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Speisewasserreiniger und-entgaser für Dampfkessel.
Gegenstand der Erfindung ist ein Reiniger und Entgaser des Speisewassers für sämtliche, insbesondere für Lokomotivdampfkessel, welcher erstens auf der Grundlage der Enthärtung des Wassers durch dessen Erwärmung beruht infolge Herbeiführung von Kondensation des Kesseldampfes bei ei er Temperatur, bei welcher alle dem Dampfkessel schädlichen Beimengungen ausgeschieden werden, und
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während der Vorwärmung gesetzt wird.
Die besonders bei Lokomotivkesseln nötige Reinigung und Erweichung des Speisewassers geschieht am wirksamsten, am leichtesten und am billigsten durch Erwärmung des Speisewassers unmittelbar vor dem Eintritt in den Kessel, u. zw. in einer zu diesem Zwecke mit dem Kessel unmittelbar oder indirekt in Verbindung stehenden Einrichtung, d. i. im Wasserreiniger. Ein Wasserreiniger solcher Art soll also der Bedingung entsprechen, dass das in den Dampfkessel geförderte harte Speisewasser unmittelbar vor seinem Eintritt in denselben auf eine solche Temperatur erwärmt wird, dass alle dem Kessel schädlichen Beimengungen ausgeschieden werden, d. i. auf die Temperatur des Kesselwassers.
Damit die Ausscheidungen, welche sich in solchen Wasserreinigern aus dem durchfliessenden Wasser ansammeln, dasselbe nicht übersättigen und mit demselben aus dem Wasserreiniger in den Kessel nicht in voller Menge mitgerissen werden, muss der Wasserreiniger mit einer Vorrichtung versehen sein, mittels welcher diese Ausscheidungen nach Bedarf, d. i. hauptsächlich während des vollen Betriebes des Kessels, ausgelassen werden können.
In vielen Thermowasserreinigern der bisherigen Konstruktionen geschieht das Erwärmen des durchfliessenden Wassers durch Berührung von dessen Oberfläche mit dem Kesseldampf und mit den Wänden des Vorwärmersystems. Obzwar solche Wasserreiniger verhältnismässig kompliziert und schwer sind und manche grossen Raum erfordern, kann man mit ihnen doch keine zufriedenstellenden Resultate erzielen. Bei Lokomotivkesseln ist es mit Rücksicht auf deren Durchmesser und das vorgeschriebene Eisenbahnprofil oft unmöglich, solche Wasserreiniger zu benutzen.
Ein Nachteil der Thermowasserreiniger, in welche der Wasserzufluss durch ein Rohr im Innern des Kessels erfolgt, besteht darin, dass der Teil der Rohrleitung, welcher durch den Kessel führt, bald durch Schlamm und Kesselstein verlegt wird, besonders dann, wenn er ein Steigrohr ist. Die Ursache dieser Erscheinung liegt erstens darin, dass das Wasser in diesem Teile der Druckleitung leicht auf eine Temperatur erwärmt wird, bei welcher der Schlamm und'die verschiedenen steinbildenden Salze ausgeschieden werden, und zweitens in dem Umstand, dass nach Beendigung jeder Speisung das im Speiserohr geblieben Wasser durch die Kesselwärme gänzlich verdampft, so dass alle in dieser Wassermenge enthaltenen Beimengungen im genannten Teile des Speiserohres sich ansetzen und dasselbe nach und nach verlegen.
Dies hat zur Folge, dass diese Rohrleitung ziemlich oft gereinigt werden muss. Zu diesem Zwecke muss aber der Kessel dem Betriebe entzogen und die Rohrleitung zerlegt werden, was oft viel Zeit erfordert, hauptsächlich dann, wenn die Rohrleitung wegen Unzulänglichkeit vom Kessel aus gereinigt werden muss.
Ein weiterer Nachteil bisheriger Thermowasserreiniger ist die Art der Schlammabführung aus
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gewichtes nicht nur im Schlammsack des Wasserreinigers, sondern hauptsächlich in dessen Absehlammrohrleitung an, welche in der Richtung des Schlammgefälles zum Boden des Wasserreinigers eingebaut ist und an passender Stelle aus dem Kessel mündet. Diese Rohrleitung ist ausserhalb des Kessels mit einer Vorrichtung versehen, welche das Ablassen des im Wasserreiniger angesammelten Schlammes ermöglichen soll.
Wenn aber die Entschlammung nicht rechtzeitig erfolgt, hat es bei beschriebener Anordnung der Entschlammungsvorriehtung folgende schädliche Folgen : In der unten abgeschlossenen Abschlammrohrleitung sammelt sich eine so grosse Menge des Schlammes an, dass entweder das Aufmachen der Abschlammvorrichtung unmöglich ist oder der Schlamm infolge Verstopfung der Abschlammrohrleitung nicht einmal bei einem höheren Kesseldruck aus derselben ausfliessen kann. In solchen Fällen muss man die Abschlammvorrichtung demontieren und das verstopfte Rohr ausputzen. Nachdem dies nur beim gänzlichen Abstellen des Kessels durchführbar ist, hat es zur Folge, dass die einer Verstopfung leicht unterliegenden und einer sorgfältigen Wartung erforderlichen Entschlammungseinrichtungen der Wasserreiniger einen unverlässlichen Betrieb und beschwerliche und teure Wartung derselben verschulden.
Auch die bis jetzt bei einigen Systemen der Thermowasserreiniger angewendeten Sehlammabsaugevorrichtungen axbeiten unverlässlich und unvollkommen. Solche, die in der Form eines einfachen Rohres in den Schlammsammler des Wasserreinigers einmünden, haben einen zu kleinen Absaugebereich und solche, die im Schlammsammler in der Form eines horizontalen, mit kleinen Sauglöchern versehenen Rohres angeordnet sind, unterliegen einer baldigen Verstopfung derselben mit Kesselstein.
Ein weiterer, u. zw. sehr belangreicher Nachteil der Thermowasserreiniger besteht darin, dass bei ihnen eine Vorrichtung zum Ablassen der durch Vorwärmung des Speisewassers sieh ansammelnden Luft und des Kohlensäurestoffes gänzlich fehlt oder unzugänglich ist. Die Wirkung dieser Gase ist für alle eisernen Teile des Kesselinneren, mit welchem sie in Berührung kommen, schädlich, indem sie ihre Dauerhaftigkeit durch die Förderung ihres Rostens wesentlich bedrohen. Besonders das Speisewasser für Lokomotiven ist infolge Plätscherns im Tender während der Fahrt im höchsten Grade mit Luft gesättigt. Ausserdem kann das durch den Injektor fliessende Wasser beim undichten Sehlabberventil die Luft noch ansaugen.
Bei vollkommener Entlüftung des Speisewassers kann man die Lebensdauer der Kessel bis auf das Dreifache verlängern und ausserdem die für die Reparaturen und das Reinigen der Kessel nötige Zeit abkürzen.
Der Dampfraum einiger Systeme der Lokomotivwasserreiniger ist mit einem Entlüftungshahne versehen. Nach den bestehenden Vorschriften soll man den Wasserreiniger durch diesen Entlüftunghahn nach drei bis vier Betriebsstunden des Kessels entlüften. Die Betriebserfahrungen bezeugen, dass diese Art der Entlüftung der Wasserreiniger unverlässlich und unvollkommen ist. Sie ist in erster Reihe von der Aufmerksamkeit des Lokomotivpersonals abhängig und zweitens können die vorgeschriebenen Entlüftungsintervalle nie mit dem Quantum der aus dem Wasser, ausgeschiedenen Gase, das von vielen Umständen abhängt, übereinstimmen.
Damit man jeglichen Ansammlungen der Gase im Dampfraume des Wasserreinigers vorbeugen kann, müssen dieselben während seiner Tätigkeit ununterbrochen abgelassen werden, u. zw. automatisch in Abhängigkeit vom Speisen des Kessels und ohne jedwede Aufmerksamkeit und Wartung seitens des Lokomotivpersonals.
Allen angeführten Forderungen entspricht und die erwähnten Mängel vermeidet infolge seiner inneren Konstruktion und zweckmässigen Hilfseinrichtungen der Kondensationsreiniger und Entgaser des Speisewassers der Dampfkessel, hauptsächlich für Lokomotiven, oder, kurz, Kondensationswasserreiniger gemäss der Erfindung. Derselbe besteht im allgemeinen aus dem eigenen Kondensationsreiniger und Entgaser des Speisewassers, aus dem Hilfsschlammfänger und aus der Absehlamm-und Entlüftungsvorrichtung.
Auf der Zeichnung ist ein Beispiel eines KondensationswasselTeinigers gemäss der Erfindung
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Fig. 2 einen vertikalen Längsschnitt durch den Wasserreiniger und die schlammabsaugende Rinne sowie die allgemeine Anordnung der Entschlammungsvorrichtung des WasselTeinigers, Fig. 3 einen horizontalen Schnitt durch den Wasserreimger, Fig. 4 einen Grundriss der Vorrichtung zur automatischen Entlüftung des Wasserreinigers, Fig. 5 den Hilfssehlammfänger im Querschnitt und in Seitenansicht, Fig. 6 einen Grundriss des Hilfsschlammfängers, Fig. 6 a den Grundriss der Hilfsschlammfänger ;
rennwand, Fig. 7 einen vertikalen Querschnitt durch den E t1üftungsautomaten des Wasserreinigers, Fig. 8 einen vertikalen Längsschnitt durch den Entlüftungsautomaten gemäss Fig. 7, Fig. 9 einen vertikalen Schnitt durch den Abschlammwasser-Geschwindigkeitsdämpfer, Fig. 10 einen vertikalen Schnitt durch den einfachen Entlastungsstutzen des Dämpfers, Fig.. 11 einen vertikalen Schnitt durch den Entlastungsstutzen mit dem Regulierventil, Fig. 12 einen vertikalen Schnitt durch den Absclammwasser-Gesehwindigkeits- dämpfer mit der Entlastungskammer des Drosselventils und mit der Vorrichtung zur Hilfsbelastung und gleichzeitig zur Entlastung des Drosselventils des Dämpfers.
Der Kondensationswasserreiniger gemäss der Erfindung ist entweder unmittelbar oder durch eine Rohrleitung mit dem Dampfraume des zugehörigen Kessels verbunden und mit Rücksicht auf seine Wirkungsweise muss er immer oberhalb der höchsten Wasserebene des Kessels situiert werden. Das
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durch diesen Wasserreiniger in den Kessel bei dessen Tätigkeit durchfliessende Speisewasser wird an- nähernd auf die Temperatur des Kesselwassers durch direktes und indirektes Einwirken des Kesseldampfes erwärmt, u. zw. hauptsächlich durch das zwangsweise hervorgerufene, vollkommene und einigemal wiederholte innere Mischen des Speisewassers mit dem Kesseldampf, d. i. durch direkte Kondensation des Kesseldampfes in dem kälteren Speisewasser.
Dieser Wasserreiniger besteht aus einer in den zugehörigen Kesseldampfbehälter eingehängten Wasserkammer 1 in der Form eines Behälters mit ringförmigem Boden, dessen innere angemessen niedrigere zylindrische Wand 3 als Überfall für das enthärtete Wasser aus dem Wasserreiniger in den Kessel dient. Der obere Raum der Wasserkammer 1 ist durch eine einfache, mit einer kegelförmigen Decke versehene und in der Wasserkammer konzentriseh fest befestigte Scheidewand 5, welche die Form eines zylindrischen Mantels hat, in zwei Teile geteilt : in den äusseren oder Kondensationsraum 7 und in den inneren oder den Dampfraum 8.
Die Scheidewand 6 reicht mit der kegelförmigen Decke 6 angemessen hoch unter den Deckel 19 des Wasserreinigers bzw. dessen Kesseldampfbehälter und endigt in 1/4 bis in V ; : der Höhe des Überlaufstutzens 3 vom teils schiefen, teils waagerechten Boden 4 der Wasserkammer, so dass beide Räume 7 und 8 bei dem Boden der Wasserkammer direkt verbunden sind.
In dem Kondensationsraum 7 sind einige (mindestens zwei, normal drei bis vier) Wasser-
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des Speisewassers im Wasserreiniger als abwechselnd exzentrisch und konzentrisch nach abwärts kegel- förmig ringförmige Dächer konstruiert, welche abwechselnd in der Richtung von der Scheidewand 5 der Wasserkammer gegen Aussenwand 2 derselben und umgekehrt von der Aussenwand 2 gegen ihre
Mitte so a. geordnet sind, dass sie sich in der äusseren Hälfte des Raumes zwischen der Wand 2 und der Seheidewand 6 in senkrechter Richtung gegenseitig überdecken. Als der obere Überlauf 11 dient der entsprechend breite Ansatz der kegelförmigen Decke 6. Alle Überläufe sind an die zugehörigen Wände dampfdicht befestigt, damit von unten kein falscher"Dampf in den höherliegenden Teil des Kondensationsraumes 7 eindringen kann.
Die Wasserüberläufe 11, 12 und 13 sind mit Rücksicht auf den Durchmesser des Aussenmantels der Wasserkammer so gross durchgeführt, dass sie die grösstmöglichen Überlaufum- fänge besitzen.
Unmittelbar unter dem Anschluss der beiden untersten Überläufe 12 und M an die zugehörigen Wände 5 und 2 ist in diesen eine dem Zweck angemessene Menge entsprechend grosser Löcher oder Kanälchen 14 angeordnet. Diese verbinden die Dampfräume 15, welche durch die einzelnen schiefen Dachüberläufe 12 und 13 gebildet sind, mit dem inneren Dampfraum 8 und dem äusseren Dampfraum 16 des Wasserreinigers, welcher durch genügend grosses Umfangspiel zwischen der Wasserkammer 1 und dem Mantel 17 des Kesseldampfbehälters des Wasserreinigers gebildet wird.
Der Dampfraum 16 steht entweder in direkter Verbindung mit dem Dampfraum des Kessels oder ist der Dampf aus dem Kessel durch ein eigenes Dampfrohr dem Dampfraume 16 zugeführt, wobei der Dampfraum 8 mit dem Kessel durch den Überlaufstutzen 3 verbunden ist.
Die auf beschriebene Weise angeordnete Wasserkammer bzw. der eigene Wasserreiniger ist mit angemessenem Umfangspiel in einen Kesseldampfbehälter eingesetzt, u. zw. auf die Weise, dass er an der Flansche 20, welche zwischen der Flansche 18 und dem Deckel 19 dampfdicht eingesetzt ist, hängt.
Dadurch ist das Eindringen des"falsehen"Kesseldampfes in den Kondensationsraum 7 von oben auch verhindert.
Die Wirkung des Kondensationswasserreinigers gemäss der Erfindung ist folgende : Das durch die Ausflussöffnung 22 im Deckel 19 in den Wasserreiniger fliessende Speisewasser fällt zuerst auf die exzentrisch nach unten kegelförmige Decke 6 bzw. auf den Kegeldachwasserüberlauf 11. Von diesem fliesst das Wasser infolge des grossen Durchmessers des Überlaufes in Form eines dünnen Zylindermantels auf den zweiten Überlauf 12 und von diesem analog weiter auf den dritten exzentrischen Kegeldach- überlauf 1.'3 (und eventuell weiter auf dieselbe Art auf den weiteren vierten), von welchem es endlich, u. zw. wieder in Form eines dünnen Zylindermantels, gegen den Boden der Wasserkammer 1 abfliesst.
Wenn diese bis zur Höhe des Überlaufstutzens 3 gefüllt ist, fliesst das Wasser bei seinem weiteren Zufluss in den Wasserreiniger über den Rand des Stutzens 3 und fällt durch diesen in den Kessel.
Das Wasser, welches die Wasserkammer 1 bis zur Höhe der Mündung des Stutzens 3 ausfüllt, teilt mit Hilfe der Scheidewand 5 den mit Dampf ausgefüllten oberen Raum der Wasserkammer in zwei Teile, u. zw. in den inneren Dampfraum 8 und in den Kondensationsraum 7. Den inneren Dampfraum 8 bildet die Scheidewand 5 mit der Decke 6 und die bis zur Mündung des Stutzens 3 stehende Wasserebene. Der innere Dampfraum ist durch den Stutzen 3 mit dem Dampfraum des Kessels ununterbrochen in Verbindung. Der Kondensationsraum 7 nimmt den äusseren oberen Raum der Wasserkammer ein und ist durch den Deckel 19 des Wasserreinigers, durch den äusseren Mantel 2 der Wasserkammer, durch die Scheidewand 5 und 6 und durch die bis zur Mündung des Stutzens 3 reichende Wasserebene gebildet.
In diesem ganzen Raum und hauptsächlich in dem Teil unmittelbar unter dem Deckel 19 entsteht beim Speisen des Kessels infolge Berührung des Kesseldampfes mit dem durchfliessenden kälteren Wasser so eine intensive Kondensation des Dampfes, dass während der Tätigkeit des Wasserreinigers in dem
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dampfbehälter und auch im inneren Dampfraum 8 herrscht.
Dieser Drucknachlass des Dampfes im Kondensationsraum 7 hat einen intensiven Zufluss des frischen Kesseldampfes durch die sämtlichen Dampfkanäle 14 aus den Dampfräumen 8 und 16 in den Kondensationsraum 7, besonders in den Teil unter dem Deckel 19, zur Folge. Nachdem auf Grund der Konstruktion des Wasserreinigers der Dampf auf seinem Wege in den Kondensationsraum 7 das von den Überläufen 11, 12 und 1, 3 in Form von dünnen Zylindermänteln herabfliessende Wasser je nach den Umständen mindestens zweimal, gewöhnlich aber mehrmals durchdringen muss, kondensiert er in demselben in so einer Menge, dass dasselbe fast augenblicklich auf eine Temperatur, welche fast der Wassertemperatur im eigentlichen Kessel gleich ist, erwärmt wird.
Diese reinigende Haupterwärmung des Speisewassers wird beim Fliessen des Wassers über die Überläufe 11, 12 und 13 noch durch die direkte Berührung seiner Oberflächen mit dem Dampf des Kondensationsraumes 7 und ausserdem noch durch Berührung mit den blechernen Überläufen, welche der Dampf
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Durchfliessen durch die Wasserkammer infolge Berührung mit ihrer äusseren und inneren Wand : Z und 3 und mit dem Boden 4, welche durch den in die Dampfräume 7 und 8 vorbeiströmenden Kesseldampf erwärmt werden, erhöht.
In dem Wasserreiniger gemäss der Erfindung erfolgt das Reinigen des Wassers durch intensive Er- wärmung und infolge dessen reger Vibration analog, wie es sonst im Dampfkessel selbst vorgeht. Die im
Wasser enthaltenen Beimengungen, welche sonst als Gase, Kesselstein und Schlamm im Kessel zurückbleiben, werden dabei schon im Wasserreiniger aus dem Wasser mehr oder weniger vollkommen ausgeschieden.
Dieselben sammeln und setzen sich oberhalb des Wassers in dem Raume 7 als Gase und auf dem tiefsten horizontalen Teile des Bodens 4 der Wasserkammer 1 in Form eines dünnen Schlammes und Sandes an.
Von dem Schlamm, welcher sich in dem Wasserreiniger ausscheidet, setzt sieh in demselben nur ein gewisser Teil an. Dieser Teil kann beim rechtzeitigen Abschlammen des Wasserreinigers gänzlich aus demselben beseitigt werden. Der Rest fliesst mit dem Wasser in den Kessel über. Wenn man hierauf keine Rücksichtnahme nähme, würde sich das Kesselwasser auch bei der intensivsten Wirkung des Wasser- reinigers verhältnismässig bald mit Schlamm vollsättigen. Nachdem aber ein mit Schlamm übersättigtes
Kesselwasser verschiedene ungünstige Einflüsse auf die Wirtschaftlichkeit, Dauerhaftigkeit und auf das Verhalten des Kessels im Betriebe, weiters auf den Zustand der unter Dampf arbeitenden Teile der
Dampfmaschine sowie der Ausrüstung des Kessels ausübt, ist es notwendig, dieses Eindringen des
Schlammes in den Kessel auf das kleinste Mass zu vermindern.
Um eine vollständigere Entschlammung des Speisewassers vor seinem Eintritt in den Kessel zu erzielen, fliesst dasselbe gemäss der Erfindung nicht aus dem eigenen Wasserreiniger direkt in den
Dampfkessel, sondern über einen separaten Hilfsschlammfänger 27 in Form einer Schale.
Es ist bekannt, dass der aus dem Wasser im Kessel ausgeschiedene Schlamm und Kesselstein sich am meisten an solche Blechwände ansetzt, welche von der andern Seite ununterbrochen erwärmt sind. Auf dieser Erfahrung ist auch die Konstruktion des Hilfsschlammfängers. 27 gegründet. Dieser ist gleich unter dem eigenen Wasserreiniger so gelegen, dass er von allen Seiten vom frischen Kesseldampf umhüllt ist, welcher ausserdem gezwungen ist, auf dem Wege in den Wasserreiniger seine ganze äussere
Wand 28 umzuspülen.
Um einen möglichst langen Stromweg des bereits vorgewärmten Wassers in dem Hilfsschlamm- fänger 27 und dadurch auch die Gelegenheit zum vollkommenen Befreien des Wassers von den bereits aus demselben ausgeschiedenen Beimengungen zu erreichen und weiters eine womöglich grosse Fläche für das Ansetzen des Schlammes in dem Hilfsschlammfänger zu erzielen, ist derselbe durch mindestens eine in die Schale 27 frei hineingelegte horizontale Trennwand 29 in mindestens zwei Teile geteilt : in den oberen 30 und den unteren 31. Die freie Anordnung der Trennwand 29 hat den Vorteil, dass man beim
Ausputzen des Schlammfängers 27 diesen leicht auseinanderlegen kann.
Die Trennwand 29 besitzt unweit vom Umfang 2 radial gegenüberliegend angeordnete Überlaufstutzen 32, deren Höhe etwas kleiner als die des Mantels 28 des Fängers über der Trennwand 29 ist. Der durch die Höhe der Überlaufstutzen 32 im oberen Raum der Schale gegebene Raum dient als oberer Schlammbehälter. Bei Anwendung von
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fliessendes Wasser denselben krummlinig durchströmt.
Um den Wasserablauf vom unteren Raum 31 des Fängers in den Kessel zu ermöglichen und dabei einen bestimmten Raum auch in diesem Teile für das Ansetzen des Schlammes zu gewinnen, sind in dem
Mantel 28 des Fängers in einer bestimmten Höhe oberhalb des Bodens 33 zwei gegenüberliegende recht- eckige Ausflussöffnungen 34 angeordnet. Dieselben reichen bis zur tiefstliegenden Trennwand 29, so dass der Kesseldampf freien Weg in den unteren Raum 31 über das dort befindliche Wasser hat.
Bei der Mehrraumanordnung des Fängers müssen dem Prinzip nach knapp unter den einzelnen
Trennwänden 29 im Mantel 28 mehrere Dampflöcher durchgeführt werden, damit der frische Kessel- dampf einen freien Zutritt unter die einzelnen Trennwände hat.
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Die Wirkung des Hilfsschlammfängers 27 ist folgende : Das aus dem Stutzen 3 des Wasserreinigers in den Kessel fallende Wasser fällt zuerst in den oberen Raum : 30 des Hilfsschlammfängers. Nach dessen
Vollfüllung bis zur Höhe der Überlaufstutzen 32 fliesst es durch dieselben in den unteren Raum 31 und, wenn auch dieser bis zur Höhe der Ausflussöffnungen 34 vollgefüllt ist, in den Kessel.
Nachdem die Trennwand, der Boden und der Mantel des Hilfsschlammfängers 27 auf Grund der
Konstruktion und Anordnung desselben mit ihren Aussenflächen ununterbrochen in Berührung mit dem Kesseldampf stehen, wird ihre Temperatur ununterbrochen auf der Höhe der Temperatur des Kessel- dampfes erhalten. Der Schlamm, welcher in-dem den Fänger durchfliessenden Wasser noch enthalten ist, setzt sich zum Teil auf dessen immer gleich heissen Wände als Kesselstein und gebrannter Ton an.
Infolgedessen wird das in den Kessel fliessende Speisewasser auf das höchstmögliche Mass gereinigt.
Die Störungen, welche sonst bei einer inneren Zuleitung des Speisewassers in den Wasserreiniger entstehen, sind bei dem Wasserreiniger gemäss der Erfindung dadurch beseitigt, dass das Speisewasser in denselben von oben und unmittelbar von aussen durch folgende Zuflussanordnung zugeführt wird :
In dem gegossenen Deckel 19 des Wasserreinigers sind zwei radiale, waagerechte oder konzentrisch schwach nach abwärts geneigte Kanäle 21 angeordnet. Diese Kanäle laufen in der Mitte des Deckels in einem gemeinsamen, in den Kondensationsraum 7 des Wasserreinigers einmündenden Ausflussstutzen 22 zusammen. Auf dem Rande des Deckels sind diese Kanäle mit passenden Flanschen für die normalen
Speiseköpfe versehen.
Der Vorteil dieser Anordnung liegt darin, dass die Länge der Wasserkanäle 21 eine sehr kleine ist und dass nach vollendeter Speisung das ganze Wasser aus ihnen in den Wasserreiniger herausfliesst. Infolge- dessen ist hier überhaupt keine Gelegenheit zum Ansetzen des Schlammes und Kesselsteines aus dem Wasser gegeben, wodurch alle mit dieser Erscheinung in Verbindung stehenden Unannehmlichkeiten entfallen.
Ein weiterer Vorzug des Wasserreinigers gemäss der Erfindung liegt in der Art der Beseitigung des Schlammes aus demselben.
Falls man die Dampfkessel eine erwünschte Zeit anstandslos betriebsfähig erhalten will, müssen ihre Thermowasserreiniger von dem in ihnen angesammelten Schlamme zur rechten Zeit, d. h. dann, wenn sich der Schlamm darin bildet und sammelt, oder während der vollen Betriebstätigkeit der Dampfkessel befreit sein. Diese Bedingung bildet die Grundlage der Konstruktion der im folgenden beschriebenen Entschlammungsvorrichtung des Wasserreinigers. Dieselbe ist so angeordnet, dass der dünne Schlamm, welcher in einem dem Zwecke entsprechend angepassten Raume der Wasserkammer des Reinigers angesammelt ist, im Gebrauchsfalle durch den im Reiniger herrschenden beliebig hohen Dampfüberdruck zur Gänze ins Freie abgesaugt wird.
Der Schlammsammler des Wasserreinigers und die zugehörige Absaugentschlammungsvorrichtung sind gemäss der Erfindung folgendermassen eingerichtet : Der Boden 4 der Wasserkammer 1 ist in dem Teile, welcher zirka drei Fünftel seines Durchmessers ausmacht, mässig nach abwärts abgeschrägt. In einer kleinen Höhe oberhalb des übrigen waagerechten Teiles dieses Bodens, der zum Aufnehmen des im Reiniger sich ansetzenden Schlammes dient, ist eine nach abwärts gerichtete und auf dem Boden 4 fest befestigte Schlammabsaugrinne 24 angeordnet. Ihr Flächeninhalt ist etwas kleiner als der waagerechte Teil des Bodens 4. Die Absaugrinne 24 ist in der Mitte mit einem Stutzen 25 versehen, an welchem ein hinaufführendes Absaugrohr 26 angeschlossen ist.
Dieses Rohr geht dampfdieht durch den Deckel 19 des Wasserreinigers hinaus und führt zu einer Abschlammvorrichtung 36 normaler Konstruktion, welche an einer beliebigen Stelle ausserhalb des Wasserreinigers oder wo immer auf der Lokomotive angeordnet ist.
Die Wirkung der Absaugentschlammungsvorrichtung gemäss der Erfindung ist folgende :
Wenn man bei einem Überdruck im Kessel die zugehörige Abschlammvorrichtung 36 aufmacht, wird durch Vermittlung des Absaugrohres 26 eine freie Verbindung des Sehlammsammelraumes unter der Absaugrinne 24 mit der Atmosphäre oder mit einem zweckmässigen Übergangsschlammbehälter 37, in welchem der atmosphärische Druck herrscht, vermittelt. Durch die Druckwirkung fliesst aus dem Wasserreiniger zuerst derjenige Teil des Schlammwasser heraus, welcher sich unmittelbar unter der Absaugrinne 24 befindet, und nachträglich noch das weitere Schlammwasser aus der nächsten Umgebung der Absaugrinne 24.
Nachdem die Ränder der Absaugrinne verhältnismässig tief bei dem Boden 4 der Wasserkammer 1 liegen, entsteht hauptsächlich bei einer Hochdruckentschlammung eine intensive und auf eine weite Entfernung längs des Bodens 4 wirkende Saugwirkung, so dass der am Boden des Wasserreinigers angesetzte Schlamm vollkommen beseitigt wird.
Eine unentbehrliche Ergänzung eines jeden Kondensationswasserreinigers ist eine Vorrichtung zur selbsttätigen Entlüftung des Kondensationsraumes des Wasserreinigers und dadurch zugleich des ganzen Kessels. Eine solche Vorrichtung ist in der beiliegenden Zeichnung in Fig. 1, 2,4, 7 und 8 dargestellt und ist gemäss der Erfindung aus folgenden Teilen zusammengesetzt : a) aus dem Entlüftungsautomaten 38, welcher auf der höchsten Stelle des Kondensationsraumes des Wasserreinigers situiert ist ; b) aus den Rohrleitungen 41 und 42, durch welche das Druckwasser von der rechten und linken Speiseleitung zum Betätigen des Automaten 38 zugeführt wird : c) aus der Auspuffleitung 54.
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Der Entlüftungsautomat nach Fig. 7 und 8 ist ein Gehäuse mit einer zylinderförmigen Kammer.
In der unteren Wand des Automaten ist ein Entlüftungsstutzen 47 des Wasserreinigers angeordnet, welcher gegen den Durchmesser der Automatenkammer eine womöglich kleine Lichtweite hat. Dieser Stutzen ist auf der Seite des Wasserreinigers mit einem Sitz 48 für das Entlüftungsventil 49 versehen, welches durch den Dampfdruck aus dem Wasserreiniger selbsttätig geschlossen wird. Dasselbe ist ausserdem noch durch die ununterbrochene Wirkung der mässig gespannten Tragfeder 52 belastet. Das Ventil 49 wird durch seine Spindel 50 geführt, welche absichtlich recht locker durch den Stutzen 47 in die Kammer des Automaten durchgeht und die schliessende Wirkung der Tragfeder 52 auf das Ventil überträgt.
Die Tragfeder 52 drückt auf den Kopf 51 der Ventilspindel 50. Dieser Kopf ist als Kolben ausgeführt, welcher in die Automatenkammer wasserdicht eingepasst ist. Durch den Kolben 51 ist die Kammer in dem Automatengehäuse in zwei Teile geteilt : in die obere Wasser-oder Überdruckkammer 45, in welche zwei Stutzen 40 für den Zufluss des Überdruekwassers von den Speiseleitungen einmünden, und in die untere 46 oder Auspuffkammer, welche mit dem Auspuffstutzen 43 für den Anschluss der Abfalleitung 44 versehen ist und in welche auch der Entlüftungsstutzen 47 des Reinigers einmündet.
Nachdem für die dauernde Entlüftung des Wasserreinigers während seiner Tätigkeit ein ganz kleiner Durchgangsquerschnitt des Ventils 49 genügt, ist nicht nur der Ventilhub ganz klein bemessen, sondern auch der eigentliche Durchgangsquerschnitt des Stutzens 47 ist auf das kleinste Mass dadurch beschränkt, dass für die Entlüftung nur das um etwas vergrösserte normale Spiel der Spindel 50 in dem Stutzen 47 belassen ist.
Die Stutzen 40 bind in der Richtung gegen die Zuleitungsrohre 41 und 42 mit Rückschlagventilen 53 versehen, welche in ihrer normal geschlossenen Lage durch mässig gespannte Federn 54 gesichert sind.
Diese Ventile verhindern das Übertreten des Wassers aus der Druckleitung des arbeitenden Speiseapparates in die Leitung des stillstehenden über den Automat.
Der beschriebene automatische Entlüfter wirkt folgendermassen : Beim Speisen des Kessels dringt das Wasser aus der arbeitenden Speiseleitung durch die Leitung 41 bzw. 42 in die Kammer 45 ein. Durch den Wasserdruck auf den Kolben 51 wird dieser und auch das mit demselben fest verbundene Entlüftungsventil 49 während des ganzen Kesselspeisens ununterbrochen nach unten gedrückt, d. h. geöffnet.
Dadurch wird eine kontinuierliche Verbindung des Konaensationsraumes 7 des Wasserreinigers mit der Auspuffkammer 46 vermittelt. Beim Öffnen des Ventils 49 entweicht aus dem Kondensationsraum 7 eine Mischung von der aus dem Speisewasser ausgeschiedenen Luft, Kohlensäure und Dampf in die Auspuffkammer 46, von wo sie durch die Abfalleitung 44 entweder in die Atmosphäre oder in den Aschenkasten oder endlich-was am vorteilhaftesten ist-in die Nasskammer des Überhitzers geführt wird.
Der beschriebene automatische Entlüfter zeichnet sich gemäss der Erfindung abc dadurch aus, dass das mit Rücksicht auf den Kondensationsraum des Wasserreinigers selbstschliessend angeordnete Entlüftungsventil 49 beim Speisen des Kessels automatisch in die offene, d. h. Entlüftungsanlage durch den Wasserdruck aus der speisenden Druckleitung gestellt, wogegen dasselbe während des Stillstandes der Speiseeinrichtungen erstens durch die konstante Wirkung der Tragfeder 52, zweitens durch den vollen Dampfdruck aus dem Wasserreiniger und endlich beim Einmünden des Abfallrohres 44 in den Überhitzer während der Fahrt der Lokomotive mit Dampf durch den Dampfdruck aus dem Überhitzer auf die gegen- über dem Querschnitt des Stutzens 47 vergrösserte Fläche des Überdruckkolbens 51 geschlossen wird.
Der letzte, für die vollkommene Wirkungsweise des Wasserreinigers unentbehrliche Bestandteil ist eine Vorrichtung, welche die benutzte übliche Abschlammvorrichtung auf so eine Weise ergänzt, dass die Entschlammung des Wasserreinigers während des Ansetzens des Schlammes in demselben, also während der vollen Betriebstätigkeit des Kessels, ohne die Sicherheit, desselben, der Lokomotive und deren Umgebung zu bedrohen, möglich ist.
Bei einer Betriebs-oder Hoehdruckentschlammung fliesst das Schlammwasser aus dem Abfallrohre der üblichen Abschlammvorrichtung mit einer dem Dampfdruck im Kessel entsprechenden Geschwindigkeit, welche natürlich sehr gross ist, so dass der Schlamm und die unter der Lokomotive aufgewirbelte Erde und Sand auf alle Seiten spritzen und infolgedessen sehr leicht in die beweglichen Bestandteile der Lokomotive eindringen und ihr Heisslaufen verursachen können.
Ausserdem hat das Entschlammen mittels gewöhnlicher Abschlammvorrichtungen noch den grossen Nachteil, dass die Dauer ihres Offenbleibens immer grösser ist, als eine zweckmässige Entsehlammung des Wasserreinigers erfordert. Bei jeder einzelnen Entschlammung fliesst das eigentliche Schlammwasser nur eine kurze Zeit heraus und gleich darauf folgt das reine, erwärmte Kesselwasser, was einen Wärmeverlust bedeutet.
Die Hauptursache dieses unzweckmässig langen Offenbleibens der gewöhnlichen Abschlammvorrichtung sind : a) der schwere Gang der Abschlammvorrichtung infolge der einseitigen, hohen Belastung dessen Abschlussorgans oder infolge Eindringen des Schlammes oder von Kesselsteinstücken zwischen seine Reibungsflächen ; b) die unvollkommene Kenntnis der Beschaffenheit der Entschlammung und genügende Aufmerksamkeit bei derselben seitens des Bedienungspersonals.
Um den angeführten Unannehmlichkeiten auszuweichen, ist es notwendig, dem bei vollem oder höherem Kesseldruck aus dem Wasserreiniger ausfliessenden Schlammwasser eine Vorrichtung in den
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Weg zu legen, welche die Ausflussgeschwindigkeit dieses hoch erwärmten Wassers und des daraus entstehenden Dampfes entsprechend vermindert und einen ruhigen und unschädlichen Ausfluss derselben vermittelt, d. i. einen Abschlammwasser-Geschwindigkeitsdämpfer.
Bei Lokomotiven bisher in Verwendung stehende Dämpfer, welche auf dem Prinzip beruhen, dass das durch sie mit wiederholtem Anprallen zerstreut strömende Wasser an Geschwindigkeit verliert, sind bei höherem Dampfdruck nicht imstande, den oben angeführten Mangel zu beheben.
Die angeführten Nachteile vermeidet der Abschlammwasser-Geschwindigkeitsdämpfer gemäss der Erfindung (Fig. 2 und 9-12). Dieser Dämpfer ist nach dem Prinzip konstruiert, dass bei jeder einzelnen Entschlammung nur eine bestimmte, genau beschränkte Wassermenge aus dem Wasserreiniger ausfliesst und der Überdruck desselben vor dem Ausfluss in die Atmosphäre automatisch auf eine unschädliche Höhe herabsinkt.
Dies erzielt man gemäss Fig. 2 auf folgende Weise :
Bei jeder einzelnen Eröffnung der Abschlammvorriehtung 36 läuft nur eine bestimmte Menge des Schlammwassers aus dem Wasserreiniger in einen angemessen grossen, mit der Absehlammvorriehtung direkt verbundenen Behälter 37 oder in den Übergangsschlammbehälter. Diese Menge des Schlammwassers ist dem Inhalte des Übergangsschlammbehälters 37 gleich, und nach Schliessen der Abschlammvorrichtung 36 und nach entsprechender Abnahme des Überdruckes im Schlammbehälter 37 fliesst nur diese Menge durch den am Sehlusse des Übergangsschlammbehälters anmontierten eigentlichen Absehlammwasser-Gesehwindigkeitsdämpfer 55 mit einer unschädlichen Geschwindigkeit in die Atmosphäre hinaus.
Die Herabsetzung des Wasserdruckes in dem Übergangsschlammbehälter auf ein unschädliches Mass wird durch eine auf demselben angeordnete Entlastungsvorrichtung 56 (Drucknachlasser) vermittelt.
Der Geschwindigkeitsdämpfer gemäss der Erfindung besteht als ein Ganzes aus folgenden einzelnen Teilen : a) aus dem Übergangsschlammbehälter 37 ; b) aus der Entlastungs- oder Drucknachlassvorrichtung 56 ; c) aus dem eigentlichen Dämpfer 55.
Der Übergangsschlammbehälter 37, welcher bei Lokomotiven aus einem angemessen grossen Eisenrohre besteht, ist auf übliche Art direkt mit der zugehörigen Abschlammvorriehtung 36 verbunden.
Der eigentliche Dämpfer 55 gemäss Fig. 2,9 und 12 endigt den Übergangsschlammbehälter 37 und ist aus folgenden Teilen zusammengesetzt :
Aus der glockenförmigen Schlammkammer 57, welche inwendig mit einer doppelten Führung des Drosselventils 58 versehen ist, u. zw. der oberen ringförmigen 59 und der unteren 60, welche durch einige radiale Rippen gebildet ist. Die Führung 59 begrenzt gleichzeitig den Hub des Drosselventils 58 in seiner vollgeöffneten Lage. Im weiteren aus einem Abfallstutzen 61, welcher im oberen Teile als Boden der Schlammkammer 57 und gleichzeitig als Sitz des geschlossenen Drosselventils 58 ausgebildet ist.
Im unteren Teile ist er mit einem mit dem Stutzenmantel durch Rippen verbundenen zylindrischen Körper 62, welcher als Träger der Stützfeder 63 des Drosselventils dient, versehen.
Das Drosselventil 58 ist in der Schlammkammer 57 durch die Führungen 59 und 60 geführt. Es ist als ein hohler Differenzialkolben durchgeführt, in dessen Hohlraum die Stützfeder 63 eingelegt ist.
Das Drosselventil 58 ist selbsttätig öffnend angeordnet, wobei es in der unbelasteten, offenen Lage durch die mässig gespannte Stützfeder 63, welche sich mittels des freien Zwischensattels 66 an den Träger 62 stützt, gehalten wird.
Die Stützfeder 63 ist so bemessen, dass beim vollen Zusammendrücken derselben ihre Spannung jener des Abschlammwassers gleich ist, bei der die Geschwindigkeit des aus dem Übergangsschlammbehälter ins Freie ausfliessenden Schlammwassers noch so hoch ist, dass ihr freier Ausfluss mit allen bekannten schädlichen Folgen erfolgen müsste. Wenn also oberhalb des Drosselventils 58 ein grösserer Druck entsteht als der, welcher der Vollspannung der Stützfeder 63 entspricht, schliesst sich das Drosselventil 58, d. i. der Übergangsschlammbehälter wird gegen die Atmosphäre abgeschlossen und umgekehrt.
Nach Abschluss der Abschlammvorriehtung 36 muss zum Bewerkstelligen des unschädlichen Ausflusses des Schlammwassers aus dem Übergangsbehälter 37 der Dampf-und Wasserdruck in demselben
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wird und dadurch einen bereits unschädlichen Ausfluss des Schlammwassers aus dem Dämpfer vermittelt.
Um das zu erzielen, ist der sogenannte Drucknachlasser angebracht.
Zum Drucknachlassen dient gemäss Fig. 2, 10 und 11 der beiliegenden Zeichnung ein kleines Loch 56, welches in der Wand des höchsten Raumes des Übergangsschlammbehälters 37 angeordnet ist. Die Öffnung 56 ist entweder mit einem gewöhnlichen Abfallrohr 67 versehen-Fig. 2 und 10-, oder ist hier eine Vorrichtung anmontiert, vermittels welcher die Dampfströmung durch die genannte Öffnung reguliert eventuell auch abgeschlossen werden kann. Als ein regulierbarer Drucknachlasser eignet sich am besten ein Schraubenspindelventil nach Fig. 11.
Die Wirkung des Drueknachlassers ist im allgemeinen folgende : Bei der Entsehlammung unter einem höheren Druck wird das Drosselventil 58 geschlossen. Der Dämpfer 55 und der Übergangsschlammbehälter 37 füllt sieh voll mit dem Sehlammwasser, welches unter
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dem Kesseldruck steht, wobei Wasser und Dampf ununterbrochen durch die Drucknachlassöffnung 56 in die Atmosphäre entweichen.
Wenn dann die Absehlammvorrichtung 36 geschlossen wird, sinkt die Spannung des Schlammwasser im Dämpfer durch die Wirkung des Drucknachlassers allmählich so, dass das Drosselventil 58 durch die vorgespannte Stützfeder 63 sukzessive beschleunigt gehoben wird, wobei das im Ubergangsschlammbehälter und im Dämpfer befindliche Schlammwasser aus denselben langsam und unschädlich hinaustliesst.
Der Dämpfer mit einem abschliessbaren Drueknaehlasser bietet nachstehenden Vorteil : Bei einer grösseren Undichtheit oder ganz defekter Abschlammvorrichtung 36 bleibt das Drosselventil 58 infolge des Wasserüberdruckes geschlossen ; wenn man noch dazu das Ventil 69 des Drueknachlassers abschliesst, ist der ganze Dämpfer gegen die Atmosphäre gänzlich abgeschlossen. In diesem Zustande kann er dann vorübergehend als Notverschluss der Entschlamm11l1gsvorrichtung dienen.
Wenn man die Entschlammung des Wasserreinigers in unzweckmässig langen Intervallen durch-
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falls nicht imstande wäre, das Drosselventil 58 auch nach dem vollständigen Entlasten aufzuheben ; dieses könnte also geschlossen bleiben. Dies könnte jede weitere Entschlammung des Wasserreinigers unmöglich machen und der Dämpfer müsste auseinandergenommen und gereinigt werden. Um dem vorzubeugen, ist der Dämpfer mit einer Vorrichtung versehen, mittels welcher das geschlossene oder in einer andern Lage steckengebliebene Drosselventil 58 mechanisch von aussen so weit geöffnet werden kann, dass der Überdruck des Schlammwasser in dem Übergangsschlammbehälter imstande ist, den Schlamm aus dem Dämpfer herauszustossen.
Diese Vorrichtung ist gemäss Fig. 2,9 und 12 folgende :
Der untere, bewegliche Sitz 66 der Stützfeder 63 ist beiderseits mit stangenförmigen Ansätzen versehen, u. zw. dem unteren 70 und dem oberen 71. Der untere geht durch den Träger 62, welcher als seine Führung dient, und ragt um ein grösseres Mass, als der ganze Hub des Drosselventils 58 beträgt, aus dem Ablaufstutzen des Dampfers heraus. Der obere Ansatz 71 geht inmitten der Feder 63 so weit in die Federkammer 65 hinein, dass bei vollständig geschlossenem Drosselventil 58 zwischen dem oberen Federsitz 72 und dem Ansatz ein kleiner Abstand frei bleibt.
Beim Steckenbleiben des Drosselventils 58 in der geschlossenen Lage wird der Sitz 66 mittels des unteren Ansatzes 70, welcher durch irgendeinen mechanischen Antrieb betätigt wird, so hoch gehoben, bis der obere Ansatz 71 an den oberen Sitz 72 anstösst. Beim Weiterheben des Ansatzes 70 wird gleichzeitig das Drosselventil 58 in eine beliebige offene Lage gehoben. Bei der Anwendung eines Antriebhebels kann man denselben an den Stützbügel 73, welcher speziell zu diesem Zwecke am unteren Rande des Abfallstutzens 6. 7 angeordnet ist, stützen.
Bei jeder Abschlammvorrichtung mit dem Dämpfer gemäss der Erfindung entsteht nach dem Schliessen des Drosselventils des Dämpfers oberhalb und unterhalb des Abschlussorgans der Abschlamm- Vorrichtung fast derselbe Wasserdruck. Infolge dieser Entlastung des Abschlussorgans ist dessen Beweglichkeit sehr leicht und die Handhabung sehr verlässlich.
'Die Verminderung der Belastungswirkung des Schlammes auf das Drosselventil des Dämpfers
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der geschlossenen Lage kann man gemäss der Erfindung und Fig. ? auf das kleinste Mass dadurch be- sehränken, dass von der bisher belasteten ganzen Fläche des Drosselventils 58 bei unverändertem Aus- flussdurchmesser desselben nur die Fläche 74 seines mittleren Teiles 65 in direkter Verbindung mit der
Schlammkammer des Dämpfers belassen wird, wogegen seine äussere Fläche M, welche gegen die mittlere in der Form eines Differenzialkolbens 64 abgesetzt ist, sich in einer separaten Entlastungskammer 76, die in der Schlammkammer 57 des Dämpfers angeordnet ist, bewegt.
Diese Kammer ist durch die untere, in diesem Falle eine ringförmige Führung 17 des Drosselventils, anderseits durch eine nach aussen gewölbte Zwischenwand 78, durch welche beide ringförmigen Führungen 59 und 77 am ganzen Umfange verbunden sind, und endlich durch die geführten Ventilteile 64 und 65 des Drosselventils 58 gebildet.
Die Entlastungskammer 76 ist durch den Stutzen 79 ununterbrochen mit der Atmosphäre verbunden, wodurch die Fläche 75 des Drosselventils ständig unter dem atmosphärischen Druck steht, d. h. sie ist ständig ganz entlastet. Dadurch wird die Sicherheit der Betriebstätigkeit des Dämpfers auf das höchste Mass erhöht. Bei dem Dämpfer der angeführten Anordnung muss die das Drosselventil hebende
Stützfeder 63 angemessen schwächer gehalten werden, als bei der Grundkonstruktion, weil die belastete
Fläche des Drosselventils in diesem Falle kleiner ist.
Die Sicherheit der Betriebstätigkeit des Dämpfers mit dem entlasteten Drosselventil kann man ohne Veränderung seiner Funktion noch mehr steigern bei Anwendung einer gleich starken Stützfeder 63 wie bei dem Dämpfer mit nicht entlastetem Drosselventil. In diesem Falle wird der zuletzt beschriebene
Dämpfer so eingerichtet, dass sein sonst entlastetes Drosselventil 58 während der Entsehlammung einer vorübergehenden Mehrbelastung durch den Dampf aus der Entlastungskammer 76 ausgesetzt ist.
@ Die Einrichtung, welche diese Mehrbelastung der entlasteten Fläche 75 vermittelt, besteht aus einigen Löchern 80 von kleinem Durchmesser, welche in der Wand der oberen ringförmigen Führung 59
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kammer 76 verbinden. Diese Kanälchen haben folgenden Zweck : Wenn der Dämpfer mit dem heissen Schlammwasser und mit dem daraus sich bildenden Dampf vollgefüllt ist, dringt der Dampf aus dem Dämpfer durch die Kanälehen 80 in die Entlastungskammer 76, wo er auf die Fläche 75 des Drosselventils wirkt und zum Herunterdrücken desselben in die geschlossene Lage behililich ist, wobei er ununterbrochen durch den Entlüftungsstutzen 79 aus der Kammer 76 entweicht.
Damit dieses Entweichen des Dampfes womöglich langsam vor sich geht und die belastende Wirkung desselben auf das Drosselventil die grösste ist, ist der Entlüftungsstutzen 79 mit einem Regulier-Schraubenspindelventil 81 versehen, welches die Drosselung des Dampfausflusses aus der Entlastungskammer auf das höchste Mass ermöglicht.
Wenn die Dampfspannung im Dämpfer nachgelassen hat und dadurch auch die Fläche 75 oder das Drosselventil selbst wieder entlastet ist, ist auch bei einer grösseren Verstopfung des Dämpfers die benutzte stärkere Feder 63 imstande, das Ventil zu heben und die Entschlammung des Dämpfers zu vermitteln.
Die Einrichtung zur Hilfsbelastung des entlasteten Drosselventils 58 wirkt gleichzeitig als ein Drueknachlasser des Dämpfers, so dass man letzteren als eine gesonderte Vorrichtung nicht anbringen muss.
Das Ventil 81 dient weiter als ein Verschlussventil des Drucknaehlassers des Dämpfers für den Fall, dass dieser als ein Verschlussorgan der Entschlammungsvorrichtung benutzt wird.
Den Dämpfer gemäss der Erfindung kann man mit gleichen Vorteilen wie bei den Entschlammungs- vorrichtungen der Wasserreiniger auch bei solchen der Dampfkessel benutzen, wodurch ihre Entschlammung hauptsächlich während des Betriebes möglich ist.
Der Kondensationswasserreiniger gemäss der Erfindung hat im Vergleiche mit bis jetzt bei Dampfkesseln und besonders bei dem Lokomotivkesseln verwendeten Thermowasserreinigern folgende Vorteile : 1 oben Wirkungsgrad, einfache Konstruktion und leichte Bedienung und Unterhaltung.
Das auf der Zeichnung angedeutete Ausführungsbeispiel kann, ohne dass man aus dem Rahmen der Erfindung heraustreten würde, geändert werden.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Speisewasserreiniger und-entgaser für Dampfkessel, hauptsächlich für Lokomotiven, welcher in einem Kesseldampfbehälter entweder unmittelbar auf dem Rücken des Kessels oder sonst angemessen hoch oberhalb des Kesselwasserstandes ausserhalb des Kesseldampfraumes angebracht ist und, durch Erhitzung des Speisewassers mittels des kondensierenden Kesseldampfes wirkt, dadurch gekennzeichnet, dass er aus einer einzigen und einfachen Wasserkammer (1) besteht, welche die Form eines Behälters mit ringförmigem Boden hat, dessen innere Wand (. 3) gegen die äussere (2) bedeutend niedriger ist und als der Überlauf-und Abflussstutzen des Wasserreinigers dient, wobei die Wasserkammer in dem zugehörigen Kesseldampfbehälter bei dem oberen Deckel dampfdicht, sonst aber mit Spiel eingesetzt ist.