DE4118814C2 - Verfahren zum Herstellen einer Mehrlagenplatte - Google Patents
Verfahren zum Herstellen einer MehrlagenplatteInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen einer
Mehrlagenplatte insbesondere Mehrlagenleiterplatten ka
schierten Folien u. dgl., gemäß den im Oberbegriff des Pa
tentanspruchs 1 angegebenen Maßnahmen.
Zur Herstellung von Mehrlagenleiterplatten werden abwech
selnd dünne glasfaserhaltige Kunststoff-Folien und kupfer
beschichtete kaschierte Folien, die auf einer oder beiden
Seiten mit einer metallischen Schaltungsstruktur versehen
sind, aufeinandergestapelt. Die kupferbeschichteten ka
schierten Folien werden zur Mehrlagenplatte zwischen zwei
plattenförmigen Preßformwerkzeugen miteinander verklebt.
Bei diesem Preßvorgang fließt das verflüssigte Harz der
kupferbeschichteten kaschierten Folien und der Kunststoff-
Folien zwischen die Schaltkreise und wird an den Seitenkan
ten des Plattenstapels in einen Zwischenraum herausge
drückt. Bei diesem Verfahren besteht die Gefahr, daß eine
seitliche Verlagerung der Leiterplatten relativ zueinander
auftritt. Um eine solche Verlagerung zu vermeiden, werden
- wie in Fig. 6 gezeigt - an geeigneten Stellen des Plat
tenstapels Durchgangsbohrungen gebohrt, in welche Zentrier
stifte 8 eingesetzt werden.
Bei diesem Herstellungsverfahren tritt in der Mehrlagenlei
terplatte 5 eine sehr unausgeglichene Druckverteilung auf,
wie Fig. 7 zeigt, und die erhaltene Mehrlagenleiterplatte 5
hat eine ungleichmäßige Dickenverteilung, wie Fig. 8 zeigt.
Die ungleichmäßige Druckverteilung führt zur Bildung von
Blasen am Umfangsbereich, in dem der Druck niedrig ist, wo
durch die elektrische Isoliereigenschaft im Kunststoffteil
der Mehrlagenleiterplatte 5 verschlechtert wird. Die bei
terplatten können sich beim Erwärmen und Abkühlen nicht un
gehindert ausdehnen und zusammenziehen, weil die in Paß
bohrungen eingesetzten Zentrierstifte 8 eine Lageverschie
bung gegenüber den Preßwerkzeugen 1, 2 verhindern, und weil
zwischen der obersten bzw. untersten Platte im Plattensta
pel und den Druckflächen der Preßwerkzeuge hohe Reibungs
kräfte wirksam werden. Diese nachteiligen Erscheinungen
sind darauf zurückzuführen, daß sich die Mehrlagenleiter
platte 5 während der Druckbeaufschlagung und Erwärmung aus
dehnt und nach Beendigung der Druckbeaufschlagung und Er
wärmung zusammenzieht.
Um dieses Problem zu lösen, wird von Kyooi, Murooka, Mura
kami in "Paper for the 40th Joint Lecture for Plastic Wor
king" (1989), 307-310, ein gattungsgemäßes Verfahren vorge
schlagen, bei dem um den Umfang der Mehrlagenleiterplatte
herum zwischen den beiden Preßplatten ein Dichtring vorge
sehen ist. Während des Preßvorganges wird das schmelzflüs
sige Harz zwischen den Leiterplatten in den vom Dichtring
begrenzten Raum herausgedrückt und erzeugt einen hydrosta
tischen Druck, durch den eine ungleichmäßige Druckvertei
lung korrigiert wird. Bei diesem Verfahren ergeben sich die
Vorteile, daß die unausgeglichene Dickenverteilung sowie
die Blasenbildung im Umfangsbereich der Mehrlagenleiter
platte unterdrückt werden. Die Mehrlagenleiterplatte wird
aber trotzdem an einer ungehinderten Ausdehnung bzw. Kon
traktion gehindert. Die Probleme der ungleichmäßigen Dicke
und der durch erzwungene Bewegung der Leiterplatten hervor
gerufene Verlagerung der Einzelplattenlagen bleiben beste
hen.
Ferner ist eine in Fig. 9 dargestellte Preßplattenanordnung
bekannt, bei der die Preßplatten 1, 2 Längsschlitze 10 auf
weisen, um eine unerwünschte Fixierung der Positionierstif
te 8 der Preßplatten 1, 2 zu vermeiden. Dabei verhindert
aber die Reibung zwischen den Preßplatten 1, 2 und der zu
pressenden Mehrlagenleiterplatte 5 eine ungehinderte Aus
dehnung und Kontraktion der Mehrlagenleiterplatte 5.
In der DE 34 24 232 A1 ist ein Mehrschichtlaminat beschrie
ben, das als Verstärkungsmaterial und für gedruckte elek
trische Schaltkreise eingesetzt werden kann. Das Laminat
weist Schichten aus nicht mehr formbaren vollaromatischen
Polyimiden auf, die an je einer Seite einer Metallfolie als
Trägermaterial fest haften. Wenigstens zwei Polyimid-
Schichten sind jeweils auf der der Metallfolie abgewandten
Seite mittels heißsiegelbarem Polyimid miteinander verbun
den.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zum Herstellen
von Mehrlagenplatten aufzuzeigen, das eine seitliche unge
hinderte Ausdehnung und Kontraktion der Mehrlagenplatte
während des Preßvorganges ermöglicht.
Diese Aufgabe wird durch die im Patentanspruch 1 angegebe
nen Maßnahmen gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den
Unteransprüchen angegeben.
Die Erfindung wird anhand der
folgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen und
der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen Schnitt durch eine Vorrichtung zum Ver
kleben von Mehrlagenplatten gemäß der Erfindung;
Fig. 2 eine Draufsicht auf eine Preßplatte;
Fig. 3A
bis 3F ein Ablaufdiagramm des Verfahrens zur Her
stellung einer Mehrlagenleiterplatte unter Ver
wendung der Vorrichtung von Fig. 1;
Fig. 4 ein Diagramm zur Erläuterung der Druckvertei
lung einer mit der Vorrichtung nach der Erfindung
hergestellten Mehrlagenplatte;
Fig. 5 ein Diagramm zur Erläuterung der Dickenvertei
lung einer mit der Vorrichtung nach der Erfindung
hergestellten Mehrlagenplatte;
Fig. 6 einen Schnitt durch eine konventionelle Haft
verbindungsvorrichtung;
Fig. 7 ein Diagramm zur Erläuterung der konventionel
len Verteilung des aufgebrachten Drucks beim Ver
kleben einer Mehrlagenplatte unter Anwendung von
Druck;
Fig. 8 ein Diagramm zur Erläuterung der konventionel
len Dickenverteilung beim Verkleben einer Mehrla
genplatte unter Anwendung von Druck; und
Fig. 9 eine Draufsicht auf eine konventionelle Preß
platte.
Nach Fig. 1 umfaßt die Vorrichtung zum Verkleben von Mehr
lagenplatten eine obere Preßplatte 1 und eine untere Preß
platte 2, die beide von einer hydraulischen Presse beauf
schlagbar sind. Fig. 1 zeigt die Vorrichtung zum Verkleben
von Mehrlagenplatten unmittelbar vor der Druckbeaufschla
gung durch die Presse. Die untere Preßplatte 2 ist wie ein
Behälter geformt, und die obere Preßplatte 1 ist wie ein in
die untere Preßplatte 2 passender Deckel geformt. An gegen
überliegenden Positionen in den beiden Preßplatten 1, 2
sind Stiftlöcher 9 gebildet, in die Positionierstifte 8
eingesetzt sind, die eine Mehrlagenleiterplatte 5 in einer
richtigen Lage fixieren. Die Positionierstifte 8 haben ei
nen Durchmesser von ca. 3-6 mm und die Stiftlöcher 9 einen
um ca. 0,5-1,0 mm größeren Durchmesser als die Positionier
stifte 8. Ein Dichtring 3 ist an der Innenumfangsseite der
unteren Preßplatte 2 befestigt. Die Innenumfangsfläche des
Dichtrings 3 und die Außenumfangsfläche der Mehrlagenlei
terplatte 5 sind um einen Zwischenraum 6 von ca. 1-5 mm
voneinander getrennt gehalten, wenn die beiden Platten
nicht druckbeaufschlagt sind. Der Zwischenraum 6 ist so
groß, daß er das beim Preßvorgang aus den Einzelplatten
herausgedrückte schmelzflüssige Harz unter Erzeugung eines
hydrostatischen Drucks aufnehmen kann. Der Dichtring 3 be
steht aus einem Material wie Silikon mit einem Elastizi
tätsmodul von 20-200 kg/cm².
Zur Herstellung der Mehrlagenleiterplatte 5 werden sieben
mit Leiterstrukturen versehene Leiterplatten mit abwech
selnd jeweils dazwischen liegenden Klebefolien übereinan
dergelegt. Eine Polyimidschicht 7 ist an der Oberseite und
an der Unterseite des Stapels angeordnet, um die Reibung in
Seitenrichtung zu verringern. Wenn die obere und die untere
Preßplatte 1, 2 druckbeaufschlagt werden und im Plattensta
pel durch thermische Dehnung Querspannungen auftreten, kann
sich die Mehrlagenleiterplatte 5 ungehindert in Querrich
tung ausdehnen, weil die Gleitreibung in Querrichtung der
Mehrlagenleiterplatte 5 durch die Polyimidschichten 7 ver
ringert wird. Anstelle der wärmebeständigen Polyimidschicht
7 kann auch Teflon eingesetzt werden, das ebenfalls wärme
beständig ist. Ferner kann auf die Oberfläche der Poly
imidschichten 7 ein warmfestes Öl aufgebracht werden, um
die Gleitreibung weiter zu mindern.
Als Leiterplatten 5 werden glasfaserverstärkte imprägnierte
kupferbeschichtete Platten und als Klebefolie wird eine
Harzmatte, beispielsweise ein mit thermoplastischem Harz
imprägniertes Glasfasergewebe, verwendet. Der zur Bildung
der Mehrlagenleiterplatte 5 aufgebrachte Druck beträgt
1-40 kg/cm², und die Erwärmungstemperatur beträgt 120-
220°C.
Bei dem in Fig. 3A-3F beschriebenen Ablauf des Verfahrens
zur Herstellung einer Mehrlagenleiterplatte 5 werden Löcher
für Positionierstifte 8 in die Leiterplatten, die Haftfo
lien und die Polyimidschicht 7 gebohrt. Nach Fig. 3A wird
eine Polyimidschicht 7 auf der unteren Preßplatte 2 vorge
sehen, wobei die Löcher der Polyimidschicht 7 mit den
Stiftlöchern 9 der unteren Preßplatte 2 in Deckung liegen.
Nach Fig. 3B wird ein Dichtring 3 an der Innenumfangsseite
der unteren Preßplatte 2 angeordnet. Anschließend werden
die Leiterplatten und die Haftfolien abwechselnd übereinan
der auf die Polyimidschicht 7 gelegt, und Positionierstifte
8 werden durch die Leiterplatten und Haftfolien und in die
Stiftlöcher 9 der unteren Preßplatte 2 geführt. In Fig. 3F
werden die aufeinandergelegten Platten und Folien mit Druck
beaufschlagt und von einer oberen und einer unteren Heiz
platte 1a, 1b erwärmt, die in der beweglichen und der orts
festen Werkzeughälfte einer Presse angeordnet sind.
Die Druckbeaufschlagung und Erwärmung durch die beiden
Heizplatten 1a, 1b bewirkt eine Spannung in der Mehrlagen
leiterplatte 5 in Querrichtung. Die Gleitreibung an den
Oberflächen der beiden Preßplatten 1, 2 und der Mehrlagen
leiterplatte 5 ist durch die Polyimidschichten 7 gering und
das durch den elastischen Dichtring 3 eingeschlossene ge
schmolzene Harz erzeugt einen hydrostatischen Druck. Durch
das Spiel der Positionierstifte 8 in den Stiftlöchern 9
werden die zweidimensionalen Querspannungen in der Mehrla
genleiterplatte 5 klein gehalten, wobei sich die Mehrlagen
leiterplatte 5 in Querrichtung ausdehnen oder zusammenzie
hen kann.
Fig. 4 zeigt die Verteilung des Drucks, der auf die effek
tive Fläche der Mehrlagenleiterplatte 5 aufgebracht wird,
die tatsächlich als Leiterplatte dient. Diese Druckvertei
lung entspricht in etwa der Dickenverteilung nach Fig. 5,
in der die Dickenverteilung auch in dem nichteffektiven
Flächenbereich dargestellt ist. Im effektiven Flächenbe
reich der Fig. 4 gibt es einen etwas erhöhten Mittelteil
und an der Seite A des Vierseits einen verringerten Druck,
wobei der auf die effektive Fläche aufgebrachte mittlere
Druck 1,5 MPa oder weniger beträgt. Die in Fig. 4 gezeigte
Druckschwankung resultiert aus Toleranzen des Planheits
grads der beiden Heizplatten 1a, 1b.
Nach Fig. 5 beträgt die Dickenabweichung 0,1 mm oder weni
ger.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann auch zur Herstellung
von anderen Mehrlagenplatten aus mehreren Einzelplatten an
gewandt werden, die gleichmäßige Dicke haben sollen, z. B.
bei keramischen Mehrlagenleiterplatten, Mehrlagenmagnetkar
ten, Hybridkarten, Mehrlagenglasplatten, Mehrlagenstahl
platten und Schichtpreßstoffen.
Claims (4)
1. Verfahren zum Herstellen einer Mehrlagenplatte, bei
welchem die einzelnen plattenförmigen Lagen und Klebe
folien in einer behälterförmigen unteren Preßplatte in
wechselnder Folge übereinander gestapelt werden und
mittels Stiften positioniert werden und bei dem der
Plattenstapel durch eine obere deckelförmige Preßplat
te unter Erhitzung und Verflüssigung der Klebefolien
zur Mehrlagenplatte gepreßt wird, wobei ein den Plat
tenstapel umgebender Dichtring während des Preßvorgan
ges einen hydrostatischen Druck in dem seitlich her
ausgedrückten Material der verflüssigten Klebefolien
aufrechterhält,
dadurch gekennzeichnet,
daß in den Formwerkzeugen unter und über dem Platten
stapel eine Gleitschicht aus einem reibungsarmen, wär
mefesten Material angeordnet wird, wobei diese Gleit
schicht zusammen mit erweiterten Aufnahmebohrungen in
den Preßwerkzeugen für die Positionierstifte seitliche
Relativbewegungen zwischen dem Plattenstapel und dem
jeweiligen Preßwerkzeug während des Preßvorganges zu
läßt.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Gleitschichten (7) Dünnschichten aus organi
schem Material verwendet werden, wie Polyimid oder
PTFE.
3. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß auf die Gleitschichten (7) ein warmfestes Schmier
öl aufgebracht wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Gleitschichten (7) auf die jeweilige Oberflä
che der Preßplatten (1) aufgebracht werden.
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