DE413404C - Temperaturregler mit einem durch eine schmelzbare Verloetung am Apparatrahmen befestigten Klemmstueck zum Festhalten einer elektrischen Ausloesevorrichtung - Google Patents

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN
AM 8.MAi 1925

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

- JVl 413404 KLASSE 42i

(G 60414 IXj42 i)

Alfred Guy in Reims, Frankr.

Temperaturregler mit einem durch eine schmelzbare Verlötung am Apparatrahmen befestigten Klemmstück zum Festhalten einer elektrischen Auslösevorrichtung.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 24. März 1923 ab.

Für diese Anmeldung ist gemäß dem Unionsvertrage vom 2. Juni 1911 die Priorität auf Grund der Anmeldungen in Frankreich vom 25. November 1922 und 27. Januar 1923 beansprucht

Es sind bereits Temperaturregler für thermische Einrichtungen bekannt geworden,, bei denen durch ein Klemmstück eine Auslösevorrichtung festgehalten wird, die einen Stromkreis unterbricht und dadurch eine Anzeigevorrichtung betätigt oder einen Heizstrom abschaltet, wobei dieses Klemmstück am Rahmen des Apparates durch eine sehr geringe Menge eines Schmelzmittels oder eine gegen die Luft geschützte Verlötung sehr geringen Umfanges festgehalten wird. Sobald die Verlötung schmilzt, verliert das Klemmstück seinen Halt und gibt die Auslösevorrichtung frei; die jedoch von einer unter Fe-

derwirkung stehenden Vorrichtung bei noch flüssigem Zustand des Schmelzmittels unmittelbar wieder in ihre ursprüngliche Lage zurückgeführt werden kann.

Beim Temperaturregler nach der Erfindung besteht das Klemmstück aus einem Sperrschenkel, der am Rahmen drehbar angelenkt und in seiner Gelenkstelle auf dem Rahmen durch Verlötung befestigt ist. ίο In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung in Anwendung beispielsweise an einer elektrischen Heizvorrichtung schematisch dargestellt.

An einem Rahmen 2 ist ein Klemmschen-, kel ι mittels eines Schmelzmittels (nicht gezeichnet) angelötet. Sobald dieses schmilzt, kann der Schenkel um den Zapfen 3, der in den Rahmen 2 eingeschraubt ist, eine Schwingbewegung ausführen. Die Unterbrechung oder Wiederherstellung des Kontaktes an den Kontaktstücken 5, 6 des elektrischen Stromkreises wird durch eine Stange 4 bewirkt, an welcher eine Platte 7 befestigt ist, die ein viereckiges Loch 8 besitzt. Des weiteren sitzt an der Stange 4 eine Blattfeder 9, welche nach erfolgter Auslösung aus dem Klemmschenkel 1 die gestrichelte Lage 9' einnimmt. Die Stange 4 führt sich in einem Loch eines am Rahmen 2 vorgesehenen Ansatzes 10 und endigt in einem Knopf 11, der die längsweise Verschiebung der Stange 4 j bei vorsichgehender Auslösung unter Anschlag gegen den Ansatz 10 begrenzt.

Die Wirkungsweise dieser Einrichtung ist folgende:

Die Stange 4 steht unter der Wirkung einer Feder 12, die bestrebt ist, sie in der Richtung des Pfeiles / zu bewegen. Die Feder 9, welche in die Ausnehmung 13 des Klemmschenkels 1 eingreift, hält die Stange 4 bei eingestellter Vorrichtung in der aus der Zeichnung ersichtlichen Lage. Sobald die Temperatur eine gewisse Höhe überschreitet, löst sich die Lötverbindung zwischen Schenkel 1 und Rahmen 2, so daß der Schenkel 1 unter der Wirkung der Feder 9 um ein geringes nach links hin ausschwingt, wobei die Stange 4 ausgelöst und der Kontaktschluß 5, 6 bei Be- . wegung der Stange in der Pfeilrichtung unterbrachen wird. Hierbei kommt der linksseitige Rand des Loches 8 der Platte 7 in Eingriff mit der schrägen Fläche 14 d?s Klemmschenkels ι und bringt diesen wieder in seine ursprüngliche Lage zurück. Beim Fallen der Temperatur erfolgt sofort wieder selbsttätig die Festlötung des Klemmschenkels 1 am Rahmen 2.

Die Wiedereinstellung der Vorrichtung er- ! folgt unter Druck auf einen am oberen Ende der Stange 4 vorgesehenen Knopf 15. Bei t der hierbei vorsichgehenden Abwärtsbewegung der Stange 4 hebt sich das linksseitige Ende der Feder 9 zufolge Aufstoßens auf das obere Ende der Klinke 1 etwas an (gestri-' dielte Lage 9), bis es an ihm vorbeigegangen und in die Ausnehmung 13 des Klemmschen kels eingefallen ist, wobei die Feder auf der Platte 16 auf ruht.'

Der Erfindungsgegenstand eignet sich für j zahlreiche Anwendungszwecke, beispielsweise 7<· nicht nur zur selbsttätigen Unterbrechung des Stromes in elektrischen Heizapparaten, ! sobald die Temperatur eine gewisse Höhe überschritten hat, sondern auch zum Schließen eines Hahnes einer Gasheizungsanlage, zum Anzeigen und Verhindern der Überhitzung von Lagern oder anderen sich schnell bewegenden Maschinenteilen, zum Abdecken der Spiritusflamme eines Kochapparates, zum Auslöschen der Flamme eines Badeheizofens, zum Schließen der Zugkanäle eines Metallschmelzofens und für mancherlei andere Zwecke.

Die Einrichtung könnte bei entsprechender Bemessung des Schmelzlotes auch dazu dienen, den Strom eines elektrischen Kochapparates zu unterbrechen, sobald die Temperatur ioo° C, d.h. den Siedepunkt des Wassers, überschritten hat. Die Vorrichtung könnte des weiteren nutzbar gemacht werden, um den Strom nicht vollständig-, sondern nur teilweise zu unterbrechen bzw. zu vermindern, indem selbsttätig Widerstände in den Stromkreis hintereinander eingeschaltet werden.

Die Vorrichtung kann auch benutzt werden, um einen elektrischen Stromkreis zu unterbrechen, sobald der Strom eine gewisse Amperezahl erreicht hat. Zu diesem Zwecke schließt man die Vorrichtung an einen vom Strom durchfiossenen Widerstand an, der ιοί beim Überschreiten einer gewissen Stärke erhitzt wird und das Auflöten der Klemmschenkel der Vorrichtung bzw. die Regelung der Stromstärke bewirkt. Insbesondere eignet sich diese Einrichtung für ihre Anwendung bei Unterbrecherstromkreisen u. dgl.

Claims (1)

1. Paten t-An s PRU CH:

   Temperaturregler mit einem durch eine schmelzbare Verlötung am Apparatrahmen befestigten Klemmstück zum Festhalten einer elektrischen Auslösevorrichtung, dadurch gekennzeichnet, daß der am Rahmen (2) des Apparates drehbar angelenkte Sperrschenkel (1) an seiner Gelenkstelle (3) auf dem Rahmen verlötet ist.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.