DE4137818A1

DE4137818A1 - Vorrichtung zum einstellen der bahnspannung in einer rollenrotationsdruckmaschine

Info

Publication number: DE4137818A1
Application number: DE19914137818
Authority: DE
Inventors: Hans Dipl Ing Mamberer; Eduard Dr Ing Dr Hoffmann
Original assignee: MAN Roland Druckmaschinen AG
Current assignee: Manroland AG
Priority date: 1991-11-16
Filing date: 1991-11-16
Publication date: 1993-05-19

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Einstellen der Bahnspannung in einer Rollenrotationsdruckmaschine mit einem Falzapparat mit mehreren nebeneinander angeordneten Falztrichtern und diesen nachgeordneten, drehzahlveränderbar angetriebenen Zugwalzen.

Eine Rollenrotationsdruckmaschine, der ein Falzapparat mit drei nebeneinander angeordneten Falztrichtern nachgeschaltet ist, zeigt die DE-PS 2 95 080. Vor den Falztrichtern befinden sich Längsschneidevorrichtungen, die die Bahn in drei Teilstränge trennen. Diese werden beim Passieren der Falztrichter längsgefalzt und anschließend über Zugwalzen zu jeweils einem Falzapparat geführt. Über den Antrieb der Zugwalzen werden in der Patentschrift keine Aussagen gemacht. Es ist aber allgemein bekannt, die Zugwalzen nach dem bzw. den Falztrichtern mittels eines drehzahlstellbaren Antriebes anzutreiben. Durch die Geschwindigkeitsänderung der Zugwalzen kann die Bahnspannung verändert werden. Bei unterschiedlich dicken Teilsträngen, d. h. Strängen mit einer unterschiedlichen Anzahl von Teilbahnen, treten aber unterschiedliche innere Kräfte auf, die zu Bahnspannungsunterschieden beim Längsfalzen und Weiterleiten führen und nicht ausgeregelt werden können.

Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, mit der auch in Teilsträngen unterschiedlicher Dicke die gewünschte Bahnspannung realisierbar ist.

Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die Anwendung der Merkmale des kennzeichnenden Teils des Anspruchs 1 gelöst. Dadurch können für die Teilstränge die Gesamtzugkräfte separat eingestellt und gleiche Bahnspannungen erzielt werden.

Weitere Merkmale und Vorteile ergeben sich aus den Unteransprüchen in Verbindung mit der Beschreibung.

Die Erfindung soll nachfolgend an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert werden. Die zugehörige Zeichnung zeigt eine Vorrichtung zur Bahnspannungseinstellung an einem Falzapparat mit zwei Falztrichtern.

Dem Falzapparat 1, beispielsweise einem Klappenfalzapparat, sind zwei nebeneinanderliegende Falztrichter 2; 3 vorangesetzt. In Bahnlaufrichtung vor den Falztrichtern 2; 3 ist eine Trichterwalze 4 angeordnet, die als Schneidwalze ausgebildet mit einem Schneidmesser 5 zusammenarbeitet. In Papierlaufrichtung nach dem Falztrichter 3 sind die Trichtereinlaufwalzen 6; 7 sowie die Zugwalzen 8 bis angeordnet. Die Zugwalzen 8; 9 bzw. 10; 11 bilden jeweils ein Zugwalzenpaar, das über einen Antriebsstrang 12 von einem drehzahlstellbaren Antrieb 13 angetrieben wird. Der drehzahlstellbare Antrieb 13 steht über einen Antriebsstrang 14 mit dem Antrieb der Druckmaschine in Verbindung. Analog zum Falztrichter 2 sind dem Falztrichter 3 zwei Trichtereinlaufwalzen 15; 16 sowie vier Zugwalzen 17 bis 20 nachgeordnet. Die Zugwalzen 17; 18 bzw. 19; 20 bilden jeweils ein Zugwalzenpaar, das über einen Antriebsstrang 21 von einem drehzahlstellbaren Antrieb 22 angetrieben wird. Letzterer steht über die Welle 23 mit dem Antrieb der Druckmaschine in Antriebsverbindung. Dem Einlauf des Falzapparates 1 sind zwei weitere Zugwalzen 24; 25 vorgelagert, die ein Zugwalzenpaar bilden, das von einem drehzahlstellbaren Antrieb 26 angetrieben wird. Letzterer steht über den Antriebsstrang 14 mit dem Antrieb der Druckmaschine in Verbindung. Die drehzahlstellbaren Antriebe 13; 22 und 26 können beispielsweise als Getriebe mit stufenlos verstellbarem Übersetzungsverhältnis ausgeführt sein.

Die die Druckmaschine verlassende Bahn 27 wird über die Trichterwalze 4 den Falztrichtern 2; 3 zugeführt. Dabei wird die Bahn 27 beim Passieren der Trichterwalze 4 mittels des Schneidmessers 5 in die beiden Teilstränge 28; 29 geschnitten. Der Teilstrang 29 wird mittels des Falztrichters 3 längsgefalzt und anschließend zwischen die Trichtereinlaufwalzen 15; 16 sowie die Zugwalzen 17 bis 20 und 24; 25 hindurch zum Falzapparat 1 geführt. Der Teilstrang 28 wird mittels des Falztrichters 2 längsgefalzt und zwischen den Trichtereinlaufwalzen 6; 7 sowie den Zugwalzen 8 bis 11 weitergeführt. Sodann erfolgt die Weiterleitung über die Zugwalzen 24; 25 zusammen mit dem Teilstrang 29 zum Falzapparat 1. Auftretende Bahnspannungsverluste in den Teilsträngen 28; 29 beim Längsfalzen werden individuell durch entsprechende Einstellung der Drehzahl der Zugwalzen 8 bis 11 bzw. 17 bis 20 mittels der drehzahlstellbaren Antriebe 13 bzw. 22 individuell ausgeglichen. Dies wird sich insbesondere erforderlich machen, wenn auf die Bahn 27 Teilbahnen halber Breite, also halbseitig, gewendet wurden. Vor dem Einlauf der Teilstränge 28; 29 in den Falzapparat 1 kann nochmals eine Korrektur der Bahnspannung durch eine Verstellung der Drehzahl der Zugwalzen 24; 25 mittels des drehzahlstellbaren Antriebes 26 vorgenommen werden.

Im Ausführungsbeispiel kamen als drehzahlstellbare Antriebe für die Zugwalzen Getriebe mit stufenlos verstellbarem Übersetzungsverhältnis zur Anwendung. Ebenfalls zum Schutzumfang des Patentes gehörig können die drehzahlstellbaren Antriebe auch anderweitig realisiert werden, beispielsweise durch drehzahlstellbare Motoren oder Harmonic-Drive-Getriebe. Vorteilhaft können die drehzahlstellbaren Antriebe auch mit Planetengetrieben oder Differentialgetrieben realisiert werden, in welche eine stufenlos drehzahlstellbare Zusatzdrehung eingetrieben wird. In diesen Fällen braucht nur ein Antrieb mit niedriger Leistung drehzahlstellbar ausgeführt zu werden. Weiterhin ist die Anwendung der Erfindung nicht auf Falzapparate mit zwei Falztrichtern beschränkt. Der Falzapparat kann auch noch mehr, beispielsweise drei, Falztrichter enthalten.

Claims

1. Vorrichtung zum Einstellen der Bahnspannung in einer Rollenrotationsdruckmaschine mit einem Falzapparat mit mehreren nebeneinander angeordneten Falztrichtern und diesen nachgeordneten, drehzahlveränderbar angetriebenen Zugwalzen, dadurch gekennzeichnet, daß die jeweils einem Falztrichter (2; 3) nachgeordneten Zugwalzen (8 bis 11; 17 bis 20) gemeinsam von einem drehzahlstellbaren Antrieb (13; 22) angetrieben werden und ggf. weitere Zugwalzen (24; 25) für die Falztrichter (2; 3) verlassende, zusammengeführte Teilstränge (28; 29) mit ebenfalls einem drehzahlstellbaren Antrieb (26) in Antriebsverbindung stehen.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zugwalzen (8 bis 11; 17 bis 20) mit jeweils einem vom Maschinenantrieb angetriebenen Getriebe mit stufenlos verstellbarem Übersetzungsverhältnis in Antriebsverbindung stehen.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zugwalzen (8 bis 11; 17 bis 20) mit jeweils einem drehzahlstellbaren Motor in Antriebsverbindung stehen.

4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zugwalzen (8 bis 11; 17 bis 20) mit jeweils einem Harmonic-Drive-Getriebe in Antriebsverbindung stehen.

5. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zugwalzen (8 bis 11; 17 bis 20) mit jeweils einem vom Maschinenantrieb angetriebenen Planetengetriebe in Antriebsverbindung stehen, in das eine stufenlos drehzahlstellbare Zusatzdrehung eingetrieben wird.

6. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zugwalzen (8 bis 11; 17 bis 20) mit jeweils einem vom Maschinenantrieb angetriebenen Differentialgetriebe in Antriebsverbindung stehen, in das eine stufenlos drehzahlstellbare Zusatzdrehung eingetrieben wird.