DE4138736C1 - Doll with movable arms and/or legs - comprises thermoplastic body with arms and/or legs attached by elastic, bendable pieces including plastic sphere - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Puppe mit beweglich an­ gelenkten Armen und/oder Beinen.

Üblicherweise sind bei den modernen, meist aus Kunststoff bestehenden Puppenkörpern besondere Gelenkpfannen im Pup­ penkörper eingeformt, in welche die mit Gegengelenkkugeln versehenen, ebenfall aus Kunststoff geblasenen oder gegos­ senen Gliedmaßen eingesprengt werden. Der hierfür erforder­ liche Formenaufwand ist jedoch relativ hoch, so daß für viele weniger exklusiv und teuer gestaltete Puppen diese Möglichkeit der beweglichen Gliedmaßenanlenkung nicht in Frage kommt.

Für einfachere Auführungen von Puppen mit beweglichen Gliedmaßen ist in der DE 28 15 617 A1 sowie der DE-OS 23 04 472 auch bereits vorgeschla­ gen worden, daß die Gliedmaßen mit gerundeten Enden in Ver­ tiefungen des Rumpfs einragen, wobei die Verbindung durch einen den Rumpf und den ansetzenden Teil der Gliedmaßen um­ hüllenden an Rumpf und Gliedmaßen befestigten Mantel be­ werkstelligt wird. Diese Ausbildung ist aber wegen der Not­ wendigkeit eines den Rumpf und die ansetzenden Gliedmaßen gemeinsam umhüllenden Mantels letztendlich doch wieder re­ lativ aufwendig, wobei auch die Befestigung über Spannringe in Nuten, Klebestellen od. dgl. sehr aufwendig ist.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Puppe zu schaffen, bei der ohne aufwendige Gelenkpfannen und Ge­ gengelenkkugeln, die nur unter hohem formtechnischen Auf­ wand realisiert werden können, eine Beweglichkeit der Gliedmaßen erreicht werden kann.

Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß an dem aus thermoplastischem Kunststoff bestehenden Puppenkörper die Oberarme und/oder Oberschenkel ansatzweise angeformt sind und daß die Arme und/oder Schenkel am oberen Ende mit einem daran befestigten, elastisch verbiegbaren Ansatzstück mit einer in die Arm- und/oder Beinöffnung ein­ setzbaren, durch thermische Verformung der Ansätze am Pup­ penkörper in diesen gehalterten Kunststoffkugel versehen sind.

Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung ergibt sich ein Gelenk, welches zwar nicht die gleiche Rundumbeweglichkeit aufweist, wie die angesprochenen eingeformten Gelenkpfan­ nen. Auf der anderen Seite lassen sich bei einer erfin­ dungsgemäß ausgestalteten Puppe die Gliedmaßen dafür auch etwas zur Seite abwinkeln und sind nicht nur auf einem ebe­ nen Drehkreis beweglich. In jedem Fall aber ist die Ferti­ gung erfindungsgemäßer Puppen mit angelenkten Gliedmaßen erheblich einfacher, da die komplizierten Formen für die Gelenke völlig entfallen können.

Mit besonderem Vorteil soll dabei das Ansatzstück einen Stoffschlauch umfassen, der unten an den Armen bzw. Beinen angenäht und mit Stopfwolle od. dgl. sowie der daraufliegen­ den Kunststoffkugel gefüllt und schließlich dicht oberhalb der Kugel verschlossen ist.

Diese Ausgestaltung einer erfindungsgemäßen Puppe ergibt die Möglichkeit einer besonders einfachen Herstellung, in­ dem der Stoffschlauch zunächst an den Armen und/oder Beinen angenäht bzw. angeklebt, angeschweißt od. dgl. wird, je nachdem, aus welchem Material er gefertigt ist, um an­ schließend mit Stopfwolle teilweise gefüllt zu werden. Auf diese Stopfwolle wird die Kunststoffkugel aufgelegt und der Stoffschlauch anschließend, vorzugsweise mittels einer Heftzange, dicht über der Kunststoffkugel verschlossen. Da­ nach wird der Puppenkörper, zumindest im Bereich der ange­ formten Oberarme bzw. Oberschenkel erwärmt und die Kugel in die Arm- bzw. Beinöffnung verformend eingedrückt. Nach dem Erkalten ist die Kugel hintergreifend in den Armöffnungen bzw. Beinöffnungen gefangen, wobei die Kugel in all diesen Fällen lediglich eine feste mechanische Halterung der je­ weiligen Gliedmaßen am Puppenkörper bildet, jedoch kein Drehgelenk, da die Kugel sich nicht etwa in der Arm- oder Beinöffnung drehen kann. Die Beweglichkeit beruht aus­ schließlich auf dem bevorzugt als gestopfter Stoffschlauch ausgebildeten Ansatzstück.

Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Aus­ führungsbeispiels sowie anhand der Zeichnung. Dabei zeigen:

Fig. 1 eine schematische Ansicht des Oberkörpers einer er­ findungsgemäß mit beweglichen Armen ausgestalteten Puppe,

Fig. 2 einen vergrößerten Schnitt durch den Schulteran­ satzbereich eines Arms,

Fig. 3 einen Schnitt durch das erfindungsgemäße Ansatz­ stück beim Einfüllen der Stopfwolle und der Kunst­ stoffkugel, und

Fig. 4 einen der Fig. 3 entsprechenden Schnitt nach dem Verschließen des Kunststoffschlauchs dicht oberhalb der Kunststoffkugel.

Erfindungsgemäß ist der Puppenkörper 1 aus Weich-PVC ausge­ bildet, wobei die Arme als Schulteransatzstücke 2 ansatz­ weise am Puppenoberkörper angeformt sind. Der Rest der Arme, mit Ausnahme eines nachstehend noch im einzelnen zu beschreibenden Ansatzstücks 3, ist in an sich bekannter Weise wiederum aus beispielsweise Weich-PVC hergestellt. An diesen Armabschnitten 4 ist jeweils am oberen Ende ein Stoffschlauch angenäht (vergl. die Nahtstellen 6 in den Fig. 3 und 4), der mit Stopfwolle 7 teilweise ausgefüllt ist. Auf die Stopfwolle ist eine Kunststoffkugel 8 aufge­ legt, die eingedrückt wird, woraufhin der obere Rand des Stoffschlauchs 5, bevorzugt mit Hilfe einer Heftzange, durch eine Klammer 9 fest verschlossen wird.

Nach dieser Vorfertigung des Arms mit dem Ansatzstück 3 wird der Puppenkörper, mindestens aber im Bereich der Schulteransatzstücke 2, erwärmt und die gegenüber der nor­ malen Öffnungsweite der Ansatzstücke 2 vergrößerte Kugel 8 in die Ansatzstücke 2 eingedrückt. Nach dem Erkalten kann die Kugel aus der hintergriffigen Armöffnung nicht mehr entfernt werden.

Claims (4)

1. Puppe mit beweglich angelenkten Armen und/oder Beinen, dadurch gekennzeichnet, daß an dem aus thermoplasti­ schem Kunststoff bestehenden Puppenkörper (1) die Oberarme (2) und/oder Oberschenkel ansatzweise ange­ formt sind und daß die Arme (4) und/oder Schenkel am oberen Ende mit einem daran befestigten, elastisch verbiegbaren Ansatzstück (3) mit einer in die Arm- und/oder Beinöffnung einsetzbaren, durch thermische Verformung der Ansätze (2) am Puppenkörper (1) in die­ sen gehalterten Kunststoffkugel (8) versehen sind.

2. Puppe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Ansatzstück (3) ein Stoffschlauch (5) ist, der unten an den Armen (4) und/oder Beinen angenäht und mit Stopfwolle (7) od. dgl. und der daraufliegenden Kunst­ stoffkugel (8) gefüllt und dicht oberhalb der Kunst­ stoffkugel (8) verschlossen ist.

3. Puppe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Puppenkörper (1) aus Weich-PVC besteht.

4. Verfahren zur Herstellung einer Puppe nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Stoffschlauch an den Armen und/oder Beinen angenäht und mit Stopfwolle teilweise gefüllt wird, auf welche die Kunststoffkugel aufgelegt wird, daß der Stoff­ schlauch, vorzugsweise mittels einer Heftzange, dicht über der Kunststoffkugel verschlossen wird, und daß der Puppenkörper zumindest im Bereich der angeformten Oberarme bzw. Oberschenkel erwärmt und die Kugel in die Arm- bzw. Beinöffnung verformend eingedrückt wird.