DE2718767C2 - Verfahren zum Herstellen von ferritischen nichtrostenden Stählen mit verbesserten Eigenschaften im geschweißten Zustand - Google Patents
Verfahren zum Herstellen von ferritischen nichtrostenden Stählen mit verbesserten Eigenschaften im geschweißten ZustandInfo
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Description
50
Die Erfindung betrifft ein Verfahren der im Oberbegriff
des Patentanspruchs 1 angegebenen Gattung. Ein solches Verfahren ist bereits aus der FR-I'S 2091642
bekannt. Bei diesem bekannten Verfahren werden die Niob- und die Titangehalte der Stahlztisammensctzung
an den Kohlenstoffgehalt gekoppelt, um durch Abbinden
von Kohlenstoff und Stickstoff mit Hilfe der Carbide bzw. Nitride des Titans sowie des Niobs eine Stabilisierung
der herzustellenden Stähle zu erreichen. t
Das bekannte Verfahren führt jedoch zu einer Vielzahl Von Stahlzusammensetzungcn, die sich mich dem
Schweißen also im verschweißten Zustand durch unzu* reichende Zähigkeitseigenschaften insbesondere im Bereich
der Schweißnähte auszeichnet. Daß im geschweißten
Zustand ferritische Edelstahle den austenitischen nichtrostenden Stählen hinsichtlich Zähigkeit, Verformbarkeit,
Korrosionsbeständigkeit, Schweißrißfestigkeit sowie Beständigkeit gegen Grübchen- und Lochfraßkorrosion
unterlegen sind, ist dem Fachmann bekannt, obgleich austenitische Edelstahle auf einem höheren Preisniveau
gehandelt werden als ferritische Stähle. Beispielsweise sei darauf verwiesen, daß der ferritische nichtrostende
Stahl gemäß amerikanische Typenreihe AlSI 446 im geschweißten Zustand äußerst anfällig für Sprödbruch
und intergraniilare Korrosion ist, da beim Schweißen durch die Schweißwärme praktisch irreversible nachteilige
Gefügeveränderungen hervorgerufen werden. Außerdem ist die Beständigkeit ferritischer nichtrostender
Stähle gemäß der genannten amerikanischen Typenreihe nicht hinreichend, um Verwendungen unter Wasserzutritl,
insbesondere unter Zutritt von Meerwasser zu gestatten.
Aus »Houdremont: Sonderstahlkunde«, Seile 798/799, Berlin (1956) ist es bekannt, daß e. rotenitische
Chromstähle etwa das Achtfache des Kohlenstoffgehaltes betragende Niobzusätze sowie etwa das Vierfache des
Kohlenstoffgehaltes ausmachende Titanzusätze enthalten sollen, wohingegen für ferritische Chromstähle vergleichsweise
größere Verhältnisse zwischen dem Niobgehalt bzw. dem Fitangehalt und dem Kohlenstoffgehalt
empfohlen werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
der aus der FR-PS 2091 642 bekannten Gattung so auszubilden, daß ferritische nichtrostende Stahle erzeugt
werden, die sich im Widerspruch zum üblichen Verhalten
ferritischer nichtrostender Stähle durch eine befriedigende Zähigkeit Verformbarkeit. Korrosionsbeständigkeit.
Schweißrißle>iigkeit sowie Beständigkeit gegen Grübchen-
und Lochfraßkorrosion im geschweißten Zustand auszeichnen.
Mithin verfolgt die Erfindung das Ziel, ein Verfahren
zu schaffen, welches das Erzeugen ferritischer nichtrostender Stähle mit Eigenschaften (im geschweißten Zustand
ermöglicht) die sonst nur bei austenilischen nichtrostenden
Stählen anzutreffen sind.
Diese Aufgabe wird in Verbindung mit den im Oberbegriff
des Anspruchs 1 angegebenen Merkmale durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 angegebenen
Merkmale gelost.
Wie bereits erwähnt, ist es bereits bekannt, unerwünscht
hohe Kohlenstoff- und oder Stickstoffgehalte in
chromreichen nichtrostenden Stählen durch Zusätze von Tu.in und oder Niob /u stabilisieren, wobei Titan und
Niob stabile Carbide bzw. Nitride bilden. Von der Anmeldenn
wurde jedoch herausgefunden, daß eine Stabilisierung
der vorstehend angegebenen Art nicht in jedem Fall /u angestrebten Ergebnis führt, da vielfach derart
stabilisierte Chromstähle verminderte Besländigkcitseigenschaften
im geschweißten Zustand wie auch eine verminderte Verformbarkeit aufweisen können
Das Verfahren nach der Erfindung basiert darauf, daß
seitens der Anmeldenn gefunden wurde, daß die erwähnten
Sjabilisierungsmaßnahmen stets dann /u verschlechterten
Werkstoffeigenschaften führen, wenn nicht auf eine ganz besondere Korrelation zwischen den Stabilisierungs/iisät/en
Niob und Titan sowie den Gehalten an Kohlenstoff und Slieksloff geachtet wird.
Der mit Hilfe der Erfindung erzielbare technische Fortschritt ist in erster Linie darin zu sehen, daß mit
seiner Hilfe feffilische nichtrostende Stähle erzeugt werden können, die sich im geschweißten Zustand praktisch
wie austenitische Stähle verhallen, diesen gegenüber aber deutliche Kostenvofteile besitzen.
Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben.
Die Erfindung wird im folgenden anhand von AusfPhrungsbeispielen
näher beschrieben, wobei die mich dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Gegenstände
als »erfindiingsgemäße« Gegenstände bezeichnet sind.
Tafel 1
Breite, bevorzugte und enge Zusammensetzungsbereiche nichtrostender Schweißteile
In der folgenden Tafel 1 sind weite, bevor/""«· ""^
enge Zusammensetzungsbereiche von niobstabilisierten Stahlerzeugnissen, titanstabilisierten Stahlerzeugnissen
sowie von Titan- und Niobstabilisierten Stahlerzeugnissen, jeweils nach der Erfindung, zusammengestellt.
Element Weiter Bereich
Bevorzugte Bereiche Enger Bereich
Niob-stabilisierte Schweißieile
C+N
Mn
Ni
Cr
Mo
Nb
0,003 bis 0,04
0,003 bis 0,04
0,006 bis < 0,04
1,00 max.
1,00 max.
2.00 bis 4.75
23.00 bis < 28,00
0,75 bis 3.5LS
0,05 bis 0,70
8(C + N) min.
0,003 bis 0,04
0,006 bis < 0,04
1,00 max.
1,00 max.
2.00 bis 4.75
23.00 bis < 28,00
0,75 bis 3.5LS
0,05 bis 0,70
8(C + N) min.
0,003 bis 0,04 0,003 bis 0,04 0,006 bis < 0,04 1,00 max. 1,00 max.
3.00 bis 4.75 23,00 bis < 28,00 0,75 bis 3,50 0,05 bis 0,70
8(C+ N) min.
Titan-stabilisierte Schweißteile
C + N
Mn
Mo
0,04 max.
0.04 max.
> 0.02 bis < 0,07
1,00 max.
1.00 max.
2,00 bis 4.75
23.00 bis < 1^,00
0,75 bis 3,50
0.12 bis 0,70
6(C + N) min.
0.04 max.
> 0.02 bis < 0,07
1,00 max.
1.00 max.
2,00 bis 4.75
23.00 bis < 1^,00
0,75 bis 3,50
0.12 bis 0,70
6(C + N) min.
0,04 max. 0,04 nui. >
0,02 bis < 0,07 1,00 max. 1.00 max. 2,00 bis 4.75 23,00 bis < 28,00 C.75 bis \75
0.12 bis 0,70
s Titan- und Niob-stabilisierte Schweißteile
C + N
Mn
Mo
Nb
Ti+ Nb
0.04 max.
0.04 max.
> 0.02 bis < 0,07
1.00 max.
1.00 max.
2.00 bis 4.75
23.00 bis < 28.00
0.75 bis 3.50
0.30 max.
0.30 max.
wenigstens gleich
0.04 max.
> 0.02 bis < 0,07
1.00 max.
1.00 max.
2.00 bis 4.75
23.00 bis < 28.00
0.75 bis 3.50
0.30 max.
0.30 max.
wenigstens gleich
0.04 max. 0.04 max. > 0.02 bis
< 0.07 1.00 max. 1.00 max. 2.00 bis 4,75 23.00 bis < 28,00 0.75 bis 2.75
0.30 max 0.30 max. wenigstens gleich
Ti Nb
0,003 bis 0,04
0,003 bis 0.C4
0,006 bis < 0,ü4
1,00 max.
1,00 max.
2.00 bis 4,75
23,00 bis < 28,00
0,75 bis 2,75
0.05 bis 0,70
8(C + N)min.
0,003 bis 0.C4
0,006 bis < 0,ü4
1,00 max.
1,00 max.
2.00 bis 4,75
23,00 bis < 28,00
0,75 bis 2,75
0.05 bis 0,70
8(C + N)min.
0.04 max.
0.04 max.
> 0,02 bis < 0,07
1,00 max.
1.00 max.
3.00 bis 4.75
23,00 bis < 28,00
0.75 bis 3,50
0.12 bis 0.70
6(C +N) min.
0.04 max.
> 0,02 bis < 0,07
1,00 max.
1.00 max.
3.00 bis 4.75
23,00 bis < 28,00
0.75 bis 3,50
0.12 bis 0.70
6(C +N) min.
0,04 max.
0.04 max.
> 0.02 bis < 0,07
1.00 max.
1.00 max.
3.00 bis 4.75
23.00 bis < 28.00
0.75 bis 3.50
0.30 max.
0.30 max.
weniestens deich
0.04 max.
> 0.02 bis < 0,07
1.00 max.
1.00 max.
3.00 bis 4.75
23.00 bis < 28.00
0.75 bis 3.50
0.30 max.
0.30 max.
weniestens deich
0,003 bis 0,04
0,003 bis 0,04
0,006 bis < 0,04
1,00 max.
1,00 max.
3,00 bis 4,75
23,00 bis < 28,00
0,75 bis 2,75
0,05 bis 0,70
8(C+N)min.
0,003 bis 0,04
0,006 bis < 0,04
1,00 max.
1,00 max.
3,00 bis 4,75
23,00 bis < 28,00
0,75 bis 2,75
0,05 bis 0,70
8(C+N)min.
0,04 max.
0,04 max.
> 0,02 bis < 0,07
1,00 max.
1,00 max.
3,00 bis 4.75
23.00 bis < 28,00
0,75 bis 2,75
0,12 bis 0,70
6(C+ N) min.
0,04 max.
> 0,02 bis < 0,07
1,00 max.
1,00 max.
3,00 bis 4.75
23.00 bis < 28,00
0,75 bis 2,75
0,12 bis 0,70
6(C+ N) min.
0.04 max.
0.04 max.
> 0,02 bis < 0,07
1.00 max.
1.00 max.
3.00 bis 4,75
23,00 bis < 28,00
0.75 bis 2,75
0.30 max.
0,30 max.
wenigstens gleich
Ti Nb
6 + 8 =(C + N
0.04 max.
> 0,02 bis < 0,07
1.00 max.
1.00 max.
3.00 bis 4,75
23,00 bis < 28,00
0.75 bis 2,75
0.30 max.
0,30 max.
wenigstens gleich
Ti Nb
6 + 8 =(C + N
0,003 bis 0,04 0,003 bis 0,04 0,006 bis < 0,04 1,00 max. 1,00 max.
3,00 bis 4,75 23,00 bis < 28,00 2,00 bis 3,50 0,05 bis 0,70 8(C+ N) min.
0,04 max. 0.04 max. > 0.02 bis < 0,07 1,00 max. 1,00 max. 3.00 bis 4,75
23,00 bis < 28,00 2.00 bis 3.50 0,12 bis 0,70 6(C + N) min.
0,04 max. 0.04 max. > Ο.Οί bis
< 0.07 1.00 max. 1.00 max. 3.00 bis 4.75
23.00 bis < 28,00 2.00 bis 3.50 0.30 max.
0.30 max. wenigstens gleich
Ti Nb
Übersteigen die Kohlenstoff- und Stickstoffgehalte die
genannten Maximalwerte, so ist es schwierig, die KorngrcnzenkorroMiin
tu verhindern und eine gute Kerbzähigkeit zu erreichen. Außerdem verringern überschüssige
Mengen an Kohlenstoff- und Stickstoff die Korrosionsbeständigkeit durch Bildung komplexer Karbide oder
Nitride, welche den Chromgehalt der Matrix vermindern oder als Keimstellen für die Grübchenkorrosion wirken.
Bei deli mil Niob stabilisierten Stählen nach der Erfindung
Verursachen Kohlenstoff· plus Stickstoffgehalte Von mehr als etwa 0,04 % das Auftreten von Rissen während
des Schweißens. Bei den mit Titan stabilisierten Stählen nach der Erfindung steigern Kohlenstoff- plus
SlickstofTgehalte von mehr als 0,07% die zur Stabilisierung benötigten Titanmcngen derart, daß die Zähigkeit
beeinträchtigt wird und ein Material mit guter Oberflächenqualilät
und einem Minimum an titanreichen Einschlüssen nur noch mit aller größter Mühe er/ielbar.
Außerdem verringern Kohlenstoff- plus Stickstoffgehalt Ie von weniger als etwa 0.02% bei den mit Titan stabilisierten
crfindungsgemäßen Stählen die Schweißformbarkeil.
Mangan isl ein Lcgicrungselement, welches die Kerb=
Zähigkeit und die Korrosionsbeständigkeit der Schweißteile herabsetzt und demzufolge lediglich in Mengen von
weniger als etwa 1,0% verwende! wird. Silizium verbesserl
die Korrosionsbeständigkeit geringfügig, verringert jedoch die Zähigkeit und die Schweißformbarkcit und
sollte demzufolge nur unterhalb der genannten oberen Gehaltsgrenze von 1,0% verwendet werden. Ein Mini-
mum von etwa 23% Chrom ist wichtig für eine gute
Korrosionsbeständigkeit. Die Korrosionsbeständigkeit wird mit jedem Prozent zugesetzten Chroms oberhalb
dieser Grenze signifikant gesteigert, aber der Chromgehalt sollte weniger als 28% und bevorzugterweise nicht
oberhalb von 27 % liegen, um die Bildung spröder .Sekundärphasen, wie von st'- oder n-Phasen während des
Schweißens oder Verarheitens soweit als möglich zu verringern. Chromgehalte vun mehr als 27,0%, jedoch von
weniger als -&% resultieren in einer weiter verbesserten
Korrosionsbeständigkeit, aber bei Chromgehalten innerhalb dieses Bereiches ist es weit schwieriger, die Sekundär-Sprödphasen
zu vermeiden und spezielle Verarbeitungsmaßnahmen, wie höhere als normale Glüh temperaturen
und sehr rasche Abkühlgeschwindigkeiten werden erforderlich. Chromgehalte von mehr als 28 % machen
zur Herabsetzung der Sprödbruchgefahr Arbeitsweisen erforderlich, die mit einer kontinuierlichen Produktion
im großtechnischen Maßstab nicht mehr vereinbar sind.
Durch Nickel werden die Kerbzähigkeil und die Säurebeständigkeit der geschweißten Erzeugnisse erhöht. Ein
Minumum von wenigstens 2,00 und vorzugsweise 3,00% Nickel ist wichtig, um eine gute Kerbzähigkeit bei niedrigen
Temperaturen und eine befriedigende Korrosionsbeständigkeit
in stark reduzierenden Säuren zu erzielen. Nickelgehalte von mehr als etwa 4.75% verringern jedcch
die Beständigkeit gegen Grübchenkorrosion und Spannungskorrosion.
Ein Minumum von wenigstens 0.75% Molybdän ist erforderlich, um die Korrosionsbeständigkeit dernickelhaltigen
Schweißerzeugnisse der Erfindung /u verbessern. Durch fortschreitende Erhöhung des Molybdängehaltes
über den 0,75%-MindestgehaIt wird die Beständigkeit gegenüber Grübchenkorrosion und Innenrißkorrosion
zunehmend gesteigert, aber bei Molybdänmengen von mehr als 3.5% treten schädliche Sekundärphasen,
wie die α- oder σ-Phase auf. weiche sowohl die Korrosionsbeständigkeit
als auch die Zähigkeit herabsetzen. Wird eine gute Spannungskorrosionsbeständigkeit angestrebt.
so muß der Molybdängehalt weniger als etwa 2,75% betragen. Steht die Spannungskorrosionsbeständigkeit
nicht im Vordergrund und wird eine überragende Beständigkeil gegen Grübchenkorrosion und Innenrißkorrosion
angestrebt, wie bei Verwendungen bei Meerwasserangriff
und in der chemischen Industrie bei leicht erhöhten Temperaturen von etwa 40 bis 50°C. so sind
Molybdängehalte von mehr als 2.0 jeduch weniger als 3,5% erforderlich.
Niob dient /ur Stabilisierung der Kohlenstoff- und
Stickstoffgehalte des Schweißteils und zur damit einhergehenden
Verringerung deren Anfälligkeit gegen Korngrenzenkorrosion
und Sprödphasenbildung nach dem Sehweißen oder der Wärmebehandlung. Bei titanfreien
Stählen ist es erforderlich, daß der Mindest-Niobgehait
wenigstens das achtfache der Summe aus dem Kohlenstoffplus Stickstoffgehalt beträgt, um eine gute Beständigkeit
gegen Korngrenzenkorrosion zu gewährleisten. Wird der Niobgehalt über die genannte obere Gehaltsgrenze gesteigert, so führt dieser überschüssige Niobgehalt
dazu, daß die Zähigkeit vermindert wird und die Schweißteile sehr anfällig für Sprödbruch werden.
Titan ist wie Niob erforderlich, um sich mit den Kohlenstoff-
und Stickstoffgehalten der Schweißteile umzusetzen und um dadurch deren Beständigkeit gegen Korngrenzenkorrosion
zu verbessern, was wiederum zu einei verbesserten Zähigkeit nach dem Schweißen führt. Bei
niobfreien Schweißteilen oder Sch .eißerzeugnissen ist es
erforderlich, daß der Mindcst-IY.apcehuIt wenigstens
gleich dem sechsfachen der Summe aus dem Kohlenstoffplus Stickstoffgehalt ist. um eine gute Beständigkeit gegen
Korngrenzenkorrosion zu gewährleisten. Wird der Tita^gehalt über die genannte obere Gehallsgrenze gesteigert,
so führt das überschüssige Titan zu einer Verminderung der Zähigkeit und zu einer großen Anfälligkeit
des Materials gegen Sprödbruch.
Um den starken Einfluß der Zusammensetzung bei den
erfindungsgemäßen Schweißerzeugnissen zu illustrieren, wurde eine Vielzahl von Legierungen mittels verschiedener
Verfahren erschmolzen und sodann unterschiedlichen mechanischen und Korrosionstesten unterworfen.
In der folgenden Tafel 2 sind die Zusammensetzungen dieser Legierungen zusammengestellt. Die im Lichtbogen
erschmolzenen Legierungen aus Ta fei 2 wurden unter Verwendung von Material aus dem Bund 930594 als
Ausgangsmaterial erschmolzen. Aus dieser·. Grunde stimmt ihre Zusammensetzung im wesentlichen mit derjenigen
des Bundes 930594 überein, wo dabei jedoch als Ausnahme auf die Legierung C-I /ti verweisen ist. bei
welcher der Stickstoffgehalt herabgesetzt wurde. Ferner sind als Ausnahmen die Legierungen Ti-i sowie Cb-I zu
nennen, welchen Niob oder Titan während des Erschmelzens
absichtlich zugesetzt wurden.
Tafel 2
Zusammensetzung Rostfreier Versuchsslähle
Leaieriinesbe/
C Mn P S Si
Ni
Cr Cu
Al
Ti
A. Im Elektronenstrahl erschmolzene nichtrostende Stähle
930593 0.00:7 <0.01 0.016 0.007 0.24 0.09 25.64
930594 0.0025 0.01 0.007 0.27 0.11 26.99
100641 0.002 0.016 0.009 0.18 0.13 26,59
930595 0.0029 0.023 0.007 0.26 0.16 26.17
B. Im Vakuum-Lichtbogen erschmolzene nichtrostende Stähle*)
Cb-3 | 0,031 |
Ti-I | 0,0035 |
TU6 | 0,005 |
Ti-2 | 0,0040 |
Ti-3 | 0,029 |
Ti-5 | 0.034 |
0.03 | 0.01 | 0.003 0.0010 | _ | 0,0040 | 0.008 | 0,18 |
0.97 | 0.01 | 0.003 0.0019 | 0.0037 | 0.01 | 0,28 | |
1.24 | 0.01 | 0,0032 | 0.01 | 0,33 | ||
0.56 | 0,0013 | 0.008 | 0,15 | |||
0,005 | 0.Ü29 | 0,41 | ||||
_ | - | 0,0059 | 0,009 | |||
_ | 0,009 | |||||
_ | - | 0,009 | ||||
1,06 | - | 0,34 | ||||
_ | _ | 0,28 | ||||
Tafel 2 (Fortsetzung)
Zusammensetzung rostfreier Versuchsslählc
Lcuierunushez*
Mn
Si
Ni
Cr
Cu
ΛΙ
Ti
B. Im Vakuuni-Lichlboucn erschmolzene nichtrostende Stähle*
Cb-I
Cb-3
Cb-4
Cb-5
C-I
Cb-3
Cb-4
Cb-5
C-I
0,0032 0.003 0.026
0.034
0.002
0.034
0.002
0,90
1.03
1.03
C. Im Vakuum-Induktionsofen erschmolzene nichtrostende Stähle
0.019
0.018
0.021
0 3 ft
0.03
0.024
0.032
0.27
0.28
0.28
0.28
η ίο
η ίο
0.29
0.29
0.28
0.29
0.28
0.016
0.17
0.02
ήπιο
0.018
0.023
0.023
0.023
0.023
0.013
0.012
0.013
0.32 0.38 0.55
0.45 0.46 0.47
0.22 0.23 0.22 0.23 0.22 0.21 0.24
26.37 25.91 26.09 25 26.20 25.63
D. Mo-Ti-huliige Stähle
161079 0.019 0.32 0.015 0.004 0.08 0.40
632566 0.02 0.27 0.03 0.008 0.43 0.25
0.014
0.015
0.024
0.027
0.032
0.015
0.024
0.027
0.032
0.29
0.29
0.25
0.23
0.22
0.29
0.25
0.23
0.22
0.002
0.02
0.02
0.012 0.007
E. Ni-Ti-haltiae Stähle
3A47A
3A48A
0.016
0.015
0.013
0.015
0.020
0.015
0.013
0.015
0.020
0.27
0.31
0.32
0.28
0.26
0.31
0.32
0.28
0.26
0.011 0.010
0.006
0.004
0.010
0.004
0.010
0.006 0.011 0.009
0.35 0.36 0.26 0.27 0.28
0.37 0.33 0.33 0.36 0.38
0.22 0.27 0.29 0.2ft 0.25
2.04 2.03 3.25 4.00 4.11
3A49A 0.025 0.25 0.010 0.008 0.36 5.19
F. Ni-Mo-Ti-haltige Stähle
3B78A
3B93D
3B93A
0.026
0.023
0.024
0.012
0.033
0.023
0.024
0.012
0.033
0.28
0.23
0.26
0.29
0.27
0.23
0.26
0.29
0.27
0.008 0.008
0.50 0.28 0.25 0.38 0.24
3.99 3.96 3.94 4.00 4.24
0.021 0.44 0.012 0.005 0.36 4.60
25.87 25.60 26.28 26.08 25.61 26.00 26.18
25.93 26.04 26.59 26.00 25.70 25.70
26.48 26.18 26.35 25.91 26.14 25.70
G. Handelsübliche austenitische nichtrostende Stähle 158629 0.06 1.68 0,027 0,017 0.32 8.38
159677 0.05 1.75 0.31 0,015 0.56 12.18 M71C48 0.022 1.80 0.026 0,010 0.54 14.44
*1 Material stammt aus Bund 930594.
0.95
0.98
1.81
!.BH
1.91
2.69
0.98
1.81
!.BH
1.91
2.69
25.96 2.67 1.04
0.99
0.93
2.18
2.59
3.02
3.47
0.99
0.93
2.18
2.59
3.02
3.47
0.97
0.95
1.08
0.96
0.97
0.95
0.95
1.08
0.96
0.97
0.95
2.49
2.57
2,87
3.18
3.43
3.47
2.57
2,87
3.18
3.43
3.47
0.016 0.32 0.018 0,005 0,37 4.14 27.80 2.12
18.15 0.25 16.24 2.18 18.23 3.23 0.0063 0,006
0.0063 0.010 0.0033 0.032 0.0069 0.034 0.004
0.13
0.13
0.12
O112
0.13
0.12
O112
0J2
0.13
0.13
0.13
0.13
0.10
0.04
0.08
P.02
0.05
0.05
0.04
0.04
0.08
P.02
0.05
0.05
0.04
0.04
0.03
0.05
0.05
0.03
0.05
0.03
0.05
0.05
0.03
0.05
0.07
0.05
0.05
0.06
0.05
0.08
0,06
0.05
0.05
0.06
0.05
0.08
0,06
0.49 -
0.02
0.05
0.05
Q.Q6
0.04
0.04
0,0155 0,0118
O.OQK 0.0119
0,13
0.03
0.03
0,01
0.13
0.029
0.026
n.rp7
0.026
0.029
0.031
0.02
0.026
0.17
0.021
0.012
0.014
0.0i2
0.013 0.014 0.013 0.014 0.012
0.013
0.02
0.012
0.013
0.015
0.013
0.014
0.013
0.43 0.56 0.45
(Ü5 0.41 0.45
0.24 0.42 0.44 0.42 0.51 0.49 0.52
0.43 0.40 0.39 0.42 0.44 0.46
0.51 0.47 0.50 0.46 0.40 0.39
Die Anfälligkeit der ferritischen nichtrostenden Schweißteile nach der Erfindung gegen die durch das
Ausscheiden intergranularer Chromcarbide oder -nitride
hervorgerufene Korngrenzenkorrosion wurde m einer wäßrigen Lösung überprüft, die bei 700C 10% Salpetersäure
und 3% Flußsäure enthielt. Dieser Test wurde ausgewählt, da er im Gegensatz zu den der amerikanischen
Norm ASTM 262-70 zu entnehmenden Testen auf der Grundlage von Schwefelsäure und Eisenferrit und Salpetersäure
äußerst empfindlich auf Chromverarmungen anspricht, die durch Ausscheidung von Chromcarbid
oder -nitrid hervorgerufen ist. Es ist bekannt, daß derartige Ausscheidungen die hauptsächliche und am weitesten
verbreitetste Ursache für Korngrenzenkorrosion bei rostfreien Stählen darstellt. Der benutzte Test spricht
nicht auf die Ausscheidung von Titan- oder Niobcarbiden oder -nitriden an. da diese nur unter speziellen Bedingungen
zur Korngrenzenkorrosion beitragen. Derartige Bedingungen treten jedoch nur in einigen wenigen äußerst
stark oxidierenden chemischen Umgebungen auf. Die Probekörper wurden aus 1,524 mm dicken autogen
nach dem TIG-Verfahren geschweißten Schweißerzeugnissen hergestellt, welche aus den in der Tafel 2 zusammengestellten
Legierungen hergestellt worden waren.
Die Korrosionsbeständigkeil der frohen wurde bei dreißigfacher
Vergrößerung unler dem Mikroskop entsprechend dei Tiefe und der Ortshigc des Korngrenzenangriffes
bestimmt.
Die in Tafel 3 zusammengestellten Schweißkorrosionsdaten
zeigen deutlich, daß nichtstabilisierie ferritische
rostfreie Stähle für die Korngrenzenkorrosion nach dem Schweißen nnfiiltig sind. Die Anfälligkeit wird jedoch in
einen großen Ausmaß dadurch vermindert, daß der Kohlenstoff- und Stickstoffgehalt herabgesetzt wird, wie
ein Vergleich der Legierung Cb-3 (0,06% Kohlenstoff plus Stickstoff) mit dem Bund 930594 (0.012% Kohlen
10
plus Stickstoff) und der Legierung C-I (0.006% Kohlenstoff plus Stickstoff) zeigt. Die Legierung Cb-3
zeigte schwere Korrosionsschäden, das Bund 930594 zeigte einen leichten Schweißkorrosionsangriff und die
Legierung C-I erwies sich als gegenüber dem korrosierenclen Angriff beständig. Folglich muß bei herkömmlichen
ferrilischen nichtrostenden Stählen der Gehalt an Kohlenstoff plus Stickstoff unter wenigstens 0,006% liegen,
um die Kerngrenzenkorrosion zu vermeiden. Es ist jedoch bekannt, daß derart niedrige Gehalte an Kohlenstoff
plus Stickstoff im großtechnischen Maßstab praktisch kaum erreicht werden können.
TaTeI 3
Beständigkeil gegen Korngrenzenkorrosion von TIG'Schweißslellen (1.524 mm dick) in 10% HNO,-3 % HF bei 700C
Miilcrial Zusammensetzung (%)
Γ Ni fr
Γ Ni fr
Mo
Kormsionsinlensität un den angegebenen
Ortslagen')
außerdem Schweiß- Schweiß- wärmebc-
put linie aufschlage
te Zone
930594
Ti-I*)
Cb-I*)
Cb-3*)
Cb-4*)
C -5*)
161079
3A48A
3B78A
0.0025
0,002
0.0035
0.0032
0,031
0.029
0.034
0.026
0.034
0.019
0,018
0.021
0.03
0,024
0,013
0.020
0.023
0.024
0,016
0.11
26.99
0.97
0.40
0,23
0.22
0.22
0,21
3,25
4.Π
3.96
3.94
4,14
0,23
0.22
0.22
0,21
3,25
4.Π
3.96
3.94
4,14
25.87 26.37 26,09 26.20 25,63 26,59 25.70
26.48 26.35 28,05
1.04 0.98 1.81 1.91 2.69 1.08 0,97 2.49
2.87 2,12
0.01
0.004
0.009
0.006
0.029
0.034
0.028
0.032
0.034
0.03
0.029
0.026
0.026
0.029
0.013
0.012
0.012
0,013
0.013 Ti 0.18
NbO,33
NbO,33
Ti 0.15
Ti 0.41
Nb 0.31
Nb 0,58
Ti 0,24
Ti 0.56
Ti 0.45
Ti 0,25 Cb 0,29
Ti 0,41
Ti 0.39
Ti 0,44
Ti 0,51
Ti 0,40
Ti 0.39
keine
keine
keine
keine
schwere
schwere
keine
schwere
keine
keine
keine
keine
keine
keine
keine
keine
keine
keine
keine
keine
keine
keine
keine
schwere
schwere
keine
schwere
keine
Spuren
keine
keine
keine
keine
keine
keine
keine
keine
keine
geringe
Spuren
keine
keine
schwere
schwere
keine
schwere
keine
keine
keine
keine
keine
keine
keine
keine
keine
keine
keine
') Korrosionsintensitfit nach Ortslage im Schweißteil besiimmt.
Versuchsdauer: 4 Stunden.
*) Basiswerkstc.fr ähnlich Bund 930594.
*) Basiswerkstc.fr ähnlich Bund 930594.
Die Schweißkorrosiondalen in Tafel 3 zeigen auch, daß Titan und Niob, einzeln oder in Kombination, eine
wesentliche Verbesserung der Beständigkeit des ferritischen nichtrostenden Stahls gegen Korngrenzenkorrosion
hervorrufen, selbst wenn der Gehalt an Kohlenstoff plus Stickstoff dieser Stähle oberhalb von 0,006 % liegt.
Der vorteilhafte Einfluß von Titan ist deutlich aus den Schweißkorrosionsdaten für die Legierungen Cb-3, Ti-3,
Ti-5 und der Charge 161079 zu sehen, wobei die Materia-Iien
etwa 0,05 bis 0,06% Kohlenstoff plus Stickstoff enthalten. Die Charge Cb-3 zeigte ebenso wie die Legierung
Ti-3 schwere Korrosionsangriffe, wobei die Legierung Ti-3 eine Titanmenge (0,15%) besitzt, die gleich dem
zweifachen des Gehaltes an Kohlenstoff plus Stickstoff ist. Die Charge 161079 enthält eine Titanmenge die etwa
gleich dem fünffachen des Gehaltes an Kohlenstoff plus Stickstoff ist und zeigt noch einen geringfügigen Korrosionsangriff,
was deutlich macht, daß die zum Erreichen einer guten Beständigkeit gegen Schweißkorrosion benöligte
Mindest-Tiianiüenge beträchtlich größer ist als das
fünfache des Kohlenstoffgehaltes und sogar noch größer ist als das fünfache des Gehaltes an Kohlenstoff plus
Stickstoff. Die Legierung Ti-5, welche eine Titanmenge von etwa gleich dem sechsfachen des Gehaltes an Kohlenstoff
plus Stickstoff enthielt (0,41 %Ti), zeigte überhaupt keinen Korrosionsangriff. Eine Steigerung der Gehalte
an Nickel und Molybdän bei den mit Titan stabilisierten ferritischen nichtrostenden Stählen führt nicht zu
einer Verringerung ihrer Beständigkeit gegen die Korngrenzenkorrosion, wie durch die guten Testergebnisse
der Legierung 3A48A mit 4,11 % Nickel und 0,97 % Molybdän, der Legierung 3B82 mit 3,96 % Nickel und 2,57 %
Molybdän und der Legierung 3B78A mit 3,94% Nickel und 2,87 % Molybdän zeigen.
Im Vergleich mit Titan sind etwas größere Mengen an Niob in den Schweißteilen nach der Erfindung erforderlich,
um eine gute Beständigkeit gegen die Schweißkorrosion zu erzielen. Die Bedeutung des Niobgehaltes im
Hinblick auf die Schweißkorrosion wird durch einen Vergleich der Legierungen Cb-4 und Cb-5 erläutert, wobei
die beiden Legierungen etwa geleiche Gehalte an Kohlenstoff und Stickstoff, jedoch verschiedene Niobgehalte
besitzen. Die Legierung Cb-4 mit einem Niobgehalt (0,31 %) der etwa gleich dem fünfachen des Gehaltes an
KohlcnslolT plus Stickstoff ist. erleidet eine beträchtlich
große Schwcißkorrosion. Im Vergleich dazu zeigt die
Legierung Cb-5 mit einer Niobmenge (0,58 %), die etwas
größer ist als das achtfache des Gehaltes an Kohlenstoff plus Stickstoff, keine Schweißkorrosion. Niob muß demzufolge
in einer Menge vorliegen, die wenigstens gleich etwa dem achtfachen des Gehaltes an Kohlenstoff plus
Stickstoff ist, um eivitigute Beständigkeil gegen Schweißkorrosion
(weld decay) zu gewahrleisten.
Die insbesondere für die Legierung 3778A in Tafel 2 iiufgeführten Schweißkorrosionsdaten zeigen, daß Niob
in Kombination mil Tilan zur Unterdrückung der Schweißkorrosion verwendet werden kann. Eine derartige
Kombination ist nützlich zum Verringern der für Siabilisierungszwecke
benötigten Titanmenge, wobei gleichzeitig der Vorteil erreicht wird, daß die Gefahr des Auftretens
von Oberflächenfehlern durch titanreiche Einschlüsse verringert wird. Ferner führt eine solche Kombination
zur Verringerung der für .Stabilisierungszwecke benötigten Niobmenge, wodurch die Schweißzähigkeit
verbessert wird. Zum Erzielen einer guten Beständigkeit gegen Schweißkorrosion nach dem Schweißen bei den
sowohl mit Tilan als auch mit Niob stabilisierten Legierungen müssen die Gehalle dieser Elemente wenigstens
gleich denjenigen sein, die durch die folgende Beziehung gegeben sind:
Außer einer guten Beständigkeil gegen Korngrenzenkorrosion
nach dem Schweißen müssen nichtrostende Stahlschweißteile auch eine gute Beständigkeit gegen die
Rißbildung beim Schweißen und bei nachfolgenden Formgebungsvorgängen aufweisen. Zur Demonstration
des besonderen Einflusses der Zusammensetzung von ferritischen nichtrostenden Schweißteilen nach der Erfindung
im Hinblick auf die Rißbildung während des Schweißens wurden 1,524 mm dicke Schweißungen nach
dem TIG-Verfahren ohne Verwendung eines Füllmetalls bei verschiedenen der in der Tnfel 2 zusammenaestellten
Legierungen durchg','rMirl. wobei unterschiedliche Wärmezufuhren
benulzl wurden und die Materialien unter dem Mikroskop auf Schaden untersucht wurden. Die
Schweißungen aller nichtslabilisierter Legierungen, wie
beispielsweise der Legierungen Ti-5 und 3775 waren vollständig rißfrei, unabhängig von den benutzten Schweißbedingungen.
Die Schweißungen der mit Niob stabilisierten Legierungen mit mehr als etwa 0.04% Kohlenstoff
plus Stickstoff zeigten jedoch schwere Risse. So z.B. die Legierung Cb-5 mit 0,068% Kohlenstoff plus Stickstoff
und 0.58% Niob sowie die Legierung 3B70 mit 0.046% KohlenstoffplusStickstofl'undO.75% Niob, die dadurch
geradezu katastrophale Mitlellinienris.se gekennzeichnet waren, wohingegen die Legierung C'b-2 mit 0.013% Kohlensioff
plus Stickstoffund 0,67 % Niob überhaupt keine Risse aufwies. Daraus ergibt sich, daß es zum Vermeiden
von Schweißrissen bei mit Niob stabilisierten ferrilischcn nichtrostenden Schweißleilen nach der Erfindung wichtig
ist. daß der Gehall an Kohlenstoff plus Stickstoff unter 0.04% gehalten wird. Es zeigt sich, daß höhere
Gehalte an Kohlenstoff plus Stickstoff bei mit Niob stabilisierten Schweißteilen nach der Erfindung lediglich
dann zulässig sind, wenn gleichzeitig Titan vorhanden ist. So war beispielsweise die Legierung 3778A mit 0.056%
Kohlenstoff plus Stickstoff. 0.25% Titan und 0.29% Niob nach dem Schweißen rißfrei, wohingegen die Legierung
Cb-5 mit 0.06S% Kohlenstoff plus Stickstoff und 0.58 % Niob und ohne Titan während des Schweißens riß.
Die mit Titan stabilisierten Stähle mit Gehalten an Kohlenstoff plus Stickstoff bis zu 0.07 % waren jedoch, wie
bereits erwähnt, nach dem Schweißen frei von Rissen. Die Schweißformbarkeit (weld formabilit>) der ferritischen
nichtrostenden Schweißteile nach der Erfindung wurde mit Hilfe des Olsen-Bechertests an einigen der
1,524 mm dicken 11G-Schweißungen überprüft, die für
die Untersuchungen der Schweißrißhäufigkeit hergestellt worden waren. Die Versuchsergebnisse wurden mit den
Ergebnissen vergleichbarer Tests verglichen, die mit geglühten und nichtgeschweißten Basiswerkstoffen durchgeführt
worden waren. Die Ergebnisse sind in der folgenden Tafel 4 zusammeneestellt.
Tafel 4
Olsen-Becher-Duktilität der erfindunasgemäßen Legierungen im geglühten und im geschweißten Zustand
(1,524mm dick)
Material | Zusammensetzuna (%) | Ni | Cr | Mo | N | außerdem | Olsen-Bechcrhöhe (cm)*) | geschweißt |
C | 0,11 | 26,99 | 0,97 | 0,01 | geglüht | 10.67 | ||
930594 | 0.0025 | - | - | - | 0,029 | 10,62 | 0.51 | |
Cb-3 | 0,31 | _ | — | — | 0,009 | TiO.18 | 9,14 | 6,35 |
Ti-I | 0,0035 | _ | — | - | 0,009 | Ti 0.2g | 10.16 | 4.7 |
Ti-6 | 0,0053 | - | - | - | 0.34 | Ti 0.15 | 10.16 | 1.02 |
Ti-3 | 0,029 | - | - | - | 0,028 | Ti 0.41 | 9.4 | 9.14 |
Ti-5 | 0,34 | — | - | _ | 0,006 | Nb 0,33 | 10,16 | 9.91 |
Cb-I | 0,003 | - | - | - | 0.01 | Nb 0,67 | 10,67 | 10,41 |
Cb-2 | 0,003 | - | - | - | 0.O32 | Nb 0,31 | 10,16 | 1,68 |
Cb-4 | 0,026 | - | - | - | 0,034 | Nb 0,58 | 9,65 | 2,03 |
Cb-5**) | 0,034 | 0,22 | 26,37 | 0,95 | 0,013 | Ti 0,43 | 10,16 | 10,92 |
3775 | 0,019 | 0,23 | 25,91 | 0,98 | 0,029 | Ti 0,56 | 10,67 | 8,12 |
3780 | 0,018 | 0,22 | 26,20 | 1,91 | 0,026 | Ti 0,25 NbOs29 | 10,16 | 10,16 |
3778A | 0,03 | 4,11 | 25,70 | 0,95 | ο,υίΐ | Ti 0,44 | 10,41 | 9.78 |
3A4SA | 0,020 | 3,94 | 26,35 | 1,87 | 0,013 | Ti 0,40 | 9,52 | 9,27 |
3B78A | 0,024 | - |
* ) Max. Becherhöhe ohne Zerstörung.
**) Rißhaltig im geschweißten Zustand.
**) Rißhaltig im geschweißten Zustand.
Die Diitcn bestätigen die bekannte Talsnchc, daß
durch Verminderung des Gehaltes an Kohlenstoff plus Stickstoff bei liochchromhaltigen nichtrostenden Stühlen
eine merkliche Verbesserung der SchweißduHililül und
-zühickeil erzielt wird. Die Olscn-Bechcrduktilität des
Bundes 930594 z. B.. welches lediglich 0.012% Kohlenstoff
plus Stickstoff besitzt, war gleich derjenigen des geglühten und nichlgcschwcißtcn Basismaterial, wohingegen
die Olscn-Bccherduklilität der Legierung Cb-3,
welche 0,06% Kohlenstoff plus Stickstoff enthält, sehr mäßig und in beträchtlichem Ausmaße schlechter als die
des geglühten Basismaterial war. Wichtiger jedoch ist.
daß die Olsen-Bccherdaten zeigen, daß Titanzusätze in
der zur Verminderung der Schweißkorrosion benötigten Menge eine merkliche Verbesserung der Schweißformbarkeil
der nichtstabilisierten Legierungen herbeiführen, sofern ihre Gehalte an Kohlenstoff plus Stickstoff oberhalb
etwa 0.02% liegen, wobei die genannten erforderlichen
Titan^usätzc derart bemessen sind, daß die vorliegenden
!»'anmengen wenigstens gleich dem sechsfachen
des Gehaltes an Kohlenstoff plus Stickstoff ausmacht. Der vorteilhafte Effekt der Tilanstabilisierting in dieser
Hinsicht ist deutlich aus den unterschiedlichen Becherhöhen bei den aus den Legierungen Cb-3, der Legierung
3775 sowie der Legierung Ti-5 hergestellten Schweißleilen zu ersehen. Titanslabilisierung der weniger als etwa
0.02% Kohlenstoff plus Stickstoff enthaltenden Legierungen verschlechtert die Schweißduktilität. wie aus den
relativ schlechten Olsen-Becherduktilitätcn der Schweißleile
ersichtlich, die aus den Legierungen Ti-I und Ti-6 hergestellt waren. Niob-Zusätze in den zur Herabsetzung
der Schweißkorrosion benötigten Mengen, d. h. bei Mengen, die wenigstens gleich dem achtfachen des Gehaltes
an Kohlenstoff plus Stickstoff sind, setzen die Schweißformbarkeit
in den weniger als etwa 0.04% Kohlenstoff plus Stickstoff besitzenden Legierungen nicht herab, wie
aus den vergleichsweise guten Olsen-Becherduktiliiäten
der Legierungen Cb-I und Cb-2 ersichtlich.
Niobstabilisicrung der mehr als etwa 0.04% Kohlenstoff
enthaltenden Legierungen führt jedoch zum Auftreten von Rissen während des Schweißens und wie erwartet
ist die Schweißformbarkeit derartiger Legierungen extrem gering. Wie bereits erwähnt, führt dl·' Stabilisierung
sowohl durch Niob als auch durch Titan bei Kohlenstoffplus Stickstoffgehalten von mehr als 0.04% zu einer guten
Schweißformbarkeil, wie durch die guten Olsen-Becherduklilitäten
der Schweißungen belegt, die aus del Legierung 3778A hergestellt waren, welche 0,056 % Kohlenstoß
plus Stickstoff. 0.25% Titan und 0,29% Niob enthält. Nickel in den zur Verbesserung der Niedrigtemperalurz.ähigkeil
benötigten Mengen hat keine Verringerung der Olsen-Becherformbarkeit zur Folge, wie durch
die guten Ergebnisse der Legierung 3A48A (4,11% Nickel) ersichtlich, welche fast die gleiche Olsen-Becherhöhe
im geschweißten wie im geglühten Zustand besitzt.
Die Kerbzähigkeit der nickelarmen titanstabilisierten ferntischen nichtrostenden Stahle ist im geschweißten
Zustand ganz besonders schlecht und stellt ein Hauplhindernisc für ihre Verwendung dar. da derartige Materialien
im Vergleich zu anderen Schweißteilen nicht leicht kalt verformt und geglüht oder aufandere Weise in Richtun»
auf eine Verbesserung ihrer Zähigkeit bearbeitet werden können. Die Fähigkeit des Nickels zur Verbesserung
der Kebschlagzähigkeil der stabilisierten ferritischen nichtrostenden Stähle im geschweißten Zustand ist
demzufolge als besonders großer Vorteil anzusehen. Zur Erläuterung der besonderen Wichtigkeit des Nickels für
die Kerbzähigkeit des erfindungsgemäßen Werkstoffs wurden Charpy-V-Kerbschlagversuche an Untermaßproben
aus den in Tafel 2 aufgeführten Legierungen vorgenommen, was sowohl im geglühten als auch im geschweißten
Zustand erfolgte. In Tafel 5 sind die Schlag-Übergangstemperaturen der Untermaß-Charpy-Proben
(2,54 mm dick) einander gegenübergestellt, die aus den in Tafel 2 zusammengestellten Legierungen hergestellt worden
waren.
Tafel 5
Charpy-Schlagübergangstemperaturen von Versuchslegierungen im kaltgesalzten und im geglühten Zust >nd
(Probedicke 2,54 mm)
Charge | Zusammensetzurm (%) | Ni | Cr | Mo | N | Ti |
C | 0.22 | 26,28 | 0.93 | 0.44 | ||
3A2 | 0.014 | 2.03 | 26,04 | 0,95 | 0.014 | 0,40 |
3925 | 0,011 | 3.25 | 25.69 | 1.08 | 0,013 | 0,39 |
3B69 | 0.013 | 4.00 | 26,00 | 0,96 | 0,054 | 0,42 |
3A23 | 0.015 | 4,11 | 25.70 | 0,97 | 0,012 | 0,44 |
3A48A | 0,020 | 5,19 | 25,70 | 0,95 | 0,013 | 0,46 |
3A49A | 0,025 |
Übergangstemperatur ("C) | geschweißt*) |
geglüht | 24 |
0 | 0 |
-18 | |
- | |
-40 | -40 |
_ | -46 |
_ |
*) Die geschweißten Proben wurden aus 3,17 mm dicken autogen TIG-Schweißteilen hergestellt.
Die Schweißteile wurden im Schweißgut gekerbt.
Die Versuchsergebnisse zeigen, daß ein Mindestgehalt von 2,0 % Nickel bei der gegebenen Dicke erforderlich
ist, um Charpy-V-Kerbschlagübergangstemperaturen
von etwa 00C zu erzielen, was erforderlich ist, um den durch Schlagbeanspruchungen während der Fabrikation
oder im Betrieb herbeigeführten Sprödbruch zu verringern. Steigende Nickeigehalle auf 3,25 %, wie in der Legierung
3B69, auf 4,11 % wie bei der Legierung 3A48A und auf 5,19%, wie bei der Legierung 3A49A erzeugen
noch niedrigere Schweißteil-Schlagübergangstemperaturen (bei oder unter minus 18 0C), weiche einen besseren
Schutz gegen Sprödbruch beinhalten. Wie jedoch später noch dargelegt wird, kann der Nickel in den erfindungsgemäßen
Schweißteilen nicht auf vielmehr als 4,75 % gesteigert werden, ohne daß die Beständigkeit gegen Grübchenkorrosion
oder gegen Spannungskorrosion verschlechter! wird.
In Tafel 6 sind die auf Energieabsorption oder Lateralexpansion beruhenden Kerbschlag-Übergangstemperaturen
für Proben mit einer Dicke von 5,0 mm und
Tafel 6
Charpv-Schlag-Übergangstemperaturen von VersuchswerkstolTen
3.33 mm aus einer Vielzahl der in Tafel 2 zusammengestellten
Legierungen im warmgewalzten und im geglühten sowie im kaltgewalzten und geglühten Zustand aneinander
gegenübergestellt. Die Versuchsergebnisse zeigen, daß die Schlag-Übergangstemperatur nickelarmer, mit
Titan stabilisierten ferriiischen nichtrostenden Stählen,
wie den Legierungen 3Λ2 und 632566 in einem starken Ausmaß von den Verarbeitungshedingungen beeinflußt
wird. So beträgt bei der Legierung 632566 beispielsweise die Übergangstemperatur bei einer Dicke \on etwa
3,33 mm im kaltgewalzten und geglühten Zustund etwa minus 34°C, wohingegen sie bei einem warmgewalzten
und bei 8710C aealühten Material 24"C belräat. Die
Übergangsiempenitur ist bei diesen, Material bei einer
Dicke von 5,0 mm mich dem Warmwalzen und Glühen bei 1UO0C sogar noch höher (52°C), wie aus den für die
Legierung 3A2 angegebenen Daten ersichtlich.
Die Erzeugung und Anwendung des nickelarmen, mit Titan stabilisierten ferrilischen nichtrostenden Stahls ist
demzufolge mit Schwierigkeiten verbunden, weil, wie bereits erwähnt, eine maximale Charpy-V-Kerbschlag-Übergangstemperatur
von etwa 0°C von Bedeutung, um bei der Herstellung oder im Betrieb, insbesondere bei
Verwendung für Konstruktionsteile, die Gefahr des Sprödbruchs zu verringern.
Charse Bund
7iisl.ind
Proben- Zus-immenset/iinu (%)
dicke
mm C" Ni Cr
Mo
Überganasiemperalur
duklilspröde·)
Ti m. Wasser an Luft
Ti m. Wasser an Luft
auge- abge
schreckt kühlt
632566 22380S warmaewalzt 3,33
geglüht bei 788 C
223808 warmgewalzt
223808 warmgewalzt
geglüht bei 871 C
2238OS warmgewalzt
2238OS warmgewalzt
geglüht bei 816 "C
warmaewalzt
geglüht bei !OK) C
warmaewalzt 5.0
geglüht bei 1010 5C
warmaewalzt 5.0
geglüht bei 1010 C
warmgewalzt 5.0
geglüht bei 10103C
warmaewalzt 5.0
geglüht hei K)IO=C
*) Auf Grundlage einer MindestLilcralexpansinn »on 0.38mm.
0.02 0.25 25.60 0.99 0.016 0,39
3A48A
3.33
3.33
5.0
3.33
5.0
0.014 0.22 26.28 0.93 0,017 0.44
0.020 4.11 25.70 0.97 0,012 0.44
0.023 3.96 26.18 2.57 0,012 0,51
0.024 3.94 26.35 2,87 0.013 0.47
0.021 4.60 25.70 3.47 0.014 0.40
-18 | C | ι oo-( |
24 | 3C | O1C |
52 | °C | -KS0C |
-62 | "C | OC |
-62 | — JS=C | |
-51 | ό | |
-46 | χ | |
Die in Tafel 6 aufgeführten Kerbschlagzähigkeitcn zeigen
auch, daß durch Nickel die Kerbschlaazähigkeil der stabilisierten ferrilischen nichtrostende;·; Stähle im nichtgeschweißten
Zustand verbessert wird und daß durch Nickel eine deutliche Verminderung der Übergangstemperalur
herbeigeführt wird, was insbesondere für Verarbeitungsbedingungen gilt, bei welchen relativ hohe ÜbergangstemperaUircn
in nickelarmen Werkstoffen sonst vergleichbarer Zusammensetzung hervorgerufen werden.
Der vorteilhafte Einfluß des Nickels zeigt sich anhand der sehr niedrigen Schlagübergangstemperaturen
im warmgewalzten und geglühten Zustand bei der Legierung 3A48A (-62 C) wobei die genannte Legierung
4.11 % Nickel und 0.97% MoIv bdiin enthält, während die
Legierung 3B93 ( - 46 C) 4.60 % Nickel und 3,47 % Molybdän
enthält.
Der besondere Einfluß des Nickel· und Molybdängehaltes
auf die Korrosionsbeständigkeit der effiridungsgc^
mäßen Werkstoffe wird durch die in den Tafeln 7 bis 10 zusammengestellten Ergebnisse von Korrosiortslests erläutert.
Der Einfluß des Nickelgehaltes auf die Beständigkeit gegen Grübchenbildung wurde dadurch ermittelt.
daß Säure-, Eisenchloridc-Tests bei 23 und 30 C an verschiedenen
mit Titan stabilisieren Legierungen durchgeführt wurden, welche Molybdängehalte im Rahmen der
erfindungsgemäßen Gchallsgren/en aufwiesen, während
die Nickelgehalte im Bereich von 0.25 bis 5.19 % lagen. In
Tafel 7 sind die Ergebnisse von Ferrichloride-Versuchen zusammengestellt, welche zeigen, daß Nickel keinen signifikanten
Einfluß auf die Beständigkeit gegen Cirübchenkorrosion bei den erfindungsaemäßen Schweißteilen
ausübt, sofern der Nickelgchalt die ferritische Natur des
Materials nicht durch Ausbildung von Austenit in Frage
stellt. Der höchst nachteilige Einfluß von Austenit auf die Beständigkeit gegen Grübchenkorrosion bei den crfindungsgemäßen
Legierungen wird durch die schlechten Ergebnisse der Legierung 3A49A vor Augen geführt, die
wegen ihres hohen Nickclgchalies Von 5,19% ein aus Austenit und Ferrit bestehendes Gefüge besitzt. Der
Nickelgehall der erfiriduhgsgemaßcn Legierungen muß deshalb unter etwa 4J5 % gehalten werden, um ein ganz*
lieh ferrilisches Gefüge sicherzustellen und um die Beständigkeit
gegen Grübchenkorrosion dieser Werkstoffe zu gewährleisten.
230 246/339
17 18
TuIeI 7
Korrosionsbeständigkeit von Versuchslegierungen in 0,1-normnIer HCI mil 10% FeCt., ·6Η,Ο (24 Std.)
C'harae
Ziis;inimensel7iing (
C Ni CY
Mo N
Ti Korrosmn.sue.M-invindittkeit bei den genannten
Temperaturen (um Monat) Xi0C 30-C
632566 geglüht*) 0,02 0,25 25,60 0,99 0,016 0.39
geschweißt
geglüht*) 0,016 2,04 25.93 0,97 0.013 % 0,43
geglüht*) 0,016 2,04 25.93 0,97 0.013 % 0,43
geschweißt
3A48A geglüht*) 0,020 4,11 25,70 0.97 0,012 0,44 0,51 (keine Grub- 17,8 (mäßige Grühchenbilduna) chenbildung)
3A48A geglüht*) 0,020 4,11 25,70 0.97 0,012 0,44 0,51 (keine Grub- 17,8 (mäßige Grühchenbilduna) chenbildung)
0,15 (keineGrüh- 11,4 (leichteGpäbchenbildung)
chenbildung)
0,35 (keine Grübchenbildung)
0,15 (keine Grüb
chenbildung)
0,51 (keine Grübchenbildung)
0,51 (keine Grübchenbildung)
0,79 (keine Grübchenbildting) 0,61 (keine Grübchenbildung)
2,18 (spurenweise Grübchenb'dung)
ge- 0.58 (keine Grub- 59.4 (leichte Grüb-
schweißt chenbildung) chenbildung)
3Λ49Λ**) geglüht*) 0,025 5.19 25,70 0.95 0.012 0.46 236.4 (slarkeGrüh- 571.5 (slarkeGrüb-
chenbildung) chenbildung)
ge- 190.5 (starke Grub- 492.9 (starke Grübschweißt chenbildung) chenbildung)
·) Bei 871 3C geglüht
**) Enthält bei diesen Glühlempcraluren ein Austenil-Ferril-Gefuge
**) Enthält bei diesen Glühlempcraluren ein Austenil-Ferril-Gefuge
In der folgenden T.ifel 8 wird die Säurekorrosionsbeständigkeil
verschiedener mit Titan stabilisierter Legierungen mil Molybdängehalien innerhalb dev erfindungsgrmäßen
Rahmens und mit Nickelgehallen im Bereich von 0.25 bis 5.19% einander gegenübergestellt. Die Ergebnisse
/eigen, daß Nickel eine beachtliche Verbesserung der Korrosionsbeständigkeit dieser Legierungen in
reduzierenden \auren Medien, wie kochender 5 %iger Schwefelsäure und kochender 60%iger Phosphorsäure
herbeiführt, wobei außerdem zu erkennen ist. daß ein Mindestgehalt von wenigstens 2.0 und vorzugsweise von
3.0% Nickel erforderlich ist. um zufriedenstellende Ergebnisse und Korrosionsgeschwindigkeiten von weniger
als etwa 50μηι je Monat zu erreichen. Die Bedeutung
dieser Nickcluehalte wird durch das Verhallen der Charge 632566 mit 0.25 % Nickel und der Charge 3A47A mit
2.04% Nickel veranschaulicht, wobei diese Legierungen im geschweißten Zustand Korrosionsgeschvvindigkeiien
von 14,7 mm beziehungsweise 53 μηι je Monat in kochender
60%iger Phosphorsäure aufwiesen. Ferner sind zu vergleichen, da Verhalten der Charge 3A47A mit 2.04%
Nickel und das Verhalten der Charge 3B69 mil 3.25% Nickel, wobei im geglühten Zustand Korrosionsgesehwindigkeiten
von 320 bzw. 6.0μηι je Monat in kochender
5%iger Schwefelsäure ermittelt wurden. Der Nickelgehall der erfindungsgemäßcn Stähle muß deshalb
oberhalb von 2 % und vorzugsweise oberhalb von 3 % liegen, um eine gute Beständigkeit gegen reduzierende
Säuremedien zu gewährleisten.
Tafel 8
Korrosionsbeständigkeit von Vcrsuchslcgierunücn in kochenden Säuren
C h.irac
/uM.ind
/usiimnicnset/unü ( %i
( Ni Cr
Mo KnrmsioiTigeschvvTndißkeit
(μηι Vloniit)
Ti koihend·) kochend*)
? % Schwefel- M) % Plu»-
siiurc phorsiiiire
geglüht 0.02 0.25 25.60 0.99 0.016 0.39 gelöst geschweißt 3327
geglühl 0.016 2.04 25.93 0.97 0.013 0.43 319.5 geschweißt · 39.4
geglüht 0,013 3.25 26,59 KOS 0.013 0.39 6,2
geschweißt 9,7
geglüht 0,020 4,11 25,70 0,97 0,012 0,44 20,8
geschweißt 5,8
geglühl 0,025 5,19 25,70 0,95 0,012 0,46 3,8
geschweißt 7.6
20945 14757 2.6 50.9
9,7
9.9
12,8
0,5
0,7
ohne
*ϊ Die Proben wurden ermillelbaf nach dem Einbringen iri die Tcslliislifig mil Zink aktiviert.
Die besondere Bedeutung des Molybdängehalis im
Hinblick aiifdie Korrosionsbeständigkeit der nickehaltigen
mil Titun stabilisierten Legierungen nach der Erfindung wird durch die Ergebnisse der in Tafel 9 zusammengestellten
Innenriß-Korrosionsversuche erläutert. Die Ergebnisse wurden dadurch erzielt, daß mit geschlitzten
Delrin-Scheiben versehene Proben 120 Stunden lang in
modifiziertem künstlichen Meereswasser behandelt wurden und sodann dieMindesteinwirktemperaturbesiimmt
wurde, die zum Initiieren der Innenrißkorrosiün benötigt wurde. Die Ergebnisse zeigen, daß Molybdän einen sehr
günstigen Einfluß auf die Beständigkeit gegen Innenrißkürrosion der ferritischen nichtrostenden Stähle ausübt
und daß wenigstens etwa 0,75 bis 1,0 MoIy bdän erforder-
lieh sind, um eine gute Beständigkeit bei Raumtemperatur
(25,0°C) gegen die Inncnrißkorrosion zu erzielen, wobei unterstrichen sei, daß eine derartige Beständigkeit
für Werkstoffe von größter Bedeutung ist, die für eine Verwendung in stark salzhaltigen und chemischen Medien
oder Umgebungen bestimmt sind. Zum Erzielen einer befriedigenden Beständigkeit gegen Innenrißkorrusion
bei höheren Betriebstemperaturen (40 bis 50 "C)1
welche bei vielen mit Meerwasser gekühlten Anlagen auftreten, muß der Molybdängehalt in den stabilisierten
ferritischen nichtrostenden Stählen oberhalb von 2,0% liegen, wie durch einen Vergleich der Legierung 3A48A
mit der Legierung 3B94 vor Augen geführt.
Tafel 9
Beständigkeit gegen Innenrißkorrosiün von Versuchswerksloffen in synthetischem Meerwasser (pH 7).
enthaltend IO Gramm Liter Calium-Ferricyanid
ti ut tue | /.ΐΐ:ηιηΊΠΊΐ;ί | iMM/ümM%! | Cr | Mo | N | andere | Kriiisirhe !nnenriü |
25.64 | 0.03 | 0.008 | korroMons-Tcmp *) | ||||
C | Ni | 26.17 | 0.56 | 0.008 | C | ||
930593 | 0.0027 | 0.09 | 26.99 | 0.97 | 0.01 | 25 | |
930595 | 0.0029 | 0.16 | 25.60 | 0.99 | 0.026 | 0.42 Γι | 25 |
930594 | 0.0025 | 0.11 | 25.70 | 0.97 | 0.012 | 0.44Ti | 25 |
632566 | 0.02 | 0.22 | 26.18 | 2.57 | 0.012 | 0.51 Γι | 25 |
3A48A | 0.02 | 4.11 | 26.35 | 2.87 | 0.013 | 0.47 ϊ ι | 25 |
3B82 | 0.023 | 3.96 | 25.70 | 3.47 | 0.014 | 0.4OTi | 50 |
3B78A | 0.Q24 | 3.94 | 27.80 | 2.12 | 0.013 | 0.39Ti | 50 |
3B93 | 0.021 | 4.60 | 55 | ||||
3B94 | 0.016 | 4.14 | 50 | ||||
*) HochM-VerMichsicmpcraUir. hei welche: lach 1-0 Sld Vcrsuchsduucr keine InncnriUkorrosion .iiillr.il
Die Beständigkeit der mit Titan stabilisierten Werkstoffe
gegen Spannungskorrosionsrissc in Relation zu ihren Gehallen an Nickel und Molybdän wurde dadurch
ermittelt, daß U-förmig gebogene Proben in einer wäßrigen
Lösung von 60% CaCI, mit 0.1 % HgCI, bei 100 C
untersucht wurden. In Übereinstimmung mn dem jüngeren Schrifttum führen Untersuchungen in dieser Lösung
zu einer realistischeren Einschätzung der Beständigkeit
gegen Spannungskorrosion als dieses bei Untersuchungen
in kochendem 45 %igem Magnesiumchlorid möglich ist Die folgende Tafel 10 enthalt die Ergebnisse von
.Spanniingskorrosionsuntersitchtingen für U-förmig gebogene
Proben, die sowohl aus lediglich geglühtem als auch aus geschweißten Werkstoffen hergestellt wurden.
Die Versuchsergebnisse zeigen, daß Molybdän in Mengen
von bis /u etwa 3.5% in etwa 0.25% Nickel enthaltenden ',t.ihilisierlen Legierungen keine Verringerung der
Beständigkeit gegen Spannungskorrosionsrisse herbeiführt. In gleicher Weise vermindert auch Nickel in Mengen
von bis zu etwa 4.75% nicht die Spannungskorrosionsbeständigkeit.
was wenigstens für Legierungen mit etwa I % Molybdän gilt. Wird jedoch der Nickeigchalt
bei diesem Molybdängchalt auf mehr als etwa 4,75%
gesteigert, so sind Verminderungen der Beständigkeit gegen Spannungskorrosion die Folge, wie aus den Versuchsergebnissen
für die Legierung 3A49A ersichtlich, die 5,19% Nickel enthält, Die in Tafel 10 zusammengestellten
Verstichscrgebnisse zeigen auch, daß Molybdängchalte
von mehr als etwa 2,75 % /u einer merklichen Verschlechterung der Beständigkeit gegen Spannungskorrosion
bei den mit Titan stabilisierten Legierungen führen,
welche etwa 4.00% Nickel enthalten. Die Legiertingen 3B78A mit 3.94% Nickel. 2.87% Molybdän und 3B93
mit 4.60% Nickel und 3.47% Molybdän versagen in der CaCL-TeslIösiing fast ebenso rasch wie die herkömmlichen
austenitisehcn nichtrostenden Stähle, die äußerst
anfällig gegen Spannungskorrosionsrisse sind. Zum Lr-
■50 zielen einer optimalen Beständigkeit gegen Spannungskorrosion
muß der Molybdängehalt deshalb auf weniger als etwa 2.75% gehalten werden
Die erfindungsgemäßen Schwcißlcile oder für Schweißkonstruktionen geeigneten Werkstoffe sind von
besonderer Bedeutung für salzhaltige und von Chemikalien beherrschte Milieus in der pelrochemischen und chemischen
Industrie, der Kntsalzungs-Technologie. der I ,iscr-
und Papiererzciigung sowie im Bereich der elektrisehen
Energieerzeugung. Wegen ihrer guten Schweißbarkeit und Korrosionsbeständigkeit lassen sich die
Schw'eißtciie bzw. Werkstoffe nach der Erfindung besonders gut als geschweißte Rohrleitungen und Warmetaii*
scher verwenden, die mit verunreinigten oder salzhaltigen Kühlwasser betrieben werden, wobei sich derartige
Rohrleitungen auch besonders gut für die Verwendung im chemischen Apparatebau oder in den Anlagen der
technischen Großchemie verwenden lassen.
21 22
TnIcI 10
Beständigkeit gegen SpunnungNkorrusion (U-Teile) von Versiichslegierun.uen in 60% CaCU+ 0,1 % HuCI, (100"C)
Charge
Blind
ZiisamnicnKcl/unu (%)
C Ni Cr
Mo
Ti
Zeitdauer bis zur
Zcrstörunu
Gruppe A Mo-Ti-halli.se Stähle 632566
3A2
391IA
3B79
3 B SO
3BSI
391IA
3B79
3 B SO
3BSI
2238I0
223810
geglüht
geglüht
geschweißt
geglüht
sicjzlülit
geglüht
geglüht
scalüht
Gruppe B Ni-Ti-haltigc Stähle 3 A4'/ A
3B69
3A4SA
3A49A
geglüht gcglühl geglüht geglüht geglüht ueulüht
871 "C 871 1C
87PC 8710C 871 'C
871 1C 871 C
871 1C 871 C 871 C 10380C"
871 χ-1038 C
Gruppe C Ni-Mo-Ti-haltiue Stähle
3B82 .üedühi 871'C
«esilüht 1038 C
3B7XA iieulüht 871 C
!icschweißt
3B93 .siculüht 871 C
.»culühl 1038 C
3B94 seslühl 871 C
»cülühl 1038 C
uesdiweißt
0,02
0.014 0.015 0.024 0.027 0.030
0.016 0.013 0.020
0.025
0.023 0.024 0.021 0.016 0.25 25.60 0.99 0,016 0,39
0,22 0.27 0.29 0,26 0,25
2.04 3.25 4.11
3.9(. 3.94 4.60 4.14
Gruppe D handelsübliche auMenilischc nichtrostende Stähle
158629 824785 uculühl 10383C 0.06 8.38
159677 961 191 acsiühl 10663C 0.05 12.18
M7IC48 »euliihl I066°C 0.022 14.44
26.28
26,08
25,61
26.00
26.18
26,08
25,61
26.00
26.18
25.93
25.69
25.70
25.69
25.70
0,93 0.017
2,18 0.021
0,012
0,014
0.012
2,18 0.021
0,012
0,014
0.012
2,59
3,02
3.47
3,02
3.47
0.97 0.013
1,08 0.014
0.97 0,012
1,08 0.014
0.97 0,012
0.44
0.42
0.51
0.49
0.52
0.42
0.51
0.49
0.52
0.43
0,42
0.44
0,42
0.44
5.19 25.70 0.95 0.012 0.4ö
26.18 2.57 0.012 0.51
26.35 2.87 0.013 0,47
25.70 3.47 0.014 0.40
27.80 2.12 0.013 0.39
18.15 0.25
16.24 2.18
18.23 3.23
16.24 2.18
18.23 3.23
> 30 Taue >21 Taue
> 21 Tage
> 30 Taue >21 Taue >2I Taue >2I Tage >21 Taue
> 30 Taue >21 Taiie
> 30 Taue >21 Taiie
< 1 Ta.»
< 3 Ta sie
>2I Taue
> 26 Ta»e
< 1 Tau
< 1 Tau
< 3 Taue
< 3 Taue
> 21 Taue >2I Taiie >21 Taue
< I Tau
< 2 Taue
< 3 Taue
Claims (4)
1. Verfahren zum Herstellen eines gut schweißbaren ferritischen, nichtrostenden Stahls, bestehend aus
bis zu 0,04% Kohlenbtoff und bis zu 0,04% Stickstoff,
wobei die Summe der Kohlenstoff- plus Stickstoffgehalte oberhalb von 0,006%. jedoch unterhalb
von 0,07 % liegt, 23,0 bis weniger als 28 % Chrom, 2,0 bis 4,75 % Nickel, 0,75 bis 3,5 % Molybdän, maximal
% Mangan, maximal 1 % Silicium, sowie Niob und/oder Titan, Rest Eisen und herstellungsbedingte
Verunreinigungen, dadurch gekennzeichnet, daß
a) im Falle eines niobstabilisierten und praktisch titanrreien Stahls der 0,05 bis 0,70% Niob betragende
Niobgehalt der Stahlzusammensetzung wenigstens aufdas Achtfache des weniger
als 0,04% betragenden Gesamtgehaltes an Kohlenstoff plus Stickstoff eingestellt wird, daß
b) im Falle eines titanstabilisierten und praktisch niobfreien Stahls der 0,12 bis 0,70% Titan betragende
Titangehalt der Stahlzusammensetzung wenigstens auf das Sechsfache des mindestens
0,02% betragenden Gesamtgehaltes an Kohlenstoff plus Stickstoff eingestellt wird,
oder
c) im Falle eines mit Niob und mit Titan stabilisierten
Stahls die Niob- und Titangehalte auf Höchstmengen von jeweils bis zu 0,30 % sowie
in durch die folgenden Gleichungen definierten Mindestmenüen eincestellt werden
*Ti +\Nb-«%C+%N,.
35
wobei der Gesamtgehalt an Kohlenstoff plus Stickstoff auf mehr als 0.02% und auf weniger
als 0.07% eingestellt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1. dadurch gekennzeichnet,
daß der Molybdängehal! aufO.75 bis 2.75 %
eingestellt wird
3. Verfahren nach Anspruch 1. dadurch gekennzeichnet,
daß der Molybdängehalt auf 2.0 bis 3,5% eingestellt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche I bis 3. dadurch gekennzeichnet, daß der Nickelgehali auf
3.0 bis 4.75% eingestellt wird
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