DE4119777A1 - Extrudiertes kunststoffsitzgurtgewebe - Google Patents
Extrudiertes kunststoffsitzgurtgewebeInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Fahrzeuginsassen-Sitzgurt
system, und zwar bezieht sich die Erfindung insbesondere auf
ein Sitzgurtgewebe.
Sitzgurte für Fahrzeuginsassen werden aus einem langgestreck
tem Materialstreifen hergestrellt, der als Gewebeteil oder
Gewebe bezeichnet wird. Normalerweise umfaßt ein Sitzgurtsy
stem das Gewebe, eine Rückholanordnung, auf die das Gewebe
gewickelt ist und Mittel zur freigebbaren Regelung des Gewebes
in einer sich um den Fahrzeuginsassen herum erstreckenden Po
sition.
Unterschiedliche Arten von Sitzgurtsystemen umfassen aktive
und passive Systeme. Ein aktives Sitzgurtsystem macht es er
forderlich, daß der Insasse das Gewebe in die ausgefahrene
Position bewegt und das Gewebe an seinem Platz um den Insassen
herum befestigt. Eine Verriegelungszunge wird für die manuelle
Einsetzung in einen Verschluß am Gewebe getragen. Die Verrie
gelungszunge kann mit dem Gewebe verbunden sein oder kann frei
längs des Gewebes gleiten. Das Gewebe ist auf eine Spule in
der Rückholanordnung gewickelt. Die Spule ist in einer Rich
tung zum Aufwickeln des Gewebes auf der Spule federvorge
spannt. Die Spule und die Feder gestatten das Herausziehen des
Gewebes zur Bewegung des Gewebes in die ausgefahrene Position
und auch zur Ermöglichung normaler Bewegungen des Insassen im
Fahrzeug. Die Spule ist durch die Feder zum Aufwickeln des
Gewebes vorgespannt, um den Durchhang im Gewebe aufzunehmen
und um das Gewebe vom Insassen wegzuziehen, wenn die Verriege
lungszunge vom Verschluß freigegeben wird.
Ein passives Sitzgurtsystem macht keine Handlungen des Insas
sen erforderlich. Typischerweise wird bei einem passiven Sitz
gurtsystem das Gewebe automatisch in eine Befestigungsposition
um den Insassen herum bewegt, wenn die Fahrzeugtür geschlossen
oder der Motor gestartet wird. Bei einer Art eines passiven
Sitzgurtsystems ist ein Ende des Gewebes mit der Spule einer
Rückholanordnung verbunden und das andere Ende des Gewebes
ist mit einem beweglichen Anker verbunden, der entlang einer
langgestreckten Bahn oder Schiene gleitet. Ein Motor bewegt
den Anker rückwärts und vorwärts entlang der Bahn, um das
Gewebe in eine Position in der sich um den Insassen herum
erstreckt, um aus dieser Position wieder herauszuführen.
Eine erwünschte Eigenschaft des Gewebes für ein aktives oder
passives Sitzgurtsystem ist geringes Gewicht, um die Last zu
minimieresn, die auf die federangetriebene Rückholvorrich
tungsspule und/oder den Motor, der den Anker bewegt, ausgeübt
wird. Eine weitere erwünschte Eigenschaft des Sitzgurtgewebes
ist ein gewisses Ausmaß an lateraler oder seitlicher Steif
heit, um einer Faltung oder Faltenbildung über die Breite des
Gewebes hinweg zu widerstehen. Das Gewebe ist dadurch ohne
weiteres durch die Gewebeführungsöffnungen bewegbar, die in
der Rückholvorrichtungsanordnung vorgesehen sein können, in
einer Verrigelungszunge, die entlang der Länge des Bandes oder
Gewebes gleitet und/oder in einem D-Ring, der das Gewebe an
der Fahrzeugsäule benachbart zur Schulter des Insassen trägt.
Genormte Eigenschaften des Gewebes für ein Fahrzeugsitzgurtsy
stem ergeben sich aus den folgenden Vorschriften in den USA:
Regulations of the National Highway Traffic Safety Adminiatra
tion, 49 CFR 5 71 209, Standard No. 209, Sitzgurtanordnungen.
Zu diesen Eigenschaften gehören die Bruchfestigkeit, die Deh
nung, die Farbechtheit und der Widerstand gegenüber Abrieb,
Licht und Mikroorganismen.
Bekannte Gewebe für ein Fahrzeugsitzgurtsystem sind ein gewo
benes Material aus Polyester oder Nylon. Ein stoffartiges Ge
webe kann jedoch dann teuer sein, wenn es entsprechend den an
wendbaren Normen gewebt wird und ein geringes Gewicht und Fle
xibilität aufweisen soll.
Zusammenfassung der Erfindung. Erfindungsgemäß weist ein Fahr
zeugsitzgurtsystem folgendes auf: eine Sitzgurtrückholvorrich
tung mit einer Spule, einen Anker zur Befestigung an einem
Fahrzeug und Gewebe. Das Gewebe hat eine Länge, eine Breite,
ein erstes mit der Spule verbundenes Ende und ein zweites mit
dem Anker verbundenes Ende. Das Gewebe weist ein langgestreck
tes Stück aus extrudiertem Kunststoffmaterial auf, und zwar
mit einer Länge und Breite des Gewebes.
Ein Sitzgurtsystem mit einem extrudierten Kunststoffgewebe
gemäß der Erfindung vermindert im großen Umgange die Kosten
des Sitzgurtsystems, weil das Extrusions- oder Spritzverfah
ren, in dem ein kontinuierliches langgestrecktes Stück dadurch
geformt wird, daß man geschmolzenes Kunststoffmaterial durch
eine Form zwingt, große Längen von Gewebe erzeugen kann, und
zwar mit Kosten, die wesentlich unterhalb der Kosten ver
gleichbarer Längen von gewebten Stoffgewebe liegen. Zudem kann
das extrudierte Kunststoffgewebe ein geringeres Gewicht besit
zen als das gewebte Stoffgewebe. Auf diese Weise kann die
Stärke einer Feder, die eine Rückholspule in einer Geweberück
holrichtung vorspannt, reduziert werden. Eine leichtere Feder
reduziert die Kosten und das Gewicht der Rückholvorrichtung
und die an den Fahrzeuginsassen angelegte Kraft, wenn das Ge
webe im Normalgebrauch um den Insassen herum befestigt ist.
Darüber hinaus werden die Größen- und Leistungsanfordernisse
an einen Motor zur Bewegung des Gewebes in einem passiven
Sitzgurtsystem in gleicher Weise reduziert.
Erfindungsgemäß ist das Gewebe für ein Fahrzeuginsassen-Sitz
gurtsystem mit einer Gewebeführungskomponente vorgesehen. Das
Gewebe besitzt eine langgestreckte Länge, um sich über den
Fahrzeuginsassen zu erstrecken und eine Querschnittsaußenform
ermöglich es, daß das Gewebe sich frei durch die Gewebefüh
rungskomponente bewegen kann. Das Gewebe weist einen langge
streckten Teil aus extrudiertem Plastik- oder Kunststoffmate
rial auf, und zwar mit der Querschnittsaußenform des Gewebes
und ist durch die Gewebeführungskomponente bewegbar.
Das erfindungsgemäße Gewebe kann mit einem Ausmaß an seitli
cher Steifheit geformt werden, die größer ist als die seitli
che Steifheit eines ansonsten vergleichbaren gewebten Stoffma
terials. Die erhöhte seitliche Steifheit sieht einen größeren
Widerstand gegenüber Falten oder Faltenbildung vor und stellt
eine glatte Bewegung des Gewebes durch eine Gewebeführungskom
ponente des Sitzgurtsystems sicher. Dieses Merkmal der Erfin
dung kann durch die inhärente Steifheit des extrudierten
Kunststoffmaterials, durch Verstärkung oder durch eine extru
dierte Querschnittsform sichergestellt werden, die mit einem
gewebten Stoffmaterial nicht erhältlich ist, beispielsweise
kann eine etwas elliptische Querschnittsform vorgesehen wer
den, die eine vergrößerte Mittelzone besitzt, um dem seitli
chen Biegen Widerstand entgegenzusetzen.
Weitere Vorteile, Ziele und Einzelheiten der Erfindung ergeben
sich aus der Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der
Zeichnung; in der Zeichnung zeigt:
Fig. 1 eine schematische Ansicht eines aktiven Fahrzeugsitz
gurtsystems mit einem Gewebe gemäß der Erfindung;
Fig. 2 eine schematische Ansicht eines passiven Sitzgurtsy
stems mit einem Gewebe gemäß der Erfindung;
Fig. 3-14 Schnitte verschiedener Ausführungsbeispiele des
erfindungsgemäßen Gewebes;
Fig. 15 einen Schnitt durch das Gewebe gemäß dem Stand der
Technik für ein Pahrzeugsitzgurtsystem; und
Fig. 16 eimne schematische Ansicht einer Komponentenanordnung
eines erfindungsgemäßen Fahrzeugsitzgurtsystems.
Es seien nun bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung
beschrieben. In Fig. 1 sieht man ein aktives Sitzgurtsystem 10
mit einem Sitzgurtgewebe 12 gemäß der Erfindung. Das Sitzgurt
system 10 weist ferner eine Sitzgurtrückholvorrichtung 14,
einen innenliegenden Anker 16, einen außenliegenden Ankier 16
und einen D-Ring 20 auf.
Ein Verschluß 22 ist mit einem Abschnitt des Gewebes 12 ver
bunden, der sich von einer Verschlußhülse 24 am Innenanker 16
aus erstreckt. Der D-Ring 20 besitzt eine eine Gewebeführungs
öffnung definierende Oberfläche 26 und ist an der B-Säule 28
des Fahrzeugs fest angebracht, und zwar an einer Position be
nachbart zur Schulter des sitzenden Fahrzeugsinsassen. Die
Rückholvorrichtung 14 weist ein Gehäuse aus mit einer eine Ge
webeführungsöffnung definierenden Oberfläche 30 und besitzt
ferner eine Spule 32, an der ein Ende des Gewebes 12 ange
bracht ist (Fig. 16). Die Spule 32 ist durch eine Feder vor
gespannt, um das Gewebe 12 auf die Spule 32 aufzuwickeln. Das
Gewebe 12 kann von der Spule 32 in bekannter Weise herabgezo
gen werden.
Das Gewebe 12 erstreckt sich von der Spule 32 durch die Gewe
beführungsöffnung, definiert durch die Oberfläche 30 nach oben
zu dem D-Ring 20 und erstreckt sich dann ferner nach unten in
eine Ankerhülle 33 am Außenanker 18. Eine Verriegelungszunge
34 ist mit dem Gewebe 12 verbunden. Die Verriegelungszunge 34
besitzt einen Verriegelungsplattenteil 36 zur Verriegelung des
Verschlusses 22 und eine Oberfläche 38 definiert eine Gewebe
führungsöffnung, durch die sich das Gewebe 12 erstreckt und
beweglich ist.
Wenn das Gewebe 12 von Hand durch einen sitzenden Fahrzeugin
sassen in die ausgefahrene Position gemäß Fig. 1 bewegt wird,
um die Verriegelungszunge 34 im Verschluß 22 zu verriegeln, so
wird das Gewebe 12 von der Spule 32 abgewickelt und gleitet an
den Oberflächen 26, 30 und 38, die die Gewebeführungsöffnungen
am D-Ring 20, der Rückholvorrichtung 14 bzw. der Verriege
lungszunge 34 definieren. Eine Deckenrückhaltung wird durch
den Teil des Gewebes 12 definiert, der sich von der Verriege
lungszunge 34 zum Außenanker 18 erstreckt, und eine Oberkör
perrückhaltung wird durch den Teil des Gewebes 12 definiert,
der sich von der Verriegelungszunge 34 zur Rückholvorrichtung
14 erstreckt. Wenn der sitzende Insasse die Verriegelungszunge
34 entriegelt und freigibt gegenüber dem Verschluß 22, so
wickelt die ferdervorgespannte Spule 32 in der Rückholvorrich
tung 14 das Gewebe 12 auf und führt das Gewebe 12 und die da
mit verbundene Verriegelungszunge 34 über den sitzenden Fahr
zeuginsassen zur Außenseite des Sitzgurtsystems 10. Die feder
vorgespannte Spule 32 wirkt entgegen einer durch das Gewicht
der Verrigelungszunge 34 ausgeübten Last durch Reibung zwi
schen dem Gewebe 12 und den die verschiedenen Gewebeführungs
öffnungen definierenden Oberflächen und durch das Gewicht des
Gewebes 12.
Erfindungsgemäß weist das Gewebe 12 einen langgestreckten Teil
aus extrudiertem Kunststoffmaterial auf. Die Extrusion ist ein
Herstellungsverfahren, bei dem ein kontinuierliches Stück von
Kunststoff oder Plastik geformt wird, und zwar dadurch daß man
geschmolzenes Kunststoffmaterial durch eine Form zwingt oder
preßt, die die Querschnittsaußenform des zu formenden Kunst
stoffteils besitzt. Bekannte Extrusionsverfahren sind die kon
ventionelle Flachextrusion, die druckunterstützte Blasrohrex
trusion und die "Pultrusion", d. h. die Extrusion der Zugart.
Das extrudierte Gewebe kann in Einzel- oder Mehrfachschicht-
Konfigurationen oder in Einzel oder Mehrfachkomponenten-Konfi
gurationen geformt werden. Der Querschnittsumfang des Gewebes
kann in verschiedenen Formen ausgebildet sein, und zwar be
stimmt durch die Form des Extrusionswerkzeuges und/oder die
Verwendung von Gestaltformrollen oder -walzen, wenn das extru
dierte Material aus der Extrusionsform austritt. Es ist wich
tig darauf hinzuweisen, daß das extrudierte Kunsststoffmate
rial ein geringeres Gewicht pro Einheitslänge besitzen kann
als ein geeignetes gewebtes Stoffmaterial der gleichen Größe
und es kann ferner eine glattere Oberfläche mit einem Rei
bungskoeffizienten besitzen, der kleiner ist als der des ge
webten Stoffmaterials. Ein geringeres Gewicht des Gewebes 12
ermöglicht es der Rückholvorrichtung 14, das Gewebe 12 leich
ter aufzuwickeln. Eine glattere Oberfläche des Gewebes 12 er
leichtert wesentlich die ungestörte Bewegung des Gewebes 12 im
Sitzgurtsystem 10, wie dies nach dem "Federal Regulations" er
forderlich ist. Zudem ist das extrudierte Kunststoffgewebe 12
nicht dem Verdreh- oder Entwirrproblem gewebtem Stoffgewebe
ausgesetzt, wobei die "Federal Regulations" dazu Vorschriften
vorsehen.
Alternative Ausführungsbeispiele des extrudierten Kunststoff
sitzgurtgewebes gemäß der Erfindung sind in den Fig. 3 bis 14
gezeigt. Wie man in den Fig. 3 bis 5 erkennt, kann das extru
dierte Kunststoffgewebe als ein einheitliches Glied geformt
sein. Das in Fig. 3 gezeigte Gewebe 12 besitzt eine rechtecki
ge Querschnittsform, vergleichbar der im wesentlichen rechtec
kigen Querschnittsform des bekannten gewebten Stoffgewebes
gemäß Fig. 15. Das Gewebe 12 besitzt jedoch eine glatte Kunst
stoffoberfläche 50 im Unterschied zu der leicht unregelmäßigen
Oberfläche des bekannten Gewebes, welches gewebet Garne 52
aufweist. Das in Fig. 4 gezeigte Gewebe 54 besitzt eine im
ganzen rechteckige Querschnittsform mit entgegengesetzt lie
genden Kantenoberflächen 56. Die Querschnittsform des Gewebes
54 wölbt sich jedoch leicht, um eine verbreitete Mittelregion
oder -zone 58 zu definieren, die bewirkt, daß sich die Außen
form des Gewebes 54 leicht gegenüber einem Rechteck zu einer
etwas elliptischen Form hin verändert. Der verbreitete Mittel
teil 58 hat die Tendenz der Biegung über die Breite des Gewe
bes 54 hin Widerstand entgegenzusetzen und prägt daher ein Maß
an seitlicher Steifheit dem Gewebe 54 auf, welches größer ist
als die seitliche Steifheit ähnlichen Gewebes mit rechteckiger
Querschnittsaußenform. Das in Fig. 5 gezeigte Gewebe 60 ist in
ähnlicher Weise mit einem verbreiteten Mittelteil 62 ausge
stattet, aber weist entgegengesetzte Kantenoberflächen 64 auf,
die leicht gekrümmt sind, um dem Gewebe 60 eine mehr im allge
meinen elliptische Querschnittsform zu geben.
Das in Fig. 6 gezeigte Gewebe 66 ist auch als ein einteiliges
Stück oder Teil aus extrudiertem Kunststoffmaterial geformt
und besitzt eine Querschnittsaußenform einschließlich verbrei
terter Kantenteile 68, die ein erhöhtes Maß an Steifheit dem
Gewebe 66 erteilen.
Ein alternatives Gewebe 70 ist in Fig. 7 gezeigt. Das Gewebe
70 ist als ein langgestrecktes Rohrglied geformt mit einem
Paar von Wänden 74, 76 auf entgegengesetzten Seiten einer
Querebene 72. Die Wände 74, 76 sind angrenzend an einen Mit
telteil 78 des Gewebes 70 und sie sind mit Abstand an entge
gengesetzt liegenden Kantenteilen 80 des Gewebes 70 angeord
net, um kreisförmige Innenkantenräume 82 zu bilden. Metall
verstärkungsdrähte 84 erstrecken sich innerhalb der Kantenräu
me 82, um die longitudinale Steifheit der Kantenteile 80 zu
erhöhen. Alternativ könnte ein extrudiertes Kunststoffgewebe
90 mit im ganzen ovalen Kantenräumen 92, wie in Fig. 8 ge
zeigt, ausgestattet sein, oder aber ein extrudiertes Kunst
stoffgewebe 94 könnte mit rechteckigen Kantenräumen 96, wie in
Fig. 9 gezeigt, ausgestattet sein. Die extrudierten Kunst
stoffgewebe 90 und 94 können auch mit einer internen Verstär
kung ausgestattet sein.
Ein alternativ extrudiertes Kunststoffgewebe 100 ist in Fig.
10 gezeigt und ist aus einem abgeflachten Rohrglied gebildet
mit Seitenwänden 102 und 104, die mit geringem Abstand vonein
ander angeordnet sind. Das Gewebe 106 gemäß Fig. 11 ist in
ähnlicher Weise als ein abgeflachtes Rohrglied ausgebildet,
und zwar mit angrenzenden Seitenwänden 108 und 110. Wie man in
Fig. 12 erkennt, weist ein extrudiertes Kunststoffgewebe 112
konzentrische abgeflachte Rohrglieder 114 und 116 auf, wie
dies in Fig. 13 gezeigt ist, und ein extrudiertes Kunststoff
gewebe 118 weist ein ebenes oder planares Glied 120 auf, wel
ches sich in Längsrichtung innerhalb eines abgeflachten Rohr
glieds 122 erstreckt.
Das erfindungsgemäße Gewebe kann mit Oberflächentexturen ver
sehen sein. Wie in Fig. 11 gezeigt, besitzt das Gewebe 106
eine geprägte Oberfläche 130. Fig. 14 zeigt, daß das Gewebe
136 ein geflocktes Oberflächenmaterial 140 an den Außenober
flächen des Gewebes 136 besitzt.
Jedes der alternativen Ausführungsbeispiele des Sitzgurtgewe
bes 12 gemäß den Figuren kann hergestellt werden entsprechend
den Normen, wie sie sich aus dem "Federal Regulations" erge
ben. Beispielsweise entsprechen dem Standard Nr. 209; Sitz
gurtanordnungen, 49 CFR 5 71 209, wobei das Gewebe gemäß der
Erfindung eine Breite von nicht weniger als 1,8′′ besitzt. Bei
Verwendung als ein Schoßgurt zur Beckenrückhaltung besitzt das
erfindungsgemäße Gewebe eine Bruchfestigkeit von nicht weniger
als 6000 lbs. Bei Verwendung als eine Kombination von Becken-
und Oberkörperrückhaltungen besitzt das erfindungsgemäße Gewe
be eine Bruchfestigkeit von nicht weniger als 5000 lbs. für
den Beckenrückhalteteil und nicht weniger als 4000 lbs. für
den Oberkörperrückhalteil. Eine Beckenrückhaltung wird herge
stellt, um sich für eine Dehnung von nicht mehr als 20% bei
2500 lbs. zu erweitern. Eine Kombination von Becken- und Ober
körperrückhaltungen dehnt sich aus auf eine Ausdehnung von
nicht mehr als 30% bei 2500 lbs. im Beckenrückhalteteil und
erstreckt sich auf eine Länge von nicht mehr als 40% bei 2500 lbs.
im Oberkörperrückhalteteil.
In Fig. 16 ist eine schematische Ansicht einer Direktverbin
dung zwischen dem Ausführungsbeispiel der Gewebes 12 gemäß
Fig. 3 mit der Spule 32 der Rückholvorrichtung 14 gezeigt. Die
Spule 32 wird in der Rückhaltevorrichtung 14 getragen, um eine
Achse 150 sich zu drehen. Innenwandoberflächen 152 und 154 der
Spule 32 definieren einen Schlitz, der sich diametral durch
die Spule 32 erstreckt. Der Schlitz weist einen ersten
Schlitzabschnitt 156 und einen relativ schmalen zweiten
Schlitzabschnitt 158 auf. Das Ende des Gewebes 12 erstreckt
sich um einen Haltestift 160 herum und wird an seinem Platz
durch Adhäsion zwischen überlappenden Oberflächen 162 und 164
des Gewebes 12 gehalten. Wenn der Haltestift 160 in dem ersten
Schlitzabschnitt 156 enthalten ist, so erstreckt sich das Ge
webe 12 von dem Haltestift 160 durch den zweiten Schlitzab
schnitt 158 und um die Spule 32 herum. Wenn das Gewebe 12
vollständig von der Spule 32 abgewickelt ist, so blockiert die
relativ schmale Größe des zweiten Schlitzabschnittes 158 den
Haltestift 160 gegenüber einem Herausziehen durch den Schlitz.
Das Ende des Gewebes 12 wird dadurch vom Wegziehen von der
Spule 32 gehalten. Das entgegengesetzt liegende Ende des Ge
webes 12 kann in gleicher Weise direkt mit einem Anker verbun
den sein, und zwar durch Erstreckung oder Verlängerung des
Gewebes 12 in einer Schleife durch eine Ankeröffnung und durch
Anhaften oder Ankleben überlappender Oberflächen des Gewebes
12 miteinander.
Fig. 2 zeigt eine schematische Ansicht eines passiven Sitz
gurtsystems 200 mit einem extrudiertem Kunststoffgewebe 202
gemäß einem weiteren alternativen Ausführungsbeispiel der Er
findung. Das passive Sitzgurtsystem 200 weist eine langge
streckte Bahnspur oder Schiene 204 auf, und einen Gleitanker
206, der längs der Schiene 204 beweglich ist. Ein flexibles
Band oder Draht 208 ist mit dem Gleitanker 206 verbunden. Das
Band 208 wird durch die Schiene 204 durch einen Motor 210 an
getrieben, um den Gleitanker 206 rückwärts und vorwärts zwi
schen einer gestrichelt gezeigten Vorwärtsposition und einer
mit ausgezogenen Linien dargestellten Rückwärtsposition zu
führen.
Das passive Sitzgurtsystem 200 weist auch eine Rückholvorrich
tung 212 auf. Die Rückholvorrichtung 212 weist eine Oberfläche
214 auf, die eine Band- oder Gurtführungsöffnung besitzt und
ferner eine Spule, die durch eine Feder in konventioneller
Weise angetrieben ist.
Das Gewebe 202 ist mit einem Ende mit der Spule der Rückhol
vorrichtung 212 verbunden, während das andere Ende mit dem
Gleitanker 206 in Verbindung steht. Wenn der Gleitanker 206
zwischen den Vorwärts- und Rückwärtspositionen durch den Motor
210 bewegt wird, so wird das Gewebe 202 zwischen einer Off
nungsposition und einer Schließposition bewegt, wobei in der
Öffnungsposition das Gewebe 202 von einem sitzenden Fahrzeug
insassen wegbewegt wird und in der geschlossenen Position das
Gewebe 202 um den sitzenden Fahrzeuginsassen herumgewickelt
wird. Das Gewicht des Gewebes 202 übt eine Last auf den Motor
210 auf und auch eine Last auf die Feder, die die Rückholspule
antreibt. Erfindungsgemäß weist das Gewebe 202 ein langge
strecktes Teil aus extrudiertem Kunststoffmaterial auf. Das
Gewebe 202 besitzt ein Gewicht, welches geringer ist als das
Gewicht eines vergleichbaren Teils aus gewebtem Stoffmaterial
und vermindert daher die Belastungen, die am Motor 210 und der
Rückholfeder angelegt werden.
Zusammenfassend sieht die Erfindung folgendes vor:
Es wird ein verbessertes Gewebe für ein Fahrzeuginsassen-Sitz
gurtsystem vorgesehen, welches verminderte Lasten auf die Fe
der ausübt, die die Rückholvorrichtungsspindel vorspannt, um
das Gewebe aufzuwickeln, und/oder die Lasten werden vermin
dert, die auf den Motor ausgeübt werden, der die Gleitbahnkom
ponenten eines passiven Sitzgurtsystems antreibt. Das Gewebe
ist aus einem langgestreckten Teil aus leichtgewichtigem
extrudiertem Kunststoffmaterial geformt. Das Gewebe kann eine
Anzahl unterschiedlicher nicht-rechteckiger Querschnittsaußen
formen aufweisen.
Mit dem Ausdruck "Gewebe", der dem englischen Ausdruck
"webbing" entspricht, wird hier ein Teil eines Sitzgurtsystems
bezeichnet, der beim Stand der Technik in der Tat ein "Gewebe"
bildet, hier aber erfindungsgemäß eben gerade kein "Gewebe"
ist.
Claims (23)
1. Fahrzeugsitzgurtsystem, das folgendes aufweist:
eine Sitzgurtrückholvorrichtung mit einer Spule;
einen Anker zur Befestigung an einem Fahrzeug; und
ein Gewebe mit einer Länge, einer Breite, einem ersten mit
der Spule verbundenen Ende zum Aufwickeln auf der Spule
und einem zweiten mit dem Anker verbundenen Ende, wobei
das Gewebe ein langgestrecktes Teil aus extrudiertem
Kunststoffmaterial ist mit der erwähnten Länge und Breite.
2. Fahrzeugsitzgurtsystem nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß das langgestreckte Teil oder Stück aus ex
trudiertem Kunststoffmaterial eine nicht-rechteckige
Querschnittsaußenform besitzt.
3. Fahrzeugsitzgurtsystem nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß eine langgestreckte Schiene vorgesehen ist,
wobei der Anker längs der Schiene beweglich ist und ein
Motor mit dem Anker in Verbindung steht, um den Anker
längs der Schiene zu bewegen.
4. Fahrzeugsitzgurtsystem nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Anker an einer festen Position an dem
Fahrzeug befestigt ist.
5. Gewebe für ein Fahrzeuginsassen-Sitzgurtsystem mit einer
Gewebeführungskomponente, wobei das Gewebe eine langge
streckte Länge besitzt, um sich über einen Fahrzeuginsas
sen hinweg zu erstrecken und mit einer Querschnittsaußen
form beweglich durch die Gewebeführungskomponente, wobei
das Gewebe ferner ein langgestrecktes Teil aus extrudier
tem Kunststoffmaterial aufweist, welches die erwähnte
Querschnittsaußenform besitzt.
6. Gewebe nach Anspruch 5, wobei das langgestreckte Teil aus
extrudiertem Kunststoffmaterial eine nicht-rechteckige
Querschnittsaußenform besitzt.
7. Gewebe nach Anspruch 6, wobei der langgestreckte Teil aus
extrudiertem Kunststoffmaterial einen Endteil verbindbar
mit einer Spule in einer Sitzgurtrückholvorrichtung auf
weist.
8. Gewebe nach Anspruch 7, wobei der langgestreckte Teil aus
extrudiertem Kunststoffmaterial ein langgestrecktes Rohr
glied besitzt, und zwar, im Querschnitt, mit folgendem:
ein Paar von Wänden auf entgegengesetzten Seiten einer
Ebene quer zu dem Rohrglied, eine Mittelregion, wo die
Wände aneinandergrenzend sind, und zwei entgegengesetzte
Kantenzonen oder -regionen, wo die Wände getrennt sind, um
Innenkantenräume des Gewebes zu definieren.
9. Gewebe nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die
Kantenräume im ganzen ovale Querschnittsformen besitzen.
10. Gewebe nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die
Kantenräume im ganzen rechteckige Querschnittsformen be
sitzen.
11. Gewebe nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die
Kantenräume im ganzen kreisförmige Querschnittsformen
besitzen.
12. Gewebe nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß lang
gestreckte Kantenverstärkungsglieder sich innerhalb dieser
Kantenräume erstrecken.
13. Gewebe nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die
Kantenverstärkungsglieder flexible Metalldrähte sind.
14. Gewebe nach Anspruch 13, gekennzeichnet durch eine Viel
zahl von flexiblen Metalldrähten, die sich in jedem der
Kantenräume erstrecken.
15. Gewebe nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der
langgestreckte Teil aus extrudiertem Kunststoffmaterial
ein Außenrohrglied aufweist und ferner ein planarextru
diertes Kunststoffglied, welches sich innerhalb des
Außenrohrgliedes erstreckt.
16. Gewebe nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der
langgestreckte Teil aus extrudiertem Kunststoffmaterial
ein langgestrecktes äußeres Rohrglied aufweist und ferner
ein extrudiertes langgestrecktes inneres Rohrglied, wel
ches sich innerhalb des äußeren Rohrglieds erstreckt.
17. Gewebe nach Anspruch 7, wobei das langgestreckte Teil aus
extrudiertem Kunststoffmaterial ein langgestrecktes Rohr
glied aufweist mit einer geprägten Außenoberfläche.
18. Gewebe nach Anspruch 7, wobei das langgestreckte Teil aus
extrudiertem Kunststoffmaterial ein langgestrecktes Rohr
glied mit einer geflockten Außenoberfläche aufweist.
19. Gewebe nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der
langgestreckte Teil aus extrudiertem Kunststoffmaterial
einen Beckerückhalteteil aufweist, der eine Breite von
nicht weniger als 1,8′′ besitzt.
20. Gewebe nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß der
Beckenrückhalteteil des langgestreckten Teils aus extru
diertem Plastikmaterial eine Bruchfestigkeit von nicht
weniger als 6000 lbs. besitzt.
21. Gewebe nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, daß der
Beckenrückhalteteil des langgestreckten Teils aus extru
diertem Kunststoffmaterial sich nicht auf mehr als 20%
bei 2500 lbs. ausdehnt.
22. Gewebe nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der
langgestreckte Teil aus extrudiertem Kunststoffmaterial
einen Beckenrückhalteteil aufweist und ferner einen Ober
körperrückhalteteil, wobei der Beckenrückhalteteil eine
Bruchfestigkeit von nicht weniger als 5000 lbs. besitzt,
während der Oberkörperrückhalteteil eine Bruchfestigkeit
von nicht weniger als 4000 lbs. besitzt.
23. Gewebe nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, daß der
Beckenrückhalteteil des langgestreckten Teils aus extru
diertem Kunststoffmaterial sich nicht auf mehr als 30%
bei 2500 lbs. ausdehnt und daß der Oberkörperrückhalteteil
sich nicht auf mehr als 40% bei 2500 lbs. ausdehnt.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US53906690A | 1990-06-15 | 1990-06-15 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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