DE4124393C2 - - Google Patents
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
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- B22F—WORKING METALLIC POWDER; MANUFACTURE OF ARTICLES FROM METALLIC POWDER; MAKING METALLIC POWDER; APPARATUS OR DEVICES SPECIALLY ADAPTED FOR METALLIC POWDER
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-
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- A47—FURNITURE; DOMESTIC ARTICLES OR APPLIANCES; COFFEE MILLS; SPICE MILLS; SUCTION CLEANERS IN GENERAL
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- Powder Metallurgy (AREA)
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Description
Die Erfindung betrifft einteilige Besteckteile aus rostfreiem Stahl,
insbesondere Tafelbestecke, wie Messer, Gabel, Löffel.
Die bisher bekannt gewordenen und auf dem Markt befindlichen
hochwertigen Besteckteile aus Stahl oder aus Neusilber,
insbesondere aus rostfreiem Chrom-Nickel-Stahl oder Neusilber,
müssen durch aufwendige Fertigungsverfahren hergestellt
werden. Die Fertigungsverfahren zur Herstellung von Besteck
teilen aus Neusilber, die eine Versilberung erhalten, und
für Besteckteile aus Chrom-Nickel-Stahl sind in etwa gleich.
Gabel- und Löffel-Besteckteile werden aus Stahlblechen
einstückig ausgeschnitten. Diese Vorschnitte, Brandeln
genannt, müssen entgratet und richtgewalzt werden. Die
Brandeln zur Herstellung von Löffel-Besteckteilen müssen
im Bereich der später zu formenden Laffe auf eine geringere
Materialdicke heruntergewalzt werden. Anschließend müssen
Gabel- und Löffelbrandeln auf das dem Modell entsprechende
Maß formbeschnitten werden. Wasch- und Glühoperationen
schließen sich an, bevor dann durch den Prägearbeitsgang
die Besteckteile ihre Form und ihr Dekor erhalten.
Durch den Prägevorgang entsteht ein unvermeidlicher Grat
an der "Hohen Kante" der Besteckteile. Dieser Grat muß
abgeschliffen werden, erst dann können die Schleif- und
Polierarbeitsgänge zum Einebnen der Oberfläche und zum
Erzeugen des Glanzes auf der Oberfläche erfolgen. Ein
Waschvorgang schließt dann die Arbeitsgänge für die Her
stellung von Besteckteilen aus Chrom-Nickelstahl ab. Bei
versilberten Tafelbestecken schließt sich die Versilberung
an.
Allein diese Aufzählung zeigt schon, wie aufwendig die
Herstellung ist. Die Probleme bei den einzelnen Arbeits
gängen verhindern bei der Besteckherstellung weitgehend
eine Mechanisierung, weshalb hochwertige Bestecke in der
Herstellung relativ teuer sind. Durch die vielen Arbeits
gänge ergibt sich auch eine lange Durchlaufzeit in der Ferti
gung.
Um bei Messerbesteckteilen diese in gleicher Weise deko
rieren zu können, wie die dazugehörenden Löffel und Gabeln,
müssen diese mehrteilig gefertigt werden. Das Messerheft
wird aus zwei Halbschalen zusammengeschweißt, die vorher
aus einem Blechstreifen umgeformt wurden. In dem hohlen
Messerheft-Teil wird die Klinge befestigt, vorzugsweise
durch Schweißen oder Einzementieren. Bei dieser Art Messer
ist das Heft aus einem gut oberflächenbearbeitbaren Chrom-
Nickel-Stahl hergestellt. Die Klinge besteht aber aus einem
gehärteten, elastischen, rostfreien Stahl.
Um dieses aufwendige Herstellverfahren zu umgehen, ist die
Herstellung von Monoblockmessern bekannt. Bei diesem Her
stellverfahren wird aus einem härtbaren Chrom-Nickel-Stahl
durch Walzen und/oder Schmieden ein einstückiges Messer her
gestellt.
Die unterschiedlichen Anforderungen, z. B. hinsichtlich me
chanischer Festigkeit und Kratzfestigkeit für das Heft und
andererseits die Schneidfähigkeit und Elastizität für das
Klingenblatt, lassen sich bei der Verwendung einer einzigen
Blechqualität aber nicht optimal erfüllen.
Durch den Schmiede-Arbeitsgang lassen sich nicht die glei
chen oder ähnlichen Dekore wie durch einen Präge-Arbeits
gang erreichen. Auch ist der Schmiedearbeitsgang sehr auf
wendig, besonders weil die Oberfläche anschließend
poliert werden muß. Feine Dekore lassen sich hierbei
nicht verwirklichen. Diese beim Schmieden eingebracht, wür
den beim Schleifarbeitsgang wieder abgeschliffen werden.
Monoblockmesser können deshalb nur mit ganz einfachen De
koren versehen werden. Die dazu passenden Löffel und Gabeln
können, davon abgeleitet, auch nur einfache Dekore erhalten.
Bei der Herstellung von Messern, Gabeln und Löffeln ist man
daher von dem Fertigungsverfahren her bei der Auswahl von
Formen und Dekoren sehr eingeschränkt.
Die üblichen Besteckteile zum Aufnehmen und Transportieren
von Speisen vom Teller zum Mund haben sich in den letzten
Jahrhunderten kaum geändert. Dies hängt damit zusam
men, daß die Fertigungsverfahren es nicht zuließen, andere
Formen kostengünstig herzustellen.
Es besteht aber tatsächlich das Bedürfnis, Besteckteile so
auszubilden, daß die Speisen leichter aus dem Teller auf
genommen und sicherer dem Mund zugeführt werden können.
Außerdem besteht das Bedürfnis, die Laffe besser als bisher
dem Mund anzupassen und die Stiele der Besteckteile so aus
zuformen, daß sie besser in der Hand liegen.
Darüber hinaus besteht der Wunsch, Bestecke mit reichhalti
gen Dekoren und ausgeprägten Gestaltungsformen in industri
eller Fertigung herstellen zu können.
Bekannt ist die pulvermetallurgische Herstellung von
Zangenwerkzeugen, bei denen Wirkteil und Griffteil aus ver
schiedenen Pulvergemischen gefertigt werden (DE-PS 25 12 750).
Abgesehen davon, daß dort nicht die pulvermetallurgische Her
stellung von Besteckteilen erwähnt oder nahegelegt ist, werden
bei diesem bekannten Verfahren pulvermetallurgisch zwar eine
Zangenschenkel-Ausgangsform und eine Zangenschenkel-Zwischen
form hergestellt; aber es sind zur Gewinnung der Zangenschenkel-
Endformen zusätzliche Arbeitsgänge, wie Umformen, Biegen
und Prägen, ähnlich der Blechverarbeitung, erforderlich.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, Besteckteile aus rost
freiem Stahl zu schaffen, die pulvermetallurgisch hergestellt
sind, eine einfache und wirtschaftliche Fertigungsweise erlau
ben und neben den üblichen einfachen Gestaltungen keine oder
nur geringe Einschränkungen hinsichtlich ihrer Form und Art
ihrer gestalterischen Möglichkeiten benötigen.
Gegenstand der Erfindung sind neue Besteckteile der im Kenn
zeichen des Anspruchs 1 charakterisierten Art und mit in den
Unteransprüchen 2 bis 7 aufgeführten zweckmäßigen Ausgestaltungen.
Die erfindungsgemäßen Besteckteile sind vergleichsweise weniger
technisch aufwendig in der Herstellung, extrem formvariabel und
erlauben - bei unverändert guten, teils verbesserten Gebrauchs
eigenschaften - beliebige neue Besteck-Gestaltungen, wie sie für
zunehmend internationalisierte Eßgewohnheiten vorteilhaft und
zweckmäßig sind. Erfindungsgemäße Besteckteile geben jedwede
Möglichkeit für modische Neuerungen und fortschrittliche Ge
staltungen.
Für die Fertigung erfindungsgemäßer Besteckteile bedient man
sich des für andere Zwecke bekannten pulvermetallurgischen Spritzgießens.
Bei diesem Arbeitsverfahren handelt es
sich um das Spritzgießen von mit temporären Bindemitteln ange
teigten Metallpulvergemischen und das nachfolgende Entfernen
des Bindemittels aus dem Formkörper und Sintern des Formkörpers.
Mit dieser sogenannten MIM-Methode (metal injection moulding)
lassen sich erfindungsgemäße Besteckteile auch mit komplizier
ter Formgebung, beispielsweise spezielle dekorative
Gestaltung der Besteckgriffe oder besonders
"exotische" Besteck-Formen, herstellen.
Das Metallpulver wird dabei mit einem plastifizierenden Binde
mittel oder Bindemittelgemisch vermengt, z. B. verknetet oder
aufgeschlämmt, die Knetmasse oder Aufschlämmung (Schlicker)
wird entgast und durch Spritzgießen
in ein entsprechend ausgebildetes Spritzgießwerkzeug geformt;
anschließend wird das Bindemittel aus dem Formkörper entfernt,
dieser wird gesintert und/oder kompaktiert und das fertige
Besteckteil gewonnen.
Die Ausgangsmaterialien für erfindungsgemäße Besteckteile sind
im Handel erhältlich. Metallpulver verschiedener Zusammensetzung
werden in unterschiedlichen Teilchengrößen und -formen, insbe
sondere in kugeliger und spratziger Teilchenform mit relativ
kleiner Teilchengröße auf dem Markt angeboten. Insbesondere
sind solche Metallpulver bis zu 60 µm für erfindungsgemäße
Besteckteile gut brauchbar. Metallpulver mit bis zu 20 µm sind
speziell für die Fertigung erfindungsgemäßer Besteckteile zu
empfehlen. Die spezielle Zusammensetzung des Ausgangs-Metall
pulvers für die Herstellung erfindungsgemäßer Besteckteile
richtet sich nach den speziell gewünschten Eigenschaften für
die fertigen Besteckteile. Anders als mit konventionellem
Blechmaterial ist es mit Metallpulvergemischen als Ausgangs
material möglich, schmelzmetallurgisch nicht zu erzeugende
Legierungen zu erzielen und damit für die vorgesehenen Ver
wendungszwecke angepaßte Werkstoffeigenschaften der erfindungs
gemäßen Besteckteile zu erreichen.
Die Besteckteil-Eigenschaften lassen sich für erfindungs
gemäße Besteckteile durch die Zusammensetzung der
Metallpulvergemische in vergleichsweise
weiten Bereichen gezielt beeinflussen. Die Zusammen
setzung ist nicht mehr auf Legierungsphasen beschränkt. Es
lassen sich weitgehend variable chemische Zusammensetzungen
pulvermetallurgisch bilden, und es läßt sich durch Gestalt,
Größe und Mischungsverhältnis unterschiedlich geformter
Pulverpartikeln Einfluß auf die Eigenschaften im fertigen
Besteckteil gewinnen.
Es können erfindungsgemäße einstückige Besteckteile über
ihre Längsausdehnung zwei und mehr unterschiedliche Legie
rungszusammensetzungen aufweisen. Vorteilhaft sind insbeson
dere erfindungsgemäße einstückige Messer-Besteckteile, deren
Klingenteil eine im Vergleich mit deren Schaftteil höhere
Härte aufweist.
Es können auch je nach Zusammensetzung der
Ausgangsgemische und je speziell gewählten Herstellungsbe
dingungen erfindungsgemäße Besteckteile eine teilweise ge
wünschte Porosität haben und dekorative Beschichtung, min
destens teilweise, z. B. am Griffteil, besitzen. Erfin
dungsgemäße Besteckteile können an jeder beliebigen Stelle
der Besteckteil-Oberfläche blechtechnisch mit industriellen
Fertigungsmethoden nicht herstellbare plastische Funktions-
und/oder Dekorelemente aufweisen. Und sie können in an sich
bekannter Weise oberflächenbehandelt, beispielsweise durch
Lackieren oder Emaillieren mit Dekor versehen sein.
Man kann die Oberflächen erfindungsgemäßer Besteckteile
vorteilhaft partiell gemäß dem in der DE-PS 12 98 384 der
Anmelderin beschriebenen Verfahren dekorieren oder
in an sich bekannter Weise versilbern.
Erfindungsgemäße Besteckteile benötigen bei ihrer Fertigung
einen geringen Materialeinsatz, weil im Gegensatz zur blech
technischen Fertigung praktisch kein Abfall bei der Be
arbeitung anfällt.
Für die Herstellung eines Löffels wurde ein Metallpulver
gemisch der folgenden Zusammensetzung und Teilchengrößenvertei
lung verwendet:
18 Teile Ferrochrom 10-30 µm
6% Cr, 0,2% C, 0,05% Si, Rest Fe
9 Teile Carbonyl-Nickel 0,5-10 µm
73 Teile Carbonyl-Eisen 0,5-10 µm
6% Cr, 0,2% C, 0,05% Si, Rest Fe
9 Teile Carbonyl-Nickel 0,5-10 µm
73 Teile Carbonyl-Eisen 0,5-10 µm
In einer Kugelmühle wurden 2,5 Vol.-% Polyethylenoxid als
Dispersionshilfsmittel und 50 Vol.-% Xylol als Suspensions
mittel in das Pulver eingearbeitet. Es wurde eine gut ange
teigte, zähflüssige Masse erhalten. Als Binde
mittel wurde Polyethylen in Granulatform eingesetzt. Es wur
de eine Tandem-Extruderanlage benutzt, wie sie zur Herstel
lung von Schaumbahnen bekannt ist und z. B. in der Fachzeit
schrift "Plastverarbeiter" 32, 1981, Nr. 8, Seite 948, be
schrieben ist. Der Homogenisierextruder der Tandemanlage
war mit zwei im Abstand von 20 D (Schneckendurchmesser) ange
ordneten Einspeiseöffnungen ausgebildet. In die erste Ein
speiseöffnung wurde kontinuierlich Bindemittelgranulat ein
gespeist, das in der Schnecke aufgeschmolzen wurde. In die
zweite Einspeiseöffnung wurde kontinuierlich
die angeteigte Masse eingespeist und in die Bindemittelschmelze ein
gemischt. Der Aufschmelz- und Homogenisiervorgang wird
durch die Drehzahl der Schnecke gesteuert. Die Mischlänge,
d. h. die Schneckenlänge des Homogenisierextruders, gerech
net ab Masse-Einspeiseöffnung, betrug 12 D.
Danach gelangte die homogenisierte Pulver-Bindemittel-Schmelze
in den Kühlextruder, der eine Entgasungsvorrichtung aufwies,
über die das in der Schmelze vorhandene Lösungsmittel ent
fernt wurde. Im Schneckenkopf wurde die von Lösungsmittel
befreite Formmasse komprimiert und durch
die Düse in eine
Löffelform extrudiert. Aus dem entformten Löffelkörper,
der aus 63 Vol-% Metallmasse und 37 Vol-%
Bindemittel bestand und praktisch porenfrei war, wurde
anschließend das Bindemittel ausgeheizt. Dazu wurde der
Löffelkörper in einem Durchlaufofen mit einer Aufheizrate von
15K/min. auf eine Temperatur von 350°C aufgeheizt und
5 Stunden auf dieser Temperatur gehalten. Die entstehenden
Abbauprodukte (im wesentlichen Wasser, CO2 und geringe
Mengen an Crackprodukten) wurden durch Diffusion kontinuier
lich aus dem Ofenraum entfernt.
Danach wurde der bindemittelfreie Löffelkörper in einem
Sinterofen 10 Stunden lang unter einem Druck von 0,01 mbar
bei 1260°C gesintert und anschließend auf Zimmertemperatur
langsam abgekühlt.
Der so gewonnene Löffel ist gebrauchsfertig. Gegebenenfalls
kann er mit konventioneller mechanischer Nachbearbeitung
oberflächenverfeinert werden. Er hat ein hervorragendes
Aussehen und sehr gute Gebrauchseigenschaften.
In der gleichen Arbeitsweise, wie zuvor für die Löffel-
Herstellung beschrieben, lassen sich selbstverständlich
auch erfindungsgemäße Gabel- und Messer-Besteckteile ver
gleichbar verwirklichen.
Erfindungsgemäße Besteckteile, die durch pulvermetallurgisches
Spritzgießen hergestellt sind, können
durch einen Polierarbeitsgang abschließend so bearbeitet
sein, daß sie gleiche Oberflächenbeschaffenheit aufweisen
wie ein bisher übliches Besteckteil, welches durch Umformen
aus Blechmaterial hergestellt und poliert wurde.
Claims (7)
1. Einteiliges Besteckteil, insbesondere Tafelbesteckteil,
aus rostfreiem Stahl, dadurch gekennzeichnet, daß es einstückig
durch das bekannte pulvermetallurgische Spritzgießen
hergestellt ist.
2. Besteckteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
es über seine Längsausdehnung aus mindestens zwei unterschied
lichen Legierungszusammensetzungen besteht.
3. Besteckteil nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
eine der Legierungszusammensetzungen eine höhere Härte aufweist.
4. Besteckteil nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, daß eine der Legierungszusammensetzungen
härtbar ist.
5. Besteckteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
an jeder beliebigen Stelle der Besteckteil-Oberfläche plasti
sche Funktions- und/oder Dekorelemente vorhanden sind.
6. Besteckteil nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß es in an sich bekannter Weise mindestens teil
weise oberflächenbehandelt und/oder dekoriert ist.
7. Besteckteil nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
es mindestens teilweise emailliert ist.
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