DE4139426A1 - Waelzlager mit festschmierstoff - Google Patents
Waelzlager mit festschmierstoffInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Wälzlager mit Festschmierstoff,
insbesondere zum Einsatz in einer Halbleiterfertigungsvorrich
tung.
Wälzlager werden im allgemeinen mit Schmiermitteln, wie z. B.
Fett, versorgt, die zwischen dem Innen- und Außenring und zwi
schen den Wälzkörpern und dem Käfig zugeführt werden, um die
entstehende rollende oder gleitende Reibung zu reduzieren und
die Lebensdauer des Lagers zu erhöhen.
Bei Verwendung eines Wälzlagers in einem Vakuum, in dem ein
hohes Maß an Sauberkeit erforderlich ist, wie z. B. bei einer
Halbleiterfertigungsvorrichtung, stellt der Dampf des Schmier
mittels eine Quelle der Verschmutzung dar; aus diesem Grund
können Fett und andere Flüssigschmierstoffe nicht verwendet
werden. Deshalb wird für ein in einer derartigen Umgebung ein
gesetztes Wälzlager ein Festschmierstoff mit einem niedrigen
Dampfdruck benötigt. Gegenwärtig sind Laminarstoffe, wie z. B.
Molybdändisulfid, Weichmetalle wie Gold, Silber und Blei, Hoch
polymere wie PTFE und Polyamide, als Festschmierstoffe für
Wälzlager weit verbreitet.
In den letzten Jahren haben jedoch auf dem Gebiet der Halb
leiterfertigung mit zunehmender Erhöhung des Integrationsgrades
die Abmessungen der Strukturen von integrierten Schaltungen
immer weiter abgenommen. Da die Gefahr besteht, daß von einem
Lager abgesonderte Abriebteilchen des Festschmierstoffs einen
Kurzschluß der Schaltung aufgrund der Haftung der Teilchen an
den Schaltmusterstrukturen verursachen könnten, geht die Ten
denz dahin, keine Festschmierstoffe des weichen Metalltyps mehr
zu verwenden, da diese leitend sind.
Festschmierstoffe wie Molybdändisulfid und PTFE (Polymer) sind
zwar andererseits Nichtleiter, sie weisen jedoch ein schlechtes
Haftvermögen und eine geringe Verschleißfestigkeit auf. Aus
diesem Grund sind sie der Haltbarkeit von Weichmetallen unter
legen.
Des weiteren wurde bei neuen Halbleiterfertigungsvorrichtungen
nicht nur die Forderung nach einem Lager laut, das in einem
Vakuum einsetzbar ist, sondern auch nach einem Lager, das so
wohl in Luft als auch in Vakuum einsetzbar ist, eine niedrige
Staubbildungsrate aufweist und korrosionsbeständig ist. Für den
Einsatz in Vakuum geeignete Lager werden in der Halbleiterfer
tigung meist bei der Bearbeitung von Wafern benötigt. Der
Wafer-Förderer benötigt somit ein Lager, welches sowohl in Luft
als auch in Vakuum funktionsfähig ist. Aufgrund des hohen Inte
grationsgrades der Halbleiter muß ferner unbedingt die Ent
stehung von Staub verhindert werden. Außerdem soll die Vorrich
tung auch in Umgebungen einsetzbar sein, in denen Korrosionsbe
ständigkeit und Wärmebeständigkeit erforderlich sind.
Aufgabe der Erfindung ist daher die Schaffung eines Wälzlagers
mit Festschmierstoff mit einer hohen Lebensdauer, das sowohl in
Luft als auch in Vakuum einsetzbar ist, und das ferner eine
niedrige Staubbildungsrate aufweist und für den Einsatz in der
Halbleiterfertigung geeignet ist.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Wälzlager mit Fest
schmierstoff gelöst, bei dem zumindest ein Lagerteil der das
Wälzlager bildenden Teile einen Schmierfilm aufweist, der zu
mindest auf einer Fläche des Lagerteils aufgebracht ist, die
rollender oder gleitender Reibung ausgesetzt ist, wobei der
Schmierfilm aus Polytetrafluoräthylen mit einem durchschnitt
lichen Molekulargewicht von maximal 5000 gebildet ist.
In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung können alle
Flächen der das Wälzlager bildenden Lagerteile, die einer rol
lenden oder gleitenden Reibung ausgesetzt sind, mit einem Film
des Festschmierstoffes beschichtet sein.
Weitere Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus den
Unteransprüchen.
Das bis jetzt zur Schmierung von Wälzlagern benutzte PTFE ist
ein Polymer mit einem durchschnittlichen Molekulargewicht von
mehr als 1·105, meist 1·108-1·107, PTFE(A) weist jedoch
eine geringe Scherfestigkeit auf und stellt im Vergleich zum
PTFE-Polymer einen weichen Werkstoff dar. Aus diesem Grund
haben PTFE(A)-Abriebpartikel eine bessere Haftfähigkeit und
können sich selbst in kleinste Vertiefungen der entsprechenden
Fläche legen und einen Schmierfilm auf der Fläche bilden. Somit
erfolgt kaum eine Verbreitung der Abriebpartikel, und die
Staubbildung ist deshalb gering. Des weiteren ist aufgrund der
geringen Scherfestigkeit auch der Reibungskoeffizent niedrig,
wodurch ein ausgezeichnetes Schmierergebnis erzielt wird. Durch
die Verwendung von PTFE(A) zur Bildung eines Festschmierfilmes
in den Bereichen eines Wälzlagers, die einer rollenden oder
gleitenden Reibung ausgesetzt ist, wird deshalb eine zufrieden
stellende Haftung und ein niedriger Reibungskoeffizient gewähr
leistet, wodurch ein lang anhaltender Schmierfilm mit guten
Schmiereigenschaften erhalten wird.
Da der durch PTFE(A) gebildete Schmierfilm außerdem nicht nur
in Vakuum, sondern auch in Luft eine sehr hohe Haltbarkeit be
sitzt, eignet er sich besonders gut zur Schmierung eines Wälz
lagers, das sowohl in Vakuum als auch in Luft eingesetzt wird,
wie z. B. ein für eine Wafertransport-Vorrichtung benötigtes
Wälzlager, mit welcher Wafer zwischen den verschiedenen Fer
tigungseinheiten und den Reinräumen in der Halbleiterfertigung
transportiert werden.
Wie oben bereits erläutert, wird durch Verwendung von PTFE(A)
als Festschmierstoff ein Festschmierfilm erhalten, der nicht
leitend ist und bessere Schmiereigenschaften sowie eine höhere
Haltbarkeit aufweist. Aus diesem Grund besitzt ein Wälzlager,
dessen einer rollenden oder gleitenden Reibung ausgesetzte
Flächen mit einem PTFE(A) -Festschmierfilm versehen sind, eine
wesentlich höhere Haltbarkeit im Vergleich zu den Lagern, für
deren Schmierung der herkömmliche PTFE-Festschmierstoff verwen
det wird. Des weiteren besitzen PTFE(A)-Festschmierfilme solche
Eigenschaften wie (1) geringe Staubbildungsrate, (2) Eignung
zum Einsatz in Luft und Vakuum, (3) geringes Reibungsmoment
(entspricht in etwa dem von MoS2-Filmen, die durch Zerstäuben
aufgebracht wurden), (4) Wärmebeständigkeit (der Erweichungs
punkt der Filme liegt nicht unter 320°C), und (5) Korrosionsbe
ständigkeit (es erfolgt keine Korrosion der Filme durch Säuren
oder Laugen), so daß sie als Schmierstoff für in der Halb
leiterfertigung eingesetzte Wälzlager außerordentlich gute
Eigenschaften aufweisen.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand einer in den Zeichnungen
näher dargestellten Ausführungsform beispielsweise erläutert.
In den Zeichnungen zeigen:
Fig. 1A und 1B einen Querschnitt eines Rillenkugellagers
eines Ausführungsbeispieles der Erfindung.
Fig. 2 eine perspektivische Ansicht einer in einer
Halbleiterfertigungseinrichtung verwendeten
Wafertransportvorrichtung.
Fig. 3A das Ergebnis eines Dauervergleichsversuchs.
Fig. 3B das Ergebnis einer Staubmeßprüfung.
Fig. 4 und 5 zeitabhängige Änderungen der Staub
bildungsrate.
Fig. 6 zeitabhängige Änderungen der Staub
bildungsrate über einen längeren Zeitraum
hinweg.
Fig. 7 das Ergebnis einer Haltbarkeitsvergleichs
prüfung.
Fig. 8 Vergleich der Eigenschaften von unter
schiedlichen Schmierfilmen.
Fig. 1A zeigt ein erfindungsgemäßes Ausführungsbeispiel im
Zusammenhang mit einem Rillenkugellager. Dieses Rillenkugel
lager weist Lagerteile auf, wie z. B. einen Innenring 1, einen
Außenring 2, eine Anzahl von zwischen dem Innen- und Außenring
1 und 2 angeordneten Wälzkörpern 3 und einen Käfig 4, der die
Wälzkörper 3 in gleichmäßigen Umfangsabständen in ihrer Lage
hält. Die Laufflächen des Innen- und Außenrings 1 und 2 und die
Oberflächen der Wälzkörper 3 sind mit Schmierfilmen 1a, 2a und
3a aus PTFE(A) versehen, das ein durchschnittliches Molekular
gewicht von maximal 5000 besitzt. Die Festschmierfilme 1a, 2a
und 3a werden durch Aufsprühen von PTFE(A) (ARCt, Hersteller
Japan Acheson Ltd.) aus 25 cm Entfernung auf die entsprechenden
Flächen der Lagerteile aufgebracht, so daß diese darauf haften,
sowie durch 20-minütiges Einbringen der Lagerteile in einen
Ofen mit konstanter Temperatur bei 3000 C (mindestens 150°C ist
als Wärmebehandlungstemperatur erforderlich) zu deren Schmelz
verklebung mit den entsprechenden Flächen.
In diesem Fall betrug die durchschnittliche Filmdicke 0,6 µm,
in der Zeichnung ist sie jedoch wesentlich dicker als in Wirk
lichkeit dargestellt. Die auf diese Art gebildeten Schmierfilme
1a, 2a und 3a haften in hohem Maße an den entsprechenden
Flächen, wodurch ein teilweiser Abrieb von diesen Flächen ver
hindert wird und somit ein über einen längeren Zeitraum hinweg
zufriedenstellendes Schmierergebnis erzielt wird. Hinsichtlich
des zur Bildung des Schmierfilmes verwendeten PTFE(A) kann
neben besagtem ARC7 auch VYDAX AR usw., Hersteller DuPont und
D-1 etc., Hersteller Central Grass Co., Ltd. verwendet werden.
Zur Haftung läßt sich der Film nicht nur auf die gewünschten
Flächen auf sprühen, sondern kann auch mittels Eintauchverfahren
aufgebracht werden, wodurch das gleiche Ergebnis erzielt wird.
Auch wenn bei dieser Ausführungsform die Laufflächen des Innen- und
Außenrings 1 und 2 und die Oberflächen der Wälzkörper 3 mit
einem Schmierfilm versehen dargestellt sind, ist es zu diesem
Zweck ausreichend, die Oberflächen der Wälzkörper 3 oder die
Laufflächen des Innen- und Außenrings 1 und 2 mit einem Fest
schmierfilm zu versehen. Gemäß Fig. 1A wurden zwar ebenfalls
die Flächen des Innen- und Außenrings vollständig mit den
Schmierfilmen 1a und 2a versehen. Wie in Fig. 1B dargestellt,
kann jedoch das Bilden eines Schmierfilmes auf den Bereichen,
die keinen Festschmierfilm benötigen, wie z. B. Paßflächen,
durch Abdecken verhindert werden, oder sich darauf bildende
Schmierfilme können vor Erhalt des Fertigproduktes entfernt
werden. Die Erfindung ist nicht nur für Rillenkugellager gemäß
den Fig. 1A und 1B anwendbar, sondern für Wälzlager im
allgemeinen.
Fig. 2 zeigt eine in einer Halbleiterfertigungseinrichtung
verwendete Wafertransportvorrichtung. Diese Wafertransport
vorrichtung wird in der Halbleiterfertigung zum Transport im
allgemeinen verwendet, z. B. um Wafer zwischen den einzelnen
Fertigungseinheiten zu transportieren. Sie umfaßt einen Wafer
hebeabschnitt 5 und einen Waferförderabschnitt 6. Ein die Wafer
7 lagerndes Magazin 8 wird durch den Waferhebeabschnitt 5 mit
tels einer Kugelumlaufspindel 10 angetrieben, während diese
durch ein lineares Kugellager 9 geführt wird. Befindet sich das
Magazin 8 in gleicher Ebene mit dem Waferförderabschnitt 6, so
erfolgt die Betätigung einer Ausstoßvorrichtung (nicht darge
stellt), um die Wafer 7 nacheinander auf den Waferförderab
schnitt 6 auszustoßen. Die nacheinander auf den Waferförderab
schnitt 6 ausgestoßenen Wafer 7 werden auf durch Antriebsrollen
11 angetriebenen Bändern 12 in Pfeilrichtung gefordert. Für die
Achsen der Antriebsrollen 11 und den Lagerbereich der Welle der
Kugelumlaufspindel 10 können Wälzlager im Sinne der vorliegen
den Erfindung verwendet werden. Des weiteren können die rol
lender oder gleitender Reibung ausgesetzten Flächen des
linearen Kugellagers 9 mit Schmierfilmen aus PTFE(A) versehen
werden.
Fig. 3A zeigt das Testergebnis eines an Wälzlagern der Konfigu
ration gemäß Fig. 1A und 1B durchgeführten Dauerversuches. Die
Durchführung des Dauerversuches erfolgte durch Betrieb von zwei
Prüflagern unter den Bedingungen: Raumtemperatur, Vakuumdruck
unter 10-6 Torr, einer Axialbelastung von 10 N, und 2500 U/min,
und die Lebensdauer wurde auf der Grundlage des Zeitpunktes
bestimmt, zu dem die Summe der Reibungsmomente der beiden Prüf
lager 10-2 Nm erreichte. Wie in der Zeichnung dargestellt, lag
die Lebensdauer der Wälzlager mit Festschmierstoff gemäß der
vorliegenden Erfindung im Vergleich zu herkömmlichen Wälzlagern
mit Festschmierstoff, der aus Schmierfilmen aus PTFE-Polymer
gebildet ist, um den Faktor 4 über dem herkömmlichen Wert, wenn
sie mit einem Schmierfilm mit einem durchschnittlichen Mole
kulargewicht von 1000-3000 versehen wurden, und um den Faktor
3-4 über dem herkömmlichen Wert, wenn sie mit einem Schmier
film mit einem durchschnittlichen Molekulargewicht von 3000-5000
versehen wurden.
Fig. 3B zeigt das Ergebnis einer an Wälzlagern der Konfigu
ration gemäß Fig. 1A und 1B durchgeführten Staubmeßprüfung. Die
Staubmeßprüfung wurde durch Betrieb von Prüflagern unter den
gleichen Bedingungen wie bei dem Dauertest durchgeführt, wobei
die gebildete Staubmenge durch eine unmittelbar unter den Prüf
lagern angeordnete Stauberfassungsvorrichtung erfaßt wurde. Wie
in der Zeichnung dargestellt, betrug die Staubbildungsrate der
Wälzlager mit Festschmierstoff gemäß der vorliegenden Erfindung
im Vergleich zu herkömmlichen Wälzlagern mit Festschmierstoff,
der aus Schmierfilmen aus PTFE-Polymer gebildet ist, ca. 1/100
des herkömmlichen Wertes, wenn sie mit einem Schmierfilm mit
einem durchschnittlichen Molekulargwicht von 1000-3000 ver
sehen wurden, und die Staubbildungsrate betrug ca. 1/10 des
herkömmlichen Wertes, wenn sie mit einem Schmierfilm mit einem
durchschnittlichen Molekulargewicht von 3000-5000 versehen
wurden.
Fig. 4 zeigt das Ergebnis der Meßung der Staubbildungsraten von
Tiefrillenlagern, die mit verschiedenen Schmierfilmen versehen
wurden, unter folgenden Bedingungen: Vakuumdruck unter 10-6
Torr, 500 U/min, und eine Axialbelastung von 1,5 N. Fig. 5
dient zusätzlich zu Vergleichszwecken, wobei 50 U/min und eine
Axialbelastung von 10 N verwendet wurden, was den Bedingungen
für die Waferfördervorrichtung nahekommt. Bei diesen Figuren
gibt die Horizontal-Achse die Zeit (h) an, die Vertikal-Achse
gibt die relative Staubbildungsrate (1/min) an; bei (A) wurde
ein PTFE(A)-Film aufgebracht, bei (B) wurde ein Pb-Ion-Film
aufgebracht, bei (C) wurde ein Ag-Ion-Film aufgebracht, bei (D)
wurde ein MoS2-Film durch Zerstäuben aufgebracht, und bei (E)
wurde ein MoS2-Sinterfilm aufgebracht. In jedem der Fälle
herrschten mit Ausnahme der U/min und der Axialbelastung die
folgenden Bedingungen: Prüflager: #608, Innen- und Außenlage
rring, Stahlkugeln: SUJ2, Käfig: SUS304, mit Film versehene
Teile: Innen- und Außenlagerring, Stahlkugeln; Temperatur:
Raumtemperatur; gemessener Staubteilchendurchmesser:
< 0,38 µm.
Aus den in Fig. 4 und 5 dargestellten Testergebnissen ist er
sichtlich, daß der Film aus Molybdändisulfid, insbesondere der
Sinterfilm, eine hohe Staubbildungsrate aufweist und daß die
Staubbildungsrate sukzessive in der Reihenfolge von Silber,
Blei und PTFE(A) abnimmt. Im Gegensatz zu Molybdändisulfid oder
Weichmetall sondert der Schmierfilm aus PTFE(A) keine feinen
Partikel ab, wenn die Lagergleitflächen einer hohen Scherkraft
ausgesetzt sind, wodurch die Abgabe von Staub durch das Lager
nahezu null beträgt. Auch bei Verwendung der Schmierfilme über
einen längeren Zeitraum hinweg wird die Staubbildungsrate nicht
mit der Betriebs zeit erhöht.
Fig. 6 zeigt das Ergebnis einer Langzeitmessung an mit einer
PTFE(A)-Schicht versehenen Wälzlagern unter den in Fig. 5 dar
gestellten Bedingungen.
Die Haltbarkeit von Festschmierstoffen hängt weitgehend von der
Atmosphäre ab. Mit verschiedenen Festschmierfilmen versehene
Kugellager wurden deshalb auf ihre Lebensdauer in Vakuum und
Luft geprüft. Die Testergebnisse sind in Fig. 7 dargestellt.
Fig. 7 (A) zeigt das Ergebnis einer in einem Vakuum durchge
führten Prüfung (Vakuumdruck < 10-6 Torr) und Fig. 7 (B) zeigt
das Ergebnis einer in Luft durchgeführten Prüfung. Die
Prüfungsbedingungen entsprechen den bezüglich Fig. 5 be
schriebenen, mit der Ausnahme, daß es 2500 U/min sind. Filme
aus Metallen wie Silber und Blei haben eine lange Haltbarkeit
in Vakuum, aber eine kurze Haltbarkeit in Luft. Offensichtlich
reagieren die Filme in der Luft mit Sauerstoff, bilden somit
Oxide und werden zu feinen Partikeln, so daß sie eine kürzere
Haltbarkeit aufweisen, als dies in Vakuum der Fall ist, das
wenig Sauerstoff enthält. Die Haltbarkeit von Molybdändisulfid-
Filmen in Luft und Vakuum ist praktisch identisch. Derzeitig
werden zum Einsatz von sowohl in Luft als auch in einer Vakuum
atmosphäre häufig Molybdändisulfid-Filme verwendet. Die Halt
barkeit von PTFE(A) -Filmen in Luft und Vakuumatmosphäre ist
jedoch höher als die von Molybdändisulfid-Filmen. Die Vorteile
von PTFE(A)-Filmen werden noch deutlicher, wenn das Problem der
Staubbildung auftritt.
In bestimmten Halbleiterfertigungseinrichtungen finden u. a. die
Vorgänge des Ätzens von SiO2 mit korrosivem Gas und Bilden
eines Oxidfilms statt. Auch wenn die hierfür verwendeten Gase
verdünnt sind, so haben sie doch eine äußerst korrosive
Wirkung. Deshalb müssen natürlich die Schmierfilme ebenso wie
die Lagerwerkstoffe eine hohe Korrosionsbeständigkeit aufwei
sen. Aus diesem Grund werden vorzugsweise korrosionsbestandige
Stahlkugeln und Ringe verwendet, auf denen PTFE(A)-Filme gebil
det werden.
Da die Erweichungstemperatur von PTFE(A) nicht unter 320°C
liegt, ist es auch gegen die bei einer Halbleiterfertigungsvor
richtung benötigten hohen Temperaturen von ca. 300°C wider
standsfähig.
Die Eigenschaften der unterschiedlichen Schmierfilme sind in
Fig. 8 zusammengefaßt. Bei der Halbleiterfertigungsvorrichtung
müssen die für die Fördereinheit verwendeten Lager, für deren
Betrieb viele Lager benötigt werden, eine niedrige Staubbil
dungsrate aufweisen und sowohl zum Einsatz in Luft als auch in
Vakuum geeignet sein, wie oben ausgeführt. Die verschiedenen
Schmierfilme wurden unter diesem Gesichtspunkt miteinander
verglichen; auch vom Standpunkt der Serienfertigung aus ist
ersichtlich, daß der PTFE(A)-Film der beste ist.
Claims (4)
1. Wälzlager mit Festschmierstoff, insbesondere zum Einsatz in
einer Halbleiterfertigungsvorrichtung,
dadurch gekennzeichnet, daß
zumindest ein Lagerteil der das Wälzlager bildenden Teile
einen Schmierfilm aufweist, der zumindest auf einer Fläche
des Lagerteils aufgebracht ist, die rollender oder gleiten
der Reibung ausgesetzt ist, wobei der Schmierfilm aus Poly
tetrafluoräthylen mit einem durchschnittlichen Molekular
gewicht von maximal 5000 gebildet ist.
2. Wälzlager mit Festschmierstoff nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
jeder Wälzkörper mit dem Schmierfilm versehen ist.
3. Wälzlager mit Festschmierstoff nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
alle Flächen der das Wälzlager bildenden Lagerteile, die
einer rollenden oder gleitenden Reibung ausgesetzt sind, mit
einem Film des Festschmierstoffes beschichtet sind.
4. Wälzlager mit Festschmierstoff nach Anspruch 1
dadurch gekennzeichnet, daß
ein Lagerinnenring und ein Lageraußenring jeweils mit dem
Schmierfilm versehen sind.
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