DE4126408A1 - Verfahren und vorrichtung zum herstellen einer dichtwand und hierfuer geeignete dichtwand - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zum herstellen einer dichtwand und hierfuer geeignete dichtwandInfo
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Description
Die Erfindung betrifft zunächst ein Verfahren zum Herstellen einer
Dichtwand in einem Boden, wobei im Boden fortlaufend ein Boden
schlitz ausgehoben sowie mit Stützflüssigkeit gefüllt wird und
anschließend die Dichtwand in den Bodenschlitz eingebracht wird.
Außerdem betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zur Durchfüh
rung dieses Verfahrens, mit einem Aushubaggregat zum Ausheben
des Bodenschlitzes. Schließlich und endlich betrifft die Erfindung
auch noch eine für das Verfahren und/oder zur Verwendung in
der Vorrichtung geeignete Dichtwand, mit einem mehrschichtigen
Aufbau.
Dichtwände dienen unter anderem zur flüssigkeitsdichten Um
schließung von Reststofflagern und kontaminierten Bodenbereichen.
Die bisher aus der Praxis bekannten und angewendeten Maßnahmen
zu ihrer Herstellung, insbesondere die Schlitzwandbauweise der
eingangs genannten Art, genügen nicht immer den gestellten An
forderungen. So gelten einerseits die abschnittsweise Herstellung
der Dichtwand unter der Oberfläche einer als Stützflüssigkeit
dienenden Bentonitsuspension und andererseits die Schwierigkeit
eines einwandfreien und dichten Kontaktschlusses zwischen den
eingebrachten Bauteilen infolge der umgebenden Suspensionsflüssig
keit als problematisch. Bei zusätzlicher Verwendung von Kunststoffolien
stört oftmals die unvollkommene Dichtigkeit des Folien
materials gegenüber im Wasser gelösten Chlorkohlenwasserstoffen,
der schwierige Einbau solcher Folien und die aufwendige sowie
fehlerempfindliche Verbindung der vertikalen Folienränder durch
Verschweißen, Ineinanderfügen und Injizieren; insgesamt ist die
Möglichkeit zur Qualitätssicherung bei der Herstellung ungenügend
und die Langzeitdauerhaftigkeit des Folienmaterials noch unge
klärt. Die Erfindung sucht nach einer alternativen Lösung, die
diese Nachteile möglichst ausschließt.
Bisher ist die Verwendung von Asphaltbeton, der sich im Wasser
bau als hervorragendes und äußerst dauerhaftes Dichtungsmittel
bewährt hat, ausgeschieden. Beim Unterwassereinbau führt die
erforderliche Einbautemperatur von 200°C nämlich zu einer
explosionsartigen Dampfbildung. Die Erfindung sucht deshalb
außerdem nach einer Möglichkeit, Asphaltbeton in Dichtwände ein
zubauen.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, im Rahmen der
gattungsgemäßen Maßnahmen die Stützflüssigkeit von der Dicht
wand und den Verbindungsstellen bei deren Herstellung fernzu
halten.
Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe besteht in ver
fahrensmäßiger Hinsicht darin, daß zunächst ein Vertikalschacht
hergestellt wird, von dem aus beginnend der Bodenschlitz ausge
hoben und die Dichtwand fortlaufend oder abschnittsweise im
wesentlichen horizontal in den Bodenschlitz vorgeschoben wird.
Der Bodenschlitz wird fortlaufend oder abschnittsweise ausgehoben
und mit Stützflüssigkeit gefüllt.
Die Erfindung geht hierbei von der Erkenntnis aus, daß die
eingangs geschilderten Schwierigkeiten vollkommen umgangen wer
den können, wenn man die Schlitzwand in einer offenen Baugrube
fortlaufend oder abschnittsweise herstellt und taktweise in den
Bodenschlitz einschiebt. Hierbei kann das Lösen und Abfördern
des Bodens durch Vorrichtungen bewirkt werden, die sich am Bug
der Wand befinden. Die Herstellung der Dichtwand in offener Bau
grube erlaubt es, alle geeigneten Dichtungsmaterialien zu ver
wenden, insbesondere auch solche, auf die bisher wegen des er
forderlichen Unterwassereinbaus verzichtet werden mußte, wie zum
Beispiel Asphaltbeton. In der offenen Baugrube kann man Dich
tungsbahnen aus Stahl oder Kunststoff fachgerecht verschweißen
oder kleben und die bei derartigen Bauwerken unverzichtbaren
Qualitätssicherungsmaßnahmen vornehmen.
Für die weitere Ausgestaltung bestehen im Rahmen der Erfindung
mehrere Möglichkeiten. So ist in verfahrensmäßiger Hinsicht zu
nächst vorgesehen, daß der Bodenschlitz unter gleichzeitiger Ver
füllung mit der Stützflüssigkeit ausgehoben wird. Das Ausheben
des Bodenschlitzes wird vorzugsweise im Zuge des Vorschubes der
Dichtwandabschnitte durchgeführt. Die Sohlfläche des Bodenschlitzes
dient im allgemeinen gleichsam als Gleitfläche für die einzuschie
bende Dichtwand. Soweit bei ungeeigneten Bodenzuständen keine
natürliche Gleitfläche in Sollhöhe ausgebildet werden kann, wird
an der Sohle ein entsprechender Gleitkörper mit Hilfe eines vor
auseilenden Rohrvortriebes erzeugt. Die Dichtwand wird auf der
Scheitellinie des beispielsweise rohrförmigen Gleitkörpers entlang
geschoben. Die Herstellung der Dichtwand erfolgt abschnittsweise
oder kontinuierlich. Abschnitte der Dichtwand können an einem
beliebigen Ort hergestellt und anschließend in den Schacht ab
gesenkt und montiert werden. Vorzugsweise erfolgt die Herstellung
der Abschnitte jedoch in dem Schacht auf horizontal bewegbaren
Paletten, auf denen sie zwischen gelagert und in die Einbau
position gebracht werden. Auf diese Weise müssen die in der
Regel sehr schweren Dichtwandabschnitte nur seitlich gestützt,
aber nicht angehoben werden.
Ein in die Einbau- bzw. Vorschubposition gebrachter Dichtwand
abschnitt wird mit dem bereits vorgeschobenen Wandabschnitt
kraftschlüssig und flüssigkeitsdicht verbunden. Dies erfolgt im
Gegensatz zu den bisher üblichen Bauweisen in normaler und
frei zugänglicher Umgebung. Alle Maßnahmen sind frei zugänglich,
einsehbar und kontrollierbar, was für die dauerhafte Funktions
tüchtigkeit der Dichtwand von großer Bedeutung ist. Anschließend
erfolgt der Vorschub des Dichtwandabschnittes durch die abdicht
bare Öffnung des Schachtes in den Bodenschlitz mit Hilfe der
stirnseitig in Längsrichtung wirkenden Vorschubpressen.
Grundsätzlich ist auch eine andere Herstellung möglich: Anstelle
einer abschnittsweisen Vorfertigung außerhalb der Einbauposition
kann die Herstellung auch fortlaufend am hinteren Ende der
Dichtwand erfolgen. Die Vorschubpressen werden dann beispiels
weise in seitlich in die Wand eingelassene Taschen oder über ein
betonierte Stahlstützen angesetzt.
Mehrschichtige Dichtwandabschnitte wird man mit querkraftschlüs
sigen Verbindungen versehen, um ein "Auseinanderlaufen" der
Dichtwandabschnitte auszuschließen. Wie schon ausgeführt worden
ist, ist Gegenstand der Erfindung auch eine Vorrichtung zur Durch
führung des Verfahrens, mit einem Aushubaggregat zum Ausheben
des Bodenschlitzes. Hier ist die Erfindung gekennzeichnet durch
eine abgetäufte Schachtanlage mit zumindest einem zum Boden
schlitz hin offenen und beim Durchschub der Dichtwand abdicht
baren vertikalen Auslaßschlitz und mit einer Vorpreßeinrichtung
für die Dichtwand. Vorteilhafterweise ist die Schachtanlage mit
einer Einrichtung zur Herstellung der Dichtwandabschnitte aus
gerüstet. Zur Wartung der Dichtungen am Auslaßschlitz dienen
begehbare Vorkammern. Um eine einwandfreie Gleitfläche am Boden
des Bodenschlitzes sicherzustellen, kann der Vorrichtung ein am
Fuß des jeweils ersten vorzuschiebenden Dichtwandabschnittes
zu befestigender Schneidschuh vorgesehen sein. Alternativ und in
Kombination dazu kann aber auch eine in Höhe des Bodens der
Schachtanlage in Längsrichtung des Bodenschlitzes arbeitende
Rohrvortriebseinrichtung vorgesehen sein. In die gleiche Richtung
geht auch der Vorschlag, einen längs des Bodenschlitzes auf
Schienen verfahrbaren Bock mit Aufhängern zum zumindest be
reichsweisen vorübergehenden Aufhängen der Dichtwand während
des Vorschubes vorzusehen.
Gegenstand der Erfindung ist schließlich auch ein für das Ver
fahren und/oder zur Verwendung in der Vorrichtung geeigneter
mehrschichtiger Aufbau der Dichtwand, welcher gekennzeichnet ist
durch eine Dichtschicht insbesondere aus Asphaltbeton zwischen
zwei Schutzschichten aus Stahlbeton. Anstelle einer Asphaltbetondichtschicht
kann auch mit einer Dichtschicht aus Stahlblech,
Kunststoffolie oder Glas gearbeitet werden. In der Praxis bewährt
hat sich eine Ausführungsform, bei der der Asphaltbeton eine
Dicke von 4 bis 7 cm und die Schutzschichten eine Dicke von je
weils 15 bis 50 cm aufweisen. Der beim Einbau etwa 200°C heiße
Asphaltbeton bewirkt eine einseitige Temperaturerhöhung der an
grenzenden Stahlbetonschutzschichten, welche durch wärmedämmen
de Schutzschichten, wie zum Beispiel mineralischen Schaumstoff
oder geschlossenporigen organischen Werkstoff abgemindert werden
können. Diese Wärmedämmschichten werden zwischen dem Asphalt
beton und den Stahlbetonschutzschichten eingebaut.
In Horizontalrichtung gesehen, d. h. im Grundriß, kann die
Dichtwand gerade, also mit unendlicher Krümmung, aber auch mit
konstanter endlicher Krümmung ausgeführt sein. Die vorderen Ver
tikalkanten der Dichtwand wird man zweckmäßigerweise als einen
Überschnitt erzeugende Schneidkanten ausbilden, über die der
vordere Dichtwandabschnitt gleichsam selbsttätig geführt und in
Position gehalten wird. Die durch den Überschnitt erzeugten Räu
me zwischen den Dichtwand- und Bodenflanken werden fortlaufend
mit Stützflüssigkeit gefüllt. Die Bugfläche des Dichtwandabschnit
tes kann außerdem als Führungsfläche für das Aushubaggregat
ausgebildet sein.
Im folgenden wird die Erfindung anhand von ein Ausführungs
beispiel darstellenden Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen in
schematischer Darstellung
Fig. 1 eine Vorrichtung zum Herstellen einer Dichtwand in einem
Boden,
Fig. 2 eine Aufsicht auf den rechten Teil der Vorrichtung gemäß
Fig. 1,
Fig. 3 eine Seitenansicht der Vorrichtung gemäß Fig. 2,
Fig. 4 eine Aufsicht auf eine Dichtwandanordnung,
Fig. 5 eine Aufsicht auf eine andere Dichtwandanordnung,
Fig. 6 eine Seitenansicht eines Vorderteils einer abgewandelten
Vorrichtung,
Fig. 7 einen Schnitt A-A durch den Gegenstand der Fig. 6,
Fig. 8 eine Fig. 6 entsprechende Darstellung einer anderen Aus
führungsform und
Fig. 9 einen Fig. 7 entsprechenden Querschnitt des Gegenstandes
der Fig. 8.
Das Verfahren und die Vorrichtung arbeiten nach dem Prinzip
des Rohrvorpressens bzw. Taktschiebens. Zunächst wird ein
Vertikalschacht 1 abgetäuft. Dieser weist einen vertikalen Aus
laßschlitz 2 zum Durchpressen der Dichtwand bzw. Dichtwand
abschnitte 3 auf. Die Dichtwandabschnitte 3 werden in dem
Vertikalschicht 1 unter den üblichen Bedingungen einer offenen
Baugrube hergestellt (vgl. Fig. 1). Damit ist eine optimale
Qualitätssicherung der Ausführung möglich.
Der Vertikalschacht 1 bzw. die zugeordnete Schachtanlage 4 dient
als ortsfester Arbeitsraum zur Herstellung und zum Schieben der
Dichtwandabschnitte 3. Die Schachtanlage 4 wird in üblichen
Bauweisen errichtet, zum Beispiel mit rückverankerten Stahlspund
wänden, Bohrpfählen oder Schlitzwänden. An einer Seite des
Vertikalschachtes 1 befindet sich der abdichtbare vertikale Aus
laßschlitz 2 zum Ausschieben der Dichtwandabschnitte 3. Für die
Abdichtung der Schlitzwandflanken gegen die hindurchgleitende
Dichtwand stehen verschiedene Vorrichtungen zur Wahl, die sich
beim Rohrvorpressen und beim Tunnelbau bewährt haben. Neben
dem Auslaßschlitz 2 sind zugängliche Vorkammern 5 eingerichtet,
die zur Wartung der Dichtungen 6 dienen. Zu beiden Seiten des
Auslaßschlitzes 2 sind seitliche Stützvorrichtungen 22 vorhanden,
die zum Ausrichten der Dichtwand dienen. Die Länge des Vertikal
schachtes 1 richtet sich nach der Länge der Dichtwandabschnitte
3. Diese wiederum stehen im Zusammenhang mit der Art und Ge
schwindigkeit des Aushubes an der Ortsbrust und der Bauweise
der Dichtwand. Für eine Vorpreßeinrichtung 7 besteht ein ent
sprechender Platzbedarf (vgl. Fig. 2).
Bei der Umschließung einer Deponie 8 sind Vertikalschächte 1
an allen Eckpunkten und dort erforderlich, wo die Reibungs
kräfte eine weitere Vorpreßeinrichtung 7 erfordern (vgl. Fig.
3). Grundsätzlich können aus einem Vertikalschacht 1 nachein
ander mindestens zwei Dichtwände in verschiedene Richtungen aus
gepreßt werden. Die Wände müssen im Grundriß konstant gekrümmt
sein. Der Regelfall ist die gerade Wand (unendliche Krümmung).
Das Lösen des Bodens und der Aushub an der Ortsbrust erfolgt
mit einem bekannten Aushubaggregat 9, z. B. einer Schlitzwand
fräse, einem Schlitzwandgreifer, einem Eimerkettenbagger, mit
Bohrschnecken oder Hochdruckwasserstrahlen unter gleichzeitigem
Auffüllen mit Stützflüssigkeit 10. Die vorderen vertikalen Kanten
11 der Dichtwandabschnitte 3 können als Schneidkanten ausge
bildet sein. Die Bugfläche kann zur Führung von Aushub- bzw.
Räumgeräten dienen. Schließlich kann der vordere Teil der vor
geschobenen Wand richtungsgesteuert werden. Die beiden
vertikalen Kanten 11 des Wandbuges sind seitlich mit 1 bis 4 cm
überstehenden Schneiden versehen, die eventuell Bodenüberstände
beseitigen und für eine mittige Ausrichtung der Wand im Boden
schlitz 12 sorgen. Der Oberschnitt bewirkt eine Reduzierung der
Wandreibung infolge Erddruck und dient zur Ausbildung einer
Gleitschicht aus Bentonitsuspension an beiden Wandflanken.
Infolge einer zumindest teilweisen diskontinuierlichen Zwischen-
und Endlagerung der Wand beim Durchfahren möglicherweise un
terschiedlicher und ungleichmäßiger Bodenstrukturen können Bie
gebeanspruchungen entstehen. Eine besondere Bedeutung hat des
halb die Ausbildung des Wandfußes: Die Aushubkontur dient als
Gleitfläche. Durch den Aushub darf der untere Gleithorizont nicht
unterschritten und der Boden nicht aufgelockert werden. Es ist
vorgesehen, den von oben her erfolgenden Abbau im Abstand von
ca. 20-50 cm über der Gleitsohle 13 enden zu lassen. Das rest
liche Stück wird durch einen Schneidschuh 14 in Höhe der Wand
sohle gelöst. Dieser Schneidschuh 14 formt die Gleitfläche am Fuße
der Wand.
Bisweilen kann der anstehende Boden als Gleitfläche ungeeignet
sein. Es besteht dann die Gefahr, daß die vorgeschobene Wand
nach unten abzudriften versucht und steckenbleibt. In diesem
Falle wird mit Hilfe einer üblichen Rohrvortriebseinrichtung 15
vorauseilend eine Gleitbahn aus einem besonders geformten Rohr
16 hergestellt, auf der die Dichtwand 3 entlang gleitet. Das
als Gleitkörper funktionierende Rohr 16 hat wegen der erforder
lichen Begehbarkeit einen Durchmesser von mindestens 1,5 -
2,5 m (vgl. Fig. 7). Es bildet damit zugleich einen breiteren
Gründungskörper, insbesondere für tiefe und schwere Wände. Er
kann später ausbetoniert werden oder als Kontrollgang dienen.
Eine andere Lösung zur Lagesicherung besteht darin, daß die
Wand zumindest am vorderen Ende mit Aufhängern 19 an einem
fahrbaren Bock 17 aufgehängt wird, der sich auf zwei Schienen
18 beiderseits der Wand abstützt (vgl. Fig. 8/9).
Die Dichtwand besteht aus mindestens einer druckfesten Schicht.
Soweit diese Schicht nicht bereits die geforderten Dichteeigen
schaften aufweist, ist eine zusätzliche Dichtschicht vorgesehen.
Zweckmäßig ist ein dreischichtiger Aufbau aus einer Dichtschicht
20 und zwei Schutzschichten 21. Die Schutzschichten 21
dienen zugleich der Druckübertragung während des Vorpressens
und werden aus Stahlbeton hergestellt. Die Dichtschicht 20 be
steht je nach Anforderung aus Asphaltbeton, Dichtwandmasse
(z. B. auf Bentonitgrundlage), Glas, Stahlblech, Kunststoffdich
tungsbahnen oder Kombinationen der oben genannten Stoffe. Die
Dichtwand kann nach zwei wesentlichen Verfahren hergestellt wer
den, nämlich entweder durch abschnittsweise Vorfertigung außer
halb der Baugrube in einer Feldfabrik oder durch örtliche Her
stellung in der Baugrube. Wegen der Abmessungen und Gewichte
der Wandabschnitte ist eine Vorfertigung in der Baugrube beson
ders günstig, weil die vorgefertigten Wandabschnitte nur horizon
tal verfahren und im Prinzip nicht angehoben werden müssen.
Die druckfeste und in zwei Ebenen biegesteife Verbindung mit
dem vorauseilenden Wandabschnitt 3 erfolgt in der Baugrube vor
dem Auspreßvorgang. Alle Schritte der Herstellung erfolgen unter
normalen Bedingungen und können vollständig kontrolliert werden.
Dies gilt insbesondere auch für den Einbau der Dichtschicht 20.
Ein beispielhafter Wandaufbau besteht aus
Stahlbeton d = 15 bis 40 cm
Asphaltbeton d = 4 bis 7 cm
Stahlbeton d = 15 bis 40 cm.
Stahlbeton d = 15 bis 40 cm
Asphaltbeton d = 4 bis 7 cm
Stahlbeton d = 15 bis 40 cm.
Zwischen den beiden Stahlbetonschichten und der Asphaltbeton
schicht kann jeweils noch eine Wärmedämmschicht 23 mit einer
Dicke zwischen 2 und 10 cm vorgesehen werden. Jedenfalls kommt
dem Asphaltbeton eine ganz besondere Bedeutung zu: Seine Dich
tungsfunktion, Dauerhaftigkeit und Beständigkeit gegenüber Stoffen,
wie u. a. Chlorkohlewasserstoffen, übertrifft die Eigenschaften
der bisher bekannten Kunststoffolien. Der Unterwassereinbau von
Asphaltbeton ist bisher nicht möglich, weil die erforderliche Ver
arbeitungstemperatur von etwa 200° C bei der Berührung des
Asphalts mit der Stützflüssigkeit 10 zur explosionsartigen Dampfbildung
und dadurch zu einer inhomogen erstarrenden Masse
führt. Dagegen gibt es bei dem hier vorgeschlagenen Einbau in
einer offenen Baugrube keine besonderen Probleme.
Selbstverständlich kann man das Verfahren auch für andere Auf
gaben als die Umschließung von Deponien einsetzen, zum Beispiel
für die Herstellung einer Schlitzwand in einem offenen Gewässer
oder die Unterquerung eines Verkehrsweges. Dies gilt insbesondere
auch für Wände, die nachträglich zumindest teilweise freigelegt
werden und eine schalungsglatte Oberfläche aufweisen sollen,
wie zum Beispiel Kaimauern oder Wände in U-Bahn-Stationen.
Claims (22)
1. Verfahren zum Herstellen einer Dichtwand in einem Boden,
wobei im Boden fortlaufend ein Bodenschlitz ausgehoben sowie
mit Stützflüssigkeit gefüllt wird und anschließend die Dichtwand
in den Bodenschlitz eingebracht wird, dadurch ge
kennzeichnet, daß zunächst ein Vertikalschacht her
gestellt wird, von dem aus beginnend der Bodenschlitz ausge
hoben und die Dichtwand fortlaufend oder abschnittsweise im we
sentlichen horizontal in den Bodenschlitz vorgeschoben wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Bodenschlitz unter gleichzeitiger Verfüllung mit der Stützflüssig
keit ausgehoben wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das Ausheben des Bodenschlitzes im Zuge des Vorschubes der
Dichtwand durchgeführt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß am Grund des Bodenschlitzes mit Hilfe eines Rohr
vortriebsverfahrens ein rohrförmiges Gleitlager für die Dichtwand
eingebracht wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Dichtwandabschnitte in dem Vertikalschacht her
gestellt werden, von dem aus der Vorschub erfolgt.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß aufeinanderfolgende Dichtwandabschnitte im Vertikal
schacht kraftschlüssig und/oder flüssigkeitsdicht aneinander an
geschlossen werden.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Schichten einer mehrschichtigen Dichtwand
untereinander querkraftschlüssig bzw. schubfest miteinander ver
bunden werden.
8. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der
Ansprüche 1 bis 7, mit einem Aushubaggregat zum Ausheben des
Bodenschlitzes, gekennzeichnet durch eine abgetäufte Schacht
anlage (4) mit zumindest einem zum Bodenschlitz (12) hin offenen
und beim Durchschub der Dichtwand abdichtbaren vertikalen Aus
laßschlitz (2) und mit einer Vorpreßeinrichtung (7) für die Dicht
wand.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
die Schachtanlage (4) mit einer Einrichtung zur Herstellung der
Dichtwandabschnitte (3) ausgerüstet ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet,
daß im Bereich des Auslaßschlitzes (2) eine Vorkammer (5) für
die Dichtungswartung vorgesehen ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 10, gekennzeich
net durch einen am Fuß des jeweils ersten vorzuschiebenden
Dichtwandabschnittes (3) zu befestigenden Schneidschuh (14).
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 11, gekennzeich
net durch eine in Höhe des Bodens der Schachtanlage (4) in
Längsrichtung des Bodenschlitzes (12) arbeitende Rohrvortriebs
einrichtung (15).
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 12, gekennzeich
net durch einen längs des Bodenschlitzes (12) auf Schienen (18)
verfahrbaren Bock (17) mit Aufhängern (19) für die Dichtwand.
14. Dichtwand für das Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis
7 und/oder zur Verwendung in der Vorrichtung nach einem der
Ansprüche 8 bis 13, mit einem mehrschichtigen Aufbau, gekenn
zeichnet durch eine Dichtschicht (20) zwischen zwei Schutzschich
ten (21) aus Stahlbeton.
15. Dichtwand nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß
die Dichtschicht (20) aus Asphaltbeton in einer Dicke von 4 bis
7 cm besteht.
16. Dichtwand nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß
die Dichtschicht (20) aus Stahlblech besteht.
17. Dichtwand nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß
die Dichtschicht (20) aus Kunststoffolie besteht.
18. Dichtwand nach einem der Ansprüche 14 bis 17, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Schutzschichten (21) aus Stahlbeton jeweils
eine Dicke von 15 bis 50 cm aufweisen.
19. Dichtwand nach Anspruch 15 oder 18, dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen der Dichtschicht (20) aus Asphaltbeton und den
Schutzschichten (21) aus Stahlbeton wärmedämmende Schichten (23)
aus mineralischem oder organischem Hartschaum angeordnet sind.
20. Dichtwand nach einem der Ansprüche 14 bis 19, dadurch ge
kennzeichnet, daß sie im Grundriß gerade oder mit konstanter
Krümmung ausgeführt ist.
21. Dichtwand nach einem der Ansprüche 14 bis 20, dadurch ge
kennzeichnet, daß die vorderen Vertikalkanten (11) als einen
Überschnitt erzeugende Schneidkanten ausgebildet sind.
22. Dichtwand nach einem der Ansprüche 14 bis 21, dadurch ge
kennzeichnet, daß ihre Bugfläche als Führungsfläche für das
Aushubaggregat (9) ausgebildet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914126408 DE4126408C2 (de) | 1991-08-09 | 1991-08-09 | Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen einer Dichtwand und hierfür geeignete Dichtwand |
Applications Claiming Priority (1)
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Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4126408A1 true DE4126408A1 (de) | 1993-02-11 |
DE4126408C2 DE4126408C2 (de) | 1998-07-16 |
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ID=6438014
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19914126408 Expired - Fee Related DE4126408C2 (de) | 1991-08-09 | 1991-08-09 | Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen einer Dichtwand und hierfür geeignete Dichtwand |
Country Status (1)
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---|---|
DE (1) | DE4126408C2 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CN111733854A (zh) * | 2020-07-30 | 2020-10-02 | 四川港航建设工程有限公司 | 兼有帷幕灌浆功能的止水玻璃芯墙结构及其施工方法 |
CN117306483A (zh) * | 2023-11-30 | 2023-12-29 | 寿光市圣城经纬测绘有限公司 | 一种工程测绘用土层厚度测量装置 |
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DE3020541A1 (de) * | 1980-05-30 | 1981-12-03 | Richard 4130 Moers Weiss | Verfahren und vorrichtung zum herstellen von kanaelen mit arbeitsschaechten oder baugruben nach dem vorpressverfahren |
DE3601330A1 (de) * | 1986-01-17 | 1987-07-23 | Schlegel Lining Tech Gmbh | Anordnung einer sperrfolie im erdboden und vorrichtung zum herstellen derselben |
DE8604438U1 (de) * | 1986-02-19 | 1991-07-18 | Hüls Troisdorf AG, 53840 Troisdorf | Schlitzwand zur Vertikalabdichtung |
-
1991
- 1991-08-09 DE DE19914126408 patent/DE4126408C2/de not_active Expired - Fee Related
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CN117306483B (zh) * | 2023-11-30 | 2024-02-23 | 寿光市圣城经纬测绘有限公司 | 一种工程测绘用土层厚度测量装置 |
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Publication number | Publication date |
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