DE4124301A1 - Innenraum eines wagens eines nahverkehrszuges - Google Patents
Innenraum eines wagens eines nahverkehrszugesInfo
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B61—RAILWAYS
- B61D—BODY DETAILS OR KINDS OF RAILWAY VEHICLES
- B61D1/00—Carriages for ordinary railway passenger traffic
- B61D1/04—General arrangements of seats
Description
Die Erfindung betrifft die Anordnung und Aufteilung des
Innenraums eines Wagens eines Nahverkehrszuges, beispiels
weise einer U-Bahn, einer S-Bahn oder auch einer Straßen
bahn.
U-Bahn-Wagen und S-Bahn-Wagen haben im Regelfall eine
Sitzanordnung, die etwa der Anordnung der Sitze eines
herkömmlichen Eisenbahnwagens entspricht. Das heißt, daß
die Sitze so angeordnet sind, daß der Fahrgast in Fahrt
richtung oder entgegengesetzt zur Fahrtrichtung sitzt. Die
Sitzbänke sind abwechselnd in beide Richtungen orientiert.
Zwischen den Sitzreihen ist ein mittlerer Gang gebildet,
der sich geradlinig durch den Zug erstreckt. Diese übliche
Anordnung von Sitzen hat für lange Fahrtzeiten, bei denen
das Ein- und Aussteigen im Verhältnis zur Aufenthaltsdauer
sehr wenig Zeit benötigt, durchaus ihre Vorteile.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Innenraum
eines Zuges derart zu gestalten, daß die Akzeptanz des
Zuges im Nahbereich erhöht wird.
Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung eine
Anordnung eines Innenraums mit den Merkmalen des Anspru
ches 1 vor. Weiterbildungen sind Gegenstand der Unteran
sprüche.
Im Nahverkehrsbereich benötigen viele Reisende keinen
Sitzplatz, sondern bleiben im Stehbereich stehen. Dagegen
empfinden es Reisende, die etwas längere Strecken zurück
legen wollen, als vorteilhaft, wenn sie von den Kurzrei
senden getrennt in einem Sitzbereich Platz nehmen können.
Die Aufteilung dieser Bereiche durch Teiltrennwände, die
mindestens in ihrem oberen Bereich durchsichtig sind, läßt
den Innenraum großzügiger erscheinen und engt den Blickbe
reich nicht ein. Dennoch ist eine Aufteilung in die unter
schiedlichen Funktionsbereiche gegeben.
In Weiterbildung kann erfindungsgemäß vorgesehen sein, daß
im Innenraum ein Mehrzweckbereich vorhanden ist, vorzugs
weise am Ende eines Wagens, der je nach Bedarf unter
schiedlichen Zwecken dienen kann. So ist es beispielsweise
möglich, im Mehrzweckbereich Klappsitze anzuordnen, so daß
bei hochgeklappten Sitzen Platz für die Unterbringung
größerer Gepäckstücke, von Fahrrädern oder auch von Roll
stühlen gegeben ist. Wenn dagegen eine größere Zahl von
Benutzern ohne Gepäck den Wagen benutzt, können diese auch
auf den heruntergeklappten Klappsitzen sitzen. Da dieser
Mehrzweckbereich im normalen Wagen angeordnet ist, können
Rollstuhlfahrer im normalen Fahrgastraum mitfahren. Ihre
Begleiter können auf den Klappsitzen sitzen.
In Weiterbildung der Erfindung kann vorgesehen sein, daß
der Sitzplatzbereich nochmals unterteilt ist, und zwar in
einen Kurzzeitbereich und einen Langzeitbereich. Auch bei
S- und U-Bahnen können Fahrzeiten von 20 bis 30 Minuten
auftreten, was im Nahverkehr schon eine längere Zeit be
deutet. Die Fahrgäste, die solche Strecken zurücklegen,
können dann wiederum in einem anderen Bereich sitzen, der
durch die Anordnung der Sitze von dem Kurzzeitbereich
unterschieden wird. Insbesondere kann vorgesehen sein, daß
die Sitze im Kurzzeitbereich quer bis schräg zur Fahrt
richtung des Wagens angeordnet sind. Hier kann der Benut
zer sich schneller hinsetzen und auch schneller wieder
aufstehen als bei der üblichen Hintereinander-Anordnung
der Sitzreihen. Dagegen kann im Langzeitbereich vorgesehen
sein, daß die Sitze in Fahrtrichtung bis schräg zur Fahrt
richtung angeordnet sind. Auch hier sind gruppenweise um
gekehrte Anordnungen möglich.
Die Erfindung schlägt vor, daß in Längsrichtung des Wagens
Stehbereiche und Sitzbereiche abwechselnd vorhanden sind.
Dies führt zu einer Strukturierung in funktioneller Hin
sicht und zu einer gleichmäßigen Verteilung der unter
schiedlichen Bereiche über den ganzen Zug.
Auch innerhalb eines oder mehrerer Sitzbereiche kann eine
Strukturierung dadurch hergestellt werden, daß der seitli
che, d. h. quer zur Fahrtrichtung betrachtete Abstand zwi
schen den einzelnen Sitzplätzen verengt und verbreitert
wird. Dies kann dazu führen, daß der dem bisherigen Mit
telgang entsprechende mittlere Bereich zwischen den Sitzen
abwechselnd breit und schmal ist, oder aber auch abwech
selnd nach links und rechts von einer geraden Linie ab
weicht.
Erfindungsgemäß kann vorgesehen sein, daß die Sitze einer
Sitzreihe aufgefächert angeordnet sind, also nicht alle in
die gleiche Blickrichtung orientiert sind. Dadurch können
zwischen den einzelnen Sitzen Räume geschaffen werden, in
denen die Fahrgäste mehr Ellenbogenfreiheit haben. Darüber
hinaus können in derartigen Zwischenräumen Gepäckstücke
abgelegt werden.
Erfindungsgemäß kann vorgesehen sein, daß die Aufteilung
der unterschiedlichen Bereiche sich auch in der Anordnung
von an der Decke befestigten Haltestangen fortsetzt. Bei
spielsweise können die Haltestangen in den Stehbereichen
weiter zur Außenseite des Wagens gerückt sein, da dort
keine Sitze vorhanden sind. Auf diese Weise können sich
Blinde durch Forttasten an den Haltestangen darüber orien
tieren, in welchem Bereich des Wagens sie sich befinden.
Insbesondere kann vorgesehen sein, daß die Haltestangen
parallel zur Vorderkante der Sitze verlaufen. Derartig
angeordnete Haltestangen sind auch für Sehende sinnvoll,
da sich stehende Fahrgäste an einer Stelle festhalten
können, wo sie mit den sitzenden Fahrgästen nicht in
Konflikt geraten.
In Weiterbildung der Erfindung kann vorgesehen sein, daß
die Aufteilung der unterschiedlichen Bereiche sich auch im
Fußboden bzw. dessen Belag fortsetzt. So kann in den Sitz
bereichen eine andere Strukturierung des Fußbodenbelags
vorhanden sein, beispielsweise eine feinere Strukturierung
als in den Bereichen, in denen der Benutzer steht. Auch
dies kann zur Verbesserung der Orientierung von Blinden
dienen.
Insbesondere kann hierbei vorgesehen sein, daß die Trenn
linie zwischen den verschiedenen Fußbodenbelägen parallel
zur Vorderkante der Sitze verläuft. Der sitzende Fahrgast
erhält so einen Hinweis, wie weit er seine Beine vorstrec
ken kann, um nicht in Konflikt mit den durch den Wagen
hindurchgehenden Fahrgästen zu gelangen.
Die Erfindung schlägt vor, daß zwischen den Rückseiten von
schräg angeordneten Sitzen und der Außenwand des Wagens
Informationssäulen vorhanden sein können, die im Grundriß
dreieckig sind und an deren in das Innere des Wagens ge
richteten Seiten Informationen für die Fahrgäste ange
bracht sein können. Das Innere dieser Informationssäulen
kann zur Unterbringung von technischen Einrichtungen,
beispielsweise Klimakanälen, Verkabelungen o. dgl. dienen.
Die dann schräg zur Fahrtrichtung verlaufenden Seiten sind
über einen größeren Teil des Innenraums des Wagens für die
Fahrgäste deutlicher zu erkennen. Hier können beispiels
weise Fahrtstandsanzeiger oder schematische Grundrisse des
Schienennetzes angebracht sein.
Die Erfindung schlägt vor, daß im Stehbereich Stehhilfen
angeordnet sein können, vorzugsweise an den durchsichtigen
Teiltrennwänden zwischen den Stehbereichen und den Sitzbe
reichen. Unter Stehhilfen sind schmale, teilweise auch
abfallende Vorsprünge mit Rückwand zu verstehen, die
deutlich höher als Sitzhöhe angeordnet sind. Hier kann
sich der Fahrgast abstützen und einen Teil seines Gewichts
auf die schräge Sitzfläche verlagern, ohne daß der Platz
bedarf für normale Sitze nötig ist. Derartige Stehhilfen
können die Akzeptanz des Stehbereichs ebenfalls deutlich
erhöhen.
Im Mehrzweckbereich können, wie bereits erwähnt, mit Vor
teil Klappsitze angeordnet sein, so daß der Raum, wenn
kein Sitzbedarf besteht, auch anderweitig verwendet werden
kann, beispielsweise zur Unterbringung von Fahrrädern.
Bei den Kopfwagen ist zum Fahrerabteil eine durchsichtige
Trennwand vorhanden. Hier schlägt die Erfindung vor, auch
dort Stehhilfen, ggf. unterstützt von Klappsitzen, anzu
ordnen.
Erfindungsgemäß kann vorgesehen sein, daß die Stehbereiche
im Raum zwischen den Türen angeordnet sind.
Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorzüge der Erfindung
ergeben sich aus der folgenden Beschreibung bevorzugter
Ausführungsformen der Erfindung sowie anhand der Zeich
nung. Hierbei zeigen:
Fig. 1 schematisch in vereinfachter Form einen
Grundriß eines Wagens eines Nahverkehrszu
ges nach der Erfindung;
Fig. 2 in vergrößertem Maßstab einen Querschnitt
durch den Wagen im Bereich zwei gegenüber
liegender Türen;
Fig. 3 im gleichen Maßstab wie Fig. 1 den Grundriß
des Endbereichs eines Kopfwagens;
Fig. 4 einen der Fig. 1 entsprechenden Grundriß
eines Kopfwagens bei einer zweiten Ausfüh
rungsform;
Fig. 5 den Grundriß des mittleren Teils eines
Wagens bei einer dritten Ausführungsform;
Fig. 6 einen der Fig. 5 entsprechenden Grundriß
bei einer weiteren Ausführungsform;
Fig. 7 perspektivisch eine Ansicht des Innenraums
in Längsrichtung eines Wagens.
Bei dem in Fig. 1 dargestellten Wagen handelt es sich um
einen Mittelwagen, also einen Wagen, der keinen Fahrer
stand aufweist. Der Wagen enthält in seinem Wagenkörper
auf jeder Seite drei Türen 1, die im einzelnen nicht dar
gestellt sind. Es kann sich um Schiebetüren, um Schiebe
schwenktüren o.dgl. handeln. Es sind jeweils zwei Türen 1
gegenüberliegend auf beiden Längsseiten des Wagenkörpers
angeordnet. Die Türen werden von Türsäulen 2 begrenzt. An
die Türpfosten 2 anschließend erstrecken sich Teiltrenn
wände 3 in das Innere des Wagens hinein, wobei an der den
Türen 1 zugewandten Seiten der Trennwände 3 Stehhilfen 4
angeordnet sind, die später noch näher beschrieben werden.
In dem von den Türen 1 und den Trennwänden 3 umschlossenen
Raum ist ein Bereich 5 gebildet, in dem die Fahrgäste
stehen, also ein sog. Stehbereich.
In dem Bereich zwischen je zwei Stehbereichen 5 sind
Sitzbereiche 6 gebildet, ebenso zwischen den Längsenden 7
des Wagens und dem folgenden Stehbereich 5. In dem Wagen
wechseln sich also in Längsrichtung gesehen Sitzbereiche
6 mit Stehbereichen 5 ab. Die Trennwände 3 schließen zwi
schen sich also auch die Stehbereiche 5 ein.
In dem in Fig. 1 ganz links dargestellten Sitzbereich 6
sind auf jeder Seite zwei Sitze 8 vorhanden, die quer zur
Fahrtrichtung des Wagens angeordnet sind. Neben ihnen ist
jeweils ein Sitz 9 vorhanden, der schräg zu den Sitzen 8
und schräg zur Fahrtrichtung angeordnet ist, beispielswei
se unter einem Winkel von 30°. Dieser Winkel kann auch
größer sein, beispielsweise 45°. Zwischen dem schrägen
Sitz 9 und dem unmittelbar benachbarten Quersitz 8 ist ein
Winkelbereich 10 gebildet, in dem die jeweiligen Fahrgäste
einen vergrößerten Ellenbogenbereich haben. Außerdem kann
an dieser Stelle kleineres Gepäck abgelegt werden. Sowohl
die Fahrgäste auf den quer angeordneten Sitzen 8 als auch
auf den schräg angeordneten Sitzen 9 haben einen Überblick
über fast den gesamten Wagen, da die Trennwände 3 oberhalb
der Stehhilfen 4 durchsichtig sind.
In dem zweiten Sitzbereich 6 sind spiegelsymmetrisch zur
Längsrichtung des Wagens jeweils zwei Sitzbänke vorhanden,
die an ihren Enden je zwei quer zur Fahrtrichtung angeord
nete Sitze 8 enthalten. Mittig erfolgt auf beiden Seiten
eine Einbuchtung nach innen, die von zwei schräg nach in
nen angeordneten Sitzen 9 gebildet werden. Hier sind die
Sitze um 45° versetzt. Auch hier ist es möglich, einen
anderen Winkel von beispielsweise 30° vorzusehen. Es wer
den auf diese Weise auf jeder Seite aus drei Sitzen be
stehende Gruppen, ähnlich wie im Sitzbereich 6 am Ende 7
des Wagens, gebildet, wobei an der engsten Stelle noch
jeweils ein Zwischenstück 11 vorhanden ist, das als Kin
dersitz oder auch als Gepäckablage dienen kann.
Der beim Weiterschreiten von links nach rechts jetzt
folgende Stehbereich 5 ist ähnlich ausgebildet wie der
linke Stehbereich 5. Ihm schließt sich dann wieder ein
Sitzbereich 6 an, der identisch zum zweiten Sitzbereich 6
ausgebildet ist. An den dritten Stehbereich 5 schließt
sich dann ein Sonderbereich 12 an, in dem, ggf. abgeteilt
durch Trennwände von dem Stehbereich 5, an beiden Längs
seiten des Wagens je drei Klappsitze 13 befestigt sind.
Normalerweise sind die Klappsitze, wenn sie nicht besetzt
sind, automatisch in der unten in Fig. 1 dargestellten
hochgeklappten Stellung. Vor die hochgeklappten Klappsitze
lassen sich dann Fahrräder, Kinderwagen, Rollstühle oder
größere Gepäckstücke stellen.
In Längsrichtung des Wagens gesehen, wechseln Bereiche
unterschiedlicher Funktion und unterschiedlicher optischer
Ausgestaltung miteinander ab. Der Wagen ist stärker struk
turiert und erlaubt die Bildung von Gruppen von Sitzplät
zen, die optisch zusammengefaßt sind, aber keine vollstän
dige Trennung von den übrigen Teilen des Innenraums bewir
ken. In den Sitzbereichen 6 können Fahrgäste Platz nehmen,
die kürzere oder längere Strecken zurücklegen wollen.
Aufgrund der quer oder schräg angeordneten Sitze ist es
sehr schnell und einfach möglich, sich hinzusetzen und
Gepäckstücke kleineren Umfangs neben sich hinzustellen.
Fahrgäste dagegen, die nur eine oder zwei Haltestellen
fahren wollen, können in den Stehbereichen 5 verbleiben,
so daß sie beim Halt schnell wieder aus dem Zug heraus
kommen können. Sie können sich dabei auf die angedeuteten
Stehhilfen setzen bzw. anlehnen.
Fig. 2 zeigt in vergrößertem Maßstab einen Schnitt durch
den Wagen im Bereich eines Stehbereichs, also zwischen
zwei Türen 1. Die Trennwände 3 reichen etwa von der Innen
seite der Außenwand bis etwa ein Drittel nach innen. Sie
reichen nicht bis ganz nach oben und sind in ihrem oberen
Bereich aus Glas. In dem unteren Bereich sind sie mit den
Stehhilfen 4 versehen. Jede Stehhilfe enthält eine obere
abgeschrägte schmale Fläche 5, an die sich darunter eine
senkrecht nach unten verlaufende Fläche anschließt. Der
Fahrgast kann sich auf die relativ hoch angeordnete schrä
ge Fläche 15 setzen und sich an der Trennwand 3 abstützen.
Unter den Stehhilfen 4 sind die Trennwände 3 bis zum Boden
durchgehend als Schutz vor Zug ausgebildet. An der Vorder
seite der Trennwände 3 sind senkrecht verlaufende Halte
stangen 14 befestigt, die nach oben bis zu einer an der
Decke befestigten Haltestange 16 verlaufen.
Die an der Decke befestigten Haltestangen 16 sind so ange
ordnet, siehe Fig. 1, daß sie in den unterschiedlichen
Funktionsbereichen, nämlich den Stehbereichen 5 und den
Sitzbereichen 6, unterschiedlich weit von der Mitte des
Wagens angeordnet sind. Beispielsweise kann die Anordnung
der Haltestangen 16 so sein, daß sie etwa parallel zur
Vorderkante der Sitzflächen der Sitze 8, 9 verlaufen. Dies
bedeutet, daß Blinde durch Führen an den Haltestangen 6
erkennen können, in welchem Funktionsbereich des Wagens
sie sich befinden. Darüber hinaus ist auch für sehende
Personen diese Anordnung der Haltestangen 16 von Vorteil,
da ihnen dort eine Möglichkeit zum Festhalten geboten
wird, wo sie stehen können.
Es ist ebenfalls möglich, daß der Bodenbelag eine unter
schiedliche Struktur aufweist. So ist es möglich, der
Kontur der oberen Haltestange 16 folgend den Bodenbelag
unterschiedlich zu strukturieren, beispielsweise im Be
reich innerhalb der Haltestangen 16 mit einer gröberen
Struktur und außerhalb mit einer feineren Struktur.
Fig. 3 zeigt einen Grundriß durch einen Kopfwagen, in
dessen Endbereich ein Fahrerabteil 17 vorhanden ist. Das
Fahrerabteil ist durch eine gläserne Trennwand 18 von dem
letzten Stehbereich 5 getrennt. In der Trennwand 18 ist
auch eine gläserne Tür 19 für den Fahrer vorhanden. Im
mittleren Bereich ist die Trennwand 18 in das Innere des
Stehbereichs 5 hinein gekrümmt ausgebildet und weist dort
zwei Stehhilfen 20 auf, zwischen denen ein Ansatz 21 ge
bildet ist. Der in Längsrichtung des Wagens verlaufende
Ansatz 21 kann entweder als Stehhilfe ausgebildet sein
oder aber auch zwei gegenüberliegende Klappsitze enthal
ten. Die gläserne Trennwand 18 zum Fahrerabteil 17 und die
Außenwand 22 vor dem Fahrersitz 23 führen dazu, daß der
Wagen auf seine gesamte Länge durchblickt werden kann.
Fig. 4 zeigt einen Grundriß bei einem weiteren Kopfwagen.
Die Anordnung der Türen ist die gleiche wie bei der Aus
führungsform nach Fig. 1, ebenso die Anordnung des Fahrer
abteils 17. Auch der dem Fahrerabteil 17 gegenüberliegend
angeordnete letzte Sitzbereich 6 ist, mit Ausnahme der
Haltestange 16, genauso ausgebildet wie bei der Ausfüh
rungsform nach Fig. 1. Unterschiedlich ist die Anordnung
der beiden mittleren Sitzbereiche 6. Eine Sitzreihe beider
mittlerer Sitzbereiche 6 weist eine ähnliche Form wie in
Fig. 1 auf, d. h. eine mittlere Ausbuchtung durch zwei
schräg gestellte Sitze 9 nach innen. Die gegenüberliegende
Sitzreihe ist dagegen fast komplementär ausgebildet, sie
enthält drei mittlere, quer zur Fahrtrichtung stehende
Sitze 8, die beidseits durch zwei schräg nach innen ange
ordnete Sitze 9 flügelartig eingefaßt werden. Es wird hier
eine Art Sitzgruppe gebildet, die aus beiden gegenüberlie
genden Sitzbänken gebildet ist, während bei der Ausfüh
rungsform nach Fig. 1 zwei derartige Sitzgruppen gebildet
wurden. Bei dem rechten Sitzbereich 6 in Fig. 4 ist die
Anordnung gerade umgekehrt, so daß bzgl. dieser beiden
Sitzbereiche 6 eine Punktsymmetrie zum Mittelpunkt des
Wagens im Grundriß besteht.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 4 kann man den links
angeordneten Sitzbereich 6 als Kurzzeitbereich ansehen und
die beiden anderen Sitzbereiche als Langzeitbereiche.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 5 sind die beiden Endbe
reiche der Einfachheit halber weggelassen, da sie entweder
so wie in Fig. 4 oder wie in Fig. 1 angeordnet sein kön
nen. Beide Sitzbereiche 6 sind wieder, wie bei der Ausfüh
rungsform nach Fig. 4, punktsymmetrisch zum Mittelpunkt
des Grundrisses des Wagens ausgebildet. Der Sitzbereich
enthält zwei Paar von Sitzreihen 23, wobei jede Sitzreihe
23 zwei nebeneinander angeordnete Sitze aufweist. Je zwei
hintereinander angeordnete Sitzreihen 23 blicken in Fahrt
richtung, während die anderen entgegengesetzt zur Fahrt
richtung angeordnet sind.
Die Anordnung der gegenüberliegenden, auf der anderen
Seite des Mittelteils angeordnete Sitzreihe entspricht
wieder der Anordnung wie bei der Ausführungsform nach
Fig. 1. Die Sitzreihen 23 bilden einen Sitzbereich, der
für Langzeitreisende gedacht ist, während die auf der
anderen Seite des Mittelgangs vorhandene Sitzreihe mit den
quer und schräg zur Fahrtrichtung vorhandenen Sitzen 8, 9
den Kurzzeitbereich darstellt.
Fig. 6 zeigt einen weiteren Grundriß, bei dem auf der
einen Seite des Mittelgangs eine Reihe von fünf, quer zur
Fahrtrichtung angeordnete Sitzen 8 vorhanden ist, an die
sich zwei schräg zur Fahrtrichtung angeordnete Sitze 9
anschließen. Zwischen beiden ist ein Zwischenstück 10
gebildet. Gegenüberliegend, d. h. auf der anderen Seite des
Mittelgangs, ist eine Sitzreihe mit zwei Quer- und zwei
Schrägsitzen vorhanden, getrennt durch ein Zwischenstück
10, sowie daneben eine Sitzreihe aus einem Quersitz und
zwei schräg angeordneten Sitzen 9. Die Punktsymmetrie der
beiden Sitzbereiche 6 ist wiederum gegeben.
Bei allen Ausführungsformen gibt es zwischen den schräg
zur Fahrtrichtung angeordneten Sitzen 9 und der Außenwand
des Fahrzeugkörpers im Grundriß dreieckige Bereiche 24, in
denen Informationssäulen angeordnet sein können. Diese
Informationssäulen haben auf den Außenseiten, die eben
falls schräg zur Fahrtrichtung verlaufen, Anzeigetafeln
oder Laufstandsanzeiger, an denen die Fahrgäste Informa
tionen ablesen können. Aufgrund der schrägen Anordnung
kann eine größere Zahl von Fahrgästen diese Informationen
zur Kenntnis nehmen.
Fig. 7 zeigt zur einfacheren Orientierung eine perspekti
vische Darstellung des Innenraums in Längsrichtung. Der
Vordergrund zeigt zwei Trennwände 3 mit den zugehörigen
Stehhilfen 4. Die Schrägflächen 15 und die Vorderseite der
Stehhilfen 4 enthalten eine Einbuchtung, die ebenfalls zum
Anlehnen verwendet werden kann. An den nach innen gerich
teten Seiten der Trennwände 3 sind an diesen die senkrecht
verlaufenden Haltestangen 14 angeordnet, die sich nach
oben bis zur Decke des Wagens erstrecken. Fig. 7 zeigt
einen Blick in einen Sitzbereich der Ausführungsform nach
Fig. 1, bei der also an den Stehbereich sich ein Sitzbe
reich 6 anschließt, in dem eine Verengung des seitlichen
Abstands der Sitzreihen vorhanden ist. Dies führt zu einer
strukturierten Anordnung, ohne daß der Blick durch Einbau
ten beeinträchtigt wäre. Hinter der Rückenlehne 25 des
schräg verlaufenden Sitzes 9 ist die Informationssäule 26
zu sehen, die in ihrem vorderen Bereich eine Anzeigetafel
27 aufweist. Das gleiche ist auch auf der rechten Seite zu
sehen.
Der Fußboden weist Einsätze 28 auf, die gegenüber dem Rest
des Fußbodenbelags eine unterschiedliche Struktur enthal
ten, beispielsweise eine gröbere Struktur. Blinde können
daher beim Gehen auch erkennen, daß sie jetzt in einen
anderen Bereich gelangen.
Oberhalb des Fensters 29 ist eine Blende 30 angebaut,
oberhalb der eine Lichtquelle für eine indirekte Beleuch
tung des Wageninneren angeordnet ist. Die sonstige Be
leuchtung erfolgt im mittleren Bereich durch in der Decke
angeordnete Strahler, ebenso in den Stehbereichen 5.
Claims (19)
1. Anordnung des Innenraums eines Wagens eines Zuges für
den Nahverkehr, mit
- 1.1 einem beidseits mit Türen (1) versehenen Wagen körper,
- 1.2 mindestens einem Stehplatzbereich (5),
- 1.3 mindestens einem Sitzplatzbereich (6), wobei
- 1.4 die Bereiche (5, 6) durch mindestens teilweise durchsichtige Teiltrennwände (3) voneinander ge trennt sind.
2. Anordnung nach Anspruch 1, mit einem Mehrzweckbereich
(12), der von einem Stehplatzbereich (5) durch minde
stens teilweise durchsichtige Teiltrennwände (3) ge
trennt ist.
3. Anordnung nach Anspruch 1 oder 2, bei der der Sitz
platzbereich (6) in einen Kurzzeitbereich und einen
Langzeitbereich unterteilt ist.
4. Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
bei der die Anordnung der Sitze (8, 9, 23) im Lang
zeit- und Kurzzeitbereich unterschiedlich ist.
5. Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
bei der die Sitze (8, 9) im Kurzzeitbereich quer bis
schräg zur Fahrtrichtung des Wagens angeordnet sind.
6. Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
bei der die Sitze (8, 9, 23) im Langzeitbereich in
Fahrtrichtung bis schräg zur Fahrtrichtung angeordnet
sind.
7. Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
bei der in Längsrichtung des Wagens Stehbereiche (5)
und Sitzbereiche (6) abwechselnd vorhanden sind.
8. Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
bei der innerhalb der Sitzbereiche (6) der quer zur
Längsrichtung gemessene Abstand zwischen den Sitz
plätzen (8, 9) abwechselnd verengt und aufgeweitet
ist.
9. Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
bei der der Mittelgang zwischen den Sitzen (8, 9)
abwechselnd auf beide Seiten der Längsrichtung aus
weicht.
10. Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
bei der die Sitze (8, 9) einer Sitzreihe aufgefächert
angeordnet sind.
11. Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
bei der die Aufteilung der unterschiedlichen Berei
che (5, 6) sich in einer an der Decke des Wagens
befestigten Haltestange (16) fortsetzt.
12. Anordnung nach Anspruch 11, bei der die Haltestange
(16) parallel zur Vorderkante der Sitze (8, 9) ver
läuft.
13. Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
bei der die Aufteilung der unterschiedlichen Bereiche
(5, 6, 12) sich im Fußbodenbelag fortsetzt.
14. Anordnung nach Anspruch 13, bei der die Trennlinie
zwischen den verschiedenen Bereichen des Fußbodenbe
lags parallel zur Vorderseite der Sitze (8, 9) ver
läuft.
15. Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
bei der zwischen der Rückseite von schräg angeordne
ten Sitzen (9) und der Außenwand des Wagens im Grund
riß dreieckige Informationssäulen (26) angeordnet
sind, in deren Inneren technische Einrichtungen
untergebracht sind.
16. Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
bei der im Stehbereich (5) Stehhilfen (4) angeordnet
sind, vorzugsweise an den Teiltrennwänden (3).
17. Anordnung nach einem der Ansprüche 2 bis 16, bei der
im Mehrzweckbereich (12) Klappsitze angeordnet sind.
18. Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
bei der an einer durchsichtigen Trennwand (18) zum
Fahrerabteil (17) eines Kopfwagens eine Stehhilfe
angeordnet ist.
19. Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
bei der die Stehbereiche (5) im Raum zwischen den
Türen (1) angeordnet sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914124301 DE4124301A1 (de) | 1991-07-23 | 1991-07-23 | Innenraum eines wagens eines nahverkehrszuges |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914124301 DE4124301A1 (de) | 1991-07-23 | 1991-07-23 | Innenraum eines wagens eines nahverkehrszuges |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4124301A1 true DE4124301A1 (de) | 1993-01-28 |
Family
ID=6436761
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19914124301 Withdrawn DE4124301A1 (de) | 1991-07-23 | 1991-07-23 | Innenraum eines wagens eines nahverkehrszuges |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4124301A1 (de) |
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1991
- 1991-07-23 DE DE19914124301 patent/DE4124301A1/de not_active Withdrawn
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