DE4139225A1 - Bremseinrichtung fuer schienenfahrzeuge - Google Patents

Bremseinrichtung fuer schienenfahrzeuge

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Description

Die Erfindung betrifft eine Bremseinrichtung für Schienenfahrzeuge, die bei Schienenfahrzeugen Anwendung findet, die bereichsübergreifend bei mehreren Bahnverwaltungen eingesetzt werden sollen, deren Bremssysteme aufgrund ihrer Charakteristika nicht oder nicht einschränkungsfrei miteinander zusammenarbeiten können.
Bremssysteme sind in bestimmten Bereichen von Bahnverwaltungen standardisiert und können dort untereinander problemlos zusammenarbeiten. Dies ist z. B. im Bereich der UIC-Mitgliedsbahnen oder der AAR-Mitgliedsbahnen oder im Bereich der SZD möglich.
Untereinander sind diese Systeme nur mit Einschränkungen kompatibel, d. h., daß z. B. der Einsatz der Matrossow-Bremse im Bereich der UIC unter Beachtung bestimmter Bedingungen möglich ist, der Einsatz von UIC-gerechten Bremsanlagen im freizügigen Verkehr im Bereich der SZD bremstechnische und laufdynamische Probleme verursacht und deshalb nur als Ganzzug möglich ist. Für viele Aufgaben ist wegen des Gutaufkommens und der Gutart ein solcher Ganzzugeinsatz nicht sinnvoll und betriebstechnologisch nicht tragbar. Derartige Transportaufgaben werden heute durch arbeitsaufwendiges und ladegutgefährdendes Umladen an den Systemgrenzen der Bahnen oder durch Ausweichen auf andere Verkehrsträger (Schiff, LKW) gelöst.
Ziel der Erfindung ist es, eine Bremseinrichtung für Schienenfahrzeuge zu schaffen, die im Bereich des jeweiligen Bremssystems sicher wirkt und einen einfachen, aber ungehinderten Bremssystemwechsel ermöglicht sowie durch die eine deutliche Reduzierung der Transportkosten zu erreichen ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Bremseinrichtung für Schienenfahrzeuge der eingangs beschriebenen Art zu schaffen, die bei der Vermeidung der Mängel des Standes der Technik einen freizügigen Einsatz, aus bremstechnischer Sicht, von Wagen in Bereichen mit unterschiedlichen Bremssystemen ermöglicht und dabei bei einem Systemwechsel nur unwesentliche Arbeiten erfordert.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß an einem Wagen, ausgehend von der Steuerleitung über eine Umschalteinrichtung mehrere, dem Transportweg entsprechend notwendige Steuerapparate angeordnet sind, die wiederum über eine weitere Umschalteinrichtung auf den gemeinsamen Bremszylinder, eventuell unter Zwischenschaltung einer gemeinsamen Lastabbremsung wirken, und daß das erforderliche Bremssystem mittels systemspezifischer Steuerbereiche an den Drehgestellen über einen bewegungsausgleichenden Winkelhebel erkennbar ist. Die beiden Umschalteinrichtungen sind gekoppelt und gewährleisten das Wirken von nur einem Steuerapparat auf den Bremszylinder. Gemeinsam mit den Umschalteinrichtungen werden die Bedienelemente und die Anschriften auf das jeweils aktuelle Bremssystem umgestellt. Die Einrichtung ist in den Endstellungen zwangsverriegelt. Über das Dreiwegeventil ist wahlweise nur ein Luftbehälter mit den Steuerventilen verbunden
Die Erfindung ist nachstehend an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert. Die zeichnerischen Darstellungen zeigen in
Fig. 1: eine Bremsanlage an dem Untergestell eines umsetzfähigen Wagens mit ein- oder mehrstufiger Abbremsung;
Fig. 2: eine Schaltstellung der Einzelheit aus Fig. 1 bei einem Normalspur-Drehgestell;
Fig. 3: eine Schaltstellung der Einzelheit aus Fig. 1 bei einem Breitspur-Drehgestell;
Fig. 4: eine Schalteinstellung bei unterschiedlichen Bremssystemen, entsprechend Schnitt in Fig. 1;
Fig. 5: eine Bremsanlage an dem Untergestell eines umsetzfähigen Wagens mit einer automatischen Lastabbremsung.
Die am Untergestell 1 eines umsetzfähigen Wagens angeordnete Bremsanlage, gemäß Fig. 1, besteht aus der Hauptluftleitung 2, dem daran angeschlossenen KE-Steuerventil 3 mit Ausschaltvorrichtung 4, dem ebenfalls am Untergestell 1 über die Ausschaltvorrichtung 6 angeschlossenen Matrossow-Steuerventil 5. Jedes Steuerventil 3; 5 verfügt über einen separaten Luftbehälter 7; 8. Die von beiden Steuerventilen 3; 5 kommenden Bremszylinderdruckleitungen 9; 10 münden in das Dreiwegeventil 12, an dessen Ausgangsleitung 13 der Bremszylinder 14 angeschlossen ist. Die beiden Ausschaltvorrichtungen 4; 6 sowie das Dreiwegeventil 12 sind zwangsläufig über die Stange 11 mit der Welle 15 verbunden, die an ihrem Ende die Abdeckklappe 16 trägt. Durch diese Klappe 16 werden die jeweils ungültigen Bremsanschriften und Bedienelemente 17 bzw. 18 verdeckt bzw. dem Zugriff entzogen oder blockiert. Außerdem ist die Welle 15 über die Stange 19 mit dem Winkelhebel 20 verbunden. Dieser Winkelhebel 20 besitzt eine Nase 21, die vorbereitete Steuerbereiche 32; 33 der Drehgestelle 22; 23 ertastet. In Fig. 2 ist dieser Eingriff an einem Normalspur-Drehgestell 22 und in Fig. 3 an einem Breitspur-Drehgestell 23 schematisch dargestellt. Durch unterschiedliche systemspezifische Maße h, welche auch als unterschiedliche Seitenmaße ausgeführt sein können, wird gewährleistet, daß der Bremssystemwechsel zwangsläufig nur bei Drehstellwechsel erfolgen kann und eine eindeutige Zuordnung Drehgestell-Bremssystem gesichert ist. Dabei muß das systemspezifische Maß h2 größer sein als die Summe des systemspezifischen Maßes h2 mit den durch die Drehgestellbewegungen entstehenden Maßabweichungen Δh1 und Δh2. Wird der Winkelhebel 20 mit einer ausreichend starken Feder 31 belastet, kann das Breitspur-Drehgestell 23 eines Bremssystems besonders vorteilhaft ohne Steuerbereich 33 ausgeführt sein. Zum Ausgleich der bewegungsbedingten Maßabweichungen Δh1 bzw. Δh2 der Maße h1 bzw. h2 wird der Winkelhebel 20 zweckmäßigerweise, wie Fig. 2 und Fig. 3 zeigen, mit der federnd beweglichen Nase 21 ausgebildet, so daß der Schaltweg s durch die beiden Anschläge 29; 30 eindeutig und unabhängig von Drehgestellbewegungen festgelegt ist. Wie in Fig. 4 erkennbar ist, sind die Verbindungsstangen 24; 25 zwischen den Ausschaltvorrichtungen 4; 6 so mit Langlöchern ausgerüstet, daß das zur Zeit aktuelle Bremssystem vom Betriebseisenbahner ein- und ausschaltbar ist, während das andere Bremssystem nicht eingeschaltet werden kann. Gegebenenfalls können mit analogen Einrichtungen auch andere Umstelleinrichtungen zwangsweise gesperrt und/oder freigegeben werden.
Gemäß Fig. 5 wird bei Fahrzeugen mit automatischer Lastabbremsung zwischen Dreiwegeventil 12 und Bremszylinder 14 die Lastbremseinrichtung, bestehend aus Relaisventil 26 und Wiegeventil 27, so angeordnet, daß beide Bremssysteme über die Lastbremseinrichtung arbeiten. Zweckmäßigerweise ordnet man in diesem Fall nur einen Luftbehälter 7 an, der ebenfalls über ein Dreiwegeventil 28 wahlweise vom entsprechenden Steuerventil gespeist wird. Das beim Umsetzen zwangsläufig erforderliche Ausschalten der Bremse gewährleistet gleichzeitig den notwendigen Druckausgleich im Luftbehälter 7.
Aufstellung der verwendeten Bezugszeichen
 1 - Untergestell
 2 - Hauptluftleitung
 3 - KE-Steuerventil
 4 - Ausschaltvorrichtung
 5 - Matrossow-Steuerventil
 6 - Ausschaltvorrichtung
 7 - Luftbehälter
 8 - Luftbehälter
 9 - Bremszylinderdruckleitung
10 - Bremszylinderdruckleitung
11 - Stange
12 - Dreiwegeventil
13 - Ausgangsleitung
14 - Bremszylinder
15 - Welle
16 - Abdeckklappe
17 - Bedienelement
18 - Bedienelement
19 - Stange
20 - Winkelhebel
21 - Nase
22 - Normalspur-Drehgestell
23 - Breitspur-Drehgestell
24 - Verbindungsstange
25 - Verbindungsstange
26 - Relaisventil
27 - Wiegeventil
28 - Dreiwegeventil
29 - Anschlag
30 - Anschlag
31 - Feder
32 - Steuerbereich
33 - Steuerbereich
h - Maß
h1 - systemspezifisches Maß
h2 - systemspezifisches Maß
Δh1 - Maßabweichung
Δh2 - Maßabweichung
s - Schaltweg

Claims (3)

1. Bremseinrichtung für Schienenfahrzeuge mit einer einzigen Steuerleitung, dadurch gekennzeichnet, daß an der Hauptluftleitung (2) zwei oder mehrere, ein unterschiedliches Steuerverhalten aufweisende, sich gegenseitig ausschließende und mit je einer Ausschaltvorrichtung (4; 6) versehene Steuerventile (3; 5) angeschlossen sind, die über Bremszylinderdruckleitungen (9; 10), ein Dreiwegeventil (12) und eine gemeinsame Ausgangsleitung (13) mit dem Bremszylinder (14) verbunden sind, wobei die Steuerventile (3; 5) mit je einem Luftbehälter (7; 8) oder über ein Dreiwegeventil (28) wahlweise mit nur einem Luftbehälter (7) gekoppelt sind und die Ausschaltvorrichtungen (4; 6) sowie das Dreiwegeventil (12) zwangsläufig mit einer Welle (15), die an ihrem Ende eine Abdeckklappe (16) aufweist, verbunden sind, und daß das erforderliche Bremssystem mittels systemspezifischer Steuerbereiche (32; 33) an den Drehgestellen (22; 23) über einen bewegungsausgleichenden Winkelhebel (20) erkennbar ist.
2. Bremseinrichtung für Schienenfahrzeuge nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausschaltvorrichtungen (4; 6) in ihren Endstellungen feststellbar ausgebildet sind.
3. Bremseinrichtung für Schienenfahrzeuuge nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerventile (3; 5) über das Dreiwegeventil (12) direkt oder über eine von den Steuerventilen (3; 5) nutzbare, masseabhängige Druckregeleinrichtung mit dem Bremszylinder (14) verbunden sind.
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