DE4118437C2 - - Google Patents
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- DE4118437C2 DE4118437C2 DE4118437A DE4118437A DE4118437C2 DE 4118437 C2 DE4118437 C2 DE 4118437C2 DE 4118437 A DE4118437 A DE 4118437A DE 4118437 A DE4118437 A DE 4118437A DE 4118437 C2 DE4118437 C2 DE 4118437C2
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Description
Die Erfindung betrifft die Verwendung eines hochsiliziumhaltigen,
korrosionsbeständigen, austenitischen Stahls zur Handhabung in
stark oxidierend wirkender Medien, wie heißer hochkonzentrierter
Schwefelsäure und heißer hochkonzentrierter Salpetersäure.
Insbesondere zur Handhabung hochkonzentrierter heißer Salpetersäure
ist der Stahl X2CrNiSi1815 entwickelt worden, welcher neben 17 bis
18% Chrom und 14,5 bis 15,5% Nickel noch 3,7 bis 4,3% Silizium
enthält (alle Angaben in Masse-%). Eine hohe Korrosionsbeständigkeit
in überazeotroper, vornehmlich hochkonzentrierter Salpetersäure kann
nur durch einen Siliziumgehalt von wenigstens 3,7% erzielt werden
(E. M. Horn, A. Kügler, Z. Werkstofftechnik, Bd. 8, 1977, S. 362 bis
370, 410 bis 417). Der Chromgehalt liegt dann bei rd. 18%, damit
eine Passivierung auch in anderen wäßrigen Lösungen erfolgen kann.
Der verhältnismäßig hohe Nickelgehalt von rd. 15% ist erforderlich,
um ein austenitisches Grundgefüge zu erzielen. Der Einfluß von höhe
ren Siliziumgehalten als solchen von rd. 4% ist gleichfalls in der
Vergangenheit untersucht worden (E.M. Horn, R. Kilian, K. Schoeller,
Z. Werkstofftechnik, Bd. 13, 1982, S. 274 bis 2S5). Die DE-OS 28 22 224
gibt einen Stahl an mit 2,5 bis 5% Silizium, 15 bis 20% Chrom,
10 bis 22% Nickel, max. 2% Mangan, max. 0,10% Kohlenstoff und Zu
sätzen eines weiteren Legierungsbestandteils, bestehend aus Tantal,
Zirkonium oder einem Gemisch aus Niob und Tantal und/oder Zirkonium
zur Herstellung von korrosionsbeständigen Federblechen. Die GB-PS
20 36 077 offenbart u. a. einen austenitischen Stahl verbesserter Oxi
dationsbeständigkeit bei hohen
Temperaturen, welcher aus 1 bis 5% Silizium, 15 bis 30% Chrom, 7
bis 35% Nickel, nicht mehr als 3% Mangan, max. 0,10% Kohlenstoff,
Rest Eisen und Verunreinigungen besteht, wobei auch der
Schwefelgehalt auf max. 0,003% eingeschränkt ist. Es wird auch ein
Stahl mit einem auf 5 bis 5,6% angehobenen Siliziumgehalt auf dem
Markt angeboten, wobei der Nickelgehalt auf rd. 17,5% erhöht ist,
um damit noch ein austenitisches Gefüge einstellen zu können. In der
GB-A 21 22 594 wird die Verwendung eines derartigen Stahls für
Anlagenteile beansprucht, die bei der Herstellung von Schwefelsäure
benötigt werden. Dennoch wird ein höherer Siliziumgehalt als rd. 4,5%
nach dem bekannten Stand der Technik im allgemeinen nicht gewählt,
weil bei Chromgehalten von rd. 18% durch steigende Siliziumgehalte
die Ausscheidung von Karbiden und intermetallischen Phasen insgesamt
beschleunigt wird.
Der Stahl mit rd. 4% Silizium ist unter Case 1953 in den ASME Boi
ler und Pressure Vessel Code, Sect. VIII, Div. 1 aufgenommen worden.
Die starke Ausscheidungsneigung erfordert u. a. besondere Maßnahmen
beim Schweißen (R.R. Kirchheiner, F. Hofmann, Th. Hoffmann, G. Ru
dolph, Materials Performance, Vol. 26, No. 1, 1987, pp. 49-56).
Ferner wird ein austenitischer Stahl mit 3,5 bis 4,5% Silizium, 16
bis 18% Chrom, 8 bis 9% Nickel, 7 bis 9% Mangan, max. 0,10% Koh
lenstoff und 0,08 bis 0,18% Stickstoff unter der Bezeichnung Nitro
nic 60 als besonders verschleißbeständiger Werkstoff auf dem Markt
angeboten.
In Ergänzung zu den vorstehend erwähnten austenitischen siliziumhal
tigen Stählen wird mit der EP-A 01 35 320 ein siliziumhaltiger au
stenitisch-ferritischer Stahl vorgeschlagen, welcher besonders für
die Handhabung solcher Salpetersäurelösungen geeignet sein soll, die
bei der Aufarbeitung von Kernreaktor-Brennelementen Verwendung fin
den. Seine Zusammensetzung wird angegeben mit 2 bis 6% Silizium, 20
bis 35% Chrom, 3 bis 27%
Nickel, 0,1 bis 2% Mangan, max. 0,03% Stickstoff, max. 0,04%
Kohlenstoff, wenigstens eines der Elemente Niob, Titan oder Tantal
mit einer Menge von 8mal dem Kohlenstoffgehalt oder mehr, aber max.
1%, Rest im wesentlichen Eisen. Mit der EP-PS 01 35 321 wird mit
Blick auf das gleiche Anwendungsfeld ein siliziumhaltiger
austenitischer Stahl mit verbesserter Beständigkeit gegen durch
Salpetersäure verursachte Korrosion offenbart, dessen
Zusammensetzung wie folgt angegeben ist: 2 bis 6% Silizium, 20 bis
35% Chrom, 17 bis 50% Nickel, 0,01 bis 8% Mangan, max. 0,03%
Stickstoff, max. 0,03% Kohlenstoff, mindestens eines der Elemente
Niob, Titan und Tantal mit einer Menge von 8mal dem Kohlenstoffge
halt oder mehr, aber max. 1%, Rest im wesentlichen Eisen.
Die EP-PS 00 13 507 beschreibt einen siliziumhaltigen Stahl
mit guter Beständigkeit gegen durch konzentrierte
Salpetersäure verursachte Korrosion, bestehend aus max. 0,03%
Kohlenstoff, 10 bis weniger als 19% Nickel, 7 bis 16% Chrom,
5 bis 7% Silizium, 0 bis 10% Mangan und gegebenenfalls
zumindest einem der Elemente Titan, Tantal, Zirkonium oder
Niob in einer Menge von nicht weniger als dem 4fachen der
Menge an Kohlenstoff bis nicht mehr als 2%, Rest Eisen.
Die GB-PS 12 61 809 hat einen Stahl mit max. 0,03%
Kohlenstoff, 4 bis 16% Nickel, 6 bis 24% Chrom, 4 bis 7%
Silizium, max. 4% Mangan und gegebenenfalls mindestens einem
der Elemente Molybdän, Vanadium, Niob, Wolfram, Kupfer und
Kobalt in einer Menge von höchstens 4%, sowie Aluminium
und/oder Titan bis 0,5% zum Inhalt, der eine ausreichende
Beständigkeit gegen verdünnte Schwefelsäure (5%) und
verdünnte Salpetersäure (2,5%) aufweist.
Eine zusammenfassende Betrachtung der eingangs erwähnten
siliziumhaltigen korrosionsbeständigen Stähle ergibt
jedoch, daß selbst bei Si-Gehalten bis 6% eine
ausreichende Beständigkeit in hochkonzentrierter heißer
Schwefelsäure bei Temperaturen oberhalb 100°C nicht
gegeben ist, wenn man einen für praktische
Anwendungsfälle tolerierbaren Korrosionsabtrag von max.
0,3 mm/Jahr zugrunde legt.
Gemäß der GB-PS 15 34 926 kann eine Korrosionsrate von
unter 0,3 mm/Jahr, getestet in 95,6%iger Schwefelsäure
bei 110°C, mit der folgenden Legierungszusammensetzung
erreicht werden: 4,1 bis 12% Silizium, 6 bis 22% Chrom,
10 bis 40% Nickel, 0,6 bis 4% Kupfer, max. 4% Mangan,
max. 1,5% Molybdän plus 1/2 Wolfram, max. 0,2%
Stickstoff, max. 0,06% Kohlenstoff, in der Summe max.
2% für die Elemente Niob, Tantal, Zirkonium und
Vanadium, Rest im wesentlichen Eisen. Der optimale Gehalt
an Silizium soll gemäß der Lehre dieser Patentschrift
üblicherweise bei 7,5 bis 10% liegen, Chrom vorzugsweise
bei 9 bis 14%, Nickel vorzugsweise bei 14 bis 20% und
Kupfer bei 2 bis 3%.
Die DE-OS 17 58 424 offenbart einen Stahl vom Typ 18/15
CrNi mit einem Chromgehalt im Bereich von 13 bis 30%.
Bei diesem Stahltyp wird die hohe Korrosionsbeständigkeit
über einen verhältnismäßig hohen Chromgehalt bewirkt.
Bei Testtemperaturen von 150°C und höher überschreiten die Korrosi
onsraten jedoch den für die Praxis relevanten Grenzwert von 0,3
mm/Jahr erheblich, wie auf dem Markt erhältliche, entsprechend der
Analysenvorgabe der GB-PS 15 34 926 zusammengesetzte Stähle bei Prü
fungen eines neutralen Instituts ergaben. Hier lag die günstigste
Abtragungsrate in 96%iger Schwefelsäure bei einer Testtemperatur
von 150°C bei 0,5 mm/Jahr.
Außerdem ist dieser Stahl wegen seines hohen Siliziumgehaltes in
Kombination mit dem Kupfergehalt nur schwer umformbar, so daß die
Herstellung von gewalzten Formaten größerer Abmessung, wie Blechen
und Rohren, nur bedingt möglich ist. Zur Verbesserung der Warmver
formbarkeit müssen diesem Stahl noch in Summe bis 0,5% Magnesium,
Aluminium und Kalzium sowie bis 0,2% seltene Erdmetalle zugesetzt
werden.
Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es Aufgabe der vorliegen
den Erfindung, einen gut umformbaren siliziumhaltigen austenitischen
Stahl zu schaffen, der zu gewalzten Formaten größerer Abmessung, wie
Bleche und Rohre, verarbeitet werden kann und der für die Handhabung
hochkonzentrierter heißer Schwefelsäure, hochkonzentrierter heißer
Salpetersäure und anderer stark oxidierender Medien ausreichend kor
rosionsbeständig für die praktische Anwendung ist (Korrosionsrate
unter 0,3 mm/Jahr).
Gelöst wird diese Aufgabe durch die Verwendung eines austenitischen
Stahls mit Legierungseigenschaften von max. 0,02% Kohlenstoff, 20
bis 25% Ni, 8 bis 11% Chrom, 6,5 bis 7,5% Silizium, 0 bis 2% Mangan,
max. 0,010% Schwefel, max. 0,025% Phosphor, Rest Eisen und übliche
herstellungsbedingte Beimengungen und Verunreinigungen (alle
%-Angaben in Masse-%).
Die vorteilhaften Eigenschaften des erfindungsgemäß zu verwendenden
Stahls werden nachfolgend erläutert.
Bezug genommen wird dabei auf acht Versuchs-Legierungen der in
Tabelle 1 angegebenen Zusammensetzung, die nach der Erschmelzung zu
Blechen gewalzt wurden. In Tabelle 1 sind diese Legierungen nach
ansteigendem Siliziumgehalt geordnet. Dabei stammen die Legierungen
1, 4, 5 und 8 sowie 2, 3 und 7 aus zwei voneinander unabhängigen
Labors und die Legierung 6 aus einer betrieblichen Erschmelzung der
Anmelder. Die Legierungen 1 bis 5 sind Legierungen gemäß dem Stand
der Technik, die Legierungen 6 bis 8 erfindungsgemäß zu verwendende
austenitische Stähle innerhalb der Zusammensetzung nach Anspruch 1.
Tabelle 2 weist den Korrosionsabtrag dieser Legierungen in 96 und
98,5%iger Schwefelsäure bei 150 und 200°C aus. Tabelle 2 macht
zunächst deutlich, daß die dort angegebenen Werte für den gemittel
ten linearen Korrosionsabtrag offenbar hinreichend reproduzierbar
sind, denn im Fall der Versuchslegierungen Nr. 1, 4 und 5, wo je
weils 2 Serien geprüft wurden, liegen die Mittelwerte der Messungen
so eng beieinander, daß eine Differenzierung des Verhaltens dieser
Legierungen zu dem der anderen Legierungen möglich ist. Man erkennt
sodann in Tabelle 2, daß der Korrosionsabtrag in 98,5%iger Schwe
felsäure durchweg geringer ist als in 96%iger Schwefelsäure. Für
eine Bewertung der Legierungen hinsichtlich ihrer Brauchbarkeit in
heißer Schwefelsäure der Konzentration von 96% und darüber ist dem
nach der Korrosionsabtrag in 96%iger Schwefelsäure maßgebend. Be
trachtet man in diesem Sinn den Korrosionsabtrag in 96%iger Schwe
felsäure bei 150°C (erste Spalte von Tabelle 2) und vergleicht mit
der in Tabelle 1 angegebenen Legierungszusammensetzung, so läßt sich
mit Hilfe linearer Regressionsrechnung die folgende Relation ermit
teln:
Korrosionsabtrag (mm/Jahr) = 8,166 - 0,982 × % Si - 0,057 × % Cr - 0,021 × % Ni (1)
Demnach ist in 96%iger Schwefelsäure von 150°C für die Korrosions
beständigkeit in erster Linie der Siliziumgehalt der
Legierungen maßgebend, daneben - in etwa siebzehnfach geringerem
Ausmaß - das Chrom. Ein zunehmender Nickelgehalt ist gemäß dieser
Gleichung (1) für die Korrosionsbeständigkeit unter diesen Bedin
gungen gleichfalls vorteilhaft.
Für die erfindungsgemäßen Legierungen ergibt sich daraus, daß ihr
Siliziumgehalt möglichst hoch sein muß. Dem steht entgegen, daß er
stens sowohl Silizium als auch Chrom starke Ferritbildner sind,
zweitens die Legierung aus Gründen der leichten Verarbeitbarkeit
keine oder nur geringe Ferritanteile enthalten soll, drittens Chrom
gehalte von bis zu ungefähr 13%, wenigstens aber etwa 8% erforder
lich sind, um eine volle bis noch befriedigende Rostbeständigkeit zu
gewährleisten (vgl. Nichtrostende Stähle - Eigenschaften, Verarbei
tung, Anwendung - 2. Auflage, Verlag Stahleisen mbH, Düsseldorf,
1989, S. 19), viertens der Gehalt an Nickel als den ferritbildenden
Elementen Silizium und Chrom entgegenwirkender Austenitbildner aus
mehreren Gründen möglichst gering sein muß. Diese Gründe sind die
hohen Kosten des Nickels als Legierungselement und die mit zunehmen
dem Nickelgehalt einhergehende Tendenz zur Bildung spröder Nickelsi
lizid-Phasen. So weist die betrieblich hergestellte Legierung Nr. 6
noch bei 5 mm Blechdicke ein für die Anwendung unbrauchbares inhomo
genes Gefüge mit eindispergiertem Cr3Ni5Si2-Silizid auf (Fig. 1).
Ein homogenes austenitisches Gefüge liegt erst nach weiterer Verar
beitung an 2 mm Blechdicke vor (Fig. 2). Dies ist eine Folge des
verzögerten Ausgleichs der vom Guß in 5 t-Blöcke herrührenden Seige
rungen. Dieser Ausgleich ist im Fall der hochsiliziumhaltigen Legie
rungen deshalb schwierig, weil die niedrige Solidustemperatur keine
hohen Anwärm- und Warmformgebungstemperaturen erlaubt, welche einen
raschen Konzentrationsausgleich herbeiführen würden. Die Solidustem
peratur wurde beispielsweise für die Legierung Nr. 8 zu 1155°C be
stimmt. Ein Nickelgehalt von rd. 25% wie im Fall der Legierung Nr.
6 bei gleichzeitig hohem Siliziumgehalt stellt demnach
einen oberen Grenzwert dar. Umgekehrt zeigte die Legierung Nr. 8 mit
rd. 22% Nickel schon erste Anzeichen von Ferritanteilen im Gefüge.
Der untere Grenzwert für den Nickelgehalt der erfindungsgemäß zu verwendenden
Legierung muß demnach etwas darunter, also bei 20% liegen.
Toleriert man in 96%iger Schwefelsäure bei 150°C einen Korrosions
abtrag von max. 0,3 mm/Jahr entsprechend der Abtragungskennzahl 4
von DIN 50 905 Blatt 2, so errechnet sich für die Legierung gemäß
Anspruch 1 aus Gl. (1) mit der oberen Grenze für den Chromgehalt von
13% und der oberen Grenze für den Nickelgehalt von etwa 25% eine
untere Grenze für den Siliziumgehalt von rd. 6,7%. Infolge der
starken Streuung der Meßwerte um die Ausgleichsgerade und der damit
gegebenen Unsicherheit von Gl. (1), welche in Fig. 3 demonstriert
ist, wird die untere Grenze des Siliziumgehalts der erfindungsgemä
ßen Legierung noch etwas darunter, bei 6,5% Silizium angesetzt.
Dieser Mindest-Siliziumbedarf verschiebt sich gemäß Gl. (1) auf rd.
7,1%, wenn Chrom den unteren Grenzwert von 8% und Nickel den unte
ren Grenzwert von 20% annimmt. In Anbetracht der für die Analysen
treffsicherheit bei großtechnischer Herstellung mit den Mitteln der
Stahlindustrie erforderlichen Toleranzbreite und der aus Fig. 3 her
vorgehenden Unsicherheit von Gl. (1) sind diesem Mindestgehalt noch
0,4% Silizium hinzuzurechnen, um daraus die obere Grenze für den
Siliziumgehalt des erfindungsgemäßen Stahls mit 7,5% festzulegen.
Die Legierungen Nr. 6 (6,6% Si) und Nr. 8 (7,2% Si) in Tabelle 2
stellen zwei Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäß zu
verwendenden Legierung nach Anspruch 1 dar. Man erkennt, daß in
96%iger Schwefelsäure bei 150°C ihr Korrosionsabtrag bei max. 0,3
mm/Jahr liegt. Die Korrosionsbeständigkeit ist hier also als gut zu
bezeichnen. Bei 200°C ist mit höherem Korrosionsabtrag (0,69 bzw.
0,76 mm/Jahr) noch eine im Grenzbereich liegende Anwendbarkeit mit
entsprechendem Korrosionszuschlag bei der Wanddicken-Festlegung
gegeben.
Bei der Stahlzusammensetzung gemäß Anspruch 2 wirken sich Mangan-
Gehalte bis 2% positiv auf die Korrosionsrate aus. Die Legierungen
6 und 8, die je 1,4% Mangan enthalten, haben ausweislich Tabelle 2
in den hier angeführten Testmedien geringere lineare
Abtragungsraten als die Legierung 7, die ohne Manganzusatz
erschmolzen ist.
Unter den in Tabelle 2 ausgewiesenen Testbedingungen weisen die
erfindungsgemäß zu verwendenden Legierungen 6, 7 und 8 insgesamt
wesentlich geringere Korrosionsraten auf als die zum Stand der
Technik gehörenden Vergleichslegierungen 1 bis 5.
Bei höherer Schwefelsäurekonzentration wird die Anwendung
zunehmend problemloser, wie die Korrosionsdaten für die Legierungen
6 und 8 in 98,5%iger Schwefelsäure auf der rechten Seite von
Tabelle 2 zeigen.
Die erfindungsgemäß zu verwendende siliziumhaltige austenitische
Stahl-Legierung ist einerseits hinreichend korrosionsbeständig,
ohne daß Kupfer zulegiert werden muß. Andererseits ist sie mit
den Mitteln üblicher Stahlwerkstechnologie auch noch zu großen
Formaten, so wie sie der Apparatebau als Bleche und Rohre
benötigt, durch Warm- und/oder Kaltumformung verarbeitbar, ohne
daß weitere die Umformbarkeit verbessernde Elemente wie Magnesium,
Aluminium, Kalzium und/oder seltene Erden zugesetzt werden müssen.
Das Korrosionsverhalten in heißer konzentrierter Salpetersäure
wurde in roter rauchender Salpetersäure (Gehalt mindesten 99,5%
HNO3) durch Tauchversuche in einer 10-l-Destillationsapparatur mit
Rückflußkühler gemessen. Die Proben wurden in siedender Säure
geprüft. Der Siedepunkt lag bei etwa 85°C unter Atmosphärendruck.
Im Fall der erfindungsgemäß zu verwendenden Legierung Nr. 8 ergab
sich im lösungsgeglühten Zustand der Proben (1100°C/20 min,
wasserabgeschreckt) ein Korrosionsabtrag von weniger als 0,005
mm/Jahr, der sich auch nach einer Sensibilisierungsbehandlung von
10 min bei 700°C mit nachfolgender Wasserabkühlung und von 20 min
bei 600°C mit nachfolgender Luftabkühlung nicht erhöhte. Die
außerhalb der Erfindung liegende Versuchslegierung Nr. 1 mit 5,3%
Silizium und 17,9% Chrom zeigte im lösungsgeglühten Zustand einen
wesentlich höheren Abtrag von 0,02 mm/Jahr, der im Fall der
sensibilisierten Proben verdoppelt war. Auch für die Handhabung
hochkonzentrierter Salpetersäure ist die erfindungsgemäß zu
verwendende Legierung gemäß der Aufgabenstellung demnach geeignet
und bietet darüber hinaus Vorteile im Vergleich zu Legierungen, die
dem Stand der Technik entsprechen. Fig. 4 macht deutlich, daß man
sich mit den beanspruchten Legierungsgehalten von 6,5 bis 7,5%
Silizium und 8 bis 13% Chrom in der stabilen Lage eines Minimums
des Korrosionsabtrags in 98%iger Salpetersäure von 100°C befindet.
Die erfindungsgemäß zu verwendende Legierung ist auch für die
Handhabung anderer hochoxidierender Medien, wie beispielsweise
Chromsäure, gut geeignet.
Claims (3)
1. Verwendung eines hochsiliziumhaltigen
korrosionsbeständigen austenitischen Stahls mit
(in Masse-%)
max. 0,02% Kohlenstoff
20 bis 25% Nickel
8 bis 11% Chrom
6,5 bis 7,5% Silizium
0 bis 2% Mangan
max. 0,010% Schwefel
max. 0,025% Phosphor
Rest Eisen und übliche herstellungsbedingte Beimengungen und Verunreinigungen zur Herstellung von
korrosionsbeständigen Gegenständen für die Handhabung hochkonzentrierter heißer Schwefelsäure,
hochkonzentrierter heißer Salpetersäure und anderer stark oxidierender Medien.
max. 0,02% Kohlenstoff
20 bis 25% Nickel
8 bis 11% Chrom
6,5 bis 7,5% Silizium
0 bis 2% Mangan
max. 0,010% Schwefel
max. 0,025% Phosphor
Rest Eisen und übliche herstellungsbedingte Beimengungen und Verunreinigungen zur Herstellung von
korrosionsbeständigen Gegenständen für die Handhabung hochkonzentrierter heißer Schwefelsäure,
hochkonzentrierter heißer Salpetersäure und anderer stark oxidierender Medien.
2. Verwendung eines Stahls nach Anspruch 1 zur
Herstellung von korrosionsbeständigen Gegenständen, die
in 96%iger Schwefelsäure bei 150°C einen
Korrosionsabtrag von weniger als 0,3 mm/Jahr aufweisen
sollen.
3. Verwendung eines Stahls nach Anspruch 1 zur
Herstellung von korrosionsbeständigen Gegenständen für
die Handhabung von Chromsäure.
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