DE4139136A1 - Hydraulische bremsanlage, insbesondere fuer kraftfahrzeuge - Google Patents
Hydraulische bremsanlage, insbesondere fuer kraftfahrzeugeInfo
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Description
Die Erfindung geht aus von einer Bremsanlage mit einer Blockier
schutzeinrichtung, insbesondere für Kraftfahrzeuge, nach der Gattung
des Hauptanspruchs. Aus der DE 34 19 311 A1 ist bereits eine hydrau
lische Bremsanlage mit einer im Hinterachsbremskreis vorgesehenen,
durch eine Beaufschlagung mit einem Steuerdruck schaltbaren Druck
steuereinrichtung bekannt, die bei einem Ausfall der Blockierschutz
einrichtung als Verhältnisdruckregelventil wirkt und den Bremsdruck
in den Hinterradbremszylindern gegenüber dem hauptbremszylindersei
tigen Druck um ein festes Verhältnis verringert, so daß ein Blockie
ren der Hinterräder vor dem Blockieren der Vorderräder des Fahrzeu
ges verhindert ist. Die bekannte Drucksteuereinrichtung hat den
Nachteil eines sehr aufwendigen Aufbaus mit einer Vielzahl von Bau
teilen und eines großen Bauvolumens. Besonders aufwendig ist es, daß
der Steuerdruck von einer separaten Hilfsdruckquelle erzeugt wird
und mittels eines elektromagnetischen Steuerventils schaltbar ist.
Die erfindungsgemäße Bremsanlage mit den kennzeichnenden Merkmalen
des Hauptanspruchs hat demgegenüber den Vorteil einer sehr einfachen
und kompakten Bauweise der Drucksteuereinrichtung, die sich problem
los zum Beispiel in ein sogenanntes Hydroaggregat der Blockier
schutzeinrichtung der Bremsanlage integrieren läßt. Die Bereitstel
lung eines Steuerdruckes mit Hilfe eines Steuerventils und einer ge
sondert vorgesehenen Hilfsdruckquelle ist nicht erforderlich, so daß
die Bremsanlage kostengünstig herstellbar ist. Bei einem Ausfall der
Blockierschutzeinrichtung wirkt die Drucksteuereinrichtung als Ver
hältnisdruckregelventil, das den radbremszylinderseitigen Druck bei
Überschreiten eines vorgegebenen, charakteristischen Druckwertes um
ein festes, von dem hauptbremszylinderseitigen Druck abhängendes
Verhältnis gegenüber dem hauptbremszylinderseitigen Druck verrin
gert. Eine derartige Drucksteuereinrichtung ist in vorteilhafter
Weise einem Hinterachsbremskreis zuzuordnen, in dem sie bei der An
wendung hoher Bremsdrücke bei einem Ausfall der Blockierschutzein
richtung den Bremsdruck in den Radbremszylindern der Hinterräder ge
genüber dem Bremsdruck in den Radbremszylindern der Vorderräder ver
ringert und so ein Blockieren der Hinterräder des Fahrzeuges vor dem
Blockieren der Vorderräder des Fahrzeuges verhindert. Die Druck
steuereinrichtung arbeitet ohne ein Elektromagnetventil rein hydrau
lisch, so daß eine hohe Zuverlässigkeit der Einrichtung gewährleis
tet ist.
Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vor
teilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen der im Hauptanspruch
angegebenen hydraulischen Bremsanlage möglich.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn bei einem Betrieb der ersten
Rückförderpumpe keine Verhältnisdruckregelung zwischen dem haupt
bremszylinderseitigen Druck und dem radbremszylinderseitigen Druck
der Drucksteuereinrichtung erfolgt. So wirkt die Drucksteuereinrich
tung bei einer normalen Bremsung des Fahrzeugs, bei der die
Blockierschutzeinrichtung nicht in Betrieb ist, als Verhältnisdruck
regelventil und verringert den radbremszylinderseitigen Druck des
Druckmittels bei Überschreiten des vorgegebenen, charakteristischen
Druckwertes des Verhältnisdruckregelventils durch den radbremszylin
derseitigen Druck um ein festes Verhältnis. Hierdurch wird ein un
nötiges Ansprechen der Blockierschutzeinrichtung vermieden. Bei ei
ner Abbremsung des Fahrzeuges bei Betrieb der Blockierschutzeinrich
tung wirkt der ungeminderte Druck des Druckmittels, so daß eine
optimale Abbremsung erzielt wird.
Es ist vorteilhaft, wenn der zweite Bremskreis mit der Druck
steuereinrichtung zur Versorgung der Hinterradbremsen eines Fahr
zeugs mit Druckmittel dient. Ein Blockieren der Hinterräder vor dem
Blockieren der Vorderräder des Fahrzeuges, bei dem die Gefahr be
steht, daß die Fahrstabilität des Fahrzeuges nicht gewährleistet
ist, wird so vermieden.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung vereinfacht
dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert.
Es zeigen
Fig. 1 ein Schaltschema einer hydraulischen Bremsanlage
mit einer aus einem hydraulisch schaltbaren Verhältnisdruckregelven
til bestehenden Drucksteuereinrichtung, Fig. 2 ein erstes erfin
dungsgemäßes Ausführungsbeispiel und Fig. 3 ein zweites erfindungs
gemäßes Ausführungsbeispiel einer solchen Drucksteuereinrichtung.
Die in der Fig. 1 beispielhaft dargestellte hydraulische Brems
anlage 1 mit einer Blockierschutzeinrichtung hat einen pedalbetätig
baren Hauptbremszylinder 3, an den ein erster Bremskreis 2 und ein
zweiter Bremskreis 22 angeschlossen sind. Der Bremskreis 2 wirkt
beispielsweise auf die Vorderradbremsen und der Bremskreis 22 auf
die Hinterradbremsen eines Kraftfahrzeuges.
Der erste Bremskreis I weist eine vom Hauptbremszylinder 3 zu Rad
bremszylindern 5, 6 von Vorderradbremsen des Fahrzeuges führende er
ste Bremsleitung 7 auf. In der ersten Bremsleitung 7 ist ein erstes
Einlaßventil 8 in Form eines stromlos offenen 2/2-Wege-Magnetventils
angeordnet, durch das der Bremsdruck in den Radbremszylindern 5, 6
steuerbar ist. Von der ersten Bremsleitung 7 zweigt radbremszylin
derseitig des ersten Einlaßventils 8 an einem Anschlußpunkt 9 ein
erster Rückführleitungszweig 10 ab, der an einem Anschlußpunkt 11
zwischen dem Hauptbremszylinder 3 und dem ersten Einlaßventil 8 mit
der ersten Bremsleitung 7 verbunden ist.
In dem ersten Rückführleitungszweig 10 sind in Rückführströmungs
richtung zum Anschlußpunkt 11 hin hintereinander ein erstes Auslaß
ventil 13 in Form eines stromlos geschlossenen 2/2-Wege-Magnetven
tils, das den Druckabbau in den Radbremszylindern 5, 6 und damit ein
Lösen der Hinterradbremsen des Fahrzeugs ermöglicht, eine erste
Speicherkammer 14, eine erste Rückförderpumpe 15, eine erste Dämp
ferkammer 16 und eine erste Drossel 17 angeordnet. Parallel zu dem
ersten Einlaßventil 8 ist ein federbelastetes erstes Rückschlagven
til 18 vorgesehen, das ein Rückströmen des Druckmittels von den Rad
bremszylindern 5, 6 in Richtung des Hauptbremszylinders 13 und damit
einen Druckabbau in den Radbremszylindern ermöglicht, sofern der
radbremszylinderseitige Druck des Druckmittels den hauptbremszylin
derseitig des ersten Rückschlagventils herrschenden Druck um eine
durch das federbelastete erste Rückschlagventil 18 vorgegebene
Druckdifferenz übersteigt.
Der zweite Bremskreis II weist eine von dem Hauptbremszylinder 3 zu
Radbremszylindern 21, 22 führende zweite Bremsleitung 23 auf, in der
ein zweites Einlaßventil 24 in Form eines stromlos offenen 2/2-We
ge-Magnetventils angeordnet ist, durch das der Bremsdruck in den
Radbremszylindern 21, 22 steuerbar ist. Von der zweiten Bremsleitung
23 zweigt radbremszylinderseitig des zweiten Einlaßventils 24 an ei
nem Anschlußpunkt 25 ein zweiter Rückführleitungszweig 26 ab, der an
einem Anschlußpunkt 27 zwischen dem Hauptbremszylinder 3 und dem
zweiten Einlaßventil 24 mit der zweiten Bremsleitung 23 verbunden
ist. In dem zweiten Rückführleitungszweig 26 sind in Rückführströ
mungsrichtung zum Anschlußpunkt 27 hin hintereinander ein zweites
Auslaßventil 29 in Form eines stromlos geschlossenen 2/2-Wege-Magnet
ventils, das den Druckabbau in den Radbremszylindern 21, 22 und
damit ein Lösen der Hinterradbremsen ermöglicht, eine zweite Spei
cherkammer 30, eine zweite Rückförderpumpe 31, eine zweite Dämpfer
kammer 32 sowie eine zweite Drossel 33 angeordnet.
Bei Betätigung des Hauptbremszylinders 3 ist durch Verschieben der
Druckmittelmengen durch die Bremsleitungen 7, 23 Bremsdruck in den
Radbremszylindern 5, 6, 21, 22 erzeugbar. In der Druckaufbauphase
in der Druck in den Radbremszylindern aufgebaut wird, befinden sich
die Einlaßventile 8, 24 in Durchlaßstellung und die Auslaßventile
13, 29 in Sperrstellung. Droht bei einer Bremsung Blockiergefahr an
wenigstens einem der Fahrzeugräder, so werden die Einlaßventile 8
bzw. 24 und die Auslaßventile 13 bzw. 29 der Blockierschutzeinrich
tung nach einem bekannten adaptiven Regelalgorithmus mittels eines
nicht dargestellten elektronischen Steuergerätes so angesteuert, daß
in den Radbremszylindern eine entsprechend den Bremsbedingungen op
timierte Bremsdruckmodulation abläuft. Wird zum Beispiel der Druck
des Druckmittels in den Radbremszylindern 5, 6 abgebaut, um ein
Blockieren der Vorderräder des Fahrzeuges zu verhindern, so wird das
erste Einlaßventil 8 geschlossen und das erste Auslaßventil 13 ge
öffnet, so daß das Druckmittel in die erste Speicherkammer 14 strömt
und ein schneller Druckabbau in den Radbremszylindern 5, 6 erfolgt.
In dieser Druckabbauphase befindet sich also das erste Einlaßventil
8 in Sperrstellung und das erste Auslaßventil 13 in Durchlaßstel
lung. Die erste Rückförderpumpe 15 ist während der gesamten
Blockierschutzfunktion eingeschaltet und fördert das Druckmittel aus
der saugseitig der ersten Rückförderpumpe 15 angeordneten ersten
Speicherkammer 14 zum Beispiel in den ersten Bremsleitungszweig 7.
Die erste Dämpferkammer 16 auf der Druckseite der ersten Rückförder
pumpe 15 dient in Verbindung mit der ersten Drossel 17 als hydrauli
scher Dämpfer. In einer Druckhaltephase, in der der Druck des Druck
mittels in den Radbremszylindern 5, 6 konstant gehalten werden soll,
sind sowohl das erste Einlaßventil 8 als auch das erste Auslaßventil
13 in Sperrstellung geschaltet.
Für die Funktionsweise des Bremskreises II mit dem zweiten Einlaß
ventil 24, dem zweiten Auslaßventil 29 und den Radbremszylindern 21,
22 gilt bei Betrieb der Blockierschutzeinrichtung entsprechendes, so
daß auf eine Beschreibung der Wirkungsweise der Blockierschutzein
richtung für den zweiten Bremskreis II verzichtet sei.
In der zweiten Bremsleitung 23 ist zum Beispiel zwischen dem Haupt
bremszylinder 3 und dem Anschlußpunkt 27 eine Drucksteuereinrichtung
36 angeordnet, durch die der Druck des Druckmittels, beispielsweise
einer handelsüblichen Bremsflüssigkeit, in den Radbremszylindern 21,
22 beeinflußbar ist. Die Drucksteuereinrichtung 36 wirkt als ein
mittels eines Steuerdruckes schaltbares Verhältnisdruckregelventil
37, das den radbremszylinderseitigen Ausgangsdruck der Drucksteuer
einrichtung 36 bei Überschreiten eines vorgegebenen, charakteristi
schen Druckwertes der Drucksteuereinrichtung um ein festes Verhält
nis gegenüber dem hauptbremszylinderseitigen Eingangsdruck verrin
gert. Als Steuerdruck für die Drucksteuereinrichtung 36 dient der
druckseitig der ersten Rückförderpumpe 15 herrschende Druck des
Druckmittels. Von einem zwischen der Druckseite der ersten Rückför
derpumpe 15 und der ersten Dämpferkammer 16 vorgesehenen Anschluß
punkt 39 des Bremskreises I geht eine Steuerdruckleitung 40 aus, die
mit der Drucksteuereinrichtung 36 verbunden ist und diese mit dem
Steuerdruck beaufschlagt. Ist der an der Drucksteuereinrichtung 36
anliegende Steuerdruck nicht groß genug, um die Drucksteuereinrich
tung 36 in ihre freie Durchlaßstellung zu schalten, so durchströmt
das Druckmittel das Verhältnisdruckregelventil 37 derart, daß bei
Überschreiten eines charakteristischen Druckes der radbremszylinder
seitige Ausgangsdruck gegenüber dem hauptbremszylinderseitigen Ein
gangsdruck um ein festes, durch den Eingangsdruck und die Auslegung
des Verhältnisdruckregelventils 37 vorgegebenes Verhältnis verrin
gert wird. Aufgabe der Drucksteuereinrichtung 36 ist es, das
Blockieren der Hinterräder vor dem Blockieren der Vorderräder des
Fahrzeuges bei einem Ausfall der Blockierschutzeinrichtung zu ver
hindern.
Parallel zu der hintereinander angeordneten Drucksteuereinrichtung
36 und dem zweiten Einlaßventil 24 ist ein federbelastetes zweites
Rückschlagventil 42 vorgesehen, das ein Rückströmen des Druckmittels
von den Radbremszylindern 21, 22 in Richtung des Hauptbremszylinders
3 und damit einen Druckabbau in den Radbremszylindern 21, 22 auch
bei einem Defekt der Blockierschutzeinrichtung ermöglicht, sofern
der radbremszylinderseitige Druck des Druckmittels den hauptbrems
zylinderseitigen Druck des Druckmittels um eine durch das federbe
lastete zweite Rückschlagventil 42 vorgegebene charakteristische
Druckdifferenz übersteigt.
Sowohl im Normalfall, wenn die Blockierschutzeinrichtung nicht in
Funktion ist, als auch bei einem Ausfall der Blockierschutzeinrich
tung liegt an der Drucksteuereinrichtung 36 kein Steuerdruck an, so
daß diese als Verhältnisdruckregelventil 37 wirkt. Das Verhältnis
druckregelventil 37 wird allgemein auch als Bremsdruckminderer oder
als Druckmindererventil bezeichnet. Auf diese Weise wird ein
Blockieren der Hinterräder vor dem Blockieren der Vorderräder des
Fahrzeuges und damit ein instabiler Fahrzustand des Fahrzeuges bis
zu hohen Drücken des Druckmittels hin verhindert.
Bei einer Steigerung des Druckes in den Radbremszylindern 5, 6 der
Vorderachse und der Gefahr des Blockierens der Vorderräder tritt die
Blockierschutzeinrichtung in Betrieb. Das erste Einlaßventil 8 und
das erste Auslaßventil 13 werden nach einem bekannten adaptiven Re
gelalgorithmus so angesteuert, daß in den Radbremszylindern eine op
timierte Bremsdruckmodulation abläuft. Die erste Rückförderpumpe 15
ist während der gesamten Blockierschutzfunktion eingeschaltet und
fördert das Druckmittel in Richtung des Hauptbremszylinders 3. Das
unter dem druckseitig der ersten Rückförderpumpe 15 herrschenden
Druck stehende Druckmittel steht über die Steuerdruckleitung 40 mit
der Drucksteuereinrichtung 36 in Verbindung. Der Steuerdruck schal
tet die Drucksteuereinrichtung 36 hydraulisch in eine Durchlaßstel
lung in der ein ungehinderter Durchlaß des Druckmittels durch die
Drucksteuereinrichtung gegeben, das Verhältnisdruckregelventil 37
also außer Funktion ist. Auf diese Weise ist bei Betrieb der
Blockierschutzeinrichtung der in den Radbremszylindern 21, 22 herr
schende Druck ungemindert, so daß eine maximale Abbremsung des Fahr
zeuges gewährleistet ist, sofern nicht die Gefahr eines Blockierens
der Hinterräder des Fahrzeuges besteht. Bei einem Ausfall der
Blockierschutzeinrichtung oder bei einer normalen, nicht durch die
Blockierschutzeinrichtung beeinflußten Bremsung des Fahrzeuges wird
dagegen der Druck in den Radbremszylindern 21, 22 durch das Verhält
nisdruckregelventil 37 gesteuert, um ein Blockieren der Hinterräder
vor dem Blockieren der Vorderräder des Fahrzeugs zu verhindern.
In Abweichung von dem in der Fig. 1 dargestellten Hydraulikschalt
plan der Kraftfahrzeugbremsanlage 1 ist es aber auch möglich, jedem
Radbremszylinder 5, 6, 21, 22 ein einzelnes Einlaßventil und ein
einzelnes Auslaßventil zuzuordnen und dann ggf. für jeden Radbrems
zylinder 21, 22 der Hinterachse eine einzelne Drucksteuereinrichtung
36 vorzusehen. Dies kann z. B. bei Diagonal-Zweikreis-Bremsanlagen
zum Erhalten der Fahrstabilität des Fahrzeuges bei einer Betätigung
der Bremsanlage im Falle eines Ausfalls der Blockierschutzeinrich
tung erforderlich sein.
Fig. 2 zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel der Drucksteuereinrich
tung 36, die als hydraulisch abschaltbares Verhältnisdruckregelven
til 37 wirkt. Das Verhältnisdruckregelventil 37 wird auch als Brems
druckminderer oder Druckmindererventil bezeichnet.
Die Drucksteuereinrichtung 36 hat ein langgestrecktes, an seinem Um
fang gestuftes Ventilschließglied 45. Das Ventilschließglied 45 ist
mit einem Führungsbereich 50 in einem zylindrischen ersten Führungs
abschnitt 46 einer konzentrisch zu einer Ventillängsachse 47 verlau
fenden Längsbohrung 48 eines Ventilsitzkörpers 49 geführt. Der Ven
tilsitzkörper 49 ist in einer gestuften, sacklochförmigen Aufnahme
bohrung 51 eines Gehäuseblocks 52 z. B. eines Hydroaggregates ange
ordnet und beispielsweise durch Einpressen in der Aufnahmebohrung 51
befestigt. Mit einer einem Boden 53 der sacklochförmigen Aufnahme
bohrung 51 zugewandten unteren Stirnseite 54 liegt der Ventilsitz
körper 49 teilweise dem Boden 53 zugewandt an einem in radialer
Richtung verlaufenden Halteabsatz 55 der Aufnahmebohrung 51 an.
Ausgehend von einer der unteren Stirnseite 54 abgewandten oberen
Stirnseite 56 ist in dem Ventilsitzkörper 49 ein sich der unteren
Stirnseite zugewandt kegelstumpfförmig verjüngender Ventilsitz 58
ausgebildet, der einen Abschnitt der Längsbohrung 48 bildet und der
z. B. in Richtung der Ventillängsachse 47 unmittelbar an den zylin
drischen ersten Führungsabschnitt 46 angrenzt. Das Ventilschließ
glied 45 weist an seinem dem Boden 53 der Aufnahmebohrung 51 abge
wandten Ende einen gegenüber dem Führungsbereich 50 einen ver
größerten Durchmesser aufweisenden Ventilschließabschnitt 60 auf. In
axialer Richtung zwischen dem Führungsbereich 50 und dem Ventil
schließabschnitt 60 ist ein gegenüber dem Führungsbereich 50 einen
verringerten Durchmesser aufweisender Strömungsabschnitt 59 des Ven
tilschließgliedes 45 ausgebildet. Zwischen dem Umfang des Ventil
schließabschnittes 60 und einer dem Ventilsitz 58 zugewandten, senk
recht zu der Ventillängsachse 47 in radialer Richtung verlaufenden,
zwischen dem Strömungsabschnitt 59 und dem Ventilschließabschnitt 60
gebildeten Übergangsfläche 62 ist eine Schließkante 61 ausgebildet,
die mit dem Ventilsitz 58 zusammenwirkt und mit dem Ventilsitz zu
sammen ein Sitzventil bildet.
An dem Umfang des Ventilschließabschnitts 60 des Ventilschließglie
des 45 ist an dem der Schließkante 61 abgewandten Ende eine Ringnut
63 vorgesehen, in der ein über den Umfang des Ventilschließabschnit
tes 60 in radialer Richtung hinausragender Haltering 64 befestigt
ist. In axialer Richtung ist zwischen dem Haltering 64 und dem Ven
tilsitzkörper 49 eine Druckfeder 65 angeordnet, die mit ihrem einen
Ende an dem Haltering 64 und mit ihrem anderen Ende an der oberen
Stirnseite 56 des Ventilsitzkörpers 49 anliegt. Die Druckfeder 65
ist bestrebt, das Ventilschließglied 45 mit seinem Ventilschließ
abschnitt 60 in dem Boden 53 abgewandter Richtung zu bewegen und so
das durch die Schließkante 61 des Ventilschließgliedes 45 und den
Ventilsitz 58 gebildete Sitzventil in seiner Durchlaßstellung zu
halten.
Die sacklochförmige Aufnahmebohrung 51 des Gehäuseblocks 52 ist an
ihrem dem Boden 53 abgewandten offenen Ende durch einen etwa topf
förmigen Gehäusedeckel 67 verschlossen. Ein Mantelteil 68 des Ge
häusedeckels 67 weist ein Außengewinde 69 auf, mit dem der Gehäuse
deckel 67 in einen ein Innengewinde 70 aufweisenden, an dem dem Bo
den 53 abgewandten Ende der Aufnahmebohrung 51 ausgebildeten Ge
windeabschnitt 71 der Aufnahmebohrung eingeschraubt ist.
In der Aufnahmebohrung 51 des Gehäuseblockes 52 ist in axialer Rich
tung zwischen der unteren Stirnseite 54 des Ventilsitzkörpers 49 und
dem Boden 53 ein ringförmiger, eine durchgehende Längsbohrung 73
aufweisender Abstandshalter 74 vorgesehen, der z. B. in die Auf
nahmebohrung 51 eingepreßt ist. In axialer Richtung zwischen der un
teren Stirnseite 54 des Ventilsitzkörpers 49 und dem Abstandshalter
74 sind ein oberer Dichtring 75 sowie zwischen dem Abstandshalter 74
und einem in radialer Richtung nach innen weisenden Anlageabsatz 76
der gestuften Aufnahmebohrung 51 ein unterer Dichtring 77 angeord
net. In radialer Richtung liegen die beiden Dichtringe 75, 77 an dem
Umfang des Führungsbereichs 50 des Ventilschließglieds 45 und an der
Wandung der Aufnahmebohrung 51 des Gehäuseblocks 52 dicht an.
An den Anlageabsatz 76 der gestuften Aufnahmebohrung 51 schließt
sich ein sich bis zu dem Boden 53 erstreckender zylindrischer zwei
ter Führungsabschnitt 80 der Aufnahmebohrung 51 des Gehäuseblocks 52
an, der ebenso wie der erste Führungsabschnitt 46 zur Führung des
Ventilschließgliedes 45 in Richtung der Ventillängsachse 47 dient.
Im Bereich des zweiten Führungsabschnittes 80 der Aufnahmebohrung 51
ist in dem Gehäuseblock 52 ein z. B. senkrecht zu der Ventillängs
achse 47 verlaufender Steuerdruckkanal 82 vorgesehen, der einen Ab
schnitt der Steuerdruckleitung 40 bildet und der eine Verbindung
zwischen der ersten Rückförderpumpe 15 und der Aufnahmebohrung 51
des Gehäuseblocks 52 herstellt.
In dem Abstandshalter 74 ist eine durch die Wandung des Abstandshal
ters hindurchgehende, z. B. senkrecht zu der Ventillängsachse 47
verlaufende erste Durchtrittsöffnung 84 ausgebildet, die eine Ver
bindung zwischen einer an dem Umfang des Abstandshalters 74 ausge
formten Ringnut 85 und der Längsbohrung 73 des Abstandshalters 74
herstellt. Im Bereich der Ringnut 85 des Abstandshalters 74 ist von
der Wandung der Aufnahmebohrung 51 ausgehend in dem Gehäuseblock 52
ein sich z. B. senkrecht zu der Ventillängsachse 47 erstreckender
Entlüftungskanal 87 ausgebildet, der zur Abfuhr von Leckmengen des
Druckmittels aus der Drucksteuereinrichtung 36 dient. An dem Umfang
des Ventilsitzkörpers 49 ist in axialer Höhe im Bereich des ersten
Führungsabschnittes 46 der Längsbohrung 48 eine Ringnut 89 ausgebil
det. Ausgehend von der Ringnut 89 beispielsweise senkrecht zu der
Ventillängsachse 47 verlaufend weist der Ventilsitzkörper 49 eine
zweite Durchtrittsöffnung 90 auf, die eine Verbindung zwischen der
Ringnut 89 und einem in radialer Richtung zwischen dem ersten Füh
rungsabschnitt 46 der Längsbohrung 48 des Ventilsitzkörpers 49 und
dem Strömungsabschnitt 59 des Ventilschließgliedes 45 gebildeten
Ringraum 92 herstellt. In dem Gehäuseblock 52 ist ein z. B. senkrecht
zu der Ventillängsachse 47 verlaufender hauptbremszylinderseitiger
Eingangskanal 91 in axialer Richtung im Bereich der Ringnut 89 aus
gebildet. Der Eingangskanal 91 stellt einen hauptbremszylinderseiti
gen Abschnitt der zweiten Bremsleitung 23 dar und dient zur Zufuhr
des Druckmittels von dem Hauptbremszylinder 3 zu der Drucksteuerein
richtung 36.
In axialer Richtung zwischen dem Ventilsitzkörper 49 und dem Mantel
teil 68 des Gehäusedeckels 67 ist ausgehend von der Aufnahmebohrung
51 in dem Gehäuseblock 52 ein z. B. senkrecht zu der Ventillängs
achse 47 verlaufender radbremszylinderseitiger Ausgangskanal 94 aus
gebildet. Der Ausgangskanal 94 stellt einen radbremszylinderseitigen
Abschnitt der zweiten Bremsleitung 23 dar und eine Verbindung zwi
schen der Drucksteuereinrichtung 36 und den Radbremszylindern 21, 22
her.
Anhand der Fig. 2 sei nun die Funktionsweise der Drucksteuerein
richtung 9 erläutert. Droht bei einer Bremsung Blockiergefahr an we
nigstens einem der Fahrzeugräder, so führt die Blockierschutzein
richtung eine Bremsdruckmodulation in den Radbremszylindern 5, 6,
21, 22 durch, wobei die erste Rückförderpumpe 15 und die zweite
Rückförderpumpe 31 in Betrieb sind. Über die Steuerdruckleitung 40
und den Steuerdruckkanal 82 des Gehäuseblocks 52 wird die Steuerein
richtung 36 mit einem druckseitig der ersten Rückförderpumpe 15
herrschenden Steuerdruck des Druckmittels beaufschlagt. Der Steuer
druck wirkt in der Aufnahmebohrung 51 des Gehäuseblocks 52 auf eine
dem Ventilschließabschnitt 60 abgewandte, eine erste Wirkfläche des
Ventilschließgliedes 45 bildende untere Stirnseite 95 des Ventil
schließgliedes, so daß der Steuerdruck eine Druckkraft ausübt, die
zusammen mit der Federkraft der Druckfeder 65 bewirkt, daß der freie
Durchlaßquerschnitt zwischen dem Ventilsitz 58 und der Schließkante
61 unabhängig von dem Druck des Druckmittels offen und damit das
Sitzventil in seiner freien Durchlaßstellung gehalten ist.
Bei einer normalen Abbremsung, bei der die Blockierschutzeinrichtung
nicht in Funktion ist, sowie bei einem Defekt der Blockierschutzein
richtung liegt kein Steuerdruck an der ersten Wirkfläche der Druck
steuereinrichtung 36 an, der die Drucksteuereinrichtung in ihrer
freien Durchlaßstellung hält. Wird nun im Falle der Bremsung der
Hauptbremszylinder 3 betätigt, so wird eine Druckmittelmenge durch
die zweite Bremsleitung 23 über den hauptbremszylinderseitigen Ein
gangskanal 91 in die Drucksteuereinrichtung 36 geschoben. Der Druck
des Druckmittels wirkt dem Boden 53 der Aufnahmebohrung 51 abgewandt
auf eine durch die Übergangsfläche 62 des Ventilschließabschnittes
60 gebildete zweite Wirkfläche des Ventilschließgliedes 45, welche
in radialer Richtung durch den Umfang des Ventilschließgliedes 45 in
seinem Führungsbereich 50 und den Umfang des Ventilschließabschnit
tes 60 an seiner Schließkante 61 begrenzt ist. Der auf diese zweite
Wirkfläche des Ventilschließgliedes 45 wirkende Druck des Druckmit
tels ist bestrebt, den Ventilschließabschnitt 60 des Ventilschließ
gliedes 45 in dem Boden 53 abgewandter Richtung zu bewegen, so daß
das Sitzventil zusammen mit der Federkraft der Druckfeder 65 in sei
ner freien Durchlaßstellung mit einem größtmöglichen Durchlaßquer
schnitt gehalten wird.
Durch eine der unteren Stirnseite 95 abgewandte obere Stirnseite 96
an dem den Haltering 64 aufweisenden Ventilschließabschnitt 60 des
Ventilschließgliedes 45 ist eine dritte Wirkfläche gebildet, die in
radialer Richtung durch den Umfang des Ventilschließabschnittes 60
begrenzt ist. Auf die dritte Wirkfläche des Ventilschließgliedes 45
wirkt der Druck des Druckmittels in dem Ventilsitz 58 zugewandter
Richtung derart, daß auf den Ventilschließabschnitt 60 des Ventil
schließgliedes 45 eine radbremszylinderseitige Druckkraft ausgeübt
wird, die bestrebt ist, den Ventilschließabschnitt 60 mit seiner
Schließkante 61 in Richtung des Ventilsitzes 58 zu bewegen und so
den freien Durchlaßquerschnitt zwischen dem Ventilsitz 58 und der
Schließkante 61 zu versperren. Die radbremszylinderseitige dritte
Wirkfläche ist dabei deutlich größer als die hauptbremszylindersei
tige zweite Wirkfläche des Ventilschließgliedes 45.
Solange die Druckkraft der Druckfeder 65 und die auf die zweite
Wirkfläche wirkende Druckkraft des Druckmittels größer sind als die
in entgegengesetzter Richtung auf die dritte Wirkfläche wirkende
Druckkraft des Druckmittels, ist der freie Durchlaßquerschnitt zwi
schen dem Ventilsitz 58 und der Schließkante 61 vollständig geöff
net. Das Druckmittel kann das Verhältnisdruckregelventil 37 durch
strömen, ohne daß der radbremszylinderseitige Ausgangsdruck gegen
über dem hauptbremszylinderseitigen Eingangsdruck verringert wird.
Übersteigt der Druck des Druckmittels einen charakteristischen,
durch die Größe der zweiten und der dritten Wirkfläche sowie die
Druckkraft der Druckfeder 65 vorgegebenen Druckwert des Verhältnis
druckregelventils 37, der z. B. zwischen 10 und 25 bar beträgt, so
bewirkt die auf die radbremszylinderseitige dritte Wirkfläche des
Ventilschließgliedes 45 in Richtung des Ventilsitzes 58 wirkende
radbremszylinderseitige Druckkraft entgegen der auf die hauptbrems
zylinderseitige zweite Wirkfläche wirkenden hauptbremszylinderseiti
gen Druckkraft und der Druckkraft der Druckfeder 65 eine Bewegung
des Ventilschließabschnittes 60 des Ventilschließgliedes 45 in Rich
tung des Ventilsitzes 58 und damit eine Absperrung des freien Durch
laßquerschnittes zwischen dem Ventilsitz 58 und der Schließkante 61
des Sitzventils. Durch den abgesperrten Durchlaßquerschnitt wird der
Durchfluß des das Verhältnisdruckregelventil 37 durchströmenden
Druckmittels versperrt und so der radbremszylinderseitige Ausgangs
druck des Druckmittels gegenüber dem hauptbremszylinderseitigen Ein
gangsdruck des Druckmittels vermindert. Sinkt die radbremszylinder
seitige Druckkraft unter die in entgegengesetzter Richtung wirkende
hauptbremszylinderseitige Druckkraft und die Federkraft, so hebt das
Ventilschließglied 45 mit seiner Sitzkante 61 von seinem Ventilsitz
58 ab und gibt den Durchlaß für das Druckmittel wieder frei. Der
radbremszylinderseitige Druck des Druckmittels steigt nun wieder an,
bis die radbremszylinderseitige Druckkraft die Summe aus der haupt
bremszylinderseitigen Druckkraft und der Federkraft der Druckfeder
65 überschreitet usw. Auf diese Weise bleibt die Fahrstabilität des
Fahrzeuges auch bei hohen Bremsdrücken bei einem Ausfall der
Blockierschutzeinrichtung gewährleistet, ohne daß die Gefahr eines
Blockierens der Hinterräder vor einem Blockieren der Vorderräder des
Fahrzeuges besteht. Durch die Wirkung des Verhältnisdruckregelven
tils 37 auch bei intakter Blockierschutzeinrichtung wird die Anzahl
der Einsätze der Blockierschutzeinrichtung reduziert, bei Betrieb
der Blockierschutzeinrichtung aber der ungeminderte Druck zur Ver
fügung stellt.
Bei dem dargestellten ersten Ausführungsbeispiel ist die erste Wirk
fläche, die mit dem Steuerdruck beaufschlagt wird, etwa genauso groß
wie die Differenz aus der dritten Wirkfläche und der zweiten Wirk
fläche.
Bei geeigneter Wahl der Größen der Wirkflächen des Ventil
schließgliedes 45 ist es in Abhängigkeit von dem radbremszylinder
seitigen und dem hauptbremszylinderseitigen Druck des Druckmittels
ebenfalls möglich, daß das Druckmittel zum Lösen der Hinterradbrem
sen und damit zum Entlasten der Radbremszylinder 21, 22 in Richtung
des Hauptbremszylinders 3 durch die Drucksteuereinrichtung 36
zurückströmt.
In der Fig. 3 ist ein zweites Ausführungsbeispiel der als hydrau
lisch absperrbares Verhältnisdruckregelventil 37 wirkenden Druck
steuereinheit 36 dargestellt, ,wobei gleiche und gleichwirkende Teile
durch die gleichen Bezugszeichen gekennzeichnet sind wie in der Fi
gur 2. Das zweite Ausführungsbeispiel entspricht in wesentlichen
Merkmalen und in der Funktionsweise dem ersten Ausführungsbeispiel.
Die Drucksteuereinrichtung 36 ist beispielsweise in der durchgehen
den gestuften Aufnahmebohrung 51 des Gehäuseblockes 52 angeordnet.
Das Ventilschließglied 45 mit seiner Schließkante 61 des Ventil
schließabschnittes 60 bildet zusammen mit dem Ventilsitz 58 des Ven
tilschließgliedes 49 das Sitzventil, durch das das Druckmittel von
dem hauptbremszylinderseitigen Eingangskanal 91 in den radbremszy
linderseitigen Ausgangskanal 94 strömt. Der obere Dichtring 75 ist
in axialer Richtung zwischen dem Ventilsitzkörper 49 und einem ra
dial nach innen weisenden Halteabsatz 99 der Aufnahmebohrung 51 des
Gehäuseblockes 52 angeordnet.
An der dem Ventilschließabschnitt 60 abgewandten unteren Stirnseite
95 des Ventilschließgliedes 45 liegt eine topfformig ausgebildete
Federaufnahmebuchse 101 mit ihrem Bodenteil 103 an. Ein Mantelteil
104 der Federaufnahmebuchse 101 erstreckt sich in dem Ventilschließ
glied 45 abgewandter Richtung. In einer konzentrisch zu der Ventil
längsachse 47 verlaufenden, durch das Mantelteil 104 gebildeten Auf
nahmebohrung 105 der Federaufnahmebuchse 101 ist die Druckfeder 65
angeordnet, die sich mit ihrem einen Ende an dem Bodenteil 103 der
Federaufnahmebuchse 101 abstützt. Mit ihrem anderen Ende liegt die
Druckfeder 65 an einer in der Aufnahmebohrung 51 angeordneten An
lagescheibe 107 an. An dem dem Gehäusedeckel 67 abgewandten Ende der
Aufnahmebohrung 51 ist eine Ringnut 109 vorgesehen und in dieser ein
radial nach innen weisender Haltering 110 befestigt, an dem sich die
Anlagescheibe 107 ihrerseits abstützt. Die Druckfeder 65 ist be
strebt, die Federaufnahmebuchse 101, die in der Aufnahmebohrung 51
frei verschiebbar geführt ist, und damit das Ventilschließglied 45
in dem Gehäusedeckel 67 zugewandter Richtung zu bewegen, so daß der
Ventilschließabschnitt 60 des Ventilschließgliedes 45 mit seiner
Schließkante 61 von dem Ventilsitz 58 abhebt und so ein ungehinder
ter Durchlaß für das Druckmittel durch das Sitzventil an dem Ventil
sitz 58 vorbei von dem hauptbremszylinderseitigen Eingangskanal 91
zu dem radbremszylinderseitigen Ausgangskanal 94 ermöglicht ist. Die
erste Wirkfläche für den Steuerdruck wird bei diesem zweiten Ausfüh
rungsbeispiel durch die Federaufnahmebuchse 101 gebildet und in ra
dialer Richtung durch den Umfang des Mantelteils 104 der Federauf
nahmebuchse begrenzt. Die erste Wirkfläche wird bei Einsetzen der
Blockierschutzeinrichtung durch einen durch den Steuerdruckkanal 82
in die Drucksteuereinrichtung 36 gelangenden Steuerdruck beauf
schlagt und das Ventilschließglied 45 in eine Durchlaßstellung der
Drucksteuereinrichtung mit größtmöglichem Durchlaßquerschnitt bewegt.
An dem Umfang der Federaufnahmebuchse 101 ist eine Ringnut 112 aus
gebildet, in der ein an der Wandung der Aufnahmebohrung 51 des Ge
häuseblocks 52 anliegender Dichtring 113 angeordnet ist. Der Entlüf
tungskanal 87 geht von der Aufnahmebohrung 51 zum Beispiel im Be
reich zwischen dem Halteabsatz 99 der Aufnahmebohrung 51 und dem
Dichtring 113 aus und erstreckt sich z. B. senkrecht zu der Ventil
längsachse 47. Die Anlagescheibe 107 weist an ihrem Umfang eine
Ringnut 115 auf, in der ein an der Wandung der Aufnahmebohrung 51
dicht anliegender Dichtring 116 angeordnet ist.
Das Verhältnisdruckregelventil 37 gemäß des zweiten Ausführungsbei
spiels weist eine sehr große mit dem Steuerdruck beaufschlagte erste
Wirkfläche auf, so daß das Verhältnisdruckregelventil 37 bereits bei
verhältnismäßig geringen Steuerdruck in seine Durchlaßstellung geht.
Dies ist für einen erwünschten Betrieb der Blockierschutzeinrichtung
bei einer glatten Fahrbahn von Vorteil.
Die Drucksteuereinrichtung 36 in Form eines mittels eines Steuer
druckes hydraulisch schaltbaren Verhältnisdruckregelventils 37 hat
eine sehr einfache und kompakte Bauweise und ist auf einfache und
kostengünstige Art und Weise herstellbar. Ein elektromagnetisches
Ventil zur Schaltung des Steuerdruckes ist nicht erforderlich.
Claims (7)
1. Hydraulische Bremsanlage mit einer Blockierschutzeinrichtung,
insbesondere für Kraftfahrzeuge, mit einem eine druckmittelführende,
zwischen einem Hauptbremszylinder und einem Radbremszylinder verlau
fende erste Bremsleitung aufweisenden ersten Bremskreis und mit ei
nem eine druckmittelführende, zwischen dem Hauptbremszylinder und
einem Radbremszylinder verlaufende zweite Bremsleitung aufweisenden
zweiten Bremskreis, mit einem in der ersten Bremsleitung vorgesehe
nen ersten Rückführleitungszweig, und mit einer in der zweiten
Bremsleitung angeordneten Drucksteuereinrichtung, die ein Ventil
schließglied, eine Druckfeder und einen mit dem Ventilschließglied
zusammenwirkenden Ventilsitz aufweist und die als mittels eines
Steuerdruckes schaltbares Verhältnisdruckregelventil wirkt, das den
radbremszylinderseitigen Ausgangsdruck gegenüber dem hauptbrems
zylinderseitigen Eingangsdruck der Drucksteuereinrichtung um ein fe
stes Verhältnis verringert, dadurch gekennzeichnet, daß in dem er
sten Rückführleitungszweig (10) des ersten Bremskreises I eine erste
Rückförderpumpe (15) angeordnet ist und daß als Steuerdruck für die
Drucksteuereinrichtung (36) der druckseitig der ersten Rückförder
pumpe (15) herrschende Druck des Druckmittels dient.
2. Hydraulische Bremsanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Ventilschließglied (45) unmittelbar mit dem Steuerdruck be
aufschlagt wird.
3. Hydraulische Bremsanlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß bei einem Betrieb der ersten Rückförderpumpe (15)
keine Verhältnisdruckregelung zwischen dem hauptbremszylinderseiti
gen Druck und dem radbremszylinderseitigen Druck der Drucksteuerein
richtung erfolgt.
4. Hydraulische Bremsanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der zweite Bremskreis II mit der Drucksteuereinrichtung (36) zur
Versorgung der Hinterradbremsen eines Fahrzeuges mit Druckmittel
dient.
5. Hydraulische Bremsanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Drucksteuereinrichtung (36) in einer Aufnahmebohrung (51)
eines Gehäuseblocks (52) eines Hydroaggregates aufgenommen ist.
6. Hydraulische Bremsanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Drucksteuereinrichtung (36) ein gestuftes Ventilschließglied
(45) mit einer mit einem Ventilsitz (58) zusammenwirkenden Schließ
kante (61) aufweist, daß an dem gestuften Ventilschließglied (45) in
Öffnungsrichtung der Drucksteuereinrichtung (36) eine Federkraft ei
ner Druckfeder (65), eine Druckkraft des Druckmittels druckseitig
der ersten Rückförderpumpe (15) sowie eine Druckkraft des vom Haupt
bremszylinder (3) beaufschlagten Druckmittels wirkt und daß in
Schließrichtung der Drucksteuereinrichtung (36) an dem Ventil
schließglied (45) eine Druckkraft des in den Radbremszylindern (21,
22) wirkenden Druckmittels angreift.
7. Hydraulische Bremsanlage nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Druckfeder (65) in einer Federaufnahmebuchse (101) angeord
net ist, welche durch die Federkraft der Druckfeder (65) und die
Druckkraft des Druckmittels druckseitig der ersten Rückförderpumpe
(15) gegen eine Stirnseite (95) des Ventilschließgliedes (45) ge
drückt wird.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914139136 DE4139136A1 (de) | 1991-11-28 | 1991-11-28 | Hydraulische bremsanlage, insbesondere fuer kraftfahrzeuge |
JP31835592A JPH05221298A (ja) | 1991-11-28 | 1992-11-27 | 油圧式のブレーキ装置 |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914139136 DE4139136A1 (de) | 1991-11-28 | 1991-11-28 | Hydraulische bremsanlage, insbesondere fuer kraftfahrzeuge |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE4139136A1 true DE4139136A1 (de) | 1993-06-03 |
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ID=6445780
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19914139136 Withdrawn DE4139136A1 (de) | 1991-11-28 | 1991-11-28 | Hydraulische bremsanlage, insbesondere fuer kraftfahrzeuge |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
JP (1) | JPH05221298A (de) |
DE (1) | DE4139136A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US5918950A (en) * | 1995-02-08 | 1999-07-06 | Maeda; Hiroyuki | Hydraulic anti-skid braking system for a vehicle |
US5954166A (en) * | 1994-09-26 | 1999-09-21 | Maeda; Hiroyuki | Device for cooling brake fluid |
Families Citing this family (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19537439B4 (de) * | 1995-10-07 | 2004-02-26 | Robert Bosch Gmbh | Verfahren und Vorrichtung zur Steuerung der Bremsanlage eines Fahrzeugs |
EP1466867B1 (de) | 2003-03-27 | 2007-11-28 | Nissan Chemical Industries Ltd. | Diantimonpentoxidsol und Verfahren zur Herstellung |
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1991
- 1991-11-28 DE DE19914139136 patent/DE4139136A1/de not_active Withdrawn
-
1992
- 1992-11-27 JP JP31835592A patent/JPH05221298A/ja active Pending
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US5954166A (en) * | 1994-09-26 | 1999-09-21 | Maeda; Hiroyuki | Device for cooling brake fluid |
US6041898A (en) * | 1994-09-26 | 2000-03-28 | Maeda; Hiroyuki | Method of and device for cooling brake fluid |
US5918950A (en) * | 1995-02-08 | 1999-07-06 | Maeda; Hiroyuki | Hydraulic anti-skid braking system for a vehicle |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
JPH05221298A (ja) | 1993-08-31 |
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