DE412022C - Vorrichtung zum Absperren und Fortleiten von Gasen - Google Patents

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN
AM 8. APRIL 1925

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

KLASSE 4 c GRUPPE

(C35142 VI\4c)

Die bis jetzt bekannten, nach dem Grundsatz des üblichen Flüssigkeitsverschlusses arbeitenden Absperrvorrichtungen für Gase (oder Dämpfe) sind gekennzeichnet durch eine Sperrflüssigkeit und ein offenes Rohr, dessen eingetauchte Mündung der Absperrung und dessen freie Mündung über dem Flüssigkeitsspiegel der Fortleitung des Gases entspricht. Die erforderliche gegenseitige Lageänderung von Tauchrohrmündung und Flüssigkeitsspiegel wird bei den bekannten Ausführungen entweder durch senkrechte Verschiebung des Rohres bei feststehendem Flüssigkeitsspiegel oder durch Veränderung des Flüssigkeitsspiegels bei feststehendem Tauchrohr bewirkt.

Bei der vorliegenden Erfindung wird die Absperrung bzw. Fortleitung des Gases nicht

' durch senkrechte Lageänderung, sondern durch Drehung des Tauchrohres bei feststehendem Flüssigkeitsspiegel durchgeführt. Das Tauchrohr ist winkelförmig ausgebildet. Auf der Zeichnung ist die Erfindung an einem Ausführungsbeispiel dargestellt, und zwar zeigt Abb. ι einen Längsschnitt,
Abb. 2 einen Querschnitt (A-B) und
Abb. 3 den Grundriß der Absperrvorrichtung.

Die Absperrung wird bei dieser Ausführung dadurch ermöglicht, daß der senkrechte Schenkel des winkelförmigen Rohres a mit seiner Mündung in die in dem Gehäuse d befindliche Sperrflüssigkeit eingetaucht wird. Der wagerechte Rohrschenkel wird in den Stopfbüchsen b und c drehbar geführt. Die

*) Von dem Patent sucher ist als der Erfinder angegeben worden:

Ernst Nickel in Ofenbach a. M.

Eintauchtiefe ist so bemessen, daß der erforderliche Gleichgewichtszustand zwischen Gasdruck und Flüssigkeitssäule^ mit Sicherheit gewährleistet wird. Zwecks Beobachtung der Flüssigkeitshöhe ist an dem Gehäuse eine Flüssigkeitsstandvorrichtung e angebracht.

Um die Vorrichtung in ihrer Wirkungsweise zu erläutern, möge angenommen werden, daß die Rohrmündung in die Tauchstellung gebracht worden ist. Strömt das Gas in der von links nach rechts verlaufenden Richtung ein, so wird infolge des Gasdruckes in dem eintauchenden Rohrende eine Senkung und in dem Gehäuse ein Steigen des Flüssigkeitsspiegels bis zur Gleichgewichtslage eintreten, wodurch dem Austritt des Gases ein Widerstand entgegengesetzt wird. Soll nun das Gas in der angenommenen Stromrichtung weitergeleitet werden, so wird das Winkelrohr α soweit um seine wagerechte Achse gedreht, bis das eintauchende Ende über den Flüssigkeitsspiegel hinausragt. Hierdurch wird der freie Durchfluß des Gases ermöglicht. Die Drehung des Rohres kann nach beiden Richtungen durch einen Stellhebel / bewirkt werden, auch ist es zweckmäßig, für die geschlossene und die geöffnete Lage Feststellvorrichtungen anzubringen.

Die Sperrflüssigkeit wird zweckmäßig so gewühlt, daß sie sich gegenüber dem abzusperrenden Gas neutral verhält. Mit Rücksicht auf eine gedrängte Konstruktion der Vorrichtung ist es ferner vorteilhaft, eine Flüssigkeit mit möglichst hohem spezifischem Gewicht zu verwenden.

Bei der vorgesehenen Ausführung ist es möglich, das Gas auch bei der entgegengesetzten, d. h. von rechts nach links gehenden Stromrichtung abzusperren und durchzuführen. Die Betätigung und die Wirkungsweise der Vorrichtung ist hierbei grundsätzlich die gleiche wie die vorbeschriebene.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Vorrichtung zum Absperren und Fortleiten von Gasen (oder Dämpfen), dadurch gekennzeichnet, daß nach dem Grundsatz des üblichen Flüssigkeitsverschlusses der senkrechte Schenkel eines winkelförmigen Rohres, dessen wagerechter Schenkel in Stopfbüchsen drehbar geführt ist, bei der Absperrstellung in die Sperrflüssigkeit eintaucht, derart, daß durch Drehung des Rohres aus der Tauchstellung heraus der freie Durchgang und die Fortleitung des Gases ermöglicht wird.

   Abb. i.

   Abb. 2.

   Abb.

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