DE4123784C2 - Faserschreiber mit einer Verschlußkappe - Google Patents
Faserschreiber mit einer VerschlußkappeInfo
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- B43K23/00—Holders or connectors for writing implements; Means for protecting the writing-points
- B43K23/08—Protecting means, e.g. caps
- B43K23/12—Protecting means, e.g. caps for pens
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Description
Die Erfindung betrifft einen Faserschreiber mit einer Verschlußkappe nach dem
Oberbegriff des Anspruchs 1.
In Faserschreibern werden üblicherweise entweder wäßrige Tinten oder Pigment
tinten verwendet. Wäßrige Tinten bestehen neben Feuchthaltemitteln, Tensiden
und Konservierungsmitteln hauptsächlich aus Wasser und darin gelösten Farbstof
fen. Solche wäßrigen Tinten haben Nachteile wie geringe Lichtbeständigkeit, ge
ringe Wasserbeständigkeit des Abstrichs und keine Dokumentenechtheit (gemäß DIN
16554, Teil 2). Hinsichtlich dieser Punkte sind Tinten auf Pigmentbasis den wäßrigen
Tinten deutlich überlegen. Solche Pigmenttinten enthalten anstelle der gelösten
Farbstoffe dispergierte Pigmentteilchen.
Ein wesentlicher Nachteil der Pigmenttinten gegenüber den wäßrigen Tinten be
steht in ihrer geringeren Lagerbeständigkeit. Aufgrund ihres Zweiphasenaufbaus
(festes Pigment und Flüssigkeit) neigen Schreibgeräte mit diesen Pigmenttinten zu
Farbtonschwankungen des Abstrichs sowie zu Eintrocknungs- und Verkrustungser
scheinungen an der Schreibspitze.
Eine Ursache dieser Erscheinungen liegt in der Sedimentation der Pigmentteilchen.
Von entscheidender Bedeutung dafür sind jedoch die Eigenschaften der Schreib
spitze, welche eine Öffnung des ansonsten geschlossenen Systems Feststoff-Flüssig
keit nach außen darstellt. Die Umgebung der Schreibspitze während der Lagerung
hat wesentlichen Einfluß auf die Schreibeigenschaften. Beispielsweise ist bekannt,
daß ein an der Luft gelagerter, offener Faserschreiber nach kurzer Zeit nicht mehr
funktioniert. Aber auch ein ordnungsgemäß verschlossener Faserschreiber mit Pig
menttinte weist nur eine geringe Lagerfähigkeit auf, besonders bei wechselnden Tem
peraturen und Klimabedingungen. Weiterhin hat sich gezeigt, daß selbst unter
schiedliche Lagerarten verschlossener Faserschreiber erheblichen Einfluß auf die La
gerfähigkeit haben. Dabei ist zu unterscheiden, ob der Stift waagrecht, senkrecht
mit der Spitze nach oben oder senkrecht mit der Spitze nach unten gelagert wurde.
Stifte, welche senkrecht mit der Spitze nach oben gelagert wurden, weisen eine Ab
nahme der Farbintensität des Abstrichs nach einiger Zeit (zwei bis vier Wochen)
auf. Stifte, welche mit der Spitze nach unten gelagert wurden, zeigen zuerst eine
Zunahme der Intensität des Abstrichs, später Eintrocknungserscheinungen mit inne
rer Verkrustung der Spitze. Als am günstigsten hat sich eine waagrechte Lagerung
herausgestellt.
Um zu vermeiden, daß Stifte senkrecht gelagert werden, bilden viele Hersteller die
Enden von Stift und Verschlußkappe abgerundet aus. Dies ist jedoch nur eine
Notlösung, denn die Stifte können z. B. beim Transport in der Packung, in Schreib
tischköchern oder ähnlichen Vorrichtungen auch senkrecht gelagert werden. Ebenso
wenig hilfreich, weil meist unbeachtet, ist der auf diesen Stiften zu findende Hinweis
"Waagrecht lagern".
Eine andere Lösung des vorgenannten Problems besteht darin, daß im Inneren der
Verschlußkappe ein Stopfen eingepaßt ist. Die Schreibspitze berührt diesen Stop
fen oder taucht in das Stopfenmaterial ein. Als Stopfenmaterial wurden verwendet:
Schwamm, Filz, Schaumstoff, Gummi, verschiedene Kunststoffe, Kunstharz, Kau
tschuk, Zellulosefaserflies usw.
Beispielsweise beschreibt die DE-P U 272 einen Kugelschreiber mit in der Halterkappe
angeordnetem Dichtungsring, bei dem das Dichtungspolster aus einem
porösen, saugfähigem Material besteht und mit einem feuchthaltenden Zusatz ver
sehen ist. Insbesondere wird für das Dichtungspolster Schwammgummi, Natur
schwamm oder Filz verwendet. Beim Verschließen des Kugelschreibers drückt sich
die Schreibspitze in dieses Dichtungspolster hinein, wodurch ein Austrocknen ver
mieden wird.
Die DE-GM 17 97 582 beschreibt eine Kappe für eine Tuschfeder, in welche ein
abdichtendes Kissen aus einem elastischen Stoff wie z. B. Schaumstoff, Gummi oder
weichgestelltem Kunststoff eingeklebt ist. Die Tuschfeder kann dabei in verschlos
senem Zustand ein kleines Stück in das abdichtende Kissen eindringen.
In der DE 33 44 621 C2 wird ein Eintrocknungsschutz für Tinte in einem Schreib
gerät beschrieben, bei dem die Schreibspitze kugelförmig ausgebildet ist und, im ver
schlossenen Zustand, fest gegen ein Schließelement aus elastischem Material drückt.
Dieses elastische Material ist beispielsweise Gummi. Die Schreibspitze wird hier also
abgedichtet.
Die JP 2-5988 U weist zur Abdichtung der Schreibspitze in der Hülle einen
porösen Körper auf, welcher auf einer Feder gelagert ist. Dieser besteht aus kom
primierten Kurzfasern, die durch eine Streich- oder Garnettmaschine miteinander
vermischt und verwunden werden und ein Gewebe hergestellt wird. Die Kurzfa
sern bestehen beispielsweise aus 60% Polyolefinkomplexfasern, 20% Rayon und 20%
Polyesterfasern (%-Angaben in Gewichtsanteilen).
Stopfen aus den in den genannten Druckschriften erwähnten Materialien weisen den
Nachteil auf, daß sie nicht in engen Toleranzen hergestellt werden können. Bei
der maschinellen Montage des Stopfens in der Verschlußkappe können dadurch Pro
bleme auftreten, insbesondere wenn es sich um einen Faserschreiber mit sehr dünner
Spitze und schmaler Verschlußkappe handelt. Außerdem hat sich herausgestellt,
daß Stopfen mit Umhüllungsmaterial wie Papier bei der Montage häufig klemmen.
Abstehende Fasern des Stopfenmaterials können weiterhin Verschmutzungen an der
Schreibspitze bewirken. Abgetrennte, an der Spitze anhaftende Fasern führen zu
unsauberen Abstrichen. Ein wesentlicher Nachteil aller beschriebenen Stopfenmate
rialien besteht schließlich darin, daß diese in ihren Kapillaritätseigenschaften nicht
auf die Schreibspitze anpaßbar sind.
Die JP 49-33 549 U hat einen Filzstift zum Gegenstand,
bei dem auf die Schreibspitze eine scheibenförmige Aufsatz
spitze aufsteckbar ist, die aus verfilzten, wasseraufnahme
fähigen Nylonfasern besteht. Mit der Aufsatzspitze können
dicke Linien geschrieben werden.
Es stellt sich die Aufgabe, einen Faserschreiber mit einer Verschlußkappe so wei
terzubilden, daß verschiedene Lagerungspositionen der Faserschreiber sich nicht im
Abstrich auswirken und daß die Verschlußkappe auch bei hohen Anforderungen an
die Maßgenauigkeit maschinell gefertigt werden kann.
Gelöst wird diese Aufgabe durch die Merkmale von
Anspruch 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind den Unteran
sprüchen entnehmbar.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung soll im folgenden anhand der Figuren
erläutert werden. Dabei zeigen
Fig. 1 eine Darstellung des vorderen Endes des Faserschreibers zusammen mit der
Schreibspitze sowie einen Längsschnitt durch die Verschlußkappe;
Fig. 2 Darstellung einiger Formen für den Stopfen;
Fig. 3 einige Ausführungsformen des Vorderendes des Faserschreibers mit aufge
steckter, im Längsschnitt dargestellter, Verschlußkappe zusammen mit Dar
stellungen der verwendeten Stopfenformen;
Fig. 4 Veranschaulichung des Systems Tintenspeicher, Schreibspitze und Stopfen.
In Fig. 1 ist dargestellt, wie ein Faserschreiber 1 in eine Verschlußkappe 2 (in Pfeil
richtung) eingeführt wird. Der eingeführte Zustand ist in Fig. 3 an verschiedenen
Ausführungsbeispielen dargestellt. Die Schreibspitze 3 des Faserschreibers 1 kommt
im eingeführten Zustand in innigen Kontakt mit dem Stopfen 4 der Verschlußkappe
2.
Die Kapillarität des Stopfenmaterials ist derjenigen der Schreibspitze 3 angepaßt.
Als Stopfenmaterial wird beispielsweise geschäumtes oder gesintertes Polyethylen
verwendet. Aus derart behandeltem Polyethylen werden auch Markerspitzen her
gestellt. Es lassen sich daraus sehr maßgenaue Formteile anfertigen. Eine Auswahl
möglicher Formen ist in Fig. 2 dargestellt. Dabei dient das "Plättchen" vor allem
der Verwendung mit einem sogenannten Fineliner, der "Zylinder" wird vorzugs
weise mit einem Marker verwendet und die "Kugel" mit anderen Faserschreibern.
Für spezielle Anwendungen lassen sich aus den genannten Materialien fast beliebige
"spezielle Formen" herstellen.
Weiterhin läßt sich die Tintenaufnahme eines Stopfens aus solchem Material durch
Steuerung der Porengröße einstellen, d. h. ihre Kapillarität läßt sich auf diejenige
der Schreibspitze 3 abstimmen.
Die Makrostruktur (grob-, mittel- oder feinporig) und die weiteren mechanischen
Eigenschaften lassen sich mit diesem Material in weiten Grenzen anpassen, was vor
allem bei sehr feinen oder weichen Schreibspitzen von großer Bedeutung ist. Hierbei
ist insbesondere die Wahl des Materials und dessen Teilchengröße ausschlaggebend.
Eine Umhüllung, wie sie bei Fasern oder gerolltem Flies notwendig ist, kann beim
verwendeten Material entfallen. Dadurch werden Schwierigkeiten bei der Montage
vermieden.
Während bekannte Stopfenmaterialien, wie dichtes Polyethylen oder Gummi, die
Schreibspitze 3 praktisch abdichten, ist die Spitze bei der erfindungsgemäßen Lösung
ständig von Tinte umgeben, wenn die Verschlußkappe 2 aufgesteckt ist.
Infolge des Sinter- oder Schäumungsprozesses beim Polyethylen und Polytetraflu
orethylen läßt sich die Porengröße desselben in weiten Grenzen variieren
und auf die Porengröße der Schreibspitze 3 abstimmen. Damit findet eine Kapil
laritätsanpassung der Schreibspitze 3 zum Stopfen 4 statt, ähnlich wie sie auch
vom Tintenspeicher 5 zur Schreibspitze 3 vorhanden ist. Dies ist in Fig. 4 veran
schaulicht. Die Schreibspitze 3 stellt nun bei aufgesteckter Verschlußkappe 2 nicht
mehr das Ende des geschlossenen Systems Tintenspeicher 5 - Schreibspitze 3 dar,
sondern ein Mittelglied. Das Ende bildet der Stopfen 4. Infolge der Kapillaritätsan
passung (Kapillarität Schreibspitze = Kapillarität Stopfen) ist der Tintenfluß von
Schreibspitze 3 zu Stopfen 4 stets mit dem Tintenfluß in umgekehrter Richtung im
Gleichgewicht.
Es hat sich herausgestellt, daß es in manchen Fällen günstiger ist, die Kapillarität
des Stopfens 4 etwas größer zu wählen als diejenige der Schreibspitze 3. Dadurch
wird dem Kapillarsystem Tintenspeicher 5 - Schreibspitze 3 - Stopfen 4 eine
bevorzugte Flußrichtung zum Stopfen 4 hin aufgeprägt. Erfindungsgemäß ist auch
dies durch die Einstellbarkeit der Kapillarität des Stopfens 4 möglich.
Die Schreibspitze 3 kann also nicht mehr austrocknen oder verkrusten und es besteht
auch keine Tendenz, daß sich Pigmentteilchen in ihr ansammeln. Versuche haben
gezeigt, daß die Lagerfähigkeit der Faserschreiber 1, unter Verwendung eines Stop
fens 4, erheblich verbessert wird. Insbesondere ist die Empfindlichkeit gegenüber
senkrechter oder waagrechter Lagerung deutlich herabgesetzt.
Als Materialien für den Stopfen 4 kommen geschäumtes oder gesintertes Polyethylen,
Polypropylen sowie entsprechend behandeltes Polyvinylidenfluorid in Frage. Ferner
ist eine Kombination beider Materialien möglich. Das Material des Stopfens 4 kann
auch identisch sein mit dem der Schreibspitze 3. Da das gesinterte Material übli
cherweise zunächst hydrophob, also wasserabweisend, ist, kann es durch geeignete
oberflächenaktive Substanzen hydrophil gemacht werden, um die gewünschte Wir
kung, also das Aufsaugen der Tinte, zu verbessern. Dies können Tenside sein, wobei
bevorzugt ein Tensid des gleichen Typs verwendet wird, welcher in der damit ver
wendeten Tinte eingesetzt ist.
Die vorliegende Erfindung läßt sich mit allen Tintenarten verwenden, ist jedoch
vorzugsweise zum Einsatz mit Pigmenttinten vorgesehen.
Claims (10)
1. Faserschreiber mit einer Verschlußkappe mit einem darin ein
gepaßten kapillaren Stopfen, welcher bei aufgesteckter Ver
schlußkappe in innigem Kontakt mit der Schreibspitze steht
und aus einem saugfähigen, porösen Material besteht, dadurch
gekennzeichnet, daß die Kapillarität des
Stopfens (4) im wesentlichen gleich oder größer als die
Kapillarität der Schreibspitze (3) ist und daß der Stopfen (4)
aus geschäumtem oder gesintertem, hydrophilem Polyvinyliden-
Kunststoff oder aus einem oder mehreren geschäumten oder
gesinterten, hydrophilen Polyolefinen besteht.
2. Faserschreiber nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Polyvinyliden-Kunststoff Poly
vinylidenfluorid ist.
3. Faserschreiber nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Polyolefine Polyethylen und/oder
Polypropylen sind.
4. Faserschreiber nach Anspruch 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Polyethylen Hochdruck-Polyethylen
ist.
5. Faserschreiber nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß das Stopfenmaterial auf
grund einer Behandlung mit mindestens einer oberflächenaktiven
Substanz hydrophil ist.
6. Faserschreiber nach Anspruch 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß die oberflächenaktive Substanz ein
Tensid ist.
7. Faserschreiber nach Anspruch 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß das zur Behandlung des Stopfens (4)
verwendete Tensid dem gleichen Tensidtyp angehört, welcher
in der damit verwendeten Tinte eingesetzt ist.
8. Faserschreiber nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Material
des Stopfens (4) identisch ist mit dem Material der Schreib
spitze (3).
9. Faserschreiber nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Porengröße
des Stopfens (4) 10 bis 150 µm beträgt.
10. Faserschreiber nach Anspruch 9, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Porengröße des Stopfens (4) 20
bis 90 µm beträgt.
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