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Sicherheitsventil für Vorwärmer, Kessel u. dgl. Bekannt sind Sicherheitsventile,
die mit einer Schwimmereinrichtung vereinigt sind, indem außer dem Sicherheitsventil
im selben Gehäuse nach ein zweites Ventil angeordnet ist, welches vom Schwimmer
beeinflußt wird, oder es wirkt auf den Ventilkegel des Sicherheitsventils ein im
Gehäuse befindliches Gestänge, das an einem ungleicharmigen Hebel angreift, an dessen
längerem Hebelarme ein Schwimmer aufgehangen ist.
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Diesen bekannten Vorschlägen gegenüber besteht die Erfindung darin,
daß ein normales Sicherheitsventil mit einer Schwimmereinrichtung derart vereinigt
ist, daß das! Sicherheitsventil sowohl bei höherem Dampf-oder Wasserdruck geöffnet
wird, vvze auch, wenn zu wenig Wasser im Schwimmerbehälter vorhanden ist, indem
der Schwimmer durch ein außerhalb des Schwimmergehäuses befindliches und daher von
außen zu übervvachendes Gestänge oder eine sonstige übertragungseinrichtung auf
den Gewichtshebelarm wirkt, und zwar mittels einer an einem zweiarmigen Hebel befindlichen
Anhubrolle. Dabei befindet sich -der Schwimmer in einem Schwimmerschutzgehäuse,
ferner ist das Gehäuse .mit einem Luftventil versehen und kann .der Abdampf oder
das Abwasser dem Kondensatbehält@er zugeführt werden. Dabei kann ferner durch das
Gestänge ein Speiseventil geöffnet und geschlossen werben. Auch kann die Einrichtung
so sein, daß der Schwimmer in ein Rohr eintaucht. Das Ventil kann auch unterteilt
sein.
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Durch die eigenartige Vereinigung eines normalen Sicherheitsventils
mit einer Schvv"immereinrichtung wird eine große Sicherheit für Kessel und Ekonomiser
geschaffen, und werden verschiedene Vorteile dieser Vereinigung in der Beschreibung
behandelt.
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Auf den Zeichnungen ist das Sicherlleitsventil in Abb. i meiner beispielsweisen
Ausführungsform im Schnitt, in Abb. a in Seitenansicht und in Abb.3 in Draufsicht
dargestellt. Abb. q. zeigt einige Ausführungs- und auch einige Anschlußmöglichkeiten.
Abb.5
zeigt eine Ausführungsform für sich herausgezeichnet.
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An den Deckel a schließt sich bei der in Abb. i bis 3 dargestellten
Ausführungsf,Irrn das Gehäuse b für ,einen Schwimmer c an, welcher auf ein Verbindungsgestänge
d, le, f
wirkt, und ist das freie Ende des zweiarmigen Hebels
f mit einer Anhubrol:e nt versehen, auf die sich der Hebelarm g legt, welcher
durch das Gewicht lt und das Ventil i belastet ist, da der Führungsstift
für das SicheYlreitsv--ntil am Gewichtshebelarm g angefenkt ist. Der Zugang ist
mit k bezeichnet. Der Schwimmer c befindet sich in einem Schwimmerschutz 1, w=elcher
verhindert, daß der Schwimmer Stößen ausgesetzt ist.
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Der Querschnitt zwischen dem Gehäus; b und dem aus einem oben offenen
Behälter bestehenden Schwimmerschutz L dient für den 'Wasserausgleich und Wasser-
od--r Dampfdurchluß und ist größer als der Durchgangsquerschnitt des Ventils i.
Diz im Boden des Schwimmerschutzes vorgesehenen kleinen Öffnungen haben den Zwick,
beim @ufwärts-und Abwärtsgehen des Schwimm--rs c den 'Wasserzu- und -ab$uß unterhalb
des Schwimmers c zu ermöglichen. Gl:ichzeitig wird durch diese Löcher ein Bremsen
oder eine Dämpfung für die Auf- und Abwärtsbewegung des Schwimmers c erzeugt, da
beim Herunterg°hen des Schwimmers eine Druckwirkung und beim Aufwärtsgehen desselben
eine Saugwirkung in den Öffnungen entsteht. Somit sind ru,ckwei_<-- Schwimmerbewegungen
nicht möglich.
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Als weiterer Vorteil gi,t, daß sich das Gestänge e, f mit Anhulbroll@e
in auß2rhalb des Gehäuses befindet. Durch die-e Anordnung des Gestänges ist eine
sichtbare und-sichere Wirkung gegeben. Das Anh°ben des Ventils ist sichtbar und
reg°lbar.
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Das Gehäuse b ist mit einem Luftventil n versehen, welches
den Zweck hat, beim Füllen des Ekonomisers oder Kessels die Luft frei ausströmen
zu lassen. Das Ventil wird erst geschlossen, w°nn der Behälter b unter niedrigem
Druck steht.
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Dieses Ventil rz wird nur dann erforderlich, wenn der Schwimmer c
nicht so groß (sch'w,er) gewählt wird, daß .er durch sein@Eigengewicht imstande
ist, ohne Druck im Behälter b mittels der Anhubrolfe in das Sich.-rheitsventil zu
öffnen. Das Ventil n hat noch den Zweck, daß die Luft nicht ins Speisewasser geführt
wird, sondern ins Freie. Es ist bekannt, daß Sauerstoff in Verbindung mit Kohlensäur°
Störungen an Kesseln und Rohrleitungen herbeiführt und soll erreicht werden, Sauerstjff
und Kohlensäure vom. Speisewasser fernzuhalten.
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Der hauptsächlichste Vorteil besteht darin, daß ein normales Sicherheitsventil
mit einer Schwimmereinrichtung so vereinigt ist, daß bei höherem Dampf- oder Wasserdruck
das Sicherhelltsventil geöffnet wird, wie auch, wenn zu wenig Wiasser im Behälter
b ist. Der Dampf oder dass Wasser, welches das Ventil i entweichen läßt, wird beispielsweise
dem Kondensatbebiälter zugeführt.
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Bei bes;lehcnden Kessel- und Vorwärmera.nlagen läßt sich die Erfindung
in einfachster Weise einbauen, indem zwischen dem vorhandenen Dampfsicherheitsventil
und dem W asserzugangsstück k, welches ein Krümmer, ein T-Stück oder :ein Stück
anderer Form sein kann, der Behälter b dazwischengeschaltet wird und das Sicherheitsventil
b"i o eine Lagerung für den Hebel f bekommt. Diese Vereinigung eines Sicherheitsventils
mit einer Schwimmereinrichtung gemäß der Erfindung gibt folgende Vorteile: r. Bei
höherem Druck wirkt das normale Sicherheitsventil für sich und bläst ab.
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z. Bei zu :niedrigmn Wasserstand und Dampfbildung im Behälter b sinkt
der Schwimmer e, und durch die Anhubrolle m wird das Sicherheitsventil i geöffnet
und läßt den Dampf oder die Luft .ebenfalls ab.
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3. Wenn sich im Behälter b; welcher im allgemeinen an der höchsten
Stelle des zu sichernden Behälters eingebaut wird, nur Luft bildet, so sinkt der
Schwimmer c, das Sicherheitsventil i wird durch die Anhubroll'
m ge-
öffnet und bläst die Luft ab.
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Wenn -das Sicherheitsventil verscbmutzt ist und der Dampfdruck nicht
in der Lagen ist, das Ventil infolge der Klemmungen zu heben, so wird bei Dampf-
oder Luftbildung im Behälter b dem Dampfdruck durch d;n sinkenden Schwimmer c eine
zusätzliche Kraft gegeben, wodurch ein Öffnen des Sicherheitsventils durch das Anheben
der Anhubrolle in gewährleistet ist. Dadurch wird verhindert, daß Ventilkegel und
Sitz durch Sauerstoff-und Kohlensäureansanunlungen zerstört werden, da eine ständige
Abführung der Luft erfolgt.
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5. Der Einbau des Behälters b gilt gleichzeitig Aals Sauerstoff- und
Kohlensäureausscheider des Speisewassers, da die Luft des Wassers im Behälter b
hochsteigt, d. h. sich vom Wasser trennt.
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`6. Die Kesselheizer sind verpflichtet, die Sicherheitsventile in
bestimmten Zeiträumen zu lüften und diesle auf ihre Sicherheit zu prüfen. Dieses
wird sehr oft unterlassen, so daß das Sicherheitsventil, wenn es in Kraft treten
soll, nicht arbeitet. Durch die Erfindung ist die Kontrolle nicht mehr in diesem
Maße erforderlich, da aus dem Speisewasser ständig Luft durch den Behälter ausgeschieden
wird, wodurch ein Lüften und Bewegen
des Sicherheitsventils automatisch
regelmäßig bedingt ist. Die Luft bläst selbsttätig ab, weil mit sinkendem Wasser
der Schwimmer im Gehäuse b ebenfalls sinkt.
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An Stelle des gewichtsbelastenden Sicherheitsventils kann auch ein
federbelastendes Sicherheitsventil zur Anwendung kommen.
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7. Das Gestänge e kann gleichzeitig auch mit einem entlasteten Speiseventil
p in Verbindung stehen (Abb. 4), um bei niedrigem Wasserstand im Behälter
b Wasser nach k
oder nach ein&r anderen beliebigen Stelle des zu
sichernden Behälters gelangen zu lassen.
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Die Bewegung des Speiseventils p erfolgt in der Weise, daß .das außerhalb
liegende Gestänge, wenn der Schwimmer c z. B. beinahe an seiner tiefsten Stelle
angelangt ist, das Speiseventil durch ein Verbindungsstück öffnet. Sobald der Schwimmer
sich wieder hebt, wird das Speiseventil geschlossen. Diese Einrichtung ist nicht
in allen Fällen unbedingt erforderlich, kann aber im Notfalle als automatische Speisung
mit angebaut werden.
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Abb. ¢ zeigt einige verschiedene Ausführungsformen und Anschlußmöglichkeiten
des Sicherheitsventils für Vorwärmer und ähnliche Einrichtungen. Daraus ist ersichtlich,
daß das Sicherheitsventil in zwei Teile zerlegt sein kann, um das Sicherheitsventil
nicht so groß ausführen zu müssen. Ferner können statt des Übertragungsgestänges
d, e, f auch andere Übertragungsmittel vorgesehen sein, beispielsweise Zahnradübertragung,
Band-, Schnur-, Seilübertragung o. dgl.
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Bei tiefgehenden Rohren kann der Sclhwimmer c auch in das Rohr r entsprechend
tief eintauchen, wie die zweite Ausführungsmöglichkeit von links erkennen läßt.
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Die dritte Ausführungsmöglichkeit ist in Abb.5 für sich herausgezeichnet
und zeigt die Verbindung und Steuerung für das Notspeiseventil p mittels eines geschlitzten
Anhubhebels g, damit das Notspeiseventil erst in Tätigkeit tritt, wenn der Schwimmer
c fast seinen tiefsten Stand erreicht hat. Auch hier kann zwischen Schwimmer c und
der Bewegung des Ventils p eine andere übertragungs-oder Übersetzungseinrichtung
zur Anwendung kommen, als gezeichnet. Die vierte dargestellte Ausführungsform in
Abb.4 zeigt die Benutzung eines federbelastenden Ventils und ist die Klinkvorrichtung
räumlich getrennt.
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In allen Fällen kann der Schwimmer c auch durch einen außen liegenden
beweglichen Behälter, dessen Bewegung vom Wasserstand der zu, sichernden Einrichtung,
wie Vorwärmer w. dgl., abhängig ist, ersetzt werden.