DE2032815A1 - Nichtrostender Stahl mit hoher Korrosionsbeständigkeit und geringer Schweissempfindlichkeit - Google Patents
Nichtrostender Stahl mit hoher Korrosionsbeständigkeit und geringer SchweissempfindlichkeitInfo
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Description
Nichtrostender Stahl mit hoher Korrosionsbeständigkeit und geringer
Schweissempfindlichkeit
Die Erfindung bezieht sich auf einen rostfreien Stahl mit hoher Korrosionsbeständigkeit und geringer Schweissempfindlichkeit und
insbesondere auf einen rostfreien Stahl, der auf seiner gesamten Oberfläche eine hohe Korrosionsbeständigkeit besitzt und
frei von Spannungsrisskorrosion und Schweissraupenrissen ist.
In der chemischen Industrie werden Platten aus nichtrostendem
Stahl häufig unter stark korrodierenden Bedingungen verwendet.
So werden beispielsweise Stahlplatten, die einen Reaktionsraum
oder einen Wärmeaustauscher bilden, auf der einen Seite mit
unter Druck stehenden korrodierenden Medien in Berührung gebracht, -während auf die andere Plattenseite ein Halogenionen
enthaltendes Medium, das beispielsweise Chlorionen enthält, einwirkt. Unter derartigen Bedingungen laufen die Platten aus
nichtrostendem Stahl einerseits Gefahr, auf der gesamten Oberfläche
korrodiert zu werden, wobei eine solche Korrosion im
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-2-
folgenden als "allgemeine Korrosion" bezeichnet wird, und sind
andererseits durch Spannungsrisskorrosion bedroht, was zum Versagen
der gesamten Konstruktion führen kann.
Mit wachsender Grosse der in der chemischen Industrie verwandten
Anlagen hat sich die Benutzung automatischer Schweissverfahren immer mehr eingebürgert. Wegen der Forderung nach rascher Anlieferung
und zufriedenstellender Herstellung ist■das automatische
Schweissen verstärkt in Gebrauch genommen worden. Beim automatischen Schweissen ist es jedoch schwer, die Schweissbedingungen
in Übereinstimmung mit der Schweissbärkeit des verwandten Stahls so zu verändern, wie dieses beim Pandschweissen möglich ist.
Ausserdem wird beim automatischen Schweissen die Nachbehandlung des Materials fast völlig vernachlässigt. Daher kommt es, dass
Anlagen aus nichtrostendem Stahl in der chemischen Industrie
durch die Nachteile des automatischen Schweissens in Mitleidenschaft gezogen werden, was zu Schweissraupenrissen sowie zu
durch bleibende Schweissspannung hervorgerufener Spannungsrisskorrosion führen kann.
Deswegen müssen an zur Verwendung in Anlagen der chemischen Industrie
bestimmte nichtrostende Stahlwerkstoffe drei Anforderungen
gestellt werden, d.h. diese Werkstoffe müssen Beständigkeit gegen die allgemeine Korrosion, gegen Spannungsrisskorrosion
sowie Schweissraupenkorrosion aufweisen. Obwohl die herkömmlichen
nichtrostenden Stahlqualitäten abwechselnd eine der
drei Anforderungen erfüllen, gibt es bis heute keinen nichtrostenden
Stahl, der allen drei gestellten Anforderungen gerecht wird.
Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, einen zur Verwendung
in den Anlagen der chemischen Industrie geeigneten nichtrostenden Stahl zu schaffen, der den gestellten Anforderungen genügt
.
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203281 §
Zur Lösung dieser Aufgabe haben die Erfinder Versuchsreihen an
nichtrostendem Stahl durchgeführt; der zur Verwendung für Anlagen
und Maschinen der chemischen Industrie vorgesehen ist. So
untersuchten sie geschweisste, nichtrostende Stahlrohren für
Wärmeaustauscher und gelangten zu einem verbesserten, nich-trostendem
Stahl, der den gestellten Anforderungen genügt. Die Erfinder stellten durch Experimente fest, dass eine ausgezeichnete Beständigkeit gegen Gesamtoberflächenkorrosion, Spannungsrisskorrosion
und Schweissraupenrisseerzielt wird, wenn ein nichtrostender Stahl der folgenden Zusammensetzung veri^endet
wird: 0,01 - 0,1% G, 2 - 6% Si, 0,01 - 3% Mn, 0,5 —5% Cu, 7 - 20% Ni, 13 - 25% Or, Rest Fe und Verunreinigungen, wobei
die Bedingung erfüllt sein muss, dass
0,5 Mn(%) + 30 G(%) + 2 ■ <
ί 1,06
Cr(%) + 1,5 Si(%) - 5,6 ist. (Alle Angaben in Gew.-%).
Weiterhin wurde festgestellt, dass die Korrosionsbeständigkeit,
insbesondere gegen Spannungsrisskorrosion noch weiter gesteigert \tfird, wenn zu der obengenannten Zusammensetzung noch 0,03 2,00%
eines der Elemente Hiob, Tantal und Titan hinzugefügt werden.
Es bestand allgemein die Auffassung, dass es sich bei den die
Gefahr einer Sehweissrissbildung steigernden Elementen, die im
folgenden als "Schweissbarkeit herabsetzenden Elementen" bezeichnet werden j ■ um-Si, Gu, P und Hb handelt. Um die Gefahr der
Schweissrissbildung zu verringern, war es üblich, die Gehalte an jenen Elementen so klein wie möglich zu machen. Falls es
aus bestimmten Gründen, beispielsweise um Gebrauch von einigen
speziellen Eigens—chaften jener Elemente zu machen, erforderlich
war, nichtrostendem Stahl beträchtliche Anteile jener
die Schweissbarkeit herabsetzender Elemente zuzusetzen, so
musste der Verwender eines derartigen nichtrostenden Stahls bis
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zu einem gewissen Ausmass die Schweissrissempfindlichkeit in
Kauf nehmen.
Neben der Herabsetzung der Schweissbarkeit haben die ebengenannten Elemente die folgenden spezifischen Eigenschaften.
In Stahlwerken werden kleine Si-Mengen als Desoxydationsmittel benutzt. Ausserdem ist Si als Ferrit bildendes Element bekannt.
Die Zugabe einer vergleichbar grossen Si-Menge verbessert die
Beständigkeit nichtrostender Stähle gegen Spannungsrisskorrosion in chloridsaurem Milieu, wie beispielsweise MgClp-Lösungen.
Die Zugabe von 0,5 - 5% Cu zu nichtrostendem Stahl verbessert
dessen Korrosionsbeständigkeit, insbesondere die Beständigkeit gegen die allgemeine Korrosion in nichtoxidierter Lösung sowie
die Beständigkeit gegen Spannungsrisskorrosion in schwach korrodierender Chloridlösung.
Niob wirkt stabilisierend auf den Stickstoff im Gefüge des nichtrostenden
Stahls, wodurch die Beständigkeit gegen Spannungsrisskorrosion
erhöht wird. Niob verbindet sich ausserdem mit Kohlenstoff, wodurch die Korngrenzenkorrosion herabgesetzt wird.
Wie oben beschrieben, sind die vorgenannten Elemente bisher- als der Schweissbarkeit nichtrostender Stähle entgegenstehend angesehen
worden. Es war bisher nicht bekannt, dass diese Elemente in nichtrostendem Stahl nebeneinander vorliegen können und dessen
Korrosionsbeständigkeit erhöhen, ohne die Schweissbarkeit zu beeinträchtigen.
Die Erfinder haben festgestellt, dass Silizium und Kupfer aur
Verbesserung der Korrosionsbeständigkeit von nichtrostendem Stahl benutzt werden können, sofern deren unerwünsehte Auswirkungen
auf die Schweissrissbeständigkeit nichtrostenden Stahls vermieden werden. Um die Zunahme der Schweissrissanfälligkeit
zu vermeiden, wird die Menge von während des Schweissvorcanr;es
3823/007? bad ordinal
203281
gebildeter Ferritphase derart gesteuert, dass sie mehr als
1,2% ausmacht. Dadurch lassen sich Schweissrisse, insbesondere Hochtemperatur-Schweisstropfenrisse selbst unter schwierigen
Schweissbedingungen verhindern. Mit anderen Worten ausgedrückt, werden erfindungsgemäss einige der Elemente, die
bisher als die Schweissrissanfälligkeit steigernd angesehen
wurden, dazu benutzt, Schweissrisse zu verhindern, was auf den folgenden Überlegungen der Erfinder beruht.
Wenn ein stabiler austenitischer Stahl, der einen grossen Gehalt sowohl an Silizium als auch an Kupfer in seiner einzigen i
stabilen Austenitphase enthält, gesehweisst wird, so neigen diese beiden Elemente dazu, sich während der Erstarrung
nach dem Schweissen in den Austenitkorngrenzen anzureichern.
Wie aus dem Gleichgewichts diagramm des tertiären Systems
Fe-Cr-Hi zu ersehen, ist der Zusammensetzungsbereich einer
durch Abkühlen von geschmolzenem Stahl entstandenen Austenitphase unter bestimmten Bedingungen sehr breit. Dieses gilt
insbesondere, wenn Austenit in Form einer austenitisehen Einphasenverbindung bei hohen Temperaturen gebildet wird, wenn
der Austenit anfänglich einen kleinen Ferritanteil besitzt
und der Ferrit durch peritektische Reaktionen verschwindet oder wenn die austenitische Riase in einem gleichartigen
Prozess gebildet wird. Wegen des breiten Bereiches der Auste- "
nitzusammensetzung unterscheidet sich die Zusammensetzung der
zuerst auskristallisierenden Austenitphase beim Abkühlen eines nichtrostenden Stahls erheblich von dem zuletzt erstarrenden
Anteil der Schmelze. Wie nach dem ternären Gleichgewichtsdiagramm Fe-Cr-Ni zu erwarten, neigt dementsprechend der zuletzt erstarrende Anteil der Austenitphase dazu, einen vergleichsweise
grösseren Gehalt an auskristallisiertem Nickel zu enthalten. Silizium und Kupfer, die in Nickel leicht löslich
sind, verbleiben mit dem Nickel in der Stahlschmelze,
bis sie in dem zuletzt erstarrenden Antei]/der Austenitphase,
d.h. der Austenitkorngrenze ausgeschieden werden. Mit anderen
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-6-
V/orten heisst das, dass wenn Silizium und Kupfer in "beträchtlichen
Anteilen neben Nickel, in welchem Si und Cu leicht löslich sind, in einem nichtrostenden Stahl vorliegen, so neigen
Si und Cu daau, sich beim Schweissen auszuscheiden. Wird der nichtrostende Stahl beim Schweissen beansprucht, so verursachen
die ausgeschiedenen Elemente Schweissraupenrisse.
Zur Vermeidung von Schweissraupenrissen hat es sich als vorteilhaft
herausgestellt, die Gehalte an Silizium, Kupfer und dgl. in nichtrostendem Stahl zu minimieren, so dass die in Nickel
leicht löslichen Metalle wie Si und Cu daran gehindert werden,
sich entlang der Korngrenzen auszuscheiden.
Die Erfinder stellten jedoch fest, dass Si und Cu einer nichtrostenden Stahlνerbindung zugesetzt werden können ohne eine
Vermehrung der Schweissraupenrisse zu bewirken, sofern die
Gehalte an Si und Cu in den Austenitkomgrenzen eines nicht~
rostenden Stahls niedrig gehalten werden» Mit Hilfe des Phasen- \ diagramms des ternären Systems 3Fe-Cr-ITi gelang es den Erfindern,
die Gehalte an Si und Cu erheblich zu senken.
Entsprechend eines Prozesses, der von den peritektischen Reaktionen
im ternären System Fe-Cr-Ni Gebrauch macht, enthält der Primärkristall aus einer Schmelze des ternären Systems einen
vergleichsweise grossen Anteil an proeutektischem Ferrit, der einen geringen Ni-Gehalt aufweist, Aus der peritektischen Reaktion
zwischen dem proeutektischen Ferrit und der flüssigen Stahlphase entsteht eine neue Austenitphase, wodurch die Korngrösse der
Kristallite verkleinert wird. Die Zusammensetzungsbreite der Austenitphase ist verglichen mit der austenitisehen Einzelphase
ohne Kristallisation von Ferritphase recht klein. Aus diesem Grunde ist die Ni-Konzentration in den Korngrenzen unbedeutend.
Folglich wird auch die Si- und Cu-Konzentration des nichtrostenden
Stahls geringer.
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Zum "besseren Verständnis der Erfindung dienen die Zeichnungen.
Es zeigen:
Fig. 1A und 1B graphische Darstellungen der Gu- und Si-Verteilung
in einem Gefüge nichtrostenden Stahls mit vergleichsweise kleinem Ferritgehalt sowie in einem Gefüge nichtrostenden
Stahls mit vergleichsweise'grossem Ferritgehalt j
Fig. 2 eine graphische Darstellung der Beziehung zwischen dem Ferritgehalt in Schweissgefügen von nichtrostendem Stahl
und dessen Austenit/Ferrit-Verhältnis.
Die Erfinder führten Wolfram-Schutzgasschweissungen mit Hilfe von Argon an einem nichtrostenden Stahl 18Cr/i2Hi mit 3,'04 % Si
und 1,47 % Cu sowie an einem nichtrostenden Stahl 18 Cu/12 Hi
mit 3,46 % Si und 1,42 % Gu durch. Der Ausscheidungsgrad des
Siliziums und Kupfers in Schweisstropfen wurde mit Hilfe eines
lülcroanalysators gemessen. Um die Beziehung zwischen der Ferritbildung
und dem Aussaheidungsgrad des Si und Cu aufzufinden,
wurde auch der Ferritgehalt der Schwe issraup en gemessen. Die Ergebnisse
sind in den Fig. 1A und 1B dargestellt.
Fig. 1A zeigt den Ausscheidungsgrad von Si und Ou in Schweisstropfen
aus einem Schweissversuch an einer Probe aus nichtrosten
dem Stahl 18 Cr/12 Hi mit 3,04 % Si und 1,47 % Cu. Bei dieser
Stahlprobe lag der Gehalt an Restferrit immer unterhalb von
1,2 %, während sich Austenitlcorngrenzen mit hohen Cu- und Si-Konzentrationen,
wie in Fig. 1A dargestellt, in den Schweissraupen ausbildeten. Beim Schweissen dieser Probe bildeten sich
Schweissraupenrisse in den Austenitkorngrenzen aus«
Die Kurven in Fig. 1B zeigen die Ergebnisse von Schweissversuchen
an einer Probe aus nichtrostendem Stahl 18 Cu/12 Hi mit
3,46 % Si und1,42 % Cu und zeigen den Ausscheidungsgrad von Si
und Cu in Schweissraupen der Stahlprobe. Der Gehalt an Ferritphase
lag in verschiedenen Teilen der Schweissraupen zwischen
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4 "bis 6 %· Bei dieser Stahlprobe war in den Schweissraupen keine,
örtliche Anreicherung an Si und Gu zu beobachten, wie in Fig. 1B dargestellt. Beim Schweissen dieser Probe traten keine Schweissraupenrisse
auf.
Aus dem oben Gesagten ergibt sich,, dass die Ausscheidung von Si
und Cu, die einer erfolgreichen Schweissung entgegenwirkt, dadurch verhindert werden kann, dass ein kleiner Gehalt an Ferritphase
in einer austenitisehen Matrix des Stahlgefüges an den
Schweissstellen vorhanden ist. Die Ausbildung der Ferritphase in dem Gefüge eines geschweissten nichtrostenden Stahls hängt
jedoch in erster Linie von der Zusammensetzung des geschweissten
Stahls ab.
Zum Auffinden der Beziehung zwischen dem Gehalt an Ferritphase in der austenitischen Matrix und den durch das Schweisseti gebildeten
Schweissraupen wurden Schweissversuche ausgeführt,
bei denen mit Hilfe des automatischen Wolfram-Schutzgasschweissens
unter Argon Proben eines nichtrostenden Cr-Ni-Stahls geschweisst
wurden, die zumindest 2 bis 6 % Si enthielten. Die Ergebnisse sind in Fig. 2 dargestellt.
In Fig. 2 entspricht die Abzisse dem Ergebnis der folgenden Formel
(Ό, in der die Gehalte an Begleitelementen in Gewichtsprozent, bezogen auf das Gewicht des nichtrostenden Stahls angegeben
sind.
O,5Mn(%) + 3OC(%) + 2
— (1)
- 5,6
Die Formel (1) beruht auf der Tatsache, dass Nickel, Mangan und Kohlenstoff im nichtrostenden Stahl als Austenitstabilisatoren
wirken, während Chrom und Silizium Ferritstabilisatoren darstellen. Die Ordinate in Fig. 2 bezeichnet den Gehalt an
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Ferritphase im Gefüge des geschweissten Stahls. Die in Fig.
eingezeichneten Kreuze (x) bezeichnen diejenigen Proben, die
Schweissrisse zeigten, während mit den Kreisen (o) jene Eroben bezeichnet worden sind, die frei von Schweissrissen blieben»
Falls der nichtrostende Stahl einen nennenswerten Gehalt an
Molybdän besitzt, wird die folgende Formel (11) zur Berechnung
der auf der Abzisse in Fig. 2 aufgeführten Werte benutzt«.
+ 3OC(%) + 2
Cr(%) + 1,5SiW + Mo(%) - 5,6 ••••••••(1')
Falls der nichtrostende Stahl Titan, Niob und Tantal enthält,
so wird anstelle der Formel (1) zur Bestimmung der Abzissenwerte die Formel (2) benutzt. '
3OG(%)
Cr(%) +.1,5SiW+ Mo(%)
In der folgenden Beschreibung werden die Werte der Formeln ("Οι Cl') und (2) als Austenit/Ferrit-Verhältnis bezeichnet,
da die Zahlenwerte der Formeln für den möglichen Ferritgehalt bezeichnend sind, der sich beim Schweissen im Gefüge
des nichtrostenden Stahls bildet.
Aus Fig. 2 ist ersichtlich, dass das Austenit/Ferrit-Verhältnis abnimmt, d.h., dass der Gehalt an Ferrit stabilisierenden Elementen zunimmt, dass der Gehalt an Ferritphase im Gefüge
des geschweissten rostfreien Stahls zunimmt und dass die Schweissraupenrissanfälligkeit abnimmt. Wenn anderenfalls das
Austenit/Ferrit-Verhältnis zunimmt oder der Gehalt an Ferrit
stabilisierenden Elementen anwächst, so nähert sich das Schweiss gefüge dem Gefüge der austenitisehen Einzelphase an, so dass
die Schvreissraupenrissanfälligkeit zunimmt, falls ein beträchtlicher
Gehalt an Silizium, Kupfer oder Niob vorliegt.
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Zur Verhinderung von Schweissraupenrissen muss das Austenit/ i'errit-Verhältnis dementsprechend unterhalb eines bestimmten
Wertes festgehalten werden. Fach den von den Erfindern durchgeführten Versuchen traten keine Schweiss-raupenrisse auf, wenn
das Austenit/Ferrit-Verhältnis max. 1,06 betrug, wie in fig,
dargestellt. Bei einem Austenit/Ferrit-Verhältnis von mehr
als 1,06 konnte mit dem Auftreten von Schweissraupenrissen gerechnet werden.
Somit lässt sich das Auftreten von Schweissraupenrissen durch Beeinflussung der Zusammensetzung des rostfreien Stahls verhindern,
wofür das schon genannte Austenit/Ferrit-Verhältnis als Massskala dient, um beispielsweise das Austenit/Ferrit-Verhältnis
auf einen Maximalwert von 1,06 zu beschränken.
Erfindungsgemäss wird die Zusammensetzung nichtrostenden Stahls
weiterhin durch die Berücksichtigung der KorroSinnsbeständigkeit,
der Spaltbarkeit und seiner sonstigen Eigenschaften bestimmt, xtfas weiter unten noch ausgeführt werden wird. Mit anderen Worten
ausgedrückt heisst das, dass erfindungsgemäss zur Vermeidung von Schweissraupenrissen an rostfreiem Stahl durch Erhöhung
der Korrosionsbeständigkeit vorgeschlagen wird, die Gehalte des nichtrostenden Stahls an Begleitelementen innerhalb
der nachfolgend aufgeführten Grenzen zu halten, wobei ein Austenit/Ferrit-Verhältnis
von 1,06 oder darunter einzuhalten ist.
Kohlenstoff, 0,01 - 0,1 %-. Der nichtrostende Stahl nach der
Erfindung wird bei einem Kohlenstoffgehalt unter 0,01 % sehr empfindlich gegen Spannungsrisskorrosion, während ein Kohlenstoffgehalt
von mehr als 0,1 % zu interkristalliner Korrosion bei der Beizbehandlung des nichtrostenden Stahls führen kann.
Silizium, 2 - 6°/oi Die Zugabe von Silizium bei nichtrostendem
Stahl ist notwendig, um eine Ferritphase auszubilden, die wichtig zur Verhinderung von Schweissraupenrissen und zur Erhöhung
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der Beständigkeit gegen Spannungsrisskorrosion ist. Siliziumgehalte
unterhalb von 2 % erbringen weder eine Erhöhung der Beständigkeit gegen Spannungsrisskorrosion noch eine Ausbildung
von ferrit in gewünschtem Masse, während eine Steigerung des Siliziumgehaltes auf mehr als 6 % ungünstige Auswirkungen
auf die Verformbarkeit mit sich bringt. -
Mangan, 0,01 -5 foi Es ist in der Stahlindustrie allgemein
verbreitet, dem nichtrostenden Stahl Mangan in Anteilen unter 3 % zuzusetzen. In den Rohstoffen zur Stahlerzeugung enthaltenes Mangan wird in die Stahlerzeugnisse eingeschleppt.
Bei der Entfernung dieses Mangans ist es schwierig, den Mangangehalt auf weniger als 0,01 % abzusenken, während eine
Steigerung des Mangangehaltes über 3 % zu keinerlei Verbesserung der Eigenschaften nichtrostenden Stahls fuhrt.
■Kupfer, 0,5 - 5 ffi-i- Kupfer trägt wirksam zur Verbesserung der
allgemeinen Korrosionsbeständigkeit bei. Es trägt auch wirksam zur Verhinderung von Uarbenbildung und Spannungsrisskorrosion
in leicht korrodierender Chloridlösung, wie einer Lösung von Natriumchlorid bei. Kupfergehalte unter umführen zu
keiner nenn en sxtfert en Steigerung der Korrosionsbeständigkeit, während Kupfergehalte von mehr als 5 % dazu neigen, sich infolge
Kupferausscheidungen ungünstig auf die Verformbarkeit und Schweissbarkeit nichtrostender Stähle auszuwirken.
Zur Erhöhung der Beständigkeit gegen die allgemeine und die Lochfrasskorrosion trägt auch Molybdän bei, wobei es jedoch
den Hachteil hat, die Spannungsrisskorrosion zu fördern.
Dementsprechend ist es vorteilhaft, zur Verbesserung der Beständigkeit
gegen allgemeine und Lochfrasskorrosion Kupfer
bei Minimierung des Molybdängehaltes zu verwenden.
Die Zugabe von mehr als 0,5 % Gu verbessert auch die Verformbarkeit des nichtrostenden Stahls bei der Kaltformgebung.
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Chrom, 15-25 %« Nickel, 7 - 20 %: Chrom und Nickel sind bei
nichtrostendem Stahl wesentliche Bestandteile zur Bildung der Korrosionsbeständigkeit und der mechanischen Festigkeit. Ein
Chromgehalt von weniger als 13 % führt zu einer beträchtli- '
chen Verminderung der Beständigkeit gegen allgemeine und Lochfrasskorrosion, während eine Steigerung des Chromgehaltes
auf mehr als 25 % im nichtrostenden Stahl zur Bildung der
störenden Sigmaphase führt. Der Mindestgehalt an Nickel zur Erzielung einer befriedigenden Beständigkeit gegen Spannungsrisskorrosion
beträgt 7 %, während eine Steigerung des Nickelgehaltes
auf mehr als 20 % die Kosten des nichtrostenden Stahls fc empfindlich erhöht, ohne dass das Material eine Verbesserung
der Korrosionsbeständigkeit erfährt.
Weitere Elemente: Vorzugsweise von Nutzen ist die Zugabe von
0,03 % - 2 % eines oder mehrerer Elemente der Gruppe Niob, Tantal und Titan. Mit Hilfe dieser Elemente kann die interkristallinie
Korrosion verhindert und durch Verbindung mit Stickstoff die Beständigkeit gegen Spannungsrisskorrosion verbessert
werden, da Stickstoff in fester Lösung der Spannungsrisskorrosion entgegenwirkt. Deshalb ist die Zugabe dieser
Elemente vorteilhaft. Da die Wirkungen von Niob, Tantal und Titan im wesentlichen gleichartig sind, können diese einzeln
oder zu zweit und zu dritt verwendet werden. Gehalte an diesen P Elementen unterhalb 0,03 °/° bewirken keine Verbesserung, der
Beständigkeit gegen interkristalline Korrosion» Üblicherweise sind in nichtrostendem Stahl weniger als 0,03 °/° dieser Elemente
als Verunreinigungen aus den Einsatzstoffen vorhanden. Die Zugabe von weiteren 2 % eines oder mehrerer der Elemente Niob,
Tantal und Titan führt zu einer beachtlichen Verbindungsbildung mit anderen Elementen, die der Herstellung eines befriedigenden
nichtrostenden Stahls entgegenstehen.
Der Phosphorgehalt sollte auf weniger als 0,04 % begrenzt werden,
da er zur Vermehrung der Spannungsrisskorrosion bei nichtrostendem
Stahl neigt.
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In gleicher Weise muss auch der Molybdängehalt vorzugsweise auf weniger als 0,1 % begrenzt werden, da Molybdän die
Spannungsrisskorrosion verstärkt, obgleich es die, Beständigkeit gegen die allgemeine Korrosion erhöht. Falls ein bestimmtes Mass an Spannungsrisskorrosion in Kauf genommen werden kann, können Molybdängehalte bis zu 0,5 % im nichtrostenden
Stahl enthalten sein, die beispielsweise aus den Verunreinigungen der Einsatzstoffe eingeschleppt werden.
Als Bestandteil der Verunreinigungen, kann auch ein geringer
Schwefelgehalt in nichtrostendem Stahl vorhanden sein. Da
solch ein kleiner Schwefelgehalt die Korrosionsbeständigkeit |
nicht beeinflusst, können die bei den herkömmlichen Stahlherstellungsverfahren
erreichten Schwefelgehalte toleriert werden . -:
Der nichtrostende Stahl nach der Erfindung wird im folgenden
anhand von Beispielen weiter erläutert.
Spannungsrisskorrosionen des nichtrostenden Stahls nach der
Erfindung wurden mit Hilfe von Proben mit denen an bekannten nichtrostenden Stählen verglichen, wie in Tafel 1 dargestellt.
Um die Vergleichsmöglichkeiten zu vereinfachen, wurden einige | der Proben aus bekannten nichtrostenden Stählen derart ausgesucht,
dass die Gehalte an einzelnen Bestandteilen innerhalb der erfindungsgemäss angegebenen Grenzen lagen, während die
Austen it/Ferrit-Verhältnisse, wie bei den Proben H, I und ΓΙ .
1,OG % überstiegen. Einige andere bekannte Stähle, wie die Probe I1, besitzen Zusammensetzungen ausserhalb der erfindungsgemässen
Grenzen und haben zudem ein unter 1,06 liegendes Austenit/Ferrit-Verhältnis. Andere verbleibende Proben aus
bekannten Stählen besitzen Zusammensetzungen und Austenit/
Ferrit-Verhältnisse, die sich von denen des nichtrostenden
Sbahls nach der-Erfindung unterscheiden n Zu diesen Stählen
zählen die Pro bon Ü.,J,Il,;L,IJ,O,P,Q,R und S.
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14 Tafel 1
Stahl | Proben- | Z L | 3,51 3,57 |
m m e | η s e t | ζ u η g | Mo (96) | Öu(%) | "a/f |
sorte | bezeich— | 3,02 | I'In(%) | JTi(SO | Cr(%) | 0,003 | 1,44 1,47 |
Verhält | |
nung | L s a | 3,19 3,42 |
0,61 0,68 |
12,65 12,65 |
18,60 18,88 |
1,44 | nis | ||
Nicht rosten der |
A B |
0(%) Si(#) | 0,55 | 13,90 | 19,87 | 0,03 | 1,55 0,70 |
0,89 0,88 |
|
Stahl | C | 0,04 0,05 |
3,47 | 0,62 0,51 |
12,60 13,06 |
18,68 18,35 |
0,93 | ||
nach der Erfin |
D E |
0,04 | 1,89 | - ■ | 0,01 | 0,92 0,94 |
|||
dung | 0,05 0,05 |
2,50 | 0,50 | 13,06 | 18,35 | - | 0,01 | ||
S1 | 3,07 | 1,40 | 18,06 | 17,77 | — | 1,50 | 0,93 | ||
G | 0,05 | 2,58 | 0,56 | 13,02 | 17,25 | - | 1,46 | 1,50 | |
H | 0,06 | 2,80 | 1,56 | 12,31 | 16,93 | - | 3,24 | 1,07 | |
Be | I | 0,04 | 3,39 | 1,49 | 20,54 | 14,02 | - | 3,38 | 1,09 |
kann | J | 0,06 | 3,49 | 1,62 | 20,25 | 14,78 | - | 4,08 | 2,06 |
ter | K | 0,06 | 0,71 | 1,49 | 20,19 | 13,87 | - | 3,76 | 1,88 |
nicht- | L | 0,07 | 0,66 | 1,55 | 19,95 | 13,88 | - - | - | 1,85 |
M | 0,06 | 0,58 | 1,70 | 9,03 | 18,46 | 2,65 | -. | 1,81 | |
U | 0,06 | 0,85 | 1,85 | 12,31 | 16,83 | 2,31 | 2,08 | - | |
der | 0 | 0,06 | 0,79 | 1,71 | 12,83 | 17,67 | - | - | - |
Stahl | P | 0,07 | 0,58 | 1,59 | 21,02 | 25,02 | 2,25 | 1,49 | - |
Q | 0,06 | 1,73 | 21,81 | 17,72 | 2,05 | - - | - | ||
R | 0,13 | 1,55 | 22,11 | 24,42 | . - | ||||
S | 0,05 | - | |||||||
0,04 | |||||||||
* Vergleiche !Formel (1' )
-15-
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Die Versuche zur Spannungsrisskorrosion wurden unter konstanter
Spannung und konstanter Last durchgeführt. Bei den Versuchen
unter konstanter Last wurden die Proben aus Tafel 1 in eine konzentrierte Magnesiumchloridlösung getaucht, die auf 15O0C
gehalten wurde, wobei die Zugspannung in der Lösung angelegt
wurde. Die angelegten Spannungen lagen in dem Bereich zwischen 25 und 35 kg/mm . Bei den Versuchen unter konstanter Spannung
wurden die Proben für 500 Stunden in kochendes Salzwasser getaucht,
das 25 % Hatriumchlorid und 1,5 % ITatriumbiehromat enthielt. Die Ergebnisse sind in Tafel 2 zusammengestellt.
Aus Tafel 2 geht hervor, dass der nichtrostende Stahl nach der {
Erfindung (Proben A bis E) selbst nach 300 Stunden Belastung im Konstantlastversuch kein Auftreten von Spannungsrisskorrosion
zeigt. In gleicher Weise zeigt auch der 2 % oder mehr Si enthaltende nichtrostende Stahl der Proben i1 bis M in 300 Stunden beim Konstantlastversuch kein Auftreten von Spannungsrisskorrosion.
Andererseits wiesen jene Proben, deren Siliziumgehalt unter 2 % lag, im Konstantlastversuch nach weniger als
150 Stunden Spannungsrisskorrosionen auf»
Beim Konstant Spannungsversuch in einer Natriumchlorid! Ö sung
wiesen die Stahlproben, die sowohl 2 % und mehr an Si sowie
0,5 % oder mehr an Kupfer enthielten, keinerlei Spannungsrisskorrosionen auf, während Proben mit -weniger als 2 % Si ™
(beispielsweise die Proben Έ und 0) und die Probe mit nur
0,01 % Cu (Probe i1) etwas Spannungsrisskorrosion zeigten.
Die Proben aus Tafel 1 wurden in gleicher Weise wie beim Beispiel
1 vorbereitet und Allgemeinkorrosions- und Lochfrasskorrosionsversuchen
unterzogen. Die Ergebnisse sind in Tafel 2 zusammengestellt.
-16-
209823/0077
Tafel
ro ο to α»
Proben- | Spannungsriss-Korrosion Gesamtoberflächen-Korrosionsversuch | Spannung Ira· 35 -^S5 mm |
Konstan | durch | Eintauchen | Korrosion | Schweissversuch | Risse auf | |
be- | Mehr als | te Span | Korrosion | Korrosion | in 10% | Schweiss | |||
Stahl | zeich- | Konstante | 300 | nung, Ris | in kochen | in 10% | iger | Risse auf | raup en - |
sorte | nung | Druck, | H | se in | der 5%iger | iger Salz | Ferrichlo- | Schweiss | Unter |
Bruchzeit | M | Eroben in | Schwefel | säure von | rid-LÖsung | raup en - | seiten | ||
in MgGl2 | It | Salz wasser |
säure | 300C | von 400G m2h |
Ober | |||
Stunden | It | Keine | m2h | seiten | Keine | ||||
A | Spannun g 25 -£ß& mm |
3,49,5*36 | |||||||
tiicht- | B | Mehr als | It | 24,0 | 0,90 | 2,48,5,58 | Keine | κ | |
ro- | C | 300 | Mehr als 300 |
π | 24,0 | 0,87 | 4,07,4,54 | ti | |
sten- | D | II | η | Il | 18,0 | 1,03 | 5,03,5,09 | ti | II |
der | ,E | Il | Mehr als 300 Il |
tt | 16,9 | — | 2,01,2,03 | It | It |
Stahl | II | 17,5 | — | tt | |||||
nach | It | II | |||||||
der Er | F | etliche | It | ||||||
findung | G | - | 100 | mm | 14,2 | wenige | |||
H I |
Mehr als 300 |
Keine tt |
120 | 2,36 | - | tt |
It
It |
||
It | — | - | wenige | ||||||
Be- l;ann- z .er |
Mehr als 300 tt |
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11 |
|||||||
nicht- | |||||||||
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Die Korrosionsversuche wurden in drei verschiedenen Vorgängen durchgeführt, nämlich Messung der Korrosion (g/m h) einer jeden
Probe nach sechsstündxgem Eintauchen in 5 %ige Schwefelsäure,
Messung der Korrosion einer jeden Probe nach vierundzwanzigstündigem
Eintauchen in eine 10 %ige Salzsäure von 300C
und Messen der Korrosion einer jeden Probe nach vierstündigem Eintauchen in eine 10 %ige Ferrichloridlösung von 400G.
Hinsichtlich der Beständigkeit gegen 5 %ige Schwefelsäure zeigten
die Proben A bis E des Stahls nach der Erfindung sowie einige kupferhaltige Proben, beispielsweise die Proben K bis
M nur leichte allgemeine Korrosion. Andererseits^ zeigten die nur sehr gering kupferhalt igen Proben IF und G sowie die gar
kein Kupfer enthaltenden Proben N und O ein beträchtlich grosses
Ausmass allgemeiner Korrosion. Die Beständigkeit des nichtrostenden Stahls gegen Schwefelsäure änderte sich in Abhängigkeit
vom Kupfergehalt.
Die Versuche mit 10 %iger Salzsäure von JO0O zeigten, dass die
Proben aus nichtrostendem Stahl nach der Erfindung eine hohe Beständigkeit gegen Salzsäure besessen, während die
schwachkupferhaltigen oder kupferfreien Proben, G, N und 0
eine beträchtliche allgemeine Korrosion erlitten.
Die Versuche mit 10 %igen Ferrichloridlösungen von 400C, die
zur Untersuchung der Beständigkeit gegen Lochfrasskorrosion durchgeführt wurden, zeigten eine verbesserte Beständigkeit
des Stahls nach der Erfindung gegen ein derartiges Salz.
Die kritische Passivationsstromdichte wurde an Probe A für den
nichtrostenden Stahl nach der Erfindung und an Probe 3? für herkömmlichen nichtrostenden Stahl in einer 5 %igen entlüfteten
Schwefelsäure von 300C nach der potentiostatischen Methode
gemessen. Die kritische Passivationsstromdichte betrug für die Probe A 88 »A/cm2 und für Probe F 2010 ^lA/cm2« Mit anderen
Worten wurde festgestellt, dass die Probe A des Stahls nach der Erfindung leichter zu passivieren ist als die Probe F aus her-
209823/0077
_ ίο, -
Icömmlichem nichtrostenden Stahl mit einem Kupfergehalt unter
0,5 %.
Aus den Proben- A bis M der !Tafel 1 wurden 3 mm starke Streifen
geschnitten und einer Wolfram-Schutzgassschweissung unterzogene
Diese Schweissung wurde mit einer automatischen Schweisseinrichtung
mit Wolframelektroden und Argon durchgeführt. Die durch diese Schweissung hervorgerufenen Schweissraupenrisse
wurden mit Hilfe von Farbuntersuchungen geprüft. Die Ergebnisse
sind in Tafel 2 zusammengestellt. I
Die Sehweissungen fanden bei einem Schweissstrom von 180 A,
einer Schweissgeschwindigkeit von 200 mm/min und einem Argonausstoss
von 12 l/min statt.
Wie die Ergebnisse zeigen, wiesen alle Proben mit einem kleineren
Austenit/Ferrit-Yerhältnis als 1,06 (Proben A bis F)
weder an den Ober- noch an den Unterseiten Schweissraupenrisse
auf. .
Wird das Austenit/Ferrit-lTerhältnis von 1,06 nur geringfügig
überschritten (Proben G, H, I),so ist die Anzahl von Schweissraupenrissen·
sehr klein, wenn auch das Auftreten von Schweiss- f raupenrissen nicht ganz verhindert werden kann. Mit zunehmender
Überschreitung des Wertes 1,06 nimmt die Zahl der Schweissraupenrisse zu."
Die mechanise Festigkeit des nichtrostenden Stahls nach der Erfindung
wurde mit derjenigen eines bekannten nichtrostenden Stahls
(Probe F) mit einem geringen Kupfergehalt verglichen. Die Ergebnisse
sind in Tafel 3 zusammengestellt. Die Ergebnisse zeigen deutlich die ausgezeichnete mechanische Festigkeit des nichtrostenden
Stahls nach der Erfindung. Es wurde festgestellt, dass die Probe F mit "nur 0,01 % Gu eine höhere Härte besass als der Stahl nach
der Erfindung. "-."■■
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Tafel
I | Proben be zeichnung |
Probe | A | Proben nach der Erf indue | B | Probe C | Platte | S | Probe D |
Probe E |
STichtro stender- | I ro O I |
|
Γ | Gestalt | Rund stab |
Platte | Probe | Platte | Rund stab |
27,6 | Platte | Platte | Stah.1 bekann ter Zusammen setzung N |
|||
Streck grenze (0,2%) p Eg/mm |
24,1 | 28,6 | Rund stab |
29,5 | 23,5 | 61,6 | 29,2 | 28,8 | Probe IT | ||||
Zug festig keit Eg/mm2 |
61,9 | 66,6 | 28,5 | 67,5 | 57,7 | 59,8 | 65,8 | 65,9 | Platte | 203281 | |||
fs» O CO 9» \* 3 3 «J |
Dehnung % | 69,6 | 61,6 | 64,8 | 58,8 | 69,0 | — | 59,0 | 58,6 | 28.0 | cn | ||
—1 | Quer schnitt s- verminde- runs c/o |
73,6 | - | 69,2 | - | 75,0 | EV 157 |
- | - | 67,1 | |||
Härte * | HB 152 |
EV 165 |
75,7 | EV 164 |
HB 139 |
EV 161 |
EV 174 |
62,0 ■ | |||||
EB 147 |
- | ||||||||||||
.EV 186 I |
|||||||||||||
♦ HB - Brinellhärte
HV β Yickershärte
Pat entansprüclie:
-22-
209823/0077
Claims (3)
- Patentansprüche1· Nichtrostender Stahl mit hoher Korrosionsbeständigkeit und geringer Schweissempfindlichkeit, gekennzeichnet durch eine Zusammensetzung im wesentlichen aus 0,01 - 0,1 Gew.-% Kohlenstoff, 2- 6 Gew.-% Silizium, 0,01 - 3 Gew.-% Mangan, 7-20 Gew.-%Nickel, 13 - 25 Gew.-% Chrom, 0,5 - 5 Gew.-% Kupfer, Rest Eisen und Verunreinigungen, wobei die Zusammen setzung der Bestandteile des nichtrostenden Stahls der Formel0,5Mn(%) + 300(%-) + 2= 1,060r(%) + 1,5Si(%) - 5,6 genügt. .
- 2. Stahl nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen zusätzlichen Gehalt an bis zu 0,1 Gew.-% Molybdän, wobei die Gesamt zusammensetzung der Formel '0,5Mn(%) + 300(%) +20r(%) + 1,5Si(%) + Mo(%) - 5,6 genügt.
- 3. Stahl nach Anspruch 1, gekennzeichnet durcb. einen zusätzlichen Gehalt von 0,03 - 2,00 Gew.-% an einem oder mehreren Elementen aus der Gruppe Niob, Tantal und Titan, wobei die Gesamtzusammensetzung der Formel-23-209823/0077■-■ 23 -+ 0,5 MqW-+ 3OO(%) + 2> 1,06Cr(%)genügt. . . ■"St alii nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen zusätzlichen Gehalt an bis zu 0,1 Gew.-% Molybdän sowie von 0,03 - 2,00 Gew.-% an einem oder mehreren Elementen der Gruppe Niob,-Tantal und Titan, wobei die Gesamtzusammensetzung der Formel+ 300(%) + 2llP/Ur - 22 204Gr(%) + 1,5öi(%) + Mo(%) + 0,5Wb(%) > 0,5Ti(%) ■+ 0,5Ta(%) - 5,6■.-. 1,06 genügt.209823/0077
Applications Claiming Priority (1)
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DE (1) | DE2032815A1 (de) |
FR (1) | FR2048370A5 (de) |
GB (1) | GB1271184A (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0013507A1 (de) * | 1978-12-28 | 1980-07-23 | Sumitomo Chemical Company, Limited | Hochsiliziumhaltiger Chrom-Nickel-Stahl und Verfahren zu dessen Verwendung zum Verhindern von Korrosion an Apparaten durch starke Salpetersäure |
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JPS53144415A (en) * | 1977-05-23 | 1978-12-15 | Sumitomo Chem Co Ltd | Anti-corrosive bellows |
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-
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- 1970-03-19 GB GB1338470A patent/GB1271184A/en not_active Expired
- 1970-04-02 FR FR7012006A patent/FR2048370A5/fr not_active Expired
- 1970-06-29 DE DE19702032815 patent/DE2032815A1/de active Pending
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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EP0013507A1 (de) * | 1978-12-28 | 1980-07-23 | Sumitomo Chemical Company, Limited | Hochsiliziumhaltiger Chrom-Nickel-Stahl und Verfahren zu dessen Verwendung zum Verhindern von Korrosion an Apparaten durch starke Salpetersäure |
Also Published As
Publication number | Publication date |
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FR2048370A5 (de) | 1971-03-19 |
GB1271184A (en) | 1972-04-19 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
OHW | Rejection |