DE413496C - Verfahren zur Herstellung von Stahl - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Stahl

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DE413496C
DE413496C DEC33302D DEC0033302D DE413496C DE 413496 C DE413496 C DE 413496C DE C33302 D DEC33302 D DE C33302D DE C0033302 D DEC0033302 D DE C0033302D DE 413496 C DE413496 C DE 413496C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C21METALLURGY OF IRON
    • C21CPROCESSING OF PIG-IRON, e.g. REFINING, MANUFACTURE OF WROUGHT-IRON OR STEEL; TREATMENT IN MOLTEN STATE OF FERROUS ALLOYS
    • C21C7/00Treating molten ferrous alloys, e.g. steel, not covered by groups C21C1/00 - C21C5/00

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Metallurgy (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Heat Treatments In General, Especially Conveying And Cooling (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Stahl. Die Erfindung betrifft die Verbesserung der Eigenschaften von Flußstahl im allgemeinen und insbesondere hinsichtlich der Festigkeit, so daß durch die Behandlung des Stahlbades vor dem Gießen bestimmte physikalische Eigenschaften hervorgerufen werden, die vorher nicht vorhanden waren. Die Erfindung ist auch für die sogenannten Stahllegierungen der üblichen chemischen Zusammensetzung anwendbar, obwohl bei der Ausübung der Erfindung keine wesentlichen Änderungen in der chemischen Zusammensetzung des Erzeugnisses durch die Benutzung der neuen Maßnahmen entstehen, wenigstens soweit die Mengen der gewöhnlich durch die Analyse von Stahl bestimmbaren Zusätze in Frage kommen.
  • Das neue Verfahren setzt ein, wenn das geschmolzene Bad auf die gewöhnliche -Weise vorbereitet und fertig zum Gießen ist. In diesem Zustand ist es zweckmäßig, dem Metallbade eine gewisse Menge von Wolfram-oder Chromerz oder ein Gemisch dieser Erze hinzuzufügen. Zu diesem Zweck kann die Mischung aus gleichen Teilen Wolframerz mit einem Gehalt von etwa .15 Prozent Wolframsäure und Chromerz mit einem Gehalt von etwa .15 Prozent Chromoxyd bestehen. Der Zusatz von 18 kg Erzmischung auf die Tonne Metall ist hinreichend. Andere metallische Erze mit gleichen Eigenschaften können das Gemisch ersetzen oder zusammen mit dem Gemisch verwendet werden. Nach dem Zusatz der Erze wird das Metall stehen gelassen. Die Erfindung besteht in dem Zusatz eines explosiblen Gemisches zum Bade, wobei das Gemisch auf oder unter der Oberfläche des geschmolzenen Metalles entzündet wird. Das explosible Gemisch besteht zweckmäßig aus einem innigen Gemisch von festem, flüssigem oder gasförmigem Brennstoff mit Oxydationsmitteln in flüssiger oder fester Form. Ein Explosionssatz, der gute Resultate ergab, besteht aus i bis 2 kg feingepulverter Holzkohle, i io g Kaliumchlorat und etwa 22o g Bariumdioxyd. Die Menge dieses Gemisches genügt für iooo kg geschmolzenen Metalles.
  • Nach Zusatz des explosiblen Gemisches läßt man das Bad etwa 5 Minuten stehen, und nachdem die Masse sich beruhigt, wird sie in die Form gegossen. Bäder von mehr als iooo bis 5ooo kg Stahl erfordern natürlich größere Mengen des explosiblen Gemisches und müssen - etwas länger stehen bleiben. Bessere Ergebnisse erzielt man, indem man das Bad einer Reihe von plötzlichen Erschütterungen aussetzt, derart, daß die Bewegung eine beträchtliche Zeit dauert, zum Unterschied von einer einzigen Stoßbewegung. Dies kann man dadurch bewirken, daß man in das Bad nacheinander mehrere explosible Gemische einführt. Der Zusatz kann ununterbrochen erfolgen oder indem man den Explosionssatz in einen Preßluft- oder Gasstrom einführt, wobei das Gas als Brennstoff für die Mischung dienen kann. Das explosible Gemisch kann auch nacheinander in bestimmten Größen und in bestimmten Zwischenräumen eingeführt werden. Der Zusatz der Stoffe muß genügend schnell erfolgen, damit das Gas mit genügender Schnelligkeit in das Bad eintritt. Man muß jedoch nicht zu geringe Mengen beim absatzweisen Zuführen von Explosionsstoffen anwenden.
  • Die Größe der gesonderten Chargen hängt, wenn das Verfahren in dieser `'leise ausgeübt wird, wesentlich von der Größe des Gefäßes ab, in welchem das Bad sich befindet, und von dem Raum, der für die Aus- , dehnung der entstehenden Gase vorhanden ist. Da der Zusatz ein Explosivkörper ist, so würde die Verwendung einer zu großen Beschickung unheilvoll sein, aber es-is.t zweckmäßig, bei der Auswahl der Beschickungsgröße an die Sicherheitsgrenze nahe heranzukommen.
  • Verwendet man gesonderte Chargen, so kann der geeignete Zeitintervall zwischen den . Chargen in der Weise bestimmt werden, daß man die Wirkung der verschieden aufeinanderfolgenden Beschickungen überwacht und die Wirkung der durch die einzelnen Chargen hervorgerufenen Bewegungen beobachtet. Man l.äßt die Masse immer erst etwas in Ruhe kommen, bevor man eine neue Charge hinzufügt. Nach Zusatz der letzten Charge läßt man das Bad stehen, bis die Bewegung sich vollständig beruhigt und die Gasentwicklung aufgehört hat. Bei einem Bade von 5000 bis i o ooo kg Metall im offenen Herdofen von gewöhnlichen Abmessungen wird zweckmäßig der Explosivstoff in 5 bis 6 Teilen hinzugefügt, wobei die Explosionsbehandlung etwa io Minuten in Anspruch nimmt.
  • Bei der Abstimmung der Zusammensetzung der für die vorliegende Erfindung zu verwendenden Explosivstoffe muß man darauf achten, daß die Mengenverhältnisse derart sind, daß das Stahlbad keine oder nur eine sehr geringe Änderung an seinem Kohlenstoffgehalt erfährt.
  • Es ist bekannt, zur Vermeidung der Trichter- -oder LW*-erhildung zen-Stahlgüsseri--und-Flußeisenblöcken den Block während des Erstarrens heben und fallen zu lassen, um auf diese Weise die Gase auszutreiben. Zu dem gleichen Zweck der Erzielung dichter Güsse hat man auch schon Thermit und thermitähnliche :Massen unter die Oberfläche des Metallbades gebracht und dort die Reaktion bewirkt und zu Ende geführt, wobei man von der örtlichen Entwicklung großer Hitzegrade Gebrauch machte. Auch die Anwendung von Explosionsgemischen mit ganz geringer Brisanz, die im wesentlichen nur eine heftige Wallung hervorruft, führt nicht zum Ziele, ., denn die Wirkung einer heftigen Explosionserschütterung, die bis nahe an die Sicherlieitsgrenze herankommt, ist eine vollständig andere und ruft ganz andere Erscheinungen hervor.
  • Bei der Verwendung von Bessemerkonvertern kann man den Explosivstoff in das Bad zusammen mit der Luft einblasen und auf diese Weise denselben allmählich oder in aufeinanderfolgenden Chargen einführen. Durch Zusatz der Explosivmischung zum Bade wird das Metallbad einer Aufeinanderfolge von Erschütterungen für eine gewisse Zeit hindurch ausgesetzt, und die Bewegung ist daher in ihrer Wirkungswelse vollständiger als eine einzige Erschütterung.
  • Proben von Stahl, die durch das vorliegende Verfahren -hergestellt wurden, verglichen mit Stahl derselben Zusammensetzung, welche durch andere Methoden hergestellt wurden, -zeigen, daß das neue Verfahren dem Stahl neue und verbesserte physikalische Eigenschaften erteilt. Die Erfindung beschränkt sich nicht auf eine bestimmte Zusammensetzung des Stahls, sondern umfaßt die Behandlung von Stahl jeden Charakters.
  • Durch das vorliegende Verfahren ist es möglich, einen Kohlenstahl zu erhalten, dessen Elastizitätsgrenze wenigstens $o Prozent seiner Zugfestigkeit beträgt. Nach dem Glülien und Erhitzen auf die Temperatur über den Umwandlungspunkt und Abschrecken des Stahls hat derselbe durch die Behandlung an Zugfestigkeit um mindestens 75 bis zoo Prozent zugenommen.

Claims (2)

  1. PATIENT-ANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von Stahl, indem man ein Bad von geschmolzenem Metall der Einwirkung von Stoffen unterwirft, die ein Durchrühren der :Masse hervorrufen, dadurch gekennzeichnet, daß Iran zu dem Metallbade einen Explosiv-- Stoff -11iI17U5e2Zt7 .
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, bei welchem der Explosivstoff aus einem Gemisch von Brennstoff und oxydierenden Mitteln besteht, dadurch gekennzeichnet, daß die Mengenverhältnisse derart sind, daß das Metallbad keine oder nur eine ganz geringe Änderung an seinem Kohlengehalt erfährt. ;. Verfahren nach Anspruch i und a, dadurch gekennzeichnet, daß, ein fester Brennstoff benutzt wird. ,l. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß Kalium:hlorat benutzt wird.
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