DE4136710A1 - Optisches system - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein optisches System, bei dem
innerhalb eines Wellenlängenbandes großer Breite Gei
sterbilder vermieden werden.
Bei einem fotografischen Objektiv kann auch ohne eine
starke Lichtquelle (z. B. Sonnenlicht) ein Geisterbild
auftreten, wenn mehrere Bilder in einer Bildebene durch
Lichtstrahlen erzeugt werden, die an Flächen (reflek
tierenden Grenzflächen) mehrerer Einzellinsen (opti
scher Übertragungselemente) reflektiert werden. Ein
Geisterbild tritt also nicht auf, wenn keine Reflexion
an Linsenflächen stattfindet. Zum Verhindern der Gei
sterbilder hat man also bisher den Reflexionsgrad der
Linsenflächen reduziert. Dazu müssen die Linsenflächen
mit einem Antireflexbelag bzw. mit einem mehrschichti
gen Belag versehen werden, um die Reflexion in einem
Wellenlängenband großer Breite wirksam zu verhindern.
Eine solche Beschichtung ist jedoch kostspielig und
kann die Geisterbilder in einem Wellenlängenband großer
Breite nicht vollständig verhindern. Je breiter das
Wellenlängenband ist, umso schwieriger ist das Verhin
dern von Geisterbildern.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein weniger
kostspieliges optisches System anzugeben, bei dem die
Geisterbilder in einem breiteren Wellenlängenband ver
hindert werden. Ein solches System soll einfach aufge
baut sein und die Geisterbilder aufgrund seines Bre
chungsindex an reflektierenden Flächen und des Ein
fallswinkels von Licht in einfacher Weise verhindern.
Wie bereits ausgeführt, kann ein Geisterbild auftreten,
wenn Reflexionen an zwei oder mehr reflektierenden
Grenzflächen mehrerer optischer Übertragungselemente
stattfinden. Die Erfindung richtet sich demgemäß auf
die Gesamtauswirkungen von Antireflexbelägen an den re
flektierenden Grenzflächen.
Gemäß der Erfindung werden reflektierende Grenzflächen,
die ein Geisterbild erzeugen können, mit Antireflexbe
lägen versehen, deren Reflexionseigenschaften zueinan
der komplementär sind. Beispielsweise wird bei zwei re
flektierenden Grenzflächen A und B das an der Fläche A
reflektierte Wellenlängenband mit der Fläche B übertra
gen oder umgekehrt, so daß dadurch ein Geisterbild ver
hindert wird.
Die Bezeichnung "zueinander komplementäre Reflexionsei
genschaften" bedeutet, daß die beiden Flächen mit Anti
reflexbelägen versehen sind, die unterschiedliche (ent
gegengesetzte) Reflexionseigenschaften haben, so daß
das Wellenlängenband, welches durch die eine der beiden
Flächen nicht erfaßt wird, d. h. ein relativ großes Re
flexionsvermögen hat, durch die andere Fläche erfaßt
wird und umgekehrt. Da hierbei weniger Schichten für
den Antireflexbelag erforderlich sind, ergeben sich
viel geringere Kosten als bei einem Mehrschichtbelag.
Die Antireflexeigenschaft des Antireflexbelages hängt
von dem Brechungsindex n des Mediums und dem Einfalls
winkel R des Lichts an der Linsenfläche ab. Das Refle
xionsvermögen nimmt zu, wenn n·sinR zunimmt, und
diese Zunahme ist zu langen Wellenlängen hin ausgepräg
ter als zu kurzen. Es findet keine merkliche Zunahme
des Reflexionsvermögens auf der Seite kurzer Wellenlän
gen statt, auch wenn n·sinR zunimmt. Ein Geister
bild kann auftreten, wenn der Wert von n·sinR groß
ist. In diesem Fall ist, allgemein gesprochen, der Wert
von n·sinR an der zweiten Reflexionsfläche kleiner
als an der ersten.
Gemäß der Erfindung ist auch ein optisches System vor
gesehen, bei dem die spezielle reflektierende Grenzflä
che mit einem kleineren Einfallswinkel mit einem Anti
reflexbelag versehen ist, der ein kleineres Reflexions
vermögen auf der langen Seite des Wellenlängenbandes
als auf der kurzen Seite hat. Bei dieser Anordnung kann
die Schwäche der reflektierenden Grenzfläche, die einen
großen Einfallswinkel und damit ein großes Reflexions
vermögen auf der langen Seite des Wellenlängenbandes
hat, durch den Antireflexbelag auf der reflektierenden
Grenzfläche kompensiert werden, die einen kleinen Ein
fallswinkel hat.
Man kann die Erfindung auch so ausdrücken, daß bei
durch die reflektierenden Grenzflächen definierten Me
dien mit Brechungsindizes n und Lichteinfallswinkeln R
die reflektierende Grenzfläche mit einem kleinen Wert
von n·sinR mit einem Antireflexbelag beschichtet
ist, dessen Reflexionsvermögen für lange Wellenlängen
kleiner als für kurze Wellenlängen ist.
Die Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnung
näher erläutert. Darin zeigen:
Fig. 1a und 1b grafische Darstellungen der Eigen
schaften von Antireflexbelägen eines
optischen Systems nach der Erfindung;
Fig. 2a und 2b grafische Darstellungen der Eigen
schaften von Antireflexbelägen bei
einem weiteren optischen System nach
der Erfindung;
Fig. 3 eine grafische Darstellung der allge
meinen Eigenschaften vorbekannter An
tireflexbeläge;
Fig. 4a bis 4d grafische Darstellungen der Eigen
schaften von Antireflexbelägen bei
einem weiteren optischen System nach
der Erfindung unter Berücksichtigung
des Lichteinfallswinkels sowie Ver
gleichsbeispiele;
Fig. 5a und 5b grafische Darstellungen des Zusammen
hangs zwischen Lichteinfallswinkel
und Reflexionsgrad;
Fig. 6 eine schematische Darstellung einer
Linsenanordnung eines optischen Sy
stems nach der Erfindung als Ausfüh
rungsbeispiel;
Fig. 7 eine schematische Darstellung einer
Linsenanordnung eines weiteren opti
schen Systems nach der Erfindung als
Ausführungsbeispiel;
Fig. 8a und 8b schematische Darstellungen von Lin
senanordnungen eines optischen Sy
stems nach der Erfindung für unter
schiedliche Brennweiten und
Fig. 9a bis 9c schematische Darstellungen einer Lin
senanordnung eines optischen Systems
nach der Erfindung für unterschiedli
che Brennweiten.
In Fig. 1a bis 3 ist ein erstes Ausführungsbeispiel der
Erfindung dargestellt.
Fig. 3 zeigt mit einer durchgezogenen, einer gestri
chelten und einer strichpunktierten Linie Antireflexei
genschaften bei Fehlen eines Antireflexbelages, bei ei
nem einschichtigen Antireflexbelag und bei einem mehr
schichtigen Antireflexbelag.
Wie Fig. 3 zeigt, hat ein mehrschichtiger Belag im Be
reich von 400 bis 700 nm, der allgemein als Empfind
lichkeitsbereich eines üblichen fotografischen Farb
films angesehen wird, einen höheren Antireflexeffekt
als ein einschichtiger Belag. Obwohl der Filmempfind
lichkeitsbereich des Farbfilms normalerweise zwischen
350 und 700 nm liegt, werden Wellenlängen kürzer als
400 nm gewöhnlich durch das Objektiv absorbiert, so daß
sie bei der Betrachtung eines Geisterbildes vernachläs
sigbar sind. Bei bisherigen Objektiven sind alle Re
flexionsflächen, die ein Geisterbild erzeugen können,
mit einem mehrschichtigen Antireflexbelag versehen.
Fig. 1a zeigt zwei Arten der Antireflexeigenschaften,
die mit zwei verschiedenen Belägen erzielt werden und
mit A und B bezeichnet sind. Die gestrichelte Kurve A
hat einen minimalen Reflexionsgrad bei etwa 520 nm, und
dieser Wert nimmt beiderseits des Minimalwerts zu. An
dererseits treten in der durchgezogenen Kurve B zwei
Minimalwerte bei etwa 450 nm und 640 nm auf, und der
Reflexionsgrad nimmt außerhalb und zwischen diesen bei
den Werten zu. Der Reflexionsgrad kann innerhalb eines
bestimmten Wellenlängenbandes mit den beiden Beschich
tungen leicht verringert werden.
Eine Haupteigenschaft der Erfindung besteht in der Kom
bination der Antireflexbeläge A und B. Der Schwachpunkt
des Antireflexbelages B, der zu einem höheren Refle
xionsgrad im Band zwischen 450 nm und 640 nm führt,
wird nämlich durch den niedrigen Reflexionsgrad des An
tireflexbelages A in demselben Band zwischen 450 nm und
640 nm, insbesondere im Bereich von 520 nm, kompen
siert. Somit kann ein optisches System realisiert wer
den, das ein Geisterbild innerhalb des gesamten Wellen
längenbandes verhindert.
Fig. 1b zeigt die Reflexionseigenschaften für den Fall,
daß die beiden ein Geisterbild erzeugenden Reflexions
flächen mit übereinstimmenden Antireflexbelägen A ei
nerseits und B andererseits sowie mit unterschiedlichen
Antireflexbelägen A und B versehen sind. Da die Tendenz
für Geisterbilder von dem Reflexionsgrad abhängt, kann
ein außergewöhnlich gutes Ausschalten der Geisterbilder
erzielt werden, wenn die Flächen mit unterschiedlichen
Belägen A und B versehen sind, wie Fig. 1b zeigt. Ob
wohl die Beläge A und B beide mit zwei Schichten reali
siert sind, kann derselbe Effekt auch durch eine Kombi
nation von Einzelschichten erzielt werden.
Fig. 2a und 2b zeigen ein zweites Ausführungsbeispiel
der Erfindung, bei dem ein Antireflexbelag C (zwei
Schichten) bei ca. 400 nm und 570 nm einen minimalen
Reflexionsgrad hat und ein Antireflexbelag B (zwei
Schichten) einen minimalen Reflexionsgrad bei ca.
460 nm und 660 nm hat. Bei dem in Fig. 2b gezeigten
zweiten Ausführungsbeispiel ist der resultierende Re
flexionsgrad der Beläge C und D sehr klein innerhalb
des gesamten Wellenlängenbandes, wodurch die Geister
bilder sehr gut vermieden werden.
Die Fig. 4 und 5 zeigen verschiedene Ausführungsbei
spiele der Erfindung. Fig. 5a und 5b zeigen Zusammen
hänge zwischen dem Reflexionsgrad und dem Brechungsin
dex eines Mediums sowie dem Lichteinfallswinkel
(n·sinR). Fig. 5a gilt für einen einschichtigen Be
lag, Fig. 5b für einen mehrschichtigen Belag. Hier wird
n·sinR insgesamt als Einfallswinkel bezeichnet.
Wie aus Fig. 5a und 5b hervorgeht, nimmt der Refle
xionsgrad allgemein mit dem Einfallswinkel (n·sinR)
im Bereich großer Wellenlänge unabhängig von der Zahl
der Schichten zu. Im Bereich kurzer Wellenlänge um etwa
500 nm ist die Zunahme gering, auch wenn der Einfalls
winkel (n·sinR) groß wird. Im Bereich kürzerer Wel
lenlängen unterhalb 500 nm nimmt der Reflexionsgrad mit
größer werdendem Einfallswinkel (n·sinR) allmählich
ab.
Die Erfindung betrifft auch den in Fig. 5a und 5b dar
gestellten Fall, für den angenommen wird, daß Licht
großer und kleiner Einfallswinkel auf die Reflexions
flächen trifft, wobei die Fläche mit kleinem Einfalls
winkel mit einem Antireflexbelag beschichtet ist, der
im Bereich großer Wellenlängen einen kleineren Refle
xionsgrad als bei kurzen Wellenlängen hat. Der Bre
chungsindex n ist derjenige des Mediums, in dem das re
flektierte Licht unmittelbar existiert. Bei Licht, das
durch die Luft übertragen und an einer Glasfläche re
flektiert wird, ist der Brechungsindex derjenige der
Luft. Bei Licht, das durch das Glas übertragen und an
dessen Grenzschicht reflektiert wird, ist der Bre
chungsindex derjenige des Glases.
Fig. 4a zeigt die Reflexionseigenschaften zweier Anti
reflexbeläge, mit denen die Reflexionsfläche eines grö
ßeren Einfallswinkels (40°) versehen ist. Die Kurven E
und F gelten für eine Einzelschicht bzw. für eine Mehr
fachschicht.
Fig. 4b zeigt die Reflexionseigenschaften der Antire
flexbeläge E und F, mit denen eine Reflexionsfläche mit
kleinerem Einfallswinkel (10°) beschichtet ist. Die
Kurven E und F nach Fig. 4a und 4b entsprechen dem
Stande der Technik. Die Erfindung wird durch die resul
tierenden Reflexionseigenschaften der Kurven nach Fig.
4a und 4b realisiert, wie sie in Fig. 4d dargestellt
sind.
Fig. 4c zeigt die Reflexionseigenschaft eines Antire
flexbelages G, mit dem eine reflektierende Fläche mit
kleinerem Einfallswinkel versehen ist. Die Kurve G hat
einen kleinen Reflexionsgrad im Bereich großer Wellen
längen, nicht aber für kurze Wellenlängen. Wie bereits
erwähnt, ist der Reflexionsgrad einer Fläche mit klei
nem Einfallswinkel n·sinR im Bereich großer Wellen
längen groß. Entsprechend ist die reflektierende Fläche
mit kleinem Einfallswinkel mit dem Antireflexbelag G
versehen, der für lange Wellenlängen einen kleinen Re
flexionsgrad hat, um den großen Reflexionsgrad zu kom
pensieren. Wie aus Fig. 4c hervorgeht, hat der Antire
flexbelag G einen guten Antireflexeffekt im Bereich
großer Wellenlängen über etwa 450 nm. Der Reflexions
grad nimmt im Bereich unter etwa 430 nm stark zu.
In Fig. 4d ist die Reflexionseigenschaft einer Kombina
tion eines Antireflexbelages E, mit dem die reflektie
rende Fläche mit größerem Einfallswinkel versehen ist,
und eines Antireflexbelages G dargestellt, mit dem die
reflektierende Fläche mit kleinerem Einfallswinkel ver
sehen ist. Die Kurve ExG hat einen besseren Effekt des
Unterdrückens von Geisterbildern als die Kurven ExE und
FxF nach dem Stande der Technik.
Der Lichteinfallswinkel an den Reflexionsflächen, durch
den das Geisterbild erzeugt wird, kann leicht durch Si
mulation und Verfolgen des Lichtweges eines zugeordne
ten optischen Systems bestimmt werden. Wenn das Gei
sterbild durch mehr als zwei reflektierende Grenzflä
chen erzeugt wird, wird jede der zusätzlichen Flächen
mit einem Antireflexbelag versehen, dessen Antireflex
eigenschaften komplementär zu denen der anderen Flächen
sind.
Die folgende Beschreibung betrifft eine Linsenanordnung
mit Reflexionsflächen, die mit Antireflexbelägen verse
hen sind.
Fig. 6 und 7 zeigen Teleobjektive mit jeweils einer
vorderen positiven Linsengruppe FL und einer hinteren
negativen Linsengruppe RL, bei denen die Erfindung rea
lisiert ist. Es wurde experimentell gefunden, daß bei
einem Teleobjektiv ein Geisterbild normalerweise durch
die reflektierenden Flächen der hinteren negativen Lin
sengruppe RL erzeugt wird, unabhängig von der Art des
Objektivs, d. h. Objektiv mit fester Brennweite oder
Varioobjektiv.
Fig. 8a zeigt ein Varioobjektiv mit drei Linsengruppen,
d. h. einer ersten (vorderen), einer zweiten (mittleren)
und einer dritten (hinteren) Linsengruppe FL, ML, RL,
bei denen die Erfindung realisiert ist.
Bei den in Fig. 6, 7 und 8a dargestellten Objektiven
besteht die hintere negative Linsengruppe RL aus drei
Linsen R1, R2 und R3. Das Geisterbild tritt durch Re
flexion an einer Frontseite 10 der dritten Linse R3 und
an einer Rückseite 20 der zweiten Linse R2 auf. Ent
sprechend sind die reflektierenden Grenzflächen 10 und
20 mit Antireflexbelägen vorbeschriebener Art versehen,
um das Geisterbild zu verhindern.
Das ein Geisterbild erzeugende Licht wird zuerst an der
Frontseite 10 der dritten Linse R3 reflektiert, die ei
ne starke Krümmung (kleiner Lichteinfallswinkel) hat.
Dann wird es an der Rückseite 20 der zweiten Linse R2
reflektiert, die eine kleine Krümmung (großer Einfalls
winkel) hat. Wenn zwei Reflexionsflächen der hinteren
Linsengruppe RL so angeordnet sind, daß der Zusammen
hang zwischen der Krümmung und der Reflexionsordnung
erfüllt ist, durch den das Licht an den Grenzflächen
reflektiert wird, so erscheint ein Geisterbild.
Dasselbe gilt für die Anordnungen nach Fig. 6, 7 und
8a. Entsprechend wird vorzugsweise die Frontseite 10
der dritten Linse RL mit kleinem Lichteinfallswinkel
(n·sinR) mit einem Antireflexbelag versehen, der ei
nen kleinen Reflexionsgrad für lange Wellenlängen hat.
Alternativ ist es bei einigen Anordnungen vorteilhaft,
die Linsenfläche mit großem Einfallswinkel mit einem
Antireflexbelag zu versehen, der für große Wellenlängen
einen kleinen Reflexionsgrad hat, anstelle der Linsen
fläche mit kleinem Einfallswinkel, was von dem Strah
lengang und dem optischen System abhängt. Ein Beispiel
für eine solche Anordnung ist durch Fig. 8b darge
stellt. Der Aufbau dieses Objektivs stimmt mit dem nach
Fig. 8a überein. In der hinteren Linsengruppe RL ist
der Lichteinfallswinkel n·sinR größer an der Front
seite 40 der ersten Linse R1 als an der Frontseite 30a
der zweiten Linse R2. Die Rückseite der ersten Linse R1
oder die Frontseite 10 der dritten Linse R3 könnte je
doch als erste Reflexionsfläche wirken, bevor wieder
eine Reflexion an der Grenzfläche 40 stattfindet, wo
durch ein Geisterbild erscheint. In diesem Fall sind
die reflektierenden Grenzflächen 10, 30a und 30b mit
einer Einzelschicht eines billigen Antireflexmaterials
mit kleinem Reflexionsgrad für kurze Wellenlängen ver
sehen, und die reflektierende Grenzfläche 40 mit großem
Lichteinfallswinkel ist mit einem mehrschichtigen Anti
reflexbelag mit kleinem Reflexionsgrad für lange Wel
lenlängen versehen, so daß eine billige Gesamtbeschich
tung realisiert wird.
In Fig. 9a, 9b und 9c ist ein Retrofokus-Varioobjektiv
mit einer vorderen negativen Linsengruppe FL und einer
hinteren positiven Linsengruppe RL dargestellt, bei dem
die Erfindung realisiert ist.
Das Retrofokusobjektiv entspricht im wesentlichen einem
Teleobjektiv, bei dem die Objektivseite und die Bild
seite vertauscht sind.
Bei dem in Fig. 9a, 9b und 9c gezeigten Retrofokus-Va
rioobjektiv besteht die vordere negative Linsengruppe
FL aus vier Linsen F1 bis F4. In der in Fig. 9a und 9b
dargestellten Tele-Grenzstellung resultieren Geister
bilder aus Reflexionen an der Frontseite 50 der dritten
Linse F3 und der Rückseite 60 der zweiten Linse F2
(Fig. 9a) oder aus Reflexionen an der Rückseite 70 der
vierten Linse F4 und der Rückseite 80 der dritten Linse
F3 (Fig. 9b), was von dem Einfallspunkt und dem Ein
fallswinkel abhängt.
In der in Fig. 9c gezeigten Weitwinkelstellung exi
stiert die zweite Reflexionsfläche, die das Geisterbild
erzeugt, in der hinteren positiven Linsengruppe RL. Im
dargestellten Ausführungsbeispiel besteht die hintere
positive Linsengruppe RL aus vier Linsen R1 bis R4. Das
Geisterbild wird erzeugt, wenn Licht an der Frontseite
90 der vierten Linse R4 und der Rückseite 100 der drit
ten Linse R3 reflektiert wird.
Daher sind bei dem in Fig. 9a bis 9c dargestellten Ob
jektiv die beiden reflektierenden Grenzflächen 50 und
60, 70 und 80 und 90 und 100 mit Antireflexbelägen be
schriebener Art versehen, um das Geisterbild innerhalb
des gesamten Wellenlängenbandes zu verhindern.
Bei dem Retrofokusobjektiv sind die Krümmungen der er
sten Reflexionsflächen 50, 70 und 90, an denen die er
ste Reflexion stattfindet (großer Einfallswinkel) und
die Krümmungen der zweiten Reflexionsflächen 60, 80 und
100, an denen die zweite Reflexion stattfindet (kleiner
Einfallswinkel) groß im Gegensatz zu dem oben beschrie
benen Teleobjektiv. Daher sind die zweiten Reflexions
flächen 60, 80 und 100 vorzugsweise mit dem Antireflex
belag mit kleinem Reflexionsgrad für große Wellenlängen
versehen.
Claims (26)
1. Optisches Übertragungssystem mit mehreren opti
schen Übertragungselementen mit reflektierenden
Grenzflächen, die Geisterbilder erzeugen, wenn an
mindestens zwei bestimmten Grenzflächen Licht re
flektiert wird, dadurch gekennzeichnet, daß die
bestimmten reflektierenden Grenzflächen mit minde
stens zwei Antireflexbelägen versehen sind, die
komplementäre Reflexionseigenschaften haben.
2. System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens zwei Antireflexbeläge mit unter
schiedlichen Reflexionseigenschaften vorgesehen
sind, von denen der eine einen kleinen Reflexions
grad und der andere einen großen Reflexionsgrad
für ein bestimmtes Wellenlängenband hat.
3. System nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß bei Brechungsindizes n der Medien, die durch
die mindestens zwei reflektierenden Grenzflächen
definiert sind, und bei Lichteinfallswinkeln R
die bestimmte reflektierende Grenzfläche mit einem
kleinen Wert n·sinR mit einem Antireflexbelag
mit einem Reflexionsgrad versehen ist, der im Be
reich großer Wellenlängen kleiner als im Bereich
kleiner Wellenlängen ist.
4. System nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die bestimmte reflektierende Grenzfläche mit
einem hohen Wert von n·sinR mit einem Antire
flexbelag versehen ist, dessen Reflexionsgrad für
kleine Wellenlängen kleiner als für große Wellen
längen ist.
5. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch einen Aufbau als Teleobjektiv
mit einer positiven vorderen und einer negativen
hinteren Linsengruppe.
6. System nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die hintere negative Linsengruppe zwei be
stimmte reflektierende Grenzflächen hat, die mit
Antireflexbelägen mit komplementären Reflexions
eigenschaften versehen sind.
7. System nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden reflektierenden Grenzflächen der
hinteren negativen Linsengruppe eine erste Grenz
fläche mit starker Krümmung und einer ersten Re
flexion und eine zweite Grenzfläche mit schwacher
Krümmung und einer zweiten Reflexion sind.
8. System nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß bei Brechungsindizes n der durch die bestimm
ten reflektierenden Grenzflächen definierten Me
dien und bei für diese Medien geltenden Lichtein
fallswinkeln R der Wert von n·sinR an der
Grenzfläche mit starker Krümmung kleiner als an
der Grenzfläche mit schwacher Krümmung ist.
9. System nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die Grenzfläche mit kleinem Wert von n·sinR
mit dem Antireflexbelag versehen ist, der für gro
ße Wellenlängen einen kleineren Reflexionsgrad als
für kleine Wellenlängen hat.
10. System nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß die Grenzfläche mit einem großen Wert von
n·sinR mit dem Antireflexbelag versehen ist,
dessen Reflexionsgrad für kleine Wellenlängen
kleiner als für große Wellenlängen ist.
11. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch den Aufbau als Varioobjektiv
mit drei Linsengruppen.
12. System nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß die Antireflexbeläge mit komplementären Refle
xionseigenschaften auf zwei reflektierenden Grenz
flächen der hintersten von drei Linsengruppen des
Varioobjektivs vorgesehen sind.
13. System nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden reflektierenden Grenzflächen der
hintersten Linsengruppe eine erste Grenzfläche
starker Krümmung mit einer ersten, ein Geisterbild
erzeugenden Reflexion und eine zweite Grenzfläche
schwacher Krümmung mit einer zweiten Reflexion
sind.
14. System nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet,
daß bei Brechungsindizes n der durch die reflek
tierenden Grenzflächen definierten Medien und
Lichteinfallswinkeln R der Wert von n·sinR an
der reflektierenden Grenzfläche starker Krümmung
kleiner als derjenige an der Grenzfläche schwacher
Krümmung ist.
15. System nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet,
daß die bestimmte reflektierende Grenzfläche mit
kleinem Wert von n·sinR mit einem Antireflexbe
lag versehen ist, dessen Reflexionsgrad für große
Wellenlängen kleiner als für kleine Wellenlängen
ist.
16. System nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekenn
zeichnet, daß die reflektierende Grenzfläche mit
einem großen Wert von n·sinR mit dem Refle
xionsbelag versehen ist, dessen Reflexionsgrad für
kleine Wellenlängen kleiner als für große Wellen
längen ist.
17. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch den Aufbau als Retrofokus-
Varioobjektiv mit einer vorderen negativen Linsen
gruppe und einer hinteren positiven Linsengruppe.
18. System nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet,
daß die Antireflexbeläge mit komplementären Refle
xionseigenschaften auf zwei reflektierenden Grenz
flächen der hinteren positiven Linsengruppe vorge
sehen sind.
19. System nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet,
daß die Antireflexbeläge mit komplementären Refle
xionseigenschaften auf zwei reflektierenden Grenz
flächen der vorderen negativen Linsengruppe vorge
sehen sind.
20. System nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden reflektierenden Grenzflächen der
hinteren positiven Linsengruppe eine erste Grenz
fläche schwacher Krümmung mit einer ersten, das
Geisterbild erzeugenden Reflexion und eine zweite
reflektierende Grenzfläche mit starker Krümmung
und einer zweiten Reflexion sind.
21. System nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet,
daß bei Brechungsindizes n der durch die bestimm
ten reflektierenden Grenzflächen definierten Me
dien und daran auftretenden Lichteinfallswinkeln
R der Wert n·sinR an der Grenzfläche schwacher
Krümmung größer als derjenige an der Grenzfläche
starker Krümmung ist.
22. System nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet,
daß die Grenzfläche mit kleinem Wert von n·sinR
mit einem Antireflexbelag versehen ist, dessen Re
flexionsgrad für große Wellenlängen kleiner als
für kleine Wellenlängen ist.
23. System nach Anspruch 21 oder 22, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Grenzfläche mit großem Wert von
n·sinR mit einem Antireflexbelag versehen ist,
dessen Reflexionsgrad für kleine Wellenlängen
kleiner als für große Wellenlängen ist.
24. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß bei Brechungsindizes n
der durch die bestimmten reflektierenden Grenzflä
chen definierten Medien und daran auftretenden
Lichteinfallswinkeln R eine Reflexionsfläche mit
größerem Wert von n·sinR mit einem Antire
flexbelag versehen ist, dessen Reflexionsgrad für
große Wellenlängen kleiner als für kleine Wellen
längen ist.
25. System nach Anspruch 24, dadurch gekennzeichnet,
daß mehrere weitere reflektierende Grenzflächen
mit kleinerem Wert von n·sinR und die genannte
Grenzfläche mit größerem Wert von n·sinR Flä
chen definieren, die ein Geisterbild erzeugen, und
daß die weiteren Grenzflächen mit einem kleineren
Wert von n·sinR mit Antireflexbelägen versehen
sind, deren Reflexionsgrad für kleine Wellenlängen
kleiner als für große Wellenlängen ist.
26. System nach Anspruch 25, dadurch gekennzeichnet,
daß eine erste ein Geisterbild erzeugende Refle
xion an der Grenzfläche mit kleinerem Wert von
n·sinR und eine zweite Reflexion an der Grenz
fläche mit größerem Wert von n·sinR auftritt.
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