DE4136281A1 - Zusammensetzung zur erzeugung fungizid ausgeruesteter schichten sowie ein verfahren zu deren herstellung - Google Patents
Zusammensetzung zur erzeugung fungizid ausgeruesteter schichten sowie ein verfahren zu deren herstellungInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Zusammensetzung zur Erzeu
gung fungizid ausgerüsteter Schichten auf Substratoberflächen, ein
Verfahren zur Herstellung dieser Beschichtungszusammensetzungen und
Anwendung derselben.
In der Technik besteht häufig das Problem, Substratoberflächen dau
erhaft vor Schimmelbewuchs zu schützen. Substrate im Sinne der vor
liegenden Erfindung sind Metalle oder Kunststoffe, bei Metallen
insbesondere Stahl, Kupfer, Zink, Titan, Magnesium und/oder-Alu
minium sowie Legierungen der genannten Metalle mit anderen Metal
len. Als Kunststoffe kommen insbesondere Polyethylen, Polypropylen,
Polyether, Polyester oder Polycarbonate in Frage.
Zutage tritt das Problem des Schimmelbewuchses vor allem dann,
wenn die Substratoberflächen, insbesondere Metalloberflächen, von
einer feuchten Atmosphäre umgeben sind, wie beispielsweise bei Alu
minium-Wärmetauschern, die vor allem in Klimaanlagen, z. B. in Kraft
fahrzeugen, als Verdampfer eingesetzt werden.
In diesen Geräten entsteht während des Betriebes durch kondensie
rendes Wasser eine feuchte Atmosphäre. Häufig auftretende üble Ge
rüche in der Fahrgastzelle von Kraftfahrzeugen werden auf Schim
melbildung im Verdampfer zurückgeführt.
Die EP-A-02 00 546 beschreibt ein Verfahren zum Schutz von Metall
oberflächen, insbesondere Aluminiumoberflächen, vor Korrosion durch
Chromatieren und Überziehen der Oberfläche mit einem polymerisier
baren, kationischen, organischen Material (Acrylharz oder Polyamid)
und anschließender Behandlung bei erhöhter Temperatur. Dieses Ma
terial enthält außerdem ein Salz eines vierwertigen Metalls aus der
Gruppe Silicium, Zirkonium, Titan oder Zinn. Das Material kann fer
ner kolloidales Siliciumdioxid, ein Bakterizid oder ein desodorie
rendes Mittel enthalten. Das desodorierende Mittel wird zur Vermei
dung des schlechten Geruches eingesetzt. Dennoch zeigt ein be
schriebenes Ausführungsbeispiel, daß trotz Zusatz von Bakterizid
und Deodorant bereits nach verhältnismäßig kurzer Zeit bei der An
wendung in einer Klimaanlage ein unangenehmer Schimmelgeruch auf
tritt. Diese Tatsache spiegelt insbesondere die Problematik des
schnellen Auswaschens des Bakterizids durch das kondensierte Wasser
wider.
Die DE-A-38 30 427 betrifft ein Verfahren zur Verhinderung der An
haftung von Organismen auf Substratoberflächen. Hierzu wird die
Oberfläche mit einer Beschichtungszusammensetzung überzogen, die
als Trägerkomponente ein Reaktionsprodukt aus einer Silanverbindung
der Formel
R1 n-Si(OR2)4-n
und/oder einem niederen Kondensationsprodukt davon und einer orga
nischen Verbindung, die wenigstens zwei Hydroxylgruppen (Polyole)
enthält. Zur Herstellung der Beschichtungszusammensetzung läßt man
die Silanverbindung mit dem Polyol in Gegenwart eines Katalysators,
gegebenenfalls in einem inerten organischen Lösungsmittel (Ketone,
Ester oder aromatische Kohlenwasserstoffe) reagieren. Als Kataly
sator werden neben anorganischen und organischen Säuren auch Lewis-
Säuren wie Zirkon- und/oder Titanalkyle oder Alkoxide oder Chelat
verbindungen erwähnt. Die Beschichtungszusammensetzungen gemäß
dieser Druckschrift verlieren jedoch ebenfalls nach kurzer Zeit
ihre fungizide Wirkung oder verwenden giftige und/oder karzinogen
verdächtige Stoffe.
Auch die JP-A-6 22 76 396, JP-A-22 64 074, JP-A-6 11 66 824, JP-A-12 23 188,
JP-A-0 11 78 563 und JP-A-0 20 86 664 beschreiben Beschichtungszusammen
setzungen, die Alkoxysilane oder deren Umsetzungsprodukte (Hydro
lysate) sowie gegebenenfalls ein Fungizid enthalten. Diese Beschich
tungszusammensetzungen (Sole) haben, bedingt durch die fortschrei
tende Hydrolyse in der Zusammensetzung, den Nachteil, daß ihre La
gerbeständigkeit nur sehr gering ist.
Das der Erfindung zugrundeliegende Problem war daher die Bereit
stellung einer besonders lagerfähigen Zusammensetzung, mit der sich
Substratoberflächen, insbesondere Metalloberflächen, vorzugsweise
Oberflächen von Stahl, Kupfer, Zink, Titan, Magnesium und/oder Alu
minium oder deren Legierungen mit anderen Metallen, behandeln las
sen und zu einer Beschichtung führen, die die Oberfläche dauerhaft
vor Schimmelbefall schützt. Das einzusetzende Fungizid sollte daher
nur in vernachlässigbar kleinen Anteilen ausgewaschen werden und
mit den übrigen Bestandteilen der Zusammensetzung kompatibel sein,
d. h. zu keiner merklichen Desaktivierung oder Nebenreaktionen füh
ren.
Es wurde überraschend gefunden, daß wasserfreie Beschichtungszusam
mensetzungen, die epoxidgruppen-haltige Silanverbindungen enthal
ten, diese Anforderungen erfüllen.
Im einzelnen wurde die erfindungsgemäße Aufgabe gelöst durch eine
Zusammensetzung zur Erzeugung fungizid ausgerüsteter Schichten auf
Substratoberflächen, auf Basis wenigstens einer Silanverbindung,
wenigstens einer Verbindung des vierwertigen Titans und/oder
Zirkoniums und wenigstens eines Fungizids, dadurch gekennzeichnet,
daß die Zusammensetzung erhältlich ist durch Umsetzung von:
- a) 50 bis 99,9 Gew.-% wenigstens einer Epoxid-Gruppen enthaltenden
Silanverbindung der allgemeinen Formel (I) enthält
Rn(R²Z)pSi X(4-n-p) (I)wobei
X gleich oder unabhängig voneinander für Wasserstoff, Hydroxy, Alkoxy mit 1 bis 22 C-Atomen oder Acyloxy mit 2 bis 22 C- Atomen,
R für einen geradkettigen und/oder verzweigtkettigen Alkylrest mit 1 bis 20 C-Atomen, einen geradkettigen und/oder verzweig ten Alkenylrest mit 2 bis 20 C-Atomen, einen Arylrest mit 6 bis 10 C-Atomen, einen Alkylarylrest mit 7 bis 28 C-Atomen, einen Alkylalkenylrest mit 3 bis 22 C-Atomen oder einen Al kenylarylrest mit 8 bis 28 C-Atomen steht,
R2 die gleiche Bedeutung wie R aufweist, jedoch diese Reste durch Sauerstoff-, Schwefel- oder Stickstoffatome unterbro chen sein können und
Z für Epoxy oder Glycidyloxy steht und
p ganzzahlige Werte von 1 bis 3 und
n ganzzahlige Werte von 0 bis 3 annimmt und die Summe von p+n 4 nicht überschreitet,
und - b) 0,1 bis 50 Gew.-% wenigstens eines Titan- und/oder Zirkonalk
oxids der allgemeinen Formel (II)
M(OR¹)₄ (II)wobei
M für Titan und/oder Zirkonium steht und
R1 jeweils gleich oder unabhängig voneinander für einen gerad kettigen und/oder verzweigtkettigen Alkylrest mit 1 bis 6 C-Atomen steht,
durch Vermischen der beiden Komponenten (a) und (b) und anschlie
ßendes Zufügen von
- c) 200 bis 40 000 ppm, bezogen auf die Summe von (a) und (b), eines Fungizids zu dem Umsetzungsprodukt der Komponenten (a) und (b).
Als Silanverbindungen der Formel (I), die eine Epoxidgruppe ent
halten, werden vorzugsweise Alkyltrialkoxysilan-Verbindungen ein
gesetzt, die eine Epoxidgruppe in der Alkyl-Seitenkette tragen.
Insbesondere vorteilhaft sind als Verbindungen der Formel (I):
2-(3,4-Epoxycyclohexyl)-ethyltrimethoxysilan oder 3-Glycidoxypro
pyltrimethoxysilan. Der Anteil der Silanverbindung der Formel (I),
bezogen auf die Summe von (a) und (b), beträgt 50 bis 99,9 Gew.-%,
vorzugsweise 70 bis 95 Gew.-%.
Als Verbindungen der Formel (II) werden bevorzugt Zirkon- und/oder
Titanethanolat, -propanolat oder -isopropanolat in einer Menge von
0,1 bis 50 Gew.-%, vorzugsweise von 5 bis 30 Gew.-%, bezogen auf
die Summe von (a) und (b), eingesetzt.
Im Sinne der vorliegenden Erfindung kommen als Fungizide (c) bei
spielsweise N-(Fluordichlormethylthio)-phthalimid, Benzimidazolyl
carbaminsäuremethylester, organische Zinnverbindungen, beispiels
weise Tributylzinnoxid-, -benzoat oder -naphthenat, und Verbin
dungen aus der Gruppe der 2-(3-Jod-2-propinyl-oxy)-ethylcarbamate
in Frage. Als Fungizid besonders geeignet erwies sich 2-(3-Iod-2-
propinyloxy)ethyl-N-phenylcarbamat ("Iodcarbamat"). Die Fungizide
werden dem Umsetzungsprodukt aus (a) und (b) in einer Menge von 200
bis 40 000 ppm, vorzugsweise von 1000 bis 25 000 ppm, bezogen auf
die Summe von (a) und (b) zugegeben. Die Obergrenze der Fungizid
menge ist jedoch durch dessen Löslichkeit in der Anwendungslösung
bestimmt. Das Fungizid kann, zum Zwecke der Zudosierung, in einer
kleinen Menge eines geeigneten, inerten, organischen Lösungsmit
tels, z. B. Dimethylformamid, gelöst werden.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung
enthält die erfindungsgemäße Zusammensetzung als zusätzliche Kom
ponente (d) wenigstens eine Silanverbindung der allgemeinen Formel
(III):
Rk(R²Y)mSi X4-k-m (III)
die keine Epoxidgruppe aufweist. Diese Silanverbindungen der Formel
(III) können in der Zusammensetzung in einem Anteil von 0 bis 80
Gew.-%, vorzugsweise 1 bis 60 Gew.-%, bezogen auf die Summe von
(a), (b) und (d), enthalten sein. Für die Zusammensetzung der An
teile von (a) und (b) gilt das oben Gesagte.
In der Verbindung der Formel (III) haben R, R2 und X dieselbe Be
deutung wie oben beschrieben. Y steht für Halogen (Fluor, Chlor,
Brom, Iod) oder gegebenenfalls für eine substituierte Aminogruppe,
Amid-, Hydroxy-, Mercapto-, Cyano-, Aldehyd-, Sulfonsäure-, Phos
phonsäure-, Carboxy-, eine Alkylcarbonylgruppe mit 1 bis 4 C-Atomen
im Alkylrest, eine Alkoxygruppe mit 1 bis 4 C-Atomen, eine Alkoxy
carbonylgruppe mit 1 bis 4 C-Atomen im Alkoxyrest, eine Acryloxy-,
Methacryloxy- oder Vinylgruppe. Die Indices k und m können jeweils
unabhängig voneinander den Wert 0, 1, 2 oder 3 annehmen, wobei die
Summe aus k+m größer als 0 und kleiner als 4 ist.
Der Zusatz der Komponenten (d) zu der erfindungsgemäßen Zusammen
setzung bedingt verbesserte Haftungseigenschaften derselben auf
den jeweiligen Substratoberflächen. Hierbei können die
Silanverbindungen der Formel (III) - in Abhängigkeit von ihren je
weiligen Substituenten - entweder direkt als weitere Umsetzungskom
ponente an der Umsetzung der Komponenten (a) und (b) teilnehmen und
somit zum Bestandteil des Umsetzungsproduktes werden oder aber als
rein additive Komponente in der erfindungsgemäßen Zusammensetzung
vorliegen.
Insbesondere vorteilhaft als Verbindungen der Formel (III), die
keine Epoxidgruppen enthalten, sind Alkyltrialkoxysilane, vorzugs
weise 3-Aminopropyltriethoxysilan (APTES) oder Phenyltriethoxysilan
(PhTES). Weitere Beispiele für diese organofunktionellen Silane der
Formel (III) sind:
Das Fungizid wird der Zusammensetzung, die das Silan der Formel
(III) enthält, in gleicher Konzentration wie oben beschrieben zu
gesetzt, jedoch nun bezogen auf die Summe von (a), (b) und (d).
Die Herstellung der erfindungsgemäßen Zusammensetzung erfolgt durch
Vermischen von
- a) wenigstens einer Epoxygruppen enthaltenden Silanverbindung der Formel (I) und
- b) wenigstens einer Verbindung der Formel (II) sowie
- d) gegebenenfalls wenigstens einer epoxygruppen-freien Silanver bindung der Formel (III) im gewünschten Mengenverhältnis, wobei eine Umsetzung der Komponenten (a) und (b) - sowie gegebenen falls (d) - erfolgt.
Zur Beschleunigung der Umsetzung kann dem Gemisch gegebenenfalls
ein Katalysator, vorzugsweise methanolische oder ethanolische HCl
(z. B. 1 mol HCl/l) in kleinen Mengen zugegeben werden.
Im Sinne der Erfindung ist es bevorzugt, das Reaktionsgemisch an
schließend für 0,25 bis 5 Stunden, vorzugsweise 0,5 bis 3 Stunden,
auf eine Temperatur zwischen 40 und 150°C, vorzugsweise zwischen
50 und 90°C, zu erhitzen.
Das Fungizid wird dem erhaltenen Umsetzungsprodukt der Komponenten
(a) und (b) - sowie gegebenenfalls (d) - durch Beimischen zugefügt.
Sofern das Umsetzungsprodukt nach dem Vermischen der Komponenten
noch erhitzt wurde, läßt man vor dem Zufügen des Fungizids das Um
setzungsprodukt zuerst abkühlen.
Das Gemisch aus (a), (b) und gegebenenfalls (d) kann auch in einem
Lösungsmittel gelöst und dann für den oben angegebenen Zeitraum
unter Rückfluß erhitzt werden. Die Komponente (d) kann in jedem
Fall auch erst nach dem Abkühlen des Gemisches, welches gegebenen
falls ein Lösungsmittel enthält, zugegeben werden. Als Lösungsmit
tel können wasserfreie 1 bis 4 C-Atome enthaltende Alkohole, ins
besondere Ethanol, Propanol, Isopropanol, Butanol, oder 3 bis 6 C-
Atome enthaltende Ketone, insbesondere Aceton, Methylisobutylketon
oder 2-Butanon, eingesetzt werden. Die Lösungsmittel sollten einen
Siedepunkt von unter 150°C besitzen.
In jedem Fall kann durch Zusatz oder Abdestillieren der vorstehend
genannten Lösungsmittel die gewünschte Viskosität der erfindungsge
mäßen Beschichtungszusammensetzung eingestellt werden.
Die Konzentration der Beschichtungszusammensetzung kann bei der
Anwendung 5 bis 100 Gew.-% betragen, also kann die erfindungsgemäße
Zusammensetzung als verdünnte Lösung in einem der vorstehend ge
nannten Lösungsmittel oder als Konzentrat eingesetzt werden.
Die schützenden Überzüge werden auf die zu behandelnden Substrat
oberflächen, insbesondere Aluminiumoberflächen, aufgebracht, indem
man die Substratoberfläche, beispielsweise ein standardmäßig chro
matiertes Aluminiumblech, mit der erfindungsgemäßen Zusammenset
zung, vorzugsweise durch Eintauchen, behandelt und anschließend bei
einer Temperatur zwischen 90 und 200°C, vorzugsweise zwischen 90
und 150°C, trocknet. die hierfür notwendige Zeit ist von den Be
standteilen der Zusammensetzung, der Viskosität und dem verwendeten
Alkohol oder Keton abhängig und beträgt zwischen 0,25 und 3 Stun
den.
Die so entstehenden Überzüge auf den Substratoberflächen, insbe
sondere Metalloberflächen, verhindern, daß sofort oder auch nach
mehrtägigem Auswaschen der Schicht mit fließendem Wasser Schimmel
wachstum eintritt, wenn man die Substratoberflächen mit Würzeagar
dünn beschichtet und diesen mit einer Schimmelsuspension beimpft.
Die erfindungsgemäße Zusammensetzung zeichnet sich ferner durch
eine hohe Stabilität aus, was eine fast unbegrenzt lange Lagerfä
higkeit möglich macht. Auch nach Lagerung über mehrere Monate hin
weg wurde keine Veränderung in der Zusammensetzung oder der Wirk
samkeit bei der erfindungsgemäßen Verwendung festgestellt.
Die nachfolgenden Beispiele verdeutlichen anhand der fungiziden
Beschichtung von Aluminiumoberflächen die Wirksamkeit der erfin
dungsgemäßen Zusammensetzungen, ohne jedoch auf diese konkreten
Beispiele beschränkt zu sein.
In 108,98 g Isopropanol wurden 52,65 g 2-(3,4-Epoxycyclohexyl)-
ethyl-trimethoxysilan (E 6250 der Fa. ABCR), 7,95 g Titanisopro
panolat Ti(O-i-Pr)4 und 2,63 g Zirkonpropanolat Zr(OPr)4 gelöst.
Anschließend wurden 4×1,125 ml methanolische HCl (1 mol/l) zuge
tropft und die Mischung 2 h auf Rückfluß erhitzt. Nach dem Abkühlen
wurden 1,9 g APTES zugegeben und die gesamte Lösung auf 50 Gew.-%,
bezogen auf die Alkoxide, am Rotationsverdampfer aufkonzentriert.
Zur Einarbeitung des Iodcarbamates wurde das Fungizid in wenigen ml
Dimethylformamid gelöst und in einer Konzentration von 10 000 ppm
(d. h. 20 000 ppm, bezogen auf die Summe der Alkoxide) in die Be
schichtungsmischung eingerührt.
Durchführung wie Beispiel 1, anstatt Isopropanol wurde Ethanol und
anstatt methanolischer, ethanolische HCl eingesetzt; Konzentration
der Beschichtungslösung 50 Gew.-%, bezogen auf die Alkoxide; Kon
zentration an Iodcarbamat 5000 ppm (d. h. 10 000 ppm, bezogen auf
die Summe der Alkoxide).
Durchführung wie Beispiel 1, jedoch mit weniger Isopropanol (63,2
g) und ohne APTES. Konzentration der Beschichtungslösung 48%, be
zogen auf die Alkoxide; Konzentration an Iodcarbamat 10 000 ppm
(d. h. 20 833 ppm, bezogen auf die Summe der Alkoxide).
Palene® 210 (Handelsprodukt der Fa. Parker Amchem), Polyamiddisper
sion in Wasser, ca. 20%ig. Konzentration an Iodcarbamat 10 000
ppm.
Chromatierte Aluminiumplättchen (2×2 cm) wurden durch Eintauchen
(15 sec) in die Beschichtungslösung und anschließendes Trocknen (1
h bei 90 bis 100°C) beschichtet.
Der Auswaschprozeß wurde in einem Schnelltest simuliert, indem die
Plättchen in einem 5-l-Vorratsbehälter in fließendem Wasser (Tempe
ratur 17°C, Fließgeschwindigkeit 2 l/min) gewässert wurden.
Die gewässerten Aluminiumplättchen wurden getrocknet und mit Würze
agar dünn (0,5 mm) überschichtet und mit 50 µl Pilzsuspension (Cla
dosporium cladosporioides IP 123 280) beimpft. Die Inkubation in
einer feuchten Kammer erfolgte bei Raumtemperatur.
Die fungistatische Wirkung von Iodcarbamat gilt als noch vorhanden,
wenn Pilzwachstum auf der Agaroberfläche unterdrückt wird.
Claims (16)
1. Zusammensetzung zur Erzeugung fungizid ausgerüsteter Schichten
auf Substratoberflächen, auf Basis wenigstens einer Silanverbin
dung, wenigstens einer Verbindung des vierwertigen Titans und/oder
Zirkoniums und wenigstens eines Fungizids, dadurch gekennzeichnet,
daß die Zusammensetzung erhältlich ist durch Umsetzung von:
- a) 50 bis 99,9 Gew.-% wenigstens einer Epoxid-Gruppen enthalten
den Silanverbindung der allgemeinen Formel (I)
Rn(R²Z)pSi X(4-n-p) (I)wobei
X gleich oder unabhängig voneinander für Wasserstoff, Hydroxy, Alkoxy mit 1 bis 22 C-Atomen oder Acyloxy mit 2 bis 22 C- Atomen,
R für einen geradkettigen und/oder verzweigtkettigen Alkylrest mit 1 bis 20 C-Atomen, einen geradkettigen und/oder ver zweigten Alkenylrest mit 2 bis 20 C-Atomen, einen Arylrest mit 6 bis 10 C-Atomen, einen Alkylarylrest mit 7 bis 28 C- Atomen, einen Alkylalkenylrest mit 3 bis 22 C-Atomen oder einen Alkenylarylrest mit 8 bis 28 C-Atomen steht,
R2 die gleiche Bedeutung wie R aufweist, jedoch diese Reste durch Sauerstoff-, Schwefel- oder Stickstoffatome unterbro chen sein können und
Z für Epoxy oder Glycidyloxy steht und
p ganzzahlige Werte von 1 bis 3 und
n ganzzahlige Werte von 0 bis 3 annimmt und die Summe von p+n 4 nicht überschreitet,
und - b) 0,1 bis 50 Gew.-% wenigstens eines Titan- und/oder Zirkonalk
oxids der allgemeinen Formel (II)
M(OR¹)₄ (II)wobei
M für Titan und/oder Zirkonium steht und
R1 jeweils gleich oder unabhängig voneinander für einen gerad kettigen und/oder verzweigtkettigen Alkylrest mit 1 bis 6 C-Atomen steht,
durch Vermischen der beiden Komponenten (a) und (b) und anschlie
ßendes Zufügen von
- c) 200 bis 40 000 ppm, bezogen auf die Summe von (a) und (b), eines Fungizids zu dem Umsetzungsprodukt der Komponenten (a) und (b).
2. Zusammensetzung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
als Verbindung der Formel (II) Zirkonpropanolat oder -isopro
panolat und/oder Titanpropanolat oder -isopropanolat eingesetzt
werden.
3. Zusammensetzung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
als Verbindung der allgemeinen Formel (I) 3-Glycidoxypropyl
trimethoxysilan oder 2-(3,4-Epoxycyclohexyl)-ethyltrimethoxy
silan eingesetzt wird.
4. Zusammensetzung nach Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeich
net, daß als Fungizid 2-(3-Iod-2-propinyloxy)-ethyl-N-phenyl
carbamat eingesetzt wird.
5. Zusammensetzung nach Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeich
net, daß sie zusätzlich (d) 0 bis 80 Gew.-%, vorzugsweise 1
bis 60 Gew.-% bezogen auf (a) + (b) + (d), wenigstens einer
Silanverbindung der allgemeinen Formel (III)
Rk(R²Y)mSi X4-k-m (III)enthält, wobei
R, R2 und X die in Anspruch 1 definierte Bedeutung haben,
Y für Halogen oder eine gegebenenfalls substituierte Amino gruppe, Amid-, Hydroxy-, Mercapto-, Cyano-, Sulfonsäure-, Phosphonsäure-, Acryloxy-, Carboxy-, Methacryloxy-, Alde hyd-, eine 1 bis 4 C-Atome im Alkylrest enthaltende Alkyl carbonylgruppe, eine 1 bis 4 C-Atome enthaltende Alkoxy gruppe oder eine 1 bis 4 C-Atome im Alkoxyrest enthaltende Alkoxycarbonylgruppe steht,
k und m jeweils unabhängig voneinander den Wert 0, 1, 2 oder 3 annehmen und die Summe aus k+p größer als 0 und kleiner als 4 ist.
R, R2 und X die in Anspruch 1 definierte Bedeutung haben,
Y für Halogen oder eine gegebenenfalls substituierte Amino gruppe, Amid-, Hydroxy-, Mercapto-, Cyano-, Sulfonsäure-, Phosphonsäure-, Acryloxy-, Carboxy-, Methacryloxy-, Alde hyd-, eine 1 bis 4 C-Atome im Alkylrest enthaltende Alkyl carbonylgruppe, eine 1 bis 4 C-Atome enthaltende Alkoxy gruppe oder eine 1 bis 4 C-Atome im Alkoxyrest enthaltende Alkoxycarbonylgruppe steht,
k und m jeweils unabhängig voneinander den Wert 0, 1, 2 oder 3 annehmen und die Summe aus k+p größer als 0 und kleiner als 4 ist.
6. Zusammensetzung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
als Verbindung der allgemeinen Formel (III) 3-Aminopropyl
triethoxysilan oder Phenyltriethoxysilan eingesetzt wird.
7. Zusammensetzung nach Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeich
net, daß sie in einer Konzentration von 5 bis 100 Gew.-% vor
liegt.
8. Zusammensetzung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
sie als Lösung in einem 1 bis 4 C-Atome enthaltenden Alkohol
oder einem 3 bis 6 C-Atome enthaltenden Keton vorliegt.
9. Verfahren zur Herstellung der Beschichtungszusammensetzung, wie
in den Ansprüchen 1 bis 8 definiert, dadurch gekennzeichnet,
daß man
- a) wenigstens eine Silanverbindung der Formel (I) und
- b) wenigstens eine Verbindung dar Formel (II) und
- d) gegebenenfalls wenigstens eine Silanverbindung der Formel (III) gegebenenfalls in Gegenwart eines Katalysators mischt und
- c) anschließend wenigstens ein Fungizid zusetzt.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß man das
Reaktionsgemisch der Komponenten (a) und (b) vor oder nach Ver
mischen mit der gegebenenfalls zusätzlichen Komponente (d) für
0,25 bis 5 Stunden, vorzugsweise 0,5 bis 3 Stunden, auf eine
Temperatur im Bereich von 40 bis 150°C, vorzugsweise im Be
reich von 50 bis 90°C, erhitzt.
11. Verfahren nach Ansprüchen 9 und 10, dadurch gekennzeichnet, daß
man es in einem Lösungsmittel mit einem Siedepunkt von unter
150°C durchführt und das Erhitzen unter Rückfluß erfolgt.
12. Verfahren nach Ansprüchen 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß
man durch Zusatz oder Abdestillieren von Lösungsmittel eine
Konzentration der Beschichtungszusammensetzung, bezogen auf
(a), (b) und gegebenenfalls (d), von 5 bis 100 Gew.-% ein
stellt.
13. Verfahren nach Ansprüchen 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß
man als Lösungsmittel einen 1 bis 4 C-Atome enthaltenden Alko
hol oder ein 3 bis 6 C-Atome enthaltendes Keton einsetzt.
14. Verwendung der Beschichtungszusammensetzung wie in den An
sprüchen 1 bis 8 definiert, wobei man die Substratoberfläche
mit der Beschichtungszusammensetzung behandelt und anschließend
0,25 bis 3 Stunden bei einer Temperatur von 90 bis 200°C trock
net.
15. Verwendung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß das
Substrat ein Metall, vorzugsweise Aluminium, oder ein Kunst
stoff ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914136281 DE4136281A1 (de) | 1991-11-04 | 1991-11-04 | Zusammensetzung zur erzeugung fungizid ausgeruesteter schichten sowie ein verfahren zu deren herstellung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914136281 DE4136281A1 (de) | 1991-11-04 | 1991-11-04 | Zusammensetzung zur erzeugung fungizid ausgeruesteter schichten sowie ein verfahren zu deren herstellung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4136281A1 true DE4136281A1 (de) | 1993-05-06 |
Family
ID=6444059
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19914136281 Withdrawn DE4136281A1 (de) | 1991-11-04 | 1991-11-04 | Zusammensetzung zur erzeugung fungizid ausgeruesteter schichten sowie ein verfahren zu deren herstellung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4136281A1 (de) |
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