DE4124701A1 - Verfahren zur herstellung fester wasch- und reinigungsmittel mit hohem schuettgewicht und verbesserter loesegeschwindigkeit - Google Patents
Verfahren zur herstellung fester wasch- und reinigungsmittel mit hohem schuettgewicht und verbesserter loesegeschwindigkeitInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von festen Wasch- und
Reinigungsmitteln sowie die nach diesem Verfahren hergestellten Wasch- und
Reinigungsmittel, die sich durch eine verbesserte Lösegeschwindigkeit,
insbesondere bei niederen Temperaturen, auszeichnen.
Feste Wasch- und Reinigungsmittel mit hohem Schüttgewicht, d. h. Mittel mit
einem Schüttgewicht oberhalb 500 g/l, weisen oft aufgrund ihrer kompak
tierten Form und aus der daraus resultierenden geringeren Oberfläche eine
geringere Lösegeschwindigkeit, insbesondere bei niederen Temperaturen um
15 bis 60°C, auf als Mittel mit einer vergleichbaren Zusammensetzung, die
aber ein Schüttgewicht von beispielsweise nur 300 g/l besitzen.
Es ist auch bekannt, daß manche Tenside beim Lösen in Wasser oder beim
Verdünnen ihrer Lösungen eine Gelphase bilden.
Aus der europäischen Patentanmeldung EP 7 049 ist bekannt, daß die Visko
sität von ethoxylierten Fettalkoholen, die beim Verdünnen mit Wasser Gele
bilden, durch den Zusatz von ethoxylierten Alkandiolen verringert werden
kann.
Aus der internationalen Patentanmeldung WO 91/02 047 ist ein Verfahren zur
Herstellung verdichteter Granulate bekannt, die in Wasch- und Reinigungs
mitteln eingesetzt werden. Dabei wird ein homogenes Vorgemisch unter Zu
satz eines Plastifizier- und/oder Gleitmittels bei hohen Drucken zwischen
25 und 200 bar strangförmig verpreßt. Diese Anmeldung lehrt, daß als Pla
stifizier- und/oder Gleitmittel Tenside eingesetzt werden können. Dabei
ist es möglich, daß die Plastifizier- und/oder Gleitmittel begrenzte Men
gen an Hilfsflüssigkeiten enthalten. Zu diesen Hilfsflüssigkeiten zählen
auch höher siedende, gegebenenfalls polyethoxylierte Alkohole, bei Raum
temperatur oder mäßig erhöhten Temperaturen fließfähige Polyalkoxylate und
dergleichen. Es wurde jedoch nicht erkannt, daß durch den gezielten Ein
satz bestimmter Mengen an Hilfsflüssigkeiten das Auflöseverhalten der ver
dichteten Granulate positiv beeinflußt werden kann.
Während die verringerte Lösegeschwindigkeit bei der maschinellen Anwendung
der Mittel weniger störend ist, werden diese Mittel bei ihrer manuellen
Anwendung, beispielsweise bei der Anwendung im Handwaschbecken, vom Ver
braucher im allgemeinen nicht akzeptiert.
Die Aufgabe der Erfindung bestand darin, ein festes Wasch- und Reini
gungsmittel mit hohem Schüttgewicht herzustellen, das übliche Inhalts
stoffe, einschließlich ethoxylierter Alkohole als nichtionische Tenside,
enthält und das bei Temperaturen zwischen 15 und 60°C eine verbesserte
Lösegeschwindigkeit aufweist.
Überraschenderweise wurde nun gefunden, daß die Lösegeschwindigkeit von
festen Wasch- und Reinigungsmitteln mit hohem Schüttgewicht und üblicher
Zusammensetzung dadurch verbessert werden kann, daß die als nichtionischen
Tenside eingesetzten flüssigen ethoxylierten Alkohole bei der Herstellung
der Mittel in einer bestimmten Form in das Verfahren eingebracht werden.
Gegenstand der Erfindung ist dementsprechend ein Verfahren zur Herstellung
von festen Wasch- und Reinigungsmitteln mit hohem Schüttgewicht durch Zu
sammenfügen fester und flüssiger Waschmittelrohstoffe unter gleichzeitiger
oder anschließender Formgebung und gewünschtenfalls Trocknung, wobei man
als feste Bestandteile Aniontenside, Buildersubstanzen und Alkalisierungs
mittel und als flüssige Bestandteile Niotenside einsetzt, und bei dem man
zur Verbesserung des Auflöseverhaltens und zur Erleichterung der Einarbei
tung die flüssigen Niotenside in inniger Vermischung mit einem Struktur
brecher in einem Gewichtsverhältnis flüssiges Niotensid : Strukturbrecher
von 10 : 1 bis 1 : 1 einsetzt.
Die flüssigen nichtionischen Tenside leiten sich vorzugsweise von ethoxy
lierten Fettalkoholen mit 8 bis 20 Kohlenstoffatomen und durchschnittlich
1 bis 15 Mol Ethylenoxid pro Mol Alkohol und insbesondere von primären
Alkoholen mit vorzugsweise 9 bis 18 Kohlenstoffatomen und durchschnittlich
1 bis 12 Mol Ethylenoxid pro Mol Alkohol ab, in denen der Alkoholrest li
near oder in 2-Stellung methylverzweigt sein kann, beziehungsweise lineare
und methylverzweigte Reste im Gemisch enthalten kann, so wie sie übli
cherweise in Oxoalkoholresten vorliegen. Insbesondere sind jedoch lineare
Reste aus Alkoholen nativen Ursprungs mit 12 bis 18 Kohlenstoffatomen be
vorzugt, wie zum Beispiel aus Kokos-, Talgfett- oder Oleylalkohol. Die
angegebenen Ethoxylierungsgrade stellen statistische Mittelwerte dar, die
für ein spezielles Produkt eine ganze oder eine gebrochene Zahl sein kön
nen. Bevorzugte Alkoholethoxylate weisen eine eingeschränkte Homologenver
teilung (narrow range ethoxylates, NRE) auf. Insbesondere sind Alkohol
ethoxylate bevorzugt, die durchschnittlich 2 bis 8 Ethylenoxidgruppen auf
weisen. Zu den bevorzugten ethoxylierten Alkoholen gehören beispielsweise
C9-C11-Oxoalkohol mit 7 EO, C13-C15-Oxoalkohol mit 3 EO, 5 EO oder 7 EO
und insbesondere C12-C14-Alkohole mit 3 EO oder 4 EO, C12-C18-Alkohole mit
3 EO, 5 EO oder 7 EO und Mischungen aus diesen, wie Mischungen aus
C12-C14-Alkohol mit 3 EO und C12-C18-Alkohol mit 5 EO.
Als Strukturbrecher eignet sich eine Reihe sowohl fester als auch flüssi
ger Substanzen, die hydrophil, wasserlöslich oder in Wasser dispergierbar
sind. Geeignet sind beispielsweise niedere Polyalkylenglykole, die sich
von geradkettigen oder verzweigten Glykolen mit 2 bis 6 Kohlenstoffatomen
ableiten, vorzugsweise Polyethylenglykol oder Polypropylenglykol, und eine
relative Molekülmasse zwischen 200 und 12 000 aufweisen. Insbesondere sind
Polyethylenglykole mit einer relativen Molekülmasse zwischen 200 und 4 000
bevorzugt, wobei die flüssigen Polyethylenglykole mit einer relativen Mo
lekülmasse bis 2 000 und insbesondere zwischen 200 und 600 besonders vor
teilhafte Eigenschaften aufweisen.
Ebenso sind die Sulfate und insbesondere die Disulfate von niederen Poly
alkylenglykolethern und zwar insbesondere des Polyethylenglykols und des
1,2-Polypropylenglykols geeignet. Besonders bevorzugt sind dabei die Sul
fate und/oder Disulfate, die sich von Polyethlyenglykolen und Poly
propylenglykolen mit einer relativen Molekülmasse zwischen 600 und 6 000
und insbesondere zwischen 1 000 und 4 000 ableiten. Die Disulfate stammen
dabei in der Regel von Polyglykolethern, wie sie - bewirkt durch geringe
Wasserspuren - bei der Oxalkylierung von alkoholischen Komponenten ent
stehen können, ab.
Eine weitere Gruppe der geeigneten Strukturbrecher besteht aus den wasser
löslichen Salzen von Mono- und/oder Disulfosuccinaten der niederen Poly
alkylenglykolether. Besondere Bedeutung besitzen dabei wiederum die ent
sprechenden Polyethylenglykolether- und Polypropylenglykolether-Verbindun
gen, wobei Sulfosuccinate und Disulfosuccinate von Polyglykolethern mit
einer relativen Molekülmasse zwischen 600 und 6 000, insbesondere zwischen
1 000 und 4 000, besonders bevorzugt sind.
Für die Verwendung der anionisch modifizierten Polyalkylenglykolether als
Strukturbrecher kommen beliebige Salze, vorzugsweise jedoch die Alkali
metallsalze, insbesondere die Natrium- und Kalium-Salze, sowie Ammonium
salze und/oder Salze von organischen Aminen, beispielsweise von Tri
ethanolamin, in Betracht. Die für die praktische Anwendung wichtigsten
Salze sind die Natriumsalze der Sulfate, Disulfate, Sulfosuccinate und
Disulfosuccinate von Polyethylenglykol und Polypropylenglykol.
Vorzugsweise werden auch Mischungen der Polyalkylenglykolether und ihrer
anionisch modifizierten Derivate in einem beliebigen Mischungsverhältnis
eingesetzt. Insbesondere ist dabei eine Mischung aus Polyalkylenglykol
ether und den Sulfosuccinaten und/oder Disulfosuccinaten der Polyalkylen
glykolether bevorzugt. Geeignet ist aber auch eine Mischung aus Poly
alkylenglykolether und den entsprechenden Sulfaten und/oder Disulfaten und
eine Mischung aus Polyalkylenglykolether und den entsprechenden Sulfaten
und/oder Disulfaten sowie den entsprechenden Sulfosuccinaten und/oder
Sulfodisuccinaten.
Weiterhin sind im Sinne dieser Erfindung geeignete und bevorzugt einge
setzte Strukturbrecher die Anlagerungsprodukte von etwa 20 bis etwa 80 Mol
Ethylenoxid an 1 Mol eines aliphatischen Alkohols mit im wesentlichen 8
bis 20 Kohlenstoffatomen, die seit langem bekannte Inhaltsstoffe von
Wasch- und Reinigungsmittels darstellen. Besonders wichtig sind die An
lagerungsprodukte von 20 bis 60 Mol und insbesondere von 25 bis 45 Mol
Ethylenoxid an primäre Alkohole, wie zum Beispiel Kokosfettalkohol oder
Talgfettalkohol, an Oleylalkohol, an Oxoalkohole, oder an sekundäre Alko
hole mit 8 bis 18 und vorzugsweise 12 bis 18 Kohlenstoffatomen. Beispiele
für besonders bevorzugte Strukturbrecher aus der Gruppe der hochethoxy
lierten Alkohole sind Talgfettalkohol mit 30 EO und Talgfettalkohol mit 40
EO. Ebenso ist es bevorzugt, Mischungen einzusetzen, die hochethoxylierte
Alkohole enthalten, beispielsweise Mischungen aus Talgfettalkohol mit 40
EO und Wasser oder aus Talgfettalkohol mit 40 EO und Polyethylenglykol mit
einer relativen Molekülmasse zwischen 200 und 2 000.
Weitere geeignete Strukturbrecher sind ethoxylierte, vicinale innenstän
dige Alkandiole oder 1,2-Alkandiole mit einer Kohlenstoffkette mit 8 bis
18 Kohlenstoffatomen und 4 bis 15 Mol Ethylenoxid pro Mol Diol. Dabei ist
es möglich, daß nur eine der beiden OH-Gruppen oder beide OH-Gruppen des
Alkandiols ethoxyliert sind.
Weiterhin sind als Strukturbrecher modifizierte nichtionische Tenside mit
einer endständigen Säuregruppe geeignet. Hierbei handelt es sich um
nichtionische Tenside, insbesondere um Fettalkohole, bei denen eine OH-
Gruppe in eine Gruppe mit einer Carboxylgruppe umgewandelt wurde. Zu den
nichtionischen Tensiden mit endständiger Säuregruppe gehören somit Ester
oder Teilester eines nichtionischen Tensids mit einer Polycarbonsäure oder
einem Polycarbonsäureanhydrid. Beispiele für säureterminierte nichtio
nische Tenside sind die bekannten Polyethercarbonsäuren und Ester bezie
hungsweise Halbester von C8-C18-Alkoholen mit Bernsteinsäureanhydrid,
Maleinsäureanhydrid, Maleinsäure oder Citronensäure.
Eine weitere Gruppe geeigneter Strukturbrecher besteht aus Alkylengylkol
monoalkylethern der allgemeinen Formel RO(CH2CH2O)nH, in der R einen Rest
mit 2 bis 8 Kohlenstoffatomen und n eine Zahl von 1 bis 8 darstellen.
Beispiele für diese Gruppe der Zusatzstoffe sind Ethylenglykolmonoethyl
ether und Diethylenglykolmonobutylether.
Ebenso ist auch Wasser ein prinzipiell geeigneter Strukturbrecher. Der
Einsatz von Wasser als Strukturbrecher ist jedoch weniger bevorzugt. So
wird in den meisten Fällen angestrebt, den freien Wassergehalt in den
Mitteln so gering wie möglich zu halten, um möglichst hohe
Wirkstoffkonzentrationen in den Mitteln zu erreichen. Zu diesem Zweck
werden häufig wasserfreie Inhaltsstoffe, beispielsweise wasserfreie Soda
oder zumindest teilweise entwässerter Zeolith, eingesetzt, die im Stande
sind, freies Wasser zu binden. Es ist daher offensichtlich, daß Wasser ein
weniger geeigneter Strukturbrecher ist, da die Mittel während der Lagerung
aufgrund der eintretenden inneren Trocknung des Mittels an Wasser verar
men, so daß der positive Effekt der verbesserten Lösegeschwindigkeit nach
einer Lagerzeit bei der Anwendung nicht mehr oder nicht mehr im vollen
Umfang zum Tragen kommt.
Erfindungsgemäß werden die flüssigen Niotenside, insbesondere die
ethoxylierten Fettalkohole in inniger Vermischung mit dem Strukturbrecher
eingesetzt. Diese innige Vermischung wird dadurch erreicht, daß man ent
weder eine homogene Lösung oder eine Dispersion aus den erfindungsgemäß
eingesetzten flüssigen Niotensiden und den hydrophilen, wasserlöslichen
beziehungsweise in Wasser dispergierbaren Strukturbrechern herstellt.
Überraschenderweise bewirken die Zusatzstoffe bereits in sehr geringen
Mengen, beispielsweise um 8 Gew.-%, bezogen auf die Summe aus flüssigem
Niotensid und Strukturbrecher, die gewünschte Verbesserung der Lösege
schwindigkeit der fertigen Wasch- und Reinigungsmittel, so daß sie vor
zugsweise in einem Gewichtsverhältnis flüssiges Niotensid : Struktur
brecher von 8 : 1 bis 1 : 1 eingesetzt werden.
Diese Lösungen oder Dispersionen aus flüssigem Niotensid und Struktur
brecher können in allen bekannten Verfahren, bei denen Wasch- und Reini
gungsmittel mit hohem Schüttgewicht, d. h. mit einem Schüttgewicht oberhalb
500 g/l, vorzugsweise oberhalb 600 g/l und insbesondere zwischen 700 und
1 000 g/l, hergestellt werden und die als nichtionische Tenside flüssige
ethoxylierte Alkohole nach der erfindungsgemäßen Definition enthalten,
eingesetzt werden. Beispiele für derartige bekannte und bevorzugte Ver
fahren sind Granulierverfahren, in denen entweder die Inhaltsstoffe eines
Wasch- und Reinigungsmittels oder ein sprühgetrocknetes Wasch- und Rei
nigungsmittel oder eine Mischung aus sprühgetrockneten und nicht sprüh
getrockneten Inhaltsstoffen von Wasch- und Reinigungsmitteln in einem
schnellaufenden Mischer kompaktiert und gleichzeitig in diesem Mischer
oder im Anschluß daran in einer weiteren Vorrichtung, beispielsweise in
einer Wirbelschicht, mit der erfindungsgemäßen Lösung beziehungsweise
Dispersion beaufschlagt wird. Ebenso ist ein Verfahren bevorzugt, bei dem
sprühgetrocknete und/oder nicht sprühgetrocknete Inhaltsstoffe von Wasch-
und Reinigungsmitteln zusammen mit der erfindungsgemäß eingesetzten Lösung
oder Dispersion, die auf einen Träger, insbesondere auf einen zeolithhal
tigen Träger, aufgebracht wurde, granuliert wird.
Insbesondere ist jedoch ein Verfahren bevorzugt, das ausführlich in der
internationalen Patentanmeldung WO 91/02 047 beschrieben wird. Dabei wird
ein festes homogenes Vorgemisch unter Zusatz eines Plastifizier- und/oder
Gleitmittels über Lochformen mit Öffnungsweiten der vorbestimmten Granu
latdimension bei hohen Drucken zwischen 25 und 200 bar strangförmig ver
preßt. Der Strang wird direkt nach dem Austritt aus der Lochform mittels
einer Schneidevorrichtung auf die vorbestimmte Granulatdimension zuge
schnitten. Die Anwendung des hohen Arbeitsdrucks bewirkt die Plastifi
zierung des Vorgemisches bei der Granulatbildung und stellt die Schneid
fähigkeit der frisch extrudierten Stränge sicher. Das Vorgemisch besteht
wenigstens anteilsweise aus festen, vorzugsweise feinteiligen üblichen
Inhaltsstoffen von Wasch- und Reinigungsmitteln, denen gegebenenfalls
flüssige Bestandteile zugemischt sind. Die festen Inhaltsstoffe können
durch Sprühtrocknung gewonnene Turmpulver, aber auch Agglomerate, die je
weils gewählten Mischungsbestandteile als reine Stoffe, die im feinteili
gen Zustand miteinander vermischt werden, sowie Mischungen aus diesen
sein. Im Anschluß daran werden gegebenenfalls die flüssigen Inhaltsstoffe
zugegeben und dann das erfindungsgemäß ausgewählte Plastifizier- und/oder
Gleitmittel eingemischt. Als Plastifizier- und/oder Gleitmittel werden
wässerige Lösungen von polymeren Polycarboxylaten sowie hochkonzentrierte
Anion-Tensidpasten und nichtionische Tenside bevorzugt. Zur ausführlichen
Beschreibung der geeigneten Inhaltsstoffe des Vorgemisches und der geeig
neten Plastifizier- und/oder Gleitmittel wird auf die Offenbarung der in
ternationalen Patentanmeldung WO 91/02 047 verwiesen.
Erfindungsgemäß können die Lösungen oder Dispersionen aus flüssigen
Niotensiden und hydrophilen, wasserlöslichen beziehungsweise in Wasser
dispergierbaren Strukturbrechern dabei entweder als flüssiger Bestandteil
beziehungsweise als Plastifizier- und/oder Gleitmittel zu dem festen Vor
gemisch zugegeben werden, oder sie sind ein Bestandteil einer festen Mi
schungskomponente des Vorgemisches, wobei diese feste Mischungskomponente
aus einem Trägerbead besteht, das mit der Lösung oder der Dispersion be
aufschlagt wurde. Die Zugabe der erfindungsgemäßen Lösung oder der
Dispersion in flüssiger Form, das heißt nicht an ein Trägerbead gebunden,
kann an jeder beliebigen Stelle des Verfahrens, zum Beispiel bei der Her
stellung des Vorgemisches, aber auch bei der Verarbeitung des
plastifizierten Vorgemisches, jedoch vor dem Durchtritt durch die Lochform
(Lochdüsenplatte) erfolgen.
Vorzugsweise werden die erfindungsgemäßen Lösungen beziehungsweise Di
spersionen bei der Herstellung von Wasch- und Reinigungsmitteln durch
Extrusion unter hohem Druck eingesetzt, wobei das Gewichtsverhältnis
flüssiges Niotensid : Strukturbrecher in den Lösungen oder Dispersionen
10 : 2 bis 10 : 8 und insbesondere 10 : 3 bis 10 : 6 beträgt.
Als Homogenisiervorrichtung können bevorzugt Kneter beliebiger Ausgestal
tung, beispielsweise 2-Schnecken-Kneter gewählt werden. Der intensive Mi
schungsvorgang kann dabei bereits aus sich heraus zu einer gewünschten
Temperatursteigerung führen. Dabei werden mäßig erhöhte Temperaturen von
beispielsweise 60 bis 70°C in der Regel nicht überschritten. In einer
bevorzugten Ausführungsform wird das Vorgemisch vorzugsweise kontinuier
lich einem 2-Schnecken-Kneter (Extruder) zugeführt, dessen Gehäuse und
dessen Extruder-Granulierkopf auf die vorbestimmte Extrudiertemperatur
temperiert, beispielsweise auf 40 bis 60°C aufgeheizt sind. Unter der
Schereinwirkung der Extruder-Schnecken wird das Vorgemisch bei Drucken von
25 bis 200 bar, vorzugsweise oberhalb 30 bar und insbesondere bei Drucken
von 50 bis 180 bar verdichtet, plastifiziert, in Form feiner Stränge durch
die Lochdüsenplatte im Extruderkopf extrudiert und schließlich das
Extrudat mittels eines rotierenden Abschlagmessers vorzugsweise zu kugel
förmigen bis zylindrischen Granulatkörnern verkleinert. Der Lochdurch
messer in der Lochdüsenplatte und die Strangschnittlänge werden dabei auf
die gewählte Granulatdimension abgestimmt. In dieser Ausführungsform ge
lingt die Herstellung von Granulaten einer im wesentlichen gleichmäßig
vorbestimmbaren Teilchengröße, wobei im einzelnen die absoluten Teilchen
größen dem beabsichtigten Einsatzzweck angepaßt sein können. Im allge
meinen werden Teilchendurchmesser bis höchstens 0,8 cm bevorzugt. Wichtige
Ausführungsformen sehen hier die Herstellung von einheitlichen Granulaten
mit Durchmessern im Millimeterbereich, beispielsweise im Bereich von 0,5
bis 5 mm und insbesondere im Bereich von etwa 0,8 bis 3 mm vor. Das
Länge/Durchmesser-Verhältnis des abgeschlagenen primären Granulats liegt
dabei in einer wichtigen Ausführungsform im Bereich von etwa 1 : 1 bis
etwa 3 : 1. Weiterhin ist es bevorzugt, das noch plastische, feuchte Pri
märgranulat einem weiteren formgebenden Verarbeitungsschritt zuzuführen,;
dabei werden am Rohgranulat vorliegende Kanten abgerundet, so daß letzt
lich kugelförmige oder wenigstens annähernd kugelförmige Granulatkörner
erhalten werden können. Falls gewünscht oder erforderlich, können in die
ser Stufe geringe Mengen an Trockenpulver, beispielsweise Zeolithpulver
wie Zeolith NaA-Pulver, mitverwendet werden. Diese Formgebung kann in
marktgängigen Rondiergeräten, beispielsweise in Rondiergeräten mit rotie
render Bodenscheibe, erfolgen. Vorzugsweise werden die Granulate dann ei
nem Trocknungsschritt, beispielsweise einem Wirbelschichttrockner, zuge
führt. Überraschenderweise wurde nun festgestellt, daß extrudierte Gra
nulate, welche Peroxyverbindungen als Bleichmittel, beispielweise Perborat
- Monohydrat, enthalten, bei Zulufttemperaturen zwischen 80 und 150 °C
ohne Verlust an Aktivsauerstoff getrocknet werden können. Der Gehalt der
getrockneten Granulate an freiem Wasser beträgt vorzugsweise bis etwa 3
Gew.-%, insbesondere zwischen 0,1 bis 1 Gew.-%. Wahlweise ist es auch
möglich, den Trocknungsschritt im direkten Anschluß an die Extrusion des
Primärgranulats und damit zeitlich vor einer gewünschtenfalls vorgenom
menen abschließenden Formgebung in einem Rondiergerät durchzuführen.
Zur Erreichung eines erhöhten Schüttgewichts ist es von Vorteil, die ge
trockneten Granulate gegebenenfalls noch einmal mit feinteiligen Trocken
pulvern abzupudern. Beispiele für derartige Trockenpulver sind wieder
Zeolith-NaA-Pulver, aber auch gefällte oder pyrogene Kieselsäure, wie sie
beispielsweise als Aerosil (R) oder Sipernat (R) (Produkte der Firma
Degussa) im Handel erhältlich sind. Bevorzugt sind hierbei auch hochkon
zentrierte, mindestens 90 Gew.-%ige Fettalkoholsulfat-Pulver, die im we
sentlichen, das heißt zu mindestens 90% aus Teilchen mit einer Teilchen
größe kleiner als 100 µm bestehen. Insbesondere sind Mischungen aus Zeo
lith und Fettalkoholsulfat-Pulver bevorzugt.
In einer weiteren Ausführungsform werden feste Wasch- und Reinigungsmittel
beansprucht, die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellt werden.
Diese Wasch- und Reinigungsmittel zeigen eine verbesserte
Lösegeschwindigkeit bei Temperaturen zwischen 15 und 60°C und insbeson
dere zwischen 20 und 45°C. Insbesondere werden nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren hergestellte Waschmittel bevorzugt, die 20 bis 45 Gew.-% Tenside
enthalten.
Als anionische Tenside eignen sich dabei beispielsweise solche vom Typ der
Sulfonate und Sulfate. Als Tenside vom Sulfonattyp kommen Alkylbenzolsul
fonate (C9-C15-Alkyl), Olefinsulfonate, d. h. Gemische aus Alken- und
Hydroxyalkansulfonaten sowie Disulfonaten, wie man sie beispielsweise aus
C12-C18-Monoolefinen mit end- und innenständiger Doppelbindung durch
Sulfonieren mit gasförmigen Schwefeltrioxid und anschließende alkalische
oder saure Hydrolyse der Sulfonierungsprodukte erhält, in Betracht. Ge
eignet sind auch Dialkansulfonate, die aus C12-C18-Alkanen durch
Sulfochlorierung oder Sulfoxidation und anschließende Hydrolyse bezie
hungsweise Neutralisation beziehungsweise durch Bisulfitaddition an Ole
fine erhältlich sind, sowie insbesondere die Ester von α-Sulfofettsäuren
(Estersulfonate), zum Beispiel die α-sulfonierten Methylester der hy
drierten Kokos-, Palmkern- oder Talgfettsäuren.
Geeignete Tenside vom Sulfattyp sind die Schwefelsäuremonoester aus pri
mären Alkoholen natürlichen und synthetischen Ursprungs, das heißt aus
Fettalkoholen, zum Beispiel Kokosfettalkoholen, Talgfettalkoholen,
Oleylalkohol, Lauryl-, Myristyl-, Palmityl- oder Stearylalkohol, oder den
C10-C20-Oxoalkoholen, und diejenigen sekundärer Alkohole dieser Ketten
länge. Auch die Schwefelsäuremonoester der mit 1 bis 6 Mol Ethylenoxid
ethoxylierten Alkohole, wie 2-Methyl-verzweigte C9-C11-Alkohole mit im
Durchschnitt 3,5 Mol Ethylenoxid sind geeignet. Ebenso eignen sich sulfa
tierte Fettsäuremonoglyceride.
Ferner sind zum Beispiel Seifen aus natürlichen oder synthetischen, vor
zugsweise gesättigten Fettsäuren brauchbar. Geeignet sind insbesondere aus
natürlichen Fettsäuren, zum Beispiel Kokos-, Palmkern- oder Talgfettsäuren
abgeleitete Seifengemische. Bevorzugt sind solche, die zu 50 bis 100% aus
gesättigten C12-C18-Fettsäureseifen und zu 0 bis 50% aus Ölsäureseifen
zusammengesetzt sind.
Die anionischen Tenside können in Form ihrer Natrium-, Kalium- und Ammo
niumsalze sowie als lösliche Salze organischer Basen, wie Mono-, Di- oder
Triethanolamin vorliegen. Der Gehalt erfindungsgemäßer Waschmittel an an
ionischen Tensiden beziehungsweise an anionischen Tensidgemischen beträgt
vorzugsweise 5 bis 40, insbesondere 8 bis 35 Gew.-%. Dabei ist es beson
ders vorteilhaft, wenn der Gehalt der Mittel an Sulfonaten und/oder Sul
faten 10 bis 35 Gew.-%, insbesondere 15 bis 30 Gew.-%, und der Gehalt an
Seife bis zu 8 Gew.-%, insbesondere 0,5 bis 5 Gew.-%, beträgt.
Die Aniontenside können dabei in fester, beispielsweise in sprühgetrock
neter oder granulierter Form, oder in flüssiger bis pastöser Form einge
setzt werden. So ist es bevorzugt, die als Plastifizier- und/oder Gleit
mittel eingesetzten Aniontenside in Form einer wäßrigen Tensidpaste in das
Verfahren einzubringen.
Der Gehalt der Mittel an erfindungsgemäß als nichtionische Tenside einge
setzten ethoxylierten Alkoholen beträgt vorzugsweise 1 bis 15 Gew.-% und
insbesondere 2 bis 10 Gew.-%. Der Gehalt der Mittel an den erfindungsgemäß
eingesetzten Strukturbrechern ergibt sich daraus zwangsläufig. Vorzugswei
se enthalten die Mittel bis zu 5 Gew.-%, insbesondere 1 bis 3 Gew.-%, an
Polyethylenglykol mit einer relativen Molekülmasse zwischen 200 und
1 500.
Das Gewichtsverhältnis Aniontensid : nichtionischem Tensid beträgt vor
zugsweise mindestens 1 : 1 und insbesondere 2 : 1 bis 6 : 1.
Zusätzlich können als nichtionische Tenside auch Alkylglykoside der all
gemeinen Formel R-O-(G)x, in der R einen primären geradkettigen oder in
2-Stellung methylverzweigten aliphatischen Rest mit 8 bis 22, vorzugsweise
12 bis 18 C-Atomen bedeutet, G ein Symbol ist, das für eine Glykose-Ein
heit mit 5 oder 6 C-Atomen steht, und der Oligomerisierungsgrad x zwischen
1 und 10, vorzugsweise zwischen 1 und 2 liegt und insbesondere deutlich
kleiner als 1,4 ist, beispielsweise in Mengen von 1 bis 10 Gew.-%, einge
setzt werden.
Als organische und anorganische Gerüstsubstanzen eignen sich schwach sau
er, neutral oder alkalisch reagierende lösliche und/oder unlösliche Kom
ponenten, die Calciumionen auszufällen oder komplex zu binden vermögen.
Geeignete und insbesondere ökologisch unbedenkliche Buildersubstanzen, wie
feinkristalline, synthetische wasserhaltige Zeolithe vom Typ NaA, die ein
Calciumbindevermögen im Bereich von 100 bis 200 mg CaO/g (gemäß den Anga
ben in DE 24 12 837) aufweisen, finden eine bevorzugte Verwendung. Ihre
mittlere Teilchengröße liegt üblicherweise im Bereich von 1 bis 10 µm
(Meßmethode: Coulter Counter, Volumenverteilung). Der Gehalt der Mittel an
Zeolith beträgt im allgemeinen bis 50 Gew.-%, vorzugsweise mindestens 10
Gew.-% und insbesondere 20 bis 40 Gew.-%, bezogen auf wasserfreie Sub
stanz. Zeolith NaA fällt bei seiner Herstellung als wasserhaltiger Slurry
(masterbatch) an, der nach heute üblichen Verfahren der Herstellung von
Textilwaschmitteln einer Trocknung, insbesondere der Sprühtrocknung un
terworfen wird. Dabei ist es möglich, den Zeolith oder wenigstens Zeo
lithanteile in Form des nicht getrockneten masterbatch oder eines nur
anteilsweise getrockneten masterbatch einzusetzen.
Als weitere Builderbestandteile, die insbesondere zusammen mit den Zeo
lithen eingesetzt werden können, kommen (co-)polymere Polycarboxylate in
Betracht, wie Polyacrylate, Polymethacrylate und insbesondere Copolymere
der Acrylsäure mit Maleinsäure, vorzugsweise solche aus 50% bis 10%
Maleinsäure. Die relative Molekülmasse der Homopolymeren liegt im allge
meinen zwischen 1 000 und 100 000, die der Copolymeren zwischen 2 000
und 200 000, vorzugsweise 50 000 bis 120 000, bezogen auf freie Säure. Ein
besonders bevorzugtes Acrylsäure-Maleinsäure-Copolymer weist eine relative
Molekülmasse von 50 000 bis 100 000 auf. Geeignete, wenn auch weniger be
vorzugte Verbindungen dieser Klasse sind Copolymere der Acrylsäure oder
Methacrylsäure mit Vinylethern, wie Vinylmethylethern, in denen der Anteil
der Säure mindestens 50% beträgt. Brauchbar sind ferner
Polyacetalcarbonsäuren, wie sie beispielsweise in den US-Patentschriften
41 44 226 und 41 46 495 beschrieben sind sowie polymere Säuren, die durch
Polymerisation von Acrolein und anschließende Disproportionierung mittels
Alkalien erhalten werden und aus Acrylsäureeinheiten und Vinylalkoholein
heiten beziehungsweise Acroleineinheiten aufgebaut sind. Die
(co-)polymeren Polycarboxylate werden in fester Form oder in flüssiger
Form, d. h. in Form einer wäßrigen Lösung, vorzugsweise in Form einer 30
bis 55 Gew.-%igen wäßrigen Lösung, in das Verfahren eingebracht. Der Ge
halt der Mittel an (co-)polymeren Polycarboxylaten beträgt vorzugsweise
bis zu 10 Gew.-% und insbesondere 2 bis 8 Gew.-%.
Brauchbare organische Gerüstsubstanzen sind beispielsweise die bevorzugt
in Form ihrer Natriumsalze eingesetzten Polycarbonsäuren, wie Citronen
säure und Nitrilotriacetat (NTA), sofern ein derartiger Einsatz aus öko
logischen Gründen nicht zu beanstanden ist.
Weitere geeignete Inhaltsstoffe der Mittel sind wasserlösliche anorga
nische Alkalisierungsmittel wie Bicarbonate, Carbonate oder Silikate; ins
besondere werden Alkalicarbonat und Alkalisilikat, vor allem Natrium
silikat mit einem molaren Verhältnis Na2O : SiO2 von 1 : 1 bis 1 : 4,0,
eingesetzt. Die Alkalisierungsmittel werden vorzugsweise in fester Form in
das Verfahren eingebracht. Es ist jedoch auch möglich, die Alkalisierungs
mittel wenigstens anteilsweise in Form einer wäßrigen Lösung, z. B. in Form
einer wäßrigen Alkalisilikatlösung oder einer Mischung aus festem Alkali
carbonat und einer Alkalisilikatlösung einzusetzen. Der Gehalt der Mittel
an Natriumcarbonat beträgt dabei vorzugsweise bis zu 20 Gew.-%, vorteil
hafterweise zwischen 5 und 15 Gew.-%. Der Gehalt der Mittel an Natrium
silikat beträgt im allgemeinen bis zu 10 Gew.-% und vorzugsweise zwischen
2 und 8 Gew.-%.
Zu den sonstigen Waschmittelbestandteilen zählen Vergrauungsinhibitoren
(Schmutzträger), Schauminhibitoren, Bleichmittel und Bleichaktivatoren,
optische Aufheller, Enzyme, textilweichmachende Stoffe, Farb- und Duft
stoffe sowie Neutralsalze.
Unter den als Bleichmittel dienenden, in Wasser H2O2 liefernden Verbin
dungen haben das Natriumperborat-tetrahydrat (NaBO2 · H2O2 · 3 H2O) und
das Natriumperborat-monohydrat (NaBO2 · H2O2) besondere Bedeutung. Weitere
brauchbare Bleichmittel sind beispielsweise Peroxycarbonat (Na2CO3·1,5
H2O2), Peroxypyrophosphate, Citratperhydrate sowie H2O2 liefernde persaure
Salze oder Persäuren, wie Perbenzoate, Peroxaphthalate, Diperazelainsäure
oder Diperdodecandisäure. Der Gehalt der Mittel an Bleichmitteln beträgt
vorzugsweise 5 bis 25 Gew.-% und insbesondere 10 bis 20 Gew.-%, wobei
vorteilhafterweise Perboratmonohydrat eingesetzt wird.
Um beim Waschen bei Temperaturen von 60°C und darunter eine verbesserte
Bleichwirkung zu erreichen, können Bleichaktivatoren in die Präparate
eingearbeitet werden. Beispiele hierfür sind mit H2O2 organische Persäuren
bildende N-Acyl- beziehungsweise O-Acyl-Verbindungen, vorzugsweise
N,N′-tetraacylierte Diamine, wie N,N,N′,N′-Tetraacetylethylendiamin, fer
ner Carbonsäureanhydride und Ester von Polyolen wie Glucosepentaacetat.
Der Gehalt der bleichmittelhaltigen Mittel an Bleichaktivator liegt in dem
üblichen Bereich, vorzugsweise zwischen 1 und 10 Gew.-% und insbesondere
zwischen 3 und 8 Gew.-%.
Vergrauungsinhibitoren haben die Aufgabe, den von der Faser abgelösten
Schmutz in der Flotte suspendiert zu halten und so das Vergrauen zu ver
hindern. Hierzu sind wasserlösliche Kolloide meist organischer Natur ge
eignet, wie beispielsweise die wasserlöslichen Salze polymerer Carbon
säuren, Leim, Gelatine, Salze von Ethercarbonsäuren oder Ethersulfonsäuren
der Stärke oder der Cellulose oder Salze von sauren Schwefelsäureestern
der Cellulose oder der Stärke. Auch wasserlösliche, saure Gruppen enthal
tende Polyamide sind für diesen Zweck geeignet. Weiterhin lassen sich
lösliche Stärkepräparate und andere als die oben genannten Stärkeprodukte
verwenden, zum Beispiel abgebaute Stärke, Aldehydstärken usw.. Auch Poly
vinylpyrrolidon ist brauchbar. Vorzugsweise werden Carboxymethylcellulose
(Na-Salz), Methylcellulose, Methylhydroxyethylcellulose und deren Gemische
sowie Polyvinylpyrrolidon, insbesondere in Mengen von 0,5 bis 5 Gew.-%,
bezogen auf das Mittel, eingesetzt.
Das Schäumvermögen der Tenside läßt sich durch Kombination geeigneter
Tensidtypen steigern oder verringern; eine Verringerung läßt sich eben
falls durch Zusätze nichttensidartiger organischer Substanzen erreichen.
Ein verringertes Schäumvermögen, das beim Arbeiten in Maschinen erwünscht
ist, erreicht man vielfach durch Kombination verschiedener Tensidtypen,
zum Beispiel von Sulfaten und/oder Sulfonaten mit nichtionischen Tensiden
und/oder mit Seifen. Bei Seifen steigt die schaumdämpfende Wirkung mit dem
Sättigungsgrad und der C-Zahl des Fettsäureesters an. Als
schauminhibierende Seifen eignen sich daher solche Seifen natürlicher und
synthetischer Herkunft, die einen hohen Anteil an C18-C24-Fettsäuren auf
weisen. Geeignete nichttensidartige Schauminhibitoren sind
Organopolysiloxane und deren Gemische mit mikrofeiner, gegebenenfalls
silanierter Kieselsäure, Paraffine, Wachse, Mikrokristallinwachse und de
ren Gemische mit silanierter Kieselsäure. Auch von C12-C20-Alkylaminen und
C2-C6-Dicarbonsäuren abgeleitete Bisacylamide sind brauchbar. Mit Vorteil
werden auch Gemische verschiedener Schauminhibitoren verwendet, zum Bei
spiel solche aus Silikonen und Paraffinen oder Wachsen. Vorzugsweise sind
die Schauminhibitoren an eine granulare, in Wasser lösliche beziehungs
weise dispergierbare Trägersubstanz gebunden oder werden dem Plastifizier-
und/oder Gleitmittel zugemischt.
Die Waschmittel können als optische Aufheller Derivate der Diaminostil
bendisulfonsäure beziehungsweise deren Alkalimetallsalze enthalten. Ge
eignet sind zum Beispiel Salze der 4,4′-Bis(2-anilino-4-morpholino-1,3,5-
triazin-6-yl-amino)-stilben-2,2′-disulfonsäure oder gleichartig aufgebaute
Verbindungen, die anstelle der Morpholinogruppe eine Diethanolaminogruppe,
eine Methylaminogruppe, eine Anilinogruppe oder eine 2-Methoxyethylamino
gruppe tragen. Weiterhin können Aufheller vom Typ des substituierten
4,4′-Distyryl-di-phenyls anwesend sein; zum Beispiel die Verbindung
4,4′-Bis(4-chlor-3-sulfostyryl)-diphenyl. Auch Gemische der vorgenannten
Aufheller können verwendet werden.
Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung werden ein
heitlich weiße Granulate erhalten, wenn die Mittel außer den üblichen op
tischen Aufhellern in üblichen Mengen, beispielsweise zwischen 0,1 und
0,5, vorzugsweise um 0,1 bis 0,3 Gew.-%, auch geringe Mengen, beispiels
weise 10-6 bis 10-3 Gew.-%, vorzugsweise um 10-5 Gew.-%, eines blauen
Farbstoffs enthält. Ein besonders bevorzugter Farbstoff ist Tinolux (R)
(Produktname der Ciba-Geigy).
Als Enzyme kommen solche aus der Klasse der Proteasen, Lipasen und Amyl
asen beziehungsweise deren Gemische in Frage. Besonders gut geeignet sind
aus Bakterienstämmen oder Pilzen, wie Bacillus subtilis, Bacillus
licheniformis und Streptomyces griseus gewonnene enzymatische Wirkstoffe.
Vorzugsweise werden Proteasen vom Subtilisin-Typ und insbesondere Protea
sen, die aus Bacillus lentus gewonnen werden, eingesetzt. Die Enzyme kön
nen an Trägerstoffen adsorbiert und/oder in Hüllensubstanzen eingebettet
sein, um sie gegen vorzeitige Zersetzung zu schützen.
Als Stabilisatoren insbesondere für Perverbindungen und Enzyme kommen die
Salze von Polyphosphonsäuren, insbesondere 1-Hydroxyethan-1,1-diphosphon
säure (HEDP) in Betracht.
Die Wasch- und Reinigungsmittel können einheitlich aus Extrudaten herge
stellt werden, welche die obengenannten Inhaltsstoffe aufweisen. Die Mit
tel können jedoch auch aus einem Gemisch mehrerer verschiedener Granulate
erhalten werden, von denen die erfindungsgemäßen Extrudate den Hauptbe
standteil bilden. So können beispielsweise der Bleichaktivator, die Enzyme
sowie Farb- und Duftstoffe nachträglich zu den Extrudaten zugemischt wer
den. Dabei ist es bevorzugt, den Bleichaktivator und die Enzyme jeweils in
kompaktierter granularer Form, beispielsweise als jeweils separat herge
stellte Extrudate, die mittels eines Kneters der oben beschriebenen Aus
gestaltung oder über eine Pelletpresse erhalten werden, einzusetzen.
In einem Chargenmischer (20 Liter), der mit einem Messerkopf-Zerkleinerer
(Zerhacker) ausgerüstet war, wurde ein festes Vorgemisch aus 2000 g
C9-C13-Alkylbenzolsulfonat-Natriumsalz-Pulver (90 Gew.-% Aktivsub
stanz), 2250 g C12-C18-Fettalkoholsulfat-Pulver (91 Gew.-% Akiv
substanz), 200 g C12-C18-Natriumfettsäureseife, 3700 g Wessalith P®
(Zeolith NaA; Handelsprodukt der Firma Degussa, Bundesrepublik Deutsch
land), 650 g wasserfreies Natriumcarbonat, 880 g Sokalan CP5®-Pulver
(Copolymer aus Acrylsäure und Maleinsäure, 95 Gew.-% Aktivsubstanz; Han
delsprodukt der Firma BASF, Bundesrepublik Deutschland), 1650 g eines
Schauminhibitorkonzentrats, enthaltend 8 Gew.-% Silikonöl und 58 Gew.-%
Natriumsulfat sowie 20 Gew.-% Wasserglas als anorganische Träger, sowie
2100 g Natriumperborat-Monohydrat vorgelegt und bei laufenden Mischwerk
zeugen mit einer Mischung aus 330 g C12-C18-Fettalkohol mit 5 EO, 200 g
Talgfettalkohol mit 5 EO und 250 g Polyethylenglykol mit einer relativen
Molekülmasse von 400 versetzt. Anschließend erfolgte die Zugabe von 780 g
einer 35 Gew.-%igen wässerigen Natriumsilikatlösung (Na2O : SiO2 1 : 3,0)
und 165 g einer 30 Gew.-%igen wässerigen Lösung des 1-Hydroxyethan-1,1-
diphosphonsäure-tetranatriumsalzes. Die Mischung wurde 2 Minuten homoge
nisiert und im Anschluß daran einem 2-Schnecken-Extruder zugeführt, dessen
Gehäuse einschließlich des Extruder-Granulierkopfes auf 45°C temperiert
war. Unter der Schereinwirkung der Extruderschnecken wurde das Vorgemisch
plastifiziert und anschließend bei einem Druck von 120 bar durch die
Extruderkopf-Lochdüsenplatte zu feinen Strängen mit einem Durchmesser von
1,2 mm extrudiert, die nach dem Düsenaustritt mittels eines Abschlagmes
sers zu angenähert kugelförmigen Granulaten zerkleinert wurden (Länge/
Durchmesser-Verhältnis etwa 1, Heißabschlag). Das anfallende warme Granu
lat wurde 1 Minute in einem marktgängigen Rondiergerät vom Typ Marumerizer
verrundet und anschließend bei einer Zulufttemperatur von 120°C in einem
Wirbelschichttrockner getrocknet. Das staubarme Produkt wurde durch ein
Sieb mit der Maschenweite 1,6 mm abgesiebt. Der Anteil oberhalb 1,6 mm lag
unter 3%. Das erhaltene Granulat besaß ein Schüttgewicht von 820 g/l.
Die Lösegeschwindigkeit der Granulate wurde nach der Methode der Leitfä
higkeitsmessung bestimmt:
In ein 1 Liter-Glasgefäß wurden 500 g demineralisiertes Wasser (20°C)
eingefüllt, der Propellerrührer mit einer Drehzahl von 900 Umdrehungen pro
Minute eingeschaltet und die Leitfähigkeitsmeßzelle eingetaucht. Danach
wurden 5 g des Waschmittelgranulats zugegeben. Die Anderung der Leitfä
higkeit wurde über einen Schreiber festgehalten. Die Messung erfolgte so
lange, bis kein Anstieg der Leitfähigkeit mehr feststellbar war. Die Zeit
bis zum Erreichen der Leitfähigkeitskonstanz ist die Lösezeit des gesamten
Granulats (100%). Die Lösezeit bei 90%iger Auflösung wurde rechnerisch
ermittelt.
Die Lösezeit des erfindungsgemäßen Granulats betrug bei 20°C und 90%iger
Auflösung 2,20 Minuten.
Es wurde ein Vorgemisch derselben Zusammensetzung wie im erfindungsgemäßen
Beispiel hergestellt, wobei jedoch die ethoxylierten Alkohole und das
Polyethylenglykol nicht in einer Mischung, sondern separat nacheinander
zugegeben wurden.
Das Vorgemisch wurde wie im erfindungsgemäßen Beispiel extrudiert, ge
schnitten, verrundet, getrocknet und gesiebt. Das Schüttgewicht der Gra
nulate V1 betrug etwa 820 g/l.
Die Lösezeit der Granulate V1 bei 20°C und 90%iger Auflösung betrug 3,77
Minuten.
Es wurde wie im erfindungsgemäßen Beispiel ein Vorgemisch hergestellt, das
die gleichen Bestandteile in denselben Mengen wie im erfindungsgemäßen
Beispiel enthielt, mit der Ausnahme, daß auf den Zusatzstoff Polyethylen
glykol verzichtet wurde. Das Vorgemisch wurde wie im erfindungsgemäßen
Beispiel extrudiert, geschnitten, verrundet, getrocknet und gesiebt. Das
Schüttgewicht der Granulate V2 betrug etwa 820 g/l.
Die Lösezeit der Granulate V2 betrug bei 20°C und 90%iger Auflösung 3,85
Minuten.
Claims (19)
1. Verfahren zur Herstellung von festen Wasch- und Reinigungsmitteln mit
hohem Schüttgewicht durch Zusammenfügen fester und flüssiger Wasch
mittelrohstoffe unter gleichzeitiger oder anschließender Formgebung
und gewünschtenfalls Trocknung, wobei man als feste Bestandteile
Aniontenside, Buildersubstanzen und Alkalisierungsmittel und als flüs
sige Bestandteile Niotenside einsetzt, dadurch gekennzeichnet, daß man
zur Verbesserung des Auflöseverhaltens und zur Erleichterung der Ein
arbeitung die flüssigen Niotenside in inniger Vermischung mit einem
Strukturbrecher in einem Gewichtsverhältnis flüssiges Niotensid :
Strukturbrecher 10 : 1 bis 1 : 1 einsetzt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Struktur
brecher Polyethylenglykol oder Polypropylenglykol, Sulfate und/oder
Disulfate von Polyethylenglykol oder Polypropylenglykol, Sulfosucci
nate und/oder Disulfosuccinate von Polyethylenglykol oder Polypropy
lenglykol oder Mischungen aus diesen eingesetzt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Struktur
brecher ethoxylierte C8-C18-Fettalkohole mit 20 bis 45 EO, vorzugs
weise Talgalkohole mit 30 und 40 EO eingesetzt werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß als flüssige nichtionische Tenside ethoxylierte aliphatische Alko
hole mit 8 bis 20 Kohlenstoffatomen und durchschnittlich 1 bis 15 Mol
Ethylenoxid pro Mol Alkohol eingesetzt werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß das Gewichtsverhältnis flüssiges Niotensid : Strukturbrecher 8 : 1
bis 1 : 1 beträgt.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß man eine innige
Vermischung aus ethoxyliertem Alkohol und Strukturbrecher in einem Ge
wichtsverhältnis ethoxylierter Alkohol : Strukturbrecher von 10 : 2
bis 10 : 8, vorzugsweise von 10 : 3 bis 10 : 6 einsetzt.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß man die Aniontenside in fester oder flüssiger bis pastöser Form
einsetzt.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß man Tenside in Mengen von 20 bis 45 Gew.-%, bezogen auf das
Mittel, einsetzt.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß man 5 bis 40
Gew.-%, vorzugsweise 8 bis 35 Gew.-% Aniontenside und 1 bis 15 Gew.-%,
vorzugsweise 2 bis 10 Gew.-% Niotenside, jeweils bezogen auf das
Mittel, einsetzt, wobei das Gewichtsverhältnis Aniontensid : Niotensid
vorzugsweise mindestens 1 : 1 und insbesondere 2 : 1 bis 6 : 1 be
trägt.
10. Verfahren nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß man 0,5
bis 5 Gew.-%, bezogen auf das Mittel, an Seife einsetzt.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
daß als weitere Bestandteile ein optischer Aufheller und ein blauer
Farbstoff eingesetzt werden.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet,
daß man als weitere feste Bestandteile Bleichmittel, vorzugsweise
Perborat-monohydrat in Mengen von 5 bis 25 Gew.-%, bezogen auf das
Mittel, einsetzt.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet,
daß man als weitere Bestandteile (co-)polymere Polycarboxylate in
fester oder flüssiger Form einsetzt.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet,
daß man das Zusammenfügen und Formgeben nach einem Verfahren durch
führt, bei dem ein festes homogenes Vorgemisch unter Zusatz eines
Plastifizier- und/oder Gleitmittels über Lochformen mit Öffnungsweiten
der vorbestimmten Granulatdimension bei hohen Drucken zwischen 25 und
200 bar strangförmig verpreßt und der Strang direkt nach dem Austritt
aus der Lochform mittels einer Schneidevorrichtung auf die vorbestimm
te Granulatdimension zugeschnitten wird.
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß der Bleich
aktivator, die Enzyme sowie Farb- und Duftstoffe nachträglich zu den
Extrudaten zugemischt werden.
16. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß der Bleich
aktivator und die Enzyme in kompaktierter Form als jeweils separat
hergestellte Extrudate, die mittels eines Kneters oder über eine
Pelletpresse erhalten werden, eingesetzt werden.
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet,
daß man das Zusammenfügen und Formgeben nach einem Verfahren durch
führt, bei dem entweder die Inhaltsstoffe eines Wasch- und Reinigungs
mittels oder ein sprühgetrocknetes Wasch- und Reinigungsmittel oder
eine Mischung aus sprühgetrockneten und nicht sprühgetrockneten In
haltsstoffen von Wasch- und Reinigungsmitteln in einem schnellaufenden
Mischer kompaktiert und gleichzeitig in diesem Mischer oder im An
schluß daran in einer weiteren Vorrichtung mit der innigen Vermischung
aus flüssigem Niotensid und Strukturbrecher beaufschlagt wird.
18. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet,
daß man das Zusammenfügen und Formgeben nach einem Verfahren durch
führt, bei dem sprühgetrocknete und/oder nicht sprühgetrocknete In
haltsstoffe von Wasch- und Reinigungsmitteln zusammen mit der Lösung
oder Dispersion aus flüssigem Niotensid und Strukturbrecher, die auf
einen Träger, vorzugsweise auf einen zeolithhaltigen Träger, aufge
bracht wurde, granuliert werden.
19. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 18, dadurch gekennzeichnet,
daß man ein Schüttgewicht der Wasch- und Reinigungsmittel zwischen 600
und 1000 g/l einstellt.
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