DE4133167A1 - Eisenkomplexgemische, deren herstellung und verwendung - Google Patents
Eisenkomplexgemische, deren herstellung und verwendungInfo
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Description
Beim Färben von Leder kann es schwierig sein, egale Färbungen in guter
Farbausbeute und Durchfärbung zu erhalten, und außerdem, besonders mit
Farbstoffen brauner Nuancen - vor allem, wenn diese Gemische aus mehreren
Komponenten sind -, könnnen auf verschiedenen Ledern Färbungen sehr verschiedener
Nuancen erhalten werden, dies insbesondere auf Ledern, die auf verschiedene
Weise vorbehandelt worden sind (z. B. gegerbt, nachgegerbt,
gefüllt, gefettet usw.). So kann es z. B. schwierig sein, auf Ledern hoher
Affinität (auf welchen die Farbausbeute auch gut sein kann) egale Färbungen
guter Durchfärbung zu erhalten. Um diese Schwierigkeit zu überwinden,
können Egalisiermittel und Durchfärbehilfsmittel verwendet werden, welche
allerdings zu einem Verlust an Farbausbeute führen können. Mit Ledern
niedriger Affinität, z. B. mit vegetabil gegerbten Ledern oder nachgegerbten
Ledern, können zwar die Durchfärbung und die Egalität gut sein, aber die
Farbausbeute kann dann ungenügend sein. Wenn also auch eine egale Färbung
genügender Durchfärbung erhältlich sein kann, kann immer noch das Problem
einer zu niedrigen Farbausbeute der Färbung bestehen.
Es wurde nun gefunden, daß die unten beschriebenen neuen Eisenkomplexgemische
diese Probleme lösen, da sie geeignet sind, um egale Färbungen
ausreichender Durchfärbung und hoher Farbausbeute zu ergeben, und zwar auch
ohne die Verwendung irgendwelcher Egalisiermittel oder Durchfärbehilfsmittel,
und da außerdem auf verschiedenen Ledern Färbungen gleicher oder
sehr ähnlicher Nuance erhältlich sind.
Die Erfindung betrifft die neuen Eisenkomplexgemische, deren Herstellung
und deren Verwendung als braune Farbstoffe, insbesondere zum Färben von
Leder.
Gegenstand der Erfindung sind also Eisenkomplexgemische metallisierbarer
Disazoverbindungen, worin mindestens eine der komplexbildenden Disazoverbindungen
der Formel
entspricht und mindestens eine weitere komplexbildende Disazoverbindung der
Formel
entspricht, worin
R₁ Wasserstoff, C1-4-Alkyl, C2-4-Hydroxyalkyl oder Methoxy-(C2-4-alkyl),
R₂ Wasserstoff, C1-4-Alkyl, C2-4-Hydroxyalkyl oder Methoxy-(C2-4-alkyl) oder
R₁ und R₂ zusammen mit dem Stickstoffatom, an welches sie gebunden sind, einen gesättigten, stickstoffhaltigen, fünf- oder sechsgliedrigen Heterozyklus,
R₃ Wasserstoff, Chlor oder C1-2-Alkyl,
R₃′ Wasserstoff, Chlor oder C1-2-Alkyl,
R′ Wasserstoff, C1-4-Alkyl, C2-4-Hydroxyalkyl, Methoxy-(C2-4-alkyl) oder einen Rest der Formel
R₁ Wasserstoff, C1-4-Alkyl, C2-4-Hydroxyalkyl oder Methoxy-(C2-4-alkyl),
R₂ Wasserstoff, C1-4-Alkyl, C2-4-Hydroxyalkyl oder Methoxy-(C2-4-alkyl) oder
R₁ und R₂ zusammen mit dem Stickstoffatom, an welches sie gebunden sind, einen gesättigten, stickstoffhaltigen, fünf- oder sechsgliedrigen Heterozyklus,
R₃ Wasserstoff, Chlor oder C1-2-Alkyl,
R₃′ Wasserstoff, Chlor oder C1-2-Alkyl,
R′ Wasserstoff, C1-4-Alkyl, C2-4-Hydroxyalkyl, Methoxy-(C2-4-alkyl) oder einen Rest der Formel
R′′ Wasserstoff, C1-4-Alkyl, C2-4-Hydroxyalkyl oder Methoxy-(C2-4-alkyl) oder
R′ und R′′ zusammen mit dem Stickstoffatom, an welches sie gebunden sind, einen gesättigten, stickstoffhaltigen, fünf- oder sechsgliedrigen Heterozyklus,
R′′′ Wasserstoff, Hydroxy, Chlor, C1-2-Alkyl oder -Alkoxy oder -SO₂NR₁R₂,
R′′′′ Wasserstoff, C1-2-Alkyl oder -Alkoxy, Trifluoromethyl, -COOM oder -NR₀′R₀′′,
R₀′ Wasserstoff, C1-4-Alkyl, C2-4-Hydroxyalkyl, Methoxy-(C2-4-alkyl) oder Carbamoyl-(C1-2-alkyl),
R₀′′ Wasserstoff, C1-4-Alkyl, C2-4-Hydroxyalkyl, Methoxy-(C2-4-alkyl) oder Carbamoyl-(C1-2-alkyl) oder
R₀′ und R₀′′ zusammen mit dem Stickstoffatom, an welches sie gebunden sind, einen gesättigten, stickstoffhaltigen fünf- oder sechsgliedrigen Heterozyklus,
X Wasserstoff oder Hydroxy,
D′ den Rest einer mono- oder dizyklischen aromatischen Diazokomponente der Benzolreihe, welcher eine Sulfogruppe -SO₃M enthält, und
M Wasserstoff oder ein Kation
bedeuten.
R′ und R′′ zusammen mit dem Stickstoffatom, an welches sie gebunden sind, einen gesättigten, stickstoffhaltigen, fünf- oder sechsgliedrigen Heterozyklus,
R′′′ Wasserstoff, Hydroxy, Chlor, C1-2-Alkyl oder -Alkoxy oder -SO₂NR₁R₂,
R′′′′ Wasserstoff, C1-2-Alkyl oder -Alkoxy, Trifluoromethyl, -COOM oder -NR₀′R₀′′,
R₀′ Wasserstoff, C1-4-Alkyl, C2-4-Hydroxyalkyl, Methoxy-(C2-4-alkyl) oder Carbamoyl-(C1-2-alkyl),
R₀′′ Wasserstoff, C1-4-Alkyl, C2-4-Hydroxyalkyl, Methoxy-(C2-4-alkyl) oder Carbamoyl-(C1-2-alkyl) oder
R₀′ und R₀′′ zusammen mit dem Stickstoffatom, an welches sie gebunden sind, einen gesättigten, stickstoffhaltigen fünf- oder sechsgliedrigen Heterozyklus,
X Wasserstoff oder Hydroxy,
D′ den Rest einer mono- oder dizyklischen aromatischen Diazokomponente der Benzolreihe, welcher eine Sulfogruppe -SO₃M enthält, und
M Wasserstoff oder ein Kation
bedeuten.
Der Wasserstoff in Metastellung zu den beiden Hydroxygruppen im Resorcinkern
bedeutet, daß diese Stellung unsubstituiert ist.
C1-4-Alkyl in den Bedeutungen von R₁, R₂, R′, R′′, R₀′ und R₀′′ kann linear
oder, wenn es drei oder vier Kohlenstofftome enthält, auch verzweigt sein;
bevorzugte Alkylgruppen sind Methyl, Äthyl, n-Propyl und n-Butyl. In den
hydroxy- oder methoxysubstituierten C2-4-Alkylresten befindet sich die
Hydroxy- oder Methoxygruppe vorzugsweise in einer der Stellungen β bis δ;
bevorzugte Hydroxyalkyl- oder Methoxyalkylgruppen sind β-Hydroxyäthyl,
β-Hydroxypropyl und δ-Hydroxybutyl sowie die analogen methoxysubstituierten
Gruppen. Wenn R₁ und R₂ oder R′ und R′′ oder R₀′ und R₀′′ zusammen mit
den jeweiligen Stickstoffatomen, an welche sie gebunden sind, einen gesättigten,
fünf- oder sechsgliedrigen Heterozyklus bilden, ist dieser vorzugsweise
Pyrrolidino, Morpholino oder Piperidino. R′′′ steht vorzugsweise für
Wasserstoff, Chlor oder -SO₂NR₁R₂; R′′′′ steht vorzugsweise für Wasserstoff,
Methyl, Methoxy oder -COOM. Wenn mehr als eine Gruppe-SO₂NR₁R₂ im Molekül
der Formel (Ia) anwesend ist, können diese Gruppen die gleiche Bedeutung
oder verschiedene Bedeutungen haben. Bevorzugte Bedeutungen von R₁, R₂, R′
und R′′ sind, unabhängig voneinander, Wasserstoff, Methyl oder Äthyl, wobei
R′ und R′′ besonders bevorzugt Wasserstoff bedeuten. Die Gruppe -SO₂NR₁R₂
und die Gruppe -SO₂NR′R′′ befinden sich, unabhängig voneinander, vorzugsweise
in einer der Stellungen meta und para zu den jeweiligen Azo- oder
NR′′-Gruppen, an welche die jeweiligen Benzolringe gebunden sind. Wenn R₃
oder R₃′ Chlor oder C1-2-Alkyl bedeuten, kann sich dieses in einer beliebigen
der vorhandenen Stellungen ortho, meta oder para zur jeweiligen
Azogruppe befinden; besonders bevorzugt bedeutet jedes von R₃ und R₃′
Wasserstoff.
Als M kommen Wasserstoff oder beliebige Kationen in Betracht, wie sie in
carboxy- oder sulfogruppenhaltigen Metallkomplexfarbstoffen üblich sind,
vorteilhaft unsubsitutiertes oder substituiertes Ammonium (insbesondere
Ammonium, das durch C1-4-Alkyl und/oder durch β-Hydroxy-C2-3-alkyl substituiert
ist, vorzugsweise Mono-, Di- oder Triäthanol- oder -isopropanolammonium),
Erdalkalimetall (insbesondere Magnesium) oder Alkalimetall (insbesondere
Lithium, Natrium oder Kalium), worunter Kalium und besonders
Natrium bevorzugt sind.
D′ steht vorzugsweise für einen Rest der Formel
worin
R₄ Wasserstoff, -SO₃M oder -SO₂NR₁R₂,
R₅ Wasserstoff, Methoxy, -NO₂ oder -SO₃M und
R₆ Wasserstoff, Methoxy, -NO₂ oder -SO₃M
bedeuten, wobei mindestens eines von R₄, R₅ und R₆ Wasserstoff bedeutet und mindestens eines von R₄, R₅ und R₆ eine andere Bedeutung als Wasserstoff, Methoxy oder -NO₂ aufweist, und/oder der Formel
R₄ Wasserstoff, -SO₃M oder -SO₂NR₁R₂,
R₅ Wasserstoff, Methoxy, -NO₂ oder -SO₃M und
R₆ Wasserstoff, Methoxy, -NO₂ oder -SO₃M
bedeuten, wobei mindestens eines von R₄, R₅ und R₆ Wasserstoff bedeutet und mindestens eines von R₄, R₅ und R₆ eine andere Bedeutung als Wasserstoff, Methoxy oder -NO₂ aufweist, und/oder der Formel
worin
R₇ Wasserstoff, C1-2-Alkyl oder -Alkoxy oder -NO₂ und
R₈ Wasserstoff, Chlor oder C1-2-Alkyl
bedeuten.
R₇ Wasserstoff, C1-2-Alkyl oder -Alkoxy oder -NO₂ und
R₈ Wasserstoff, Chlor oder C1-2-Alkyl
bedeuten.
Wenn in der Formel (b₁) R₄ Wasserstoff bedeutet, steht vorzugsweise das
eine von R₅ und R₆ für -NO₂ und das andere für -SO₃M. Wenn R₄ -SO₃M oder
-SO₂NR₁R₂ bedeutet, steht vorzugsweise das eine von R₅ und R₆ für Wasserstoff
und das andere für Methoxy oder Wasserstoff. Vorteilhaft bedeuten R₅
und R₆ Wasserstoff. Besonders bevorzugt bedeuten R₅ und R₆ Wasserstoff und
R₄ die Sulfogruppe.
R₇ bedeutet vorteilhaft Wasserstoff, Methyl, Methoxy oder die Nitrogruppe,
vorzugsweise Wasserstoff oder -NO₂, besonders bevorzugt Wasserstoff. R₈
bedeutet vorteilhaft Wasserstoff, Chlor oder Methyl, vorzugsweise Wasserstoff.
Die Sulfogruppe in der Formel (b₂) befindet sich vorteilhaft in
einer der Stellungen meta oder para zur Azogruppe; wenn R₇ und/oder R₈ eine
andere Bedeutung als Wasserstoff aufweisen, können sie sich in einer beliebigen
der übrigen verfügbaren Stellungen befinden.
Vorteilhaft ist mindestens eine der komplexbildenden Verbindungen der
Formel (Ib) eine Verbindung der Formel
Nach einer besonderen weiteren Ausführungsform der Erfindung sind die
Eisenkomplexgemische gemischte Eisenkomplexe, in welchen mindestens eine
komplexbildende Verbindung der Formel (Ia) entspricht, mindestens eine
komplexbildende Verbindung der Formel (Ib₁) entspricht und mindestens eine
weitere komplexbildende Verbindung der Formel
entspricht.
Die erfindungsgemäßen Eisenkomplexe können analog zu bekannten Methoden
hergestellt werden, und zwar durch Diazotierungs-, Kupplungs- und Metallisierungsreaktionen, insbesondere entweder
- (α) durch Metallisierung mindestens einer komplexbildenden Verbindung der Formel (Ia), welche wie oben definiert ist, und mindestens einer komplexbildenden Verbindung der Formel (Ib), die wie oben definiert ist [vorteilhaft mindestens einer Verbindung der Formel (Ib₁), welche wie oben angegeben definiert ist und gegebenenfalls mindestens einer Verbindung der Formel (Ib₂), welche wie oben angegeben definiert ist], mit einer eisenabgebenden Verbindung oder
- (β) durch Kupplung der Diazoverbindung(en) mindestens einer Aminoverbindung der Formel und der Diazoverbindung(en) mindestens einer weiteren aromatischen Aminoverbindung der Formel D′-NH₂, vorzugsweise mindestens eines Amins der Formel und gegebenenfalls mindestens eines Amins der Formel auf einen 1 : 2-Eisenkomplex einer Monoazoverbindung der Formel oder ein Gemisch davon.
Die Verbindungen der Formel (Ia) können durch Kupplung der Diazoverbindungen
von Aminen der Formel (II) auf eine Monoazoverbindung der Formel (V)
erhalten werden.
Die Verbindungen der Formel (Ib) können durch Kupplung der Diazoverbindungen
von Aminen der Formel D′-NH₂ auf eine Monoazoverbindung der Formel
(V) erhalten werden.
Die Verbindungen der Formel (V) können durch Kupplung der Diazoverbindung
eines Amins der Formel
auf Resorcin hergestellt werden. Die Kupplung der Diazoverbindung eines
Amins der Formel (VI) auf Resorcin kann in einer beliebigen der Stellungen
ortho und para zu einer Hydroxygruppe stattfinden, vorzugsweise oder
hauptsächlich in Parastellung zu einer Hydroxygruppe.
Die 1 : 2-Eisenkomplexe der Monoazoverbindungen der Formel (V) können durch
die folgende Formel dargestellt werden:
worin M₁ Wasserstoff oder ein Kation bedeutet.
Die erfindungsgemäßen 1 : 2-Eisenkomplexgemische, welche nach Variante (β)
hergestellt sind oder worin X Wasserstoff bedeutet, können durch die folgende
allgemeine Formel dargestellt werden:
worin mindestens einige der Reste D Reste der Formel
sind und die weiteren Reste D Reste anderer Diazokomponenten D′ sind,
welche vorteilhaft der Formel (b₁) und gegebenenfalls (b₂) entsprechen.
Die Azogruppen, die koordinativ an Fe gebunden sind, sind mit dem Resorcinkern
an einer der Orthostellungen zum Fe-gebundenen Sauerstoff verbunden.
Wenn X Hydroxy bedeutet und die Eisenkomplexe nach Variante (α) hergestellt
werden, findet eine weitere Eisenkomplexbildung an dieser Hydroxygruppe
zusammen mit der Azogruppe in ortho zu diesem X und der weiteren verfügbaren
Hydroxygruppe des Resorcinrestes in ortho zu dieser Azogruppe statt.
Also sind die erfindungsgemäßen Eisenkomplexe, insbesondere solche, worin
das Molverhältnis von Fe zu den Fe-gebundenen komplexbildenden Resten 1 : 2
oder mehr als 1 : 2 (z. B. bis 2 : 3) beträgt, je nach Anzahl der metallisierbaren
Stellen in den komplexbildenden Disazoverbindungen und auch je nach
eingesetzter Menge eisenabgebender Verbindung.
M₁⁺ kann Wasserstoff bedeuten (z. B. in der Form eines Hydroxoniumions) oder
ein Kation, z. B. wie oben für M beschrieben. M₁⁺ steht vorteilhaft für ein
Kation, insbesondere, wenn das Molekül mindestens eine Sulfo- oder Carboxygruppe
enthält.
Die Umsetzungen zur Herstellung der erfindungsgemäßen Eisenkomplexgemische
können auf an sich bekannte Weise durchgeführt werden. So kann die Kupplung
der Diazoverbindung eines Amins der Formel (VI) auf Resorcin unter
basischen Bedingungen zweckmäßig in wäßrigem Medium bei pH-Werten von
mindestens 7,5 (vorteilhaft im Bereich von 8 bis 14) und unter milden Temperaturbedingungen,
vorteilhaft im Bereich von -5°C bis +25°C, vorzugsweise
0 bis 20°C, durchgeführt werden; der pH-Wert kann durch Zugabe einer geeigneten
Base eingestellt werden, vorteilhaft durch Zugabe von Alkalimetallhydroxyd oder -carbonat, Ammoniak oder
einem Amin. Wenn im Endprodukt R₀′
und R₀′′ Wasserstoff bedeuten, können die entsprechenden acylierten, vorzugsweise
acetylierten Aminderivate verwendet werden; nach erfolgter Kupplungsreaktion
kann die Acylaminogruppe zur primären Aminogruppe hydrolysiert
werden, z. B. durch Erhitzen unter alkalischen Bedingungen. Die Diazokomponenten
[d. h., die Diazoverbindungen von Aminen der Formeln (II) und
D′-NH₂, insbesondere (III) und gegebenenfalls (IV)] können nacheinander
oder im Gemisch miteinander gekuppelt werden. Vorteilhaft erfolgen die
Kupplungsreaktionen mindestens z. T. nacheinander in beliebiger Reihenfolge.
Die Kupplung der Diazoverbindung eines Amins der Formel (II) auf eine Verbindung
der Formel (V) oder auf einen 1 : 2-Eisenkomplex davon [insbesondere
entsprechend der Formel (VII)] kann in einem ähnlichen oder auch im gleichen
Temperaturbereich durchgeführt werden wie die erste Kupplung, vorzugsweise
in wäßrigem Medium und bei pH-Werten vorteilhaft 5, insbesondere
im Bereich von 5 bis 12, besonders bevorzugt bei pH-Werten im Bereich von 7
bis 11. Wenn die Formeln (II) und (VI) die gleiche Bedeutung haben, kann
die Kupplung der Diazoverbindung dieser Amine auf Resorcin zusammen in
einer Folge durchgeführt werden. Die Kupplung der Diazoverbindung eines
Amins der Formel (III) kann in einem ähnlichen oder auch im gleichen Temperaturbereich wie diejenige der Diazoverbindung eines Amins der Formel (II)
durchgeführt werden, vorteilhaft in wäßrigem Medium bei pH-Werten vorzugsweise
im Bereich von 9,5 bis 14. Die Kupplung der Diazoverbindung eines
Amins der Formel (IV) kann in einem ähnlichen oder im gleichen Temperaturbereich
durchgeführt werden wie die anderen obengenannten Kupplungsreaktionen,
vorteilhaft in wäßrigem Medium und bei pH-Werten vorzugsweise im
Bereich von 7,5 bis 14, besonders bevorzugt 8 bis 12. Gewünschtenfalls
können die Kupplungsreaktionen durch Zugabe von üblichen Kupplungsbeschleunigern
katalysiert werden. Die Einstellung von sauren Bedingungen kann auf
an sich übliche Weise erfolgen, zweckmäßig durch Zugabe einer Säure, z. B.
einer Mineralsäure (vorzugsweise Schwefelsäure oder Salzsäure) oder einer
niedrigmolekularen, aliphatischen Säure (vorzugsweise Ameisensäure oder
Essigsäure).
Die Metallisierung von Monoazoverbindungen der Formel (V) oder Disazoverbindungen
der Formeln (Ia) und (Ib), insbesondere der Formeln (Ib₁) und
gegebenenfalls (Ib₂) zu den entsprechenden Eisenkomplexen, vornehmlich 1 : 2-
Eisenkomplexen, kann auf an sich übliche Weise durchgeführt werden unter
Verwendung üblicher Eisenverbindungen, z. B. Eisen-II- oder Eisen-III-acetat
oder Eisensalze inorganischer Säuren, z. B. Eisen-II-sulfat, Eisen-III-sulfat,
Eisen-II-nitrat, Eisen-III-nitrat oder Eisentrichlorid, zweckmäßig in
wäßrigem Medium, vorteilhaft bei pH-Werten im Bereich von 3,5 bis 6,5, vorzugsweise
4 bis 6, in der Wärme. Vorzugsweise wird die Metallisierung bei
Temperaturen im Bereich von 40°C bis Rückflußtemperatur, vorzugsweise 60
bis 100°C, durchgeführt. Gewünschtenfalls kann der pH des Reaktionsgemisches
nach Vervollständigung der Kupplungs- und Metallisierungsreaktionen
durch Zugabe einer geeigneten Base erhöht werden, um die Farbstoffisolierung
und/oder Salzbildung zu erleichtern. Der hergestellte Farbstoff kann
aus dem Reaktionsgemisch auf übliche Weise isoliert werden, z. B. durch Aussalzen
und Filtrieren.
Das Molverhältnis der Amine der Formel (II) zu den Aminen der Formel D′-NH₂
[insbesondere der Formeln (III) und/oder (IV)] ist vorteilhaft im Bereich
von 1 : 10 bis 10 : 1, vorzugsweise 1 : 3 bis 3 : 1, wobei die Disazoverbindungen
der Formeln (Ia) und (Ib), insbesondere (Ib₁) und/oder (Ib₂), in entsprechenden
Mengen als Fe-gebundene Ligandenreste in den Fe-Komplexen vorhanden
sind. Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung werden Amine
der Formel (II) und der Formel (III) eingesetzt, so daß im schlußendlich
erhaltenen Eisenkomplexgemisch beide Radikale (a) und (b₁) bzw. beide Komplexbildner
(Ia) und (Ib₁) in Form von Fe-gebundenen Ligandenresten vorhanden
sind. Vorzugsweise ist auch mindestens ein Rest der Formel (b₂) bzw.
mindestens ein Komplexbildner der Formel (Ib₂) als Fe-gebundener Ligandenrest
im Eisenkomplexgemisch vorhanden. Wenn (b₂) anwesend ist bzw. wenn
Diazoverbindungen von Aminen der Formel (IV) auch eingesetzt werden, liegt
das Molverhältnis der Amine der Formel (IV) zu den anderen Aminen [der
Formeln (II) und D′-NH₂, insbesondere der Formel (II) und der Formel (III)]
vorteilhaft im Bereich von 1 : 10 bis 4 : 1, vorzugsweise 1 : 5 bis 3 : 1. Das
Molverhältnis der Amine der Formeln (II) : (III) : (IV) und analog der Komplexbildner
(Ia) : (Ib₁) : (Ib₂) liegt vorteilhaft im Bereich von (0,1 bis
0,7) : (0,1 bis 0,8) : (0,0 bis 0,5), vorzugsweise im Bereich von (0,2 bis
0,5) : (0,3 bis 0,5) : (0,1 bis 0,4), wobei die Summe 1,0 beträgt. Wenn X
Hydroxy bedeutet, ist das Molverhältnis des entsprechenden Amins der Formel
(II) zu den gesamten Aminen der Formeln D′-NH₂ und (II) bzw. der entsprechenden
Komponente (Ia) zu den gesamten Komplexbildnern der Formeln (Ia)
und (Ib) vorzugsweise 0,4.
Die Diazoverbindungen der Amine der Formeln (VI), (II) und/oder D′-NH₂,
insbesondere (III) und (IV), werden vorteilhaft im Überschuß über die
stöchiometrische Menge eingesetzt, z. B. in einem Überschuß von bis zu
30 Mol-%, vorzugsweise 10 bis 30 Mol-%. Als stöchiometrische Menge sind
hier 2 Mol der gesamten Amine der Formeln D′-NH₂+(II)+(III) pro Mol
Resorcin oder 1 Mol der gesamten Amine der Formeln D′-NH₂+(II) pro Mol
Resorcin gemeint, wie es zur Herstellung von 1 Mol eines Gemisches von
Diazoverbindungen der Formeln (Ia) und (Ib) stöchiometrisch erforderlich
wäre. Wenn ein Überschuß an Diazoverbindungen eingesetzt wird, kann eine
kleinere Menge Resorcin (z. B. 2 bis 30 Mol-% der ersten eingesetzten Menge
Resorcin, je nach Überschuß der Diazoverbindungen) zugegeben werden, die
Disazofarbstoffe der Formel (I) mindestens zum Teil entstanden sind und
vorzugsweise vor der letzten Kupplung mit der Diazoverbindung eines Amins
der Formel (III), um noch vorhandene Diazoverbindung zu kuppeln und an der
letzten Kupplung teilzunehmen, so daß das entstehende Gemisch auch nicht-
metallisierbare Mono- und/oder Disazofarbstoffe enthalten kann. Die erhaltenen
Disazoverbindungen der Formeln (Ia) und (Ib) können im Reaktionsgemisch
ein wenig des nicht-umgesetzten Monoazofarbstoffes, ein wenig der
nicht-gekuppelten Diazokomponenten und/oder der Zersetzungsprodukte davon,
ein wenig Disazofarbstoff, in welchem das Resorcin zweimal mit der Diazoverbindung
des Amins der Formel (VI) gekuppelt ist, und ein wenig Trisazofarbstoff
als Nebenprodukte enthalten, und analog können die erfindungsgemäßen
Eisenkomplexgemische als Nebenprodukte entsprechende Eisenkomplexe enthalten,
und zwar ein wenig der Eisenkomplexe, die Monoazofarbstoff als komplexierende
Verbindung enthalten, und ein wenig der Eisenkomplexe, die Trisazofarbstoffe
als komplexierende Verbindung enthalten. Der größte Teil der
Nebenprodukte (hauptsächlich Zersetzungsprodukte von nicht-gekuppelten Diazoverbindungen
und manche nicht-metallisierte Komplexbildner) kann bei
der Isolierung des Farbstoffes, z. B. durch Aussalzen und Filtrieren, eliminiert
werden. Im hergestellten schlußendlichen Farbstoff können Nebenprodukte,
wie oben erwähnt, z. B. in einem Anteil von bis zu 10 Gew.-%, vorzugsweise
bis zu 5 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht des gesamten Farbstoffes,
vorhanden sein. Gewünschtenfalls können die hergestellten Farbstoffe (weiter)
gereinigt werden, um unerwünschte Nebenprodukte zu eliminieren. Die
Anwesenheit der genannten Anteile an Nebenprodukten kann toleriert werden,
und eine Reinigung des Farbstoffes ist zwar möglich, aber nicht notwendig.
Die erfindungsgemäßen Eisenkomplexgemische sind gut wasserlöslich und dienen
als anionische Farbstoffe; sie sind für das Färben von mit anionischen
Farbstoffen färbbaren Substraten geeignet. Sie können in der Form verwendet
werden, wie sie synthetisiert worden sind und, wenn nötig, gereinigt
oder auch mit üblichen Coupagemitteln coupiert worden sind (insbesondere
mit anorganischen Salzen, vorzugsweise Natriumcarbonat, -sulfat oder
-chlorid, mit nicht-elektrolytartigen Coupagemitteln, vorzugsweise Dextrin
und/oder Harnstoff und gegebenenfalls - für die Herstellung von Granulaten
oder flüssigen Formen - mit ensprechenden geeigneten Hilfsmitteln). Die
Farbstoffe können in beliebiger, an sich üblicher Form eingesetzt werden,
z. B. als Pulver, als flüssige Präparate oder als Granulate; für die Herstellung
von besonders elektrolytarmen Präparaten können die Farbstoffe
vor der Coupage mit nicht-elektrolytartigen Coupagemitteln gereinigt
werden, z. B. auf osmotischem Weg.
Als Substrate, die mit den erfindungsgemäßen Eisenkomplexgemischen gefärbt
werden können, eignen sich beliebige Substrate, die mit anionischen Farbstoffen
färbbar sind, vornehmlich natürliche oder regenerierte Cellulose,
Polyurethane, basisch modifizierte Hochpolymere (z. B. basisch modifiziertes
Polypropylen), natürliche oder synthetische Polyamide oder anodisiertes
Aluminium, insbesondere aber Ledersubstrate. Die zu färbenden Substrate
können in einer beliebigen üblichen Form vorliegen, z. B. als lose Fasern,
Filamente, Fäden, Gewebe, Gewirke, Vliese, Teppiche, Halbfertig- oder Fertigware
und gegerbte Leder oder Felle. Die Farbstoffe können in beliebigen
Konzentrationen bis zur Sättigungsgrenze des Substrats eingesetzt werden.
Die Färbungen können nach beliebigen üblichen Methoden durchgeführt werden,
wie für die jeweiligen zu färbenden Substrate geeignet, z. B. durch Ausziehverfahren
oder Imprägnierverfahren (z. B. Klotzen oder Bedrucken), vorzugsweise
aus wäßrigem Medium; für synthetische Substrate können die Farbstoffe
gegebenenfalls auch in die synthetische Masse einverleibt werden. Papier
kann in der Masse oder nach der Blattbildung gefärbt werden.
Die erfindungsgemäßen Farbstoffe sind aber hauptsächlich für das Färben von
Ledern oder Fellen geeignet.
Es eignen sich beliebige Ledersorten, wie sie üblicherweise aus wäßrigem
Medium gefärbt werden, insbesondere Narbenleder (z. B. Nappa aus Schaf,
Ziege oder Rind und Boxcalf oder Rindboxleder), Veloursleder (z. B. Velours
aus Schaf-, Ziegen- oder Kalbleder und Huntingleder), Spaltvelours (z. B.
aus Rind- oder Kalbhäuten), Wildleder und Nubukleder, ferner auch Wollfelle
und Pelzfelle (z. B. Pelzvelours). Die Leder können beliebig gegerbt worden
sein, z. B. vegetabil, mineralisch, synthetisch oder kombiniertgegerbt (z. B.
chromgegerbt, zirkonylgegerbt, aluminiumgegerbt oder semichromgegerbt).
Gewünschtenfalls können die Leder auch nachgegerbt sein; zum Nachgerben
eignen sich beliebige übliche Gerbmittel, wie sie üblicherweise zum Nachgerben
eingesetzt werden, z. B. mineralische, vegetabile oder synthetische
Gerbstoffe [z. B. Chrom-, Zirkonyl- oder Aluminiumderivate, Eichen-, Quebracho-,
Kastanien- oder Mimosaextrakte, aromatische Synthane, Polyurethane,
(Co)polymere auf der Basis von (Meth)acrylsäure oder Melamin-, Dicyandiamid-
und/oder Harnstoff/Formaldehydharze]. Es können also Leder sehr
hoher bis sehr niedriger Affinität für die anionischen Farbstoffe eingesetzt
werden.
Die Leder können verschiedener Stärke sein. Es können sehr dünne Leder wie
Buchbinderleder oder Handschuhleder (Nappa), Leder mittlerer Stärke wie
Schuhoberleder, Bekleidungsleder und Leder für Handtaschen oder auch starke
Leder wie Schuhsohlenleder, Polsterleder, Kofferleder, Riemenleder und
Leder für Sportartikel eingesetzt werden; Wollfelle und Pelzfelle können
auch eingesetzt werden. Vorteilhaft wird der pH des Leders nach dem Gerben
(insbesondere nach dem Nachgerben) und vor dem Färben auf Werte im Bereich
von 4 bis 8 eingestellt (das Leder wird "neutralisiert"). Je nach Art des
Leders kann ein optimaler pH-Bereich gewählt werden, z. B. für Narbenleder
pH-Werte im Bereich von 4 bis 6 und für Veloursleder und Spaltvelours und
für sehr dünne Leder pH-Werte im Bereich von 4,5 bis 8, wobei für zwischengetrocknetes
Veloursleder und zwischengetrocknetes Spaltvelours die pH-
Werte im Bereich von 5 bis 8 schwanken können. Zur Einstellung des pH-
Wertes des Leders können übliche Hilfsmittel verwendet werden; für sauer
anfallende gegerbte Leder kann der pH-Wert durch Zugabe entsprechender
üblicher Basen eingestellt werden, z. B. durch Zugabe von Ammoniak oder
Ammoniumbicarbonat oder von Alkalimetallsalzen schwacher Säuren, z. B.
Natriumformiat, Natriumacetat, Natriumbicarbonat, Natriumcarbonat oder
Natriumbisulfit, worunter Natriumformiat und Ammoniak bevorzugt sind.
Natriumcarbonat und Natrimbicarbonat können insbesondere als Zweitbasen
verwendet werden, um den oberflächlichen pH-Wert des Leders genau einzustellen.
Gewünschtenfalls kann mineralisch gegerbtes Leder auch maskiert
werden, z. B. mit Alkalimetallformiat, -oxalat oder -polyphosphat oder z. B.
mit Titanium/Kaliumoxalat.
Die Färbung kann auf an sich bekannte Weise durchgeführt werden, zweckmäßig
in wäßrigem Medium und unter üblichen Temperatur- und pH-Bedingungen, insbesondere
im Temperaturbereich von 20 bis 80°C, vorzugsweise 25 bis 70°C,
wobei mildere Temperaturbedingungen, insbesondere im Bereich von 25 bis
40°C zum Erzielen tieferer Durchfärbungen und für die Färbung von Wollfellen
und Pelzfellen bevorzugt sind. Die pH-Werte des Färbebades können im
allgemeinen in weiten Bereichen schwanken, vornehmlich von pH 8 bis pH 3;
im allgemeinen ist es von Vorteil, die Färbung bei höheren pH-Werten zu
beginnen und bei niedrigeren pH-Werten zu beenden. Vorzugsweise wird bei
pH-Werten 4 gefärbt, insbesondere im pH-Bereich von 8 bis 4, und zum
Abschluß des Färbeverfahrens wird der pH-Wert vorteilhaft erniedrigt (z. B.
durch Zugabe einer in der Lederfärberei üblichen Säure, insbesondere Essigsäure
oder Ameisensäure), vorzugsweise auf Werte im Bereich zwischen 4 und
3. Die Farbstoffkonzentration kann in einem weiten Bereich schwanken, gewünschtenfalls
bis zur Sättigungsgrenze des Substrats, z. B. bis zu 5%,
bezogen auf das Falzgewicht des Substrats. Die Färbung kann in einer oder
mehreren Stufen durchgeführt werden, z. B. in zwei Stufen, gegebenenfalls
mit Einschaltung einer Ladungsumkehrung des Substrats mit üblichen kationischen
Hilfsmitteln.
Da die erfindungsgemäßen Farbstoffe sogar auf Ledern hoher Affinität für
anionische Farbstoffe hervorragend egalisieren, ist die Verwendung von
Färbehilfsmitteln im allgemeinen nicht nötig. Die erfindungsgemäßen Farbstoffe
sind aber mit Färbehilfsmitteln auch gut verträglich und können
gewünschtenfalls in Kombination mit üblichen Färbehilfsmitteln verwendet
werden, vornehmlich mit nicht-ionogenen oder anionischen Produkten (im
wesentlichen Tenside, vorzugsweise hydrophile Polysaccharidderivate, polyoxäthylierte
Alkylphenole oder Alkohole, Lignosulfonate oder sulfogruppenhaltige
aromatische Verbindungen).
Gewünschtenfalls kann vor und/oder nach der Färbung gefettet werden, insbesondere
auch im gleichen Bad. Zum Fetten nach dem Färbeverfahren wird das
Fettungsmittel vorteilhaft zugegeben, bevor der pH-Wert der Flotte auf
Werte vorzugsweise im Bereich von 3 bis 4 erniedrigt wird.
Zum Fetten (insbesondere zum Fettlickern) eignen sich beliebige übliche
Fettungsmittel, insbesondere natürliche, tierische, pflanzliche oder mineralische
Fette, Öle, Wachse, Harze oder Harzöle oder chemisch modifizierte
tierische oder vegetabile Fette oder Öle, insbesondere Talg, Tran, Klauenöl,
Olivenöl, Ricinusöl, Rüböl, Leinöl, Holzöl, Baumwollsamenöl, Sesamöl,
Maisöl und Japantalg und deren chemisch modifizierte Derivate (z. B. Hydrolyse-,
Umesterungs-, Oxydations-, Hydrierungs- oder Sulfierungsprodukte),
Bienenwachs, Chinawachs, Carnaubawachs, Montanwachs, Wollfett, Kolophonium,
Birkenöl, Schellack, Mineralöl mit Siedebereich zwischen 300 und 370°C
(insbesondere die sogenannten "heavy alkylates"), Weichparaffin, mittleres
Paraffin, Hartparaffin, Vaseline, Ceresin und Methylester von C14-22-Fettsäuren
und synthetische Lederfettungsmittel, z. B. Ester, insbesondere Partialester
von polybasischen Säuren (z. B. Phosphorsäure) mit gegebenenfalls
oxäthylierten Fettalkoholen. Von den obengenannten sind die Methylester,
die Sulfierungsprodukte und die Phosphorsäurepartialester besonders bevorzugt.
Gewünschtenfalls kann ein üblicher Lederweichmacher, insbesondere
ein kationischer Lederweichmacher abschließend eingesetzt werden, insbesondere,
wenn eine Fettung mit einem sulfierten Fettlicker durchgeführt worden
ist.
Die so behandelten Substrate können dann auf übliche Weise behandelt
werden, z. B. gespült oder gewaschen, abgetropft, getrocknet und fertiggestellt.
Die erfindungsgemäßen Eisenkomplexfarbstoffe sind besonders in der Form
ihrer Alkalimetallsalze gut wasserlöslich und weisen eine überraschend gute
Stabilität gegen Elektrolyten (insbesondere anorganische Ionen) auf, besonders
auch gegen Basen und Säuren und zeichnen sich, besonders auf Leder,
durch ein gutes Aufbauvermögen und eine ausgeprägte Unempfindlichkeit gegen
Änderungen der Affinität des Leders für anionische Farbstoffe aus, wobei
sehr tiefe und egale Färbungen hervorragender Durchfärbung und hoher Farbausbeute
erhältlich sind. Die Färbungen, insbesondere Lederfärbungen, weisen
hervorragende Echtheiten auf, z. B. Naßechtheiten, Reibechtheit, Säureechtheit,
Lichtechtheit und [besonders die mit Eisenkomplexgemischen von
Farbstoffen der Formeln (Ia), (Ib₁) und (Ib₂) erhaltene Färbungen] PVC-Migrationsbeständigkeit.
Sie sind gut kombinierbar mit anderen anionischen
Farbstoffen, insbesondere solchen mit ähnlichen färberischen Verhalten. Es
können sehr egale tiefe schöne Färbungen erhalten werden, wobei Narbenseite
und Fleischseite sehr ähnlich gefärbt sind und die Nuance der Färbungen auf
verschiedenen Lederarten gleich oder sehr ähnlich ist; auch im Gemisch mit
entsprechenden Farbstoffen, mit welchen die erfindungsgemäßen Farbstoffe
kombinierbar sind, können sehr regelmäßige Färbungen hoher Ausbeute und
optimaler Echtheiten erhalten werden.
In den folgenden Beispielen bedeuten die Prozente Gewichtsprozente; die
Temperaturen sind in Celsiusgraden angegeben. In den Färbebeispielen
beziehen sich die Prozente, wenn nicht anders angegeben und wenn es sich
nicht eindeutig um eine Konzentration handelt, auf das Falzgewicht des
Substrats.
a) 10,1 g 1-Amino-2-hydroxybenzol-5-(N-methyl)sulfonamid werden auf übliche
Weise in wäßrigem Medium mit NaNO₂ und Salzsäure diazotiert und bei
pH 9,5 und bei einer Temperatur von 0-3°C mit 5,5 g 1,3-Dihydroxybenzol,
das in 100 ml Eis/Wasser gelöst ist, gekuppelt, wobei der pH von
9,5 durch Zugabe von 30%igem wäßrigem Natriumhydroxid eingestellt
wird. 1,9 g 4-Aminobenzolsulfonamid werden auf übliche Weise in wäßrigem
Medium mit NaNO₂ und Salzsäure diazotiert und mit dem vorher hergestellten
Monoazofarbstoff bei pH 9 und bei einer Temperatur von 2-3°C
während 2½ Stunden gekuppelt. 2,78 g 4-Amino-1,1′-diphenylamin-2-sulfonsäure
werden auf übliche Weise in wäßrigem Medium mit NaNO₂ und
Salzsäure diazotiert und dann mit dem vorher hergestellten Gemisch
unter den gleichen Bedingungen (pH 9 und 2-3°C) während 15 Stunden
(zweckmäßig über Nacht) gekuppelt. Schließlich werden 7,61 g 3-Aminobenzolsulfonsäure
auf übliche Weise in wäßrigem Medium mit NaNO₂ und
Salzsäure diazotiert und mit der hergestellten Suspension bei pH 11,5
und einer Temperatur von 2-3°C während einer Stunde gekuppelt.
b) Die erhaltene Suspension wird für 2 Stunden gerührt und dann auf 60°C
erwärmt. Der pH wird mit Salzsäure auf 5-5,5 eingestellt, und dann
werden 8,7 g kristallisiertes Eisensulfat (FeSO₄ · 7 H₂O) zugegeben. Das
Gemisch wird während 2 Stunden bei 75°C gerührt, wobei der pH durch
Zugabe von wäßriger 30%iger Natriumhydroxidlösung bei 4,0 bis 4,5
gehalten wird. Nach erfolgter Metallisierung wird das Produkt durch
Zugabe von Natriumchlorid ausgefällt, bei 50°C filtriert und dann getrocknet.
Das erhaltene Produkt ist gut wasserlöslich und färbt Leder
in gelblich brauner Nuance.
a) 10,1 g 1-Amino-2-hydroxybenzol-5-(N-methyl)sulfonamid werden auf
übliche Weise in wäßrigem Medium mit NaNO₂ und Salzsäure diazotiert und
bei pH 9,5 und bei einer Temperatur von 0-3°C mit 5,5 g 1,3-Dihydroxybenzol,
welches in 100 ml Eis/Wasser gelöst ist, gekuppelt, wobei der
pH von 9,5 durch Zugabe von wäßriger 30%iger Natriumhydroxidlösung
eingestellt wird. 3,46 g 3-Aminobenzolsulfonsäure werden auf übliche
Weise in wäßrigem Medium mit NaNO₂ und Salzsäure diazotiert und mit dem
vorher hergestellten Monoazofarbstoff bei pH 9 und bei einer Temperatur
von 2-3°C während 2½ Stunden gekuppelt. 4,62 g 4-Amino-1,1′-diphenylamin-
2-sulfonsäure werden auf übliche Weise in wäßrigem Medium mit
NaNO₂ und Salzsäure diazotiert und dann mit dem vorher hergestellten
Gemisch unter den gleichen Bedingungen (pH 9 und 2-3°C) während 15
Stunden (zweckmäßig über Nacht) gekuppelt. Schließlich werden 4,73 g
4-Aminobenzolsulfonamid auf übliche Weise in wäßrigem Medium mit NaNO₂
und Salzsäure diazotiert und mit der vorherigen Suspension bei pH 8 und
einer Temperatur von 20°C während einer Stunde gekuppelt.
b) Die erhaltene Suspension wird 2 Stunden lang gerührt und dann auf 60°C
erwärmt. Der pH wird durch Zugabe von Salzsäure auf 5-5,5 eingestellt,
und dann werden 8,7 g kristallisiertes Eisensulfat FeSO₄ · 7 H₂O zugegeben.
Das Gemisch wird 2 Stunden lang bei 75°C gerührt, wobei der pH
durch Zugabe von wäßriger 30%iger Natriumhydroxidlösung bei 4,0 bis
4,5 eingestellt wird. Nach erfolgter Metallisierung wird das Produkt
durch Zugabe von Natriumchlorid ausgefällt, bei 50°C filtriert und getrocknet.
Das erhaltene Produkt ist gut wasserlöslich und färbt Leder
in gelblich brauner Nuance.
a) 10,1 g 1-Amino-2-hydroxybenzol-5-(N-methyl)sulfonamid werden auf übliche
Weise in wäßrigem Medium mit NaNO₂ und Salzsäure diazotiert und bei
pH 9,5 und bei einer Temperatur von 0-3°C mit 5,5 g 1,3-Dihydroxybenzol,
das in 100 ml Eis/Wasser gelöst ist, gekuppelt, wobei der pH von
9,5 durch Zugabe von wäßriger 30%iger Natriumhydroxidlösung eingestellt
wird. 3,87 g 4-Aminobenzolsulfonamid werden auf übliche Weise in
wäßrigem Medium mit NaNO₂ und Salzsäure diazotiert und mit dem hergestellten
Monoazofarbstoff bei pH 9 und bei einer Temperatur von 2-3°C
während 2½ Stunden gekuppelt. 11,09 g 4-Amino-1,1′-diphenylamin-2-
sulfonsäure werden auf übliche Weise in wäßrigem Medium mit NaNO₂ und
Salzsäure diazotiert und dann mit dem vorher hergestellten Gemisch
unter den gleichen Bedingungen (pH 9 und 2-3°C) während 15 Stunden
(zweckmäßig über Nacht) gekuppelt.
b) Die hergestellte Suspension wird 2 Stunden lang gerührt und dann auf
60°C erwärmt. Der pH wird durch Zugabe von Salzsäure auf 5-5,5 eingestellt,
und dann werden 8,7 g kristallisiertes Eisensulfat (FeSO₄ · 7 H₂O)
zugegeben. Das Gemisch wird 2 Stunden lang bei 75°C weitergerührt,
wobei der pH durch Zugabe von wäßriger 30%iger Natriumhydroxidlösung
bei 4,0-4,5 gehalten wird. Nach erfolgter Metallisierung wird das Produkt
durch Zugabe von Natriumchlorid ausgefällt, bei 50°C filtriert und
getrocknet. Das Produkt ist gut wasserlöslich und färbt Leder in gelblich
brauner Nuance.
a) 10,1 g 1-Amino-2-hydroxybenzol-5-(N-methyl)sulfonamid werden auf übliche
Weise in wäßrigem Medium mit NaNO₂ und Salzsäure diazotiert und bei
pH 9,5 und bei einer Temperatur von 0-3°C mit 5,5 g 1,3-Dihydroxybenzol,
das in 100 ml Eis/Wasser gelöst ist, gekuppelt, wobei der pH von
9,5 durch Zugabe von wäßriger 30%iger Natriumhydroxidlösung eingestellt
wird. 7,26 g 4-Amino-1,1′-diphenylamin-2-sulfonsäure werden auf
übliche Weise in wäßrigem Medium mit NaNO₂ und Salzsäure diazotiert und
dann mit dem vorher hergestellten Gemisch bei pH 9 und bei einer Temperatur
von 2-3°C während 2,5 Stunden gekuppelt. 6,45 g 4-Aminobenzolsulfonamid
werden auf übliche Weise in wäßrigem Medium mit NaNO₂ und
Salzsäure diazotiert und mit der vorher hergestellten Suspension bei
pH 9 und einer Temperatur von 2-3°C während 15 Stunden (zweckmäßig über
Nacht) gekuppelt.
b) Die hergestellte Suspension wird 2 Stunden lang gerührt und dann auf
60°C erwärmt. Der pH wird durch Zugabe von Salzsäure auf 5,5 eingestellt,
und dann werden 8,7 g kristallisiertes Eisensulfat FeSO₄ · 7 H₂O
zugegeben. Das Gemisch wird bei 80°C während 2 Stunden weitergerührt,
wobei der pH durch Zugabe von wäßriger 30%iger Natriumhydroxidlösung
auf 4,0-4,5 eingestellt wird. Nach erfolgter Metallisierung wird das
Produkt durch Zugabe von Natriumchlorid ausgefällt, bei 60°C filtriert
und getrocknet. Das so hergestellte Produkt ist gut wasserlöslich und
färbt Leder in gelblich braunen Nuancen.
Man verfährt wie im Beispiel 3, mit dem Unterschied, daß 0,035 Mol 4-Aminobenzolsulfonamid
anstelle von 0,0225 Mol verwendet werden und 0,03 Mol
4-Amino-1,1′-diphenylamin-2-sulfonsäure anstelle von 0,0425 Mol verwendet
werden.
Man verfährt wie im Beispiel 4, mit dem Unterschied, daß 0,015 Mol 4-Amino-
1,1′-diphenylamin-2-sulfonsäure anstelle von 0,0275 Mol verwendet werden
und 0,03 Mol 4-Aminobenzolsulfonamid anstelle von 0,0375 Mol verwendet
werden.
Man verfährt wie im Beispiel 6, mit dem Unterschied, daß 0,01 Mol 4-Amino-
1,1′-diphenylamin-2-sulfonsäure anstelle von 0,015 Mol verwendet werden
und 0,055 Mol 4-Aminobenzolsulfonamid anstelle von 0,05 Mol verwendet
werden.
Man verfährt wie im Beispiel 5, mit dem Unterschied, daß 0,04 Mol 4-Aminobenzolsulfonamid
anstelle von 0,035 Mol verwendet werden und 0,025 Mol
4-Amino-1,1′-diphenylamin-2-sulfonsäure anstelle von 0,03 Mol verwendet
werden.
Man verfährt, wie in den Beispielen 1 bis 8 beschrieben, mit dem Unterschied,
daß in der Stufe b) anstelle von kristallisiertem Eisensulfat die
äquivalente Menge Eisentrichlorid eingesetzt wird. Die erhaltenen Farbstoffe
haben die gleichen Eigenschaften wie die jeweiligen Farbstoffe der
Beispiele 1 bis 8.
Man verfährt, wie im Beispiel 1 beschrieben, mit dem Unterschied, daß 26,4 g
(0,122 Mol) 1-Amino-2-hydroxybenzol-5-(N-methyl)sulfonamid, 11 g (0,1 Mol)
Resorcin, 5,07 g (0,0295 Mol) 4-Aminobenzolsulfonamid, 6,8 g (0,0258 Mol)
4-Amino-1,1′-diphenylamin-2-sulfonsäure, 9,48 g (0,0548 Mol) 3-Aminobenzolsulfonsäure
und 21,87 g wäßriges 40%iges Eisentrichlorid (0,058 Mol) verwendet
werden.
Die nach den obigen Beispielen 1 bis 9 hergestellten Disazofarbstoff-Fe-
Komplexgemische enthalten die Fe-gebundenen Reste von Disazoverbindungen
der Formeln (Ia) und (Ib₁) sowie nach Beispielen 1, 1bis, 2, 2bis und 9
auch der Formel (Ib₂), worin R₁ Methyl bedeutet, R₂, R′, R′′, R₃, R₃′, R₅,
R₆, R₇ und R₈ Wasserstoff bedeuten, R₄ eine Sulfogruppe bedeutet, die
Gruppe -SO₂N(H)CH₃ sich in para-Stellung zur Hydroxygruppe befindet und die
Sulfogruppe sich in meta-Stellung zur Azogruppe befindet, hauptsächlich wie
durch die Formel (VIII) in entsprechender partieller Na-Salz-Form dargestellt.
Die folgende Tabelle enthält weitere Beispiele von erfindungsgemäßen Eisenkomplexgemischen,
die analog wie in den obigen Beispielen 1 bis 8 bzw. 1bis
bis 8bis beschrieben, unter Verwendung der jeweiligen Amine der Formeln
(II), (III), (IV) und (VI), wie in der Tabelle angegeben, erhältlich sind,
wobei die letzte Spalte der Tabelle die Molverhältnisse der eingesetzten
Amine und die verwendete Synthesemethode enthält (insbesondere in bezug auf
die Folge der Kupplungsreaktionen). Alle Farbstoffe der Tabelle färben
Leder in gelblich braunen Nuancen.
Hochaffines Leder von 0,8 mm Stärke (mastbox wet blue 0,8 mm) wird in 300%
Wasser bei 40°C 10 Minuten lang gewaschen, und dan wird das Wasser abgelassen.
In einem frischen Bad von 300% Wasser von 40°C und worin der pH mit
2,5% Natriumformiat auf 5 eingestellt ist, wird 15 Minuten lang behandelt
und dann nach Zugbe von 1% Natriumbicarbonat weitere 45 Minuten lang
behandelt, und dann wird das Bad abgelassen. Das Leder wird mit 300% Wasser
5 Minuten lang gewaschen, und dann wird das Bad abgelassen. Zur Nachgerbung
werden 150% Wasser und 3% eines phenolischen Syntans (Tanigan 3 LN)
zugegeben, und die Nachgerbung wird 60 Minuten lang bei 40°C fortgesetzt;
dann wird das Bad abgelassen und das Leder mit 100% Wasser und
6,5% eines Fettlickers (6% sulfitiertes Fischöl, stabilisiert mit 0,5%
Emulgator) während 60 Minuten bei 50°C gefettet. Das Bad wird abgelassen
und das Leder mit 300% Wasser von 25°C 5 Minuten lang gewaschen. Das
Leder wird mit 1000% Wasser von 50°C während 30 Minuten vorbehandelt und
dann mit 2,5% des gemäß Beispiel 1 bzw. 1bis hergestellten Eisenkomplexgemischfarbstoffes
60 Minuten lang bei dieser Temperatur gefärbt. Dann
werden 2% Ameisensäure (85%ig) zugegeben, und es wird 45 Minuten bei 50°C
weiterbehandelt. Schließlich wird das Leder mit 1000% Wasser von 25°C
5 Minuten lang gewaschen, und dann wird das Bad abgelassen, das Leder ausgeladen,
hängend getrocknet und auf übliche Weise fertiggestellt. Es ist in
einer tiefen, regelmäßigen gelblich braunen Nuance gefärbt.
Hochaffines Leder von 0,8 mm Stärke (mastbox wet blue 0,8 mm) wird mit
0,8% Natriumbicarbonat in 250% Wasser von 35°C während 30 Minuten neutralisiert.
Das Leder wird mit 1000% Wasser von 25°C während 5 Minuten
gewaschen, wobei der pH 4,7-4,8 erreicht. Das Bad wird abgelassen, und das
Leder wird in 250% Wasser mit 0,5% des Eisenkomplexgemischfarbstoffes
gemäß Beispiel 1 bzw. Beispiel 1b während 20 Minuten bei 55°C gefärbt.
Dann werden 0,2% Ameisensäure (85%ig) zugegeben, und es wird 30 Minuten
weiterbehandelt. Dann wird das Bad abgelassen und das Leder mit 1000%
Wasser von 25°C 5 Minuten lang gewaschen. Das Leder wird dann in einem
frischen Bad mit 3% Fettlicker (1,4% sulfitiertes Fischöl und 1,4% eines
Gemisches von sulfatiertem Fischtran und Fettsäuremethylester, stabilisiert
mit 0,2% Emulgator) in 250% Wasser bei 50°C während 60 Minuten gefettet.
Schließlich wird das Leder mit 1000% Wasser von 35°C während 5 Minuten
gewaschen. Das Bad wird dann abgelassen und das Leder ausgeladen, hängend
getrocknet und auf übliche Weise fertiggestellt. Es ist in einer hellen,
regelmäßigen gelblich braunen Nuance gefärbt.
Analog wie der Farbstoff von Beispiel 1 wird in den obigen Applikationsbeispielen
A und B ein jeder der erfindungsgemäßen Eisenkomplexgemischfarbstoffe
der Beispiele 2 bis 8, 2bis bis 8bis, 9 und 10.1 bis 31.2
eingesetzt.
Claims (10)
1. Eisenkomplexgemische metallisierbarer Disazoverbindungen, worin mindestens
eine der komplexbildenden Disazoverbindungen der Formel
entspricht und mindestens eine weitere komplexbildende Disazoverbindung
der Formel
entspricht, worin
R₁ Wasserstoff, C1-4-Alkyl, C2-4-Hydroxyalkyl oder Methoxy- (C2-4-alkyl),
R₂ Wasserstoff, C1-4-Alkyl, C2-4-Hydroxyalkyl oder Methoxy- (C2-4-alkyl) oder
R₁ und R₂ zusammen mit dem Stickstoffatom, an welches sie gebunden sind, einen gesättigten, stickstoffhaltigen, fünf- oder sechsgliedrigen Heterozyklus,
R₃ Wasserstoff, Chlor oder C1-2-Alkyl,
R₃′ Wasserstoff, Chlor oder C1-2-Alkyl,
R′ Wasserstoff, C1-4-Alkyl, C2-4-Hydroxyalkyl, Methoxy-(C2-4- alkyl) oder einen Rest der Formel R′′ Wasserstoff, C1-4-Alkyl, C2-4-Hydroxyalkyl oder Methoxy- (C2-4-alkyl) oder
R′ und R′′ zusammen mit dem Stickstoffatom, an welches sie gebunden sind, einen gesättigten, stickstoffhaltigen, fünf- oder sechsgliedrigen Heterozyklus,
R′′′ Wasserstoff, Hydroxy, Chlor, C1-2-Alkyl oder -Alkoxy oder -SO₂NR₁R₂,
R′′′′ Wasserstoff, C1-2-Alkyl oder -Alkoxy, Trifluoromethyl, -COOM oder -NR₀′R₀′′,
R₀′ Wasserstoff, C1-4-Alkyl, C2-4-Hydroxyalkyl, Methoxy-(C2-4-alkyl) oder Carbamoyl-(C1-2-alkyl),
R₀′′ Wasserstoff, C1-4-Alkyl, C2-4-Hydroxyalkyl, Methoxy-(C2-4-alkyl) oder Carbamoyl-(C1-2-alkyl) oder
R₀′ und R₀′′ zusammen mit dem Stickstoffatom, an welches sie gebunden sind, einen gesättigten, stickstoffhaltigen, fünf- oder sechsgliedrigen Heterozyklus,
X Wasserstoff oder Hydroxy,
D′ den Rest einer mono- oder dizyklischen aromatischen Diazokomponente der Benzolreihe, welcher eine Sulfogruppe -SO₃M enthält, und
M Wasserstoff oder ein Kation
bedeuten.
R₁ Wasserstoff, C1-4-Alkyl, C2-4-Hydroxyalkyl oder Methoxy- (C2-4-alkyl),
R₂ Wasserstoff, C1-4-Alkyl, C2-4-Hydroxyalkyl oder Methoxy- (C2-4-alkyl) oder
R₁ und R₂ zusammen mit dem Stickstoffatom, an welches sie gebunden sind, einen gesättigten, stickstoffhaltigen, fünf- oder sechsgliedrigen Heterozyklus,
R₃ Wasserstoff, Chlor oder C1-2-Alkyl,
R₃′ Wasserstoff, Chlor oder C1-2-Alkyl,
R′ Wasserstoff, C1-4-Alkyl, C2-4-Hydroxyalkyl, Methoxy-(C2-4- alkyl) oder einen Rest der Formel R′′ Wasserstoff, C1-4-Alkyl, C2-4-Hydroxyalkyl oder Methoxy- (C2-4-alkyl) oder
R′ und R′′ zusammen mit dem Stickstoffatom, an welches sie gebunden sind, einen gesättigten, stickstoffhaltigen, fünf- oder sechsgliedrigen Heterozyklus,
R′′′ Wasserstoff, Hydroxy, Chlor, C1-2-Alkyl oder -Alkoxy oder -SO₂NR₁R₂,
R′′′′ Wasserstoff, C1-2-Alkyl oder -Alkoxy, Trifluoromethyl, -COOM oder -NR₀′R₀′′,
R₀′ Wasserstoff, C1-4-Alkyl, C2-4-Hydroxyalkyl, Methoxy-(C2-4-alkyl) oder Carbamoyl-(C1-2-alkyl),
R₀′′ Wasserstoff, C1-4-Alkyl, C2-4-Hydroxyalkyl, Methoxy-(C2-4-alkyl) oder Carbamoyl-(C1-2-alkyl) oder
R₀′ und R₀′′ zusammen mit dem Stickstoffatom, an welches sie gebunden sind, einen gesättigten, stickstoffhaltigen, fünf- oder sechsgliedrigen Heterozyklus,
X Wasserstoff oder Hydroxy,
D′ den Rest einer mono- oder dizyklischen aromatischen Diazokomponente der Benzolreihe, welcher eine Sulfogruppe -SO₃M enthält, und
M Wasserstoff oder ein Kation
bedeuten.
2. Eisenkomplexgemische gemäß Anspruch 1, worin mindestens ein Komplexbildner
der Formel (Ib) der Formel
entspricht, worin
R₄ Wasserstoff, -SO₃M oder -SO₂NR₁R₂,
R₅ Wasserstoff, Methoxy, -NO₂ oder -SO₃M und
R₆ Wasserstoff, Methoxy, -NO₂ oder -SO₃M
bedeuten, wobei mindestens eines von R₄, R₅ und R₆ Wasserstoff bedeutet und mindestens eines von R₄, R₅ und R₆ eine andere Bedeutung als Wasserstoff, Methoxy oder NO₂ aufweist.
R₄ Wasserstoff, -SO₃M oder -SO₂NR₁R₂,
R₅ Wasserstoff, Methoxy, -NO₂ oder -SO₃M und
R₆ Wasserstoff, Methoxy, -NO₂ oder -SO₃M
bedeuten, wobei mindestens eines von R₄, R₅ und R₆ Wasserstoff bedeutet und mindestens eines von R₄, R₅ und R₆ eine andere Bedeutung als Wasserstoff, Methoxy oder NO₂ aufweist.
3. Eisenkomplexgemische gemäß Anspruch 2, worin mindestens ein Komplexbildner
der Formel (Ia), mindestens ein Komplexbildner der Formel (Ib₁)
und mindestens ein Komplexbildner der Formel
entsprechen, worin
R₇ Wasserstoff, C1-2-Alkyl oder -Alkoxy oder -NO₂ und
R₈ Wasserstoff, Chlor oder C1-2-Alkyl
bedeuten.
R₇ Wasserstoff, C1-2-Alkyl oder -Alkoxy oder -NO₂ und
R₈ Wasserstoff, Chlor oder C1-2-Alkyl
bedeuten.
4. Verfahren zur Herstellung der Eisenkomplexfarbstoffgemische gemäß einem
der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man
entweder
- (α) mindestens einen Komplexbildner der Formel (Ia) und mindestens einen Komplexbildner der Formel (Ib) mit einer eisenabgebenden Verbindung metallisiert oder
- (β) die Diazoverbindung(en) mindestens eines Amins der Formel und die Diazoverbindung(en) mindestens eines aromatischen Amins der Formel D′-NH₂ auf den 1 : 2-Eisenkomplex einer Monoazoverbindung der Formel oder ein Gemisch davon kuppelt.
5. Verfahren gemäß Anspruch 4 zur Herstellung von Eisenkomplexgemischen
gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man
entweder
- (α₁) mindestens eine Komplexbildner der Formel (Ia) und mindestens einen Komplexbildner der Formel (Ib₁) mit einer eisenabgebenden Verbindung metallisiert oder
- (β₁) die Diazoverbindung(en) mindestens eines Amins der Formel (II) und die Diazoverbindung(en) mindestens eines Amins der Formel auf einen 1 : 2-Eisenkomplex einer Monoazoverbindung der Formel (V) oder ein Gemisch davon kuppelt.
6. Verfahren gemäß Anspruch 5 zur Herstellung von Eisenkomplexgemischen
gemäß Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß man
entweder
- (α₂) mindestens einen Komplexbildner der Formel (Ia), mindestens einen Komplexbildner der Formel (Ib₁) und mindestens einen Komplexbildner der Formel (Ib₂) mit einer eisenabgebenden Verbindung metallisiert oder
- (β₂) die Diazoverbindung(en) mindestens eines Amins der Formel (II), die Diazoverbindung(en) mindestens eines Amins der Formel (III) und die Diazoverbindung(en) mindestens eines Amins der Formel auf eine 1 : 2-Eisenkomplexverbindung einer Monoazoverbindung der Formel (V) oder ein Gemisch davon kuppelt.
7. Verfahren zum Färben von mit anionischen Farbstoffen färbbaren textilen
oder nicht-textilen Substraten, dadurch gekennzeichnet, daß man die
Substrate mit einem Eisenkomplexfarbstoffgemisch gemäß einem der
Ansprüche 1 bis 3 färbt.
8. Verfahren gemäß Anspruch 7 zum Färben von Leder.
9. Disazoverbindungen der Formel (Ia), definiert wie im Anspruch 1, worin X
Hydroxy bedeutet.
10. Eisenkomplexe von metallisierbaren Disazoverbindungen gemäß Anspruch 9.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
GB909022354A GB9022354D0 (en) | 1990-10-15 | 1990-10-15 | Improvements in or relating to organic compounds |
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Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4133167A1 true DE4133167A1 (de) | 1992-04-16 |
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ID=10683733
Family Applications (1)
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