DE4112420A1 - Schreibgeraet - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Schreibgerät nach dem Oberbegriff der Ansprüche 1
bzw. 3.
Es sind vielerlei Schreibgeräte mit einem flüssigen Schreibstoff bekannt. Die
Schreibstoffvorratskammer kann aus einem nachfüllbaren Vorratsbehälter oder
aus auswechselbaren Patronen bestehen. Bei Faserschreibern oder dgl. ist im
Gerätegehäuse ein Tampon oder dgl. kapillarer Speicher vorgesehen, der her
stellungsmäßig mit einem vorbestimmten Vorrat an fertigem Schreibstoff gefüllt
wird.
Die bisherigen Systeme bereiten aus verschiedenen Gründen Schwierigkeiten.
Nachfüllbare Füllfederhalter mit Ansaugsystem sind wegen des Aufwandes und
der umständlichen und mit Verschmutzungsgefahr verbundenen Nachfüllsysteme
nur noch wenig in Gebrauch. Die statt dessen weit verbreiteten Patronen
bereiten Umweltschutzprobleme bezüglich des Abfalls der leeren Patronen
und deren Verpackung. Weiterhin müssen die Verkaufsgeschäfte entsprechende
Patronen in unterschiedlichen Farbpigmenten auf Lager haben.
Bei Schreibgeräten mit einem in dem Gerätegehäuse eingebauten Schreibstoff
speicher, der herstellungsmäßig mit dem Schreibstoff gefüllt wird, besteht der
Nachteil, daß der Schreibstoffvorrat relativ begrenzt ist. Ein weiterer
wesentlicher Nachteil besteht darin, daß bei längerer Lagerung die Gefahr des
Austrocknens besteht, so daß das Schreibgerät nicht mehr gebrauchsfähig ist
oder frühzeitig versagt, bevor der eingefüllte Pigmentvorrat wirklich verschrie
ben ist.
Es ist Aufgabe der Erfindung den aufgezeigten Problemen auf einfache und
wirksame Weise zu begegnen.
Diese Aufgabe wird im wesentlichen dadurch gelöst, daß neben dem mit der
Schreibspitze in direktem Kontakt stehenden Schreibstoffvorrat in dem Geräte
gehäuse getrennt einerseits ein Farbpigmentvorrat und andererseits ein Flüssig
keitsspeicher vorgesehen sind, die untereinander und mit dem Schreibstoffvorrat
in kapillarer Strömungsverbindung stehen.
Ein besonderer Vorteil ist es, daß die Farbpigmente aus dem Farbpigmentvorrat
von der Flüssigkeit im Maße des Verbrauches des Schreibstoffes durch Benut
zung des Schreibgerätes gelöst bzw. aufgenommen und vermischt werden. Der
Schreibstoffvorratspeicher hat dabei nur noch die Funktion, für eine zusätzliche
Mischung und gleichmäßige Zuspeisung der Schreibflüssigkeit in die Schreib
spitze zu sorgen.
Praktisch kann die Schreibflüssigkeit von dem Benutzer des Schreibgerätes in
dem Moment selbst erzeugt werden, in dem er das Schreibgerät erstmals in
Gebrauch nimmt. Hierzu ist es lediglich notwendig, eine vorbestimmte Menge
an geeigneter Flüssigkeit in das Gerätegehäuse bzw. den Flüssigkeitsspeicher
einzufüllen. Als Flüssigkeit kommen dabei Wasser oder Alkohol, wie Spiritus
oder dgl. in Frage. Die Flüssigkeit wird von dem Flüssigkeitsspeicher aufgesaugt
und gelangt über das kapillare Verbindungselement zunächst in Kontakt mit dem
Farbpigmentvorrat, löst aus diesem Vorrat eine entsprechende Menge an Farb
pigment und transportiert die Farbpigmente mit der Flüssigkeit gemischt auf
kapillarem Wege in den Schreibstoffvorrat, aus dem die Schreibspitze in
üblicher Weise gespeist wird. Es dauert in der Regel nur wenige Augenblicke (2
bis 2 Minuten) bis nach Einfüllen der Flüssigkeit das Schreibgerät schreibbereit
ist.
Auf diese Weise wird das Schreibgerät nach seiner Herstellung vor der Erst
benutzung unbegrenzt lagerfähig. Der Benutzer kann sich darauf verlassen, daß
mit Ingebrauchnahme des Schreibgerätes die volle Schreibdauer, entsprechend
der Menge an Farbpigmentvorrat, auch wirklich zur Verfügung steht. Auch bei
großer Farbpigmentfüllung braucht der Flüssigkeitsspeicher nur ein begrenztes
Speichervolumen zu haben, da der Flüssigkeitsspeicher jederzeit mit der erfor
derlichen Flüssigkeitsmenge wieder aufgefüllt oder nachgefüllt werden kann.
Für das Nachfüllen werden Patronen und deren Verpackungen nicht mehr
benötigt, so daß die damit verbundenen Abfallprobleme nicht auftreten. Auch
braucht in den Verkaufsgeschäften kein Vorrat an Patronen für unterschiedliche
Farbgebung bereitgehalten zu werden.
Auf der anderen Seite sind keine aufwendigen Saugsysteme wie bei
Tintenfüllhaltern erforderlich. Es treten auch beim Nachfüllen keine Verschmut
zungsprobleme auf, da die nachzufüllende Flüssigkeit keine Pigmente enthält. Es
ist also ein sauberes Nachfüllen jederzeit möglich.
Dennoch kann das Schreibgerät eine hohe Lebensdauer aufweisen, da das
trockene oder pastenförmige Farbpigment in hoher Konzentration und damit in
ausreichender Menge im Schreibgerät in Vorrat gehalten werden kann.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand schematischer Zeichnungen an mehreren
Ausführungsbeispielen näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 einen Längsschnitt durch ein Schreibgerät in einer Ausführungsform
gemäß der Erfindung;
Fig. 2 einen Querschnitt in Höhe des Pigmentvorrates bei einer abgewandelten
Ausführungsform;
Fig. 3 eine Teilansicht des bei der Ausführung nach Fig. 2 verwendeten
Dochtes;
Fig. 4 im Schnitt eine abgewandelte Ausführungsform des Farbpigmentvor
rates;
Fig. 5 in Seitenansicht eine abgewandelte Ausführungsform des Verbindungsele
mentes und
Fig. 6 im senkrechten Schnitt eine weiter abgewandelte Ausführung des Farb
pigmentvorrates.
In Fig. 1 ist eine erste Ausführung des neuen Schreibgerätes 1 gezeigt. Das
Gerät weist ein langgestrecktes hohlzylindrisches Gerätegehäuse 2 auf, das an
seinem vorderen Ende zu einem Halter für eine Schreibspitze 5 ausgebildet ist.
Es wird angenommen, daß es sich bei dem Ausführungsbeispiel um einen Faser
schreiber handelt. Die Schreibspitze 5 steht mit ihrem rückwärtigen Ende in
ständigem direkten Kontakt mit einem kleinen Speicherelement 4 für einen
Schreibstoffvorrat. Bei Nichtgebrauch kann die Schreibspitze durch eine Auf
steckkappe 3 nach außen geschützt und abgedeckt sein.
Hinter dem Schreibstoffvorrat 4 ist eine Kammer oder eine Patrone 6 ange
ordnet, die einen pulverförmigen oder pastenförmigen Pigmentvorrat 7 enthält.
An den Pigmentvorrat schließt sich ein relativ großer Speicher 8 für eine
Flüssigkeit an. Die Flüssigkeit kann über einen Einfüllstutzen 11 an dem der
Schreibspitze 5 abgewandten Ende des Gerätegehäuses 2 eingefüllt bzw.
nachgefüllt werden. Der Einfüllstutzen 11 ist durch eine Schraubkappe 12 dicht
verschließbar. Dabei ist die Schraubkappe 12 vorteilhafterweise zugleich als
Meßbecher ausgebildet, so daß der Benutzer keine besondere Aufmerksamkeit
auf die Menge der einzufüllenden Flüssigkeit richten muß.
Der Schreibstoffvorrat 4, das Farbpigment 7 und die Flüssigkeit im Speicher 8
stehen miteinander in kapillarer Strömungsverbindung. Hierzu dient ein docht
artiges Verbindungselement 9, welches den Pigmentvorrat 7 durchragt und
sowohl in den Speicher 8 als auch in den Schreibstoffvorrat 4 hineinragt, um so
die drei Bereiche kapillar miteinander zu verbinden.
Das Verbindungselement 9 sorgt dafür, daß nach Einfüllen der Flüssigkeit in den
Speicher 8 ein Teil der Flüssigkeit in die Speicherkammer für den Pigment
vorrat gefördert wird und dort mit dem Pigment in Kontakt gelangt. Das
Pigment wird von der Flüssigkeit gelöst oder aufgenommen, mit der Flüssigkeit
zu dem Schreibstoff vermischt und in den Schreibstoffvorrat 4 transportiert, aus
dem die Schreibspitze 5 mit dem Schreibstoff gespeist wird.
Das Einfüllen der Flüssigkeit wird von dem Benutzer vorgenommen. Je nach der
Pigmentart kann Wasser, oder Alkohol, wie Spiritus oder dgl. verwendet werden.
Das Schreibgerät ist wenige Minuten nach Einfüllen der Flüssigkeit
schreibbereit. Läßt die Schreibkraft des Schreibstiftes nach so kann der
Benutzer Flüssigkeit in abgemessener Menge in den Speicher 8 nachfüllen.
Dieser Vorgang kann so oft wiederholt werden, bis der Pigmentvorrat 7
aufgebraucht oder die Schreibspitze 5 zu weit abgenutzt ist. Die Anordnung läßt
sich aber auch bei solchen Schreibgeräten einsetzen, bei denen die Schreibspitze
selber auswechselbar ist, so daß man eine hohe Lebensdauer erhält.
In der Kammer 6 kann Trockenpiment oder Pigment in Form einer Paste
vorgesehen sein.
Um bei abnehmendem Pigmentvorrat den Kontakt zwischen Dochtelement 9 und
Pigment sicherzustellen, können verschiedene Maßnahmen einzeln oder in
Kombination verwendet werden.
Die Fig. 2 und 3 zeigen ein Dochtelement 14, das im Bereich des Pigment
vorrates in mehrere parallele Dochtelemente 14a aufgespalten ist, welche sich
über den Querschnitt des Pigmentvorrates 13 verteilen.
Bei der Ausführung nach Fig. 4 weist das Dochtelement 16 innerhalb der
Pigmentvorratskammer 15 mehrere Querschnittserweiterungen, wie z. B. die
scheibenförmigen Erweiterungen 17 auf.
Das Dochtelement kann aber auch in besonderer Weise profiliert sein. Fig. 5
zeigt ein Dochtelement 18, das im Bereich des Pigmentvorrates in Form einer
Wendel oder Schraube 19 ausgebildet ist.
Die Anordnung kann aber auch so getroffen sein, daß der Pigmentvorrat und das
Dochtelement ständig unter elastischer Vorspannung in gegenseitigem Kontakt
gehalten werden.
Fig. 6 zeigt ein Dochtelement 21, das durch den Pigmentvorrat 23
hindurchragt. In der Patrone oder Kammer 22 ist ein elastisch dehnbares
Schlauchelement 22 vorgesehen, das im entspannten Zustand etwa der Form in
der linken Hälfte "a" der Fig. 6 entspricht und durch Einfüllen des
Farbpigmentes in die Form gemäß der rechten Hälfte "b" der Fig. 6 elastisch
vergrößert wird.
Es bestehen aber auch andere Möglichkeiten, um das Dochtelement elastisch
unter Aufrechterhaltung des Kontaktes zu dehnen oder den Pigmentvorrat unter
elastischer Vorspannung nach Art einer Kolben/Zylinderanordnung zu halten.
Es hat sich jedoch gezeigt, daß durch die normale Bewegung des Schreibgerätes
und die wechselnde Lage stets für einen ausreichenden Kontakt zwischen dem
kapillaren Verbindungselement und dem Pigmentvorrat gesorgt wird. Es ist aber
zweckmäßig, die Kontaktfläche im Bereich des Vorrates relativ groß zu halten,
um so für eine gute Aufnahme des Pigmentes von der Flüssigkeit und eine gute
Durchmischung Sorge zu tragen. Hierzu können z. B. die in Fig. 1 gezeigten
seitlichen Ausnehmungen 10 in dem Verbindungselement zweckmäßig sein.
Das neue Schreibgerät ist einfach im Aufbau und läßt sich leicht herstellen
und sauber montieren, da bei der Herstellung flüssiger Schreibstoff nicht
eingefüllt zu werden braucht. Die Konsistenz des Pigmentvorrates in der
Vorratskammer 6 ist so, daß ohne das Einfüllen der Flüssigkeit vor der ersten
Ingebrauchnahme des Schreibgerätes eine Wanderung der Pigmente in den
Schreibstoffvorrat 4 und damit in die Schreibspitze 5 nicht auftreten kann. Dies
gilt auch bei pastenförmiger Konsistenz der Pigmente.
Claims (12)
1. Schreibgerät mit einem Gerätegehäuse und einer Schreibspitze, die über
Kapillarwirkung aus einem Schreibstoffvorrat in dem Gerätegehäuse speisbar
ist, gekennzeichnet durch einen Farbpigmentvorrat (7) mit
einem davon getrennten Speicher (8) für eine das Farbpigment aufnehmende
und mit diesem den Schreibstoff bildende Flüssigkeit, die miteinander und
mit dem Schreibstoffvorrat (4) in Strömungsverbindung (9) stehen.
2. Schreibgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Flüssigkeitsspeicher (8) bei Bedarf auf- und/oder nachfüllbar ist.
3. Schreibgerät in Form eines Faserschreibers, Markierungsstiftes, Liners oder
dgl. mit einem Gerätegehäuse, bei dem die Schreibspitze in direktem und
konstantem Kontakt mit einem Schreibstoffvorrat in dem Gerätegehäuse
steht, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Gerätegehäuse (2) in
Reihe der Schreibstoffvorrat (4), eine ein Farbpigment (7) enthaltende Pa
trone (6), Kammer oder dgl. und ein auf- und/oder nachfüllbarer Speicher
für eine mit dem Farbpigment den Schreibstoff bildende Flüssigkeit ange
ordnet sind, und daß wenigstens ein in den Flüssigkeitsspeicher (8) und den
Schreibstoffvorrat (4) sowie durch die Farbpigment-Patrone (6) oder dgl.
ragendes Verbindungselement (9) mit kapillarer Wirkung vorgesehen ist.
4. Schreibgerät nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, daß als Farbpigment eine Trockenfarbe vorgesehen
ist.
5. Schreibgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß als Farbpigment ein pastenförmiges Pigmentkonzentrat
vorgesehen ist.
6. Schreibgerät nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Verbindungselement (9) dochtartig ausge
bildet ist.
7. Schreibgerät nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das
dochtartige Verbindungselement (9) im Bereich des Farbpigmentvorrates (7)
das Lösen des Farbpigmentes durch die Flüssigkeit und das Vermischen för
dernde Aussparungen (10), Profilierungen (19), Ansätze (17), Aufspaltungen
(14a) oder dgl. aufweist.
8. Schreibgerät nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das
Farbpigment (23) und das Dochtelement (21) unter elastischer Vorspannung
in gegenseitigem Kontakt gehalten sind.
9. Schreibgerät nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die
das Farbpigment enthaltende Patrone (20), Kammer oder dgl. wenigstens
eine im gefüllten Zustand elastisch gedehnte oder vorgespannte Wandung
(22) aufweist.
10. Schreibgerät nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Schreibstoffvorrat (4) gegenüber dem Flüs
sigkeitsspeicher (8) klein ausgebildet ist.
11. Schreibgerät nach einem der Ansprüche 2 bis 10, dadurch gekenn
zeichnet, daß an dem der Schreibspitze (5) abgewandten Ende des
Gerätegehäuses (2) ein Einfüllstutzen (11) für die Flüssigkeit vorgesehen ist.
12. Schreibgerät nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß
eine den Einfüllstutzen (11) abdeckende Verschlußkappe (12) zugleich als
Meßbecher für die Flüssigkeit ausgebildet ist.
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