DE412866C - Schaltanordnung zur Sicherung gegen UEberstrom bei Stromleitungen und Schaltanlagen - Google Patents
Schaltanordnung zur Sicherung gegen UEberstrom bei Stromleitungen und SchaltanlagenInfo
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- H02H—EMERGENCY PROTECTIVE CIRCUIT ARRANGEMENTS
- H02H3/00—Emergency protective circuit arrangements for automatic disconnection directly responsive to an undesired change from normal electric working condition with or without subsequent reconnection ; integrated protection
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- H02H3/025—Disconnection after limiting, e.g. when limiting is not sufficient or for facilitating disconnection
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Description
Die Kurzschlüsse, die in elektrischen Kraftanlagen infolge mannigfaltiger Ursachen unvermeidlich
sind, nötigen dazu, die Stromleitungen und die Schaltanlagen stärker zu bemessen,
als es mit Rücksicht auf ihre Beanspruchung im regelrechten Betrieb erforderlich
wäre, damit sie in gewissen Grenzen einer Überlastung durch den Kurzschlußstrom gewachsen
sind. Das hat notwendigerweise größere Anlagekosten zur Folge. Um aber den Leitungsquerschnitten, den Schaltern, Sammelschienen
und sonstigen stromführenden Teilen geringere Abmessung geben zu können und
dabei dennoch eine größere Betriebssicherheit. als gewöhnlich zu erzielen, so daß also mannigfaltige
wirtschaftliche "Vorteile eintreten, sind in den Kraftwerken und in ihren Unterwerken,
die zur Verteilung der elektrischen Energie dienen, Sicherheitsvorrichtungen vorgesehen,
die das Auftreten starker Kurzschlußströme verhindern. Die Sicherheitsvorrichtungen beugen
einer schädigenden Überlastung der Anlage oder ihrer einzelnen Teile vor oder beschränken
sie auf eine kurze Dauer. Diese Sicherheitsvorrichtungen verteuern aber ihrerseits
wieder die elektrischen Anlagen und erschweren, den Betrieb, indem sie die Anordnung
einer Anlage verwickelter machen und eine sorgfältige vVartung erfordern. Die Schaltanordnung nach der Erfindung
macht eine Vereinfachung der Sicherheitsvorrichtungen möglich und gewährt insbesondere
den Unterwerken, die der Verteilung der elektrischen Energie dienen, einen ausreichenden
Schutz gegen ungewollte Überlastung, insbesondere durdi KurzschlußstTom. Die Erfindung
besteht darin, daß die im regelrechten Betrieb parallel arbeitenden Fernleitungen
beim Auftreten eines Überstromes durch Unterbrechung ihrer Zuleitungen und Verbindungen
an beiden Enden mittels Schalter in Reihe geschaltet werden, auf die der durch
Kurzschluß oder sonstwie auftretende Überstrom über Relais einwirkt. Der Einfluß des
Überstromes auf die Schalter wird durch einen Stromwandler bewirkt, der an einem Ende in
der ständigen Verbindungsleitung der Fernleitungen mit den vorhandenen Stromverteilungsschienen
liegt.
In der Zeichnung sind verschiedene Ausführungsbeispiele dargestellt. Abb. 1 zeigt
eine Schaltanordnung für drei Fernleitungen und Abb. 2 eine solche für fünf. In beiden
sind alle Unterbrechungsvorrichtungen 5 von einem Stromwandler betätigt, der in der standigen
Verbindungsleitung der Fernleitungen liegt, die sich an die Verteilungsschiene am
Verbrauchsort anschließt. Die Abb. 3 unterscheidet sich demgegenüber dadurch, daß sich
ein zweiter Stromwandler in der Stromzuleitung 1 befindet, so daß die Unterbrechungsvorrichtungen 5 am Anfang und am Ende der
Fernleitungen von je einem besonderen Stromwandler getrennt betätigt werden. Die gezeichneten
Leitungen I, II, III... können einzelne Stromleitungen, bei Wechselstrom auch
ein System von mehreren Stromleitungen sein.
In der Zeichnung bedeutet 1 die Stromzuleitung von einem Kraftwerk, 2 und 2' die
Sammel- bzw. Verteilungsschiene, die durch die Fernleitungsstränge I, II, III... verbunden
werden. Die einzelnen Fernleitungen sind untereinander an dem einen und an dem anderen Ende abwechselnd mit den ihnen benachbarten
Leitungssträngen verbunden, während der äußere Leitungsstrang an der Sammelschiene
2, .der ,andere äußere Leitungsstrang an der Verteilungsschiene 2' angeschlossen
ist. Die Verbindungsleitungen 4, 4'... mit den Schaltvorrichtungen 5, 5'...
verbinden die Fernleitungen I, II, III entweder mit den Stromschienen 2 und 2' oder
auch zwei benachbarte Fernleitungen in der Weise, daß diese bei geschlossenen Verbindungsleitungen
4, 4'... parallel und nach deren Unterbrechung hintereinander geschaltet
liegen. 6 ibzw. 6' ist ein Stromwandler, der in der ständigen Verbindungsleitung der· Fern-
*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:
DipL-Ing. Johannes Sessinghaiis in Charlottenburg.
leitungen mit der Verteilungsschiene 2' bzw. 2 liegt. 7 bzw. 7' ist seine Verbindungsleitung
mit den Relais der Schaltvorrichtungen 5, ζ'. In Abb. 3 sind 7 bzw. 7' Hilfsrelais, durch die
der Stromwandler bei Überstrom auf die Schaltvorrichtungen 5, 5'... einwirkt. 9 ist
eine Hilfsstromquelle für das Hilfsrelais 7. 8 ist ein Ölschalter mit Überstromauslösespule
und Zeitverzögerung, der in der Stromzuleitung ι liegt, und 8' ein solcher, der in der
ständigen Verbindungsleitung vor dem Stromwandler 6' liegt. In der nachfolgenden Beschreibung
werden die gleichen Teile zur Vereinfachung nur mit einer gemeinsamen Bezugsziffer
genannt.
Wenn durch Kurzschluß oder einen übermäßigen Verbrauch ein Überstrom in den Fern-
~ leitungen auftritt und die zulässige Größe überschreitet, so erregt er über den Stromwandler
6 die mit diesem verbundenen Relais 5 so stark, daß sie die Schaltvorrichtungen 5 in
den Vexbindungsleitungen 4 ausschalten. Dann sind die Fernleitungen in Reihe geschaltet.
Der Überstrom erfährt infolge der hierdurch erfolgten Querschnitts- und Längenveränderung
seines Leitungsweges eine starke Abschwächung. Der Gesamtwiderstand dei
Fernleitung, der dem Durchgang des Kurzschluß- oder Überstromes entgegengesetzt wird, steigt durch die Reihenschaltung gegenüber
der Parallelschaltung, beispielsweise bei drei Leitungen, ungefähr auf das Neunfache.
Die Schaltanordnung ist bei längeren und kürzeren Fernleitungen verwendbar, falls wegen
der Größe der zu befördernden elektrischen Energie drei und mehr Leitungen nötig sind
oder mit Vorteil gewählt werden können. Bei langen Fernleitungen ist es nicht zweckmäßig,
die Schaltvorrichtungen 5 von einem einzigen Stromwandler zu betätigen, sondern es ist
besser, für diesen Zweck an jedem Ende der Fernleitungen einen besonderen Stromwandler
in die ständige Verbindungsleitung einzubauen. Die Femleitungen können mit Olschaltern und
Trennschaltern ausgerüstet sein, die häufig für die Bedürfnisse des Betriebes erforderlich
sind.
Durch die Schalter 8 ist ein verzögertes Abschalten der Fernleitungen möglich. Diese
Verzögerung kann Vorteile bieten, falls die durch die Reihenschaltung der Fernleitungen
herbeigeführte Schwächung des Überstromes dafür ausreicht, daß eine im Augenblick gefährlich
wirkende Überbeanspruchung der stromführenden Teile in der Anlage nicht eintritt. Ist die auftretende Überbeanspruchung
zu groß, oder kann sie nur eine bestimmte Zeitlang von den Teilen der elektrischen
Anlage ertragen werden, so tritt die Abschaltung der Fernleitungen durch die
Schalter 8 mit Hilfe ihrer Auslösespule ein. die auf die Belastungsfähigkeit der stromführenden
Teile eingestellt sind. Durch die stromschwächende Wirkung der Schaltanordnung wird auch die durch die Schalter 8 zu
bewältigende Abschaltleitung herabgesetzt.
Die Schaltanordnung macht in den Fällen, in denen ihre Anwendung möglich ist, besondere
Sicherheitsvorrichtungen gegen Überstrom, insbesondere gegen Kurzschlußstrom, unnötig. Sie ist einfacher als diese und übertrifft
die häufig verwendeten Reaktanzspulen ■durch ihre größexe Wirksamkeit. Letztere
würden häufig für die gleiche Leistung außerordentliche Abmessungen erhalten müssen.
Die Anordnung vermeidet überdies den dauernden Spannungsverlust, den eine Reaktanzspule
verursacht. Ein besonderer wirtschaftlicher Vorteil, der erreicht wird, liegt in der
großen Sicherheit des Schutzes gegen gefahr- 8a liehen Überstrom und dem Folgeergebnis, daß
die Abmessungen der Anlage und ihrer stromführenden Teile kleiner gewählt werden dürfen
als bei der .Verwendung der bisherigen Sicherheitsvorrichtungen. Sie bewirkt damit eine 8g
Verringerung der Anlagekosten.
Claims (3)
1. Schaltanordnung zur Sicherung gegen Überstrom bei Stromleitungen und Schalt- go
anlagen, dadurch gekennzeichnet, daß im regelrechten Betrieb parallel arbeitende
Fernleitungen durch Unterbrechung ihrer Zuleitungen und Verbindungen in Reihe geschaltet werden, wenn unerwünschter
Überstrom eingetreten ist.
2. Schaltanordnung nach dem Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß ein
Stromwandler in der ständigen Verbindungsleitung der Fernleitungen mit der
Verteilungsschiene an der Verbrauchs- ■ stelle liegt, der die Fernleitungen bei Überstrpm
über die mit ihm verbundenen Relais in Reihe schaltet.
3. Schaltanordnung nach dem Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß je
ein Stromwandler in der ständigen Verbindungsleitung an jedem Ende der Fernleitungen
liegt, von dem die Stromverbindungen über die mit ihm am gleichen Ende liegenden Relais bei Überstrom unterbrochen
werden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DES65700D DE412866C (de) | Schaltanordnung zur Sicherung gegen UEberstrom bei Stromleitungen und Schaltanlagen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DES65700D DE412866C (de) | Schaltanordnung zur Sicherung gegen UEberstrom bei Stromleitungen und Schaltanlagen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE412866C true DE412866C (de) | 1925-09-16 |
Family
ID=7498240
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DES65700D Expired DE412866C (de) | Schaltanordnung zur Sicherung gegen UEberstrom bei Stromleitungen und Schaltanlagen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE412866C (de) |
-
0
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