DE4116808A1 - Becherartige verpackung mit deckelfolie aus kunststoff - Google Patents

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft eine becherartige Ver­ packung aus Kunststoff für im wesentlichen fließ- oder rieselfähige Füllgüter umfassend einen einstückigen Auf­ nahmebehälter, dessen kopfseitige Füll- und Entnahmeöff­ nung mit einer abziehbaren Deckelfolie verschlossen ist.

Becherpackungen aus Kunststoff für Nahrungsmittel wie Molkereiprodukte aller Art, Pudding, Babynahrung und ähnliches werden in großem Umfang hergestellt und er­ folgreich verkauft. Der Grund hierfür ist, daß Kunst­ stoffe im allgemeinen eine ausnehmend gute mechanische Beständigkeit besitzen, die den Transport und die Lage­ rung der betreffenden Verpackungsgüter erleichtert. Außerdem besitzen die meisten Kunststoffe eine hervorra­ gende Sperrwirkung gegenüber Wasser und Wasserdampf, wo­ durch wirksam ein Austrocknen der Verpackungsinhalte oder deren Verschmutzung von außen unterbunden wird. Ein wei­ terer Grund ist darin zu sehen, daß Kunststoff durch Formgebung und Einfärbung leicht in eine optisch anspre­ chende Erscheinungsform gebracht werden kann, wodurch nach dem Willen der Hersteller das ästhetische Empfinden der Verbraucher in besonders angenehmer Weise angespro­ chen werden soll und der Eindruck von hochwertiger Quali­ tät entsteht.

Üblicherweise lassen sich die Becherpackungen, die mit bedruckten Deckelfolien verschlossen sind, leicht öffnen, indem die Deckelfolie an einem Flansch, der entweder seitlich absteht oder an den Becherrand angelenkt ist, mit zwei Fingern nach hinten abgezogen wird, wodurch die Entnahmeöffnung des Bechers frei wird.

Das Herstellungsverfahren der gefüllten Becherpackungen sieht vor, daß zunächst das Füllgut in den Aufnahmebehäl­ ter eingebracht wird, wonach die Platine für die Deckel­ folie aufgelegt und mit dem Aufnahmebehälter durch eine in sich geschlossene Siegelnaht verbunden wird. Alle Ver­ fahrensschritte werden üblicherweise auf Verpackungsma­ schinen automatisch durchgerührt. Es hat sich deshalb als besonders zweckmäßig herausgestellt, die Deckelfolie aus Metall oder wenigstens metallfolienhaltigem Laminat her­ zustellen, weil dieses Material durch eine geeignete Oberflächenausgestaltung so geprägt werden kann, daß auf den automatischen Verpackungsmaschinen keine Betriebsstö­ rungen durch aneinanderhaftende Deckelfolienplatinen ent­ stehen. Die Metallfolien haben jedoch Nachteile, weil sie ein sehr energieintensives Verpackungsmaterial sind, eine geringe Durchstoßfestigkeit beim Transport (Einkaufswa­ gen) aufweisen und weil man wegen der nach dem bestim­ mungsgemäßen Einsatzzweck der Verpackungen notwendigen Entsorgung bestrebt ist, einheitliche Verpackungen, das heißt Verpackungen aus einheitlichem Material, zu schaf­ fen.

Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung bestand also dar­ in, eine becherartige Verpackung zu schaffen, die eine Deckelfolie nicht aus Metall, sondern aus Kunststoff auf­ weist, wobei sich die Deckelfolie aber trotzdem in Form von vorgefertigten Platinen ohne Probleme auf schnellau­ fenden automatischen Verpackungsmaschinen verarbeiten läßt.

Gelöst wird diese Aufgabe erfindungsgemäß durch eine be­ cherartige Verpackung der eingangs genannten Gattung, de­ ren kennzeichnendes Merkmal darin zu sehen ist, daß die Deckelfolie aus Kunststoff eine Oberflächenstrukturierung besitzt.

Die Oberflächenstrukturierung soll erfindungsgemäß ein Prägemuster sein, das heißt das Resultat eines Präge­ schrittes, bei dem allgemein gesprochen eine Folienober­ fläche durch das Einsenken von beheizten gravierten Form­ stempeln oder auch Walzen, sogenannten Prägewerkzeugen, markiert oder strukturiert wird. Die Prägetiefe, gemessen als Höhenunterschied von der Spitze einer Erhebung zur Talsohle, soll erfindungsgemäß im Bereich von 0,5 bis 50 µm liegen, vorzugsweise von 3 bis 30 µm, besonders be­ vorzugt von 5 bis 20 µm.

Als Deckelfolie eignet sich erfindungsgemäß eine Folie aus Polyester besonders gut, vorzugsweise eine mehr­ schichtige Folie aus Polyester. Eine geeignete Folie ist beispielsweise in der EP-A-1 15 033 beschrieben und setzt sich zusammen aus zwei außenliegenden Polyesterschichten, zwischen die eine dritte niedriger schmelzende Polyester­ schicht eingebettet ist. Als Polyestermaterial für die außenliegenden Schichten hat sich in der Praxis Polyethy­ lenterephthalat bislang am meisten bewährt, während für die innenliegende Zwischenschicht ein Copolyester einge­ setzt wird, der neben Ethylenterephthalateinheiten auch noch Ethylenisophthalateinheiten in einer Menge zwischen 5 und 50 Mol-%, bezogen auf den Gesamtgehalt des Copoly­ esters, enthält.

Die Deckelfolie für die erfindungsgemäße Becherverpackung trägt auf ihrer Unterseite, das ist definitionsgemäß die Seite, die nicht mit dem Prägewerkzeug in Berührung kommt und die bei der fertigen Becherpackung der Füll- und Ent­ nahmeöffnung des Aufnahmebehälters zugewandt ist, eine zusätzliche Siegelschicht. Als Siegelschichten eignen sich insbesondere Heiß- oder Kaltsiegelschichten auf Ba­ sis von Polyolefin, Polyvinylidenchlorid, Copolyestern oder Polyacrylat/methacrylat/gemischen, die entweder aus Dispersionen, durch Extrusion oder durch Coextrusion an­ getragen werden können.

Auf der Oberseite, das ist definitionsgemäß die Seite der Deckelfolie, die dem Prägewerkzeug zugewandt ist, kann die Deckelfolie mit einer Metallisierung und/oder einer Bedruckung versehen sein.

Die Gesamtdicke der Deckelfolie liegt bevorzugt im Be­ reich von 20 bis 1000 µm, insbesondere von 30 bis 500 µm, besonders bevorzugt von 35 bis 200 µm.

Der Aufnahmebehälter der erfindungsgemäßen Becherpackung, nachfolgend auch als Becherteil bezeichnet, ist vorzugs­ weise einstückig und vorzugsweise nach dem Tiefziehver­ fahren aus thermoplastischem Kunststoff geformt. Das Be­ cherteil besitzt einen die kopfseitige Füll- und Entnah­ meöffnung umgebenden Randflansch, der sich vorzugsweise in einer Ebene erstreckt und eine in sich geschlossene Linie bildet. Mit dem Randflansch ist die Deckelfolie durch die Siegelnaht verbunden.

Die bei der erfindungsgemäßen Verpackung zum Einsatz kom­ mende Deckelfolie aus Kunststoff bietet zusätzlich gegen­ über einer Deckelfolie aus Metall den Vorteil, daß ihre Reißfestigkeit materialbedingt größer ist und daß deshalb beim Entfernen der Deckelfolie ein Einreißen praktisch nicht beobachtet wird, sondern die gesamte Deckelfolie sich mühelos von der Füll- und Entnahmeöffnung entfernen läßt.

Die Erfindung wird nachfolgend durch eine Zeichnung bei­ spielhaft noch näher erläutert, ohne jedoch auf die kon­ krete Darstellungsform beschränkt zu sein.

Die einzige Figur zeigt einen senkrechten Schnitt durch einen Teil einer erfindungsgemäßen Verpackung in seitlicher Ansicht.

Mit Bezugszeichen sind das tiefgezogene Becherteil 1 und die Deckelfolie 2 besonders hervorgehoben. Die Deckelfo­ lie 2 ist mit dem Randflansch 3 über die Siegelnaht 4 verbunden. Die Deckelfolie 2 enthält zwei Polyester­ schichten 5 und 6, zwischen die eine prägbare Copoly­ esterschicht 7 eingebettet ist. Zusätzlich weist die Deckelfolie 2 der Darstellung auch noch eine Siegel­ schicht 8 auf.

Claims (10)

1. Becherartige Verpackung aus Kunststoff für im we­ sentlichen fließ- oder rieselfähige Füllgüter umfassend einen einstückigen Aufnahmebehälter, dessen kopfseitige Füll- und Entnahmeöffnung mit einer abziehbaren Deckel­ folie verschlossen ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Deckelfolie aus Kunststoff eine Oberflächenstrukturierung besitzt.

2. Verpackung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberflächenstrukturierung ein Prägemuster ist.

3. Verpackung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Prägetiefe des Prägemusters, gemessen als Höhenunterschied von der Spitze einer Erhebung zur Talsohle, im Bereich von 0,5 bis 50 µm liegt, vorzugs­ weise von 3 bis 30 µm, besonders bevorzugt von 5 bis 20 µm.

4. Verpackung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, da­ durch gekennzeichnet, daß die Deckelfolie eine Folie aus Polyester ist, vorzugsweise eine mehrschichtige Folie aus Polyester.

5. Verpackung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, da­ durch gekennzeichnet, daß die mehrschichtige Polyester­ folie aus zwei außenliegenden Polyesterschichten aufge­ baut ist, zwischen die eine dritte niedriger schmelzende Polyesterschicht eingebettet ist.

6. Verpackung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, da­ durch gekennzeichnet, daß das Polyestermaterial für die außenliegenden Schichten Polyethylenterephthalat enthält und daß die innenliegende Zwischenschicht einen Copoly­ ester enthält, der neben Ethylenterephthalateinheiten auch noch Ethylenisophthalateinheiten in einer Menge zwi­ schen 5 und 50 Mol-% enthält, bezogen auf den Gesamtge­ halt des Copolyesters.

7. Verpackung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, da­ durch gekennzeichnet, daß die Deckelfolie auf ihrer Un­ terseite eine zusätzliche Siegelschicht trägt.

8. Verpackung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, da­ durch gekennzeichnet, daß die Siegelschicht eine Heiß- oder Kaltsiegelschicht auf Basis von Polyolefin, Poly­ vinylidenchlorid, Copolyestern oder Polyacrylat/methacry­ lat/gemischen ist, die entweder aus Dispersion, durch Ex­ trusion oder durch Coextrusion angetragen wird.

9. Verpackung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, da­ durch gekennzeichnet, daß die Deckelfolie auf der Ober­ seite mit einer Metallisierung und/oder einer Bedruckung versehen ist.

10. Verpackung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, da­ durch gekennzeichnet, daß die Gesamtdicke der Deckelfolie im Bereich von 20 bis 1000 mm liegt, insbesondere von 30 bis 500 µm, besonders bevorzugt von 35 bis 200 µm.