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Glühtopf. Die Erfindung betrifft einen Glühtopf, an dessen zylindrischem,
schmiedeeisernem Wandungskörper ein aus kräftigem, profiliertem Eisen bestehender,
ausgekröpfter Randring angeschweißt ist, der die vorzugsweise ebenen Dichtungsflächen
enthält, auf welche sich ein oder zwei Abschlußdeckel mit ihren Rändern auflegen
und an dessen freiem Rande außerdem die zum Transport des Glühtopfes mittels Kranes
oder Scherzeuges dienenden Hängelaschen oder -ölen angebracht sind.
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Bei den bisher bekannten schmiedeeisernen
Glühtöpfen
dieser Art wurde der zylindrische Körper des Topfes aus einer ebenen viereckigen
Mantelblechplatte und einem runden Bodenstück in der Weise hergestellt, daß diese
Mantelblechplatte zu einem zylindrischen :Mantelkörper zusammengezogen und durch
eine Längsschweißnaht zu einem beiderseits offenen Zylinder erweitert wurde, mit
dessen einem Endrand die Bodenplatte, mit dem anderen der Deckelrand.ring durch
Schweißen verbunden wurde.
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Die Ausführung der Schweißarbeit führt hierbei besonders an den Stellen
oft zu Schwierigkeiten, an denen die Längsschweißnaht des Zylinders in die beiden
Ringschweißnähte des Bodens und des Deckelrandes übergeht, und es ist an dieses
Stellen selbst bei sorgfältigster Ausführung der Schweißnähte oft nicht zu vermeiden,
daß sich im Innern der letzteren Poren bilden, die nach entsprechendem Abbrand der
äußeren Oberfläche des Topfes, wie er mit dem Gebrauch derartiger Glühtöpfe unvermeidlich
verbunden ist, sich öffnen und Undichtigkeiten veranlassen, die ungünstigen Einfluß
auf die Beschaffenheit des Glühgutes haben.
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Um dies zu vermeiden, wird nach vorliegender Erfindung der zylindrische
Mantelkörper des Glühtopfes zusammen mit dem Boden durch einen im warmen Zustand
durchgeführten Preß- oder Ziehprozeß aus einer einzigen ebenen Blechplatte nahtlos
hergestellt, so daß von den bisherigen drei Schweißnähten der obenerwähnten bekannten
Glühtöpfe nur die obere Ringschweißnaht übrigbleibt, weiche den Deckelring mit dem
zylindrischen Mantelkörper verbindet. Hierdurch wird, besonders durch den Fortfall
der erwähnten rechtwinkligen Verbindungsstelle der Ringschweißnähte mit der Längsnaht,
die Herstellung derartiger Glühtöpfe erheblich vereinfacht und die Lebensdauer des
Erzeugnisses vergrößert.
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Auf der Zeichnung sind die beiden Teile eines derartigen Glühtopfes
vor ,ihrer Vereinigung im senkrechten achsialen Schnitt dargestellt.
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Der zylindrische Wandungskörper i des unteren Hauptteiles des Topfes
ist mit dem Boden aus einem Stück aus einer Blechplatte durch Pressen oderZiehen
im warmen Zustand hergestellt. Der Deckelrandkörper besteht vorzugsweise aus einem
nach Art der Radbandagen nahtlos gewalzten Profileisenring und ist mit der zum Anbringen
einer oder mehrerer Dichtungsflächen q., 5 erforderlichen muffenartigen Auskröpfung
versehen. Der untere engere Rand des Deckelrandrings entspricht nach Durchmesser
und Dicke dem oberen Rand des zylindrischen Mantels i. Die beiden zusammenstoßenden
Ränder werden bei der Fertigstellung in bekannter Weise durch eine durchgehende,
vorzugsweise mit Wassergas oder Kohlenfeuer hergestellte Schweißnaht ringsum möglichst
dicht und fest vereinigt.
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Eine eigentümliche Folge der zur Herstellung des zylindrischen Topfkörpers
benutzten Zieh- oder Preßverfahrens ist es, daß sich eine mehr oder weniger erhebliche
Vergrößerung der Dicke des Zylinderkörpers gegen dessen freien Rand hin ergibt,
während die Dicke des Bodenteils unverändert bleibt und die ihm benachbarten Teile
der zylindrischen Fassung eine mehr oder weniger stark verminderte Dicke erhalten.
Hieraus ergeben sich besondere Vorteile für das fertige Erzeugnis, weil der obere
Teil des Glühtopfes und besonders die zylindrische Wandung in höherem Maße dem Äbbrand
unterworfen zu werden pflegen als die dem Boden näher liegendenTeile,die von den
.den Topf im Ofen umströmenden Feuergasen erfahrungsgemäß weniger stark berührt
werden als die oberen Wandungsteile des Topfes. Dies ist auch in betriebstechnischer
Hinsicht insofern zweckmäßig, als die Bodenteile die Wärme aus dem hocherhitzten
Mauerwerk durch Leitung und Strahlung unmittelbar lebhafter aufnehmen als die oberen
Topfteile, denen die Wärme aus den Feuergasen selbst zugeführt wird. Bei gleichbleibender
Lebensdauer wird also durch diese Herstellungsweise des Glühtopfes eine- nicht unerhebliche
Gewichtsverminderung ermöglicht bzw. kann bei gleichem Gewicht die Lebensdauer auch
abgesehen von der hier ausgeschalteten nachteiligen Wirkung der Längsschweißnaht
und der Bodennaht verlängert werden.
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An dem freien weiteren Außenrande 6 können die üblichen Hängeösen
7 entweder durch Anschweißen oder auch in anderer bekannter Weise angebracht werden.
Auch kann man dem Deckelrandring ,die erforderliche Form statt durch einen Walzprozeß
durch Anwendung eines Gießverfahrens geben.