbeulungstendenz
von anderen geeigneten Drähten wieder aufgenomrnen werden muß ; eine vollkommene
gleichmäßige Ausbeulung über alle Felder ist auf diesem Wege mit einfachen Mitteln
nicht zu erreichen. Die vorliegende Erfindung überwindet diese Schwierigkeiten durch
Einschaltung von besonderen Übertragungsmitteln, z. B. von nach der Parabel gebogenen
und mit dem Netz verbundenen Drähten, welche die oben beschriebenen Kräfte in Richtung
des Umfanges an jene Stellen des Gerippes leiten, welche zur Aufnahme dieser Auftriebskräfte
am geeignetsten sind, z. B. die Knotenpunkte. Die Längsträger erfahren somit keine
Biegungsbeanspruchung mehr, und die Netzdrähte können gleichmäßig zum Tragen herangezogen
werden.
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Die Zeichnung veranschaulicht ein Ausführungsbeispiel der Erfindung.
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Abb. i zeigt einen etwa zylindrischen Teil eines Starrluftschiffes,
und Abb. 2 ist eine teilweise Abwicklung dieses Körpers.
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Mit a sind zwei verspannte Ringe und mit b eine Anzahl Längsträger
bezeichnet, welche (lie Ringe verbinden. Der so gebildete zylindrische Körper wird
mit der Gaszelle ausgefüllt. Über den zylindrischen Umfang dieser Zelle liegt das
Netzwerk, das ein zu starkes Ausbeulen der Zelle aus den Feldern verhin-(lern soll.
Das Netz ist im dargestellten Fall hauptsächlich aus etwa wagerecht und annähernd
in Richtung des Umfanges verlaufenden Drähten oder anderen geeigneten Zugorganen
gebildet. Der Abstand der Drähte ist so gewählt, daß im oberen Teil die Felder cl
kleiner sind als im unteren Fall die Felder c2. Der erforderliche Größenunterschied
der einzelnen Maschen ergibt sich aus den Druckdifferenzen für die bete effenden
Stellen. Die von dem Gasdruck auf das Netz ausgeübten Kräfte werden von den parabelförmig
gebogenen Drähten d aufgenommen und beispielsweise nach den Verbindungsstellen der
Ringe a und Längsträger b geleitet. Das Netz kann von innen lose gegen dieLängsträger
gelegt «-erden, und nur die Drähte, welche infolge ihrer Divergenz über die Ringe
a hinauslaufen würden; sind nach denselben Punkten geführt, an denen auch die bogenförmigen
Drähte #b befestigt sind. Die Verbindung des Netzes mit den Drähten d und deren
Anspannung erfolgt so, daß das Netz in den Feldern, die von je zwei Längs- und Ringträgern
gebildet werden, sich als Ganzes nicht über das gewünschte Maß durchbeulen kann.