DE4432296A1 - Kunststoffverpackung mit über eine Faltkante angelenkter Oberwand, Verfahren zur Herstellung derselben und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents
Kunststoffverpackung mit über eine Faltkante angelenkter Oberwand, Verfahren zur Herstellung derselben und Vorrichtung zur Durchführung des VerfahrensInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Kunststoffverpackung mit Seitenwänden, Boden und Oberwand, wobei
die Oberwand über eine ein Scharnier bildende Faltkante an einer Seitenwand angelenkt und mit
den Seitenwänden durch eine Siegelnaht verbunden ist. Ferner betrifft die Erfindung eine
Verfahren zur Herstellung einer solchen Verpackung und auch eine Vorrichtung zur Durchführung
des Verfahrens, wobei diese Vorrichtung ein erstes Tiefziehformteil mit einer becherförmigen
Vertiefung aufweist.
Es gibt zahlreiche Verpackungen aus Kunststoff, die eine an wenigstens einer Seitenwand
angelenkte Oberwand haben. Dabei ist es mitunter schwierig, solche Verpackungen für sterile
Güter einzusetzen, das heißt eine Verpackung wirtschaftlich herstellbar und praktisch anwendbar
zu machen, wenn außerdem das Innere der Verpackung steril sein soll.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine sterile Verpackung mit den eingangs genannten
Merkmalen zu schaffen, die einfach herstellbar, einwandfrei dicht und gleichwohl vom Endver
braucher leicht zu öffnen ist.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß für die Verpackung vorgesehen, daß die
Seitenwände, an welchen die Oberwand nicht über eine Faltkante angelenkt ist, jeweils einen
Flansch aufweisen, der in jeweils einen benachbarten Flansch übergeht, und daß die Oberwand
Außenränder derart hat, daß letztere auf die Flansche der Seitenwände aufgelegt und mit diesen
derart versiegelt sind, daß die Siegelnaht außerhalb einer neben der Faltkante und in den
Flanschen angeordneten Schwächungslinie verläuft. Erfindungsgemäß wird also zwischen der
wenigstens einen Seitenwand unterschieden, an welcher die Faltkante zur Bildung des Scharniers
vorgesehen ist einerseits, und den anderen Seitenwänden, an denen nicht eine solche Faltkante
in der Nähe angeordnet ist andererseits. Wenigstens die letzteren Seitenwände weisen
erfindungsgemäß einen Flansch auf, das heißt eine im wesentlichen ebene Randfläche, die
ungefähr quer zur Seitenwand verläuft. Dabei soll der jeweils eine Flansch in einen benachbarten
übergehen, so daß sich damit eine schmale, durchgehende Fläche neben den Seitenwänden
ergibt, an welchen die Oberwand nicht angelenkt ist. Auf diese Flansche sind die Außenränder der
Oberwand aufgelegt und dicht versiegelt. Die hierfür erforderliche Siegelnaht verläuft also in den
Flanschen neben den Seitenwänden ohne Faltkante und in den Außenrändern der Oberwand, und
sie liegt außerhalb einer Schwächungslinie, die ebenfalls in den Flanschen und in den
Außenrändern der Oberwand angeordnet ist. Die Schwächungslinie soll dabei die Dichtigkeit weder
der Außenränder der Oberwand noch der Flansche an den Seitenwänden beeinträchtigen.
Mit den vorstehenden Merkmalen ist es möglich, auf einfache Weise eine Verpackung derart dicht
auszugestalten, daß man sie auch für sterile Güter verwenden kann, und gleichwohl kann der
Endverbraucher diese Verpackung leicht öffnen, indem er nämlich die Bereiche außerhalb der
Schwächungslinie abreißt. Dieses Öffnen gelingt besonders leicht für den Endverbraucher, das
heißt ohne großen Kraftaufwand, dadurch, daß der Endverbraucher nicht durch eine Siegelnaht
hindurchreißen muß, sondern die unbeschädigte Siegelnaht zusammen mit den Außenbereichen
der Flansche und Außenränder abreißt und wegwirft. Diese Maßnahme ist durch die Schwä
chungslinie möglich.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Oberwand viereckig, und die
Faltkante verläuft längs einer geraden Kante einer Seitenwand. Die Schwächungslinie ist bei dieser
Ausführungsform in den Flanschen der drei anderen Seitenwände angeordnet und grenzt U-förmig
an die Faltkante an. Blickt man auf die geschlossene Kunststoffverpackung gemäß der Erfindung
von oben, dann liegt die Faltkante als gerades Scharnier längs einer ersten Seitenwand und
benachbart zu letzterer, während die Schwächungslinie die Gestalt eines U hat. Die offenen
Schenkelenden dieses U werden dann durch die Faltkante geschlossen. Mit anderen Worten
beginnt die Schwächungslinie an einem Ende der Faltkante etwa quer zu dieser verlaufend über
der einen Seitenwand, biegt dann L-förmig um bis zum Ende der nächsten Seitenwand und biegt
dann nochmals L-förmig um und verläuft bis zum Ende der weiteren Seitenwand, wo sie mit dem
anderen Ende der Faltkante zusammentrifft. Auf diese Art erhält die Schwächungslinie die Form
des U, dessen freie Enden der beiden Schenke des U mit den Enden der erwähnten Faltkante
zusammentreffen.
Eine solche Kunststoffverpackung ist besonders einfach herstellbar, läßt sich vom Hersteller oder
Zwischenproduzenten, der Ware in die Verpackung einfüllt und diese verschließt, gut und dicht
verschließen; mit der zusätzlichen Eigenschaft, daß durch die Schwächungslinie der Endver
braucher die Verpackung leicht öffnen kann, weil er die Außenbereiche neben der Schwächungs
linie abreißt, ohne daß die dort vorhandene Siegelnaht gelöst oder anderweitig beschädigt werden
müßte.
Zweckmäßig ist es gemäß der Erfindung ferner, wenn an einem Flansch eine Abreißlasche
angebracht ist, vorzugsweise neben der Faltkante. Bei der Verwendung spritzgießfähiger
Kunststoffe für die Verpackung kann die Abreißlasche vorzugsweise angeformt sein. In diesem
oder jenem Falle gibt die Abreißlasche dem Endverbraucher eine logische Anzeige, wo er zum
Öffnen anzusetzen und das Öffnen zu beginnen hat. Außerdem erleichtert die Abreißlasche dem
Endverbraucher das Öffnen, weil die Fläche der Abreißlasche vorzugsweise 1 cm² bis 2 cm² groß
ist und gut zwischen zwei Fingern erfaßt werden kann. Die nicht allzu hohen Abreißkräfte lassen
sich mit dieser Abreißlasche gut in die Außenbereiche der Verpackung außerhalb der Schwäch
ungslinie einleiten.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn erfindungsgemäß die Abreißlasche ein verbreitertes Feld an
einem Flansch ist und einem entsprechend verbreiterten Feld eines Außenrandes der Oberwand
gegenüberliegt. Im Falle eines spritzgießfähigen oder tiefziehfähigen Kunststoffes ist es für den
Hersteller ein leichtes, eine Abreißlasche in dieser Form auszubilden. Der Flansch neben der
Seitenwand ist ohnehin vorhanden und braucht zur Bildung der Abreißlasche nur etwas breiter
ausgeführt zu werden. Besonders günstig ist es, wenn die Abreißlasche aus zwei Schichten
gebildet ist, welche durch eine Faltkante miteinander verbunden sind, wobei die Faltkante der
Abreißlasche in einer Linie mit der das Scharnier bildenden, oben genannten Faltkante verläuft.
Bei einer solchen Verpackung ist die eine Lage der Abreißlasche, die einstückig mit dem Flansch
neben der Seitenwand ausgebildet ist, eine Spiegelbild der anderen Lage der Abreißlasche, die
am Außenrand der Oberwand angeformt ist. Beide Lagen der Abreißlasche und damit diese selbst
befinden sich selbstverständlich außerhalb der Schwächungslinie, das heißt in den Außen
bereichen des Flansches bzw. des Außenrandes der Oberwand.
Bei vorteilhafter weiterer Ausgestaltung der Erfindung sind der Boden und die Seitenwände durch
Tiefziehen geformt. Auf diese Weise kann die gesamte Verpackung aus einem plattenförmigen
Zuschnitt gebildet werden, der vorzugsweise rechteckig ist. Quer durch die Mitte des Zuschnittes
kann man sich die das Scharnier bildende Faltkante gelegt denken mit der Folge, daß die eine
Seite zur Oberwand und die entsprechend bezüglich der Faltkante gegenüberliegende andere
Seite zu einem becherförmigen Teil geformt wird. Der becherförmige Teil besteht dann aus dem
Boden und den quer zu diesem aufragenden vier Seitenwänden im Falle der Verpackung der oben
erläuterten Ausführungsform, bei welcher die Schwächungslinie U-förmig neben der Faltkante liegt.
Im allgemeinen Falle kann man sich den becherförmigen Teil auch bei einer solchen Packung
denken, deren Flansche neben den zylindermantelförmig angeordneten Seitenwände kreisförmig
oder oval verlaufen. Der becherförmige Teil kann durch Tiefziehen in an sich bekannter Weise sehr
einfach geformt werden.
Erfindungsgemäß hat es sich dabei als besonders günstig erwiesen, wenn das Kunststoffmaterial
ein bis zu 70%, vorzugsweise mit Kreide, Gips, Talkum oder Glimmer gefülltes Polypropen ist.
Wenn es sich bei dem Kunststoff der erfindungsgemäßen Packung um ein tiefziehfähiges
Kunststoffmaterial handelt, dann kann dies ein thermoplastischer Kunststoff sein, wie vorstehend
erwähnt: Polypropen. Auch PCV kann als solcher Kunststoff dienen, wobei Polypropen in der
Technik weitgehend auch als Polypropylen bekannt ist. Die erfindungsgemäße Packung besteht
dann aus einwandfrei wieder aufarbeitbaren und leicht verrottbaren Teilen und Materialien. Bei
einer besonders bevorzugten Ausführungsform kann das Kunststoffmaterial, zum Beispiel das
Polypropen, auch gefüllt sein, wobei als Füllstoffe die vorstehend genannten Materialien sind. In
der Praxis haben sich Füllgrade von bis zu 70%, bei einigen Ausführungsformen auch bis zu 60%
als günstig erwiesen. Es hat sich gezeigt, daß derartige gefüllte Kunststoffmaterialien einerseits
leicht verrottbar sind, natürlich auch ohne weiteres und nach einfachen Methoden wieder
aufgearbeitet bzw. rezykliert werden können und andererseits die Eigenschaften eines Kunststoffes
nicht beeinträchtigen, so daß derartige gefüllte Kunststoffmaterialien insbesondere tiefziehfähig und
auch siegelfähig sind.
Die Schwächungslinie kann bei einem solchen Kunststoffmaterial eine gegenüber der Nachbar
schaft verdünnte Linie sein.
Das Verfahren zur Herstellung einer Verpackung der vorstehend beschriebenen Art ist
erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet, daß aus einer ebenen Kunststoffplatte die Oberwand
einerseits und die Seitenwände mit Boden andererseits durch Tiefziehen bei einer Temperatur von
170°C bis 250°C geformt werden und gleichzeitig die Faltlinie und die Schwächungslinie gebildet
werden. Die ebene Kunststoffplatte ist der vorstehend erläuterte Zuschnitt aus Kunststoffmaterial,
durch dessen Mitte etwa die Faltkante gelegt zu denken ist. Die Oberwand kann gleichzeitig auf
der einen Seite dieser Faltkante durch Tiefziehen oder Kaltverformen gebildet werden, während
der becherförmige Teil auf der anderen Seite der Faltkante zusammen mit der Schwächungslinie
und anderen Faltlinien durch Tiefziehen geformt wird. Man hat auf diese Weise einen geringen
Materialverbrauch und praktisch keinen Abfall, so daß sich eine sehr günstige Verpackung im
Sinne der vorstehenden Erfindung ergibt.
Die Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens der vorstehend beschriebenen Art weist ein
erstes Tiefziehformteil mit einer becherförmigen Vertiefung auf und ist dadurch gekennzeichnet,
daß das erste Tiefziehformteil auch die Form für die Oberwand derart enthält, daß alle
Vertiefungen, Ausnehmungen und/oder erhabene Teile von in einer Ebene liegenden Stützrändern
umgeben sind, an denen eine erhaben vorstehende Kante rundum laufend vorgesehen ist,
vorzugsweise in den in der Ebene liegenden Stützrändern. Auch ein solches Werkzeug läßt sich
einfach herstellen, denn es hat die Grundgestalt einer Platte mit ebener Oberfläche, auf welche
das Werkstück, das heißt der Zuschnitt aus Kunststoff, aufgelegt und in der beschriebenen Weise
bearbeitet wird. Man kann die erhaben vorstehende Kante als Messer ausgestalten und entweder
einstückig oder aus mehreren Stücken zusammensetzen. Wichtig ist nur, daß die Kante sehr
geringfügig über die obere Ebene des Tiefziehformteiles hinausragt, nämlich um ein geringeres
Maß als die Dicke der zu verformenden Kunststoffplatte, des Zuschnittes. Dann nämlich ist
gewährleistet, daß die äußerste, oberste, aus der Ebene des Tiefziehformteils herausstehende
Kante nur ein Stück weit in das Werkstück, den Zuschnitt aus Kunststoff, eindringen kann, mit
Sicherheit nicht das Kunststoffmaterial durchdringen kann. Vorzugsweise ragt die Kante zur
Bildung der Schwächungslinie nur um etwa 1/4 bis 1/2 der Dicke des Zuschnittes aus Kunststoff,
das heißt des Werkstückes, in dieses hinein. Im Gegensatz zu mehrlagigen Packungen, bekannten
Packungen aus Verbundmaterialien, zum Beispiel mit Kunststoff beschichtetem Papier, wo
Schwächungslinien häufig als Perforationslinien ausgebildet sind, ist die Schwächungslinie bei
dem Kunststoffmaterial gemäß der vorliegenden Erfindung nur eine Linie zur Verdünnung der Lage
des Kunststoffmaterials zwecks leichteren Abreißens. Dadurch kann man durch die erfindungs
gemäßen Maßnahmen einen sterilen Innenraum der Verpackung schaffen.
Über die als rundumlaufendes Messer ausgebildete Kante, die in der vorstehend beschriebenen
Weise aus dem ersten Tiefziehformteil um ein kleines Stück heraussteht, wird nach dem
erfindungsgemäßen Verfahren das Kunststoffmaterial hinübergezogen und dadurch unter
Schaffung der Schwächungslinie lediglich verformt. Es gibt also nicht einen durch das
Kunststoffmaterial hindurchgehenden Schnitt des Messers. Das Messer verdünnt hingegen
lediglich das Material im Bereich der Schwächungslinie.
Die erfindungsgemäße Kunststoffverpackung dient in besonders vorteilhafter Weise dem
gasdichten und bakteriendichten Verpacken von Füllgütern, zum Beispiel Spritzen im klinischen
Bereich. Außerdem kann eine solche Verpackung durch Ergreifen der Abreißlasche leicht geöffnet
werden, weil nur der außerhalb der Schwächungslinie verlaufende, doppelt gelegte Streifen des
Kunststoffmaterials abgerissen zu werden braucht.
Weitere Vorteile, Merkmale und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden Erfindung ergeben
sich aus der folgenden Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform in Verbindung mit den
anliegenden Zeichnungen. Es zeigen:
Fig. 1 perspektivisch eine schematisierte Verpackung aus Kunststoffmaterial, deren
Oberwand gerade um die das Scharnier bildende Faltkante herumgefaltet ist und sich im
Zwischenzustand in einer Lage etwa quer zu den Flanschen der Seitenwände befindet,
Fig. 2 die Draufsicht auf das erste Tiefziehformteil mit der rundumlaufenden Kante als
Messer,
Fig. 3 eine Schnittansicht entlang der Linie III-III der Fig. 2 und
Fig. 4 eine abgebrochene und vergrößerte Ansicht der Einzelheit innerhalb des gestrichelt
dargestellten Kreises IV in Fig. 3.
Die perspektivisch in Fig. 1 dargestellte Kunststoffverpackung besteht aus einem becherförmigen
Teil 1 mit den Seitenwänden 2, 3, 4 und 5 und dem Boden 16 einerseits sowie der Oberwand 7
andererseits. Bei der hier etwas schematisch dargestellten Ausführungsform der Fig. 1 handelt
es sich um vier im wesentlichen ebene Seitenwände 2 bis 5 und einen ebenen Boden 16, welche
den becherförmigen Teil 1 bilden, der Wannenform hat. Nach oben und außen hin, das heißt dem
Boden 16 gegenüberliegend, befinden sich etwa quer zu den jeweiligen Seitenwänden
angeordnete Flansche, nämlich der ebene Flansch 2′, der an der Seitenwand 2 angeformt ist, der
Flansch 3′, der an der Seitenwand 3 angeformt ist, der Flansch 4′, der an der Seitenwand 4
angeformt ist, und der Flansch 5,, der an der Seitenwand 5 angeformt ist. Diese vier Flansche 2′,
3′, 4′ und 5′ liegen in einer Ebene. Am Ende des einen Flansches 4′ verläuft parallel zur Ebene
der Seitenwand 4 eine Faltkante 6, welche ein Scharnier bildet, um welches sich die Oberwand
7 relativ zu dem becherförmigen Teil 1 in Richtung des gebogenen Pfeiles 8 verschwenken läßt
welcher in einer Ebene liegt, die parallel zu den kleinen Seitenwandungen 3 oder 5 zu liegen
gedacht werden kann, also senkrecht zu der hinteren Seitenwand 4 unter der Faltkante 4′.
Es gibt also die hintere Seitenwand 4, an welcher die Faltkante 6 liegt, und man unterscheidet
diese hintere Seitenwand 4 von den anderen Seitenwänden 2, 3 und 5, an welchen die Oberwand
7 nicht über eine Faltkante angelenkt ist.
Die Oberwand 7 hat einen Verbindungsrand 9, welcher direkt neben der Faltkante 6 liegt
einerseits; und drei Außenränder 10, 11 und 12 andererseits. Diese Außenränder 9 bis 12 gehen
ebenso ineinander über und liegen in einer Ebene wie die Flansche 2′ bis 5′, wobei sich die
Flansche und die Außenränder in Form und Lage derart entsprechen, daß man beim Herunter
klappen der Oberwand 7 auf die Flansche 2′ bis 5′ des becherförmigen Teils 1 diese Flansche und
die Außenränder aufeinanderlegen und miteinander versiegeln kann.
Es ist nur durch eine gestrichelte Linie 13 im Flansch 2′ angedeutet, wo die Siegelnaht verläuft.
Diese liegt nämlich außerhalb einer Schwächungslinie 14, die sich sowohl durch die Flansche 5′,
2′, 3′ des becherförmigen Unterteils 1 als auch die Außenränder 10, 11, 12 der Oberwand 7
erstreckt. Es handelt sich um eine durchgehende, stetige Schwächungslinie 14, welche die
Faltkante 6 an deren beiden Enden 15 und 16′ senkrecht kreuzt.
Aus dem Ausführungsbeispiel der Fig. 1 sieht man, daß die Oberwand 7 in etwa viereckig ist,
wenngleich die zwei freien oberen Ecken abgerundet sind. Die etwas dicker gezeichnete
Schwächungslinie 14 verläuft in denjenigen Flanschen 5′, 2′ und 3′ der Seitenwände 5, 2 und 3
neben denen nicht die Faltkante 6 liegt, welche das becherförmige Unterteil 1 einerseits und die
Oberwand 7 andererseits verbindet. Entsprechend verläuft die Schwächungslinie 14 in der
Oberwand 7 in den Außenrändern 10, 11, 12 in einer solchen Weise, daß beim Herunterklappen
der Oberwand 7 auf die Flansche 5′, 2′, 3′ des becherförmigen Unterteils 1 die Hälfte der
Schwächungslinie 14 der Oberwand exakt auf der anderen Hälfte der Schwächungslinie 14 des
becherförmigen Unterteils zu liegen kommt. In der Projektion erkennt man bei zugeklappter
Oberwand 7 also nur eine U-förmige Schwächungslinie 14, deren beide freie Schenkelenden 15
und 16′ mit den Enden der Faltkante 16 zusammenfallen.
Sowohl an der Oberwand 7 als auch an dem Flansch 3′ der schmalen Seitenwand 3 ist jeweils
eine Lage der Abreißlasche 17 angeformt in Form einer Verbreiterung des Flansches 3′ bzw. des
Außenrandes 10. Beim Herunterklappen der Oberwand 7 auf die Flansche 5′, 2′, 3′ legen sich die
beiden Lagen der Abreißlasche 17 deckend aufeinander und bilden bei dem fertigen Produkt die
für den Benutzer deutlich sichtbare Abreißlasche 17.
In den Fig. 2 bis 4 ist das Werkzeug zur Herstellung der in Fig. 1 dargestellten Verpackung
gezeigt.
Das Werkzeug weist eine rechteckige Platte 18 auf, in deren nicht näher ausgebildet dargestelltem
einen Teil 19 eine becherförmige Vertiefung entsprechend der gewünschten Ausgestaltung
vorgesehen sein kann, und in deren anderem, oberem Teil 20 eine kleinere Vertiefung 21 gezeigt
ist, die die Erhöhung 22 (Fig. 1) in der Oberwand 7 der Verpackung bildet.
Wichtig bei dem Tiefziehformteil 18 nach den Fig. 2 bis 4 ist die Anbringung einer über die
ebene Oberfläche 23 des Tiefziehformteiles 18 ein Stück weit (h/2) herausstehenden Kante 24,
die in Fig. 2 rundumlaufend von oben zu erkennen ist und in den Fig. 3 und 4 im Querschnitt
als Leiste zu erkennen ist mit einer Spitze 25, die sich von oben als scharfe Kante darstellt und
um den Abstand h/2 in den zu verformenden Zuschnitt 26 aus Kunststoff eindringt.
Die Darstellung der Fig. 2 zeigt den Blick auf die in einer Ebene (Papierebene) liegenden
Stützränder 27, welche die ebene Oberfläche 23 des Werkzeuges vorgeben. Zum Beispiel können
diese Stützräder 27 außen von einem rahmenförmigen Teil 28 gebildet werden, welches ein- oder
mehrstückig ausgebildet und mittels Schrauben 29 an dem Hauptkörper des Tiefziehformteiles 18
unter Einklemmung der erhaben vorstehenden Kante 24 angebracht ist.
Für die Herstellung einer Verpackung nach Fig. 1 wird ein Zuschnitt aus Kunststoff, wie er
abgebrochen bei 26 in Fig. 4 dargestellt ist und in Draufsicht etwa die Größe des Tiefziehform
teiles 18 der Fig. 2 hat, auf die Stützränder 27 in möglichst vorgewärmtem Zustand aufgelegt.
Durch Aufdrücken eines nicht gezeigten Gegenbackens und nach entsprechender Vorheizung des
Kunststoffzuschnittes 26 wird dieser über die messerartige Kante (Spitze 25) der mit 24
bezeichneten, umlaufenden Kante hinübergezogen und gedrückt, so daß sich die Schwächungs
linie 14 bildet. Gleichzeitig wird entlang der in Fig. 2′ punktiert gezeigten mittleren Linie 30 die
Faltkante 6 gebildet, und es werden auch alle anderen, hier nicht näher bezeichneten Aus
nehmungen, erhabenen Teile und auch Vertiefungen (zum Beispiel die Vertiefung 21) geformt.
Gleichzeitig wird das becherförmige Unterteil 1 durch Tiefziehen geformt, so daß sich der Boden
16 und die Seitenwände 2 bis 5 mit den oben beschriebenen Flanschen ergeben.
Der danach tiefgezogene und ausgehärtete Zuschnitt stellt eine einseitig offene Verpackung dar,
an deren einer Seitenwand 4 über die Faltkante 6 als Scharnier die Oberwand 7 umlegbar ist.
Nach entsprechender Sterilisierung des Innenraumes und der inneren Oberfläche der Oberwand
7 kann steriles Gut eingepackt werden. Danach wird die Oberwand 7 nach links gemäß dem
gebogenen Pfeil 8 heruntergeklappt und nach dem Schließen entlang der gestrichelten Linie (Fig.
1) 13 versiegelt. Die Siegelnaht 13 befindet sich - ebenfalls geschlossen und rundumlaufend - in
den Flanschteilen bzw. Außenrändern außerhalb der Schwächungslinie 14. Die Siegelnaht verläuft
durch die Abreißlasche 17 hindurch. Die Verpackung ist damit absolut dicht und für den Transport
geeignet.
Zum Öffnen erfaßt der Endbenutzer die Abreißlasche 17 und reißt den Bereich der Flansche 2′,
3′, 5′ bzw. der Außenränder 10 bis 12 der Oberwand 7 mitsamt der unbeschädigten Siegelnaht
13 ab. Mit geringem Kraftaufwand ist damit die Verpackung so zu öffnen, daß die Oberwand 7 um
die Faltkante 6 herum in Richtung des gebogenen Pfeiles 8 nach rechts hochgeklappt werden
kann.
Claims (8)
1. Kunststoffverpackung mit Seitenwänden (2, 3, 4, 5), Bodenwänden (16) und Oberwand
(7), wobei die Oberwand (7) über eine ein Scharnier bildende Faltkante (6) an einer
Seitenwand (4) angelenkt und mit den Seitenwänden (2-5) durch eine Siegelnaht (13)
verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Seitenwände (2, 3, 5),
an welchen die Oberwand (7) über eine Faltkante angelenkt ist, jeweils einen Flansch
(5′, 2′, 3′) aufweisen, der in jeweils einen benachbarten Flansch übergeht, und daß die
Oberwand (7) Außenränder (10, 11, 12) derart hat, daß letztere auf die Flansche (5′,
2′, 3′) der Seitenwände (2, 3, 5) aufgelegt und mit diesen derart versiegelt sind, daß
die Siegelnaht (13) außerhalb einer neben der Faltkante (6) und in den Flanschen (5′,
2′, 3′) angeordneten Schwächungslinie (14) verläuft.
2. Kunststoffverpackung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Oberwand (7) viereckig ist, daß die Faltkante (6) längs einer geraden Kante einer
Seitenwand (4) verläuft, daß die Schwächungslinie (14) in den Flanschen (5′, 2′, 3′) der
drei anderen Seitenwände (5, 2, 3) angeordnet ist und U-förmig an die Faltkante (6)
angrenzt.
3. Kunststoffverpackung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß an einem Flansch (3′) eine Abreißlasche (17) angebracht ist, vorzugsweise neben
der Faltkante (6).
4. Kunststoffverpackung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Abreißlasche (17) ein verbreitertes Feld an einem Flansch (3′)
ist und einem entsprechend verbreiterten Feld eines Außenrandes (10) der Oberwand
(7) gegenüberliegt.
5. Kunststoffverpackung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Boden (16) und die Seitenwände (2 bis 5) durch Tiefziehen
geformt ist.
6. Kunststoffverpackung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Kunststoffmaterial ein bis zu 70% vorzugsweise mit Kreide,
Gips, Talkum oder Glimmer gefülltes Polypropen ist.
7. Verfahren zur Herstellung einer Verpackung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, da
durch gekennzeichnet, daß aus einer ebenen Kunststoffplatte (26) die
Oberwand (7) einerseits und die Seitenwände (2 bis 5) mit Boden (16) andererseits
durch Tiefziehen bei einer Temperatur von 170°C bis 250°C geformt werden und
gleichzeitig die Faltlinien (6) und die Schwächungslinie (14) gebildet werden.
8. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 7, mit einem ersten
Tiefziehformteil (18) mit einer becherförmigen Vertiefung, da durch gekenn
zeichnet, daß das erste Tiefziehformteil (18) auch die Form für die Oberwand (7)
derart enthält, das alle Vertiefungen (21), Ausnehmungen und/oder erhabene Teile von
in einer Ebene liegenden Stützrändern (27) umgeben sind, an denen eine erhaben
vorstehende Kante (24) rundumlaufend vorgesehen ist.
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---|---|
DE4432296A1 true DE4432296A1 (de) | 1996-03-14 |
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ID=6527918
Family Applications (1)
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DE19944432296 Withdrawn DE4432296A1 (de) | 1994-09-10 | 1994-09-10 | Kunststoffverpackung mit über eine Faltkante angelenkter Oberwand, Verfahren zur Herstellung derselben und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens |
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