DE4137589A1 - Verfahren zum beschichten der innenwand einer rohrleitung - Google Patents
Verfahren zum beschichten der innenwand einer rohrleitungInfo
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- B05D7/22—Processes, other than flocking, specially adapted for applying liquids or other fluent materials to particular surfaces or for applying particular liquids or other fluent materials to internal surfaces, e.g. of tubes
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Beschichten der
Innenwand einer Rohrleitung, wobei ein Beschichtungswerkstoff
in viskosem Zustand in die Rohrleitung eingebracht, auf die
Innenwand als Schicht aufgebracht und sodann ausgehärtet wird.
Derartige, allgemein bekannte Verfahren lassen sich problemlos
in Rohrleitungen anwenden, die infolge ihrer ausreichend großen
lichten Weite begehbar sind. Sind dagegen Innenwände
unzugänglicher Rohrleitungen zu beschichten, ist die
Durchführbarkeit des vorgenannten Verfahrens davon abhangig,
daß die Rohrleitung mit einem der Viskosität des
Beschichtungswerkstoffes entsprechenden Gefälle, vorzugsweise
sogar vertikal verläuft, so daß sie über ein oberes offenes
Ende mit Beschichtungswerkstoff im Überfluß beschickt werden
kann und der Beschichtungswerkstoff infolge der Schwerkraft
über ein unten offenes Leitungsende abfließt, soweit er nicht
infolge Adhäsion an der Innenwand der Rohrleitung haften
bleibt, um dort die angestrebte Beschichtung zu bilden.
Für die Sanierung von Kaminrohren ist es auch allgemein
bekannt, einen z. B. an einem Zugseil befestigten Profilkörper
von oben nach unten in das Kaminrohr abzusenken, sodann
Beschichtungswerkstoff in das Kaminrohr einzufüllen und
schließlich den Beschichtungswerkstoff über die Rohrinnenwand
verteilt aufzubringen, indem der Profilkörper von unten nach
oben hochgezogen wird.
Die Anwendung der bekannten Verfahren scheidet jedoch aus, wenn
die Innenwand einer auch nur streckenweise mehr oder weniger
horizontal verlaufenden Rohrleitung beschichtet werden soll
oder aber das Gefälle der Rohrleitung zu gering oder zu
unregelmäßig ist, so daß sich mit Hilfe der Schwerkraft
Beschichtungswerkstoff nicht oder in einer nur unzureichenden
Menge einbringen läßt, die zudem nicht über die Rohrlänge in
gleichmäßiger Stärke aufgebracht werden kann.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, zu einem Verfahren
der eingangs beschriebenen Art zu gelangen, mit dem die
Innenwände von Rohrleitungen je nach Bedarf über ihre gesamte
Länge in gleichmäßiger Stärke oder zu Reparaturzwecken partiell
mit einem Beschichtungswerkstoff versehen werden können, ohne
daß die Länge oder die räumliche Anordnung der Rohrleitungen
die erfolgreiche Durchführung des Verfahrens beeinträchtigt.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird von einem Verfahren der im
Oberbegriff des Anspruchs 1 genannten gattungsgemäßen Art
ausgegangen, welches erfindungsgemäß die in seinem
kennzeichnenden Teil angegebenen Merkmale aufweist.
Durch die erfindungsgemäße Anwendung eines Differenzdruckes
läßt sich ein Verdrängungskörper durch die zu behandelnde
Rohrleitung hindurchbewegen und dabei der
Beschichtungswerkstoff durch axiale Verdrängung über die
Rohrleitungsstrecke verteilen und gleichzeitig durch radiale
Verdrängung gegen die Innenwand der Rohrleitung gleichmäßig
anpressen.
Auf diese Weise können die Innenwände von Rohrleitungen mit
Beschichtungswerkstoffen, wie z. B. Lack, Kunststoff, Kleber
oder Füllmasse, überzogen werden. Dabei kann das
erfindungsgemäße Verfahren insbesondere auch komplikationslos
bei Rohrleitungen angewendet werden, deren Richtung vielfach
wechselt, wobei ebenso enge Radien der Rohrleitungsführung die
Anwendung nicht behindern. Das erfindungsgemäße Verfahren kann
auch unabhängig von der Zusammensetzung und Art des
Beschichtungswerkstoffes eingesetzt werden, solange dessen
Viskosität gewährleistet ist. Dadurch eignet sich das Verfahren
hervorragend, um in fest verlegten und ansonsten nicht
zugänglichen Rohrleitungen Schäden, wie z. B. Leckagen,
Korrosion, Kavitation u. dgl., auszubessern oder gesamte
Rohrleitungssysteme mit einer inneren Beschichtung zu versehen,
die z. B. aus Gründen einer durchgehenden stufenfreien
glattwandigen Ausführung erst nach der endgültigen Verlegung
des Rohrleitungssystems aufgebracht werden kann.
Die Erfindung macht sich die Erkenntnis zunutze, daß ein
Verdrängungskörper, dessen Eigenschaften dem
Beschichtungswerkstoff und dem zu behandelnden Rohr angepaßt
sind, mit Hilfe eines vorzugsweise an den Enden der Rohrleitung
erzeugten Differenzdruckes durch die Rohrleitung getrieben
werden kann. Der Verdrängungskörper erfährt dabei an jedem
Punkt seines Weges durch die Rohrleitung stets die an den Enden
der Rohrleitung aufgebrachte Druckdifferenz, die ihn antreibt,
und zwar unabhängig von der bereits zurückgelegten Wegstrecke
und unabhängig von der hinter oder vor ihm liegenden
Verlegungsform der Rohrleitung.
Es bestehen für die Hindurchführung eines Verdrängungskörpers
praktisch keine Einschränkungen, sowohl was die Länge als auch
was die Anzahl der Krümmungen, Windungen, Höhenunterschiede und
Richtungsänderungen betrifft. Ähnliches gilt für den
Durchmesser des Verdrängungskörpers, der, angepaßt an den
Durchmesser der zu behandelnden Rohrleitung, von sehr kleinen
bis zu sehr großen Nennweiten variieren kann.
Der durch die Rohrleitung wandernde Verdrängungskörper kann
mehrere Funktionen erfüllen:
Zum einen kann er selbst Träger des Beschichtungswerkstoffes
sein, ähnlich einem vollgetränkten Pinsel, der durch die
Rohrleitung wandert und dabei den Beschichtungswerkstoff an die
Rohrinnenwand abgibt. Wenn die beim einmaligen Durchwandern
eines Verdrängungskörpers in die Rohrleitung transportierte
Menge an Beschichtungswerkstoff nicht für die gesamte Rohrlänge
ausreicht, läßt sich die Prozedur beliebig oft wiederholen, mit
dem Effekt, daß der Beschichtungswerkstoff nach und nach auf
der gesamten Rohrinnenwand verteilt wird. In der einfachsten
Form besteht der Verdrängungskörper für diese Funktion aus
einem kugel- oder zylinderförmigen Schwamm mit offenen Poren,
der beim Einsatz in die Rohrleitung mit dem
Beschichtungswerkstoff getränkt ist. Der anliegende
Differenzdruck sorgt danach nicht nur für den Vortrieb des
getränkten Verdrängungskörpers, sondern preßt auch gleichzeitig
den Beschichtungswerkstoff aus den Poren desselben, so daß
stetig Beschichtungswerkstoff an die vom Verdrängungskörper
überstrichenen Oberflächen abgegeben wird.
Zum anderen kann der durch die Rohrleitung wandernde
Verdrängungskörper auch als gleitender Dichtstopfen benutzt
werden, mit dem Flüssigkeiten aus Rohrleitungen sicher entfernt
werden können. Normalerweise ist es nicht möglich,
windungsreiche Rohrleitungen, die nicht von selbst leerlaufen,
durch einfaches Anlegen eines Differenzdruckes sicher und
vollständig zu entleeren. Das gilt insbesondere für zähe
Flüssigkeiten, die sehr gut benetzen und an den Oberflächen
haften. Wenn jedoch hinter die aus der Rohrleitung zu
entfernende Flüssigkeit ein gleitender Dichtstopfen gesetzt
wird, können beliebig geformte Rohrleitungen auch bei großen
Schwankungen im geodätischen Niveau sicher entleert werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich auch so ausgestalten,
daß damit Flüssigkeiten beliebiger Konsistenz aus praktisch
beliebig verlegten Rohrleitungen entfernt werden können, so daß
sich die Möglichkeit eröffnet, durch Fluten der gesamten
Rohrleitung mit Beschichtungswerkstoff die Innenwandung der
Rohrleitung komplett zu benetzen und nach der Benetzung den
überschüssigen Beschichtungswerkstoff mit Hilfe des
Verdrängungskörpers aus der Rohrleitung herauszudrücken.
Das Fluten einer Rohrleitung muß nicht auf das Einbringen des
Beschichtungswerkstoffes beschränkt sein, sondern kann auch
beim Reinigen der Innenseite einer Rohrleitung, wie z. B. Beizen
oder Entfetten mit Lösungsmitteln, eingesetzt werden.
Vor dem Einbringen des Beschichtungswerkstoffes kann die zu
beschichtende Rohrinnenwandung aber auch mechanisch gereinigt
und gesäubert werden. Dazu kann ein Werkzeugkörper entsprechend
dem Verdrängungskörper eingesetzt werden, der zweckmäßigerweise
aus einer entsprechend geformten Bürste besteht, die sich
geradlinig oder auch drehend durch die Rohrleitung bewegt und
dabei die Innenwandung der Rohrleitung abbürstet.
Es kann auch vorteilhaft sein, durch die Rohrleitung nach dem
Beschichten der Rohrinnenwand nochmals mindestens einen
Verdrängungskörper durchwandern zu lassen, der die aufgebrachte
Schicht vergleichmäßigt, glättet und nachverdichtet. Ein
Verdrängungskörper für diesen Einsatzzweck besteht
zweckmäßigerweise aus einem Material, das nicht saugfähig und
entsprechend dem Einsatzzweck ausreichend hart ist, wie z. B.
eine ballartige Gummikugel oder eine Massivkugel aus Kunststoff
oder Metall. Ein derartiger Verdrängungskörper kann
gleichzeitig dazu verwendet werden, überflüssiges
Auftragsmaterial noch vor dem Aushärten von den Oberflächen
abzutragen und nach außen zu fördern.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel einer Anlage zur
Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens schematisch
dargestellt. Es zeigt
Fig. 1 eine Rohrleitungsstrecke mit einem
Einfüllbehälter und einem Saug- und
Auffangbehälter und
Fig. 2 eine Anordnung gemäß Fig. 1, ergänzt um
verschiedene Armaturen der Behälter.
Ein offener Einfüllbehälter 1 ist mit einem Ende einer zu
beschichtenden Rohrleitung 2 über eine Anschlußleitung 3
verbunden. Das andere Ende der Rohrleitung 2 ist mit einem
geschlossenen Saug- und Auffangbehälter 4 über eine
Anschlußleitung 5 gekoppelt.
Die Rohrleitung 2 ist lediglich als gerade Strecke dargestellt,
obschon sie zwischen verschiedenen Höhenniveaus und auch
vielfach räumlich gewunden verlegt sein kann.
Der offene Einfüllbehälter 1 weist einen Boden 6 auf, der
geodätisch höher als der höchste Punkt der Rohrleitung 2
angeordnet ist, während ein Deckel 7 des Saug- und
Auffangbehälters 4 geodätisch unterhalb des niedrigsten Punktes
der Rohrleitung 2 liegt.
Der Deckel 7 des Saug- und Auffangbehälters 4 weist neben dem
Anschluß an die Rohrleitung 2 mehrere Anschlüsse auf:
Der Innenraum des Saug- und Auffangbehälters 4 ist
angeschlossen über ein Ventil 8 und ein Chemiefilter 9 an eine
Vakuumpumpe 10, über ein Chemiefilter 11 und eine Regel- und
Absperrarmatur 12 an eine Druckgasquelle 13, über ein
Entlüftungsventil 14 und ein Sicherheitsventil 15 an die Abluft
und über ein Belüftungsventil 16 an die umgebende Amtosphäre.
Der offene Einfüllbehälter 1 ist nur an die Anschlußleitung 3
zur Rohrleitung 2 fest angeschlossen. An eine Öffnung im
Boden 6 des Einfüllbehälters 1 wird bei Bedarf eine Gaslanze 17
angedrückt, welche die Anschlußleitung 3 von der Umgebung
abdichtet und durch deren Bohrung die Anschlußleitung 3 mit
Gasdruck beaufschlagt wird. Die Gaslanze 17 wird über einen
Schlauch 16 aus einer Druckgasquelle 19 versorgt, die mit einer
Regelarmatur 20 versehen ist. Die Gaslanze 17 kann nach Bedarf
zu beliebigen Zeitpunkten eingeführt und auch wieder entfernt
werden. Die Gasversorgung kann auch über einen Kompressor oder
ein Gebläse erfolgen.
Der Beschichtungsvorgang beginnt damit, daß die Rohrleitung 2
in mehreren Schritten gereinigt und getrocknet wird:.
Im ersten Schritt wird die Rohrleitung 2 mechanisch gereinigt.
Dazu wird in die Einlauföffnung der Anschlußleitung 3 ein
bürstenförmiger Werkzeugkörper eingesetzt. Nach dem Belüften
des Saug- und Auffangbehälters 4 wird die Gaslanze 17 über die
Einlauföffnung der Anschlußleitung 3 gestülpt, und das aus der
Gaslanze 17 ausströmende Gas treibt den Werkzeugkörper durch
die Anschlußleitung 3, die Rohrleitung 2 und die
Anschlußleitung 5 zum Saug- und Auffangbehälter 4. Dieser
Reinigungsvorgang kann nach Bedarf beliebig oft wiederholt
werden.
In einem zweiten Schritt wird die Rohrleitung 2 mit
Lösungsmittel gespült. Dazu wird Lösungsmittel in der
gewünschten Menge in den Einfüllbehälter 1 gegeben. Von dort
läuft das Lösungsmittel durch die Anschlußleitung 3, die
Rohrleitung 2 und die Anschlußleitung 5 in den Saug- und
Auffangbehälter 4. Sobald der Einfüllbehälter 1 leer ist, wird
in die Einlauföffnung der Anschlußleitung 3 ein nicht
dargestellter Gleitstopfen eingesetzt, der in der gleichen
Weise wie der bürstenförmige Werkzeugkörper mit Hilfe der
Gaslanze durch das Rohrsystem getrieben wird und dabei die im
Rohrsystem verbliebenen Flüssigkeitsreste vor sich her schiebt.
Die anschließende Trockung der Rohrleitung 2 beginnt damit, daß
die Einlauföffnung in der Anschlußleitung 3 durch einen
demontierbaren Stopfen, der ähnlich der Gaslanze 17 in den
Einlaufbehälter 1 eingeführt wird, vakuumdicht verschlossen
wird. Sodann wird der Saug- und Auffangbehälter 4 zusammen mit
den angeschlossenen Anschlußleitungen 3 und 5 und der
Rohrleitung 2 durch Öffnen des Ventils 8 mit Hilfe der
Vakuumpumpe 10 evakuiert. Das Evakuieren dient dazu, die
Oberflächen und die schadhaften Stellen der Rohrleitung 2 zu
trocknen und von absorbierten Stoffen zu reinigen. Nach einer
ausreichend langen Evakuierungszeit wird das Ventil 8
geschlossen, die Vakuumpumpe 10 abgestellt, der Stopfen am
Einlauf der Anschlußleitung 3 entfernt und der Saug- und
Auffangbehälter 4 einschließlich der Anschlußleitungen 3 und 5
und der Rohrleitung 2 mit sauberem Gas aus der Druckgasflasche
19 belüftet. Die Reinigungsprozedur endet mit der Entfernung
des Stopfens am Einlauf in die Anschlußleitung 3.
Die Prozedur zum Einbringen des Beschichtungswerkstoffes in die
Rohrleitung 2 beginnt damit, daß der Beschichtungswerkstoff in
der vorgesehenen Menge in den Einfüllbehälter 1 eingefüllt
wird. Dieser läuft aufgrund der Schwerkraft aus dem
Einfüllbehälter 1 in die Anschlußleitung 3 und von dort in die
Rohrleitung 2. Sobald die eingefüllte Menge an
Beschichtungswerkstoff aus dem Einfüllbehälter 1 abgelaufen
ist, wird ein Verdrängungskörper, z. B. in Form eines
kugelförmigen elastischen Projektils, dessen Durchmesser
geringfügig kleiner als der Durchmesser der Rohrleitung 2, in
die Ablauföffnung des Einfüllbehälters 1 eingesetzt. Danach
wird die Gaslanze 17 über die Ablauföffnung gestülpt, und zwar
so, daß die Ablauföffnung gegenüber der Umgebung abgedichtet
ist. Nach dem Öffnen des Entlüftungsventils 14 am Saug- und
Auffangbehälter 4 wird die Gaslanze 17 durch Öffnen der
Regelarmatur 20 an die Druckgasquelle 19 angeschlossen. Der in
der Gaslanze 17 anstehende Druck treibt über den kugelförmigen
elastischen Verdrängungskörper die Säule des in das Rohrsystem
eingeführten Beschichtungswerkstoffes durch die Anschlußleitung
3, die Rohrleitung 2 und die Anschlußleitung 5 in den Saug- und
Auffangbehälter 4. Beim Durchgang des kugelförmigen
Verdrängungskörpers wird der Beschichtungswerkstoff durch den
Spalt zwischen dem Verdrängungskörper und der Rohrinnenwand
gedrückt, so daß die Rohrinnenwand auf dem gesamten Umfang und
auf der gesamten Länge mit Beschichtungswerkstoff in Berührung
kommt. Sobald dieser erste Verdrängungskörper die Rohrleitung 2
durchwandert hat und in den Saug- und Auffangbehälter 4
gelangt, kann ein zweiter Verdrängungskörper mit einem
geringfügig größeren Durchmesser auf die gleiche Weise
durchgetrieben werden. Diese Prozedur wird so oft wiederholt,
bis sichergestellt ist, daß
die Rohrinnenwand durchgehend beschichtet und der überschüssige Beschichtungswerkstoff aus dem Rohrsystem entfernt ist.
die Rohrinnenwand durchgehend beschichtet und der überschüssige Beschichtungswerkstoff aus dem Rohrsystem entfernt ist.
Nach dieser Beschichtungsprozedur kann eine weitere Gaslanze,
aus der temperiertes Spülgas austritt, an die Einlauföffnung
der Anschlußleitung 3 angeschlossen werden. Dieses Spülgas
dient dann dazu, die Aushärtung des Beschichtungswerkstoffes zu
verbessern und zeitlich zu steuern.
Zur Beschichtung einer Rohrinnenwand mit anderen
Auftragsstoffen, wie z. B. keramische Kleber, kann in der
gleichen Weise verfahren werden.
Der Beschichtungswerkstoff und die eingesetzten
Verdrängungskörper werden bezüglich der mechanischen
Eigenschaften, der Porosität und der chemischen Verträglichkeit
dem jeweiligen Anwendungsfall angepaßt. Im oben beschriebenen
Ausführungsbeispiel besteht der Verdrängungskörper vorzugsweise
aus Polyurethanschaum.
Zur Überwachung der Beschichtungsprozedur werden die in den
Einfüllbehälter 1 gegebenen Mengen an Beschichtungswerkstoff
mit den am Saug- und Auffangbehälter 4 wieder austretenden
Mengen verglichen. Des weiteren wird kontrolliert, ob und in
welcher Zeit ein in die zu behandelnde Rohrleitung 2
eingeführter Verdrängungskörper wieder austritt. Um eine
Verstopfungsgefahr durch ein Verkeilen mehrerer
Verdrängungkörper auszuschließen, sollte sichergestellt werden,
daß zeitgleich jeweils nur ein Verdrängungskörper im
Rohrleitungssystem enthalten ist.
Claims (12)
1. Verfahren zum Beschichten der Innenwand einer Rohrleitung,
wobei ein Beschichtungswerkstoff in viskosem Zustand in die
Rohrleitung eingebracht, auf die Innenwand als Schicht
aufgebracht und sodann ausgehärtet wird, dadurch
gekennzeichnet, daß der mit einer zumindest dem
Beschichtungsvolumen entsprechenden Menge in die Rohrleitung
eingebrachte Beschichtungswerkstoff durch einen
Verdrängungskörper, dessen Querschnitt im Aktionszustand um
den Querschnitt der jeweils angestrebten Beschichtung
kleiner ist als der Querschnitt der Rohrleitung, auf die
Innenwand verteilt aufgebracht wird, indem der
Verdrängungskörper durch einen Differenzdruck durch die
Rohrleitung bewegt wird und dabei den Beschichtungswerkstoff
axial und radial verdrängt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Differenzdruck durch einen Überdruck am Eingang der
Rohrleitung und/oder einen Unterdruck am Ausgang der
Rohrleitung erzeugt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß in dem mit offenen Poren versehenen elastischen
Verdrängungskörper ein Quantum des Beschichtungswerkstoffes
gespeichert wird und der durch den Differenzdruck begrenzt
axial komprimierte Verdrängungskörper den in ihm
gespeicherten Beschichtungswerkstoff auf seinem Weg durch
die Rohrleitung abgibt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß der Eingang der Rohrleitung mit einem
den Beschichtungswerkstoff enthaltenden Einfüllbehälter
verbunden wird, der mit seinem niedrigsten Niveau höher
liegt als das höchste Niveau der Rohrleitung.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß der Ausgang der Rohrleitung mit einem
den überschüssigen Beschichtungswerkstoff aufnehmenden
Auffangbehälter verbunden wird, der mit seinem höchsten
Niveau tiefer liegt als das niedrigste Niveau der
Rohrleitung.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß als Einfüllbehälter ein mit einem
trichterförmigen Boden ausgestatteter offener Behälter
eingesetzt wird, an dessen untersten Punkt die Rohrleitung
direkt oder über eine Verbindungsleitung angeschlosen wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß der Überdruck am Eingang der Rohrleitung
mit Hilfe einer Gaslanze erzeugt wird, die an eine
Druckgasquelle angeschlossen ist, wobei die Spitze der
Gaslanze in den trichterförmigen Boden des Einfüllbehälters
gepreßt wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß der Verdrängungskörper in den
trichterförmigen Boden des Einfüllbehälters gelegt wird und
von dort aus selbsttätig durch Unterdruck am Ausgang der
Rohrleitung oder durch von der Gaslanze erzeugten Überdruck
durch die Rohrleitung getrieben wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß als Auffangbehälter ein dicht
verschlossener Behälter eingesetzt wird, der mit
Anschlüssen für eine Vakuumpumpe, eine Druckgasquelle, eine
Entlüftung, eine Belüftung und ein Sicherheitsventil
versehen wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß der im Auffangbehälter angesammelte
Beschichtungswerkstoff zum Einfüllbehälter zurückgefördert
und von dort aus erneut durch die Rohrleitung geführt wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß die Innenwand der Rohrleitung vor der
Beschichtung mit einem entsprechend dem Verdrängungskorper
zu handhabenden Reinigungskörper konditioniert wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß die Rohrleitung nach dem Konditionieren
der Innenwand mit Spülgas gesäubert und der
Beschichtungswerkstoff nach dem Auftragen auf die Innenwand
mit einem erforderlichenfalls aufgeheizten Spülgas
ausgehärtet wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914137589 DE4137589A1 (de) | 1991-11-15 | 1991-11-15 | Verfahren zum beschichten der innenwand einer rohrleitung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914137589 DE4137589A1 (de) | 1991-11-15 | 1991-11-15 | Verfahren zum beschichten der innenwand einer rohrleitung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4137589A1 true DE4137589A1 (de) | 1993-05-19 |
Family
ID=6444875
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19914137589 Withdrawn DE4137589A1 (de) | 1991-11-15 | 1991-11-15 | Verfahren zum beschichten der innenwand einer rohrleitung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4137589A1 (de) |
Cited By (1)
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- 1991-11-15 DE DE19914137589 patent/DE4137589A1/de not_active Withdrawn
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Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
8130 | Withdrawal |