DE4107445A1 - Verfahren zur herstellung von stueckseife - Google Patents
Verfahren zur herstellung von stueckseifeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
Stückseife, die wie andere Seifenartikel gemeinhin zur
Körperpflege, aber auch für andere Reinigungszwecke einsetzbar
ist. Ihre Spezifik liegt in der Verbindung mehrerer, stofflich
verschiedener Komponenten in einem Seifenstück, wobei diese
Komponenten mit verschiedenen Merkmalen aufeinander abgestimmt
und durch ihre geometrisch bestimmte Anordnung optisch
wirkungsvoll voneinander abgegrenzt sein können.
Der relevante Stand der Technik wird durch Erfindungen
repräsentiert, die nur unbefriedigende Erstlösungen zur
Herstellung von Stückseife beschreiben, die aus Grund- und
Nebenseifenkörpern bestehen.
So wird in DE 32 32 067 und EP 01 41 444 die hoch aufwendige
Einlagerung von vorgefertigten Formgebilden in den Seifenkörper
beschrieben. DE 31 45 813 zeigt die Verwendbarkeit separater
Seifenschichten mit bildlichen Darstellungen. Besondere
Beachtung gilt DE 29 25 228, die ein Verfahren zur Herstellung
von Stückseifen erklärt; hier handelt es sich um sogenannte
Nebenseifenkörper, die intarsienartig in die Oberfläche des
Grundseifenkörpers einzulagern sind. Damit wird ein zeitlich und
verarbeitungstechnisch hoher Aufwand zur Handhabung der
Nebenseifenkörper erforderlich, der Fügevorgang trägt filigranen
Charakter. Bei gebrauchsmäßiger Abnutzung der Stückseife ist die
Sichtbarkeit der Nebenseifenkörper nur für einen begrenzten
Zeitraum zu erwarten.
Bei einer in DE 27 45 861 beschriebenen Seife ist der
Nebenseifenkörper über eine längere Abnutzungsdauer hin
sichtbar. Das Wesen dieser Erfindung besteht darin, daß mehrere
Seifenstränge einzeln in Preßstationen profiliert und
anschließend reißverschlußartig zusammengefügt werden, wobei sie
sich quer zum Strangverlauf gegenseitig durchdringen. Nachteilig
bei dieser Erfindung ist die nur grobe Ausformbarkeit der
inneren Konturen, die starke Beanspruchung der Stränge bei ihrer
Bearbeitung sowie eine hohe Abfallbelastung durch die
verschiedenen Seifenkomponenten während des Fügens und
Nachpressens.
Die Erfindung stellt sich die Aufgabe, ein Verfahren zu
schaffen, daß die Herstellung von Stückseifen, bestehend aus in
Form und Grundsubstanz unterschiedlichem Grund- und Neben
seifenkörper, bei vertretbarem Aufwand ermöglicht, wobei der
Kontrast zwischen Grund- und Nebenseifenkörper durch die
gebrauchsmäßige Abnutzung nicht verlorengeht.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird durch Stanzen, Pressen,
Ausschneiden oder andere geeignete Verfahren ein Hohlraum so
tief in einen Grundseifenkörper eingebracht, daß er mindestens
den Kernbereich desselben erreicht. In diesen Hohlraum wird
nachfolgend mindestens ein Nebenseifenkörper eingelagert, der
entweder durch ein separates Formstück oder durch eine noch
formlose, später aushärtbare Masse gebildet wird.
Der mittels Strangpressen und Strangschneiden oder einer
geeigneten Technologie vorgeformte Grundseifenkörper weist
zunächst eine Materialtemperatur auf, die dessen
Formbeständigkeit gewährleistet und gleichzeitig eine Viskosität
bedingt, wie sie für die nachfolgenden Bearbeitungsschritte
benötigt wird. Durch ein oder mehrere, dem angewendeten
Verfahren entsprechende Werkzeuge, die stationär im Takt oder
kontinuierlich mitlaufend arbeiten, erhält er nun den bzw. die
jeweils nach dem Produktkonzept vorgesehenen Hohlräume.
Insbesondere bei kleinen Querschnitten mehrerer Neben
seifenkörper empfiehlt sich das Erzeugen der Hohlräume durch die
Anwendung eines Umformverfahrens. So kann zum Einbringen von
Stichmustern bei kontinuierlich mitlaufendem Werkzeug unter
Umständen der Prozeß des Strangschneidens genutzt werden, wobei
an dem umlaufenden, mit Schnittmessern versehenen Band die
erforderlichen Werkzeuge (Dorne, Stichel und dergleichen)
angebracht sind, die während des Abrollens des Bandes über dem
Strang langsam in den Grundseifenkörper eingeschoben und wieder
herausgezogen werden und dabei den für die Einlagerung des
Nebenseifenkörpers erforderlichen Hohlraum schaffen. Optimierte
Verfahrensparameter müssen gewährleisten, daß hierbei kein
Einreißen der Rohlinge in den Stichzonen auftritt. Insbesondere
bei komplizierten, zeitlich aufwendigeren Stichmustern kann das
Umformen auch stationär, bei schubweiser und gegebenfalls
mehrgleisiger Förderung vorgenommen werden. Die Anwendung form
gerechter Niederhalter und Matrizen ermöglicht es, am
Grundseifenkörper angreifende Kräfte abzufangen.
Insbesondere bei größeren Querschnitten des Nebenseifenkörpers
empfiehlt sich das Erzeugen der Hohlräume durch Anwendung eines
Trennverfahrens. Das konventionelle Ausstanzen zylindrischer
Figuren ist dazu ebenso geeignet wie das Ausschneiden
schiefwinkliger Körper mittels Laser.
Eine besondere Wirtschaftlichkeit kann erreicht werden, wenn zum
Beispiel das beim Ausstanzen gewonnene Reststück als
einzusetzender Nebenseifenkörper für einen adäquat gestanzten
Grundseifenkörper anderer Substanz genutzt wird. Hierzu
empfiehlt sich die Ausstattung der Stanze mit Werkzeugen, die
gleichermaßen zum Stanzen, wie zum Auswerfen des Reststückes in
einen benachbarten Grundseifenkörper geeignet sind.
Das Stanzen des Grundseifenkörpers erfolgt vorzugsweise so, daß
ein Hohlraum entsteht, der den Grundseifenkörper vollständig
durchdringt oder weit unter seine Oberfläche reicht. Durch die
Optimierung wichtiger Verfahrensparameter, zum Beispiel
Querschnitt, Temperatur, Konsistenz, Hubgeschwindigkeit, ist in
letzterem Fall ein sauberes Abreißen des auszustanzenden Stückes
vom Hohlraumboden zu gewährleisten.
Auch das Verfahren zum Einfügen des Nebenseifenkörpers in den
Grundseifenkörper ist abhängig vom Querschnitt und der Kontur
des Hohlraumes. Besonders bei kleinen und komplizierten
Querschnitten ist anzuraten, das Verfüllen des Hohlraumes mit
einer formlosen Masse durchzuführen. Es kann entweder an einer
nachgeordneten Station über paßfähige Füllwerkzeuge erfolgen,
oder am selben Ort, indem ein Injektor sowohl das Einbringen des
Hohlraumes als auch das Verfüllen übernimmt. Bei engen und
tiefen Hohlräumen sollte das Verfüllen bereits bei noch
eingebrachtem Füllwerkzeug beginnen. Dies ist erreichbar, indem
unter Ausnutzung spezieller Strömungsbedingungen bestimmte
Ventilfunktionen im Injektor eingerichtet werden, so daß die
einfließende Nebenseifenkörpermasse genau das Volumen verfüllt,
das der Injektor während des Herausziehens freigibt.
Zum Verfüllen größerer Hohlräume im Grundseifenkörper kann
sowohl das beim vorstehend beschriebenen Trennen anfallende
Reststück als auch ein separat gefertigter Nebenseifenkörper
genutzt werden. Dieser ist durch geeignete Verfahren, wie zum
Beispiel Formgießen oder Versträngen herstellbar. Im Falle des
Versträngens sollte das Verfüllen unmittelbar nach dem Austritt
aus der Strangmündung, ohne temperaturändernde Schritte
erfolgen. Der Nebenseifenkörper kann dabei vor, während oder
nach dem Einfügen vom Strang getrennt werden.
Um die Fügequalität zwischen Neben- und Grundseifenkörper zu
verbessern, kann der Einsatz von speziellen Energien,
insbesondere Wärme, oder Medien, zum Beispiel alkoholische
Lösungsmittel, Leime, Dämpfe usw. vorgesehen werden.
Vorteilhaft ist überdies eine Nachbesserung der inneren und
äußeren Konturen des Seifenstückes, vorzugsweise durch
Formpressen.
Besteht während des Bearbeitungsprozesses Riß- und Bruchgefahr
für die Materialstruktur der Seifenkomponenten, so ist dieser
vorzugsweise durch Wärmezufuhr zu begegnen. Gleichzeitig sind
andere, in der Seifenherstellung bekannte Parameter entsprechend
zu berücksichtigen.
Das dargestellte Verfahren ermöglicht die kostengünstige
Herstellung von Stückseife, die durch die Kombination von Grund- und
Nebenseifenkörper vielfältige, verbrauchsorientierte
Gebrauchseigenschaften aufweist. Der mit der Erfindung umrissene
Spielraum an technischen Lösungsmöglichkeiten offenbart eine
hohe Gestaltungsvarianz der geometrischen Erzeugnismerkmale und
gestattet auch die Kombination, insbesondere von kosmetischen
Wirkungen über die volle Dauer der Seifennutzung.
Darüber hinaus können die Nebenseifenkörper eine Geometrie und
Anordnung aufweisen, die ein verändertes Erscheinungsbild des
Seifenstückes in Abhängigkeit vom Abnutzungsgrad ermöglichen.
Ferner kann bei Verwendung stark differenzierender Substanzen
für den Grund- und Nebenseifenkörper erreicht werden, daß
ineinander übergehende, farbliche Konturen sichtbar werden.
Schließlich kann das Beimengen taktil wahrnehmbarer Substanzen,
wie feinkörniger Sand, die Gebrauchseigenschaften, insbesondere
die Reinigungswirkung auf ganz bestimmte Zonen des Seifenstückes
modifizieren.
Die Erfindung soll nachstehend an zwei Ausführungsbeispielen
näher erläutert werden. Dabei zeigen
Fig. 1 die Draufsicht auf ein, nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren hergestelltes Seifenstück, bei dem
mehrere Nebenseifenkörper beidseitig angeordnet
sind und aus einer zunächst formlosen, später im
Grundseifenkörper erstarrenden Masse gefertigt
wurden.
Fig. 2 die vereinfachte Schnittdarstellung eines in Seiten
ansicht befindlichen Seifenstückes nach Fig. 1
Fig. 3-5 schematisch den Verfahrensablauf zur Herstellung
eines erfindungsgemäßen Seifenstückes unter Verwen
dung eines Injektors.
Fig. 6 die Draufsicht auf ein, nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren hergestelltes Seifenstück, bei dem der
Nebenseifenkörper den Grundseifenkörper als Form
stück eingebracht wurde und ihn vollständig durch
dringt.
Fig. 7 die vereinfachte Schnittdarstellung eines in Seiten
ansicht befindlichen Seifenstückes nach Fig. 6
Fig. 8 schematisch die Verfahrensweise beim Stanzen eines,
den Grundseifenkörper vollständig durchdringenden
Hohlraumes und
Fig. 9 die schematische Darstellung des Eindrückens des nach
dem in Fig. 8 gezeigten Verfahren gewonnenen Neben
seifenkörpers in einen anderen, bereits durch
brochenen Grundseifenkörper.
Das erste Ausführungsbeispiel geht davon aus, daß nach dem
Versträngen und Schneiden des Grundseifenkörpers (1), dieser bei
einer Körpertemperatur von etwa 40 Grad Celsius unter einem
Injektor (3) und einem Niederhalter (4) positioniert wird. Der
Injektor (3) besteht aus einer Kanüle (4) und einem in dieser
beweglichen Ventilstößel (6). Er besitzt zudem eine
Massezuführung (7).
Die Kanüle (5) ist in ihrem Querschnitt entsprechend der später
sichtbaren Oberfläche des Nebenseifenkörpers (2) ausgebildet.
Sobald sie zur Einbringung des verfahrensgemäßen Hohlraumes in
den Grundseifenkörper (1) eingedrückt ist, kann der bislang die
Kanüle (5) an ihrer Unterseite verschließende Ventilstößel (6)
angehoben und fixiert werden. Nunmehr wird die, den späteren
Nebenseifenkörper (2) bildende Formmasse (8) bei gleichzeitigem
Rückzug der Kanüle (5) unter dem an der Massezuführung (7)
anliegenden Druck in den Hohlraum gepreßt. Mit dem Erstarren der
Formmasse (8) ist der Nebenseifenkörper (2) fest im Grundkörper
eingelassen. Das so gefertigte Rohseifenstück erhält in einem
sich anschließenden Preßprozeß seine entgültige Form. Wie in
Fig. 1 und 2 dargestellt, können mehrere Nebenseifenkörper (2)
beidseitig in den Grundseifenkörper eingebracht werden.
In einem zweiten Ausführungsbeispiel wird ein auf gleiche Weise
vorgefertigter Grundseifenkörper (1) innerhalb formgerechter
Matrizen (9) und (10) angeordnet. Mit einem Hohlstanzwerkzeug
(11) erfolgt hiernach das Ausschneiden des Nebenseifenkörpers
aus dem Grundseifenkörper (1). Das Hohlstanzwerkzeug (11) wird
nachfolgend angehoben. Dabei verhindert ein Niederhalter (12)
die Lageveränderung und Beschädigung des Grundseifenkörpers (1).
Nachdem das Hohlstanzwerkzeug (11) über einen anderen, bereits
den entsprechenden Durchbruch besitzenden Grundseifenkörper (13)
angeordnet wurde, senkt es sich so weit ab, daß seine Unterkante
und die des Niederhalters (12) mit der Oberkante des
Grundseifenkörpers (13) übereinstimmen. Danach erfolgt über den
im Hohlstanzwerkzeug (11) beweglich angeordneten Auswerfer (14)
das Einpressen des Nebenseifenkörpers (15). Auch das so
geschaffene Rohseifenstück wird mittels Pressen in seine
entgültige Form gebracht. Diese kann aber auch durch
entsprechende Konturgestaltung der Matrizen (9) und (10), des
Niederhalters (12) und des Auswerfers (14) bereits unmittelbar
nach dem Einpressen des Nebenseifenkörpers geschaffen werden.
Claims (9)
1. Verfahren zur Herstellung von Stückseife, bestehend aus einem
Grundseifenkörper und mindestens einem stofflich verschiedenen
Nebenseifenkörper, der in einem Hohlraum des Grundseifenkörpers
eingelassen ist, gekennzeichnet dadurch, daß der Hohlraum
mittels Stanzen, Pressen, Ausschneiden oder anderer geeigneter
Verfahren so tief in den Grundseifenkörper (1) eingebracht wird,
daß er mindestens den Kernbereich desselben erreicht und daß in
diesen Hohlraum ein Nebenseifenkörper (2) gefügt wird, der
entweder durch ein separates Formstück oder eine noch formlose,
später aushärtende Masse gebildet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Grundseifenkörper (1) und der Nebenseifenkörper (2) erwärmt
werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß nach dem
Einbringen des Nebenseifenkörpers (2) in den Grundseifenkörper
(1) ein Formpressen der Stückseife erfolgt.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei einem
Hohlraum, der den Grundseifenkörper (1) durchdringt, ein
Formstück (15) als Nebenseifenkörper (2) eingepaßt ist.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei einem
Hohlraum, der den Grundseifenkörper (1) nicht durchdringt und
einen engen Querschnitt aufweist, eine verformbare, später
aushärtende Masse als Nebenseifenkörper eingepaßt ist.
6. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das
Formstück (15) beim Einbringen des durchgehenden Hohlraumes in
einen in der Substanz anderen Grundseifenkörper (1) entsteht.
7. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
verformbare, später aushärtende Masse mit einem Injektor (3) in
den Hohlraum gepreßt wird, der zuvor mit diesem in den
Grundseifenkörper gebracht wurde.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der
Injektor aus einer Kanüle (5) und einem darin beweglichen
Ventilstößel (6) besteht und eine Massezuführung besitzt.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der
Querschnitt des Nebenseifenkörpers sich in Richtung des
Grundseifenkörperkernes verkleinert.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914107445 DE4107445A1 (de) | 1991-03-08 | 1991-03-08 | Verfahren zur herstellung von stueckseife |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19914107445 DE4107445A1 (de) | 1991-03-08 | 1991-03-08 | Verfahren zur herstellung von stueckseife |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4107445A1 true DE4107445A1 (de) | 1992-09-10 |
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ID=6426776
Family Applications (1)
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DE19914107445 Withdrawn DE4107445A1 (de) | 1991-03-08 | 1991-03-08 | Verfahren zur herstellung von stueckseife |
Country Status (1)
Country | Link |
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