DE4130370A1 - Raddrehzahl-steuersystem fuer fahrzeuge - Google Patents
Raddrehzahl-steuersystem fuer fahrzeugeInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Raddrehzahl-
Steuersystem für Fahrzeuge nach dem Oberbegriff des Patent
anspruchs 1 bzw. des Patentanspruchs 2.
Ein derartiges System ist bereits beispielsweise aus der
JP-OS 1 04 730/85 bekannt.
Bei einem derartigen System handelt es sich um ein Fahr
steuersystem für ein Fahrzeug, in dem eine Referenzdrehzahl
für angetriebene Räder als Referenzwert unter Verwendung
einer Drehzahl von nicht angetriebenen Rädern als spezifi
sche Raddrehzahl berechnet wird und die Drehzahl der ange
triebenen Räder derart gesteuert wird, daß ein Rutschen eines
angetriebenen Rades in Vorwärtsrichtung durch Vergleich der
Referenzdrehzahl für angetriebene Räder mit einer tatsäch
lichen Drehzahl für angetriebene Räder oder durch eine Ab
weichung zwischen diesen beiden in einen vorgegebenen Bereich
gebracht wird.
Da die Referenzdrehzahl für angetriebene Räder in einem der
artigen bekannten System auf der Basis der Drehzahl von nicht
angetriebenen Rädern gewonnen wird, wird das System unter der
Annahme betrieben, daß die Drehzahl von nicht angetriebenen
Rädern und die von angetriebenen Rädern solange identisch
sind, als ein Rutschen nicht auftritt. Daher ist eine genaue
Fahrsteuerung in einem Fahrzeug mit Reifen unterschiedlicher
Außendurchmesser auf den Vorder- und Hinterrädern, in einem
Fahrzeug mit einem Ersatzreifen, der einen sich vom Durchmes
ser der normalen Reifen auf einem Teil der Räder verschiede
nen Außendurchmesser besitzt oder einem Fahrzeug mit unter
schiedlichen Außendurchmessern der Vorder- und Hinterräder
aufgrund unterschiedlicher Abnutzung eines Reifens oder eines
verminderten Luftdruckes schwer durchführbar.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde,
ein Raddrehzahl-Steuersystem der in Rede stehenden Art anzu
geben, mit dem selbst bei unterschiedlicher Drehzahl eines
Teils der Räder gegenüber den restlichen Rädern ein derarti
ger Drehzahlunterschied automatisch detektiert und korrigiert
werden kann, wodurch eine genaue Steuerung der Raddrehzahlen
möglich wird.
Diese Aufgabe wird bei einem Raddrehzahl-Steuersystem gemäß
einer Lösungsvariante der Erfindung durch die Merkmale des
kennzeichnenden Teils des Patentanspruchs 1 gelöst.
Aufgrund dieser Ausgestaltung ist sichergestellt, daß eine
genaue Steuerung der Raddrehzahlen durch genaue Berechnung
des Raddrehzahlverhältnisses bei geringem Rutschen in An
triebsrichtung und eine Korrektur der Raddrehzahl auf der
Basis des genauen Drehzahlverhältnisses möglich ist, weil ein
Raddrehzahlverhältnis berechnet wird, wenn sich das Fahrzeug
in einem normalen von Beschleunigungs- und Bremszuständen
verschiedenen Betrieb befindet.
Die vorgenannte Aufgabe wird bei einem Raddrehzahl-Steuersy
stem der eingangs genannten Art gemäß einer zweiten Lösungs
variante der Erfindung durch die Merkmale des kennzeichnen
den Teils des Patentanspruchs 2 gelöst.
Dabei wird sichergestellt, daß ein Rutschwinkel der Räder
vernachlässigbar klein ist und eine genaue Steuerung der
Raddrehzahlen durch genaue Berechnung eines Raddrehzahlver
hältnisses in einem solchen Zustand und eine Korrektur der
Raddrehzahlen möglich ist, wenn das Fahrzeug gerade aus
fährt.
Die Erfindung wird im folgenden anhand eines bevorzugten Aus
führungsbeispiels gemäß den Figuren in der Zeichnung näher
erläutert. Es zeigt
Fig. 1 eine schematische Darstellung des Aufbaus
eines ein Fahrsteuersystem aufweisenden Fahr
zeuges mit Hinterradantrieb;
Fig. 2 ein Blockschaltbild einer elektronischen
Steuereinheit;
Fig. 3 ein Blockschaltbild des Schaltunsaufbaus des
Fahrsteuersystems;
Fig. 4 ein Flußdiagramm eines Hauptprogramms eines
Fahrsteuerprogramms; und
Fig. 5A und 5B jeweils ein Flußdiagramm eines Unter
programms zur Korrektur von Drehzahlen.
Die Erfindung wird im folgenden anhand eines bevorzugten
Ausführungsbeispiels eines Fahrsteuersystems für ein Fahr
zeug mit Hinterradantrieb beschrieben.
Gemäß Fig. 1 umfaßt das Fahrzeug mit Hinterradantrieb ein
Paar von durch einen Verbrennungsmotor E angetriebenen Rädern
WDL und WDR sowie ein Paar von mitlaufenden Rädern WFL und
WFR. Auf den angetriebenen Rädern WDL und WDR sind
Raddrehzahlsensoren 1 DL und 1 DR zur Detektierung von
Drehzahlen VDL und VDR der angetriebenen Räder WDL und WDR
montiert. Auf den mitlaufenden Rädern WFL und WFR sind
Raddrehzahlsensoren 1 FL und 1 FR zur Detektierung von
Drehzahlen VFL und VFR der mitlaufenden Räder WFL und WFR
montiert. Im Fahrzeug ist ein Bremsschalter 3 zur
Detektierung, daß ein nicht dargestelltes Bremspedal
niedergetreten ist sowie ein Handbremsschalter 4 zur
Detektierung, daß ein nicht dargestellter Handbremshebel
betätigt wurde, vorgesehen. Weiterhin ist auf einer Zündkerze
des Verbrennungsmotors E eine Zündverzögerungs-Steueranord
nung 6 montiert. Die Raddrehzahlsensoren 1 DL, 1 DR, 1 FL und
1 FR, die Schalter 3 und 4 sowie die Zündverzögerungs-
Steueranordnung 6 sind mit einer durch einen Mikrocomputer
gebildeten elektronischen Steuereinheit U verbunden.
Gemäß Fig. 2 verarbeitet die elektronische Steuereinheit U
von den Raddrehzahlsensoren 1 DL, 1 DR, 1 FL und 1 FR sowie der
Schalter 3 und 4 aufgenommene Signale gemäß einem Steuerpro
gramm und betätigt die Zündverzögerungs-Steueranordnung 6 auf
der Basis des Ergebnisses einer derartigen arithmetischen
Verarbeitung. Die elektronische Steuereinheit U enthält eine
Zentralverarbeitungseinheit (CPU) 7 zur Durchführung der
arithmetischen Verarbeitung, einen Festwertspeicher (ROM) 8,
in dem das Steuerprogramm und Daten, wie beispielsweise
verschiedene Datentabellen gespeichert sind, einen
Arbeitsspeicher (RAM) 9 zur Zwischenspeicherung der Signale
von den Raddrehzahlsensoren 1 DL, 1 DR, 1 FL und 1 FR sowie der
Ergebnisse der arithmetischen Berechnung, einen Eingangsteil
10, mit dem die Raddrehzahlsensoren 1 DL, 1 DR, 1 FL und 1 FR
sowie die Schalter 3 und 4 verbunden sind, sowie einen
Ausgangsteil 11, mit dem die Zündverzögerung-Steueranordnung
6 verbunden ist. Die vorgenannten Komponenten 7 bis 11 sind
über einen Bus 12 miteinander verbunden.
Der Inhalt einer durch die elektronische Steuereinheit U
durchgeführten Fahrsteuerung wird im folgenden anhand des
Blockschaltbildes nach Fig. 3 beschrieben. Von den Raddreh
zahlsensoren 1 FL und 1 FR detektierte Raddrehzahlen VFL und
VFR des linken und rechten mitlaufenden Rades werden in eine
Raddrehzahl-Berechnungseinrichtung 14 für die mitlaufenden
Räder sowie in eine Fahrtabweichungs-Berechnungsanordnung 15
eingespeist. In der Raddrehzahl-Berechnungsanordnung 14 für
die mitlaufenden Räder wird eine Mitlaufraddrehzahl VF als
Mittelwert der Mitlaufraddrehzahlen VFL und VFR berechnet. In
der Fahrtabweichungs-Berechnungsanordnung 15 wird eine
Fahrtabweichungsgröße Y auf der Basis einer Differenz
zwischen den Raddrehzahlen VFL und VFR des linken und rechten
mitlaufenden Rades berechnet. Die Differenz zwischen den
Drehzahlen VFL und VFR der mitlaufenden Räder wird durch ein
Tiefpaßfilter geschickt, so daß ein Einfluß aufgrund einer
Resonanzkomponente einer Vibration einer Aufhängung
ausgeschlossen wird, wobei lediglich ein niederfrequenter
Bereich (beispielsweise 5 Hz oder weniger) ausgenutzt wird,
um die Fahrzeugbewegung zu steuern, wodurch die Fahrtabwei
chungsgröße Y gewonnen wird. Diese Fahrtabweichungsgröße Y
aus der Fahrtabweichungs-Berechnungsanordnung 15 wird in einen
Absolutwertgenerator 16 eingespeist, in der ein Absolutwert
|Y| der Fahrtabweichungsgröße erzeugt wird.
Die in der Mitlaufraddrehzahl-Berechnungsanordnung 14
erzeugte Mitlaufraddrehzahl VF wird einer Längsbeschleu
nigungs-Berechnungsanordnung 17 zugeführt, in der eine
Längsbeschleunigung FG des Fahrzeugs durch Differentiation
der Mitlaufraddrehzahl VF erzeugt wird. Die Mitlaufraddreh
zahl VF und die Fahrtabweichungsgröße Y werden in eine
Querbeschleunigungs-Berechnungsanordnung 18 eingespeist, in
der durch Multiplikation der Mitlaufraddrehzahl VF und der
Fahrtabweichungsgröße Y eine Querbeschleunigung LG des
Fahrzeugs erzeugt wird. Sowohl die Längsbeschleunigung FG als
auch die Querbeschleunigung LG werden einer Fahrzeugbe
schleunigungs-Berechnungsanordnung 19 zugeführt, in der eine
Fahrzeugbeschleunigung TG gemäß der vorliegenden Formel
berechnet wird:
TG=(FG²+LG²)1/2
Die durch die Mitlaufraddrehzahl-Berechnungsanordnung 14
erzeugte Mitlaufraddrehzahl VF, der durch den Absolut
wertgenerator 16 erzeugte Absolutwert Y der Fahrtab
weichungsgröße Y sowie die in der Fahrzeugbeschleunigungs-
Berechnungsanordnung 19 erzeugte Fahrzeugbeschleunigung TG
werden zusammen mit den Signalen vom Bremsschalter 3 sowie
vom Handbremsschalter 4 sowie mit einem Signal von einer im
folgenden noch zu beschreibenden Steueranordnung 28 in eine
Bestimmungsanordnung 20 eingespeist.
Die Bestimmungsanordnung 20 bestimmt, ob das Fahrzeug sich in
einem Beschleunigungs- und Bremszustände sowie einen Kurven
zustand ausschließenden stationären Geradeausfahrzustand be
findet und erzeugt ein hochpegeliges Signal, wenn die
folgenden sechs Bedingungen erfüllt sind:
- (1) Eine Fahrsteuerung wird nicht durchgeführt;
- (2) das Fahrzeug fährt mit einer Fahrtgeschwindigkeit VFVFB (beispielsweise 10 km pro Stunde);
- (3) das Fahrzeug fährt geradeaus, wobei |Y|YB (beispielsweise 5 d/s) ist;
- (4) die Beschleunigung und Abbremsung ist so beschaffen, daß TG TGB (beispielsweise 005G) ist;
- (5) es erfolgt keine Bremsung; und
- (6) die Handbremse wird nicht betätigt.
Die durch die Raddrehzahlsensoren 1 DL und 1 DR detektierten
Raddrehzahlen VDL und VDR des linken und rechten angetriebe
nen Rades werden einzeln einer entsprechenden Drehzahlkor
rekturanordnung 21 L und 21 R zugeführt. In diese Drehzahl
korrekturanordnungen 21 L und 21 R korrigieren einzeln die
Drehzahlen VDL und VDR der angetriebenen Räder auf der Basis
eines Verhältnisses R (=VF/VD) der Mitlaufraddrehzahl VF
und der Drehzahl VD des angetriebenen Rades, wenn durch die
Bestimmungsanordnung 20 entschieden worden ist, daß das
Fahrzeug sich in einer von Beschleunigungs- und Bremszu
ständen sowie einem Kurvenfahrzustand unterscheidenden
stationären Geradeausfahrt befindet. In eine Drehzahlbe
rechnungsanordnung 22 für angetriebene Räder werden
Korrekturwerte VDL′ und VDR′ eingespeist. In dieser Dreh
zahlberechnungsanordnung 22 für angetriebene Räder wird die
Drehzahl VD des angetriebenen Rades durch Mittlung der Dreh
zahlen VDL′ und VDR′ nach Korrektur berechnet.
Das Drehzahlverhältnis R wird durch eine Drehzahlverhältnis-
Berechnungsanordnung 23 erzeugt. Die durch die Mitlaufrad
drehzahl-Berechnungsanordnung 14 erzeugte Mitlaufraddrehzahl
VF und die durch die Drehzahlberechnungsanordnung 22 für
angetriebene Räder erzeugte Drehzahl VD des angetriebenen
Rades werden in die Drehzahlverhältnis-Berechnungsanordnung
23 eingespeist. Das in der Drehzahlverhältnis-Berechnungs
anordnung 23 erzeugte Drehzahlverhältnis R (=VF/VD) wird
in die Drehzahlkorrekturanordnungen 21 L und 21 R eingespeist.
Die in der Mitlaufraddrehzahl-Berechnungsanordnung 14 erzeug
te Mitlaufraddrehzahl VF wird in eine Referenzwert-Berech
nungsanordnung 24 eingespeist, in der eine Referenzdrehzahl
VR als Referenzwert in einem Rutschzustand des angetriebenen
Rades auf der Basis der Eingangs-Mitlaufrad-Drehzahl VF gemäß
folgender Gleichung berechnet wird:
VR=K×VF+C
worin K und C Konstanten bedeuten.
Die durch die Referenzwert-Berechnungsanordnung 24 erzeugte
Referenzdrehzahl VR und die durch die Drehzahlberechnungsan
ordnung 22 für angetriebene Räder erzeugte Drehzahl VD für
das angetriebene Rad werden in die Steueranordnung 28 einge
speist, welche eine Abweichungsberechnungsstufe 25, eine
Differentiationsstufe 26 sowie eine Steuergrößen-Berechnungs
stufe 27 enthält. Die Abweichungs-Berechnungsstufe 25 be
rechnet eine Abweichung ΔV (=VD-VR) zwischen der Drehzahl
VD für das angetriebene Rad und der Referenzdrehzahl VR zur
Detektierung eines Rutschzustandes des angetriebenen Rades.
Die Differentiationsstufe 26 differenziert die Drehzahl VD
des angetriebenen Rades zur Erzeugung eines Differentiations
wertes dVD/dt der Drehzahl VD der Drehzahl VD des angetriebe
nen Rades. Die Steuergrößen-Berechnungsstufe 27 berechnet
eine Betriebssteuergröße S für die Zündverzögerungs-Steuer
anordnung 6 mittels einer PID-Rückkoppelsteuerung als Funk
tion des Rutschzustandes des angetriebenen Rades zur Er
zeugung eines Steuergrößenwertes S durch Multiplikation der
Abweichung ΔV und des Differentiationswertes DVD/dt der
Drehzahl VD des angetriebenen Rades durch entsprechende
Steuerverstärkungen. Darüber hinaus wird ein Signal von der
Steuergrößen-Berechnungsstufe 27 in die Zündverzögerungs-
Steueranordnung 6 sowie die Bestimmungsanordnung 20 einge
speist, um anzuzeigen, ob die Fahrsteuerung durchgeführt wird
oder nicht.
Ein in der elektronischen Steuereinheit U abgearbeitetes
Fahrsteuerprogramm wird im folgenden anhand der Flußdiagram
me nach den Fig. 4, 5A und 5B beschrieben.
Im Hauptprogramm nach Fig. 4 werden die Mitlaufraddrehzahlen
VFL und VFR sowie die Drehzahlen VDL und VDR der ange
triebenen Räder in einem ersten Schritt S1 gelesen. Sodann
werden die Drehzahlen VDL und VDR der angetriebenen Räder ge
mäß dem Unterprogramm nach den Fig. 5A und 5B in einem zwei
ten Schritt S2 korrigiert, wobei in einem dritten Schritt S3
eine Referenzdrehzahl VR berechnet wird. Danach wird in einem
vierten Schritt S4 eine Abweichung ΔV und in einem fünften
Schritt S5 ein Differentiationswert dVD/dt der Drehzahl VD
des angetriebenen Rades berechnet. In einem sechsten Schritt
S6 wird auf PID-Art eine Steuergröße S auf der Basis der
Abweichung ΔV und des Differentiationswertes dVD/dt berech
net. In einem siebten Schritt S7 wird die Zündverzögerungs-
Steueranordnung 6 auf der Basis der Steuergröße S bestätigt,
wobei das Drehmoment für das angetriebene Rad gemäß dessen
Rutschzustand reduziert wird.
Im Unterprogramm nach den Fig. 5A und 5B wird in einem ersten
Schritt M1 ein Absolutwert |Y| einer Fahrtabweichungsgröße Y
erzeugt und in einem zweiten bis siebten Schritt M2 bis M7 in
der Bestimmungsanordnung 20 gemäß dem Blockschaltbild nach
Fig. 3 eine Beurteilung durchgeführt. Speziell wird bei der
Korrektur der Drehzahl des angetriebenen Rades entschieden,
ob das Fahrzeug bei einer gegebenen Beschleunigung-Abbremsung
oder in darunterliegenden derartigen Zuständen geradeaus
fährt oder nicht. Ist eine Bedingung dafür nicht erfüllt, so
schreitet die Verarbeitung zu einem dreiundzwanzigsten
Schritt M23 fort. Ist entschieden worden, daß die Bedingung
erfüllt ist, so schreitet die Verarbeitung zu einem achten
Schritt M8 fort, um die Korrekturberechnung für die Drehzah
len des angetriebenen Rades durchzuführen.
Im achten Schritt M8 wird ein Drehzahlverhältnis R berechnet
und in einem neunten Schritt M9 entschieden, ob das Drehzahl
verhältnis R gleich oder größer einem vorgegebenen Maximal
wert RM (beispielsweise 1,004) ist. Ist entschieden, daß
RRM ist, so wird in einem zehnten Schritt M10 die
Bedingung R gleich RM realisiert. Ist R<RM, so wird in
einem elften Schritt M11 entschieden, ob das Drehzahlver
hältnis R kleiner oder gleich einem vorgegebenen Minimalwert
RL (beispielsweise 0,984) ist. Ist im elften Schritt M11
entschieden, daß RRL ist, so wird in einem zwölften
Schritt M12 die Bedingung R=RL realisiert. Auf diese Weise
besitzt das Drehzahlverhältnis R einen Wert in einem Bereich
RLRRM.
Im nächsten dreizehnten Schritt M13 wird das Drehzahlverhält
nis R gemäß folgender Gleichung gemittelt:
Rk=(1-A)×Rk-1+A×R,
worin ein Index k einen laufenden Wert, ein Index k-1 einen
letztmaligen Wert und A eine Konstante, beispielsweise 0,01,
bedeuten.
In einem vierzehnten bis zweiundzwanzigsten Schritt M14 bis
M22 werden gemäß einem gemittelten Drehzahlverhältniswert Rk
in folgender Weise Korrekturfaktoren D festgelegt:
Rk1<Rk | |
D=D₁ | |
Rk2<RkRk1 | D=D₂ |
Rk3<RkRk2 | D=D₃ |
Rk4<RkRk3 | D=D₄ |
RkRk4 | D=D₅, |
darin ist Rk1 (beispielsweise 0,996)<Rk2 (beispielsweise
0,992)<Rk3 (beispielsweise 0,998)<Rk4 (beispielsweise
0,984), wobei D₁ bis D₅ beispielsweise derart festgelegt
werden, daß D₁=D₂=0,88, D₃=0,86 und D₄=D₅=0,84 ist.
In einem dreiundzwanzigsten Schritt M23 und einem vierund
zwanzigsten Schritt M24 werden durch Multiplikation der
Drehzahlen VDL und VDR mit den in der vorbeschriebenen Weise
festgelegten Korrekturfaktoren D korrigierte Drehzahlen VDL′
und VDR′ für die angetriebenen Räder berechnet. Schreitet die
Verarbeitung zum dreiundzwanzigsten und vierundzwanzigsten
Schritt M23 und M24 ohne Erfüllung einer Korrekturausgangsbe
dingung fort, so werden die vorgenannten Korrekturfaktoren D
auf einen vorgegebenen Anfangswert gesetzt.
Die Wirkungsweise des vorstehend erläuterten Ausführungsbei
spiels wird im folgenden beschrieben. Bei der Fahrsteuerung
des linken und rechten Vorderrades WDL und WDR wird bei un
terschiedlichen Außendurchmessern des linken und rechten mit
laufenden Rades WFL und WFR sowie des linken und rechten
angetriebenen Rades WDL und WDR ein Drehzahlverhältnis R von
mitlaufendem Rad zu angetriebenem Rad berechnet und es wer
den die Drehzahlen VDL und VDR der angetriebenen Räder gemäß
diesem Drehzahlverhältnis R korrigiert. Darüber hinaus wird
diese Korrektur durchgeführt, wenn das Fahrzeug sich in einem
normalen Fahrzustand, nicht aber in Beschleunigungs- und
Bremszuständen und darüber hinaus in einer Geradeausfahrt be
findet. Selbst wenn die Drehzahl eines Teils der Räder sich
von der Drehzahl der restlichen Räder unterscheidet, kann
daher eine Korrekturdifferenz zwischen den Raddrehzahlen in
einem Zustand berechnet werden, in dem ein Rutschen der Räder
in Antriebsrichtung und deren Rutschwinkel klein ist. Die
Fahrsteuerung wird mittels der gemäß dieser Drehzahldiffe
renz korrigierten Drehzahlen der angetriebenen Räder durch
geführt, was zu einer verbesserten Steuergenauigkeit führt.
Die Entscheidung, ob das Fahrzeug sich in einem stationären
Fahrzustand befindet oder nicht, erfolgt bei dem vorbeschrie
benen Ausführungsbeispiel unter der Bedingung, daß die Fahr
zeugbeschleunigung TG gleich oder kleiner als ein gegebener
Wert ist und die Bremsbetätigung der Handbremse nicht
erfolgt. Es ist jedoch darauf hinzuweisen, daß die Entschei
dung, ob das Fahrzeug sich in einem stationären Fahrzustand
befindet, auch durchgeführt werden kann, wenn der Diffe
rentiationswert der Raddrehzahl gleich oder kleiner als ein
vorgegebener Wert ist. Die Entscheidung, ob das Fahrzeug
geradeaus fährt, erfolgt darüber hinaus unter der Bedingung,
daß der Absolutwert |Y| der Fahrabweichungsgröße Y gleich
oder kleiner als ein gegebener Wert ist. Statt dessen kann
diese Entscheidung auch auf der Basis erfolgen, daß der
Lenkwinkel in einem vorgegebenen Bereich liegt und die Quer
beschleunigung gleich oder kleiner als ein vorgegebener Wert
ist. Das erfindungsgemäße Steuersystem ist nicht nur für eine
Fahrsteuerung verwendbar, bei der die Drehmomente der ange
triebenen Räder durch Verzögerung der Zündzeit der Zündkerze
5 erfolgt. Es kann auch eine Fahrsteuerung durchgeführt
werden, bei der die Drehmomente der angetriebenen Räder durch
Reduzierung der eingespritzten Kraftstoffmenge, einer Redu
zierung der Drosselklappenöffnung sowie unter Verwendung von
Bremseinrichtungen auf den angetriebenen Rädern durchgeführt
wird, die bei übermäßigem Rutschen eine Bremskraft auf ein
angetriebenes Rad ausüben. Anstelle der Gesamtreduzierung der
Antriebsdrehmomente für die angetriebenen Räder bei der oben
beschriebenen Ausführungsform kann eine Fahrsteuerung auch
dadurch erfolgen, daß das Antriebsdrehmoment jedes angetrie
benen Rades unabhängig gesteuert wird. In diesem Fall wird
für jedes angetriebene Rad gesondert eine Abweichung ΔV be
rechnet. Darüber hinaus ist das erfindungsgemäße System nicht
nur für eine Fahrsteuerung, sondern auch für eine Anti
blockier-Bremssteuerung verwendbar.
Claims (2)
1. Raddrehzahl-Steuersystem für Fahrzeuge mit einer
Vielzahl von Raddrehzahlsensoren (1 DL, 1 DR, 1 FL, 1 FR)
zur unabhängigen Detektierung von Raddrehzahlen einer
Referenzwert-Berechnungsanordnung (24) zur Festlegung
eines Referenzwertes auf der Basis einer ersten spezi
fischen Raddrehzahl und einer Steueranordnung zur
Steuerung einer zweiten spezifischen Raddrehzahl auf der
Basis der zweiten spezifischen Raddrehzahl und des Re
ferenzwertes,
gekennzeichnet durch eine Anordnung (20) zur Bestimmung, daß sich das Fahrzeug in einem stationären Beschleuni gungs- und Bremszustände ausschließenden Fahrzustand be findet,
eine Anordnung (23) zur Berechnung des Verhältnisses der ersten und zweiten spezifischen Raddrehzahl, und
eine Drehzahlkorrekturanordnung (21 L, 21 R) zur Korrektur der ersten und zweiten spezifischen Raddrehzahl auf der Basis des Drehzahlverhältnisses, wenn die Bestimmungs anordnung (20) bestimmt hat, daß sich das Fahrzeug im stationären Zustand befindet.
gekennzeichnet durch eine Anordnung (20) zur Bestimmung, daß sich das Fahrzeug in einem stationären Beschleuni gungs- und Bremszustände ausschließenden Fahrzustand be findet,
eine Anordnung (23) zur Berechnung des Verhältnisses der ersten und zweiten spezifischen Raddrehzahl, und
eine Drehzahlkorrekturanordnung (21 L, 21 R) zur Korrektur der ersten und zweiten spezifischen Raddrehzahl auf der Basis des Drehzahlverhältnisses, wenn die Bestimmungs anordnung (20) bestimmt hat, daß sich das Fahrzeug im stationären Zustand befindet.
2. Raddrehzahl-Steuersystem für Fahrzeuge mit einer Viel
zahl von Raddrehzahlsensoren (1 L, 1 R, 1 FL, 1 FR) zur un
abhängigen Detektierung von Raddrehzahlen einer Refe
renzwert-Berechnungsanordnung (24) zur Festlegung eines
Referenzwertes auf der Basis einer ersten spezifischen
Raddrehzahl und einer Steueranordnung zur Steuerung
einer zweiten spezifischen Raddrehzahl auf der Basis der
zweiten spezifischen Raddrehzahl und des Referenzwertes,
insbesondere nach Anspruch 1,
gekennzeichnet durch,
eine Anordnung (20) zur Bestimmung, daß sich das Fahr zeug in einer eine Kurvenfahrt ausschließenden Gerade ausfahrt befindet,
eine Anordnung (24) zur Berechnung eines Verhältnisses der ersten und zweiten spezifischen Raddrehzahl, und
eine Drehzahlkorrekturanordnung (21 L, 21 R) zur Korrek tur der ersten und zweiten spezifischen Raddrehzahl auf der Basis des Drehzahlverhältnisses, wenn die Bestim mungsanordnung (20) bestimmt hat, daß das Fahrzeug sich in Geradeausfahrt befindet.
eine Anordnung (20) zur Bestimmung, daß sich das Fahr zeug in einer eine Kurvenfahrt ausschließenden Gerade ausfahrt befindet,
eine Anordnung (24) zur Berechnung eines Verhältnisses der ersten und zweiten spezifischen Raddrehzahl, und
eine Drehzahlkorrekturanordnung (21 L, 21 R) zur Korrek tur der ersten und zweiten spezifischen Raddrehzahl auf der Basis des Drehzahlverhältnisses, wenn die Bestim mungsanordnung (20) bestimmt hat, daß das Fahrzeug sich in Geradeausfahrt befindet.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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JP2242144A JPH04121439A (ja) | 1990-09-12 | 1990-09-12 | 車両の車輪速度制御装置 |
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ID=17084974
Family Applications (1)
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DE4130370A Ceased DE4130370A1 (de) | 1990-09-12 | 1991-09-12 | Raddrehzahl-steuersystem fuer fahrzeuge |
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JP (1) | JPH04121439A (de) |
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