DE4119212A1 - Schlitzwandfraese und verfahren zu deren betrieb - Google Patents
Schlitzwandfraese und verfahren zu deren betriebInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Schlitzwandfräse gemäß dem
Oberbegriff des Anspruchs 1 und ein Verfahren zum Betrieb
einer Schlitzwandfräse gemaß dem Oberbegriff des Anspruchs
13.
In herkömmlichen Schlitzwandfräsen wird ein Fräsrahmen mit
Fräsrädern an einer Tragevorrichtung auf den Boden herabge
lassen. Durch die Drehbewegung der Fräsräder wird der Boden
unterhalb des Fräsrahmens abgetragen und eine Schlitzwand
entsteht, indem dieser Vorgang in horizontal beabstandeten
Positionen wiederholt wird. Die Fräsrichtung des Fräsrah
mens wird durch dessen Eigengewicht vertikal nach unten
vorgegeben. Hierdurch können mit der bekannten Schlitz
wandfräse nur vertikale Schlitzwände hergestellt werden.
Die Fräsrichtung weist fernerhin von der Vertikalen ab,
wenn die Verteilung der Gesteinsschichten im Boden nicht
homogen ist. Wenn der Fräsrahmen einseitig auf dichtere Ge
steinsschichten trifft, wird er in der Regel zur anderen
Seite hin ausweichen.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde,
eine Schlitzwandfräse der gattungsgemäßen Art zu schaffen,
die die Herstellung von Schlitzwänden mit exakt vorgegebe
ner Richtung ermöglicht.
Diese Aufgabe wird bei einer Schlitzwandfräse der gattungs
gemäßen Art erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merk
male des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen
sind Gegenstand der Unteransprüche.
Erfindungsgemäß sind am Fräsrahmen Steuerelemente angeord
net, die derart betätigt werden können, daß sie über die
Außenkontur des Fräsrahmens hinausragen. Der Fräsrahmen
kann somit in der Schlitzwand in vorgegebenen Positionen
festgeklemmt werden. Die Fräsrichtung kann hierdurch sehr
genau eingestellt werden. In nicht homogenen Bodenschichten
kann auf diese Weise vermieden werden, daß der Fräsrahmen
seitlich von der Vertikalen abweicht, was die Herstellung
exakt vertikaler Schlitzwände auch in derartigen Böden
ermöglicht. Die Steuerelemente sind vorzugsweise als Steu
erklappen ausgebildet, die an den vertikalen Seitenwänden
des Fräsrahmens angeordnet sind. Die Steuerklappen können
über ein Hydrauliksystem mit einem Hydraulikzylinder
betätigt werden, der zwischen dem Fräsrahmen und der Steu
erklappe angeordnet ist. Die Steuerklappen sind länglich
ausgebildet und vertikal an den parallel zur Vortriebsrich
tung verlaufenden Seiten des Fräsrahmens angeordnet. An den
Breitseiten des Fräsrahmens ist in deren Eckbereichen je
weils eine Steuerklappe angeordnet. Durch die vertikale
Ausrichtung der Steuerklappen können diese entweder am un
teren Ende oder am oberen Ende gegen die Schlitzwand vorge
spannt werden, wodurch auf den Fräsrahmen ein Drehmoment in
vorgegebener Richtung erzeugt wird. Die Hydraulikzylinder
zum Antrieb der Steuerklappen können mit einem Wegaufnehmer
und einem Druckschalter versehen sein, wobei der Wegaufneh
mer zum einen anzeigt, wie weit die Steuerklappe von der
Außenkontur des Fräsrahmens hervorsteht, was wiederum
Rückschlüsse auf die Neigung des Fräsrahmens und der
Schlitzwand zuläßt. Die Meßwerte können einer Steuerein
richtung zugeführt werden, die wiederum die Antriebe für
die Steuerklappen des Fräsrahmens regelt. In dem Fräsrahmen
ist vorzugsweise ein Neigungsmesser angeordnet, dessen Aus
gangssignal zur Richtungskorrektur ausgewertet werden kann.
Die Auswertung erfolgt wiederum in der Steuereinrichtung
und kann zur Ansteuerung der Antriebe für die Steuerklappen
dienen.
Richtungskorrekturen beim Fräsen der Schlitzwand können auf
einfache Weise durchgeführt werden, wenn der Fräsrahmen
beim Herablassen in den Schlitz durch Betätigung der Steu
erelemente festgeklemmt wird. Anschließend wird mit dem am
Fräsrahmen angeordneten Neigungsmesser die Neigung des
Fräsrahmens gemessen. Dieser Vorgang wird in unterschiedli
chen Tiefen mit mindestens 1 m Abstand wiederholt. Aus die
sen Meßwerten läßt sich die Neigung des Schlitzes errech
nen. Aus dem errechneten Neigungswert kann die Steuerein
richtung die Daten für die Betätigung der Steuerklappen zur
Festlegung der weiteren Fräsrichtung ermitteln. Der weitere
Fräsvorgang wird also mit einer veränderten Fräsrichtung
durchgeführt, die dadurch erhalten wird, daß die Steuerele
mente den Fräsrahmen im Schlitz in einer bestimmten Rich
tung festspannen.
Die Hydraulikzylinder oder Kolben zur Betätigung der Steu
erklappen sind jeweils über Augen am Fräsrahmen bzw. an der
Steuerklappe befestigt. Der Hydraulikzylinder ist ferner in
einer Kunststoffhülse gelagert, wodurch die Hydraulik le
diglich Kräfte in Achsrichtung aufnimmt und von Querkräften
entlastet ist.
Die Erfindung wird nachfolgend beispielsweise in der sche
matischen Zeichnung beschrieben. In dieser zeigen:
Fig. 1 eine Schlitzwandfräse mit einem Fräsrahmen, der
sechs Steuerklappen zur Festlegung der Fräs
richtung aufweist, und
Fig. 2 einen Schnitt II-II aus Fig. 1.
Die Schlitzwandfräse 10 besteht aus einem schienengeführten
Wagen 12 mit einem Ausleger 14, an dem über ein Tragseil 16
ein Fräsrahmen 18 aufgehängt ist. An dem Fräsrahmen 18 be
finden sich zwei Paar Fräsräder 20, die von zwei Hydromoto
ren 22 angetrieben werden. Eine seitliche Steuerung des
Fräsrahmens 18 in dem Schlitz 24 wird durch längliche Steu
erklappen 26, 28 realisiert, die an den vertikalen Breit-
bzw. Schmalseiten des Fräsrahmens 18 angeordnet sind.
Die Steuerklappen 26, 28 werden über zwei Hydraulikleitungen
30 und eine im Fräsrahmen angeordnete Ventilanordnung be
tätigt.
Fig. 2 zeigt einen teilgeschnittenen Ausschnitt des
Fräsrahmens 18 aus Fig. 1. Identische Teile sind hierbei
mit identischen Bezugszeichen versehen. Die Steuerklappe 26
liegt in einer ersten nicht ausgefahrenen Stellung inner
halb der Außenkontur 32 des Fräsrahmens 18. An seinem ober
en und unteren Ende ist die Steuerklappe 26 mit jeweils ei
nem Hydraulikzylinder 34, 36 an dem Fräsrahmen 18 befestigt.
Die Steuerklappe 26 ist über Augen 38 gelenkig mit den Hy
draulikzylindern 34, 36 verbunden. Hierdurch wirken auf die
Hydraulikzylinder keine Biegekräfte ein, wenn lediglich das
untere oder obere Ende der Steuerklappe 26 durch entspre
chende Betätigung des jeweiligen Hydraulikzylinder 34, 36
ausgefahren wird. Wenn beide Hydraulikzylinder 34, 36 ausge
fahren werden, kann die Steuerklappe 26 parallel zur Außen
kontur 32 des Fräsrahmens 18 nach außen gefahren werden und
so den Fräsrahmen 18 in der Schlitzwand 24 großflächig
festklemmen. Die Betätigung der Hydraulikzylinder 34, 36
wird über Wegaufnehmer 40 überwacht, die ein Ausgangssignal
abgeben, das Auskunft darüber gibt, wie weit die Hydraulik
zylinder 34, 36 ausgefahren sind. In den Hydraulikzylindern
34, 36 sind weiterhin nicht dargestellte Druckschalter ange
ordnet, die ansprechen, wenn die Steuerklappe 26 an der
Schlitzwand anstößt. Anhand dieser Signale und des Signals
eines im Fräsrahmen 18 angeordneten, nicht dargestellten
Neigungsmessers kann die Neigung der Schlitzwand und/oder
die Neigung des Fräsrahmens ermittelt werden und zur Steue
rung des weiteren Vortriebs verwendet werden.
Vorzugsweise wird hierzu der Fräsrahmen 18 durch Ausfahren
der Steuerklappen 26, 28 im Schlitz 24 festgelegt und die
Neigung gemessen. Dieser Vorgang wird in unterschiedlichen
Tiefen des Schlitzes wiederholt, wobei zwischen den
Meßpunkten mindestens 1 m Abstand gehalten wird. Aus den so
erhaltenen Meßwerten des Neigungsmessers und/oder der Weg
aufnehmer 40 wird die Neigung des Schlitzes errechnet. Die
Richtungskorrektur wird entweder manuell oder automatisch
durch Ausfahren der entsprechenden Steuerklappen oder der
entsprechenden Steuerklappe vorgenommen. Das Ausfahren der
Steuerklappe kann durch Ausfahren lediglich des oberen En
des oder nur des unteren Endes oder der gesamten Steuer
klappe variiert werden. Durch eine derartige Festlegung
des Fräsrahmens 18 im Schlitz 24 wird die weitere Fräsrich
tung festgelegt und eine falsche Neigung der Schlitzwand
kann auf diese Weise korrigiert werden.
Die Steuerklappen 26 sind für eine Verklemmung des Fräsrah
mens 18 quer zur Ebene der Schlitzwand 24 vorgesehen,
während die Steuerklappen 28 für eine Festlegung an einer
Stirnwand, also in der Ebene der Schlitzwand, vorgesehen
sind. Diese Steuerklappen 28 sind demnach in erster Linie
relevant, wenn der Fräsrahmen das erste Mal in den Boden
abgesenkt wird. Somit kann durch die Steuerklappen 26, 28
eine Richtungskorrektur des Fräsrahmens in der gesamten ho
rizontalen Ebene durchgeführt werden.
Claims (17)
1. Schlitzwandfräse mit einem Fräsrahmen,
an dem mindestens ein Paar Fräsräder angeordnet sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Fräsrahmen (18) mindestens ein Steuerelement
(26, 28) aufweist, das zwischen einer innerhalb der
Außenkontur (32) des Fräsrahmens (18) liegenden er
sten Stellung und einer über die Außenkontur (32) des
Fräsrahmens (18) hinausragenden zweiten Stellung mit
tels mindestens eines Antriebs (34, 36) betätigbar
ist.
2. Schlitzwandfräse nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Fräsrahmen (18) eine quaderförmige Außenkon
tur (32) hat und daß an jeder vertikal verlaufenden
Seitenwand des Fräsrahmens (18) mindestens ein
Steuerelement (26, 28) angeordnet ist.
3. Schlitzwandfräse nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Fräsrahmen (18) eine vertikale Breitseite und
eine vertikale Schmalseite aufweist, und daß in den
beiden Eckbereichen jeder Breitseite jeweils ein
Steuerelement (26) angeordnet ist.
4. Schlitzwandfräse nach einem der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Steuerelement (26, 28) als Steuerklappe ausge
bildet ist.
5. Schlitzwandfräse nach einem der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Antrieb als Hydraulikantrieb ausgebildet ist.
6. Schlitzwandfräse nach einem der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß längliche Steuerklappen (26, 28) vertikal angeord
net sind, und über mindestens zwei quer zur Längs
richtung der Steuerklappen (26, 28) gerichtete Antrie
be (34, 36), insbesondere Hydraulikzylinder betätigbar
sind.
7. Schlitzwandfräse nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß mehrere Steuerklappen (26, 28) über eine an dem
Fräsrahmen (18) befindliche elektrisch gesteuerte
Ventilanordnung betätigbar sind.
8. Schlitzwandfräse nach einem der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Antrieb (34, 36) mit einem Wegaufnehmer (40)
versehen ist.
9. Schlitzwandfräse nach einem der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Antrieb (34, 36) einen Druckschalter aufweist.
10. Schlitzwandfräse nach einem der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Fräsrahmen (18) einen Neigungsmesser aufweist.
11. Schlitzwandfräse nach Anspruch 7,8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Ausgangssignale des Wegaufnehmers (40), des
Druckschalters und/oder des Neigungsmessers einer
Steuereinrichtung zur Steuerung des Antriebs zu
geführt sind.
12. Schlitzwandfräse nach Anspruch 4 und 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Hydraulikantrieb als Hydraulikzylinder (34,
36) ausgebildet ist, der über Augen (38) am Fräsrah
men (18) oder an der Steuerklappe (26, 28) gelenkig
befestigt ist.
13. Schlitzwandfräse nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Hydraulikzylinder (34, 36) in einer Kunst
stoffhülse gelagert ist.
14. Verfahren zum Fräsen einer Schlitzwand, bei der
ein Fräsrahmen an einer Tragevorrichtung vertikal
bewegbar gehalten ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Fräsrahmen (18) in verschiedenen Tiefen der
Schlitzwand (24) festgelegt wird,
daß die Neigung des Fräsrahmens (18) in unterschied
lichen Tiefen der Schlitzwand (24) gemessen wird und
daß für den weiteren Fräsvorgang an dem Fräsrahmen
(18) befindliche Steuerelemente (26, 28) derart be
tätigt werden, daß sie an bestimmten Stellen über
die Außenkontur (32) des Fräsrahmens (18) hinausra
gen und so die weitere Fräsrichtung unter Berück
sichtigung der gemessenen Neigungswerte festlegen.
15. Verfahren nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Fräsrahmen (18) in unterschiedlichen Tiefen
der Schlitzwand (24) mittels der Steuerelemente (26,
28) festgelegt wird.
16. Verfahren nach Anspruch 14 oder 15,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei den für die Einstellung der Fräsrichtung
nicht benötigten Steuerelementen (26, 28) ein Spiel
eingestellt wird.
17. Verfahren nach Anspruch 16,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Spiel von mindestens 10 mm eingestellt wird.
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