DE4128370A1 - Vorrichtung zum ablegen und einordnen von schriftgut - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Ablegen und Einordnen von Schriftgut zwischen einer vorderen und hinte­ ren Seitenwand, die durch einen Rücken miteinander verbun­ den sind, insbesondere einen Aktenordner.

Stellvertretend für den oben umschriebenen und beispiels­ weise auch Archivboxen, Zeitschriftenboxen oder Stehsammler umfassenden Gattungsbegriff soll der sprachlichen Vereinfa­ chung halber im Folgetext nur noch der Begriff des Ordners verwendet werden.

Ordner werden häufig in großer Zahl in Regalen oder der­ gleichen nebeneinanderstehend aufbewahrt. Dabei entstehen nicht selten von den Rücken der Ordner gebildete Fronten, die meterweite Dimensionen annehmen. Obgleich Ordner zum Zwecke der Kenntlichmachung ihres Inhalts im Allgemeinen mit einem beschrifteten Kennzeichnungsträger ausgestattet sind, besteht vielfach der Wunsch nach einem zusätzlichen, rein optischen Unterscheidungsmerkmal, welches nicht der unmittelbaren Erkennung des Inhalts dienen soll, sondern welches sogar bei einer flüchtigen bzw. aus der Ferne ge­ richteten Betrachtung aus verschiedenen Blickwinkeln auf den Ordner erkennbar ist und unter Verzicht auf eine ge­ dankliche Tätigkeit eine rasche räumliche Zuordnung des Ordners ermöglicht.

Vornehmlich diesem Wunsche entsprechend, werden neben den üblichen, einen schwarzbezogenen Rücken aufweisenden Ord­ nern seit einiger Zeit solche hergestellt, deren gesamtes Äußeres bzw. deren Rückenflächen mit PVC-Folien unter­ schiedlicher Farbgebung bezogen sind. Die durchgehende Farbkaschierung besitzt jedoch den Nachteil, daß im Hin­ blick auf eine schnelle und flüchtige Zuordnung nur jeweils eine Farbe als Unterscheidungsmerkmal benutzt werden kann.

Die Anzahl der Unterscheidungs- und Zuordnungsmöglichkeiten entspricht demnach lediglich der Anzahl verfügbarer Farben. Auf eine hierarchische Gliederung wird dabei in aller Regel von vorneherein verzichtet. Sie könnte auch bestenfalls einstufig erfolgen, etwa durch die Verwendung von intensiv leuchtenden Grundfarben einerseits sowie durch die Verwen­ dung untergeordneter, abgetönter und weniger intensiv leuchtender Farbvarianten. Häufig werden durchgehende Farbkaschierungen auch als zu bunt und unruhig empfunden, so daß sich farbig bezogene Ordnerrücken gegenüber den kon­ ventionellen schwarz bezogenen allein aus ästhetischen Gründen nicht recht durchzusetzen vermögen.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vor­ richtung der eingangs genannten Art zu schaffen, welche eine auf das flüchtige Erkennen und Zuordnen ausgerichtete Unterscheidung und mehrfach hierarchische Zuordnung nach Farb- und Formkriterien ermöglicht.

Vorstehende Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß an einer Vorrichtung der eingangs genannten Art der Rücken mit einer oder mehreren, farblich gegen seine übrige Fläche abgesetzten Beschichtungen versehen ist, welche sich nur über einen Teil der Höhe des Rückens erstrecken und ihre Fortsetzung auf der vorderen Seitenwand finden.

Dadurch, daß die Beschichtungen farblich kontrastierend ge­ gen die übrige Fläche des Ordners abgesetzt sind, ist nicht nur die Farbe an sich jederzeit gut erkennbar sondern auch Anzahl und gegebenenfalls voneinander abweichende Form der Beschichtungen sind selbst für den flüchtigen Betrachter jederzeit und augenblicklich erkenn- und differenzierbar. Auf diese Weise werden praxisgerechte und nahezu unbe­ schränkt variierbare, mehrfach hierarchisch untergliederte Zuordnungssysteme ermöglicht, die dem Benutzer lediglich Farb- und Formerkennung sowie einfache Zählvorgänge abver­ langen. Da die Beschichtungen auf der vorderen Seitenwand fortgesetzt sind, braucht ein Ordner zum Auffinden seines angestammten Platzes im Regal nicht erst gewendet werden, wenn er - wie bei Gebrauch üblich - mit seiner hinteren Seitenwand auf einer Arbeitsfläche oder dergleichen liegt. Dadurch, daß nur Teile des Rückens und der vorderen Seiten­ wand farbig beschichtet sind, kann bei allen Ordnern ein ansonsten einheitliches Äußeres bewahrt werden, was einer mit Ordnern angefüllten Regalwand ohne Zweifel zu einem äs­ thetisch ansprechenderen Aussehen verhilft. Im Gegensatz zu ganzflächig farbig bezogenen Ordnerrücken verursachen far­ bige Beschichtungen, die nur einen Teil der Rückenfläche einnehmen, keine unruhig wirkenden und infolgedessen die Arbeitsatmosphäre störenden Farbüberfrachtungen im Arbeits­ raum.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend an­ hand der Zeichnung näher erläutert.

Die perspektivische Darstellung zeigt einen Ordner zum Ab­ legen und Einordnen von Schriftgut zwischen einer vorderen Seitenwand 10 und einer hinteren Seitenwand 12, die durch einen Rücken 14 miteinander verbunden sind. Der Rücken 14 ist mit zwei farblich gegen seine übrige Fläche abgesetzten Beschichtungen 16, 18 versehen. Die beiden Beschichtun­ gen 16, 18 erstrecken sich nur über einen Teil der Höhe des Rückens 14 und sind auf der vorderen Seitenwand 10 fortge­ setzt.

Im vorliegenden Ausführungsbeispiel sind die beiden strei­ fenförmigen Beschichtungen 16, 18 im oberen Bereich des Rückens 14 und der vorderen Seitenwand 10 aufgetragen. Es ist ersichtlich, daß die obere Beschichtung 16 breiter und länger ausgebildet ist als die untere Beschichtung 18, wo­ durch beide Beschichtungen nicht allein hinsichtlich ihrer Farbe, sondern auch in Bezug auf ihre Form differenzierbar sind. Vorzugsweise entspricht der jeweils auf der vorderen Seitenwand 10 aufgetragene Teil der Beschichtungen 16, 18 in Bezug auf seine Abmessungen dem auf dem Rücken 14 aufge­ tragenen Teil.

Neben dem oberhalb des Grifflochs 20 angeordneten Rücken­ schild 22 befindet sich auf der vorderen Seitenwand 10 ein weiterer beschriftbarer Kennzeichnungsträger 24, so daß der Inhalt des Ordners auch beim Blick auf die vordere Seiten­ wand 10 hin lesbar ist.

Es versteht sich, daß neben der Farbe sowohl die Anzahl der Beschichtungen wie auch ihre Form vom beschriebenen Ausfüh­ rungsbeispiel abweichen kann. Die Beschichtungen selbst können in der Form eines Aufdrucks aber auch als Kunst­ stoff-, Textil- oder Metallauflage ausgebildet sein.

Die Fläche der Beschichtung kann sowohl einfarbig als auch mehrfarbig, mit Mustern oder Symbolen versehen, ausgeführt sein. Auch für eine zusätzliche Beschriftung oder Beklebung vorbereitete bzw. geeignete Beschichtungsvarianten können gegebenenfalls von Vorteil sein.

Claims (2)

1. Vorrichtung zum Ablegen und Einordnen von Schrift­ gut zwischen einer vorderen und hinteren Seiten­ wand, die durch einen Rücken miteinander verbunden sind, insbesondere Aktenordner, dadurch gekenn­ zeichnet, daß der Rücken (14) mit einer oder mehre­ ren, farblich gegen seine übrige Fläche abgesetzten Beschichtungen (16, 18) versehen ist, welche sich nur über einen Teil der Höhe des Rückens (14) er­ strecken und ihre Fortsetzung auf der vorderen Sei­ tenwand (10) finden.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­ net, daß an der Außenseite der vorderen Seiten­ wand (10) ein beschriftbarer Kennzeichnungsträ­ ger (24) angeordnet ist.