DE4139421A1 - Verfahren zum ueberziehen einer substratoberflaeche mit einer sinterschicht und pulverfoermiges ausgangsmaterial dafuer - Google Patents
Verfahren zum ueberziehen einer substratoberflaeche mit einer sinterschicht und pulverfoermiges ausgangsmaterial dafuerInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Überziehen oder Be
schichten einer Substratoberfläche mit einer Sinterschicht,
insbesondere ein Verfahren zum Überziehen der Oberfläche
eines Stahlwerkstoffs mit einer Sinterschicht hoher Korrosions
beständigkeit und hoher Abrieb- oder Verschleißfestigkeit,
sowie ein pulverförmiges Ausgangsmaterial dafür.
Die Fig. 9 und 10 veranschaulichen bisherige Verfahren zum
Überziehen einer Schichtträger- oder Substratoberfläche mit
einem (einer) Sinterkörper bzw. -schicht. Beim Verfahren nach
Fig. 9 wird ein durch Sintern eines Formmaterials gebildeter
Sinterkörper 101 mit einem Substrat 102 verbunden. Das Ver
fahren gemäß Fig. 10 wendet andererseits ein isostatisches
Warmpressen (HIP-Methode) an, das einen auf ein Ausgangs
materialpulver, das in einen durch ein Gefäß 110 und ein
Substrat 111 festgelegten Raum eingefüllt oder geladen ist,
angewandten, unter Luftabschluß erfolgenden Schweißvorgang
und einen Entlüftungsschritt in Vorbereitung auf den an
schließenden Verbindungsschritt, der durch Sintern unter
Druck durchgeführt wird, umfaßt, um damit das Substrat 111
mit einer Sinterschicht 112 zu überziehen oder zu bedecken.
Das bisherige Verfahren nach Fig. 9 erfordert jedoch zwei
Erwärmungsschritte, d. h. den Sinterschritt und den Verbin
dungsschritt, was hohe Herstellungskosten bedingt. Außerdem
ist dabei eine Präzisionsbearbeitung erforderlich, um die
Oberflächenpräzision des Verbindungsabschnitts zwischen dem
Sinterkörper 101 und dem Substrat 102 zu verbessern. Dieses
bisherige Verfahren ist daher nicht auf ein Substrat einer
komplexen Form anwendbar. Das bisherige Verfahren gemäß
Fig. 10 läßt ebenfalls noch Raum für Verbesserung. Zum einen
erfordert dieses Verfahren sowohl einen Schweißschritt unter
Luftabschluß (hermetic) und einen Entlüftungsschritt, wo
durch sich die für den Fertigungsprozeß erforderliche Zeit
verlängert. Außerdem sind dabei eine Verformung unter hohen
Temperaturen sowie hohe Drücke im Spiel, mit dem Ergebnis,
daß der unter Luftabschluß gebildete Schweißabschnitt zu
einem Bruch neigt. Zudem erfordert dieses bisherige Verfah
ren eine hochwertige (high level) Schweißtechnik und eine
höchst genaue Verformungsabschätztechnik für das Substrat
beim Sintern. In der Praxis wird ein Vorversuch durchge
führt, und die Größe der Verformung wird auf der Grundlage
des Vorversuchsergebnisses empirisch bestimmt. Wenn sich da
bei die Dicke des Substrats von einem Teil zu einem anderen
in komplexer Weise ändert, ist der Verformungsgrad hoch, wo
durch sich die Notwendigkeit für den Vorversuch vergrößert.
Darüber hinaus erfordert das bisherige Verfahren nach Fig. 10
auch eine mit hoher Temperatur und hohem Druck arbeitende,
sehr aufwendige HIP-Vorrichtung.
Im Hinblick auf die oben geschilderten Gegebenheiten liegt
damit der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum
Überziehen einer Substratoberfläche mit einer Sinterschicht
zu schaffen, das auf einfache Weise und kostensparend eine
ausgezeichnete Leistung bezüglich des Ergebnisses gewähr
leistet.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zum Überziehen
einer Substratoberfläche mit einer Sinterschicht, umfassend
die folgenden Schritte:
Einfüllen oder Laden eines pulverförmigen Ausgangsmaterials in einen Bereich zur Bildung einer Sinterschicht und
Sintern des eingefüllten pulverförmigen Ausgangsmaterials zur Ausbildung einer die Substratoberfläche überziehenden oder bedeckenden Sinterschicht,
wobei das pulverförmige Ausgangsmaterial mindestens zwei Elemente umfaßt und einen Temperaturbereich aufweist, in welchem eine feste Phase und eine flüssige Phase (Schmelz phase) gemeinsam oder gleichzeitig vorhanden sind, von denen die flüssige Phase das Substrat zu benetzen vermag, und der Sinterschritt in dem Temperaturbereich durchgeführt wird, in welchem die feste Phase und die flüssige Phase gemeinsam vorliegen.
Einfüllen oder Laden eines pulverförmigen Ausgangsmaterials in einen Bereich zur Bildung einer Sinterschicht und
Sintern des eingefüllten pulverförmigen Ausgangsmaterials zur Ausbildung einer die Substratoberfläche überziehenden oder bedeckenden Sinterschicht,
wobei das pulverförmige Ausgangsmaterial mindestens zwei Elemente umfaßt und einen Temperaturbereich aufweist, in welchem eine feste Phase und eine flüssige Phase (Schmelz phase) gemeinsam oder gleichzeitig vorhanden sind, von denen die flüssige Phase das Substrat zu benetzen vermag, und der Sinterschritt in dem Temperaturbereich durchgeführt wird, in welchem die feste Phase und die flüssige Phase gemeinsam vorliegen.
Die Erfindung ist auf verschiedenen Gebieten anwendbar.
Zweckmäßig kann das erfindungsgemäße Verfahren für die Her
stellung von Zylindern, Düsen und Rückschlagventilen für
Spritzgießmaschinen, von Zylindern und Schnecken für biaxiale
Knetextruder sowie von (Spritz-)Düsen für Extruder bzw.
Strangpreßmaschinen angewandt werden.
Fig. 1 veranschaulicht das der Erfindung zugrundeliegende
Prinzip. Vor dem Schritt des Einfüllens bzw. Ladens eines
pulverförmigen Ausgangsmaterials werden ein Substrat 1 und
ein Werkzeug 2 entfettet und gewaschen. Da eine Verunreini
gung des Substrats 1 zu einer Herabsetzung der Binde- oder
Verbindungsfestigkeit mit einer Sinterschicht führt, muß das
Entfetten und Waschen sorgfältig durchgeführt werden. Zudem
muß in diesem Schritt auch Rost entfernt werden.
Der Einfüllraum für das pulverförmige Ausgangsmaterial wird
in dem Bereich, in welchem eine Sinterschicht auf dem Substrat
1 erzeugt werden soll, durch Anschweißen (des Substrats) am
Werkzeug 2 oder durch mechanisches Zusammensetzen ohne Ver
wendung eines Werkzeugs geformt. Da im Sinterschritt kein
Druck auf das pulverförmige Ausgangsmaterial ausgeübt wird,
kann die Zusammenhaltfestigkeit (durch das Zusammensetzen)
niedrig sein. Um zu verhindern, daß das den Laderaum bildende
Werkzeug im Sinterschritt mit der Schmelze des pulverförmigen
Ausgangsmaterials reagiert oder sich damit verbindet, sollte
durch thermisches Spritzen ein Keramikmaterial o. dgl. auf die
Oberfläche des Werkzeugs aufgebracht werden.
In den Laderaum wird ein pulverförmiges Ausgangsmaterial 3
eingefüllt, das mindestens zwei Elemente enthalten und einen
Temperaturbereich aufweisen sollte, in welchem eine feste
Phase und eine flüssige Phase (oder Schmelzphase) gemeinsam
vorliegen, wobei die flüssige Phase das Substrat zu benetzen
vermag. Das Ausgangsmaterial sollte die für die Sinterschicht
geforderten Eigenschaften, wie Korrosionsbeständigkeit und
Abriebfestigkeit, aufweisen. Das pulverförmige Ausgangsmaterial
3 kann eine Legierung aus mindestens zwei Elementen oder ein
Gemisch aus einer Anzahl von pulverförmigen Ausgangsmateria
lien sein. Wie erwähnt, sollte bzw. muß das pulverförmige
Ausgangsmaterial einen Temperaturbereich aufweisen, in wel
chem eine feste Phase und eine flüssige Phase gemeinsam (bzw.
gleichzeitig) vorliegen. Dies bedeutet, daß im Fall einer Le
gierung die Soliduslinie der Legierungselemente bezüglich der
Temperatur von der Liquiduslinie verschieden ist. Im Fall
eines Gemisches sollten mindestens zwei Elemente desselben
verschiedene Schmelzpunkte aufweisen, damit das Gemisch einen
Temperaturbereich aufweisen kann, in welchem eine feste Phase
und eine flüssige Phase gemeinsam vorliegen.
Das pulverförmige Ausgangsmaterial kann als eines der min
destens zwei Elemente mindestens ein Keramikmaterial enthal
ten, oder es kann mindestens ein Keramikmaterial dem erfin
dungsgemäß verwendeten pulverförmigen Ausgangsmaterial zuge
mischt sein. Die Zumischmenge des Keramikmaterials, wie Me
tallkarbid, Metallnitrid, Metallborid oder Metallsilicid, be
trägt im Fall der isostatischen Warmpreßmethode etwa 20%. Er
findungsgemäß können jedoch 40-50% eines Keramikmaterials
zugesetzt werden. Bei Verwendung eines Stahlwerkstoffs als
Substrat (bzw. Schichtträger) kann als pulverförmiges Aus
gangsmaterial z. B. ein Ni-Legierungspulver oder ein Co-Le
gierungspulver verwendet werden, um eine korrosionsbeständige
und abriebfeste Sinterschicht zu erhalten.
Das bevorzugte Ni-Legierungspulver besitzt eine chemische
Zusammensetzung von 9,0-18,0 Gew.-% Cr, 1,7-3,9 Gew.-% B,
2,5-4,7 Gew.-% Si, 0,4-5,0 Gew.-% Fe, Rest Ni und un
vermeidbare Verunreinigungen. Das bevorzugte Co-Legierungs
pulver besitzt eine chemische Zusammensetzung mit 2,5-
29,0 Gew.-% Ni, 17,0-22,0 Gew.-% Cr, 2,8-3,8 Gew.-% B,
1,7-4,0 Gew.-% Si, höchstens 1,0 Gew.-% Fe, 4,0-7,0 Gew.-%
W, Rest Co und unvermeidbare Verunreinigungen.
Während des Einbringens oder Ladens des pulverförmigen Aus
gangsmaterials sollte dieses mit Schwingung beaufschlagt
werden, um eine hohe Ladedichte, d. h. Fülldichte, zu errei
chen. Zweckmäßig wird die Füll- oder Ladedichte auf 60% oder
mehr eingestellt. Wenn die Fülldichte 50% oder weniger be
trägt, kann aufgrund eines Schrumpfens der Sinterschicht
eine Rißbildung auftreten.
Im nächsten Schritt wird eine Sinterbehandlung bei einer
Temperatur durchgeführt, bei welcher eine feste Phase und
eine flüssige Phase des Ausgangsmaterials gemeinsam (gleich
zeitig) vorliegen. Bei Verwendung einer Legierung als pulver
förmiges Ausgangsmaterial sollte die Sinterbehandlung bei
einer zwischen der Soliduslinie und der Liquiduslinie liegen
den Temperatur durchgeführt werden. Bei Verwendung eines Ge
misches sollte die Sinterbehandlung bei einer Temperatur über
dem Schmelzpunkt des einen Elements des Gemisches und unter
halb des Schmelzpunkts eines anderen Elements durchgeführt
werden. Wenn die Sinterbehandlung bei einer Temperatur er
folgt, bei der nur die feste Phase vorliegt, enthält eine
gebildete Sinterschicht 4 zahlreiche Poren bei niedriger
Dichte. Wenn die Sinterbehandlung bei einer Temperatur er
folgt, bei der nur die flüssige Phase vorliegt, entsteht in
dem sich schließlich verfestigenden Abschnitt, wie bei einem
Gußstück, ein Schrumpflunker.
Wenn das pulverförmige Ausgangsmaterial auf eine Temperatur
erwärmt wird, bei welcher eine feste Phase 5 und eine flüssige
Phase 6 gemeinsam vorliegen, übt die flüssige Phase 6 eine
Anziehungskraft zwischen den Feststoffteilchen 5 aus. Dabei
wirkt die Anziehungskraft nicht zwischen dem Werkzeug 2 und
den Feststoffteilchen (oder festen Teilchen), weil auf die
Oberfläche des Werkzeugs 2 eine Schicht aus einem Keramikma
terial, das mit der flüssigen Phase nicht benetzt wird, durch
thermisches Aufsprühen oder Aufspritzen aufgebracht ist.
Andererseits vermag die flüssige Phase 6 sowohl das Substrat 1
als auch die festen Teilchen 5 zu benetzen, mit dem Ergebnis,
daß sich die flüssige Phase und die festen Teilchen in der
Richtung verlagern, in welcher eine Bindung mit dem Substrat
erfolgt. Im Laufe der Sinterbehandlung entsteht die flüssige
Phase 6 innerhalb der festen Teilchen 5. Infolgedessen ver
kleinern sich die Ausgangsmaterialteilchen 3, wobei sich der
Zwischenraum zwischen benachbarten Teilchen 3 mit der flüssi
gen Phase 6 füllt. Weiterhin wird das Substrat mit der dabei
entstehenden Sinterschicht 4 bedeckt. Bei dem erfindungsgemäß
angewandten Sinterschritt braucht die flüssige Phase 6 nicht
von der Außenseite des Systems her geliefert zu werden.
Im Sintervorgang vom Sinterschritt bis zum Abkühlvorgang wird
wünschenswerterweise eine zweistufige Erwärmung angewandt,
d. h. ein Zyklus mit einem Erwärmungsvorgang, einem Durchwärm
vorgang, einem Temperaturerhöhungsvorgang, einem Sintervor
gang und einem Abkühlvorgang (vgl. Fig. 11). In einem bevor
zugten Sinterzyklus bzw. -vorgang erfolgt die Erwärmung mit
einer Erwärmungsgeschwindigkeit von 5-10°C/min. Im an
schließenden Durchwärmvorgang (soaking process) werden die
Temperatur durch das Gesamterzeugnis hindurch vergleichmäßigt
und das Sintern durchgeführt. Die Temperatur im Durchwärmvor
gang wird auf eine Größe von 20-30°C unterhalb des Schmelz
punkts des pulverförmigen Ausgangsmaterials eingestellt. An
schließend wird im Temperaturerhöhungsvorgang die Temperatur
mit einer Geschwindigkeit von 0,1-5°C/min erhöht. Wenn das
Erzeugnis eine komplexe Form aufweist, muß die Temperaturer
höhungsgeschwindigkeit verringert werden. Die Temperatur im
anschließenden Sintervorgang sollte so festgelegt werden, daß
eine ausreichende flüssige Phase entsteht, um den Zwischenraum
bzw. die Zwischenräume zwischen den Pulverteilchen des Aus
gangsmaterials auszufüllen. Die Sintertemperatur hängt von
den Komponenten oder Bestandteilen des pulverförmigen Aus
gangsmaterials ab. Der Sintervorgang ist einzuleiten, wenn
das Gesamterzeugnis auf eine vorbestimmte Temperatur erwärmt
worden ist, und sollte für etwa 20 min fortgesetzt werden.
Für den Abkühlvorgang sollte weiterhin zweckmäßig eine Ofen
kühlung angewandt werden.
Im Sinterzyklus vom Erwärmungsvorgang bis zum Abkühlvorgang
sollte vorzugsweise ein Sinterofen ohne oxidierende Atmosphäre
benutzt werden, beispielsweise ein Wasserstoffofen oder ein
Vakuumofen. Im Hinblick auf die Eigenschaften der nach dem
Sintervorgang erhaltenen Sinterschicht wird bevorzugt ein
Vakuumofen eingesetzt. Im Fall der Benutzung eines Vakuum
ofens erfolgt eine Entgasung, so daß in der resultierenden
Sinterschicht keine Mikroporen entstehen.
Das mit der Sinterschicht überzogene Substrat wird schließ
lich durch entsprechende Bearbeitung auf gewünschte Größe
und Form gebracht.
Erfindungsgemäß kann die Substrat- oder Schichtträgerober
fläche durch einfaches Sintern des eingefüllten pulverförmi
gen Ausgangsmaterials mit einer Sinterschicht überzogen werden.
Eine Druckbeaufschlagung bei hohen Temperaturen, wie beim
isostatischen Warmpreßprozeß, braucht erfindungsgemäß nicht
vorgenommen zu werden, mit dem Ergebnis, daß das Substrat und
der Füllraum nur einer geringen Verformung unterliegen. Beim
erfindungsgemäßen Verfahren findet eine Verformung hauptsäch
lich im Lade- oder Füllabschnitt des pulverförmigen Ausgangs
materials, d. h. in der Sinterschicht, statt. Außerdem tritt
die Verformung hauptsächlich in Dickenrichtung der Sinter
schicht auf. Die Größe der Verformung kann daher durch Be
rechnung der Porosität im Füllschritt für das pulverförmige
Ausgangsmaterial einfach bestimmt oder abgeschätzt werden.
Hieraus folgt, daß es möglich ist, eine Sinterschicht einer
gleichmäßigen Dicke hoher Maßgenauigkeit oder Maßhaltigkeit
zu erzeugen. Darüber hinaus ist beim erfindungsgemäßen Ver
fahren auch ein Schweißen unter Luftabschluß unnötig. Ebenso
sind eine Entlüftung (Luftabsaugung) und eine Behandlung unter
Luftabschluß unnötig. Infolgedessen kann kein Schweißabschnitt
aufbrechen. Daneben wird erfindungsgemäß ein vergleichsweise
preißgünstiger Ofen, wie ein Wasserstoffofen oder Vakuumofen, be
nutzt. Da keine isostatische Warmpreßvorrichtung erforderlich
ist, sind die Anlagekosten für das erfindungsgemäße Verfahren
niedrig. Es ist auch darauf hinzuweisen, daß das Sintern und
Verbinden (coupling) durch die Anziehungskraft zwischen der
aus dem pulverförmigen Ausgangsmaterial erzeugten flüssigen
Phase (Schmelzphase) und den restlichen festen Teilchen
gleichzeitig erfolgen. Weiterhin ist zu beachten, daß das
pulverförmige Ausgangsmaterial eine vergleichsweise große
Menge an einem Keramikmaterial enthalten kann, so daß eine
Sinterschicht einer hohen Verschleiß- oder Abriebbeständigkeit
herstellbar ist.
Im folgenden sind bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfin
dung im Vergleich zum Stand der Technik anhand der Zeichnung
näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung des dem erfindungsge
mäßen Verfahren zugrundeliegenden Prinzips,
Fig. 2A bis 7D die bei Beispielen 1 bis 6 der Erfindung an
gewandten Verfahrensschritte,
Fig. 8 eine graphische Darstellung der mittels einer Okosi-
Abriebtestmaschine ermittelten Abriebfestigkeit oder
-beständigkeit eines nach Beispiel 2 erhaltenen
Prüflings und derjenigen eines unter Verwendung einer
isostatischen Warmpreßvorrichtung erhaltenen Prüf
lings,
Fig. 9 und 10 schematische Darstellungen bisheriger Ver
fahren und
Fig. 11 eine graphische Darstellung der bevorzugten Sinter
zyklen oder -vorgänge gemäß der Erfindung.
Im folgenden ist die Erfindung anhand von Beispielen näher
erläutert. Der technische Rahmen der Erfindung soll jedoch
nicht durch die folgenden Beispiele eingeschränkt sein.
Bei diesem Beispiel wird auf die in den Fig. 2A bis 2C ge
zeigte Weise eine Sinterschicht an der Innenfläche eines als
Zylinder bei einer Spritzgießmaschine verwendeten Substrats
oder Schichtträgers 11 erzeugt.
In einem ersten Schritt wird die Innenfläche des Substrats 11,
das aus einem SCM-Rohr eines Innendurchmessers von 20 mm und
einer Länge von 630 mm besteht, entfettet. Als Werkstoff für
das Substrat 11 wird ein Stahlwerkstoff eines Wärmedehnungs
koeffizienten praktisch gleich dem des Sinter-Ausgangsmaterials
gewählt, um eine Restspannung zwischen dem Substrat und der
Sinterschicht zu vermeiden. Gemäß Fig. 2A wird an der Innen
fläche des Substrats 11 ein Lade- bzw. Füllraum unter Ver
wendung eines Zentrierwerkzeugs 12, das aus einem Werkstoff
S25C mit einer thermisch aufgespritzten Schicht
aus Aluminiumoxid am Berührungsbereich mit dem Sinter-Aus
gangsmaterialpulver geformt ist, eines Sinterwerkzeugs 13 aus
einem Stab aus S25C-Werkstoff (15 mm Durchmesser und 630 mm
Länge) mit einer auf die Oberfläche thermisch aufgespritzten Alu
miniumoxidschicht und eines Abstandstücks 14 aus S25C-Werk
stoff gebildet. Das thermische Spritzen
von Aluminiumoxid auf die Oberflächen des Zentrierwerkzeugs
12 und des Sinterwerkzeugs 13 erfolgte zu dem Zweck, die
Sintermaterialschicht im Sinterschritt zum Substrat hin
schrumpfen zu lassen. Wenn sich nämlich die Schmelze des
Ausgangsmaterialpulvers mit dem Werkzeug verbindet, kann die
ses nach Erzeugung der Sinterschicht nicht mehr herausgenom
men werden. Das thermische Spritzen erfolgte auch zu dem Zweck,
ein Anhaften der Schmelze an Zentrierwerkzeug und Sinterwerk
zeug zu verhindern.
Als Sinterausgangsmaterialpulver 15 wird in den Füllraum eine Le
gierung aus 10,3 Gew.-% Cr, 2,1 Gew.-% B, 2,9 Gew.-% Si,
0,4 Gew.-% Fe, Rest Ni, eingefüllt (vgl. Tabelle II). Die
Legierung besitzt eine ternäre eutektische Temperatur von
980°C, eine binäre eutektische Temperatur von 1055°C und eine
Anfangskristallisationstemperatur von über 1055°C. Dies be
deutet, daß bei Temperaturen zwischen 980°C und 1055°C so
wohl eine feste Phase als auch eine flüssige Phase gemeinsam
(gleichzeitig) vorliegen. Diese Legierung eignet sich deshalb
für die Erfindungszwecke, weil beim Sintern unter den ange
gebenen Temperaturen die Sinterschicht nicht zusammenfällt,
so daß sich eine dichte Sinterschicht bildet. Außerdem be
sitzt die Legierung der bestimmten (angegebenen) Zusammen
setzung ausgezeichnete Korrosions- und Abriebbeständigkeit,
so daß sie den Leistungsanforderungen an einen Zylinder für
eine Spritzgießmaschine genügt.
Als Ausgangsmaterialpulver wird ein gaszerstäubtes Pulver
(einer Teilchengröße) von 150 µm oder weniger verwendet.
Das Ausgangsmaterialpulver wird vom oberen Ende der Anordnung
gemäß Fig. 2A her in den Füllraum eingefüllt, wobei die
Außenfläche des Zylinders mit Schlägen eines Kupferhammers
beaufschlagt wird. Als Fülldichte wird eine solche von 61%
festgestellt. Anschließend wird eine Sinterbehandlung unter
Vakuum durchgeführt. Bei der Sinterbehandlung wird das
Ausgangsmaterialpulver 40 min lang auf 950°C gehalten, worauf
die Temperatur mit einer Geschwindigkeit von 4°C/min auf
1025°C erhöht wird. Die Temperatur wird 40 min lang bei
1025°C gehalten, worauf eine Ofenkühlung folgt, so daß eine
zylindrische Sinterschicht 16 gemäß Fig. 2B erhalten wird.
Der Innendurchmesser der (so hergestellten) Sinterschicht 16
beträgt etwa 17 mm. Da das Ausgangsmaterialpulver unter Bil
dung einer zylindrischen Pulverschicht einer Dicke von
2,5 mm eingefüllt worden war, beträgt die durch Schrumpfung
bei der Sinterbehandlung verursachte Dickenabnahme etwa 1 mm,
entsprechend etwa 40% der (Schicht-)Dicke im Füllschritt,
d. h. 2,5 mm. Eine von der Verfestigung oder Erstarrung der
flüssigen Phase herrührende Schicht 17 bildet sich im unteren
Abschnitt in einer Höhe von etwa 45 mm. Außerdem wurde ein
Abplatzen oder Abschälen der Schicht im obersten Bereich
festgestellt. Die genannte Schicht 17 und das Abschälen er
weisen sich als klein genug, um durch mechanische Bearbei
tung entfernt werden zu können. Schließlich erfolgt eine
mechanische Bearbeitung zur Gewinnung eines gewünschten Ge
genstands der in Fig. 2C dargestellten Art.
Gemäß Fig. 3 wird ein ringförmiger Lade- oder Füllraum einer
Weite von 5,0 mm an der Innenfläche eines Schichtträgers oder
Substrats 21, d. h. eines Rohrs aus dem Werkstoff SCM 440 mit
einem Innendurchmesser von 50 mm, mittels eines einen Durch
messer von 40 mm aufweisenden Sinterwerkzeugs 22 gebildet,
das aus einem Werkstoff S25C hergestellt war und auf seiner
Oberfläche eine thermisch aufgespritzte Aluminiumoxidschicht
aufweist.
Gemäß Fig. 3A wird ein Ausgangsmaterialpulver 23 der in der
(später folgenden) Tabelle II angegebenen Zusammensetzung
mit einer Fülldichte von etwa 60% eingefüllt. Anschließend
wird das Ausgangsmaterialpulver zur Herstellung einer eine
Dicke von 3 mm aufweisenden, porenfreien Sinterschicht 24
gesintert. Die Dickenschrumpfung der Sinterschicht beträgt
etwa 40%. Im unteren Abschnitt ist dabei ein der flüssigen
Phase entsprechender Grundbereich (well region) festzustel
len. Schließlich wurde zur Herstellung eines Zylinders für
einen biaxialen Knetextruder eine mechanische Bearbeitung
durchgeführt, wobei der Zylinder einen Innendurchmesser von
45 mm und eine Länge von 420 mm aufweist (vgl. Fig. 3B). Die
Dicke der an der Innenfläche des Zylinders erzeugten Sinter
schicht wurde zu 2,5 mm ermittelt.
Der auf beschriebene Weise erhaltene Prüfling wurde einem
Abriebfestigkeitstest (Okosi-Methode) zur Bestimmung der Be
ziehung zwischen dem Reibungsgrad und der spezifischen Ab
riebgröße unterworfen. Fig. 8 veranschaulicht die Ergebnisse
zusammen mit denen für einen mittels der isostatischen Warm
preßvorrichtung (HIP) hergestellten Prüfling. Das bei diesem
Test benutzte Gegenelement bestand aus SKD11, HRC58; die End
belastung betrug 18,9 kg, die Reibungsstrecke 600 m. Aus
Fig. 8 geht deutlich hervor, daß der nach dem erfindungsge
mäßen Verfahren hergestellte Prüfling eine ausgezeichnete
Abriebfestigkeit aufweist.
Zwischen einem Schichtträger oder Substrat 31 in Form eines
einen Außendurchmesser von 37 mm aufweisenden Stabs aus S35C-
Material und einem Sinterwerkzeug 32 in Form eines einen
Innendurchmesser von 46 mm besitzenden Zylinders aus S25C-
Werkstoff mit einer Schräge und einer durch thermisches
Spritzen auf die Oberfläche aufgebrachten Aluminiumoxid
schicht wird ein Füllraum gebildet. Gemäß Fig. 4A wird ein
Ausgangsmaterialpulver 33 der in Tabelle II angegebenen Zu
sammensetzung in den Füllraum eingebracht. Anschließend wird
das Ausgangsmaterialpulver zur Erzeugung einer Sinterschicht
34 (vgl. Fig. 4B) gesintert. Schließlich erfolgt eine me
chanische Bearbeitung der Sinterschicht zur Herstellung einer
Schnecke für einen biaxialen Kneter, wobei die Schnecke einen
Außendurchmesser von 44 mm, einen Innendurchmesser von 25 mm
und eine Länge von 40 mm aufweist (vgl. Fig. 4C).
Unter Verwendung eines Schichtträgers oder Substrats 41 aus
SCM440-Werkstoff, eines ersten Sinterwerkzeugs 42 aus S25C-
Werkstoff mit einer durch thermisches Spritzen auf die Ober
fläche aufgebrachten Aluminiumoxidschicht und eines zweiten
Sinterwerkzeugs 43 in Form eines Stifts aus Aluminiumoxid
wird ein Füllraum festgelegt. Gemäß Fig. 5A wird in den
Füllraum ein Ausgangsmaterialpulver 44 der in Tabelle II an
gegebenen Zusammensetzung eingefüllt. Sodann wird das Aus
gangsmaterialpulver zur Erzeugung einer Sinterschicht 45
gesintert, worauf eine mechanische Bearbeitung erfolgt, um
gemäß Fig. 5B eine einen Außendurchmesser von 110 mm und
eine Länge von 185 mm aufweisende Düse für eine Spritzgieß
maschine herzustellen.
Ein Ausgangsmaterialpulver 52 mit der Zusammensetzung gemäß
Tabelle II wird gemäß Fig. 6A in einen Füllraum eingefüllt,
der in einem Schichtträger oder Substrat 51 aus SCM440-Werk
stoff gebildet worden ist. Anschließend wird das Ausgangs
materialpulver zur Herstellung einer Sinterschicht 53 gemäß
Fig. 6B gesintert, worauf eine mechanische Bearbeitung zur
Herstellung einer einen Durchmesser von 420 mm aufweisenden
Extruder(spritz)düse gemäß Fig. 6C durchgeführt wird.
Ein Ausgangsmaterialpulver 64 der Zusammensetzung gemäß
Tabelle II wird in einen ersten Füllraum eingebracht, der
zwischen einem ersten Sinterwerkzeug 62 aus S25C-Werkstoff
mit auf die Oberfläche thermisch aufgespritztem Aluminium
oxid und einem zweiten Sinterwerkzeug 63 aus S25C-Werkstoff
mit einer durch thermisches Spritzen auf die Innenfläche
aufgebrachten Aluminiumoxidschicht (vgl. Fig. 7A) festge
legt ist. Sodann wird ein Schichtträger oder Substrat 61
aus S25C-Werkstoff auf das eingefüllte Ausgangsmaterial
pulver aufgelegt; um das Substrat 61 herum wird ein zweiter
Füllraum geformt, in den sodann Ausgangsmaterialpulver 64
eingefüllt wird (vgl. Fig. 7B). Das Ausgangsmaterialpulver
wird zur Herstellung einer Sinterschicht 65 gemäß Fig. 7C
gesintert. Anschließend erfolgt eine mechanische Bearbeitung
zur Herstellung eines in Fig. 7D gezeigten Rückschlagventils
eines Innendurchmessers von 25 mm, eines Außendurchmessers
von 37 mm und einer Länge von 41 mm zur Verwendung bei einer
Spritzgießmaschine.
Die in Beispielen 1 bis 6 eingehaltenen Bedingungen sind in
der (später folgenden) Tabelle I angegeben. Die Zusammen
setzungen der in diesen Beispielen verwendeten Ausgangsma
terialpulver finden sich in Tabelle II.
Die in den obigen Beispielen erwähnten Werkstoffe SCM440,
S25C, SKD11 und S35C entsprechen den Werkstoffen 4140,
1025, D2 bzw. 1035 gemäß AISI und den Werkstoffen 42CrMo4,
C25, X210Cr12 bzw. C35 gemäß DIN.
Wie sich aus den obigen Beispielen ergibt, ermöglicht das
erfindungsgemäße Verfahren das Überziehen oder Beschichten
der Oberfläche eines eine komplexe Form, wie in Beispielen
2, 4 und 6, besitzenden Schichtträgers oder Substrats mit
einer die gewünschten Funktionen bzw. Wirkungen gewähr
leistenden Sinterschicht, während es nach dem bisherigen
Verfahren unmöglich war, eine solche Sinterschicht auf
einer Substratoberfläche einer komplexen Form zu erzeugen.
Nach dem herkömmlichen isostatischen Warmpreßverfahren ist
es unmöglich, eine Sinterschicht hoher Genauigkeit bzw.
Maßhaltigkeit zu erzeugen. Beim erfindungsgemäßen Verfahren
wird dagegen während des Erwärmungsschritts kein Druck aus
geübt, so daß eine solche (angestrebte) Sinterschicht herge
stellt werden kann. Insbesondere betragen dabei die Maßge
nauigkeit oder Maßhaltigkeit des Innendurchmessers ±0,1 (mm)
und die Steigungs- oder Teilkreisgenauigkeit ±0,2 (mm) oder
weniger auch im Fall einer großen Sinterschicht nach Bei
spiel 2, obgleich der Flüssigphasen-Erstarrungsabschnitt
einen um 3,2 mm kleineren Durchmesser als die Sinterschicht
aufweist, weil der Innendurchmesser des Werkzeugs 110 mm
beträgt. Da der aus der flüssigen Phase erstarrte Abschnitt
spanabhebend bearbeitet werden kann, wird in der Endstufe
die gesamte Innenfläche der Sinterschicht einer spanabheben
den Behandlung unterworfen.
Beim herkömmlichen isostatischen Warmpreßverfahren wird der
Lade- oder Füllraum für das pulverförmige Ausgangsmaterial
luftdicht verschlossen, wobei während des Erwärmungsvorgangs
Druck ausgeübt wird. Beim erfindungsgemäßen Verfahren sind
das luftdichte Verschließen und die Druckbeaufschlagung da
gegen nicht nötig. Infolgedessen fließt der Überschuß an
flüssiger Phase abwärts, und er kann nach der Erzeugung der
Sinterschicht durch mechanische Bearbeitung entfernt werden.
Außerdem verbleibt ein großer Anteil der festen Phase vom
Sinterschritt in der die Substratoberfläche bedeckenden
Sinterschicht. Die feste Phase ist dem aus der flüssigen
Phase erstarrten Abschnitt sowohl bezüglich Korrosionsbe
ständigkeit als auch Abriebfestigkeit überlegen. Hieraus
folgt, daß die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren herge
stellte Sinterschicht bezüglich ihrer Leistungseigenschaften
der nach dem herkömmlichen isostatischen Warmpreßverfahren
geformten Sinterschicht überlegen ist.
Das erwähnte Fließen der flüssigen Phase ermöglicht die Er
höhung des Mischungs- oder Zumischverhältnisses an Keramik
material in der entstehenden Sinterschicht in dem Fall, daß
eine Keramikmaterialien, wie Carbide, enthaltende Sinter
schicht erzeugt werden soll, wie dies in Beispielen 5 und 6
der Fall ist. Die Erhöhung des Mischungsverhältnisses des
Keramikmaterials ermöglicht eine weitere Verbesserung der
Abriebfestigkeit und der Korrosionsbeständigkeit der die
Substratoberfläche bedeckenden Sinterschicht.
Es ist auch darauf hinzuweisen, daß das erfindungsgemäße
Verfahren einfach durchzuführen ist, keine kostenaufwendige
Ausrüstung erfordert und eine Senkung der Fertigungskosten
für einen Gegenstand oder ein Erzeugnis in Form eines Sub
strats, dessen Oberfläche mit einer Sinterschicht überzogen
ist, ermöglicht.
Claims (23)
1. Verfahren zum Überziehen einer Substratoberfläche mit
einer Sinterschicht, umfassend die folgenden Schritte:
Einfüllen eines pulverförmigen Ausgangsmaterials in einen Bereich zur Erzeugung einer Sinterschicht, wobei das pul verförmige Ausgangsmaterial mindestens zwei Elemente ent hält und einen Temperaturbereich aufweist, in welchem eine feste Phase und eine flüssige Phase (Schmelzphase) gemeinsam vorliegen, und wobei die flüssige Phase das Substrat zu benetzen vermag, und
Sintern des eingefüllten pulverförmigen Ausgangsmaterials innerhalb des Temperaturbereichs, in welchem die feste Phase und die flüssige Phase gemeinsam vorliegen, zwecks Erzeugung einer die Substratoberfläche überziehenden oder bedeckenden Sinterschicht.
Einfüllen eines pulverförmigen Ausgangsmaterials in einen Bereich zur Erzeugung einer Sinterschicht, wobei das pul verförmige Ausgangsmaterial mindestens zwei Elemente ent hält und einen Temperaturbereich aufweist, in welchem eine feste Phase und eine flüssige Phase (Schmelzphase) gemeinsam vorliegen, und wobei die flüssige Phase das Substrat zu benetzen vermag, und
Sintern des eingefüllten pulverförmigen Ausgangsmaterials innerhalb des Temperaturbereichs, in welchem die feste Phase und die flüssige Phase gemeinsam vorliegen, zwecks Erzeugung einer die Substratoberfläche überziehenden oder bedeckenden Sinterschicht.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
eines der beiden Elemente ein Keramikmaterial aus der
Gruppe Metallkarbid, Metallnitrid, Metallborid, Metall
silicid und Gemische derselben ist.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
das pulverförmige Ausgangsmaterial 40-50 Gew.-% eines
Keramikmaterials enthält.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Substrat in Bauelementen zur Festlegung eines Lade- oder
Füllraums für das pulverförmige Ausgangsmaterial enthal
ten ist oder eingeschlossen wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Schritt des Einfüllens des pulverförmigen Ausgangs
materials einen Vorgang eines Zusammensetzens mindestens
eines Bauelements und des Substrats zur Festlegung eines
Füllraums für das pulverförmige Ausgangsmaterial umfaßt.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
der Schritt des Einfüllens des pulverförmigen Ausgangs
materials weiterhin einen Vorgang des Aufbringens eines
Keramikmaterials durch thermisches Spritzen auf die den
Füllraum festlegenden Fläche des mindestens einen Bau
elements umfaßt.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das pulverförmige Ausgangsmaterial ein Legierungspulver
mit einer Soliduslinie und einer Liquiduslinie bei ver
schiedenen Temperaturen umfaßt und der Sinterschritt bei
einer Temperatur zwischen der Soliduslinie und der
Liquiduslinie der Legierung durchgeführt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das pulverförmige Ausgangsmaterial oder Ausgangsmaterial
pulver ein Gemisch aus mindestens zwei Metallelementen ver
schiedener Schmelzpunkte umfaßt und der Sinterschritt bei
einer Temperatur über dem Schmelzpunkt des einen der
mindestens zwei Metallelemente und unter dem Schmelz
punkt des anderen Metallelements durchgeführt wird.
9. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
pulverförmige Ausgangsmaterial mindestens ein Keramik
material enthält.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß
das Keramikmaterial aus der Gruppe Metallkarbid, Metall
nitrid, Metallborid, Metallsilicid und Gemischen der
selben ausgewählt wird.
11. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß
das pulverförmige Ausgangsmaterial 40-50 Gew.-% eines
Keramikmaterials enthält.
12. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Substrat aus einem Werkstoff auf Eisenbasis geformt
ist und das pulverförmige Ausgangsmaterial aus der Gruppe
aus einer Ni-Legierung und einer Co-Legierung gewählt
wird.
13. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das pulverförmige Ausgangsmaterial mit einer Fülldichte
von mindestens 60% eingefüllt wird.
14. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Sinterschritt einen Erwärmungsvorgang, einen Durch
wärmvorgang, einen Temperaturerhöhungsvorgang, einen
Sintervorgang und einen Abkühlvorgang, die in der ange
gebenen Reihenfolge durchgeführt werden, umfaßt.
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß
der Erwärmungsvorgang mit einer Erwärmungsgeschwindigkeit
oder -rate von 5-10°C/min durchgeführt wird, der Durch
wärmvorgang bei einer um 20-30°C unter dem Schmelzpunkt
des Ausgangsmaterialpulvers liegenden Temperatur durch
geführt wird, der Temperaturerhöhungsvorgang mit einer
Temperatur-Erhöhungsgeschwindigkeit von 0,1-5°C/min
erfolgt, der Sintervorgang nach Erwärmung des gesamten
pulverförmige Ausgangsmaterials bis zum Erreichen der
Sintertemperatur eingeleitet und etwa 20 min lang fort
gesetzt wird und der Abkühlvorgang durch Ofenkühlung
durchgeführt wird.
16. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß
die Erwärmungs-, Durchwärm-, Temperaturerhöhungs-,
Sinter- und Abkühlvorgänge in einer nichtoxidierenden
Atmosphäre durchgeführt werden.
17. Pulverförmiges Ausgangsmaterial zur Erzeugung einer eine
Substratoberfläche bedeckenden oder überziehenden Sinter
schicht, wobei das pulverförmige Ausgangsmaterial min
destens zwei Elemente enthält und einen Temperaturbereich
aufweist, in welchem eine feste Phase und eine flüssige
Phase (Schmelzphase) gemeinsam vorliegen, und die flüs
sige Phase das Substrat zu benetzen vermag.
18. Pulverförmiges Ausgangsmaterial nach Anspruch 17, dadurch
gekennzeichnet, daß es eine Legierung mit einer Solidus
linie und einer Liquiduslinie bei verschiedenen Tempera
turen umfaßt.
19. Pulverförmiges Ausgangsmaterial nach Anspruch 17, dadurch
gekennzeichnet, daß es ein Gemisch mit mindestens zwei
Metallelementen verschiedener Schmelzpunkte umfaßt.
20. Pulverförmiges Ausgangsmaterial nach Anspruch 17, dadurch
gekennzeichnet, daß es 40-50 Gew.-% eines Keramik
materials enthält.
21. Pulverförmiges Ausgangsmaterial nach Anspruch 17, dadurch
gekennzeichnet, daß es aus der Gruppe aus einer Ni-Legie
rung, einer Co-Legierung, einem im wesentlichen Ni ent
haltenden Gemisch und einem im wesentlichen Co enthalten
den Gemisch ausgewählt ist.
22. Pulverförmiges Ausgangsmaterial nach Anspruch 21, dadurch
gekennzeichnet, daß im Fall, daß das Substrat aus einem
Metall auf Eisenbasis geformt ist, das pulverförmige Aus
gangsmaterial eine Legierung mit 9,0-18,0 Gew.-% Cr,
1,7-3,9 Gew.-% B, 2,5-4,7 Gew.-% Si, 0,4-5,0 Gew.-%
Fe, Rest Ni und unvermeidbare Verunreinigungen, ist.
23. Pulverförmiges Ausgangsmaterial nach Anspruch 21, dadurch
gekennzeichnet, daß im Fall, daß das Substrat aus einem
Metall auf Eisenbasis geformt ist, das pulverförmige Aus
gangsmaterial eine Legierung mit 2,5-29,0 Gew.-% Ni,
17,0-22,0 Gew.-% Cr, 2,8-3,8 Gew.-% B, 1,7-4,0 Gew.-%
Si, nicht weniger als 1,0 Gew.-% Fe, 4,0-7,0 Gew.-% W,
Rest Co und unvermeidbare Verunreinigungen, ist.
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